DE102015111889B4 - Verfahren zur Prüfung einer landwirtschaftlichen Sprüheinrichtung - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Prüfung einer landwirtschaftlichen Sprüheinrichtung (1) mit einer Mehrzahl von in einem Abstand voneinander angeordneten Düsen (3), von denen jede eine mit Druck zugeführte Flüssigkeit in einem definierten Sprühkegel (8) versprüht, wobei jeder einzelnen Düse (3) ein Transpondertag (5) zugeordnet wird, der Transponderinformation zur Identifizierung der Düse (3) und/oder der Position der Düse (3) in der Sprüheinrichtung (1) enthält, wobei von jeder einzelnen Düse (3) die Transponderinformation des zugeordneten Transpondertags (5) gelesen und ein Bereich des Sprühkegels (8) mittels einer eine digitale Kamera (7) aufweisenden Erfassungseinrichtung (6) in einer quer zur Mittelachse des Sprühkegels (8) verlaufenden Richtung optisch erfasst und das erfasste Bild des Sprühkegels (8) jeder einzelnen Düse (3) als digitale Bilddatei und ein der Bilddatei zugeordneter Code zur Identifizierung der Düse (3) und/oder der Position der Düse (3) in der Sprüheinrichtung (1) gespeichert werden und wobei jede gespeicherte Bilddatei mit einer empirisch ermittelten Referenzbilddatei verglichen und Abweichungen zwischen einer Bilddatei und der Referenzbilddatei festgestellt und zur Beurteilung des Zustands der der abweichenden Bilddatei zugeordneten Düse (3) ausgewertet werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung einer landwirtschaftlichen Sprüheinrichtung mit einer Mehrzahl von in einem Abstand voneinander angeordenten Düsen, die eine mit Druck zugeführte Flüssigkeit in einem definierten Sprühkegel versprühen.
- In der Landwirtschaft ist es üblich, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel und andere das Pflanzenwachstum fördernde Substanzen vornehmlich in wässriger Suspension oder Lösung mittels einer Sprüheinrichtung über der Ackerfläche auszubringen. Die Sprüheinrichtung ist hierbei in der Regel auf einem Fahrzeug angeordnet und umfasst üblicherweise einen Vorratsbehälter für die zu versprühende Substanz, eine Pumpe zur Erzeugung des Sprühdrucks, Ventile zur Regelung der zu versprühenden Menge und einen Sprühbalken, der quer zur Fahrtrichtung einen Teil der Ackerfläche überragt und eine Vielzahl von im Abstand voneinander angeordneten Düsen trägt, denen die Sprühsubstanz mit einem zur Ausbildung eines Sprühkegels geeigneten Druck zugeführt wird. Eine für landwirtschaftliche Verwendung bestimmtes Fahrzeug mit einer Sprüheinrichtung ist aus
DE 696 25 914 T2 bekannt. - Bei dem landwirtschaftlichen Sprühen kommt es wesentlich darauf an, dass die Sprühsubstanzen gleichmäßig und in der gewünschten oder vorgeschriebenen Dosierung aufgesprüht werden und dass ungleichmäßige Sprühmuster vermieden werden, da sie den Ernteertrag negativ beeinflussen können. Ganz wesentlich für das gleichmäßige Versprühen sind die von den einzelnen Düsen der Sprüheinrichtung erzeugten divergenten Sprühstrahlen oder Sprühkegel. Nur wenn diese an allen Düsen gleich und richtig ausgebildet sind, ergibt sich eine gleichmäßige Verteilung der die Feldfläche erreichenden Sprühsubstanz in Längsrichtung des Sprühbalkens. In der Fläche wird die gleichmäßige Verteilung durch die gleichmäßige Geschwindigkeit des die Sprüheinrichtung tragenden Fahrzeugs bestimmt.
- Sind einzelne Düsen defekt, beispielsweise durch Verschleiß oder Anlagerung von Partikeln, so kann es zur Ausbildung eines fehlerhaften Sprühkegels kommen und dadurch die erforderliche gleichmäßige Verteilung der Sprühsubstanz beeinträchtigt werden. Es besteht daher ein Bedürfnis, die Funktionen einer landwirtschaftlichen Sprüheinrichtung, insbesondere im Hinblick auf die Erzeugung der Sprühkegel durch die Düsen zu prüfen.
- Ein Verfahren der zur Bestimmung der Verteilungsgüte von hydraulischen oder hydraulisch-pneumatischen Düsen über eine gesamte, von der Düse mit einem Sprühkegel beaufschlagten Ebene ist aus
DE 198 29 594 C2 bekannt. Nach diesem Verfahren wird der Grad der Befüllung von in einer Ebene nebeneinander in einer Reihe angeordneten Auffangbehältern durch den Sprühstrahl der Düse gemessen, wobei die Düse und die Reihe der Auffangbehälter relativ zueinander um einen definierten Winkel um die Mittelachse der Düse gedreht werden. Aus dem Befüllungsgrad der einzelnen Behälter kann dann die Verteilungsgüte der Düse berechnet werden. Das bekannte Verfahren eignet sich zur Prüfung einzelner Düsen unter Laborbedingungen. Für eine schnelle Prüfung der Düsen einer landwirtschaftlichen Sprüheinrichtung ist es jedoch zu aufwändig. - Es ist weiterhin aus
WO 2007/106982 A1 - Aus
DE 20 2015 101 107 U1 ist weiterhin eine Vorrichtung zur Messung der von einer oder mehreren Sprühdüsen erzeugten Sprühcharakteristik eines oder mehrerer Sprühkegel bekannt, die dazu bestimmt sind, Arbeitswalzen eines Walzgerüstes zu kühlen. Die Vorrichtung weist zwischen einer Strahlungsquelle als Sender und einer Kamera als Empfänger eine Durchleuchtungsstrecke auf, in der sich ein von einer Sprühdüse erzeugte Sprühkegel befindet. Die Kamera erfasst die durch den Sprühkegel verursachte Abnahme der Strahlungsintensität. Die von der Kamera aufgenommenen Bilder werden als ortsabhängige Intensitätswerte zur Bestimmung der Wasserverteilung innerhalb des Sprühkegels ausgewertet. - Aus
DE 198 47 258 B4 ist ein Verfahren zur Zustandserfassung von Beschichtungsmitteln beim elektrostatischen Beschichten von Gegenständen, beispielsweise kaltgewalzter Bänder, bekannt, bei dem das Beschichtungsmittel in annähernd gleichmäßiger Schichtdicke aufgetragen und der Auftrag aus einem verdüste Sprühteilchen enthaltenen Sprühnebel vorgenommen wird. Hierbei werden die im Sprühnebel enthaltenen Sprühteilchen mit einer Laserlichtquelle beaufschlagt, zur Reflexion angeregt und als Reflexionsspur sichtbar gemacht, die mit einer Kamera opto-elektronisch abgebildet und digital aufgezeichnet wird. Die Aufzeichnung wird einer rechnergestützten Bildverarbeitung unterworfen, die die aufgezeichnete Reflexionsspur nach Existenz, Verteilung/Homogenität der Sprühteilchen im Sprühnebel auswertet und als linienförmig geschlossene oder unterbrochene Reflexionsspur klassifiziert und damit ein Signal für die Nachregelung und/oder Veränderung von Steuergrößen auslöst. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Prüfung einer landwirtschaftlichen Sprüheinrichtung anzugeben, das mit geringem Zeitaufwand und bei Bedarf auch am Einsatzort der Sprüheinrichtung durchführbar ist.
- Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch das in Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird ein düsennaher Bereich des Sprühkegels jeder einzelnen Düse der Sprüheinrichtung mittels einer eine digitale Kamera aufweisenden Erfassungseinrichtung in einer quer zur Mittelachse des Sprühkegels verlaufenden Richtung optisch erfasst und als digitale Bilddatei gespeichert. Die gespeicherten Bilddateien der einzelnen Düsen werden jeweils mit einer empirisch ermittelten Referenzbilddatei verglichen werden, um Abweichungen von der Referenzbilddatei festzustellen und zur Beurteilung des Zustands der einer abweichenden Bilddatei zugeordneten Düse auszuwerten. Auf diese Weise ist es mit geringem Aufwand und in kurzer Zeit möglich, die Sprühfunktion der Düsen einer landwirtschaftlichen Sprüheinrichtung zu überprüfen und eine an objektiven Kriterien messbare und dokumentierbare Aussage zur Funktionsfähigkeit der einzelnen Düsen zu erhalten.
- Der Vergleich von Bilddateien oder von einer Bilddatei und einer Referenzbilddatei kann mittels eines Computers unter Anwendung von Bildanalyseprogrammen erfolgen und Kriterien wie Gleichmäßigkeit, Form, Helligkeitsunterschiede und dergleichen beinhalten. Da ein gewisses Maß von Abweichung jeder Bilddatei gegenüber der Referenzdatei zu erwarten ist, ist es weiterhin zweckmäßig, Toleranzkriterien zu definieren, die das Ausmaß vertretbarer Abweichungen bestimmen. Nur bei einem Überschreiten festgelegter Toleranzkriterien wird dann die Auswertung einer Bilddatei einen Hinweis auf einen Funktionsmangel der betreffenden Düse ergeben.
- Im Gegensatz zu den bekannten Sprühverfahren kommt es bei dem Verfahren nach der Erfindung jedoch nicht darauf an, die mengenmäßige Verteilung der Sprühsubstanz über einen Querschnitt des Sprühstrahls zu bestimmen. Eine solche Verteilung ist für die in einer Sprüheinrichtung verwendeten Düsentypen in der Regel als aus der Düsenkonstruktion resultierend festgelegt und von dem Druck, mit dem die Sprühsubstanz der Düse zugeführt wird, abhängig. Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird vielmehr von dem Verteilungsprofil einer einwandfreien Düse eines verwendeten Düsentyps ausgegangen und hierfür ein für die Prüfung maßgebliches Referenzbild in einer Referenzbilddatei gespeichert. Die Prüfung beschränkt sich dann auf einen Vergleich der erfassten Bilddateien von Sprühkegelbereichen der einzelnen Düsen mit einer dazugehörenden Referenzbilddatei. Ebenso kann ein Vergleich der erfassten Bilddateien untereinander zu Feststellung eines Düsenfehlers führen, da in der Regel ein Fehler nicht gleichzeitig an allen Düsen auftritt.
- Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann vorgesehen sein, dass bei der optischen Erfassung des jeweiligen Sprühkegelbereichs von der Kamera aus gesehen hinter dem Sprühkegelbereich eine definierte Hintergrundfläche angeordnet wird. Durch das Anordnen einer solchen Hintergrundfläche werden einheitliche Abbildungsverhältnisse an jeder Düse geschaffen. Die optische Erfassung der Sprühkegelbereiche kann daher in beliebiger Umgebung erfolgen, da durch verschiedene Hintergründe hervorgerufene Bildabweichungen vermieden werden. Eine optische Erfassung der Sprühkegel unmittelbar vor einem Einsatz im Feld ist daher mit Hilfe einer Hintergrundfläche ohne weiteres möglich.
- Weiterhin kann nach der Erfindung vorgesehen sein, dass der Sprühkegelbereich bei der optischen Erfassung beleuchtet wird. Die Beleuchtung kann auf einfache Weise von vorne, beispielsweise mit Hilfe einer an der Kamera angeordneten Blitzlichteinrichtung, erfolgen. Auch eine quer zur Blickrichtung der Kamera angeordnete Beleuchtung mittels einer Lampe oder eine Hintergrundbeleuchtung, die hinter einer transparenten Hintergrundfläche angeordnet ist, kann vorteilhaft sein.
- Da der Druck der den Düsen zugeführte Flüssigkeit die Ausbildung des Sprühkegels beeinflusst, wird nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung bei der optischen Erfassung der Sprühkegelbereiche auch der Druck der den Düsen zugeführten Flüssigkeit gemessen und der Messwert zugeordnet zu den Bilddateien gespeichert. Entsprechend wird für den Vergleich mit der Bilddatei eine Referenzbilddatei verwendet, die für den der Bilddatei zugeordneten Druck ausgelegt ist. Liegt nur eine Bildreferenzdatei für einen bestimmten Druck der zugeführten Flüssigkeit vor, so müssen die Sprühkegel, die für die Prüfung der Düsen als Bilddateien erfasst werden, mit dem gleichen Zuführdruck erzeugt werden.
- Nach der Erfindung wirdden gespeicherten Bilddateien ein Identifizierungscode, der die zu der Bilddatei gehörende Düse und/oder die Position der Düse innerhalb der Sprüheinrichtung kennzeichnet, zugeordnet. Zudem kann die Erfassungszeit den Bilddateien zugeordnet werden.
- Durch die Verbindung der Bilddatei mit solchen Merkmalen kann eine durchgeführte Prüfung zeitlich und düsenbezogen dokumentiert werden und bei Feststellung einer Abweichung kann die betroffene Düse zweifelsfrei bestimmt werden. Zur Identifizierung der Düsen und/oder der Position der Düsen in der Sprüheinrichtung wird nach der Erfindung an oder neben jeder Düse ein Transpondertag an der Sprüheinrichtung angebracht wird, in dem der Identifizierungscode und/oder die Position der Düse lesbar gespeichert ist.
- Die Erfassungseinrichtung kann dazu mit einer Leseeinrichtung zum Auslesen der Transpondertags versehen sein, so dass bei der optischen Erfassung der Sprühkegel auch gleichzeitig die dazugehörigen Düsendaten erfasst werden können.
- Als Erfassungseinrichtung kann nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ein mit einer digitalen Kamera versehenes, mobiles Telekommunikationsgerät verwendet werden. Mit einem solchen Telekommunikationsgerät können die erfassten und gespeicherten Bilddateien der Sprühkegel drahtlos an einen entfernten Rechner übermittelt werden, der die Bilddateien in einer Datenbank ablegt und der mit Programmen und Daten zur Auswertung der Bilddateien versehen ist. Das Ergebnis der Auswertung kann an das mobile Telekommunikationsgerät zurück übertragen werden, um die mit der Prüfung befasste Bedienungsperson zu informieren.
- Angesichts der Rechenleistung und Speicherkapazität vieler mobiler Telekommunikationsgeräte kann zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung als Erfassungseinrichtung ein mobiles Telekommunikationsgerät verwendet und mit Referenzbilddateien und/oder einer Programmapplikation zur Auswertung der Bilddateien versehen werden. Vergleich und Auswertung kann dann unmittelbar mittels des Telekommunikationsgeräts erfolgen. In analoger Weise können auch mobile Computer, die über eine Kamera verfügen, z.B. Tablets, Netbooks oder Notebooks, als Erfassungseinrichtung verwendet werden.
- Verfügen die verwendeten Geräte über eine Einrichtung zum Empfangen und Lesen von GNSS(Global Navigation Sattelite System)-Signalen, so kann weiterhin vorgesehen sein, dass mit den erfassten Bilddateien auch den Ort der Prüfung bezeichnende geodätische Merkmale gespeichert werden. Auf diese Weise kann dokumentiert werden, mit welcher Düsenbestückung und welcher Ausbildung der Sprühkegel die Sprüheinrichtung an einem Einsatzort betrieben worden ist. Mittels einer zweiten Prüfung unmittelbar nach Beendigung des Sprühvorgangs kann außerdem festgestellt werden, ob der Zustand der Sprüheinrichtung im Wesentlichen unverändert geblieben ist oder ob es während des Sprüheinsatzes zu Veränderungen der Sprühkegel gekommen ist. Auf diese Weise ist eine Qualitätsaussage über die Durchführung eines Sprühvorgangs möglich.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen
-
1 eine schematische Darstellung einer landwirtschaftlichen Sprüheinrichtung und -
2 eine schematische Darstellung der optischen Erfassung des Sprühkegels einer Düse mittels einer Erfassungseinrichtung. -
1 zeigt eine landwirtschaftliche Sprüheinrichtung1 üblicher Bauart mit einem Sprühbalken2 , der üblicherweise quer zur Fahrtrichtung an einem hier nicht dargestellten Fahrzeug, beispielsweise einem Traktor, angebracht wird. An dem Sprühbalken2 sind in regelmäßigem Abstand Düsen3 befestigt, denen über eine Leitung4 eine flüssige Sprühsubstanz mit Druck zugeführt wird. Die Düsen3 sind zu ihrer Identifizierung jeweils mit einem Transpondertag5 versehen. Die Leitung4 ist üblicherweise über Steuerventile und eine Pumpe an einen Vorratsbehälter angeschlossen. Im Sprühbetrieb fördert die Pumpe aus dem Vorratsbehälter die Sprühsubstanz mit einem definierten Druck, der durch die Steuerventile regelbar ist, über die Leitung4 zu den Düsen3 , an denen die Sprühsubstanz jeweils in Form eines Sprühkegels zum Boden gerichtet austritt. Der Abstand der Düsen3 und der Kegelwinkel der von den Düsen3 erzeugten Sprühkegel sind so aufeinander abgestimmt, dass in Bodennähe ein Sprühnebel von gleichmäßiger Dichte, in Längsrichtung des Sprühbalkens2 gesehen, gebildet wird. Wird an einer Düse infolge von Verschleiß oder Anlagerung von Schmutzpartikeln in der Sprühsubstanz die Ausbildung eines gleichmäßigen Sprühkegels gestört, so kann dies zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Sprühsubstanz in Längsrichtung des Sprühbalkens2 gesehen führen. Bereiche von unzureichender Düngung oder unzureichendem Pflanzenschutz sind daraus resultierende Nachteile. Mit dem Prüfverfahren nach der Erfindung können solche Störungen zuverlässig festgestellt und daraus resultierende Nachteile vermieden werden. -
2 veranschaulicht das Prüfverfahren nach der Erfindung. Für die Durchführung der Prüfung wird die Sprüheinrichtung1 in Betrieb genommen und beispielsweise Wasser als Sprühflüssigkeit versprüht. An den einzelnen Düsen3 wird dann mit einer Erfassungseinrichtung6 , die eine digitale Kamera7 enthält, beispielsweise einem Mobiltelefon, einem Tablet oder einem Notebook, ein düsennaher Bereich des Sprühkegels8 einer Düse3 aufgenommen und in Form einer digitalen Bilddatei gespeichert. Die Aufnahme erfolgt vorzugsweise quer zur Längsrichtung des Sprühbalkens2 und im Wesentlichen senkrecht zur Mittelachse des Sprühkegels8 . Zur Vermeidung von durch den Bildhintergrund hervorgerufenen Einflüssen empfiehlt es sich, die Aufnahme aller Sprühkegel vor dem gleichen Hintergrund zu machen. Weist die Sprüheinrichtung keine einheitliche Hintergrundfläche auf, so kann für jede Aufnahme auf der von der Kamera7 abgewandten Seite des Sprühkegels8 eine Tafel9 angeordnet werden, die eine mit geeignete Farbe versehene Hintergrundfläche10 bildet. - Die Erfassungseinrichtung
6 weist vorzugsweise einen Bildschirm12 auf, auf dem die aufgenommenen Bilddateien gezeigt werden können. Eine erfahrene Bedienungsperson kann die aufgenommenen Bilddateien nacheinander oder auch zu mehreren nebeneinander gestellt betrachten und dabei schon auffällige Sprühkegelabweichungen erkennen. Unabhängig davon können die Bilddateien von einem mit geeigneten Programmen ausgerüsteten Computer miteinander oder mit einer Referenzbilddatei verglichen und im Hinblick auf unzulässige Abweichungen ausgewertet werden. - Der Computer kann Teil der Erfassungseinrichtung
6 oder von dieser getrennt sein. Im letzteren Fall werden die Bilddateien mittels geeigneter Übertragungseinrichtungen an einen Computer übertragen oder direkt im Endgerät verarbeitet. - An jeder Düse
3 befindet sich vorzugsweise ein Transpondertag5 , welches die Düse identifiziert und ihre Position an dem Sprühbalken2 der Sprüheinrichtung1 angibt. Die Erfassungseinrichtung6 ist mit einer Leseeinrichtung11 zum Lesen der Transponderinformation auf kurzer Distanz ausgerüstet und kann bei jeder optischen Erfassung eines Sprühkegels8 die von dem Transponder gespeicherten Kenndaten der jeweiligen, den Sprühkegel erzeugenden Düse erfassen und mit der erfassten Bilddatei dieser zugeordnet speichern. Auf diese Weise können die Ergebnisse der Auswertung der aufgenommenen Bilddateien unverwechselbar den jeweiligen Düsen zugeordnet werden. - Ergibt die programmgesteuerte Auswertung eine unzulässige Abweichung einer erfassten Bilddatei, so wird dies mit den Identifizierungsdaten der dazugehörigen Düse auf dem Bildschirm
12 der Erfassungseinheit angezeigt. Die Bedienperson kann dann die betreffende Düse auswechseln oder, wenn dies vorgesehen ist, die Düseneinstellung justieren.
Claims (12)
- Verfahren zur Prüfung einer landwirtschaftlichen Sprüheinrichtung (1) mit einer Mehrzahl von in einem Abstand voneinander angeordneten Düsen (3), von denen jede eine mit Druck zugeführte Flüssigkeit in einem definierten Sprühkegel (8) versprüht, wobei jeder einzelnen Düse (3) ein Transpondertag (5) zugeordnet wird, der Transponderinformation zur Identifizierung der Düse (3) und/oder der Position der Düse (3) in der Sprüheinrichtung (1) enthält, wobei von jeder einzelnen Düse (3) die Transponderinformation des zugeordneten Transpondertags (5) gelesen und ein Bereich des Sprühkegels (8) mittels einer eine digitale Kamera (7) aufweisenden Erfassungseinrichtung (6) in einer quer zur Mittelachse des Sprühkegels (8) verlaufenden Richtung optisch erfasst und das erfasste Bild des Sprühkegels (8) jeder einzelnen Düse (3) als digitale Bilddatei und ein der Bilddatei zugeordneter Code zur Identifizierung der Düse (3) und/oder der Position der Düse (3) in der Sprüheinrichtung (1) gespeichert werden und wobei jede gespeicherte Bilddatei mit einer empirisch ermittelten Referenzbilddatei verglichen und Abweichungen zwischen einer Bilddatei und der Referenzbilddatei festgestellt und zur Beurteilung des Zustands der der abweichenden Bilddatei zugeordneten Düse (3) ausgewertet werden.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bei der optischen Erfassung des jeweiligen Sprühkegelbereichs von der Kamera (7) aus gesehen hinter dem Sprühkegelbereich eine definierte Hintergrundfläche (10) angeordnet wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sprühkegelbereich bei der optischen Erfassung beleuchtet wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Referenzbilddatei eine optisch erfasste Bilddatei des Sprühkegelbereichs einer Düse (3) des zu prüfenden Typs im Neuzustand verwendet wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der optischen Erfassung eines Sprühkegelbereichs der Druck der den Düsen (3) zugeführten Flüssigkeit gemessen und den Bilddateien zugeordnet gespeichert wird.
- Verfahren nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass für den Vergleich mit den Bilddateien eine mit dem gemessenen Druck erzeugte Referenzbilddatei verwendet wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck der den Düsen zugeführten Flüssigkeit bei der Erfassung eines Sprühkegelbereichs auf einen für den Vergleich mit der Referenzbilddatei geeigneten Referenzdruck eingestellt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der gespeicherten Bilddatei die Erfassungszeit zugeordnet und gespeichert wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Erfassungseinrichtung (6) ein mit einer digitalen Kamera (7) versehenes, mobiles Telekommunikationsgerät verwendet wird,
- Verfahren nach
Anspruch 9 , dadurch gekennzeichnet, dass das Telekommunikationsgerät mit Referenzbilddateien und/oder einer Programmapplikation zur Auswertung der Bilddatei versehen wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils erfasste Bilddatei mit zugeordnetem Identifizierungscode der Düse (3) zur Auswertung mittels drahtloser Telekommunikation an einen Auswertecomputer übermittelt wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungseinrichtung (6) eine Einrichtung zum Empfangen und Lesen von GNSS-Signalen aufweist und mit den erfassten Bilddateien auch den Ort der Prüfung bezeichnende geodätische Merkmale gespeichert werden.
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