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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Melden eines Hindernisses, auf eine entsprechende Vorrichtung sowie auf ein entsprechendes Computerprogramm.
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Viele Fahrzeuge sind bereits serienmäßig mit Radar- und/oder Video-Systemen ausgerüstet, beispielsweise mit einer Stereo-Video-Kamera oder einer Infrarot-Nachtsichtkamera. Diese sind in der Lage, Fahrzeuge und Personen im Umkreis eines Fahrzeugs zu erkennen.
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Aktuell ist es ferner möglich, mittels einer im Fahrzeug verbauten Kamera (mono und auch stereo) zu erkennen, ob sich Fahrzeuge, Fußgänger oder andere Hindernisse vor dem Fahrzeug befinden. Diese Erkennung wird benutzt, um rechtzeitig automatisch zu bremsen, damit Unfälle mit anderen Verkehrsteilnehmern vermieden werden können. Die Erkennung von Farben und Formen auf der Basis von Bildverarbeitung und Clusterung ist auch soweit entwickelt, sodass die Erkennung von anderen Objekten/Tiere auf der Straße möglich ist.
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Die
DE 10 2009 017 731 A1 beschreibt eine selbst lernende Karte bzw. eine Vorrichtung zum Erstellen und Speichern einer digitalen Karte für ein Transportmittel auf Basis von Umfeldsensoren, Fahrzeug-zu-X-Kommunikation und Satellitennavigationssystemen.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz ein Verfahren zum Melden eines Hindernisses, weiterhin eine Vorrichtung, die dieses Verfahren verwendet sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogramm gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Bei einem Einsatz im Fahrzeug vorhandener Umfelderfassungssysteme auf der Basis von Radar und/oder Video zur Erkennung von z. B. Objekten, Gegenständen, Tieren, Straßenschäden auf einer Fahrstrecke kann mit einer Weiterleitung einer diesbezüglichen Information an nachfolgende Fahrzeuge die Sicherheit von Fahrer, Menschen und Tieren erhöht werden; insbesondere, da die Genauigkeit der Erkennung mit jeder neuen Generation der Umfelderfassungssysteme erhöht wird und sich alle Systeme – Radar, Ultraschall und Video – gut ergänzen lassen.
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Es wird ein Verfahren zum Melden eines Hindernisses vorgestellt, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
Einlesen zumindest einer Information über ein Hindernis in einem Streckenabschnitt einer von einem Fahrzeug zu befahrenden Fahrstrecke; und
Bereitstellen der Information an eine Schnittstelle einer Informationseinrichtung für zumindest ein weiteres Fahrzeug, um das Hindernis zu melden.
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Das Verfahren kann beispielsweise im Straßenverkehr eingesetzt werden, um eine bestimmte Fahrstrecke befahrende Fahrzeuge rechtzeitig auf das Hindernis hinzuweisen, sodass die Verkehrssicherheit erhöht werden kann und Unfälle vermieden werden können. Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein straßengebundenes Fahrzeug wie einen Personen- oder Lastkraftwagen oder auch ein schienengebundenes Fahrzeug wie einen Zug oder eine Bahn oder ein Schiff handeln.
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Als Hindernis kann jegliches Phänomen auf dem Streckenabschnitt verstanden werden, das den Verkehrsfluss behindert und insbesondere eine sichere und unfallfreie Fahrt der Fahrzeuge gefährdet. Dazu kann das Hindernis an oder auf zumindest einer Fahrspur der Fahrbahn angeordnet sein. Bei der Information kann es sich um ein Signal oder eine Mehrzahl von Signalen eines oder mehrerer Sensoren des Fahrzeugs handeln.
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Die Informationseinrichtung kann ausgebildet sein, um basierend auf der Information eine Meldung über das Hindernis auszugeben. Die Meldung kann beispielsweise visuell oder akustisch oder taktil an Insassen von Fahrzeugen bereitgestellt werden, die sich in einem vorbestimmten Umkreis um den Streckenabschnitt befinden. Die Informationseinrichtung kann auch ausgebildet sein, um die Information zu verarbeiten und an andere Einrichtungen weiterzugeben, die dann eine auf der Information basierende Meldung erstellen und bereitstellen können. Die Informationseinrichtung kann auch ausgebildet sein, um assistierende oder automatische Funktionen in ein Fahrsystem wie z.B. automatische Bremse oder Geschwindigkeitsreduzierung zu aktivieren.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens kann in dem Schritt des Einlesens die Information eine Positionsinformation einer geografischen Position des Hindernisses aufweisen. So kann die Meldung über das Hindernis vorteilhaft konkretisiert und eine durch das Hindernis eventuell vorhandene Gefahrenquelle auf dem Streckenabschnitt räumlich eingeschränkt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens kann in dem Schritt des Einlesens die Information über eine Situation (z. B. starker Nebel, Tornados, starker Regen, Feuer, Sandsturm, Hagel, usw.) einer geografischen Position des Hindernisses aufweisen. So kann die Meldung über das Hindernis vorteilhaft konkretisiert und eine durch das Hindernis eventuell vorhandene Gefahrenquelle auf dem Streckenabschnitt räumlich eingeschränkt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann in dem Schritt des Einlesens die Information eine Klassierungsinformation aufweisen. Die Klassierungsinformation kann ausgebildet sein, um das Hindernis als eine Person oder ein Tier oder ein Objekt oder einen Straßenschaden zu klassieren. So kann auf einfache Weise ein Inhalt der Information konkretisiert und eventuell um wichtige Hinweise ergänzt werden.
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Ferner kann in dem Schritt des Einlesens die Information eine Beschaffenheitsinformation einer physischen Beschaffenheit des Hindernisses aufweisen. Auch auf diese Weise kann die Information hilfreich konkretisiert werden.
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Günstig ist es, wenn in dem Schritt des Bereitstellens die Information an eine Empfangsschnittstelle eines Rundfunkdatenverbreitungssystems als die Schnittstelle der Informationseinrichtung bereitgestellt wird. Bei dem Rundfunkdatenverbreitungssystem kann es sich beispielsweise um eine Einrichtung zum Rundsenden einer auf der Information basierenden Meldung bezüglich des Hindernisses, wie beispielsweise den Traffic Message Channel (TMC), einen Verkehrsradiodienst, handeln. Mit dieser Ausführungsform des Verfahrens kann ohne Weiteres erreicht werden, dass eine Vielzahl von sich im Umkreis des Streckenabschnitts aufhaltenden Fahrzeugen bzw. deren Fahrer über das Hindernis und eine mögliche Gefährdung durch das Hindernis informiert werden.
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Zusätzlich oder alternativ kann in dem Schritt des Bereitstellens die Information an eine Empfangsschnittstelle einer Kommunikationseinrichtung und/oder einer Navigationseinrichtung des weiteren Fahrzeugs als die Schnittstelle der Informationseinrichtung bereitgestellt werden. Bei der Kommunikationseinrichtung kann es sich z. B. um ein Car-to-Car-System des weiteren Fahrzeugs handeln. Mit dieser Ausführungsform kann die Information den Fahrer des weiteren Fahrzeugs besonders schnell und direkt erreichen.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das Verfahren einen Schritt des Bereitstellens der Information unter Verwendung von Sensordaten zumindest eines Sensors des Fahrzeugs aufweisen. Bei dem Sensor kann es sich um einen Radar- oder optischen Sensor des Fahrzeugs handeln, der beispielsweise einem Fahrerassistenzsystem des Fahrzeugs zugeordnet sein kann. Viele Fahrzeuge sind heute serienmäßig mit derartigen Messwertaufnehmern ausgerüstet, sodass für die Realisierung des hier vorgeschlagenen Konzepts keine zusätzlichen Geräte benötigt werden.
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Ferner kann das Verfahren einen Schritt des Hinterlegens der Information in einer Navigationseinrichtung des Fahrzeugs aufweisen. Mit dieser Ausführungsform kann bei einer zukünftigen Befahrung des das Hindernis aufweisenden Streckenabschnitts die Information dem Fahrer des Fahrzeugs unmittelbar zur Verfügung gestellt werden, ohne dass eine weitere Erfassung des Hindernisses erforderlich ist.
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Günstig ist ferner eine Ausführungsform des hier vorgeschlagenen Ansatzes, bei dem in dem Schritt des Einlesens eine Analyse einer Farbe, eines Leuchtmusters und/oder einer Leuchtstärke eines von dem Hindernis ausgesandten Lichts erfolgt. Dabei kann das Hindernis bei Vorliegen eines erkannten Blaulichts als Einsatzfahrzeug und/oder bei Vorliegen eines erkannten Warnblinklichts als Pannenfahrzeug oder als Infrastruktur-Ertüchtigungsfahrzeug erkannt werden. Eine solche Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes bietet den Vorteil einer besonders schnellen und effizienten Erkennung von Gefahrenstellen im Verkehrsbereich, die eine schnelle Meldung auf einer solchen Gefahrenstelle im Interesse einer möglichst hohen allgemeinen Verkehrssicherheit erfordern.
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Auch kann gemäß einer weiteren Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes der Schritt des Einlesens wiederholt ausgeführt werden, wobei zwischen den wiederholt ausgeführten Schritten des Einlesens ein Extrahieren zumindest eines Merkmals aus der Information zum Trainieren des Verfahrens auf das Melden eines vordefinierten Hindernistyps erfolgt. Eine solche Ausführungsform des hier vorgestellten Ansatzes bietet den Vorteil einer durch das Training sehr präzisen Erkennung und Klassierung des Hindernisses in einen Hindernistyp, sodass beispielsweise die Meldung des Hindernisses in unterschiedlicher Dringlichkeit erfolgen kann, insbesondere je nach Gefahrenpotenzial des Hindernistyps für die allgemeine Verkehrssicherheit.
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Es wird ferner eine Vorrichtung zum Melden eines Hindernisses vorgestellt, wobei die Vorrichtung die folgenden Merkmale aufweist:
eine Einleseeinrichtung zum Einlesen zumindest einer Information über ein Hindernis in einem Streckenabschnitt einer von einem Fahrzeug zu befahrenden Fahrstrecke; und
eine Bereitstellungseinrichtung zum Bereitstellen der Information an eine Schnittstelle einer Informationseinrichtung für zumindest ein weiteres Fahrzeug, um das Hindernis zu melden.
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Die Vorrichtung ist ausgebildet, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in ihren entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form einer Vorrichtung kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Unter einer Vorrichtung kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Die Vorrichtung kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen der Vorrichtung beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, insbesondere wenn das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
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Der hier vorgestellte Ansatz wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Prinzipdarstellung zur Erläuterung einer Fahrzeug-zu-X-Kommunikation zum Melden eines Hindernisses, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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2 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Melden eines Hindernisses, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Melden eines Hindernisses, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
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4 bis 11 Darstellungen zur Erläuterung des Konzepts des Meldens eines Hindernisses; und
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12 und 13 Anwendungsbeispiele der Meldung von Hindernissen.
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In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine Prinzipdarstellung zur Erläuterung einer Fahrzeug-zu-X-Kommunikation zum Melden eines Hindernisses 100, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Gezeigt sind das Hindernis 100 auf einem Streckenabschnitt 102 einer Fahrstrecke 104 sowie ein Fahrzeug 106 und ein weiteres Fahrzeug 108 auf der Fahrstrecke 104. Das Fahrzeug 106 weist eine Vorrichtung 110 zum Melden des Hindernisses 100 an zumindest das weitere Fahrzeug 108 auf.
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Bei den Fahrzeugen 106, 108 handelt es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel um Personenkraftwagen. Es kann sich bei den Fahrzeugen 106, 108 alternativ auch um andere straßengebundene Fahrzeuge wie Lastkraftwagen, Motorräder oder um landwirtschaftliche Fahrzeuge oder schienengebundene Fahrzeuge handeln, oder um Schiffe. Bei dem Hindernis 100 kann es sich beispielsweise um eine Person, ein Tier, einen Gegenstand oder einen Straßenschaden handeln. Um als Hindernis 100 zu gelten, ist dabei die Person, das Tier, der Gegenstand oder der Straßenschaden so an oder auf dem Streckenabschnitt 102 angeordnet, dass eine Fahrt der Fahrzeuge 106, 108 beeinträchtigt wird. Beispielsweise ist ein Fahrer des Fahrzeugs 106 bzw. 108 durch das Hindernis 100 gezwungen, für eine sichere Weiterfahrt dem Hindernis 100 auszuweichen oder langsamer zu fahren.
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In der in 1 gezeigten Verkehrsszene befindet sich das Hindernis 100 in einem Umfeld des Fahrzeugs 106, also in Erfassungsreichweite, beispielsweise in Sichtweite, während das weitere Fahrzeug 108 noch so weit von dem Hindernis 100 entfernt ist, dass eine Erfassung bzw. Erkennung desselben durch ein bordeigenes Erfassungs- oder Fahrerassistenzsystem des Fahrzeugs 108 noch nicht möglich ist.
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Die Vorrichtung 110 ist ausgebildet, um eine Information 112 über das Hindernis 100 einzulesen und an eine Schnittstelle 114 einer Informationseinrichtung 116 für zumindest das weitere Fahrzeug 108 bereitzustellen.
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Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Information 112 von einem Fahrerassistenzsystem 118 des Fahrzeugs 106 eingelesen. Das Fahrerassistenzsystem 118 ist mit einem Sensor 120 des Fahrzeugs 106 gekoppelt und ausgebildet, um basierend auf von dem Sensor 120 bereitgestellten Sensordaten 122 das Hindernis 100 zu erkennen. Bei dem Sensor 120 kann es sich beispielsweise um einen optischen Sensor einer Fahrzeugkamera oder um einen Radarsensor handeln.
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In 1 handelt es sich bei der Informationseinrichtung 116 um ein Rundfunkdatenverbreitungssystem und bei der Schnittstelle 114 um eine Empfangsschnittstelle des Rundfunkdatenverbreitungssystems 116. Bei dem Rundfunkdatenverbreitungssystem 116 kann es sich gemäß einem Ausführungsbeispiel um eine Stations eines Verkehrssenders wie beispielsweise des TMC (Traffic Message Channel) handeln. Damit repräsentiert die in 1 skizzierte Fahrzeug-zu-X-Kommunikation ein eindirektionales Kommunikationssystem. Das Rundfunkdatenverbreitungssystem 116 ist ausgebildet, um unter Verwendung der über die Eingangsschnittstelle 114 erhaltenden Information 112 eine Meldung 124 das Hindernis 100 betreffend rundzusenden.
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Das weitere Fahrzeug 108 kann gemäß einem Ausführungsbeispiel die Meldung 124 über eine Antenne empfangen und mittels eines Lautsprechers im Fahrzeug 108 diese an einen Fahrer des weiteren Fahrzeugs 108 akustisch ausgeben. So kann der Fahrer des weiteren Fahrzeugs 108 auf das Hindernis 100 vorbereitet werden, bevor er mit Erreichen des Streckenabschnitts 102 auf dieses trifft.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird die Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 106 und dem weiteren Fahrzeug 108 bidirektional in Form einer Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation realisiert. Hier wird die Information 112 an die Empfangsschnittstelle 114 einer Kommunikationseinrichtung des weiteren Fahrzeugs 108 als die Informationseinrichtung 116 bereitgestellt. Dort kann unter Verwendung der Information 112 eine Meldung über das Hindernis 100 erstellt und akustisch und/oder visuell an den Fahrer des weiteren Fahrzeugs 108 ausgegeben werden. Alternativ kann die Information 112 beispielsweise einem Navigationsgerät des weiteren Fahrzeugs 108 bereitgestellt werden. Die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation kann parallel oder alternativ zu der Kommunikation zwischen Fahrzeug 106 und Rundfunkdatenverbreitungssystem 116 eingesetzt werden.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführung wird die Information 112 in einer Navigationseinrichtung 126 des Fahrzeugs 106 hinterlegt. Damit steht die Information 112 bei einer späteren wiederholten Befahrung des Streckenabschnitts 102 durch das Fahrzeug 106 zur Verfügung.
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2 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung 110 zum Melden eines Hindernisses aus 1. Die Vorrichtung 110 umfasst eine Einleseeinrichtung 200 und eine Bereitstellungseinrichtung 202. Die Einleseeinrichtung 200 ist ausgebildet, um die Information 112 über das Hindernis einzulesen, und die Bereitstellungseinrichtung 202 ist ausgebildet, um die Information 112 an die Schnittstelle der Informationseinrichtung bereitzustellen.
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Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel setzt sich die Information 112 aus einer Positionsinformation 204, einer Klassierungsinformation 206 und einer Beschaffenheitsinformation 208 zusammen. Die Positionsinformation 204 repräsentiert eine geografische Position des Hindernisses, die Klassierungsinformation 206 ist geeignet, um das Hindernis als eine Person oder ein Tier oder ein Objekt oder einen Straßenschaden oder eine Wettermeldung oder eine Situation (Feuer) zu klassieren, und die Beschaffenheitsinformation 208 repräsentiert eine physische Beschaffenheit des Hindernisses.
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Die Positionsinformation 204, die Klassierungsinformation 206 und die Beschaffenheitsinformation 208 sind geeignet, um die Information 112 so zu konkretisieren, dass eine auf der Information 112 basierende Meldung über das Hindernis, detailliert gestaltet werden kann. Eine beispielhafte Meldung kann dann lauten: „In 5 km Entfernung befinden sich Personen auf der Autobahn“.
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Die geografische Position des Hindernisses kann beispielsweise mittels GPS oder einem anderen Satelliten-Ortungssystem ermittelt werden. Als zusätzlicher Sicherheitsaspekt können unter Verwendung der Klassierungsinformation 206 und/oder der Beschaffenheitsinformation 208 beispielsweise geeignete Sicherheitseinrichtungen des Fahrzeugs und des weiteren Fahrzeugs aktiviert werden.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 300 zum Melden eines Hindernisses. Das Verfahren 300 kann in der in 1 und 2 gezeigten Vorrichtung zum Melden eines Hindernisses ausgeführt werden. In einem Schritt des Einlesens 302 wird eine Information über ein Hindernis in einem vor einem Fahrzeug liegenden Streckenabschnitt einer Fahrstrecke eingelesen. In einem Schritt des Bereitstellens 304 wird die Information an eine Schnittstelle einer Informationseinrichtung für weitere Fahrzeuge bereitgestellt.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Verfahren 300 einen dem Schritt des Einlesens 302 vorangehenden Schritt des Erfassens 306 der Information unter Verwendung von Sensordaten eines Sensors des Fahrzeugs aufweisen. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann das Verfahren 300 einen auf den Schritt des Bereitstellens 304 folgenden Schritt des Hinterlegens 308 der Information in einem Navigationssystem des Fahrzeugs aufweisen.
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4 bis 11 zeigen Darstellungen zur Erläuterung des hierin vorgestellten Konzepts des Meldens eines Hindernisses.
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4 zeigt in einer Perspektivdarstellung ein mit einem kamera- oder radarbasierten Fahrerassistenzsystem ausgestattetes Fahrzeug 106. Das Fahrerassistenzsystem ist ausgebildet, um ein Umfeld des Fahrzeugs 106, insbesondere einen vor dem Fahrzeug 106 liegenden Streckenabschnitt 102 zu erfassen und sich dort befindliche Hindernisse zu erkennen.
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5 zeigt anhand einer Aufnahme einer Fahrzeugkamera ein Hindernis 100 in Form eines Straßenschadens, hier eine Bodenwelle.
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6 zeigt eine beispielhafte Anzeige eines Navigationsgeräts eines Fahrzeugs. Neben den dargestellten Inhalten kann hier auch eine auf einer Information über ein vorausliegendes Hindernis basierende Meldung eingeblendet werden.
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7 zeigt beispielhafte Verkehrsinformations- bzw. Warnschilder, welche in dem Navigationssystem beispielsweise angezeigt werden können. Es wird auf Fußgänger bzw. Radfahrer auf einem kommenden Streckenabschnitt hingewiesen und auf eine mögliche Gefahr durch Wildwechsel oder möglicherweise die Straße überquerendes Weidevieh aufmerksam gemacht. Unter Verwendung der in den Schildern enthaltenen Informationen kann ein Hindernis unter Umständen noch schneller erkannt bzw. klassifiziert werden.
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8 bis 11 zeigen Szenarien möglicher Hindernisse, auf die es vorteilhaft ist, nachfolgende Fahrzeuge aufmerksam zu machen.
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8 und 9 zeigen sich am Straßenrand abspielende Ereignisse in Form eines Unfalls und eines Fahrzeugbrandes. 10 zeigt einen Straßenschaden. 11 zeigt einen Schuh, der ein Hinweis auf einen vorausliegenden Unfall sein kann.
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12 zeigt einen möglichen Anwendungsfall des hierin beschriebenen Konzepts der Übertragung detektierter Objekte bzw. Gegenstände bzw. Menschen an TMC und/oder verbundene Fahrzeuge. Als Hindernis 100 befindet sich eine Kuh auf der Fahrbahn. Eine Kamera des sich auf den Streckenabschnitt mit der Kuh zubewegenden Fahrzeugs 106 erkennt die Kuh als für nachfolgende Fahrzeuge gefährliches Hindernis. Es wird über die im Fahrzeug 106 installierte Vorrichtung zum Melden des Hindernisses eine entsprechende Information bereitgestellt. Unter Verwendung der Information wird eine Meldung 124 über das Hindernis erstellt, die hier beispielsweise lautet: „Achtung: In X km Entfernung befindet sich eine Kuh auf der Fahrbahn in Fahrtrichtung Y“.
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13 zeigt eine beispielhafte Anzeige eines Navigationsgeräts eines Fahrzeugs. Hier kann unter Verwendung einer Information über ein Hindernis die entsprechende Meldung als Text eingeblendet werden. Dieser kann beispielsweise lauten: „Bitte sehr vorsichtig fahren und die Abfahrt X in Richtung Y in 1000 m nehmen.“
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Ein weiteres Ziel des hier vorgestellten Ansatzes ist es, Hindernisse auf der Fahrbahn, die beim Überfahren Schäden am Fahrzeug zur Folge hätten, wie z. B. größere (tote) Tiere, Steine, verlorene Ladung (Karton, Reifen(reste), Spanngummi, etc.), oder auch Schlaglöcher, welche von der Kamera des eigenen Fahrzeugs als „nicht überfahrbares Hindernis“ erkannt wurden, auch an andere Fahrzeuge in der Umgebung zu kommunizieren; wie etwa seinem Nachfolger. Der wesentliche Vorteil eines solchen Ansatzes besteht in der Kommunikation von einem Fahrzeug zu anderen Fahrzeugen in der Umgebung, um diese vor kommenden Hindernissen auf der Fahrbahn zu warnen und damit andere Fahrer frühzeitiger darauf aufmerksam zu machen. Ebenfalls kann wiederum die Objekt-Erkennungsrate für nachfolgende Fahrzeuge erhöht werden.
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Zur Implementierung eines solchen Ansatzes kann zunächst ein Training erforderlich sein. Ein entsprechend ausgestalteter Algorithmus zur Erkennung der Gegenstände wird beispielsweise mittels Tausenden von Sequenzen mit Objekten trainiert. Ebenfalls werden Sequenzen ohne Objekte zum Training verwendet, um Fehlauslösungen zu vermeiden. Ziel ist hier die Clusterung von Objekten in zwei Hauptkategorien: überfahrbar und nicht überfahrbar (gefährlich). Weiterhin können über die Farbenanalyse Warnblinker auf mehreren Spuren (Stau) und Blaulicht (Einsatzfahrzeug) erkannt werden.
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Weiterhin kann auch eine Objekterkennung des Objekts in einem Fahrzeug und eine anschließende Kommunikation des erkannten Objektes an ein weitere Fahrzeug oder eine Infrastruktureinrichtung wie eine Straßenüberwachungseinheit erfolgen. In diesem Fall können die erkannten Objekte im Fahrschlauch als Eingangsgrößen einer Verarbeitungseinheit dienen. Erkannte Merkmale des Objekts, wie Größe und (GPS-)Position auf der Fahrspur können dann per drahtloser Übertragungstechnik (Car2Car, WiFi, Radio/Funk, etc.) an umliegende Fahrzeuge verteilt werden, welche noch auf das Hindernis stoßen werden. Dies können sowohl nachfolgende als auch entgegenkommende Fahrzeuge sein.
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Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.
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Ferner können die hier vorgestellten Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009017731 A1 [0004]