-
Die Erfindung betrifft ein wasserführendes Elektrogerät, insbesondere eine Waschmaschine, einen Waschtrockner, einen Geschirrspüler, eine Kaffeemaschine oder einen Dampfgarer, und ein Verfahren zu dessen Betrieb. Beim wasserführenden Elektrogerät kann es sich um ein Haushaltsgerät aber auch um ein Gewerbegerät handeln.
-
Nachdem ein Nutzer ein solches Elektrogerät erworben hat, stellt er diesen an geeigneter Stelle auf. Vor der ersten Inbetriebnahme müssen bestimmte Einstellungsparameter an das Elektrogerät mitgeteilt werden. Dies geschieht üblicherweise über Eingabetasten mithilfe eines kleinen Bildschirms am Gehäuse des Elektrogerätes. Die einzugebenden Einstellungsparameter können sich auf das Land und die Sprache des Nutzers, auf das aktuelle Datum und die Uhrzeit und auf weitere derartige Angaben beziehen. Sie können jedoch auch Betriebsparameter umfassen, welche in den durch das Elektrogerät durchgeführten Prozessablauf mit einbezogen werden, beispielsweise Angaben über den Wasserhärtegrad des aus der Zulaufleitung der Waschmaschine oder dem Geschirrspüler zugeführten Wassers.
-
Diese Prozedur der Übermittlung der Einstellungsparameter ist sehr zeitraubend und umständlich. Zudem können hierbei Fehler, insbesondere Eingabefehler, auftreten, welche dazu führen würden, dass das Elektrogerät falsch operiert. Wenn beispielsweise der Wasserhärtegrad falsch eingestellt ist, dass wäre ein Waschprozess einer Waschmaschine auf diesen fehlerhaften Wasserhärtegradwert optimiert, so dass er nicht zu dem optimalen Waschergebnis führt. Zudem können derartige fehlerhafte Einstellungsparameter zu einer übermäßigen Beanspruchung des Elektrogerätes und der hiermit behandelten Objekte, also Textilien bzw. Wäsche bei einer Waschmaschine oder einem Waschtrockner und Geschirr bei einem Geschirrspüler, führen.
-
Der Erfindung stellt sich somit das Problem ein wasserführendes Elektrogerät und ein Verfahren bereitzustellen, um die Inbetriebnahme des Elektrogerätes für den Benutzer komfortabler und zudem weniger fehlerbehaftet durchzuführen.
-
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein wasserführendes Elektrogerät mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
-
Die Erfindung beruht auf den Gedanken, eine Datenkommunikation über das Internet vorzusehen. Die Einstellungsparameter können dann mittels einer derartigen Datenkommunikation an das Elektrogerät übertragen werden. Die Einstellungsparameter müssten vom Benutzer dann gar nicht manuell eingegeben werden, oder zumindest nicht unbedingt über eine in ihrem Komfort limitierte geräteinterne Eingabevorrichtung. Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen neben dem Komfort für den Benutzer insbesondere in der verringerten Fehlerquote bei den Einstellungsparametern, da diese nicht mehr unmittelbar manuell eingegeben werden, und folglich in der aufgrund dessen vermiedenen Operationsfehler des Elektrogerätes.
-
Das wasserführende Elektrogerät kann insbesondere eine Waschmaschine, ein Waschtrockner, eine Kaffeemaschine, ein Dampfgarer oder ein Geschirrspüler sein. Es weist ein Gehäuse auf, in dem eine Steuervorrichtung und ein Kommunikationsmodul angeordnet sind, die für die Datenkommunikation über das Internet zuständig sind. Die Steuervorrichtung tauscht mittels des Kommunikationsmoduls Daten über das Internet aus.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Steuervorrichtung ausgebildet ist, mittels des Kommunikationsmoduls über das Internet Betriebsparameter und/oder Nutzereinstellungen zu erhalten und in einem Speicher abzulegen. Die Betriebsparameter und die Nutzereinstellungen können in einem Server mit Internetverbindung hinterlegt sein. Beispielsweise können sie durch den Benutzer dort hinterlegt werden. Sie können von einem anderen Elektrogerät des Benutzers auf den Server kopiert worden sein, beispielsweise von einem früheren Elektrogerät. Alternativ können die Betriebsparameter und/oder Nutzereinstellungen von einem Elektrogerät desselben Nutzers über das Internet auf das wasserführende Elektrogerät übertragen werden.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Steuervorrichtung ausgebildet ist, mittels des Kommunikationsmoduls die Betriebsparameter und/oder die Nutzereinstellungen und/oder die Positionsdaten von einem mobilen Endgerät eines Nutzers zu erhalten. Anstatt die Betriebsparameter und/oder die Nutzereinstellungen über ein gehäuseinternes Eingabegerät mühevoll einzugeben, kann die Eingabe somit bequem über das mobile Endgerät erfolgen. Hierzu zählen beispielsweise ein Smartphone, ein Tablet, ein tragbares Computersystem (Wearable Computer) wie Smartwatch oder Datenbrille und dergleichen.
-
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist ein in dem Gehäuse angeordnetes und mit der Steuervorrichtung verbundenes Positionsermittlungsmodul vorgesehen, welches ausgebildet ist, Positionsdaten über die geographische Aufstellposition des Gehäuses zu ermitteln. Vorzugsweise umfasst das Positionsermittlungsmodul ein GPS-Modul. Dieses Modul kann GPS-Satellitensignale empfangen und daraus die Aufstellposition des Elektrogerätes ermitteln.
-
Bevorzugterweise ist die Steuervorrichtung ausgebildet, mittels des Kommunikationsmoduls zu den Positionsdaten relevante ortsabhängige Betriebsparameter, insbesondere einen Wasserhärtegrad, aus Datenbankservern über das Internet zu ermitteln. Hierdurch wird es überflüssig, dass der Nutzer derartige Betriebsparameter händisch eingeben muss. Stattdessen holt sich das Elektrogerät quasi selbständig den oder die notwendigen Betriebsparameter aus dem Internet. Fehleingaben können so vermieden werden. Zudem können automatisch regelmäßige Aktualisierungen der Betriebsparameter vorgenommen werden, ohne den Benutzer zu behelligen.
-
Das Übertragen der Betriebsparameter, der Nutzereinstellungen und/oder der ortsabhängige Betriebsparameter und/oder das Ermitteln der Positionsdaten kann bei der Erstinbetriebnahme des Elektrogerätes, bei einer Erstinbetriebnahme nach einer Aufstellung an einem neuen Ort, oder zu regelmäßigen oder unregelmäßigen Synchronisationszeitpunkten erfolgen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
-
1 schematisch anhand eines Blockschaltbildes die Funktionsweise eines wasserführenden Elektrogerätes bei einer Synchronisation über ein mobiles Endgerät; und
-
2 schematisch die Funktionsweise eines wasserführenden Elektrogerätes bei Auslesen eines Betriebsparameters über einen externen Server.
-
In der 1 wird die Funktionsweise einer Waschmaschine erläutert. Diese hat ein Gehäuse 1, in welchem eine Steuervorrichtung 2 und ein Kommunikationsmodul 3 untergebracht sind. An der Steuervorrichtung 2 ist ein Speicher 7 angeschlossen. Das Kommunikationsmodul 3 stellt eine Datenkommunikation 5 mit dem Internet 6 bereit. Diese Datenkommunikation 5 kann anhand einer Kabelverbindung oder mittels Funk (WLAN) erfolgen. Ein mobiles Endgerät 8 eines Benutzers ist ebenfalls mit dem Internet 6 verbunden. Dies erlaubt es dem Benutzer, vor einer Erstinbetriebnahme der Waschmaschine, Betriebsparameter und Nutzereinstellungen über das mobile Endgerät 8 einzugeben, vorzugsweise mithilfe einer App. Die eingegebenen Informationen werden dann über das Internet 6 an das Kommunikationsmodul 3 übertragen und an die Steuervorrichtung 2 weitergereicht. Sie können für einen späteren Aufruf in dem Speicher 7 abgelegt werden.
-
In dem Gehäuse 1 ist zudem ein Positionsermittlungsmodul 4 in Form eines GPS-Moduls untergebracht, das ebenfalls mit der Steuervorrichtung 2 verbunden ist. Es empfängt GPS-Signale 41 und ermittelt daraus eine Aufstellposition des Gehäuses 1. Die Positionsdaten bezüglich der Aufstellposition des Gehäuses 1 können dazu genutzt werden, ortsabhängige Betriebsparameter einzuholen, die für den Betrieb der Waschmaschine notwendig sind.
-
Dies wird im Folgenden anhand der 2 erläutert. Nachdem mittels des Positionsermittlungsmoduls 4 auf dem GPS-Signalen 41 Positionsdaten bezüglich der Aufstellposition des Gehäuses 1 ermittelt wurden, werden diese Positionsdaten mittels des Kommunikationsmoduls 3 über das Internet 6 mit einer entsprechenden Anfrage an einen Datenbankserver 9 geleitet. Der Datenbankserver 9 umfasst eine Datenbank 91, in der zu jedem geographischen Ort ein dort vorliegender Wasserhärtegrad des Leitungswassers aufgeführt ist. Als Antwort auf die Anfrage wird von dem Datenbankserver 9 der zu den Positionsdaten gehörige Wasserhärtegrad an das Kommunikationsmodul 3 übertragen. Dieser Wasserhärtegradwert wird in dem Speicher 7 abgelegt und bei jedem Waschgang mit berücksichtigt. Das bedeutet, die Waschzusätze werden entsprechend angepasst, um bei dem betreffenden Wasserhärtegrad einen optimalen und ökonomischen Waschprozess zu erhalten.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Steuervorrichtung
- 3
- Kommunikationsmodul
- 4
- Positionsermittlungsmodul
- 41
- GPS-Signal
- 5
- Datenkommunikation
- 6
- Internet
- 7
- Speicher
- 8
- mobiles Endgerät
- 9
- Datenbankservern
- 91
- Datenbank
