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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Saatzustreicher gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Derartige Saatzustreicher finden insbesondere in landwirtschaftlichen Maschinen zur Bodenbearbeitung oder in Sämaschinen Verwendung. Ein derartiger Saatzustreicher wurde u. a. durch die
WO 2015 030 729 A1 bereits bekannt. Um die Standzeit des Saatzustreichers zu erhöhen, ist diesem ein Verschleißelement zugeordnet. Das Verschleißelement wird hierbei bspw. über eine Nut-Feder Verbindung mit dem Grundkörper des Saatzustreichers verbunden. Zwar kann mit einem derartigen Verschleißelement die Standzeit des Saatzustreichers wesentlich verbessert werden, nur ist die Montage des Verschleißelement sehr aufwendig und die Herstellung entsprechend kostenintensiv, wodurch die erreichte Kosteneinsparung durch die längere Standzeit durch die Montagekosten wieder aufgehoben wird.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Saatzustreicher zu schaffen, bei welchem die Standzeit wesentlich verbessert wird, jedoch die Fertigungskosten und Montagekosten sich nicht wesentlich erhöhen.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch einen Saatzustreicher, welcher die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist gelöst. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweils abhängigen Ansprüchen.
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Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung einen Saatzustreicher vor, welcher in landwirtschaftlichen Maschinen, wie Sämaschinen und/oder Einzelkornsämaschinen Verwendung findet. Bei derartigen Maschinen sind in der Regel eine Vielzahl von Säscharen angeordnet, mittels welchen das jeweils auszubringende Saat- bzw. Verteilgut in den Boden abgelegt wird. Die Säschare besitzen zunächst Säfurchen ziehende Säschare bzw. Werkzeuge, wie Sechscheiben, Zinken oder dergl. In die Säfurchen wird anschließend über Saatrohre bzw. Saatschläuche das jeweils auszubringende Verteilgut befördert. Wobei dieses Verteilgut bspw. mittels Dosiervorrichtungen vereinzelt und mit großer Geschwindigkeit befördert werden kann. Dem Ausgang des Saatrohrs bzw. des Saatschlauchs nachgeordnet ist ein erfindungsgemäßer Saatzustreicher. Mittels diesem soll zum einen ein Verrollen bzw. Verspringen des Verteilguts in der Saatfurche verhindert werden und zum andern das Verteilgut im Boden leicht angedrückt bzw. in den Boden eingebettet werden, bevor dieses anschließend bspw. mittels diversen weiteren Werkzeugen in den Boden gedrückt und die Säfurche verschlossen wird.
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Vorzugsweise setzt sich der Saatzustreicher aus drei Bereichen zusammen. Wobei hierbei der erste Bereich eine Aufhängungsvorrichtung aufweisen kann, mittels welcher dieser wiederum an einem Säschar und oder einer Rahmenkonstruktion montiert werden kann. Die Montage kann bspw. mittels einer Schraubverbindung und/oder mittels Einrastelementen und/oder mittels Spannelementen oder dergl. erfolgen.
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An den ersten Bereich schließt ein zweiter Bereich an, welcher elastisch verformbar ist und wessen Konturen und/oder Querschnitte sowie dessen elastischen Materialeigenschaften jeweils die Vorspannkräfte des Saatzustreichers auf eine Bodenoberfläche bzw. in einer Saatfurche definieren, d.h. mittels dieses Bereichs wird definiert, wie leicht der Saatzustreicher bei Bewegung dieses über eine Bodenoberfläche verformbar ist oder nicht und wie fest das Saatgut mit diesem in den Boden gedrückt wird. Die Elastizität ist hierbei insbesondere derartig gewählt, dass zum einen das Verteilgut ausreichend in den Boden gedrückt wird, der Saatzustreicher bei einem Hindernis noch ausreichend ausweichen kann.
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Wiederum schließt an den zweiten ein dritter Bereich an. Dieser Bereich wird über bzw. in der Saatfurche bewegt, wodurch dieser einem hohen Verschleiß unterliegt. Um diesen Verschleiß zu verringern bzw. um die Standzeit dieses Bereichs zu erhöhen, hierbei jedoch die Montagezeit bzw. den Montageaufwand nicht zu erhöhen, ist vorgesehen, dass in diesem Bereich wenigstens ein zusätzliches verschleißfestes Material eingebettet ist bzw. das in diesem Bereich in das Material zusätzliche verschleißfeste Partikel mit beigemischt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Saatzustreicher aus einem elastischen Material gefertigt, insbesondere aus einem nicht Eisenmaterial, wie Kunststoff oder Verbundmaterial. Jedoch könnte dieser auch aus einem metallischen Material gefertigt sein. In das elastische Material ist bspw. ein anderes Verschleißmaterial, wie bspw. eine Hartmetallplatte eingebettet. Wobei eingebettet in diesem Zusammenhang, derartig zu verstehen ist, dass dieses Material bereits während des Herstellungsprozesses des Saatzustreichers in diesen bspw. eingegossen wird bzw. das Verschleißmaterial mit einem elastischen Material überzogen bzw. übergossen wird.
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Auch könnte dem Grundmaterial des Saatzustreichers ein verschleißfestes Material beigemischt bzw. beigemengt werden oder in dieses eingebettet werden. So wäre es denkbar, dass das Grundmaterial des Furchenöffners ein nicht Eisenmaterial ist, was insbesondere für die elastischen Eigenschaften von Vorteil wäre, jedoch sind diesem verschleißfesten nicht Eisenmaterial, bspw. Hartmetalle in Pulverform beigemengt oder in dieses eingebettet wird. Dadurch ergibt sich ein Furchenöffner, welcher zwar die elastischen Eigenschaften eines nicht Eisenmaterials aufweist, jedoch durch Zugabe von verschleißfesten Materialien eine verlängerte bzw. verbesserte Standzeit aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist der Saatzustreicher aus Kunststoff gefertigt, welchem Kunststoff Hartmetallkomponenten bspw. in Pulverform oder Hartmetallpartikel beigemischt und/oder in dieses eingebettet werden. Durch diese Art der Ausführung ergibt sich ein sehr kostengünstiger Saatzustreicher, bei dem keine weiteren Montagschritte für eine erhöhte Standzeit benötigt werden.
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Der Saatzustreicher ist vorzugsweise einstückig gebildet, wobei jeweils ein weitgehend nahtloser Übergang zwischen den Bereichen erfolgt. Vorzugsweise weisen der erste und zweite Bereich eine gleiche Materialdicke auf, wobei im Übergang vom zweiten zum dritten Bereich eine Erhöhung der Materialdicke erfolgt. Diese Erhöhung der Materialdicke ist jedoch nicht zwingend erforderlich, insbesondere wenn verschleißfeste Materialien in das Grundmaterial beigemengt werden. In diesem Fall können alle Bereiche die gleiche Materialdicke aufweisen, wobei jedoch durch die Erhöhung der Materialdicke die Standzeit noch weiter verbessert werden kann.
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Um zum einen eine ausreichende Flexibilität im zweiten Bereich zu erhalten, jedoch zum andern die Standzeit auch entsprechend erhöhen zu können, weisen diese in einer Ausführungsvariante ein Materialdickenverhältnis von wenigstens 1:3 vorzugsweise jedoch 1:> 4 auf.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1A zeigt eine Perspektivansicht einer Ausführungsvariante eines Saatzustreichers.
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1B zeigt eine Perspektivansicht einer Ausführungsvariante eines Saatzustreichers mit eingebettetem Verschleißeinsatz.
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2A zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsvariante eines Saatzustreichers mit sich verändernden Materialdicken.
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2B zeigt eine Seitenansicht einer Ausführungsvariante eines Saatzustreichers mit sich verändernden Materialdicken und mit eingebettetem Verschleißeinsatz.
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3 zeigt eine Perspektivansicht einer Ausführungsvariante eines Verschleißeinsatzes.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden in den 1 bis 3 jeweils identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie der erfindungsgemäße Saatzustreicher ausgestaltet sein kann und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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Die 1A und 1B zeigen jeweils eine Perspektivansicht einer Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Saatzustreichers 10, wobei die 1A diesen ohne einen zusätzlichen Verschleißeinsatz sowie die 1B diesen mit einem eingebetteten Verschleißeinsatz 12 zeigt. Derartige Saatzustreicher 10 finden insbesondere in landwirtschaftlichen Maschinen zur Bodenbearbeitung und/oder zum Ausbringen von Verteilgütern wie Saatgut, Dünger oder dergl. mit Säfurchen ziehendem Säschar Verwendung. Die Saatzustreicher 10 sind hierbei in der Regel in Abhängigkeit des Säschars hinter und/oder neben diesem angeordnet und sind einem Ausgang einer Saatleitung oder eines Saatrohrs zugeordnet.
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Der Saatzustreicher 10 besteht im Wesentlichen aus drei Bereichen. Einem ersten Bereich 14, welcher eine Aufhängungsvorrichtung 20 aufweist. Mittels dieser Aufhängungsvorrichtung 20 kann der Saatzustreicher 10 jeweils an einem Säschar, an einer Rahmenkonstruktion oder dergl. montiert werden. Die Aufhängungsvorrichtung 20 setzt sich im Ausführungsbeispiel der 1 aus einer Befestigungsbohrung 22 sowie aus Führungselementen 24 zur seitlichen Führung zusammen. Ebenso wären jedoch auch andere Aufhängungsvorrichtungen 20 vorstellbar.
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An den ersten Bereich 14 schließt nahtlos ein zweiter Bereich 16 an. Dieser Bereich ist zum einen elastisch verformbar und definiert aufgrund seiner Konturen bzw. Querschnitte sowie mittels dessen elastischer Materialeigenschaften jeweils die Vorspannkräfte des Saatzustreichers 10, d.h. somit wird definiert wie fest das Saatgut vom Saatzustreicher 10 in den Boden bzw. in die Saatfurche gedrückt wird.
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Anschließend folgt ein dritter Bereich 18, welcher entlang bzw. in der Saatfurche bewegt wird und welcher dadurch einem Verschleiß unterliegt. Um diesen Verschleiß zu verringern, ist dem vorzugsweise elastischen Material zumindest im dritten Bereich 18 diesem ein zusätzliches verschleißfestes Material beigemischt (vergl. 1A) und / oder in dieses ein zusätzlicher Verschleißeinsatz 12 eingebettet (vergl. 1B). Somit weist der Saatzustreicher 10 eine wesentliche Erhöhung der Standzeit auf, ohne das hierzu zusätzliche Montagemaßnahmen oder dergl. erforderlich wären.
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Wie die 1 erkennen lassen, weist der Saatzustreicher 10 beginnend vom ersten Bereich 14 in Richtung des dritten Bereichs 18 eine sich konisch verringernde bzw. verjüngende Breite auf. Dies hat zum einen den Vorteil, dass die Aufhängungsvorrichtung 20 ausreichend breit und zum anderen das dieser im dritten Bereich 18 so schmal ist, dass dieser sich der Kontur der Saatfurche anpassen kann.
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Die unterschiedlichen Bereiche des Saatzustreichers 10 können unterschiedliche Materialdicken aufweisen. Dies geht aus den 2A und 2B hervor, wobei hierbei wiederum die 2A einen Saatzustreicher ohne Verschleißeinsatz zeigt und die 2B diesen mit einem Verschleißeinsatz 12 zeigt. Zunächst weist der erste Bereich 14 eine Materialdicke von D1 auf. Diese Materialdicke D1 ist derartig gewählt, dass diese eine ausreichende Stabilität für die Aufhängungsvorrichtung 20 aufweist. Zusätzlich kann dieser Bereich noch weitere Erhöhungen aufweisen, welche zugleich als Führungselement 24, insbesondere zur seitlichen Führung dienen können. Im Ausführungsbeispiel der 2 nimmt die Materialdicke D1 in Richtung zum zweiten Bereich 16 ab, bis diese schließlich eine Materialdicke D2 erreicht. Diese Materialdicke D2 bestimmt die Vorspannkraft des Saatzustreichers 10 in der Saatfurche. Anschließend erfolgt in Richtung zum dritten Bereich 18 eine Zunahme der Materialdicke bis diese schließlich einen Maximum Wert D3 erreicht. Durch diese Zunahme der Materiadicke soll die Standzeit des Saatzustreichers 10 erhöht werden, was insbesondere bei der Aufführungsform mit einem beigemischten Verschleißmaterial von Vorteil ist.
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Die Materialdicken D2 und D3 weisen insbesondere ein Verhältnis von 1:3 vorzugsweise jedoch von 1:> 4 auf. Besitzt also bspw. der zweite Bereich 16 eine Materialdicke von D2 = 4mm, weist somit der dritte Bereich 18 eine Materialdicke von D3 = mind. 16mm auf.
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3 zeigt darüber hinaus noch eine mögliche Ausgestaltungsform eines Verschleißeinsatzes 12, wie er bspw. in den 1B und 2B Verwendung findet. Der Verschleißeinsatz besitzt zunächst eine Lauffläche 26, welche die zumindest weitgehend gleiche Kontur wie der Saatzustreicher 10 aufweist. Weiter besitzt dieser, um diesen formschlüssig mit dem vorzugsweisen elastischen Material des Saatzustreichers 10 verbinden zu können, V-förmige Nuten sowie einen Steg. Somit kann eine dauerfeste Verbindung zwischen dem elastischen Material des Saatzustreichers 10 sowie des Verschleißeinsatzes gewährleistet werden.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Saatzustreicher
- 12
- Verschleißeinsatz
- 14
- erster Bereich
- 16
- zweiter Bereich
- 18
- dritter Bereich
- 20
- Aufhängungsvorrichtung
- 22
- Befestigungsbohrung
- 24
- Führungselement
- 26
- Lauffläche
- 28
- Nut
- 30
- Steg
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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