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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Datenträger zum Einfügen in einen heft- oder buchförmigen Gegenstand, sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Datenträgers. Solche Datenträger sind auf dem Gebiet der Sicherheitsdokumente bekannt und werden typischerweise als Bestandteil von Passbüchern (Reisepässen) oder anderen heft- oder buchförmigen Sicherheitsdokumenten, verwendet.
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Im Bereich der Passbücher ist die Entwicklung in den letzten Jahren dahin gegangen, dass sich wichtige persönliche Daten des Trägers des Passbuches auf einer Datenseite, beispielsweise einer Karte aus Kunststoff, befinden, die in das ansonsten aus Papier bestehende Passbuch eingefügt wird. Damit die an sich starre Kunststoffkarte wie eine normale Papierseite im Passbuch umgeblättert werden kann, bedarf es eines Scharniers bzw. Gelenks oder einer Lasche, die die Kunststoffkarte mit dem Passbuch verbindet. Hierzu gibt es diverse Lösungsvorschläge, welche beispielsweise darauf beruhen, eine Passkarte an der Innenseite des Passbuches mit einem textilen bzw. flexiblen Streifen zu versehen, mittels dessen die Karte in das Passbuch eingenäht werden kann.
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Aus dem Stand der Technik sind hierzu verschiedene Lösungen bekannt:
- Aus DE 10 2012 019 308 A1 geht ein Inlay für eine Datenseite für ein Passbuch hervor. Das Inlay weist eine Gewebeschicht auf, die innig mit einer Kunststoffschicht verbunden ist, welche die Maschen des Gewebes ausfüllt, sodass das Inlay eine geschlossene profilierte Oberfläche aufweist. Diese Oberfläche ist zum einen von der erhabenen Gewebestruktur der Gewebeschicht und zum anderen von dazwischen liegenden Zwischenflächen aus Kunststoffmaterial gebildet. Die Flächenabmessungen des Inlays entsprechen den für eine Datenseite vorgegebenen Außenabmessungen zuzüglich eines Befestigungsbereiches, mit dem die Datenseite in dem Passbuch befestigt werden kann und der hierzu über den Hauptteil der Datenseite vorsteht. In einer Ausführungsform kann das Inlay auch einen Streifen in der Datenseite bilden, der an einem Rand der Datenseite übersteht.
- In DE 10 2010 053 640 A1 wird ein mehrschichtiger Datenträger vorgeschlagen, der mindestens eine einstückig koextrudierte Streifenfolie sowie mindestens eine weitere damit verbundene Folie aufweist. Die koextrudierte Streifenfolie weist einen Streifen aus weichem und einen Streifen aus steifem Material auf. Die weitere Folie ist durch einen Schichtenstapel gebildet, der nur einen Teil der Streifenfolie überdeckt und eine Randzone über dem Streifen aus weichem Material unbedeckt lässt. Der Schichtenstapelbereich bildet den Datenbereich einer Datenseite. Der weiche Laschenbereich dient dazu, den Datenträger in ein Passbuch einzunähen.
- Des Weiteren ergibt sich aus DE 10 2012 213 913 A1 eine Passbuchkarte, die eine Verbindungslasche zum Verbinden einer Buch- oder Heftseite mit einem Passdokument aufweist. Die Verbindungslasche ist aus einem textilen Material gebildet. Hierzu werden die Verbindungslasche mit der Heft- oder Buchseite überlappend angeordnet und beide in dem Überlappungsbereich miteinander verschweißt, insbesondere mittels Ultraschall. Es wird angegeben, dass ein in der Heft- oder Buchseite vorhandenes Druckbild in Form von alphanumerischen Zeichen durch das Verschweißen durch die Verbindungslasche hindurch sichtbar wird.
- Aus der WO 2012/098216 A1 sind ein Sicherheitsdokument und ein Verfahren zu dessen Herstellung bekannt, bei denen eine Lasche mit einer Datenseite über eine thermisch geschweißte Verbindung verbunden ist bzw. verbunden wird.
- Aus der WO 2014/180542 A1 ist eine aus wenigstens zwei Kunststoffschichten aufgebaute Datenseite bekannt, die einen entlang einer Seitenrandlinie vorspringenden Befestigungsstreifen zur Befestigung in einem Passbuch aufweist. Ein Teil des Befestigungsstreifens überlappt mit den Kunststoffschichten. In dem Überlappungsbereich sind Ausnehmungen ausgebildet, mittels derer der Befestigungsstreifen mit der Datenseite dauerhaft verbunden ist. Das Kunststoffmaterial der Kunststoffschichten bildet dabei durch die Ausnehmungen hindurch Zapfen. Zumindest eine Ausnehmung liegt nahe der Randlinie und weist eine exponierte Teilfläche auf, die vorzugsweise ein Stück Befestigungsstreifen umschließt; oder zumindest zwei benachbarte Ausnehmungen sind so ausgebildet, dass ihre Grundrisse nicht deckungsgleich sind.
- Aus der US 2014/0265301 A1 ist ein Erzeugnis mit einem flexiblen Gelenk und einer Datenseite bekannt. In dem flexiblen Gelenk ist ein erstes optisches Merkmal, in der Datenseite ein zweites optisches Merkmal ausgebildet, wobei das erste optische Merkmal und das zweite optische Merkmal einen gemeinsamen optischen Effekt hervorrufen sollen.
- Aus der DE 10 2005 034 134 A1 ist ein buchartiges Dokument bekannt, insbesondere ein Identifikationsdokument, mit einem Bucheinband oder einem Buchumschlag, das zumindest eine Personalisierungsdatenseite und mehrere Innenseiten umfasst, die mit einem Vorsatz vernäht und mit dem Bucheinband oder Buchumschlag verbunden sind, wobei die Personalisierungsdatenseite eine einer Naht gegenüberliegende Lasche aufweist, wobei zumindest ein Sicherheitsmerkmal oder zumindest ein Teil des zumindest einen Sicherheitsmerkmals der Personalisierungsdatenseite, der Innenseite, des Bucheinbandes oder des Buchumschlags in der Lasche eingebracht ist.
- Die nach dem Anmeldetag dieser Erfindung veröffentlichte Druckschrift DE 10 2014217 716 A1 schlägt zur Absicherung gegen eine Manipulation durch Heraustrennen eines Datenträgers aus einem heft- oder buchförmigen Gegenstand, in das dieser eingefügt ist, vor, dass der Datenträger durch eine Datenseite und ein mit dieser in einem Überlappungsbereich verbundenes Verbindungselement gebildet wird, wobei das Verbindungselement ein textiles Material aufweist und der Datenträger eine Bedruckung enthält, wobei sich die Bedruckung zumindest auch in dem Überlappungsbereich befindet und wobei das textile Material die Bedruckung berührt und/oder diese ganz oder teilweise durchdringt.
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Eine wesentliche angestrebte Eigenschaft aller ID-Dokumente stellt die Fälschungssicherheit dar. Hierzu werden möglichst hohe Hürden gegen eine Fälschung und Verfälschung der Dokumente errichtet.
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Bei den vielen Arten der Fälschung und Verfälschung von Passbüchern stellt der komplette Austausch von Datenseiten in den Passbüchern eine häufig verwendete Fälschungsmethode dar. Dazu wird die Datenseite von der Lasche getrennt und durch eine andere, gegebenenfalls manipulierte, Datenseite ersetzt.
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Von daher besteht ein der vorliegenden Erfindung zugrundeliegendes Problem darin, dass herkömmliche Aufbauten von Passbüchern gegen den Austausch der Datenseite nicht ausreichend sicher sind, und insbesondere, dass es schwierig ist, eine Manipulation sichtbar zu machen.
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Es ist somit wünschenswert, einen Datenträger zum Einfügen in einen heft- oder buchförmigen Gegenstand, im Besonderen ein Passbuch, und ein entsprechendes Verfahren zu schaffen, bei dem die Fälschungssicherheit erhöht ist.
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Der Erfindung liegt somit das Problem zugrunde, einen Datenträger und ein Herstellungsverfahren zu schaffen, welche eine erhöhte Fälschungssicherheit gegenüber einem Austausch der Datenseite gewährleisten.
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Die technische Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Datenträger mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, einen Datenträger zu schaffen, bei dem eine Datenseite über ein textiles oder flexibles Verbindungselement, beispielsweise eine textile oder flexible Lasche, in einen heft- oder buchförmigen Gegenstand, insbesondere ein Passbuch, eingefügt ist. Dabei ist ein Überlappungsbereich zwischen der Datenseite und dem Verbindungselement mit einem Laser bearbeitbar, insbesondere lasergravierbar, so dass dieser Überlappungsbereich mit mindestens einem Sicherheitsmerkmal versehen werden kann. Dabei befinden sich die Informationsbestandteile des Sicherheitsmerkmals sowohl teilweise auf und/oder in der Datenseite als auch teilweise auf und/oder in dem Verbindungselement. Bei einem Austausch der Datenseite wird das Sicherheitsmerkmal, dessen erfassbare informationsbestandteile teilweise in der Datenseite und teilweise in dem Verbindungselement gespeichert sind, zerstört und damit eine Fälschung sichtbar. Eine Fälschung des Datenträgers wird dadurch erschwert oder sogar unmöglich gemacht.
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Definitionen
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Ein Datenträger ist ein körperlich ausgebildeter Träger von Information, insbesondere von personalisierten Daten zu Identifikationszwecken, hier insbesondere für Reisepässe oder anderen buch- oder heftförmigen Gegenstände. Der Datenträger kann dabei sowohl optisch vom Menschen erfassbare Merkmale, insbesondere Sicherheitsmerkmale, als auch maschinenlesbare Merkmale, insbesondere Sicherheitsmerkmale, umfassen. Der Datenträger umfasst mindestens eine Datenseite.
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Der heft- oder buchförmige Gegenstand mit dem darin eingefügten erfindungsgemäßen Datenträger ist insbesondere ein Passbuch. Alternativ kann es sich auch um ein anderes Sicherheitsdokument handeln, in das eine Datenseite eingefügt wird. Dieser Gegenstand weist an den Außenseiten vorzugsweise einen steifen und stabilen Heft- oder Buchdeckel aus zwei Teilen auf, ein Vorderteil und ein Rückenteil, die über einen Heft- oder Buchrücken miteinander verbunden sind. Des Weiteren kann der Gegenstand zusätzlich zu der Datenseite auch Heft- oder Buchseiten aufweisen, die typischerweise aus Papier gebildet sind und zur Aufnahme von nachträglich eingefügten Informationen dienen, im Falle eines Passbuches (Reisepasses) von eingetragenen Visa etc.
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Unter einer Datenseite im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein flacher, vorzugsweise rechteckiger Träger, beispielsweise für anzuzeigende Informationen über eine Entität, wie eine Person oder eine Sache, zu verstehen, wobei die Information entweder in Klartext oder in codierter Form vorliegt, entweder in mit dem Auge erkennbarer Form oder nur in mit einem optischen Hilfsmittel erkennbarer Form oder in elektronisch gespeicherter Form, beispielsweise in einem elektronischen Halbleiterchip, mit dem über einen äußeren elektrischen Kontakt und/oder kontaktlos mittels einer mit diesem verbundenen Antenne (RFID) kommuniziert werden kann. Die Datenseite, vorzugsweise eine Datenkarte, wird über das Verbindungselement in den heft- oder buchförmigen Gegenstand eingefügt, beispielsweise durch Einnähen. Die Datenseite weist individualisierende Daten der Person oder der Sache, der/dem das Sicherheitsdokument zugeordnet ist, in Klarschrift oder in verschlüsselter Form oder in geeigneter Weise gestalteter Form auf, die kaum oder nur schwer nachahmbar ist, wie mit speziellen Lumineszenzfarben wiedergegebene Daten in beispielsweise alphanumerischer Darstellung. Die Datenseite kann ferner übliche Sicherheitsmerkmale aufweisen, wie elektromagnetische Strahlung beugende Elemente, beispielsweise Volumen- oder Oberflächenhologramme, Kippbilder, spezielle Druckmuster, wie Guillochen (insbesondere in Pastellfarben) und variable Farben, Oberflächenprägungen und dergleichen. Ferner kann die Datenseite auch elektronische Komponenten, wie elektronische Displays, Sensoren, wie Touchsensoren, und dergleichen aufweisen.
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Das Format der Datenseite richtet sich nach dem heft- oder buchförmigen Gegenstand, in den die Datenseite einzufügen ist. Beispielsweise kann sie eines der Formate ID 1, ID 2 oder ID 3 gemäß ISO/IEC 7810 haben. Im Allgemeinen handelt es sich bei der Datenseite um einen Kunststoffkörper, der beispielsweise durch ein Laminat aus mehreren Laminatlagen gebildet ist, die passgenau unter Wärmeeinwirkung und unter erhöhtem Druck flächig miteinander verbunden sind. Die Laminatlagen bestehen beispielsweise aus einem Material, das sich für eine Lamination eignet. Die Datenseite kann aus einem Polymer gebildet sein, das ausgewählt ist aus einer Gruppe, umfassend Polycarbonat (PC), insbesondere Bisphenol A-Polycarbonat oder ein Polycarbonat, gebildet mit einem geminal disubstituierten Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkan, Polyethylenterephthalat (PET), deren Derivate, wie Glykolmodifiziertes PET (PETG), Polyethylennaphthalat (PEN), Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylbutyral (PVB), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyimid (PI), Polyvinylalkohol (PVA), Polystyrol (PS), Polyvinylphenol (PVP), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), thermoplastische Elastomere (TPE), insbesondere thermoplastisches Polyurethan (TPU), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) sowie deren Derivate, Polyamid (PA) und/oder Papier (Cellulose) und/oder Pappe und/oder ein Glas und/oder Metall und/oder eine Keramik. Außerdem kann die Datenseite auch aus mehreren dieser Materialien hergestellt sein, insbesondere wenn sie aus mehreren Lagen gebildet ist und die einzelnen Lagen aus unterschiedlichen Materialien gebildet sind. Bevorzugt besteht sie aus PC oder PC/TPU/PC. Die Polymere können entweder gefüllt oder ungefüllt vorliegen. Im letzteren Falle sind sie vorzugsweise transparent oder transluzent. Falls die Polymere gefüllt sind, sind sie opak. Das Füllmaterial kann daher beispielsweise ein Pigment sein. Die Lagen können eingefärbt oder farblos sein. Die äußeren Lagen der Datenseite können insbesondere farblos transparent sein und eine hohe Abriebfestigkeit aufweisen. Die vorstehenden Angaben beziehen sich sowohl auf miteinander zu verbindende Folien als auch auf Flüssigformulierungen, die auf ein Vorprodukt aufgebracht werden, wie einen Schutz- oder Decklack. Ein solcherart gebildetes Laminat kann abschließend ein- oder beidseitig mit dem Schutz- oder Decklack oder mit einer Folie überzogen werden. Die Folie kann insbesondere eine Kratzschutzfolie sein. Derart gebildete Overlaylagen schützen ein darunter angeordnetes Sicherheitsmerkmal und/oder verleihen dem Dokument die erforderliche Abriebfestigkeit. Grundsätzlich kann die Datenkarte auch durch (Co-)Extrusion hergestellt werden. Die Dicke der Datenkarte beträgt vorzugsweise 250 bis 950 µm.
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Das Verbindungselement, insbesondere eine Verbindungslasche, ist vorzugsweise ein langgestrecktes, insbesondere rechteckiges, Flächengebilde, das ausreichend breit ist, um zum einen mit der Datenseite randseitig zur Überlappung gebracht werden zu können, damit in diesem Bereich eine feste Fügeverbindung erzeugt werden kann, und um zum anderen einen Bereich zum Einbinden in den heft- oder buchförmigen Gegenstand bilden zu können. Vorzugsweise ist das Verbindungselement in einer Erstreckungsrichtung genauso lang wie die Datenseite, sodass sich das Verbindungselement über eine gesamte Randlänge der Datenseite erstreckt und nicht darüber hinaus. Im Datenträger überlappt das Verbindungselement mit der Datenseite in dem Überlappungsbereich, sodass ein weiterer Verbindungsbereich des Verbindungselements über die Datenseite seitlich vorsteht. Dieser Verbindungsbereich dient zum nachfolgenden Verbinden des Datenträgers mit dem Körper des heft- oder buchförmigen Gegenstandes. Das Verbindungselement kann mindestens ein Sicherheitsmerkmal aufweisen, beispielsweise einen oder mehrere Sicherheitsfäden oder eine zusätzliche Bedruckung.
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Bevorzugte Ausführungsformen
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Insbesondere wird somit ein Datenträger geschaffen, geeignet zum Einfügen in einen heft- oder buchförmigen Gegenstand, wobei der Datenträger eine Datenseite und ein Verbindungselement umfasst und die Datenseite und das Verbindungselement in einem Überlappungsbereich miteinander verbunden sind, wobei im Überlappungsbereich ein Sicherheitsmerkmal mittels Laserbearbeitung ausgebildet ist und die Informationsbestandteile des Sicherheitsmerkmals teilweise in der Datenseite und teilweise in dem Verbindungselement ausgebildet sind.
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Ferner wird vorteilhafterweise ein Verfahren zum Herstellen eines Datenträgers, der zum Einfügen in einen heft- oder buchförmigen Gegenstand geeignet ist, geschaffen, welches die folgenden Verfahrensschritte umfasst: Bereitstellen einer Datenseite und eines Verbindungselements, Anordnen der Datenseite und des Verbindungselements, so dass die Datenseite und das Verbindungselement in einem Überlappungsbereich überlappen; und stoffschlüssiges Verbinden der Datenseite mit dem Verbindungselement in dem Überlappungsbereich, so dass das Verbindungselement die Datenseite berührt und/oder diese ganz oder teilweise durchdringt; Ausbilden eines Sicherheitsmerkmals mittels Laserbearbeitung, wobei die Informationsbestandteile des Sicherheitsmerkmals in zumindest einem Bereich des Überlappungsbereichs sowohl in der Datenseite als auch in dem Verbindungselement ausgebildet sind.
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Der Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die erfindungsgemäß nach dem Verbinden der Datenseite mit dem Verbindungselement durchgeführte Laserbearbeitung sowohl in der Datenseite als auch im Verbindungselement durchgeführt wird und dadurch ein gemeinsames Sicherheitsmerkmal ausgebildet wird. Dieses Sicherheitsmerkmal, beispielsweise eine personalisierte Information in Form einer Nummer oder eines alphanumerischen Codes, ist dann teilweise sowohl in der Datenseite als auch in dem Verbindungselement ausgebildet, so dass der optische Gesamteindruck des Sicherheitsmerkmals sowohl von der Datenseite als auch vom Verbindungselement stammt. Ein Abtrennen der Datenseite von dem Verbindungselement würde einen dieser Informationsbestandteile des Sicherheitsmerkmals entfernen und so den Gesamteindruck zerstören. Bei einem anschließenden Austausch der Datenseite ist das exakte Nachbilden des fehlenden Informationsbestandteils zum Erlangen des ursprünglichen Gesamteindrucks nahezu unmöglich, so dass der Datenträger mit der ausgetauschten Datenseite leicht als Fälschung zu erkennen ist. Der vorgeschlagene Datenträger und das dazugehörige Verfahren führen somit zu einer erhöhten Fälschungssicherheit von Sicherheitsdokumenten.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Datenseite eine Laserdotierung umfasst. Die Laserdotierung sorgt dafür, dass eine eingebrachte Laserleistung hauptsächlich im laserdotierten Bereich absorbiert wird und dort zu einer Materialschwärzung führt. Als Folge ist es möglich, gezielt einen bestimmten Bereich in der Datenseite zu bearbeiten. Darüber hinaus ist eine wesentlich geringere Laserleistung notwendig, um eine gewünschte Schwärzung des Materials der Datenseite zu erreichen. Ist eine Absorption der Laserleistung im Bereich der Laserdotierung und eine Schwärzung erst einmal in Gang gesetzt, so werden teilweise auch benachbarte Bereiche stärker erhitzt und dadurch geschwärzt.
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Um gezielt eine Absorption von Laserleistung im Verbindungselement zu erreichen, kann auch hier eine Laserdotierung im Verbindungselement wünschenswert sein. Bei einer weiteren Ausführungsform des Datenträgers ist deshalb vorgesehen, dass das Verbindungselement eine Laserdotierung umfasst.
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Um das Verbindungselement flexibel und belastbar auszubilden, ist es notwendig, ein flexibles und dennoch bei starkem Gebrauch zuverlässiges Material zu verwenden. Deshalb sieht eine erfindungsgemäße Ausführungsform der Erfindung die Verwendung eines textilen Materials für das Verbindungselement vor.
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Das textile Material des Verbindungselements kann durch Filamente, insbesondere Garn, Fäden oder Fasern, gebildet, sein. Es kann insbesondere durch ein textiles Flächengebilde in Form eines Gewebes, Gewirkes, Gestrickes, Geflechtes, Nähgewirkes, eines Vliesstoffes, Filzes oder eines filzartigen Stoffes oder noch eines anderen textilen Materials ausgebildet sein. Im Falle eines Gewebes, Gewirkes, Gestrickes, Geflechtes oder Nähgewirkes sind die Fäden, Fasern oder das Garn, aus dem/denen es gebildet ist, regelmäßig angeordnet. Im Falles eines Vliesstoffes, Filzes oder filzartigen Stoffes ist die Anordnung unregelmäßig. Vorzugsweise ist das textile Material durch ein Gewebe mit Kett- und Schussfäden gebildet. Vorzugsweise handelt es sich um ein Gewebe. Das Gewebe kann insbesondere eine Maschenweite von mindestens 30 mesh, weiter bevorzugt von mindestens 60 mesh, haben. Die Maschenweite beträgt höchstens 300 mesh.
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Das textile Material des Verbindungselements kann aus einem oder mehreren schmelzbaren Materialien bestehen oder diese enthalten, um beispielsweise einen Schweißvorgang zu ermöglichen. Dies ist aber nicht zwingend erforderlich, da eine Verbindung auch auf andere Weise hergestellt werden kann, im Falle eines Schweißverfahrens dadurch, dass die Datenseite ein schmelzbares Material aufweist. Das textile Material ist vorzugsweise aus Kunststoff (Polymer) gebildet. Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, als Kunststoff ein Polyester, beispielsweise Polyethylenterephthalat (PET), Polyamid (PA), oder ein thermoplastisches Polyurethan (TPU) zu verwenden, weil sich diese Materialien problemlos zu Garnen oder dergleichen spinnen oder extrudieren lassen und dann zu dem textilen Material weiter verarbeiten lassen. Das textile Material kann bevorzugt zumindest teilweise aus Polyester gebildet sein. Alternativ sind auch andere Materialien denkbar, wie Baumwolle oder Metall. Der Schmelzpunkt oder die Erweichungstemperatur (Vicat-Erweichungstemperatur nach DIN EN ISO 306) eines schmelzbaren Materials ist vorzugsweise an die Materialeigenschaften der Datenseite anzupassen. Die Schmelz- bzw. Erweichungstemperatur des textilen Materials ist vorzugsweise höher als der Schmelzpunkt oder die Erweichungstemperatur mindestens eines Materials der Datenseite. Insbesondere kommt es darauf an, dass das textile Material des Verbindungselements beim Fügen seine Form beibehält, während mindestens ein Material eines Lagenbereiches der Datenseite beim Fügen schmilzt, sodass das Verbindungselement in dieses Lagenmaterial eindringen kann. Als Lagenbereich wird der Teil einer Datenseite bezeichnet, der aus mehreren zusammengefügten Lagen gebildet ist. Im Falle eines durch Schweißen oder Laminieren mit der Datenseite zu verbindenden Verbindungselements ist der Schmelzpunkt des textilen Materials des Verbindungselements höher als die Laminier- oder Schweißtemperatur. Gegebenenfalls weist das textile Material keinen Schmelzpunkt oder keine Erweichungstemperatur auf, sondern zersetzt sich bei erhöhter Temperatur (zum Beispiel im Falle eines duroplastischen Polymers oder eines nicht-schmelzbaren Naturstoffes, wie Baumwolle oder Cellulose) und behält daher seine Integrität.
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Das textile Material kann aus einem oder mindestens zwei Materialien gebildet sein (beispielsweise ein Mischgewebe). Im Falle eines aus zwei Materialien, einem ersten und einem zweiten Material, bestehenden textilen Materials können die Materialien dazu ausgewählt sein, dass das erste Material unter den Fügebedingungen an- oder aufschmilzt und das zweite Material nicht an- oder aufschmilzt. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das zweite Material kein schmelzbares Material ist (insbesondere kein thermoplastischer Kunststoff), beispielsweise ein anderes Material als ein Kunststoff. Das andere Material kann ein Cellulosematerial oder ein Protein, beispielsweise ein Wollmaterial, oder ein duroplastischer Kunststoff sein und/oder Kohle-, Glasfaser, anorganische Fasern oder metallische Fasern (Drähte) umfassen. Beispielsweise kann das textile Material durch einen schmelzbaren Kunststoff als erstes Material und Baumwolle als zweites Material gebildet sein, beispielsweise durch eine Baumwolle-Polymer-Mischung, insbesondere eine Baumwolle-Polyester-Mischung. Beispielsweise können die Kettfäden eines Mischgewebes beim Verschweißen unverändert bleiben und sich in die Datenseite eindrücken, während die Schussfäden an- oder aufschmelzen und sich mit dem Material der Datenseite fest verbinden. Die Schussfäden erstrecken sich in diesem Falle von dem freien Rand des Verbindungselements in den Überlappungsbereich, während die Kettfäden parallel zu dem Rand der Datenseite verlaufen, an dem das Verbindungselement angebracht ist.
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Das textile Material und gegebenenfalls eine Materialschicht des Verbindungselements sind so gestaltet, dass eine unter dem Verbindungselement befindliche Bedruckung nach dem Fügevorgang deutlich sichtbar bleibt. Hierzu sind das textile Material und gegebenenfalls die Materialschicht zumindest nach dem Fügevorgang transparent oder wenigstens transluzent. Bei der Verwendung von nicht eingefärbten textilen Materialien hat sich gezeigt, dass die darunter liegende Bedruckung auch durch diese hindurch sichtbar ist, weil sich die optischen Streueffekte durch deren Einbettung in den Kunststoff der Datenseite insgesamt deutlich verringern.
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Für die Verbindung des Verbindungselements mit der Datenseite soll das textile Material erfindungsgemäß so beschaffen sein, dass es beim Fügeverfahren in das Material der Datenseite möglichst weit eindringt. Hierzu kann es insbesondere besonders offenporig sein. Das Material der Datenseite schmilzt dabei auf und dringt in diese Poren bzw. Zwischenräume des textilen Materials des Verbindungselements ein.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist ein Anteil der Fasern des textilen Materials mit einer Laserdotierung versehen. Dadurch lässt sich die Absorption der Laserleistung bei der Laserbearbeitung gezielt erhöhen und/oder einstellen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfassen die Fasern des textilen Materials laserdotierte Polycarbonat-Fasern.
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Zur Gestaltung des Druckbildes bei der Laserbearbeitung und zur Erhöhung der Fälschungssicherheit des Sicherheitsmerkmales kann es wünschenswert sein, die Tiefe der Laserbearbeitung in dem Überlappungsbereich genau zu definieren. Dazu ist bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass das textile Material durchsichtig und/oder offenmaschig ausgebildet ist und dadurch mindestens eine darunter liegende laserdotierte Folie der Datenseite durch das Verbindungselement hindurch mittels Laserbearbeitung beschrieben werden kann. Da sowohl die Datenseite als auch das Verbindungselement mittels Laserbearbeitung beschrieben werden, entsteht ein scharfes und einheitliches Druckbild, welches einen späteren Austausch der Datenseite, beispielsweise durch ein Abtrennen und Austauschen, sichtbar macht, da das Druckbild nicht in der ursprünglichen Qualität wieder hergestellt werden kann.
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Eine weitere nicht erfindungsgemäße Möglichkeit, eine flexible aber stabile und auch bei starkem Gebrauch haltbare Verbindung herzustellen, bieten Folien. Eine weitere nicht erfindungsgemäße Ausführungsform sieht deshalb vor, dass das Verbindungselement eine flexible, transparente als auch transluzente, laserdotierte Folie umfasst. Hier können beispielsweise Folien aus PET, PC, ABS, PVC, Polyamiden, Polyolefinen, Styrolpolymeren oder Ähnlichem zur Anwendung kommen. Auch Folien auf Basis von Elastomeren können hier wegen ihrer Flexibilität als Gelenkmaterial vorteilhaft verwendet werden. Ebenso können textile Flächen eingesetzt werden, die lasergravierbar sind. Neben transparenten und transluzenten Folien und transparenten und transluzenten textilen Flächen können auch opake lasermarkierbare Folien oder opake lasermarkierbare textile Flächen verwendet werden
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Bei einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, das Verbindungselement mittels eines laserdotierten Klebstoffes mit der Datenseite zu verbinden. Auf diese Weise kann auch die Schicht des Klebstoffes mit einer Bedruckung durch Laserbearbeitung versehen werden. Dadurch erhöht sich die Qualität des Druckbildes und die Sicherheit gegenüber einer Fälschung oder Nachahmung wird auf Grund höherer Anforderungen an das Sicherheitsmerkmal im Überlappungsbereich erhöht. Als Klebstoffe können beispielsweise physikalisch abbindende Klebstoffe, alle Arten von reaktiven Klebstoffen, als auch thermoplastische zur Anwendung kommen.
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Bei der Verwendung von ursprünglich nicht laserdotierten Materialen für das Verbindungselement kann es zur Erhöhung der Absorption der zur Bearbeitung verwendeten Laserstrahlung von Vorteil sein, diese Materialien vor dem Verbinden mit einer Dotierung zu versehen. Dazu müssen zusätzliche Stoffe eingebracht werden. Eine weitere Ausführungsform sieht deshalb vor, dass das Verbindungselement mit laserdotierten Materialien imprägniert bzw. gefüllt oder kaschiert ist. Dies erhöht die Auswahl der Materialien, die als Bestandteil des Verbindungselements zum Einsatz kommen können.
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Die auf- und/oder eingebrachten laserdotierten Materialien können beispielsweise dotierte Klebstoffe, thermoplastische Kunststoffe, Elastomere oder thermoplastische Elastomere sein.
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Um die Sicherheit gegenüber einem Heraustrennen und einem Austausch einer Datenseite des Datenträgers weiter zu erhöhen, lassen sich über den Überlappungsbereich hinausgehende Sicherheitsmerkmale aufbringen, welche teilweise sowohl innerhalb des Überlappungsbereichs als auch teilweise außerhalb davon liegen. Deshalb sieht eine weitere Ausführungsform der Erfindung vor, dass ein Übergangsbereich zwischen der Datenseite und dem Verbindungselement mit einem zusammenhängenden mittels Laserbearbeitung eingebrachten Sicherheitsmerkmal versehen ist, wobei das Sicherheitsmerkmal teilweise in dem Überlappungsbereich und teilweise außerhalb des Überlappungsbereichs in einem Grenzbereich der Datenseite ausgebildet ist. Zusammenhängend heißt dabei, dass das Sicherheitsmerkmal sich, zumindest teilweise, in seiner graphischen Darstellung ununterbrochen, das heißt durchgängig, über eine Grenzlinie, welche die Grenze zwischen dem Überlappungsbereich und dem Grenzbereich markiert, hinweg erstreckt. Insbesondere umfasst ein zusammenhängendes Sicherheitsmerkmal Linien, die sich über die Grenzlinie erstrecken, beispielsweise in alphanumerischen Zeichen, die zum Teil im Überlappungsbereich und zum Teil im Grenzbereich ausgebildet sind. Das Sicherheitsmerkmal kann beispielsweise personalisierte Daten, wie eine Nummer, eine alphanumerische Zeichenfolge, einen Code, ein Siegel, ein Bild oder sonstige Symbole oder maschinenlesbare Zeichen umfassen. Bei einem Heraustrennen der Datenseite wird der beschriebene Übergangsbereich zerstört und eine später eingefügte, gegebenenfalls veränderte Datenseite, müsste genau die gleiche Zeichenfolge an genau den gleichen Stellen bzw. Schnittstellen wie die ursprüngliche Datenseite aufweisen, um als echt anerkannt zu werden. Eine Fälschung des Datenträgers wird dadurch deutlich erschwert oder sogar unmöglich gemacht.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen:
- 1a, 1b, 1c verschiedene Arten des Stands der Technik, die zeigen, auf welche Weise eine Datenseite mit einem Verbindungselement verbunden sein kann;
- 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Datenträgers, wobei eine Verbindung zwischen einer Datenseite und textilen Verbindungselement gezeigt ist;
- 3 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des Datenträgers mit einem textilen Material als Verbindungselement vor Ausbilden eines Sicherheitsmerkmals;
- 4 eine schematische Darstellung des Datenträgers nach Ausbilden des Sicherheitsmerkmals;
- 5 eine schematische Darstellung des Verbindungselements nach Entfernen von der Datenseite und des verbleibenden Informationsbestandteils des Sicherheitsmerkmals;
- 6 eine schematische Darstellung der Datenseite nach Entfernen des Verbindungselements und des auf der Datenseite verbleibenden Informationsbestandteils des Sicherheitsmerkmals;
- 7 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform, bei der sowohl das Verbindungselement als auch die Datenseite laserdotiert sind, wobei sie aus elastischen, transparenten Folien mit Laserdotierung bestehen;
- 8 eine weitere Ausführungsform, umfassend eine laserdotierte Folie innerhalb der Datenseite, eine undotierte Schutzfolie und ein Verbindungselement, das ebenfalls laserdotiert ist;
- 9a, 9b eine schematische Darstellung des Übergangsbereiches als Aufriss und eines in diesem Übergangsbereich liegenden Sicherheitsmerkmals als Draufsicht;
- 10 ein schematisches Ablaufdiagramm des Verfahrens.
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Die 1a, 1 b und 1c zeigen schematisch den Stand der Technik zum Verbinden einer Datenseite mit einem Verbindungselement, das insbesondere eine flexible Verbindungslasche sein kann. Dabei können alle gängigen Verbindungstechniken zur Anwendung kommen, beispielsweise Kleben, Schweißen, Nieten etc. Es ergibt sich dabei immer ein von außen sichtbarer Überlappungsbereich.
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1a zeigt einen Datenträger 1, der eine Datenseite 2 und ein Verbindungselement 3 umfasst, welche sich in einem Überlappungsbereich 4 überlappen. Die Datenseite 2 und das Verbindungselement 3 sind stoffschlüssig miteinander verbunden, beispielsweise im Verfahren des Ultraschallschweißens.
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1b zeigt einen Datenträger 1, bei dem im Bereich des Überlappungsbereichs 4 eine Ausfräsung 11 ausgebildet ist, in die das Verbindungselement 3 abgesenkt wird, so dass der fertig verbundene Datenträger 1 im Überlappungsbereich 4 eine bündige Oberfläche 12 aufweist. Das Verbindungselement 3 wird dann mit der Datenseite 2 stoffschlüssig verbunden, beispielsweise durch Laminieren.
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In 1c ist eine Variante gezeigt, in der an der schmalen Seite der Datenseite 2 eine Nut 13 ausgefräst ist, in die das Verbindungselement 3 eingefügt wird. Nach dem Einfügen wird die Datenseite 2 mit dem Verbindungselement 3 zu einer Nut-Feder-Verbindung 4` verbunden.
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Im Folgenden wird zur Erläuterung der Erfindung beispielhaft nur eine der oben geschilderten Verbindungsvarianten gezeigt. Die Erfindung lässt sich durch den Fachmann aber auch in den anderen Verbindungsvarianten realisieren.
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In 2 ist schematisch eine Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Gezeigt ist ein Datenträger 1, der eine Datenseite 2 und ein textiles Verbindungselement 6, beispielsweise aus thermoplastischem Kunststoff, umfasst. Die Datenseite 2 umfasst zwei Folien mit Laserdotierung 5. In einem Überlappungsbereich 4 überlappen sich die Datenseite 2 und das textile Verbindungselement 6. In dem Überlappungsbereich 4 ist das textile Verbindungselement 6 mit den zwei Folien mit Laserdotierung 5 verbunden. Dabei ist der thermoplastische Kunststoff des textilen Verbindungselements 6 in die zwei Folien mit Laserdotierung 5 eingedrungen, beispielsweise nach Anwenden von Druck und Temperatur in einem Pressvorgang. Ist das textile Verbindungselement 6 weitmaschig genug, dann kann das Material der zwei Folien mit Laserdotierung 5 das Gewebe vollständig umschließen bzw. in das Gewebe eindringen, so dass im Überlappungsbereich 4 eine stoffschlüssige Verbindung und dadurch ein flächig homogener Bereich entsteht, in dem eine Laserdotierung vorhanden ist. In diesen Bereich kann nun mittels Laserbearbeitung ein Sicherheitsmerkmal 14 ausgebildet werden, in dem bestimmte Bereiche im Überlappungsbereich 4 durch Laserbestrahlung geschwärzt werden. Dabei werden sowohl die Datenseite 2 als auch das Verbindungselement 3 beschrieben, so dass die Informationsbestandteile 15 des Sicherheitsmerkmals 14 sowohl teilweise in den zwei Folien mit Laserdotierung 5 als auch teilweise in dem textilen Verbindungselement 5 ausgebildet sind. Dadurch wird eine erhöhte Sicherheit gegenüber einer Fälschung des Datenträger 1 bzw. der Datenseite 2 erreicht. Für die zumindest teilweise Markierung des Gewebes des Verbindungselements 3 ist es nicht unbedingt erforderlich, dass das Material des Gewebes laserdotiert ist. Grenzt laserdotiertes Material an das Gewebe an, so erfolgt eine Schwärzung über einen Energieeintrag, der inital an der Grenzschicht zwischen Gewebe und laserdotiertem Material beginnt.
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Die 3 bis 6 zeigen schematisch einen Ausschnitt aus dem Überlappungsbereich eines Datenträgers 1, sowohl als Draufsicht als auch als Aufriss entlang eines Querschnitts 16. Der Datenträger 1 umfasst eine Datenseite 2, bestehend aus einer laserdotierten Folie 5 und einer weiteren Schicht 17, und einem textilen Verbindungselement 6. Die Datenseite 2 und das textile Verbindungselement 6 sind im Überlappungsbereich stoffschlüssig miteinander verbunden. In den Figuren sind die Datenseite 2 und das textile Verbindungselement 6 zur besseren Darstellung bei der Erläuterung der Erfindung separat gezeigt. Nach dem Verbinden sind die Datenseite 2 und das textile Verbindungselement 6 in der Regel vom Betrachter optisch nicht mehr zu trennen.
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3 zeigt den Ausschnitt des Überlappungsbereichs des Datenträgers 2 bevor ein Sicherheitsmerkmal ausgebildet wurde.
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In 4 ist schematisch der Ausschnitt des Überlappungsbereichs des Datenträgers 1 gezeigt. Durch Laserbearbeitung ist nun ein Sicherheitsmerkmal 14, hier beispielsweise der Buchstabe „A“, im Überlappungsbereich ausgebildet. Der optische Eindruck des Sicherheitsmerkmals 14 entsteht dabei durch eine lokale Schwärzung 18 von Teilen sowohl der laserdotierten Schicht 5 als auch des textilen Verbindungselements 6. Von oben betrachtet erscheint das Sicherheitsmerkmal 14 scharf und gleichmäßig ausgebildet.
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Um den Datenträger 2 zu fälschen, muss beispielsweise die Datenseite 2 vom textilen Verbindungselement 6 getrennt werden und gegen eine andere Datenseite ausgetauscht werden. Um den Eindruck der Echtheit zu erlangen, muss dann aber das Sicherheitsmerkmal 14 präzise nachgebildet werden. Dies wird dadurch erschwert, dass das Sicherheitsmerkmal 14 sowohl in der Datenseite, hier in der laserdotierten Schicht 5, als auch im textilen Verbindungselement 6 ausgebildet ist.
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Das Ergebnis einer Trennung von Datenseite 2 und textilem Verbindungselement 6 ist schematisch in den 5 und 6 gezeigt. 5 zeigt das abgetrennte textile Verbindungselement 6 und den auf diesem liegenden Informationsbestandteil des Sicherheitselements 14. Deutlich zu erkennen ist, dass es sich nur um einen Teil des Sicherheitsmerkmals 14 handelt. Die Datenseite 2 nach der Trennung ist in 6 gezeigt. Auch hier erkennt man deutlich, dass nur ein Teil des Sicherheitsmerkmals 14 auf der laserdotierten Folie 5 verblieben ist. Soll nun eine neue Datenseite mit dem ursprünglichen textilen Verbindungselement 6 verbunden werden, so müsste die neue Datenseite entweder exakt die gleichen lokalen Schwärzungen 18 aufweisen wie die ursprüngliche Datenseite 2, oder es müsste nach dem Verbinden der neuen Datenseite mit dem textilen Verbindungselement 6 erneut eine Laserbearbeitung durchgeführt werden, um sehr präzise ausschließlich die Fehlstellen 19, an denen keine lokale Schwärzung 18 mehr vorhanden ist, zu schwärzen. Dies ist nur mit einem sehr großen Aufwand möglich, so dass eine Fälschung des Datenträgers 1 erschwert oder unmöglich gemacht wird.
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7 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Der gezeigte Datenträger 1 umfasst eine Datenseite 2 und ein Verbindungselement 3, welche sich in einem Überlappungsbereich 4 überlappen. Die Datenseite 2 umfasst zwei laserdotierte Schichten 5 und eine weitere Schicht 17. Das Verbindungselement 3 ist als elastische, transparente Folie 7 mit Laserdotierung ausgebildet. Soll ein Sicherheitsmerkmal im Überlappungsbereich ausgebildet werden, so wird analog zu den Erläuterungen der vorangegangen Figuren eine Laserbearbeitung der laserdotierten Folien 5 und der elastischen, transparenten Folie 7 mit Laserdotierung vorgenommen. Lokale Schwärzungen erzeugen dabei das Druckbild des Sicherheitsmerkmals. Genau wie für das textile Verbindungselement in den 3 bis 6 dargestellt, befinden sich die Informationsbestandteile des Sicherheitsmerkmals dabei teilweise sowohl in den laserdotierten Folien 5 als auch teilweise in der elastischen, transparenten Folie 7. Da die Datenseite 2 und das Verbindungselement 3 stoffschlüssig miteinander verbunden sind und die laserdotierten Folien 5 und die elastische, transparente Folie 7 des Verbindungselements 3 nicht mehr flächig und eben voneinander gelöst werden können, hat ein Abtrennen der Datenkarte eine Zerstörung des Druckbildes des Sicherheitsmerkmals zur Folge. Eine Fälschung des Datenträgers 1 durch Austausch der Datenseite 2 ist daher deutlich erschwert oder unmöglich gemacht.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in 8 dargestellt. Sie ist ähnlich der in 7 gezeigten Ausführungsform. Jedoch wurde eine der laserdotierten Folien 5 durch eine transparente Folie 8 ohne Laserdotierung ersetzt. Eine solche Folie kann beispielsweise dem Schutz der Oberfläche vor Abrieb oder Zerkratzen dienen. Es ist dann bei dieser Ausführungsform möglich, durch die transparente Folie 8 hindurch eine Laserbearbeitung durchzuführen. Das Ausbilden eines Sicherheitsmerkmals im Überlappungsbereich 4 erfolgt dann derart, dass die Informationsbestandteile wieder sowohl teilweise in der laserdotierten Folie 5 als auch in der elastischen, transparenten Folie 7 ausgebildet sind.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist in den 9a als Aufriss und in 9b als Draufsicht auf den Datenträger 1 dargestellt. In einem Übergangsbereich 9, welcher sowohl zumindest einen Teil des Überlappungsbereichs 4 als auch einen Grenzbereich 20 der Datenseite 2 umfasst, ist ein Sicherheitsmerkmal 14 derart ausgebildet, dass es über eine Grenzlinie 21 hinweg sowohl teilweise im Überlappungsbereich 4 als auch im Grenzbereich 20 liegt. Das Sicherheitsmerkmal 14 wird auch in dieser Ausführungsform mittels Laserbearbeitung ausgebildet. Wird die Datenseite 2 später entfernt, so wird das Sicherheitsmerkmal 14 zerstört und eine ausgetauschte Datenseite müsste das teilweise zerstörte Sicherheitsmerkmal 14 an der Grenzlinie 21 und im Überlappungsbereich 4 mit lokalen Schwärzungen präzise nachbilden. Da dies unmöglich oder nur mit einem sehr großen Aufwand erreichbar ist, wird somit eine Fälschung erschwert oder unmöglich gemacht.
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10 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm des Verfahrens. In einem ersten Verfahrensschritt wird eine Datenseite bereitgestellt 100. Die Datenseite kann dabei bereits personalisierte Informationen und/oder Sicherheitsmerkmale umfassen. Der in Klammern gesetzte Ausdruck „(personalisiert)“ deutet jeweils an, dass dieses Merkmal optional ist. Weiterhin wird ein Verbindungselement bereitgestellt 101, hier kann es sich beispielsweise um textile Verbindungselemente, Folien oder Ähnliches handeln. Auch das Verbindungselement kann bereits personalisierte und/oder andere Informationen, sowie Sicherheitsmerkmale umfassen. Die Datenseite und das Verbindungselement werden anschließend so angeordnet 102, dass sie sich in einem Überlappungsbereich überlappen. Im nächsten Verfahrensschritt werden die Datenseite und das Verbindungselement miteinander verbunden 104. Dies kann beispielsweise durch ein gängiges Verfahren erfolgen, wie Kleben, Schweißen, Nieten etc. Beispielsweise kann eine solche Verbindung mittels Ultraschallschweißen ausgebildet werden. Anschließend werden Daten für ein Sicherheitsmerkmal bereitgestellt oder empfangen 104. Dabei kann es sich insbesondere um personalisierte Daten handeln. Anschließend erfolgt das Ausbilden 105 eines Sicherheitsmerkmals im Überlappungsbereich durch Laserbearbeitung, wobei die empfangenen oder bereitgestellten Daten verwendet werden. Die Informationsbestandteile des Sicherheitsmerkmals sind erfindungsgemäß sowohl teilweise in der Datenseite als auch teilweise im Verbindungselement ausgebildet.
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Optional alternativ oder zusätzlich kann in einem Verfahrensschritt das Sicherheitsmerkmal oder ein weiteres Sicherheitsmerkmal in einem Übergangsbereich ausgebildet werden. Dazu werden erneut Daten bereitgestellt oder empfangen 106, welche insbesondere personalisierte Daten umfassen können. Anschließend erfolgt auf Basis dieser Daten eine Laserbearbeitung des Übergangsbereichs zwischen dem Überlappungsbereich und einem daran anschließenden Grenzbereich der Datenseite, so dass das weitere Sicherheitsmerkmal dort ausgebildet wird 107. Dabei soll das Sicherheitsmerkmal über eine Grenzlinie zwischen dem Überlappungsbereich und dem benachbarten Grenzbereich der Datenseite hinweg sowohl teilweise im Grenzbereich als auch teilweise im Überlappungsbereich ausgebildet sein.
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Steht ein fertig verbundener Datenträger bereits zur Verfügung, kann das Verfahren alternativ auch erst ab Verfahrensschritt 104 beginnen, so dass die Verfahrensschritte 100 bis 103 entfallen.
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Bei den Beschriebenen Ausführungsformen ist das Verbindungelement häufig als „auf“ der Datenseite befindlich dargestellt. Es ist jedoch auch möglich, dass das Verbindungelement in einer Aussparung eingebracht ist oder, insbesondere wenn es als Gewebe ausgebildet ist, in eine oder mehrere Schichten oder Lagen der Datenseite im Überlappungsbereich „eingeschmolzen“ ist. Die verschiedenen Ausführungsformen sind auch bei solchen Varianten ausführbar. So kann das Gewebe, welches selbst laserdotiert sein kann oder nicht, „von oben“ in eine laserdotierte Schicht eingeschmolzen sein, darunter eine nicht laserdotierte Schicht angeordnet sein und wieder darunter eine weitere laserdotiert Schicht angeordnet sein. Bei einer solchen Ausführungsform ist es möglich Lasermarkierungen sowohl in der laserdotierten Schicht und dem Gewebe als auch in der weiteren Laserdotierten Schicht auszuführen. Selbst wenn die gesamte Laserdotierte Schicht mit dem Gewebe bei einem Fälschungsversuch entfernt wird. Verbleibt ein Teil der Lasermarkierung in dem Überlappungsbereich. Bei der beschriebenen Ausführungsform wird davon ausgegangen, dass die beschriebenen Schichten transparent, insbesondere klar, sind.
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Bei einer Abwandlung ist das eingeschmolzene Gewebe laserdotiert, die Schicht in die es eingeschmolzen wird jedoch nicht. Eine darunter angeordnete Schicht ist jedoch wieder laserdotiert, wobei alle diese Schichten transparent, vorzugsweise klar sind. Das Gewebe ist ebenfalls zumindest teilweise austransparenten fasern gebildet und weist eine Maschenweite auf, so dass zwischen den Fasern eine Markierung in er darunterliegenden laserdatierten Schicht möglich ist und ausgeführt wird. Zur Verifikation eines echten Sicherheitsdokument kann geprüft werden, ob die Markierungen in zwei Ebenen in dem Gewebe und der darunterliegenden, vorzugweise durch eine transparente nicht markierte Schicht getrennte laserdotierten Schicht ausgebildet sind. Mit einfachen optischen Hilfsmitteln, beispielsweise einem Mikroskop kann dieses geprüft werden.
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Es versteht sich, dass viele weitere Variationen möglich sind. Die in den verschiedenen Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale können in Kombination genutzt werden, um die Erfindung auszuführen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Datenträger
- 2
- Datenseite
- 3
- Verbindungselement
- 4
- Überlappungsbereich
- 4'
- Nut-Feder-Verbindung
- 5
- Folie mit Laserdotierung
- 6
- textiles Verbindungselement
- 7
- elastische, transparente Folie mit Laserdotierung
- 8
- transparente Folie ohne Laserdotierung
- 9
- Übergangsbereich
- 11
- Ausfräsung
- 12
- Oberfläche
- 13
- Nut
- 14
- Sicherheitsmerkmal
- 15
- Informationsbestandteil
- 16
- Querschnitt
- 17
- weitere Schicht
- 18
- lokale Schwärzung
- 19
- Fehlstelle
- 20
- Grenzbereich
- 21
- Grenzlinie
- 22
- weiteres Sicherheitsmerkmal
- 100-107
- Verfahrensschritte