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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Leitungsanordnung sowie eine Leitungsanordnung der in den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche angegebenen Art.
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Die
DE 10 2007 058 460 A1 und die
DE 10 2008 058 226 A1 zeigen jeweils ein gattungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Leitungsanordnung, bei welchem mehrere Leitungen mittels einer bandförmigen Ummantelung zumindest teilweise umwickelt werden. Die bandförmige Ummantelung dient zum einen zum Fixieren der Leitungen aneinander und zum anderen auch zum Schutz der Leitungen. Insbesondere im Automobilbereich werden derartig ummantelte Leitungen üblicherweise anschließend noch in einem Wellrohr oder in anderen kanalförmig ausgebildeten Aufnahmen angeordnet, um die ummantelten Leitungen noch zusätzlich zu schützen. Dabei bleibt häufig ein gewisses Spiel zwischen den ummantelten Leitungen und dem Wellrohr bzw. der kanalförmig ausgebildeten Aufnahme bestehen. Vor allem Vibrationen während des Fahrzeugbetriebs können zum einen zu unangenehmen Klappergeräuschen und zum anderen auch dazu führen, dass die bandförmige Ummantelung beschädigt wird.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen einer Leitungsanordnung sowie eine Leitungsanordnung bereitzustellen, mittels welchen ein verbesserter Schutz von ummantelten Leitungen sowie eine Verhinderung von unangenehmen Klappergeräuschen ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Herstellen einer Leitungsanordnung sowie durch eine Leitungsanordnung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Um einen verbesserten Schutz der ummantelten Leitungen sowie eine Verhinderung von unangenehmen Klappergeräuschen zu erzielen, ist es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass die umwickelten Leitungen anschließend in einer kanalförmigen Aufnahme angeordnet werden und die bandförmige Ummantelung danach in der kanalförmigen Aufnahme soweit expandiert wird, dass die Ummantelung innenseitig an der kanalförmigen Aufnahme fixiert wird. Insbesondere wenn es sich bei der kanalförmigen Aufnahme um ein Wellrohr handelt, kann durch das erfindungsgemäße Verfahren sichergestellt werden, dass Zwischenräume in dem Wellrohr nach der Expansion der bandförmigen Ummantelung durch diese ausgefüllt werden. In Folge dessen können die ummantelten Leitungen auf besonders zuverlässige Weise innerhalb der kanalförmigen Aufnahme fixiert werden. Dadurch können unerwünschte und schädliche Relativbewegungen zwischen der kanalförmigen Aufnahme und den ummantelten Leitungen verhindert werden. Dadurch wird zuverlässig verhindert, dass die bandförmige Ummantelung an der kanalförmigen Aufnahme aufgescheuert wird. Des Weiteren kann dadurch verhindert werden, dass es zu unangenehmen Klappergeräuschen kommt, da die ummantelten Leitungen zuverlässig innerhalb der kanalförmigen Aufnahme aufgrund der expandierten Ummantelung fixiert sind.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die bandförmige Ummantelung aus einem Material hergestellt wird, welches sich selbstständig in der kanalförmigen Aufnahme ausdehnt. Die bandförmige Ummantelung kann beispielsweise in Form eines sogenannten Kompribands, welches auch als Anschlagband oder Fugenband bezeichnet wird, hergestellt werden. Bei einem Kompriband handelt es sich beispielsweise um ein imprägniertes Schaumstoffdichtungsband auf Polyurethanbasis. Mit anderen Worten kann es sich bei der bandförmigen Ummantelung also um eine Art Kompressionsband handeln, welches sich nach einer gewissen Zeit expandiert, also eine eigenständige mechanisch bedingte Volumenvergrößerung aufweist. In diesem Fall kann die bandförmige Ummantelung beispielsweise stramm auf eine Art Rolle oder dergleichen aufgewickelt sein, so dass die bandförmige Ummantelung zunächst in komprimierter Form vorliegt und um die Leitungen gewickelt werden kann. Nach Einfädlung der ummantelten Leitungen in die kanalförmige Aufnahme kann sich die bandförmige Ummantelung danach selbstständig ausdehnen und so die ummantelten Leitungen zuverlässig in der kanalförmigen Aufnahme fixieren.
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Gemäß einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die bandförmige Ummantelung nach dem Anordnen der umwickelten Leitungen in der kanalförmigen Aufnahme thermisch aktiviert wird, in Folge dessen die bandförmige Ummantelung expandiert wird. Mit anderen Worten kann die bandförmige Ummantelung beispielsweise aus einem Material hergestellt werden, welches sich unter thermischer Einwirkung ausdehnt. Da sich die bandförmige Ummantelung erst nach thermischer Aktivierung ausdehnt, können die umwickelten Leitungen auf besonders einfache Weise in der kanalförmigen Aufnahme angeordnet werden, da die bandförmige Ummantelung sich während des Anordnungsvorgangs als solchem nicht ausdehnt. Sobald die umwickelten Leitungen positionsgenau in der kanalförmigen Anordnung angeordnet worden sind, kann die bandförmige Ummantelung anschließend thermisch aktiviert werden, so dass die bandförmige Ummantelung expandiert wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die bandförmige Ummantelung thermisch aktiviert wird, indem zumindest ein Teil der Leitungen bestromt wird. Mit anderen Worten kann es sich bei den Leitungen zumindest teilweise um elektrische Leitungen handeln, welche auf einfache Weise bestromt werden können. Aufgrund der Bestromung der Leitungen wärmen sich diese auf, so dass auf einfache Weise eine thermische Aktivierung der bandförmigen Ummantelung erzielt werden kann.
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Gemäß einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die bandförmige Ummantelung thermisch aktiviert wird, indem die bandförmige Ummantelung mittels einer externern Wärmequelle erwärmt wird. Beispielsweise kann ein Infrarotstrahler oder eine andere externe Wärmequelle eingesetzt werden, um die bandförmige Ummantelung thermisch zu aktivieren. Alternativ ist es auch möglich, dass die Leitungsanordnung beispielsweise an einem Nutzfahrzeug angeordnet wird, welches anschließend zunächst lackiert wird. Im Anschluss an die Lackierung wird der Lack noch unter Wärmeeinwirkung ausgehärtet, wobei die zum Aushärten bereitgestellte Wärmeeinwirkung zusätzlich noch zur thermischen Aktivierung der bandförmigen Ummantelung genutzt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Leitungsanordnung umfasst mehrere Leitungen, welche mittels einer bandförmigen Ummantelung zumindest teilweise umwickelt sind. Die erfindungsgemäße Leitungsanordnung zeichnet sich dabei dadurch aus, dass die umwickelten Leitungen in einer kanalförmigen Aufnahme angeordnet sind und die bandförmige Ummantelung soweit expandiert ist, dass die Ummantelung innenseitig an der kanalförmigen Aufnahme fixiert ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine Seitenansicht mehrerer Leitungen, welche mittels einer bandförmigen Ummantelung teilweise umwickelt werden;
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2 eine schematische Querschnittsansicht einer Leitungsanordnung, welche die mittels der bandförmigen Ummantelung umwickelten Leitungen sowie eine kanalförmige Aufnahme umfasst, innerhalb welcher die umwickelten Leitungen angeordnet sind; und in
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3 eine weitere schematische Seitenschnittansicht der Leitungsanordnung, wobei die bandförmige Ummantelung soweit expandiert worden ist, dass die Ummantelung innenseitig an der kanalförmigen Aufnahme fixiert ist.
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Eine Mehrzahl von Leitungen 10, welche mittels einer bandförmigen Ummantelung 12 ummantelt werden, sind in einer Seitenansicht teilweise in 1 dargestellt. Bei den Leitungen kann es sich beispielsweise um Kabel in Form von isolierten Leitungen oder auch teilweise um Druckluftleitungen handeln, welche mittels der bandförmigen Ummantelung aneinander fixiert werden. Die bandförmige Ummantelung 12 dient dabei neben der Fixierung der Leitungen 10 aneinander auch zum Schutz der Leitungen 10. Derartig umwickelte Leitungen 10 werden beispielsweise im Automobilbereich verbaut. Eine besondere Herausforderung besteht dabei darin, die umwickelten Leitungen 10 als solche als auch die bandförmige Ummantelung 12 vor Beschädigungen zu schützen und auch ein unerwünschtes Klappern der Leitungen 10 zu verhindern.
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In 2 ist eine Leitungsanordnung 14 in einer schematischen Seitenschnittansicht gezeigt. Die Leitungsanordnung 14 umfasst die Leitungen 10, welche von der bandförmigen Ummantelung 12 umwickelt sind, sowie eine kanalförmige Aufnahme 16, innerhalb welcher die umwickelten Leitungen 10 angeordnet sind. Bei der kanalförmigen Aufnahme 16 kann es sich beispielsweise um ein Wellrohr oder auch um eine andere kanalförmige Aufnahme handeln. Wie anhand von 2 zu erkennen, besteht ein Zwischenraum 18 zwischen der bandförmigen Ummantelung 12 und der kanalförmigen Aufnahme 16. Dadurch können die ummantelten Leitungen 10 auf besonders einfache Weise innerhalb der kanalförmigen Aufnahme 16 angeordnet werden. Die ummantelten Leitungen 10 können beispielsweise einen Füllgrad von 80 bis 90 Prozent aufweisen, so dass der Zwischenraum 18 also 10 bis 20 Prozent des inneren Volumens der kanalförmigen Aufnahme umfasst. Dadurch können die ummantelten Leitungen 10 relativ einfach und problemlos in der kanalförmigen Aufnahme 16 angeordnet werden.
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Um nach der Anordnung der ummantelten Leitungen 10 eine zuverlässige Fixierung innerhalb der kanalförmigen Aufnahme 16 zu ermöglichen, wird die bandförmige Ummantelung 12 nach der wunschgemäßen Positionierung der ummantelten Leitungen 10 expandiert.
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In 3 ist die bandförmige Ummantelung 12 im expandierten Zustand gezeigt. Zum Herstellen der Leitungsanordnung 14 werden also zunächst die Leitungen 10 zumindest teilweise mittels der bandförmigen Ummantelung 12 umwickelt. Anschließend werden die umwickelten Leitungen 10 in der kanalförmigen Aufnahme 16 angeordnet, wobei die bandförmige Ummantelung 12 danach in der kanalförmigen Aufnahme 16 soweit expandiert wird, dass die Ummantelung 12 innenseitig an der kanalförmigen Aufnahme 16 anliegt, wodurch die umwickelten Leitungen 10 innerhalb der kanalförmigen Aufnahme fixiert werden. Dadurch können unerwünschte Relativbewegungen zwischen den umwickelten Leitungen 10 und der kanalförmigen Aufnahme 16 verhindert werden. Zum einen kann dadurch verhindert werden, dass unerwünschte Klappergeräusche auftreten und zum anderen kann dadurch auch verhindert werden, dass sich die bandförmige Ummantelung 12 an der Innenseite der kanalförmigen Aufnahme 16 aufscheuert. Insbesondere wenn es sich bei der kanalförmigen Aufnahme 16 um ein Wellrohr handelt, können hier nicht dargestellte Zwischenräume des Wellrohrs auf besonders einfache Weise durch Expansion der bandförmigen Ummantelung 12 ausgefüllt werden.
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Die bandförmige Ummantelung 12 kann aus einem Material hergestellt werden, welches sich selbstständig in der kanalförmigen Aufnahme 16 ausdehnt. Beispielsweise kann es sich bei der bandförmigen Ummantelung 12 um ein sogenanntes Kompriband auf Polyurethanbasis handeln. Die bandförmige Ummantelung wird zunächst komprimiert und aufgerollt bereitgestellt. Die bandförmige Ummantelung 12 wird anschließend um die Leitungen 10 gewickelt, wobei die bandförmige Ummantelung nach wie vor noch komprimiert vorliegt. Nach dem Einfädeln der ummantelten Leitungen in die kanalförmige Aufnahme 16 dehnt sich die bandförmige Ummantelung dann selbstständig aus, so dass die bandförmige Ummantelung 12 – wie in 3 dargestellt – innenseitig an der kanalförmigen Aufnahme 16 anliegt.
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Alternativ kann es aber auch vorgesehen sein, dass die bandförmige Ummantelung 12 nach dem Anordnen der umwickelten Leitungen 10 zunächst thermisch aktiviert werden muss, bevor die bandförmige Ummantelung 12 sich ausdehnt. In diesem Fall ist die bandförmige Ummantelung 12 also aus einem Material hergestellt, insbesondere aus einem Schaumstoff, welches sich erst unter thermischer Einwirkung ausdehnt. Zur thermischen Ausdehnung der bandförmigen Ummantelung 12 kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass zumindest ein Teil der Leitungen 10 bestromt wird. In Folge dessen erwärmen sich die Leitungen 10, so dass die bandförmige Ummantelung 12 auf einfache Weise thermisch aktiviert werden kann, wodurch sich die Ummantelung 12 ausdehnt.
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Alternativ ist es auch möglich, dass die bandförmige Ummantelung 12 thermisch aktiviert wird, indem die bandförmige Ummantelung 12 mittels einer externen Wärmequelle erwärmt wird. Beispielsweise ist es möglich, dass Infrarotstrahler oder auch andere Wärmequellen eingesetzt werden, um die bandförmige Ummantelung 12 thermisch zu aktivieren. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass die thermische Aktivierung der bandförmigen Ummantelung 12 erst erfolgt, nachdem die Leitungsanordnung 14 an einem Kraftfahrzeug montiert worden ist. Das Kraftfahrzeug wird zunächst lackiert und anschließend zum Aushärten der Lackierung erwärmt. Die zum Aushärten der Lackierung eingesetzte Wärme kann dabei zusätzlich noch dazu verwendet werden, die bandförmige Ummantelung 12 thermisch zu aktivieren, so dass diese soweit expandiert wird, bis diese innenseitig an der kanalförmigen Aufnahme 16 anliegt.
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Durch die erläuterte Leitungsanordnung 14 und das erläuterte Verfahren zum Herstellen der Leitungsanordnung 14 kann also auf zuverlässige Weise sichergestellt werden, dass die Leitungen 10 keine unangenehmen Klappergeräusche hervorrufen und dass die Leitungen 10 möglichst gut vor einem mechanischen Abrieb geschützt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007058460 A1 [0002]
- DE 102008058226 A1 [0002]