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Die Erfindung bezieht sich auf einen Doppelplattenschieber für Armaturen von Industrieanlagen, insbesondere von chemischen und petrochemischen Anlagen, eine kreisförmige Absperrplatte zur Verwendung in einem Doppelplattenschieber, sowie ein Verfahren zum Abdichten eines Doppelplattenschiebers in Schließstellung.
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Plattenschieber werden in der chemischen und petrochemischen Industrie, insbesondere in sogenannten Koker-Anlagen eingesetzt und dienen dem Verschluss der Verkokungstrommel, in der die Verkokung stattfindet. Aufgrund der hohen Prozesstemperaturen und -drücke müssen die verwendeten Schieber entsprechend abgedichtet sein.
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Doppelplattenschieber zu schaffen, der eine hohe Dichtigkeit und einen einfachen Aufbau aufweist. Des Weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Absperrplatte und ein Verfahren zur Abdichtung eines Doppelplattenschiebers bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Doppelplattenschieber gemäß Anspruch 1, sowie Absperrplatten nach Anspruch 9 und ein Verfahren zum Abdichten eines Doppelplattenschiebers gemäß Anspruch 10 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch einen Doppelplattenschieber für Armaturen von Industrieanlagen, insbesondere von chemischen und petrochemischen Anlagen, umfassend ein Gehäuse mit zwei Absperrplatten im Inneren des Gehäuses, die zwischen einer Offen- und einer Schließstellung verschiebbar sind, wobei zwischen den Absperrplatten Federelemente, insbesondere Tellerfederpakete, angeordnet sind, die die Absperrplatten in der Schließstellung gegen am Gehäuse angeordnete Dichtflächen pressen, derart, dass die gesamte zur Abdichtung benötigte Dichtkraft von den Federelementen bereitgestellt wird.
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Ein wesentlicher Punkt der Erfindung ist dabei, dass die zur Abdichtung erforderliche Dichtkraft vollständig durch zwischen den Absperrplatten eingespannte Federelemente aufgebracht wird. Abgesehen von den Federelementen kann der Raum zwischen den Absperrplatten einbautenfrei sein. Dadurch wird der Aufbau des Doppelplattenschiebers vereinfacht und eine hohe Dichtigkeit erreicht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Gehäuse wenigstens einen Sperrgasanschluss, durch den das Innere des Gehäuses mit einem Sperrgasdruck beaufschlagbar ist. Dies führt zur Erhöhung der Betriebssicherheit, wenn der Doppelplattenschieber sich in der Schließstellung befindet. Im Falle eines Versagens einer oder mehrerer Federelemente und des damit einhergehenden Abfalls der Dichtkraft ist der Sperrgasdruck vorgesehen, um die durch die ausgefallenen Elemente fehlende Dichtkraft zu kompensieren.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Gehäuse einen oberen Gehäusedichtsitz und einen unteren Gehäusedichtsitz. Diese umfassen Dichtflächen, gegen die die Absperrplatten gepresst werden.
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Vorzugsweise ist dabei der obere Gehäusedichtsitz lösbar mit dem Gehäuse verbunden, um einen Zugriff auf die Absperrplatten zu ermöglichen. Dies stellt eine besonders einfache Wartungsmöglichkeit dar, da das Gehäuse so nicht geöffnet werden muss und die so geschaffene Wartungsöffnung ausreichend groß ist, um zumindest die obere Absperrplatte, insbesondere beide Absperrplatten, ohne Öffnen des Gehäuses zu entfernen.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst der obere Gehäusedichtsitz eine Mehrfachdichtung, die einen Teil der Dichtfläche ausbildet, an die in Schließstellung die obere Absperrplatte angepresst wird. Damit wird die Dichtigkeit des Gehäuseinneren zusätzlich verbessert, insbesondere gegenüber bei der Verkokung entstehenden Gasen.
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Es ist weiterhin bevorzugt, dass der obere Gehäusedichtsitz auf seiner radialen Innenseite eine Dicht- und Schabkante aufweist, die in Schließstellung an der oberen Absperrplatte anliegt und so eine Metalldichtung bildet. So können bei Verschieben der oberen Absperrplatte, beispielsweise beim Übergang von der Schließ- in die Offenstellung Verunreinigungen von der oberen Absperrplatte abgekratzt werden. Außerdem kann die Dichtigkeit der oberen Absperrplatte im Schließzustand verbessert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Absperrplatten in einem im Inneren des Gehäuses verschiebbaren, brillenförmigen Plattenkorb beweglich eingelegt. Diese Entkopplung von verschiebendem und abdichtendem Element birgt zahlreiche Vorteile. Einerseits sind die Absperrplatten in den vorgesehenen Industrieanlagen extremen thermischen Belastungen ausgesetzt. Durch die Entkopplung von Plattenkorb und Absperrplatte wird der thermische Verzug des Plattenkorbs minimiert, und somit die Führung im Gehäuse nicht beeinträchtigt. Weiterhin können so verschiedene Materialien für Plattenkorb und Absperrplatte gewählt werden, um den besonderen Anforderungen in der jeweiligen Industrieanlage Rechnung zu tragen. Schließlich erleichtert das lose Einlegen der Absperrplatten die Wartung und den Austausch derselben.
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Vorzugsweise ist zwischen den Absperrplatten ein Spalt ausgebildet, dessen geringste Breite kleiner als die Dicke einer der Absperrplatten an ihrem äußeren Umfang ist. Dies erhöht die Betriebssicherheit des Doppelplattenschiebers, da im Falle eines Abfalls der Dichtkraft, beispielsweise durch Versagen einzelner Federelemente, die Platten nicht übermäßig durchbiegen.
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Vorzugsweise ist weiter an einer Außenkante des Plattenkorbs ein distales Ende einer Betätigungsstange angebracht, die sich im Gehäuse entlang der Verschiebungsrichtung der Absperrplatten vom Plattenkorb weg erstreckt und mittels derer der Plattenkorb und die darin eingelagerten Absperrplatten verschiebbar sind. Dies reduziert den Montage- und Wartungsaufwand des Doppelplattenschiebers.
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Im Rahmen der Erfindung wird ferner eine kreisförmige Absperrplatte zur Verwendung in einem Doppelplattenschieber angegeben. Die erfindungsgemäße Absperrplatte weist die folgenden Merkmale auf:
- – eine flache Außenseite;
- – einen zum Plattenumfang konzentrischen Anschlagbereich auf der Innenseite, dessen Oberfläche parallel zur Außenseite verläuft;
- – eine vom Anschlagbereich radial nach außen abnehmende Plattendicke;
- – Federelementsitze zur Aufnahme von Federelementen, die im Randbereich auf der Innenseite der Absperrplatte regelmäßig entlang des Plattenumfangs angeordnet sind.
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Die erfindungsgemäße Formgebung der Absperrplatten führt zu weiteren Vorteilen.
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Der in der Mitte der Absperrplatten vorgesehene Anschlagbereich fungiert als Sicherheitselement, da bei zu hoher Belastung von außen die Platten im Anschlagsbereich kontaktieren und ein weiteres Eindrücken verhindert wird Darüber hinaus wird durch die zum Rand hin verringerte Dicke der Absperrplatten weniger Material benötigt, was Kosten spart.
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Schließlich begünstigt die radiale Verjüngung der Absperrplatten eine konvexe Wölbung der Absperrplatten bei Druckbeaufschlagung in Schließstellung, was zu einer verbesserten Abdichtung gegenüber den Dichtsitzen führt.
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Schließlich wird im Rahmen der Erfindung ein Verfahren zur Abdichtung eines Doppelplattenschiebers vorgeschlagen, indem die Absperrplatten durch zwischen ihnen eingespannte Federelemente, insbesondere Tellerfederpakete, auseinander gespreizt und gegen jeweils zugehörige Dichtflächen am Gehäuse des Doppelplattenschiebers gepresst werden, wobei der Raum zwischen den Absperrplatten zur Erhöhung der Dichtkraft mit Sperrgasdruck beaufschlagt wird.
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Somit wird beim erfindungsgemäßen Abdichtungsverfahren des Doppelplattenschiebers in Schließstellung die von den Federelementen aufgebrachte Dichtkraft durch Druckbeaufschlagung des Gehäuseinnenraums mit einem Sperrgas noch erhöht, was eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme während des Betriebs darstellt.
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Nachfolgend wird die Erfindung auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, die anhand der Figuren näher erläutert werden.
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Hierbei zeigen:
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1 einen Schnitt eines Doppelplattenschiebers nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel in Schließstellung entlang der zur Plattenverschiebungsrichtung parallelen Mittelachse;
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2 eine perspektivische Ansicht eines Plattenkorbs nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
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3 eine Explosionsdarstellung des Doppelplattenschiebers aus 1;
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4 eine perspektivische Explosionsdarstellung des oberen Dichtsitzes;
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5 einen Schnitt einer Absperrplatte nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
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6 eine Detaildarstellung der Absperrplatten in der Schließstellung des Doppelplattenschiebers aus 1.
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Der Doppelplattenschieber gemäß 1 kommt in Verkokungsanlagen, insbesondere in Delayed Coker-Anlagen zum Einsatz, bei denen Verkokungstrommeln mit Absperrorganen versehen werden. Konkret wird der in 1 dargestellte Doppelplattenschieber zum Verschließen der unteren Austrittsöffnung einer Verkokungstrommel verwendet (bottom de-heading). Es ist auch möglich, das erfindungsgemäße Konzept in einem Absperrorgan einzusetzen, das zum Öffnen und Verschließen der oberen Austrittsöffnung der Verkokungstrommel eingesetzt wird (top de-heading). Überdies kann das erfindungsgemäße Konzept bzw. allgemein die Erfindung im Zusammenhang mit Absperrorganen verwendet werden, die in anderen Industriebereichen wie Ethylen, FCCU, Phosgen, etc. zum Einsatz kommen. Generell kann der Doppelplattenschieber nach dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel bzw. allgemein die Erfindung als Absperrorgan in chemischen und petrochemischen Anlagen verwendet werden.
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1 zeigt einen Schnitt eines Doppelplattenschiebers 10 in Schließstellung. Der Doppelplattenschieber 10 weist ein Gehäuse 11 auf, an das zwei Hauben 12a und 12b angeflanscht sind. Die Hauben 12a, 12b und das Gehäuse 11 umschließen so einen Gehäuseinnenraum, innerhalb dessen die für die Funktion des Doppelplattenschiebers erforderlichen Elemente angeordnet sind. Absperrplatten 20a und 20b, zwischen denen Tellerfederpakete 25 angeordnet sind, sind zwischen einem oberen Gehäusedichtsitz 13 und einen unterem Gehäusedichtsitz 14 angeordnet. Der obere Gehäusedichtsitz 14 umfasst in seinem radialen Außenbereich eine der oberen Absperrplatte 20a zugewandte Mehrfachdichtung 33, die einen Teil der Dichtfläche bildet, gegen die die obere Trennplatte 20a gepresst wird. Die Bezeichnungen „oben” und „unten” beziehen sich hier und im Folgenden auf die Lageverhältnisse aus 1.
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Das Gehäuse 11 weist vier Gasanschlüsse 30 auf. Diese können dazu verwendet werden, ein Sperrgas in das Innere des Gehäuses 11 zu leiten und den Druck im Inneren des Gehäuses 11 zu erhöhen. Es können allerdings auch andere, in der Figur nicht gezeigte Gasanschlüsse hierfür vorgesehen sein.
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Die Absperrplatten 20a, 20b sind in einen brillenförmigen Plattenkäfig 15 eingelegt. Der Plattenkäfig 15 umfasst zwei Öffnungen, wobei eine der beiden Öffnungen mit den Absperrplatten 20a, 20b beladen und die andere Öffnung leer ist. Im Beispiel gemäß 3 sind die Absperrplatten 20a, 20b in der rechten bzw. allgemein in der in Schließrichtung hinteren Öffnung angeordnet. Je nach Anforderung können alternativ die Absperrplatten 20a, 20b in der linken bzw. allgemein in der in Schließrichtung vorderen Öffnung angeordnet sein.
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Der Plattenkäfig 15 ist entlang der Richtung, die durch Gehäuse 11 und Hauben 12a, 12b gebildet wird, verschiebbar. So kann der Doppelplattenschieber 10 zwischen einer Offen- und einer Schließstellung bewegt werden. In 1 ist der Doppelplattenschieber 10 in der Schließstellung gezeigt. Die Absperrplatten 20a, 20b befinden sich in der Durchgangsöffnung zwischen oberem Gehäusedichtsitz 13 und unterem Gehäusedichtsitz 14 und dichten diese ab. In der Offenstellung befindet sich der leere Käfig in der Durchgangsöffnung, so dass diese offen ist.
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Der Plattenkäfig 15 ist zwischen Führungsplatten 19 eingelegt, die den Plattenkäfig 15 einkapseln und führen. Dadurch kann das Eindringen von Verschmutzungen ins Gehäuseinnere vermieden werden. Zur Verschiebung des Plattenkäfigs 15 und der darin eingelegten Absperrplatten 20a und 20b zwischen der Offen- und Schließstellung ist der Plattenkäfig 15 an seiner rechten Außenkante mit einer Betätigungsstange 18 verbunden, die sich entlang der Verschiebungsrichtung erstreckt und aus der Haube 12b heraus ragt. Die Betätigungsstange 18 überträgt Schub- und Zugkräfte auf den Plattenkäfig 15, wodurch der Doppelplattenschieber 10 zwischen Offen- und Schließstellung bewegt werden kann. Die Betätigungsstange 18 kann hierzu mit einem nicht gezeigten Antrieb verbunden sein.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Plattenkäfigs 15 mit zwei Öffnungen. In die in Schließrichtung hintere Öffnung ist das Absperrplattenpaar 20a, 20b eingelegt. Die in Schließrichtung vordere Öffnung ist leer. Die Absperrplatten können getauscht werden. Zur Verbindung des Plattenkäfigs 15 mit der Betätigungsstange 18 dient eine Schwalbenschwanzverbindung 32, in die ein komplementäres Anschlusselement der Betätigungsstange 18 eingelegt wird. Es wird hier deutlich, dass die Betätigungsstange sich nicht in den Bereich zwischen den Absperrplatten 20a und 20b erstreckt, sondern nur bis zu einer Außenkante des Plattenkäfigs 15. So reduziert sich einerseits das Gewicht des Doppelplattenschiebers 10, andererseits muss kein Raum zwischen den Absperrplatten 20a und 20b für die Betätigungsstange 18 oder mit ihr verbundene Bauteile vorgesehen werden.
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Der obere Gehäusedichtsitz 13 ist mit dem Gehäuse 11 verschraubt und kann somit vom Gehäuse 11 gelöst werden. 3 zeigt eine Explosionsdarstellung des Doppelplattenschiebers 10 in derselben Schnittansicht wie in 1. Die beiden Absperrplatten 20a, 20b sind extremen Temperaturen und Druckbelastungen ausgesetzt und müssen regelmäßig gewartet werden. Der lösbare obere Gehäusedichtsitz 13 schafft hierfür eine besonders praktikable Lösung.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht des Doppelplattenschiebers 10 mit gelöstem oberem Gehäusedichtsitz 13, wie beispielsweise im Wartungsfall. Der obere Gehäusedichtsitz 13 ist mit Befestigungsmitteln 31, in diesem Falle Schrauben, am Gehäuse 11 lösbar befestigt. Wie an 4 deutlich wird, müssen die Hauben 12a, 12b zur Wartung nicht vom Gehäuse 11 abgenommen werden, um Zugang zu den Absperrplatten 20a, 20b zu erhalten, vielmehr können alle wartungsbedürftigen Teile wie Dichtungen in den Dichtsitzen, Absperrplatten 20a, 20b oder Federelemente 25 durch die große Öffnung einfach zugänglich gemacht werden.
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In 5 ist eine Absperrplatte 20 in Schnittansicht gezeigt, deren Aufbau identisch zu sowohl der oberen Absperrplatte 20a als auch der unteren Absperrplatte 20b ist. Die Absperrplatte 20 ist kreisförmig und weist eine Außenseite 21 und eine Innenseite 22 auf. Als Außenseite 21 ist dabei stets die Plattenseite bezeichnet, die im eingebauten Zustand mit einem Gehäusedichtsitz in Kontakt gebracht wird. Dementsprechend sind die Innenseiten 22 der Absperrplatte 20 im Einbaufall der gegenüberliegenden Absperrplatte zugewandt.
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Die Außenseite 21 der Absperrplatte 20 ist glatt, da sie in Schließstellung durch den ihr zugewandten Gehäusedichtsitz abgedichtet werden muss. Auf der Innenseite befindet sich in Plattenmitte ein Anschlagbereich 23, der eine mit dem Außenumfang der Absperrplatte 20 konzentrische Kreisform aufweist. Der Anschlagbereich 23 stellt dabei einen Anschlagplattenbereich mit maximaler Anschlagdicke DA dar. Das Verhältnis von Absperrplattendurchmesser RP zu Anschlagbereichsdurchmesser RA, bezeichnet als RP:RA, hat vorzugsweise einen Wert zwischen 1,5:1 und 3:1. Ausgehend vom Anschlagbereich 23 verjüngt sich die Platte radial nach außen auf eine Randdicke DR. Das Verhältnis von Anschlagdicke zu Randdicke DA:DR hat vorzugsweise einen Wert zwischen 1,5:1 und 2:1.
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Im Randbereich der Absperrplatte 20 sind auf der Innenseite 22 Federelementsitze 24 angeordnet, die gleichmäßig entlang des Umfangs angeordnet sind. Die Federelementsitze 24 dienen zur Aufnahme der Federelemente 25, die die Absperrplatten 20 auseinander und gegen die jeweiligen Dichtsitze pressen. Vorzugsweise sind mindestens zwölf, weiter vorzugsweise mindestens 16 Federelemente 25 vorgesehen. Vorzugsweise werden Tellerfederpakete verwendet. Andere Federtypen sind möglich. Bspw. können Federn mit einem Gasspeicher und einem Kolben verwendet werden, der bei Erwärmung des Gasspeichers die gewünschte Federkraft aufbringt. Üblicherweise wird ein- und derselbe Federtyp, bspw. Tellerfederpakete verwendet. Eine parallele Kombination verschiedener Federtypen ist auch möglich, bspw. der Tellerfederpakete und der vorstehend beschriebenen Federn mit Gasspeicher.
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Besonders bevorzugt beträgt die von den Federelementen 25 aufgebrachte Gesamtkraft mindestens 400 kN, insbesondere mindestens 650 kN.
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Zum Einbau in einen Doppelplattenschieber 10 wird eine soeben beschriebene Absperrplatte 20 mit ihrer Außenseite 21 nach unten in den Plattenkäfig 15 eingelegt, ihre Federelementsitze 24 mit Federelementen 25 versehen, und eine zweite Absperrplatte 20 mit der Innenseite 22 nach unten auf die bereitgestellten Federelemente 25 gesetzt.
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6 zeigt eine Schnittansicht der so in den Doppelplattenschieber 10 eingesetzten Absperrplatten in Schließstellung.
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Zwischen den Absperrplatten 20a, 20b ist ein Spalt ausgebildet. Bedingt durch die Formgebung der Absperrplatten ist dieser Spalt im Bereich der Anschlagbereiche 23 am schmalsten, da die Absperrplatten 20a, 20b hier die höchste Dicke (DA) aufweisen. Die Breite des Spalts zwischen den Absperrplatten im Anschlagbereich 23 ist dabei kleiner als die Dicke der Absperrplatten 20a, 20b an ihrem äußeren Umfang (DR). Vorzugsweise hat die Breite des Spalts einen Wert zwischen 0,5 mm und 10 mm, weiter vorzugsweise zwischen 1 mm und 8 mm, noch weiter vorzugsweise zwischen 2 mm und 5 mm.
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Bei Druckbeaufschlagung von außen (angedeutet durch die gelben Pfeile von oben) wird Druck auf die obere Absperrplatte 20a ausgeübt. Die zwischen den Absperrplatten 20a, 20b angeordneten Federelemente 25 halten diesem Druck stand und pressen die Absperrplatten 20a, 20b an ihre jeweiligen Gehäusedichtsitze an. Im Falle eines Versagens einer oder mehrerer Federelemente 25 kann die obere Absperrplatte 20a durch die Druckbeaufschlagung von außen deformiert werden. In diesem Falle kontaktieren die Absperrplatten 20a, 20b in ihren Anschlagbereichen 23. Die Anschlagbereiche 23 der beiden Absperrplatten 20a, 20b verhindern also eine übermäßige Deformation der Absperrplatten 20a, 20b bei Versagen der Federelemente 25. So kann ein übermäßiger Abfall der Dichtigkeit, der zum Eindringen von Fremdstoffen in das Gehäuse 11 des Doppelplattenschiebers 10 führen würde oder ein Durchbiegen der Absperrplatten 20a, 20b verhindert und so die Sicherheit des Doppelplattenschiebers 10 erhöht werden.
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Die zwischen den Absperrplatten 20a, 20b eingespannten Federelemente 25 pressen die beiden Absperrplatten 20a, 20b auseinander. Wird der Doppelplattenschieber 10 von der Schließ- in die Offenstellung bewegt, werden die Absperrplatten 20a, 20b entlang der Führungsplatten 19 in das Gehäuseinnere bewegt und die Führungsplatten 19 nehmen den Druck der Federelemente 25 auf.
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In Schließstellung werden die Absperrplatten 20a, 20b gegen die oberen und unteren Dichtsitze 13 und 14 gedrückt und die Öffnung so abgedichtet.
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Durch die radiale Verjüngung der Absperrplatten 20a, 20b in radialer Richtung kann eine konvexe Verformung der Absperrplatten 20a, 20b in der Schließstellung begünstigt werden. Hierbei wölben sich die Platten durch bei Beaufschlagung des Gehäuses 11 mit Sperrdampfdruck nach außen, wodurch die Dichtigkeit gegenüber den Gehäusedichtsitzen weiter erhöht wird. Eine Dicht- und Schabkante an der radialen Innenseite des oberen Gehäusedichtsitzes 13 kann hierbei als zusätzliche Dichtung dienen. Die Form der Dicht- und Schabkante ist an die Verformung der Absperrplatte 20a angepasst, so dass bei der Beaufschlagung des Gehäuses 11 mit Sperrdampfdruck eine besonders gute Dichtwirkung erreicht wird.
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Im Schließzustand kann die Betriebssicherheit durch Beaufschlagung des Gehäuses 11 mit Sperrgasdruck weiter verbessert werden. Dies bietet einerseits den Vorteil, dass das Eindringen von Verunreinigungen durch mögliche Lecks entlang der Dichtsitze in das Innere des Gehäuses 11 verhindert werden kann.
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Andererseits kann mit einer zusätzlichen Sperrgasdruckbeaufschlagung einem möglichen Ausfall von Federelementen und einem damit einhergehenden Abfall der Dichtkraft vorsorglich entgegengewirkt werden. Im Falle eines Ausfalls von Federelementen kann die fehlende Dichtkraft durch den Sperrgasdruck aufgebracht werden. Dies dient als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme und erhöht die Dichtigkeit des Doppelplattenschiebers 10 zusätzlich.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Doppelplattenschieber
- 11
- Gehäuse
- 12a
- Haube
- 12b
- Haube
- 13
- oberer Gehäusedichtsitz
- 14
- unterer Gehäusedichtsitz
- 15
- Plattenkorb
- 18
- Betätigungsstange
- 19
- Führungsplatten
- 20
- Absperrplatte
- 20a
- obere Absperrplatte
- 20b
- untere Absperrplatte
- 21
- Außenseite
- 22
- Innenseite
- 23
- Anschlagbereich
- 24
- Federelementsitz
- 25
- Federelement
- 30
- Gasanschluss
- 31
- Befestigungsmittel
- 32
- Schwalbenschwanzverbindung
- 33
- Mehrfachdichtung