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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufnehmen eines Fahrzeugbauteils, insbesondere eines Rohbauteils, der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Art.
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Die
DE 197 49 230 B4 zeigt eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Aufnehmen eines Fahrzeugbauteils, insbesondere eines Rohbauteils, mit einer Grundeinheit, an welcher zumindest mittelbar eine Vielzahl von Berührungselementen zum Aufnehmen, Spannen oder Führen des Fahrzeugbauteils angeordnet sind.
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Üblicherweise ist für unterschiedliche Fahrzeugtypen jeweils eine fahrzeugtypspezifische Vorrichtung zum Aufnehmen von Fahrzeugbauteilen der Fahrzeugtypen erforderlich. Teilweise gibt es zwar Vorrichtungen, mittels welchen auch Fahrzeugbauteile von zwei unterschiedlichen Fahrzeugtypen aufgenommen werden können, dies führt jedoch üblicherweise aufgrund von Bauraumeinschränkungen zu sehr aufwendigen Konstruktionen. Zudem ist ohne Kenntnis von Bauteildaten der aufzunehmenden Fahrzeugbauteile eine Kombination von unterschiedlichen Fahrzeugtypen in einer einzigen Vorrichtung nicht möglich. Daher sind Kombinationsvorrichtungen für Nachfolgefahrzeuggenerationen bislang nicht realisierbar.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Aufnehmen eines Fahrzeugbauteils bereitzustellen, mittels welcher auf besonders einfache Weise Fahrzeugbauteile von unterschiedlichen Fahrzeugtypen aufgenommen werden können.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Aufnehmen eines Fahrzeugbauteils mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugbauteilen von unterschiedlichen Fahrzeugtypen mit einer einzigen Vorrichtung aufnehmen zu können, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass jeweilige Gruppen der Berührungselemente gemeinsam an jeweiligen Aufnahmeeinheiten angeordnet sind, welche drehbar an der Grundeinheit angeordnet und an dieser fixierbar sind. Bei den Berührungselementen zum Aufnehmen, Spannen oder Führen des Fahrzeugbauteils handelt es sich mit anderen Worten um bauteilberührende Vorrichtungsteile, beispielsweise um Bauteilauflagen, Spannstellen, Fixierstifte, Führungselemente, Einweiser oder dergleichen.
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Es ist also erfindungsgemäß vorgesehen, jeweilige Gruppen der Berührungselemente gemeinsam an den jeweiligen drehbaren Aufnahmeeinheiten anzuordnen, welche gegenüber der Grundeinheit der Vorrichtung in unterschiedliche Positionen rotierbar und in diesen Positionen an der Grundeinheit fixierbar sind. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass die drehbaren Aufnahmeeinheiten in vier verschiedenen Drehpositionen an der Grundeinheit fixierbar sind, also eine Art Vierer-Teilung aufweisen. Jeweilige Rotationsachsen der Aufnahmeeinheiten können dabei sowohl senkrecht als auch horizontal verlaufen. Je nach Geometrie des aufzunehmenden Fahrzeugbauteils kann die Vorrichtung aus einer Vielzahl von den rotierbaren Aufnahmeeinheiten aufgebaut werden, sodass die Vorrichtung fahrzeugbauteilspezifisch ausgerüstet werden kann. Die Verstellung der Aufnahmeeinheiten kann dabei entweder manuell oder auch automatisiert erfolgen. Eine automatisierte Verstellung kann beispielsweise mittels eines externen Antriebs oder mittels eines Industrieroboters erfolgen.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung können die als bauteilberührende Stellen fungierenden Berührungselemente für mehrere unterschiedliche Fahrzeugtypen in einer einzigen Rohbauvorrichtung kombiniert werden. Die Vorrichtung kann dabei während eines Umrüstvorgangs von einem Werker mit wenigen Handgriffen für einen neuen Fahrzeugtyp umgerüstet werden. Die Vorrichtung ist dabei derart ausgeführt, dass auch zukünftige zu produzierende Fahrzeugtypen einfach nachträglich durch eine entsprechende Anpassung der Vorrichtung nachgerüstet werden können. Somit bietet die Vorrichtung eine schnell an unterschiedliche Bauteilgeometrien adaptierbare Standartlösung, sodass mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung Die bauteilberührenden Teile für eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugbauteiletypen angepasst werden können.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist dabei eine sehr einfache Konstruktion auf, welche auch entsprechend kostengünstig ist und darüber hinaus noch alle erforderlichen Genauigkeitsanforderungen erfüllen kann. Durch den modularen Aufbau der Vorrichtung können einzelne Segmente der Vorrichtung für neue Fahrzeugbauteile schnell nachgerüstet werden, sodass die Vorrichtung auch für momentan noch nicht produzierte Fahrzeugbaureihen flexibel bleibt. Dadurch kann eine Verwendung der Vorrichtung über mehrere Fahrzeuggenerationen hinweg ermöglicht werden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass zumindest eine der Aufnahmeeinheiten als Drehteller ausgebildet ist, auf dessen von der Grundeinheit abgewandter Stirnseite eine der Gruppen der Berührungselemente angeordnet ist. Jeweilige Rotationsachsen der Drehteller können dabei beispielsweise vertikal verlaufen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist er vorgesehen, dass zumindest eine der Aufnahmeeinheiten als Drehwalze ausgebildet ist, an deren Mantelseite eine der Gruppen der Berührungselemente angeordnet ist. Eine Rotationsachse der Drehwalze kann dabei beispielsweise in horizontaler Richtung verlaufen.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Vorrichtung mehrere Positionssensoren aufweist, mittels welchen eine Drehposition der jeweiligen Aufnahmeeinheiten erfassbar und an eine Steuereinrichtung der Vorrichtung übermittelbar ist. Beispielsweise kann die Vorrichtung mehrere konusartige Stifte aufweisen, mittels welchen die jeweiligen Aufnahmeeinheiten an der Grundeinheit fixierbar sind. Eine jeweilige Positionierung dieser Konusstifte kann beispielsweise elektrisch abgefragt werden, sodass eine speicherprogrammierbare Steuerung die korrekte Konfiguration der Vorrichtung überprüfen kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Aufnahmeeinheiten mehrere Anbindungsstellen zum lösbaren Fixieren unterschiedlicher Berührungselemente aufweisen. Die verschiedenen Anbindungsstellen können beispielsweise entsprechend gekennzeichnet, zum Beispiel farblich kodiert sein, sodass ein Werker auf einfache Weise erkennen kann, an welchen Anbindungsstellen er welche Berührungselemente fixieren soll.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass jeweilige Gruppen der Berührungselemente in Form von zusammenhängenden Modulen ausgebildet sind. Die jeweiligen Berührungselemente können also separat angefertigt und beispielsweise über Schrauben und Stifte an einem Modulträger befestigt werden, welcher seinerseits wiederum auf einer der Aufnahmeeinheiten positioniert werden kann.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Aufnahmeeinheiten jeweils eine konzentrisch zu ihren Drehachsen verlaufende Aussparung zum Durchführen von Medienleitungen und Kabeln aufweisen. Dadurch können – soweit erforderlich – die jeweiligen Berührungselemente mit Medien und/oder elektrischer Energie versorgt werden.
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Schließlich ist es gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Aufnahmeeinheiten einen Anschlag aufweisen, mittels welchem eine Drehbewegung der Aufnahmeeinheiten gegenüber der Grundeinheit auf einen Winkelbereich von 0 bis 360° begrenzt ist. Dadurch kann ein Abscheren der Medienleitungen und Kabel verhindert werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine Perspektivansicht einer teilweise dargestellten Vorrichtung zum Aufnehmen eines Fahrzeugbauteils, welche eine Grundeinheit aufweist, an welcher ein Drehteller angebracht ist, auf welchem mehrere Berührungselemente zum Aufnehmen, Spannen oder Führen eines Fahrzeugbauteils angeordnet sind;
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2 eine vollständige Draufsicht auf die in 1 nur teilweise gezeigte Vorrichtung, wobei sechs der Drehteller mit den Berührungselementen an der Grundeinheit der Vorrichtung angebracht sind;
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3 eine Perspektivansicht einer teilweise dargestellten weiteren Ausführungsform der Vorrichtung zum Aufnehmen eines Fahrzeugbauteils, wobei eine Drehwalze dargestellt ist, an deren Mantelseite eine Mehrzahl der Berührungselemente zum Aufnehmen, Spannen oder Führen eines Fahrzeugbauteils angeordnet sind.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Eine Vorrichtung 10 zum Aufnehmen eines Fahrzeugbauteils, wie beispielsweise einer Motorhaube, ist teilweise in einer Perspektivansicht in 1 gezeigt. Die Vorrichtung 10 umfasst eine Grundeinheit 12, an welcher ein als Aufnahmeeinheit dienender Drehteller 14 angeordnet ist. Der Drehteller 14 kann gegenüber der Grundeinheit 12 in unterschiedliche Positionen rotiert werden und mit einem Konusstift 16 in den jeweiligen Drehpositionen fixiert werden.
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Auf dem Drehteller 14 sind mehrere Berührungselemente 18 angeordnet, welche zum Aufnehmen, Spannen oder Führen eines mittels der Vorrichtung 10 aufzunehmenden Fahrzeugbauteils dienen. Wie zu erkennen, sind die Berührungselemente 18 auf einer gemeinsamen Platte 20 angeordnet, welche ihrerseits auf einer von der Grundeinheit 12 abgewandten Stirnseite des Drehtellers 14 fixiert ist.
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Die Vorrichtung 10 weist mehrere Positionssensoren 22 auf, mittels welchen die relative Positionierung des Drehtellers 14 gegenüber der Grundeinheit 12 erfassbar und an eine speicherprogrammierbare Steuerung der Vorrichtung 10 übertragbar ist. Der Drehteller 14 weist eine Mehrzahl von Anbindungsstellen 24 auf, an welchen noch weitere Platten 20 mit darauf angebrachten Berührungselementen 18 montierbar sind.
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Je nach aufzunehmendem Fahrzeugbauteil können die dafür passenden Berührungselemente 18 auf dem Drehteller 14 angeordnet und in eine entsprechende Position gedreht werden. Die nicht benötigten Berührungselemente 18 können dabei aus einer Arbeitsposition herausgedreht werden, sodass diese beim Aufnehmen des Fahrzeugbauteils nicht im Weg sind.
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Zudem weist der Drehteller 14 eine konzentrisch zu seiner Drehachse verlaufende Aussparung 26 zum Durchführen von Medienleitungen und Kabeln auf. Soweit erforderlich, können die Berührungselemente 18 also mit Medien und mit Energie versorgt werden. Der Drehteller 14 weist einen hier nicht näher bezeichneten Anschlag auf, mittels welchem eine Drehbewegung des Drehtellers 14 gegenüber der Grundeinheit 12 auf einen Winkelbereich von 0 bis 360° begrenzt ist. Dadurch wird ein Abscheren der durch die Aussparung 26 hinduruchgeführten Medienleitungen und Kabel verhindert.
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In 2 ist die gesamte Vorrichtung 10 in einer Draufsicht gezeigt. Wie zu erkennen, weist die Vorrichtung 10 in der vorliegend gezeigten Ausführungsform sechs der Drehteller 14 auf, an welchen die hier aus Übersichtlichkeitsgründen nicht näher bezeichneten Berührungselemente 18 angeordnet sind. Alle Drehteller 14 weisen vorliegend eine Vierer-Teilung auf. Das heißt, dass alle Drehteller 14 vier der Anbindungsstellen 24 aufweisen, an welchen jeweils unterschiedliche Berührungselemente 18 in Form von jeweiligen Modulen angeordnet sind und bei Bedarf in die richtige Position gedreht werden können.
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Die hier gezeigte Ausführungsform der Vorrichtung 10 dient zum Aufnehmen einer Motorhaube 28. Je nach Fahrzeugtyp können sich die Motorhauben 28 in ihrer Geometrie unterscheiden, wobei aufgrund der Drehteller 14 die jeweils passenden Berührungselemente 18 in eine entsprechende Arbeitsposition bewegt werden können, sodass unterschiedlichste Motorhauben 28 von verschiedenen Fahrzeugtypen mittels der vorliegenden Vorrichtung 10 aufgenommen werden können.
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In 3 ist eine weitere mögliche Ausführungsform der Vorrichtung 10 teilweise dargestellt. Die Vorrichtung 10 umfasst wiederum eine Vielzahl der unterschiedlichen Berührungselemente 18 zum Aufnehmen, Spannen oder Führen eines Fahrzeugbauteils. Im vorliegenden Fall ist eine als Aufnahmeeinheit dienende Drehwalze 30 an der Grundeinheit 12 der Vorrichtung 10 angeordnet. Eine Drehachse der Drehwalze 30 verläuft dabei in horizontaler Richtung.
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Die Berührungselemente 18 sind an einer Mantelseite der Drehwalze 30 angeordnet und können je nach aufzunehmendem Fahrzeugbauteil in eine Arbeitsposition zum Aufnehmen des betreffenden Fahrzeugbauteils oder aus der Arbeitsposition herausgedreht werden, sodass die nicht benötigten Berührungselemente 18 beim Aufnehmen des betreffenden Fahrzeugbauteils nicht im Weg sind. An der Drehwalze 30 ist ein Drehrad 32 angeordnet, mittels welchem ein Werker auf einfache Weise die Positionierung der Drehwalze 30 und somit der daran angeordneten Berührungselemente 18 variieren kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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