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Die Erfindung betrifft einen Schmiedehammer gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind Schmiedehämmer für den Einsatz in der Industrie beispielsweise beim Freiformschmieden bzw. beim Gesenkschmieden hinlänglich bekannt. Eine ausführliche Darstellung zu diesem Fachgebiet kann der Literatur „Handbuch Umformtechnik“, Eckhart Doege, Bernd-Arno Behrens, Springer-Verlag, 2. Auflage, 2010, Seiten 719 ff., entnommen werden, auf die hiermit Bezug genommen wird.
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Aus der
EP 0 132 438 B1 ist ein doppeltwirkend beschleunigter Schmiedehammer, der insbesondere durch druckbeaufschlagtes Gas und/oder hydraulisches Fluid in Gang gebracht wird, bekannt, wobei der Schmiedehammer einen Hammerbären umfasst, dessen Position durch eine in einem Zylinder vorgesehene Anordnung erfasst wird.
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Aus der
DE 10 2008 064 228 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb eines Hammers bekannt, welches es ermöglicht, auch schwere Hämmer mit einem Linearmotor zu betreiben.
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Aus der
DE 17 63 002 A ist ein Schmiedehammer mit einem Wegmesssystem bekannt, bei dem eine erste Sensorkomponente wenigstens teilweise in den Hohlraum des Hammerbären ragt.
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Nachteilig am Stand der Technik ist jedoch, dass sensible Sensoreinheiten empfindlich insbesondere auf Erschütterungen reagieren, wobei solche Erschütterungen insbesondere beim Betrieb von Schmiedehämmern der eingangs genannten Art auftreten. Dies ist besonders dann der Fall, wenn solche Sensoreinheiten, beispielsweise Wegmesssysteme, im Bereich der Schabotte eines Schmiedehammers angeordnet sind.
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Daraus resultiert zwangsläufig, dass die Sensoreinheit ungenaue Werte erfasst, wodurch der Betrieb des Schmiedehammers u.U. nicht optimal gestaltet werden kann. Von besonderer Problematik ist dies weiterhin beim Betrieb von Schmiedehämmern mit einem Linearantrieb, die dem Fachmann als so genannte Linearhämmer geläufig sind.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schmiedehammer mit einer Sensoreinheit derart betreiben zu können, dass eine Sensoreinheit beim Betrieb des Schmiedehammers möglichst genaue Messdaten aufnimmt bzw. verarbeitet.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
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Es wird ein Schmiedehammer vorgeschlagen, umfassend eine Schabotte, ein Kopfstück, einen Hammerbären und ein Wegmesssystem, wobei das Wegmesssystem eine erste Sensorkomponente und eine zweite Sensorkomponente umfasst.
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Kern der Erfindung ist, dass in dem Hohlraum wenigstens ein Halte- und/oder Führungsmittel angeordnet und mit der ersten Sensorkomponente oder der zweiten Sensorkomponente verbunden ist.
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Schwingungen der ersten oder der zweiten Sensorkomponente können somit reduziert werden. Es kann weiterhin eine Stabilisierung der ersten oder der zweiten Sensoreinheit ermöglicht werden. Somit können genauere Messwerte erhalten werden und die Messgenauigkeit über den gesamten Messbereich erhöht werden. Schließlich können Fehlfunktionen des Wegmesssystems ausgeschlossen bzw. reduziert werden.
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Der Hammerbär umfasst einen Hohlraum und die erste Sensorkomponente und/oder die zweite Sensorkomponente ragt wenigstens teilweise in den Hohlraum.
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Somit ist eine der Sensorkomponenten vom Kopfstück entkoppelt angeordnet. Das Wegmesssystem insgesamt ist somit weniger Erschütterungen ausgeliefert und ermöglicht eine Bereitstellung von genaueren Messdaten, wodurch ein Betrieb des Schmiedehammers effizienter gestaltet werden kann.
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Eine an der Schabotte angeordnete Sensorkomponente bzw. ein an der Schabotte angeordnetes Wegmesssystem kann präzise Messdaten hinsichtlich der Dicke eines Werkstücks bereitstellen. Ein derart angeordnetes Wegmesssystem bzw. eine derart angeordnete Sensorkomponente ist höheren Belastungen ausgesetzt.
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Ein an bzw. auf dem Kopfstück angeordnetes Wegmesssystem bzw. eine an bzw. auf dem Kopfstück angeordnete Sensorkomponente kann präzise Messdaten hinsichtlich der Regelung des Linearmotors bereitstellen. Da Wegmesssystem bzw. Sensorkomponente und Linearmotor bzw. Linearantrieb an bzw. auf dem Kopfstück angeordnet sind, kann eine optimierte Regelung des Linearmotors bzw. des Linearantriebs erfolgen.
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Somit kann eine am Kopfstück angeordnete Sensorkomponente vorteilhaft auf die Regelung des Linearmotors wirken und eine in der Schabotte angeordnete Sensorkomponente vorteilhaft auf den Schmiedevorgang bzw. bezogen auf die Werkstückbearbeitung auswirken.
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Eine derartige Anordnung der Komponenten eines Wegmesssystems, umfassend eine erste Sensorkomponente und zweite Sensorkomponente, kann weiterhin eine Schutzfunktion vor einem Magnetfeld des Linearmotor durch eine metallische Wandung des Hammerbären ermöglichen. Weiterhin kann sich eine Beabstandung von einem zu bearbeitenden Schmiedestück positiv auf das Wegmesssystem auswirken, da Schmiedestücke mit hoher Temperatur bearbeitet werden und solch hohe Temperaturen negative Einflüsse auf ein Wegmesssystem hinsichtlich zu erfassender Daten auswirken können. Ferner kann das Wegmesssystem bzw. erste oder zweite Sensorkomponente geschützt vor mechanischen Einflüssen, beispielsweise Staub, werden, da eine zumindest teilweise Anordnung im Hohlraum vorliegt. Zudem können thermische Längenänderungen erfasst und korrigiert werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste Sensorkomponente entlang einer Verfahrachse des Hammerbären angeordnet ist und dass die zweite Sensorkomponente im Bereich der Verfahrachse des Hammerbären angeordnet ist.
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Dies stellt eine geometrische Position für die Erfassung von Messdaten dar, die positiv hinsichtlich einer Messgenauigkeit sein kann. Eine derart zentrierte Anordnung einer Sensorkomponente, hier einer ersten Sensorkomponente kann zudem erhöhte Messgenauigkeiten bereitstellen, da eine Beabstandung zu störenden Magnetfeldern, beispielsweise von Linearmotoren, bereitgestellt werden kann.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass die zweite Sensorkomponente entlang einer Verfahrachse des Hammerbären angeordnet ist und dass die erste Sensorkomponente im Bereich der Verfahrachse des Hammerbären angeordnet ist.
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Dies stellt gleichermaßen eine geometrische Position für die Erfassung von Messdaten dar, die positiv hinsichtlich einer Messgenauigkeit sein kann. In gleicher Weise kann eine derart zentrierte Anordnung einer Sensorkomponente, hier einer zweiten Sensorkomponente zudem erhöhte Messgenauigkeiten bereitstellen, da eine Beabstandung zu störenden Magnetfeldern, beispielsweise von Linearmotoren, bereitgestellt werden kann.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass die erste Sensorkomponente und/oder die zweite Sensorkomponente stabähnlich ausgebildet ist bzw. sind.
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Derartige Sensorkomponenten können beispielsweise weit in einen Hohlraum eingeführt werden. Dies kann positive Einflüsse auf Messungen nach sich ziehen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass die erste Sensorkomponente an dem Kopfstück angeordnet ist und dass die zweite Sensorkomponente an dem Hammerbären angeordnet ist und insbesondere als Magnetring ausgebildet ist.
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An dem Kopfstück erfährt die erste Sensorkomponente geringere Erschütterungen als an der Schabotte, an der bekannte erste Sensorkomponenten befestigt sind. Durch weniger Erschütterungen können genauere Messdaten zur Verfügung gestellt werden. Dadurch kann der Betrieb der Schmiedemaschine optimiert werden. Das Wegmesssystem insgesamt bzw. die erste Sensorkomponente kann zudem länger nutzbar sein. Dies kann einen wirtschaftlichen Vorteil bedeuten. Ein Magnetring stellt eine kostengünstige Möglichkeit für eine zweite Sensorkomponente dar. Zudem kann ein Magnetring leicht auswechselt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass die zweite Sensorkomponente an dem Kopfstück angeordnet ist und dass die erste Sensorkomponente an dem Hammerbären angeordnet ist und insbesondere als optische Erfassungseinrichtung ausgebildet ist.
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An dem Kopfstück erfährt die zweite Sensorkomponente gleichermaßen geringere Erschütterungen als an der Schabotte, an der bekannte zweite Sensorkomponenten befestigt sind. Durch weniger Erschütterungen können genauere Messdaten zur Verfügung gestellt werden. Das Wegmesssystem insgesamt bzw. die zweite Sensorkomponente kann zudem länger nutzbar sein. Dies kann einen wirtschaftlichen Vorteil bedeuten. Mittels einer optischen Erfassungseinrichtung können aufwändigere Messungen durchgeführt werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die erste Sensorkomponente durch die zweite Sensorkomponente hindurch in den Hohlraum des Hammerbären geführt ist.
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Es kann somit ermöglicht werden, dass auf einfachste Weise überprüfen werden kann, ob eine korrekte Montage der jeweiligen Sensorkomponenten durchgeführt wurde.
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Eine Weiterbildung der Erfindung kann zudem vorsehen, dass die zweite Sensorkomponente an der ersten Sensorkomponente vorbei in den Hohlraum des Hammerbären geführt ist.
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Auf diese Weise können beispielsweise Sensorkomponenten verwendet werden, die eine optische Erfassungseinheit umfassen.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass wenigstens ein Halte- und/oder Führungsmittel in den Hohlraum des Hammerbären ragt und insbesondere mit dem Kopfstück oder dem Hammerbären verbunden ist.
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In einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zwischen der ersten Sensorkomponente und dem Kopfstück oder zwischen der zweiten Sensorkomponente und dem Kopfstück wenigstens ein Dämpfungsmittel angeordnet ist.
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Schwingungen der ersten oder der zweiten Sensorkomponente werden dadurch reduziert. Es wird auch eine Stabilisierung der ersten oder der zweiten Sensoreinheit ermöglicht. Somit können genauere Messwerte erhalten werden und die Messgenauigkeit über den gesamten Messbereich erhöht werden. Schließlich können Fehlfunktionen des Wegmesssystems ausgeschlossen bzw. reduziert werden.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass das Halte- und/oder Führungsmittel als Hängeträger ausgebildet ist, welcher wenigstens einen Ausleger umfasst, wobei der Ausleger in den Hohlraum ragt und mit der ersten Sensorkomponente insbesondere im Bereich eines freien Endes der ersten Sensorkomponente verbunden ist.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Halte- und/oder Führungsmittel als elastisches Element, insbesondere als Federmittel ausgebildet, wobei ein freies Ende wenigstens einer Sensorkomponente in dem Hammerbären insbesondere gegen eine radiale Auslenkung stabilisiert ist.
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Somit kann das Halt- und/oder Führungsmittel die erste Sensorkomponente stabilisieren, wodurch einerseits Beschädigungen der Sensorkomponenten verhindert werden können. Andererseits können durch unterbundene Schwingungen der Sensorkomponenten Beschädigungen verhindert werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Wegmesssystem als Absolutwert-Messsystem ausgebildet ist, durch welches die Position des Hammerbären erfassbar ist.
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Dies ermöglicht einfache Auswertung von erhaltenen Messdaten. Zudem stellt dies ein kostengünstiges Wegmesssystem dar.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass erste und/oder zweite Sensorkomponente wenigstens teilweise in dem Hohlraum des Hammerbären angeordnet ist. In vorteilhafter Weise ist somit ein sicheres Unterbringen in dem Hohlraum gewährleistet. Eine in einem Hohlraum eines Hammerbären angeordnete Sensoreinheit ist weniger Erschütterungen eines Schmiedehammers, insbesondere Linearhammer, ausgesetzt. Weiterhin ist eine Abschirmung gegenüber einem Magnetfeld eines Linearmotors bei der Verwendung eines Linearhammers gewährleistet.
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Die Erfindung kann vorsehen, dass der Schmiedehammer einen Stator und einen Läufer umfasst, wobei der Stator in dem Kopfstück angeordnet ist, wobei der Läufer mit einer Mantelfläche des Hammerbären verbunden ist, wobei der Stator und der Läufer einen Linearmotor bilden, wobei eine erste Sensorkomponente und eine zweite Sensorkomponente des Wegmesssystems im Bereich einer Mittellängsachse eines durch den Stator und den Läufer gebildeten Linearmotors angeordnet sind.
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Weiterhin kann die Erfindung vorsehen, dass das Kopfstück auf der Schabotte angeordnet ist, dass der Hammerbär in der Schabotte geführt ist, dass ein Oberteil eines Schmiedegesenks mit einer Unterseite des Hammerbären verbunden ist, dass ein Unterteil des Schmiedegesenks dem Oberteil des Schmiedegesenks gegenüber liegend mit der Schabotte verbunden ist.
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Die Erfindung kann vorsehen, dass der Schmiedehammer als Linearhammer ausgebildet ist.
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Im Sinne der Erfindung ist unter einem Linearhammer ein solcher Hammer zu verstehen, bei dem die Bewegung des Hammerbären über einen elektrischen Direktantrieb bzw. über einen Linearmotor erfolgt. Im Sinne der Erfindung ist ein Linearhammer ein Schmiedehammer, der durch einen Linearmotor angetrieben wird.
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Im Sinne der Erfindung kann eine erste Sensorkomponente eines Wegmesssystems als Nehmer aufgefasst werden. Weiterhin kann im Sinne der Erfindung eine zweite Sensorkomponente als Geber aufgefasst werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Schmiedehammers;
- 2 eine Frontansicht des in der 1 gezeigten Schmiedehammers;
- 3 eine Schnittansicht entlang der in der 2 dargestellten Schnittlinie III-III durch den aus den 1 und 2 bekannten Schmiedehammer;
- 4 eine Seitenansicht des in den 1 bis 3 gezeigten Schmiedehammers;
- 5 eine perspektivische Teilansicht des in den 1 bis 4 gezeigten Schmiedehammers, welche teilweise als Explosionsansicht ausgeführt ist;
- 6 eine perspektivische Teilansicht einer Ausführungsvariante des in den 1 bis 5 gezeigten Schmiedehammers, wobei die Teilansicht teilweise als Explosionsansicht ausgeführt ist;
- 7 eine schematische Darstellung des Schmiedehammers mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wegmesssystems und
- 8 eine Detailansicht der 7.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Schmiedehammers 1. Dieser umfasst eine Schabotte 2, welche eine im Wesentlichen U-förmige Gestalt aufweist. Auf der Schabotte 2 ist ein Kopfstück 3 angeordnet. Das Kopfstück 3 setzt sich im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem unteren Kopfstück 23 und einem oberen Kopfstück 24 zusammen.
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In nicht näher dargestellter Art und Weise kann das Kopfstück 3 auch einstückig ausgestaltet sein.
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Auf dem Kopfstück 3 bzw. auf dem oberen Kopfstück 24 ist eine Abdeckung 16 angeordnet. In der Schabotte 2 ist ein Hammerbär 4 angeordnet. Der Schmiedehammer 1 umfasst zum Bearbeiten eines Werkstückes (nicht dargestellt) ein Oberteil 7 eines Schmiedegesenks 6 und ein Unterteil 5 des Schmiedegesenks 6.
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In der 2 ist in schematischer Seitenansicht nochmals der bereits in der 1 dargestellte Schmiedehammer 1 gezeigt. Der Schmiedehammer 1 ist als Kurzhub-Gesenkhammer ausgestaltet. Der Schmiedehammer 1 umfasst die erwähnte Schabotte 2, einen Schabotteeinsatz 14, das Kopfstück 3 sowie den Hammerbären 4.
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Das Kopfstück 3 und die Schabotte 2 sind mittels Befestigungsmittel 15 (es ist nur eines der Befestigungsmittel exemplarisch bezeichnet) lösbar miteinander verbunden. In gezeigtem Ausführungsbeispiel ist hierbei das untere Kopfstück 23 mit der Schabotte 2 verbunden und befestigt. Das Kopfstück 3, bestehend aus oberem Kopfstück 24 und unterem Kopfstück 23, sowie die Schabotte 2 bilden ein Maschinengestell 13. Weiterhin ist an dem Kopfstück 3 eine Abdeckung 16 vorgesehen. In der Schabotte 2 ist der Hammerbär 4 geführt.
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In der Schabotte 2 ist im Bereich des Schabotteeinsatzes 14 ein Keil 25 angeordnet. In der Schabotte 2 sind weiterhin Führungsmittel 33 angeordnet, die zur Führung des Hammerbären 4 in der Schabotte 2 vorgesehen sind. Ferner ist in der Schabotte 2 eine Hubbegrenzung 19 vorgesehen. Der Schmiedehammer umfasst zudem eine optionale Bremsvorrichtung 17, beispielsweise zum Bremsen in Notsituationen.
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Die Führungsmittel 33 ermöglichen eine Führung des Hammerbären 4 in der Schabotte 2. Ferner wird eine Beabstandung des Hammerbären 4 von einem hier nicht näher gezeigten Primärteil, entsprechend einem Stator 8 (siehe 6) ermöglicht. Ein derartiges Primärteil und ein Sekundärteil (nicht dargestellt) bilden einen Linearmotor 10. Ein Sekundärteil kann auch als Läufer aufgefasst werden. Das Sekundärteil kann den Hammerbären 4 umfassen.
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Die in der 3 dargestellte Schnittansicht, welche entsprechend der in der 2 eingezeichneten Schnittlinie III-III verläuft, zeigt, dass der Schmiedehammer 1 von einem Linearmotor 10 angetrieben wird. In hierbei nicht näher dargestellter Art und Weise wird der Linearmotor 10 von dem Stator und dem Läufer gebildet. Der Stator ist in dem Kopfstück 3 angeordnet und der Läufer durch Magnetmittel und den Hammerbären 4 gebildet, wobei die nicht dargestellten Magnetmittel auf einer Mantelfläche des Hammerbären 4 angeordnet sind. Zum Betrieb wird der Hammerbär 4 mittels des Linearmotors 10 derart angetrieben, dass sich der Hammerbär 4 entlang einer Verfahrachse 12 in vertikaler Richtung 18 bewegt. Weiterhin ist gezeigt, dass der Hammerbär 4 eine Unterseite 21 und eine Oberseite 22 aufweist.
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Der Schmiedehammer 1 umfasst eine Überlastsicherung 27, die aus Tellerfederpaketen bestehen. Die Überlastsicherung 27 kann bei zu hoher Geschwindigkeit oder Fehlfunktion bzw. zu einer Einstellung des Läufers bzw. des Hammerbären 4 nach einem Bearbeitungsschritt des Schmiedens, praktisch bei einer Aufwärtsbewegung, diese abdämpfen und Schäden am Schmiedehammer reduzieren bzw. verhindern.
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In der 4 ist in einer weiteren Seitenansicht dargestellt, dass der Schmiedehammer 1 eine Verriegelungseinheit 26 umfasst. Diese kann eine Sicherung des Schmiedehammers 1, beispielsweise bei durchzuführenden Wartungsarbeiten, ermöglichen.
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Beim Betrieb, d.h. beim Bearbeiten eines Werkstücks (nicht dargestellt) wird der Hammerbär bzw. der Läufer durch den Linearmotor 10 (siehe 3) angetrieben und bewegt sich auf ein Werkstück zu bzw. davon weg. Die Bewegung auf ein Werkstück zu, welches letztlich durch das Unterteil 5 des Schmiedegesenks 6 und das Oberteil 7 des Schmiedegesenks 6 bearbeitet wird, erfolgt hierbei in vertikaler Richtung 18 nach unten (siehe 2). Entsprechend umgekehrt ist die Bewegung des Hammerbären nach dem Auftreffen desselben auf ein Werkstück. Zur Begrenzung des Hubs des Hammerbären umfasst der Schmiedehammer 1 weiterhin die bereits erwähnte Hubbegrenzung 19 (siehe auch 2).
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5 zeigt eine perspektivische Darstellung des in den 1 bis 4 gezeigten Schmiedehammers 1 in teilweiser Explosionsansicht. Hierbei ist erkennbar, dass in montiertem Zustand in dem oberen Kopfstück 24 eine Führungshülse 28 verbaut ist. Die Führungshülse 28 ermöglicht eine Führung des Hammerbären 4 in dem oberen Kopfstück 24. Im Ausführungsbeispiel ist die Führungshülse 28 im Wesentlichen zylindrisch ausgestaltet und weist einen Ringkragen 31 auf. Im Ausführungsbeispiel sind die Führungshülse 28 und der Ringkragen 31 einstückig ausgebildet.
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Weiterhin ist ein Kopfteil 32 des Hammerbären 4 losgelöst von einem Körper des Hammerbären 4 gezeigt. Das Kopfteil 32 ermöglicht eine Gleitführung des Hammerbären 4 in der Führungshülse 28. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Kopfteil 32 aus Aluminium gefertigt und auf den Körper des Hammerbären 4 aufgeschrumpft.
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Aufgrund der Anordnung der Führungshülse 28, welche im Kopfstück 3 angeordnet ist und des Führungsmittels 33, welches in der Schabotte 2 angeordnet ist, wird der Hammerbär 4 sowohl im Kopfstück 3 als auch in der Schabotte 2 geführt.
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Die 6 zeigt mit einer ausschnittsweisen perspektivischen Darstellung eine Ausführungsvariante des Schmiedehammers 1 in teilweiser Explosionsansicht. Hierbei ist ersichtlich, dass der Schmiedehammer 1 ein Auflagemittel 29 umfasst, auf welchem der Stator 8 in eingebautem Zustand aufliegt. Ferner umfasst der Stator 8 einen Klemmenkasten 34a und einen Ringkragen 34b. Der Ringkragen 34b liegt nach einer Montage auf einer Auflage 30 auf, die an dem unteren Kopfstück 23 angeordnet ist. Der Stator 8 wird somit im Wesentlichen in dem unteren Kopfstück 23 verbaut. Das obere Kopfstück 24 wird bei einer Montage bzw. nach einer Montage des Stators 8 auf den Stator 8 aufgesetzt. Somit kann das obere Kopfstück 24 als Abdeckung aufgefasst werden.
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In einem derartigen Fall ist das Kopfstück 3 einstückig ausgestaltet und gleichzusetzen mit dem unteren Kopfstück 23.
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In der 7 ist eine schematische Darstellung des Schmiedehammers 1 mit dem erfindungsgemäßen Wegmesssystem 1901 gezeigt. Der Schmiedehammer 1 umfasst hierbei das Wegmesssystem 1901, welches eine erste Sensorkomponente 1902 und eine zweite Sensorkomponente 1904 umfasst. Die erste Sensorkomponente 1902 ist im Ausführungsbeispiel stabartig ausgebildet und ragt in den Hohlraum 1903. Die erste Sensorkomponente 1902 ist entlang einer Verfahrachse 1905 des Hammerbären 4 angeordnet.
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Das Wegmesssystem 1901 umfasst im Ausführungsbeispiel einen Grundkörper 1908, mit dem die erste Sensorkomponente 1902 verbunden ist. Diese derartige Anordnung von erster Sensorkomponente 1902 und Grundkörper 1908 ist mit dem Kopfstück 3 verbunden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die erste Sensorkomponente 1902 über wenigstens ein Dämpfungsmittel 1909 an dem Kopfstück 3 gelagert. Möglich ist auch, dass die erste Sensorkomponente 1902 an dem Kopfstück 3 aufgehängt ist. Es ist zudem möglich, dass die erste Sensorkomponente 1902 mit einem oberen Kopfstück 24 verbunden ist.
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Die zweite Sensorkomponente 1904 des Wegmesssystems 1901 ist im Bereich der Verfahrachse 1905 des Hammerbären 4 angeordnet. In der Darstellung ist die zweite Sensorkomponente 1904 des Wegmesssystems 1901 an einer Oberseite 22 des Hammerbären 4 angeordnet und insbesondere als Magnetring ausgebildet. Zudem ist die erste Sensorkomponente 1902 durch die zweite Sensorkomponente 1904 hindurch in den Hohlraum 1903 des Hammerbären 4 geführt, wobei ein freies Ende 1912 der ersten Sensorkomponente 1902 in dem Hammerbären 4 durch ein Halte- und/oder Führungsmittel 1906 insbesondere gegen eine radiale Auslenkung stabilisiert ist. In der 7 ist weiterhin gezeigt, dass das Halte- und/oder Führungsmittel 1906 auch an einem Ausleger 1907 befestigt ist, welcher in den Hohlraum des Hammerbären 4 ragt, wobei der Ausleger 1907 mit dem Kopfstück 3 verbunden ist. In analoger Weise kann der Ausleger 1907 auch mit einem oberen Kopfstück 24 und/oder mit einem unteren Kopfstück 23 verbunden sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel entspricht die erste Sensorkomponente 1902 einem Nehmer und die zweite Sensorkomponente 1904 einem Geber.
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Der Ausleger 1907 umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Hängeträger 1910, 1910', wobei sich diese Hängeträger 1910, 1910' in Richtung eines freien Endes 1912 der ersten Sensorkomponente 1902 erstrecken.
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In nicht gezeigter Art und Weise ist es möglich, dass die zweite Sensorkomponente an dem Kopfstück angeordnet ist und dass die erste Sensorkomponente an dem Hammerbären angeordnet ist und insbesondere als optische Erfassungseinrichtung ausgebildet ist. Bei einer optischen Erfassungseinrichtung kann es sich um eine Kamera handeln. In diesem Zusammenhang stellt die optische Erfassungseinrichtung einen Nehmer dar. Dieser Nehmer entspricht der ersten Sensorkomponente. Es ist zudem möglich, dass die zweite Sensorkomponente an der ersten Sensorkomponente vorbei in den Hohlraum des Hammerbären geführt ist.
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Somit ist im Sinne der Erfindung möglich, dass eine erste Sensoreinheit als Geber oder als Nehmer eines Wegmesssystems wirken kann. Es ist zudem möglich, dass eine zweite Sensorkomponente als Geber oder als Nehmer eines Wegmesssystems wirken kann. Hierbei ist das Wegmesssystem so ausgeführt, dass es immer sowohl einen Geber als auch einen Nehmer umfasst.
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8 zeigt eine vergrößerte schematische Ansicht des Schmiedehammers gemäß 7. Hierbei ist ersichtlich, dass der Ausleger 1907 ein Verbindungselement 1911 umfasst, welches die Hängeträger 1910, 1910' in dem Hohlraum 1903 des Hammerbären 4 im Bereich eines freien Endes der ersten Sensorkomponente 1902 unterhalb des freien Endes der ersten Sensorkomponente 1902 verbindet.
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Im Sinne der Erfindung ist unter dem einem freien Ende 1912 der ersten Sensorkomponente ein Bereich zu verstehen, der wenigstens ein Drittel der Längserstreckung der ersten Sensorkomponente beträgt. Das freie Ende 1912 ist in dem Hohlraum 1903 angeordnet bzw. ragt in den Hohlraum 1903 hinein.
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Es ist weiterhin ersichtlich, dass die Hängeträger 1910, 1910' über je ein Aufnahmemittel 1913, 1913' mit dem Kopfstück 3 verbunden sind. Dies hat den Vorteil, dass der Ausleger 1907 stabil mit dem Kopfstück 3 verbunden werden kann, wodurch Beschädigungen des Auslegers 1907 bzw. der Hängeträger 1910, 1910' verhindert werden können. Zu einer weiteren Stabilisierung umfasst der Ausleger 1907 ein Verbindungselement 1911, welches die Hängeträger 1910, 1910' miteinander verbindet.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Ausleger 1907 einstückig ausgestaltet ist.
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In einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Ausleger 1907 wenigstens einen Hängeträger 1910 und wenigstens ein Halte- und/oder Führungsmittel 1906 umfasst.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei Halte- und/oder Führungsmittel 1906, 1906' derart angeordnet, dass die Hängeträger 1910, 1910' mit der ersten Sensorkomponente 1902 verbunden sind. Hierbei sind die Halte- und/oder Führungsmittel 1906 als Federelemente ausgestaltet, welche einer radialen Auslenkung der ersten Sensorkomponente 1902 entgegenwirken.
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Bei der Ausführung eines Schmiedeschlags bewegt sich der Hammerbär 4 zusammen mit der zweiten Sensorkomponente 1904 entlang der ersten Sensorkomponente 1902 derart nach unten, dass die zweite Sensorkomponente 1904 zu der ersten Sensorkomponente 1902 in andere Positionen kommt. Von der ersten Sensorkomponente 1902 wird dementsprechend die jeweilige Position der zweiten Sensorkomponente erfasst, um hieraus eine Position des Hammerbären 4 zu ermitteln.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schmiedehammer
- 2
- Schabotte
- 3
- Kopfstück
- 4
- Hammerbär
- 5
- Unterteil (eines Schmiedegesenks 6)
- 6
- Schmiedegesenk
- 7
- Oberteil (eines Schmiedegesenks 6)
- 8
- Stator
- 9
- Läufer
- 10
- Linearmotor
- 11
- Federmittel
- 12
- Verfahrachse
- 13
- Maschinengestell
- 14
- Schabotteeinsatz
- 15
- Befestigungsmittel
- 16
- Abdeckung
- 17
- Bremsvorrichtung
- 18
- vertikale Richtung
- 19
- Hubbegrenzung
- 20
- Mantelfläche (des Hammerbären 4)
- 21
- Unterseite (des Hammerbären 4)
- 22
- Oberseite (des Hammerbären 4)
- 23
- Unteres Kopfstück
- 24
- Oberes Kopfstück
- 25
- Keil
- 26
- Verriegelungseinheit
- 27
- Überlastsicherung
- 28
- Führungshülse
- 29
- Auflagemittel
- 30
- Auflage
- 31
- Ringkragen
- 32
- Kopfteil
- 33
- Führungsmittel (an der Schabotte angeordnet)
- 34a
- Klemmenkasten
- 34b
- Ringkragen
- 1901
- Wegmesssystem
- 1902
- erste Sensorkomponente
- 1903
- Hohlraum
- 1904
- zweite Sensorkomponente
- 1905
- Verfahrachse (des Hammerbären 4)
- 1906, 1906'
- Halte- und/oder Führungsmittel
- 1907
- Ausleger
- 1908
- Grundkörper
- 1909
- Dämpfungsmittel
- 1910, 1910'
- Hängeträger
- 1911
- Verbindungselement
- 1912
- Freies Ende (des Erste Sensorkomponente 1902)
- 1913, 1913'
- Aufnahmemittel