-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung des Gehalts unerlaubter Substanzen im Atem, insbesondere des Atemalkoholgehalts einer Person, mit einem stationären Monitoring-Gerät, das wenigstens eine Kommunikationseinheit zur Übertragung von Daten an eine zentrale Rechnereinheit aufweist. Für die Abgabe der Probe ist ein Handgerät vorgesehen, das zumindest zeitweise über eine Datenstrecke mit dem Monitoring-Gerät verbindbar ist. Das Handgerät verfügt über ein Mundstück, über das eine Atemprobe der Person aufnehmbar ist und über eine Auswerteeinheit, durch die ein Rauschmittelanteil in der Atemprobe ermittelbar und wenigstens bei einer Grenzwertüberschreitung über die Datenstrecke eine Information über die Grenzwertüberschreitung an das Monitoring-Gerät übertragbar ist. Des Weiteren verfügt das Monitoring-Gerät über eine Steuerung, die derart ausgeführt ist, dass die Grenzwertüberschreitung und eine Verletzung von Vorschriften zur Testdurchführung an die zentrale Rechnereinheit übertragbar sind.
-
Auf dem Gebiet der Überwachung von Personen hinsichtlich der Einnahme unerlaubter Substanzen, insbesondere von Alkohol oder anderen Drogen, sind unterschiedliche technische Lösungen bekannt. Mit bekannten Systemen wird die Untersuchung einer Atemprobe wahlweise entweder an unterschiedlichen Orten mithilfe eines mobilen Atem-Alkohol-Messgerätes, beispielsweise zur Überwachung von Fahrzeugführern, oder aber an festen Orten, insbesondere zur Überwachung von Hausarrestvorschriften unterliegenden Personen ermöglicht.
-
Mobile Geräte werden vielfach von der Polizei oder sonstigen behördlichen Einrichtungen, die hoheitliche Aufgabe wahrnehmen, verwendet, um insbesondere Fahrzeugführer auf die Einnahme unerlaubter Substanzen hin zu überprüfen. Stationäre Geräte werden dagegen vor allem im Haushalt einer Person, die zu einem Hausarrest verurteilt worden ist, installiert, um dort die Einhaltung der Hausarrest-Vorschriften, insbesondere im Hinblick auf das Verbot zur Einnahme unerlaubter Substanzen, zu überwachen.
-
Es kann somit aus unterschiedlichen Gründen notwendig sein, die Identität eines Probengebers mit der zu überwachenden Person zu vergleichen. Dies ist insbesondere der Fall bei Personen, die mehrfach wegen Alkoholdelikten aufgefallen sind und deshalb zuhause ein Überwachungssystem des Alkoholspiegels nutzen müssen.
-
Zu Beginn einer solchen Maßnahme muss die zu überwachende Person eine biometrische Probe als Verifikationsgrundlage abgeben. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um einen Fingerabdruck oder eine Bildaufnahme. Im weiteren Verlauf der Maßnahme muss die zu überwachende Person in festen Abständen eine Probe abgeben, um beispielsweise den Alkoholgehalt im Atmen überprüfen zu lassen. Die Übereinstimmung der Identität des Probengebers mit der zu überwachenden Person über die biometrische Probe sollte überprüft werden, ohne dass der Probengeber übermäßig kooperativ sein muss. Wesentlich hierfür ist, dass die Handhabung der entsprechenden Überwachungssysteme einfach ist und keine speziellen, an die Verhältnisse in der Umgebung des Überwachungssystems, insbesondere an die Licht- und Geräuschverhältnisse, angepassten Anforderungen erfüllen muss. Bei den bekannten Systemen, die die Identität einer Person, die eine Atemprobe abgeben muss, überprüfen, wird üblicherweise vor Beginn des eigentlichen Tests ein spezielles biometrisches Merkmal der zu überwachenden Person aufgenommen und mit einem im System hinterlegten biometrischen Vergleichsmerkmal verglichen. Als Verifikationsgrundlage werden bei bekannten Systemen üblicherweise Fingerabdrücke oder Fotos der zu überwachenden Person aufgenommen und ausgewertet.
-
In diesem Zusammenhang ist aus der
DE 38 83 763 T2 ein Hausarrestsystem bekannt, bei dem es sich um ein Haft- und Personenüberwachungssystem für Strafgefangene oder auf Bewährung bedingt strafentlassene Personen handelt, die einem Hausarrest, einer Hausinhaftierung oder einer sogenannten Fernhaft unterworfen sind. Mithilfe des beschriebenen Systems ist es möglich, die Anwesenheit des Strafgefangenen an einem unbeaufsichtigten Ort zu überwachen und gleichzeitig die Einhaltung bestimmter Haftvorschriften zu überwachen. Hierzu ist ein stationäres Gerät vorgesehen, das wahlweise mit unterschiedlichen Mitteln zur Feststellung und Überprüfung von biometrischen Merkmalen der zu überwachenden Person ausgerüstet ist. Neben der Bestimmung des Atemalkoholgehalts der zu überwachenden Person ist es mit der beschriebenen technischen Lösung möglich, wenigstens ein biometrisches Merkmal, wie etwa eine sichtbare Bildinformation, einen Stimmabdruck oder einen Fingerabdruck, zu erfassen, um dieses erfasste Merkmal mit einem bekannten und im System hinterlegten Merkmal zu vergleichen. Bei einem Verstoß gegen die Haftvorschriften oder die Vorschriften zur ordnungsgemäßen Testdurchführung wird eine externe Stelle mithilfe einer geeigneten elektronischen Nachricht hierüber informiert.
-
Ferner ist aus der
US 4 843 377 A die Verifizierung einer Testperson, die eine Atemprobe abgeben muss, bekannt. Die beschriebene technische Lösung beruht darauf, dass eine Mehrzahl von biometrischen Merkmalen, wie beispielsweise Fingerabdruck und Retinastruktur, die einer Verifizierung der Testperson zugrunde gelegt werden können, aufgenommen und ausgewertet werden.
-
Weiterhin ist aus der
US 2013/0006068 A1 eine Vorrichtung zur Untersuchung des Speichels einer Testperson bekannt.
-
Ausgehend von den bekannten Überwachungssystemen sowie den zuvor geschilderten Problemen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Bestimmung des Rauschmittelanteils im Atem, insbesondere des Atemalkoholgehaltes, einer zu überwachenden Person derart weiterzubilden, dass eine genaue Identifikation der Person mit einfachen Mitteln und vor allem weitgehend ohne zeitliche Verzögerung des Testablaufes durchgeführt werden kann. Weiterhin soll die anzugebende Vorrichtung bzw. das eingesetzte Verfahren auch bei unterschiedlichen Umgebungsverhältnissen, insbesondere variierenden Lichtverhältnissen, eine genaue Überprüfung der Identität der zu überwachenden Person ermöglichen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die zu überwachenden Personen oftmals nicht kooperativ sind und versuchen, Schwachstellen oder mögliche Fehlfunktionen des Überwachungssystems auszunutzen. Das Überwachungssystem sollte somit sowohl eine eindeutige Identifikation der zu überwachenden Person gewährleisten als auch genaue Testergebnisse des Atemalkoholgehalts der zu überwachenden Person liefern und an eine externe Stelle, beispielsweise einen Bewährungshelfer, weiterleiten können. Aufgrund des speziellen Einsatzzwecks ist weiter zu beachten, dass die Hardware und die Software, die verwendet werden, vergleichsweise robust ausgeführt sein müssen.
-
Bei den bekannten Systemen wird die Identifizierung der zu überwachenden Person oftmals nicht sofort mit dem zur Probenahme vorgesehenen Gerät durchgeführt, sondern erst nachdem die Daten auf einen Server übertragen wurden. Dies erzeugt große Mengen an zu übertragenden Daten, so dass eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin besteht, ein Überwachungssystem bereitzustellen, bei dem lediglich die absolut notwendigsten Daten übertragen werden.
-
Die zuvor geschilderte Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. In den Ansprüchen 8 und 9 sind ferner bevorzugte Verwendungen der beanspruchten Vorrichtung angegeben. Weiterhin sind in den abhängigen Ansprüchen vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung angegeben, die in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert werden.
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung des Rauschmittelanteils, insbesondere des Alkoholgehalts, im Atem einer Person mit einem stationären Monitoring-Gerät, das wenigstens eine Kommunikationseinheit zur Übertragung von Daten an eine zentrale Rechnereinheit aufweist und mit einem Handgerät, das zumindest zeitweise über eine Datenschnittstelle mit dem Monitoring-Gerät verbindbar ist. Über diese Schnittstelle können bedarfsgerecht unidirektional oder bidirektional Daten zwischen dem mobilen Handgerät und dem stationären Monitoring-Gerät ausgetauscht werden. Das Handgerät verfügt ferner über ein Mundstück, mittels dem eine Atemprobe der zu überwachenden Person aufnehmbar ist, über eine Auswerteeinheit, durch die der Rauschmittelanteil in der Atemprobe ermittelbar und wenigstens bei einer Grenzwertüberschreitung über die Datenschnittstelle an das Monitoring-Gerät übertragbar ist, sowie über wenigstens eine Identifikationseinrichtung, mit der vor, während und/oder nach Abgabe der Atemprobe zur Identifikation der für die Abgabe der Atemprobe vorgesehenen Person ein Soll-Ist-Vergleich wenigstens eines biometrischen Merkmals der Person durchführbar ist. Das Monitoring-Gerät weist weiterhin eine Steuerung auf, die derart ausgeführt ist, dass die Grenzwertüberschreitung und/oder eine Verletzung von Vorschriften zur Testdurchführung an die zentrale Rechnereinheit übertragbar sind.
-
Die erfindungsgemäß ausgeführte Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass mit der Identifikationseinrichtung ein Hautbereich der Person durch eine Bildaufnahmeeinheit in Form einer Kamera- und/oder Scannereinheit aufnehmbar ist und ein Vergleich wenigstens einer erkannten Struktur einer Venenanordnung im Hautbereich eines Gesichts der Person mit einer in einem Datenspeicher hinterlegten Struktur einer Venenanordnung durchführbar ist und bei einer detektierten Abweichung zwischen der erkannten und der hinterlegten Struktur einer Venenanordnung durch eine Handgerätesteuerung ein Steuersignal zur Einleitung wenigstens einer Maßnahme erzeugt wird. Wesentlich an der erfindungsgemäßen technischen Lösung ist, dass das Handgerät, das zumindest zeitweise über die Datenschnittstelle mit dem stationären Monitoring-Gerät verbindbar ist, über eine eigene Recheneinheit zur Verifikation des Benutzers bei der Probenabgabe verfügt. Die für die Verifikation der Person benötigten Daten, insbesondere die Struktur einer Venenanordnung im Hautbereich des Gesichts einer Person sind im Handgerät abgelegt. Während der Testdurchführung mit Probenabgabe wird die Identität des Probengebers bei jeder Probenabgabe verifiziert. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass ein Datenaustausch zwischen dem Handgerät und dem stationären Monitoring-Gerät auf das notwendige Mindestmaß beschränkt wird. Vorzugsweise werden Daten nur bei einer Grenzwertüberschreitung oder bei einer unerlaubten Abweichung von den Vorschriften zur Testdurchführung, insbesondere sofern nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Atemprobe von einer anderen als der für die Probenabgabe vorgesehenen Person abgegeben wurde, übertragen.
-
Wesentlich für die Erfindung ist, dass die Kamera- oder Scannereinheit zur Aufnahme eines Hautbereiches der die Probe abgebenden Person derart in das Handgerät integriert, dass zumindest während die Person das Mundstück im Mund hält, ein Hautbereich des Gesichts der Person aufnehmbar ist. Auf vorteilhafte Weise ist die Kamera- oder Scannereinheit derart im Handgerät angeordnet, dass ein Hautbereich, der seitlich der Nase angeordnet ist, aufgenommen wird. Die aufgenommenen Daten, insbesondere die Struktur einer Venenanordnung im Hautbereich des Gesichts einer Person werden mit im System hinterlegten Daten verglichen. Hierbei wird die Anordnung von Venen oder Arterien im aufgenommenen Hautbereich für die Verifikation des Probengebers verwendet.
-
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die Kamera- und/oder Scannereinheit derart in das Handgerät integriert, dass während der Atemprobeabgabe ein Hautbereich einer Hand oder eines Arms der Person aufnehmbar ist. In diesem Fall verfügt die Kameraeinheit bevorzugt über ein geeignetes Objektiv, so dass auch ein vergleichsweise weit von der Kamera- und/oder Scannereinheit entfernter Hautbereich zuverlässig aufgenommen werden kann. Gleichgültig, ob für die Verifikation des Probengebers ein im Gesicht liegender Hautbereich oder ein Hautbereich eines Arms oder einer Hand verwendet wird, ist es auf bevorzugte Weise denkbar, als auszuwertendes Muster eine Struktur von Venen und/oder Arterien in diesem Bereich zu verwenden.
-
In einer besonderen Ausführungsform nimmt die Kamera- und/oder Scannereinheit Bilder im Infrarotbereich auf. Es handelt sich in diesem Fall somit um eine IR-Kamera bzw. einen IR-Scanner. Bevorzugt werden mit der im Handgerät integrierten Bildaufnahmeeinheit spezielle Kapillaren im Gesicht des Probengebers aufgenommen. Aufgrund der richtigen Anbindung des Handgerätes bei der Probenabgabe wird gewährleistet, dass immer der gleiche Bereich des Gesichtes des Nutzers von der Bildaufnahmeeinheit, insbesondere einer IR-Kamera, im Handgerät gescannt wird, ohne dass weitere Kooperationen des Nutzers notwendig sind. Auch die Verhältnisse am Ort der Probenabgabe, vor allem die Lichtverhältnisse, spielen für die Aufnahme des Musters, das einem späteren Vergleich zugrunde gelegt wird, keine Rolle.
-
In einer besonderen Weiterbildung der Erfindung ist es denkbar, dass die Identifizierungseinrichtung zur Verifikation des Probengebers zusätzlich zur Kamera- und/oder Scannereinheit, mit der ein Hautbereich des Probengebers aufgenommen wird, über wenigstens ein Gerät zur Erfassung eines Fingerabdrucks und/oder eine Kamera zur Aufnahme eines Fotos des Gesichts der Person verfügt. Durch das Vorsehen eines Fingerabdruckscanners am Handgerät kann auf bevorzugte Weise eine weitere Verifikation des Probengebers erreicht werden und die Sicherheit des Systems gegenüber Manipulationen erhöht werden. Aufgrund der Aufnahme eines Fotos des Probengebers ist es weiterhin möglich, zu bestimmten Zeitpunkten vor, während oder nach der Probenabgabe ein Bild des Probengebers aufzunehmen und dieses im Bedarfsfall über das stationäre Monitoring-Gerät an eine externe Stelle zu übertragen.
-
In einer besonderen Ausführungsform ist die Handgerätesteuerung derart ausgeführt, dass bei einer detektierten Abweichung zwischen dem erkannten und dem hinterlegten Muster diese Abweichung als Verletzung der Vorschriften zur Testdurchführung eingestuft und über die Datenschnittstelle an das Monitoring-Gerät übertragen wird. In diesem Zusammenhang ist es vorzugsweise denkbar, dass ausschließlich bei einer festgestellten Abweichung von den Vorschriften zur Testdurchführung und/oder bei einer Grenzwertüberschreitung über die Datenschnittstelle eine Übertragung einer Information in Bezug auf die Verletzung der Vorschriften zur Testdurchführung, die Grenzwertüberschreitung und/oder eines Messwertes an das Monitoring-Gerät erfolgt. Im Zusammenhang mit dem beschriebenen System ist es vorteilhaft, das Datenvolumen, das zwischen den einzelnen Komponenten, nämlich dem Handgerät, dem stationären Monitoring-Gerät sowie der externen Rechnereinheit ausgetauscht werden muss, auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Hierfür ist in den entsprechenden Geräten, insbesondere dem mobilen Handgerät sowie dem stationären Monitoring-Gerät auf vorteilhafte Weise eine entsprechende Logik vorgesehen, so dass ausschließlich Verstöße gegen die Testvorschriften und/oder Grenzwertüberschreitungen, insbesondere des zulässigen Rauschmittel- oder Atemalkoholanteils im Atem, übertragen werden. So lange die Verifikation des Probengebers, die Überwachung der einzelnen Schritte bei der Testdurchführung sowie des Rauschmittelanteils im Atem des Probengebers keine Abweichungen von den zulässigen Werten ergeben, wird auf bevorzugte Weise auf eine Datenübertragung verzichtet und auf vorteilhafte Weise dem Probengeber lediglich mitgeteilt, dass die aufgenommenen Werte in Ordnung sind.
-
Die beschriebene Vorrichtung zur Überwachung des Rauschmittelanteils, insbesondere des Alkoholanteils im Atem eines Probengebers, die gleichzeitig die Möglichkeit bietet, die Identität des Probengebers zu verifizieren, findet auf bevorzugte Weise bei der Überprüfung einer Rauschmittelkonzentration im Atem eines Maschinenführers, eines Verkehrsteilnehmers und/oder einer Person, die mit Haft- und/oder Bewährungsauflagen lebt, Anwendung. Im Weiteren ist es denkbar, die erfindungsgemäße Vorrichtung im Zusammenhang mit der Durchführung von Zugangskontrollen zu Räumen zu verwenden. Mithilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es somit möglich, sicherzustellen, dass berauschte oder alkoholisierte Personen bestimmte Tätigkeiten nicht ausführen oder aber keinen Zugang zu Räumlichkeiten erhalten, in denen sicherheitsrelevante Geräte aufgestellt sind oder spezielle Arbeiten ausgeführt werden müssen.
-
Im Folgenden wird die Erfindung ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1: Schematische Darstellung einer Anordnung zur Erfassung des Atemalkoholgehaltes einer Person sowie zur Identifikation des Probengebers;
- 2: Handgerät mit integrierter Kameraeinheit zur Aufnahme eines Hautbereichs des Probengebers sowie einer Kommunikationseinheit, mittels der das Handgerät über eine Datenschnittstelle mit einem stationären Monitoring-Gerät Daten austauschen kann sowie
- 3: Ablaufschema eines Verfahrens zur Überwachung der Atemalkoholkonzentration einer zu überwachenden Person.
-
In 1 ist ein System zur Überprüfung des Atemalkoholgehalts einer Person 1 dargestellt. Das System verfügt über ein stationäres Monitoring-Gerät 2, das mithilfe einer Kommunikationseinheit 5 mit einem externen Rechner 4, der sich beispielsweise bei einer offiziellen Stelle befindet, kommuniziert. Des Weiteren ist ein Handgerät 3 vorgesehen, das über eine Datenschnittstelle 6 wenigstens zeitweise mit dem stationären Monitoring-Gerät 2 verbindbar ist und das mit diesem bedarfsgerecht unidirektional oder bidirektional Daten austauschen kann.
-
Seit langem ist das Konzept der Fernhaft als Bewährungsmittel und als Alternative zum Aufenthalt in einer Strafanstalt bekannt. Vielfach unterliegen die Personen, die einer Hausarrestvorschrift unterliegen, weiteren Auflagen, die insbesondere den Konsum von Rauschmitteln, insbesondere von Alkohol, betreffen. Ein wesentliches Merkmal von Vorrichtungen zur Überwachung der Einhaltung der Hausarrestvorschriften ist somit, dass sie regelmäßig auch zur Überwachung des Rauschmittelanteils, insbesondere des Alkoholgehaltes im Atem der zu überwachenden Person eingesetzt werden. Gleichzeitig ist hierbei darauf zu achten, dass stets die richtige Person eine Atemprobe abgibt, so dass entsprechende Einrichtungen zur Verifikation der Identität des Probengebers obligatorisch sind. Neben entsprechenden Systemen, die im Rahmen der Überwachung von Hausarrestvorschriften eingesetzt werden, sind ferner allgemein entsprechende Systeme bekannt, mit denen beispielsweise Personen, die bereits oftmals alkoholisiert ein Fahrzeug geführt haben, auch zu Hause, insbesondere bevor sie eine Fahrt mit dem Pkw antreten, überwacht werden müssen.
-
Das Gerät gemäß 1 ist für die Überwachung einer Person 1, die sich im Hausarrest befindet oder die Vorschriften hinsichtlich des Alkoholkonsums unterliegen, geeignet.
-
In bestimmten Zeitintervallen oder nach Aufforderung muss die zu überwachende Person 1 eine Atemprobe abgeben. Die entsprechende Atemprobe wird über ein Mundstück 7 in eine Probenaufnahmeeinheit 18 des Handgeräts 3 abgegeben, in dem die Atemprobe mittels einer Auswerteeinheit 8 ausgewertet und der Atemalkoholgehalt bestimmt wird. Sofern der festgestellte Atemalkoholgehalt einen zulässigen Grenzwert übersteigt, wird eine entsprechende Meldung erzeugt und über die Datenschnittstelle 6 an das stationäre Monitoring-Gerät 2 abgesetzt, die einen Hinweis auf den Verstoß und gleichzeitig den ermittelten Atemalkoholwert enthält. Sobald das stationäre Monitoring-Gerät 2 eine entsprechende Meldung erhalten hat, stellt dieses eine Datenverbindung 15 mit einer externen Rechnereinheit 4 her, die sich beispielsweise bei einem Bewährungshelfer oder einer öffentlichen, mit der Überwachung der Person 1 beauftragten Stelle befindet. Über diese Datenstrecke 15 werden schließlich eine Meldung über die Grenzwertverletzung sowie der Atemalkoholwert an den externen Rechner 4 übertragen.
-
Bevor die zu überwachende Person 1 die Atemprobe über das Mundstück 7 in die Probenaufnahmeeinheit 18 im Inneren des Handgerätes 3 abgibt, wird zunächst die Identität der Person 1 überprüft. Hierzu sind in einem Datenspeicher 11 biometrische Merkmale der zu überwachenden Person 1 abgelegt, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als zu überwachendes Muster die Struktur der Venen im Bereich des Gesichtes in einem Hautbereich 13 neben der Nase hinterlegt ist. Das Handgerät 3 verfügt ferner über eine Identifikationseinheit 9 mit Kameraeinheit 16, die einen Bereich im Gesicht der zu überwachenden Person neben der Nase einscannt, wobei das Aufnahmefeld deutlich größer als der letztendlich für die Überprüfung der Identifikation verwendete Bereich ist. Die Verifikation der Identität des Benutzers 1 durch den Venenscan hat eine hohe Wiedererkennungsrate. Da der Venenscan mithilfe einer Kameraeinheit 16 in Form eines IR-Scanners durchgeführt wird, ist die Aufnahme nahezu unabhängig von den Lichtverhältnissen am Ort der Probenahme.
-
Gemäß dem im Zusammenhang mit 1 erläuterten Ausführungsbeispiel wird der Venenscan in einem Hautbereich 13 im Gesicht der zu überwachenden Person 1 durchgeführt. Ebenso ist es beispielsweise denkbar, einen Hautbereich 13 im Bereich der Hand des Probengebers 1 zu scannen. Um die Identifikation des Probengebers 1 darüber hinaus noch sicherer zu machen, enthält das in 1 dargestellte Handgerät 3 neben der Kameraeinheit 16 für den IR-Scan eines Hautbereiches 13 eine weitere Kamera 17 zur bildlichen Aufnahme des Gesichts des Probengebers. Mit dieser zusätzlichen Kamera17 wird somit ein herkömmliches Foto, vorzugsweise in digitaler Form aufgenommen.
-
Zusätzlich zum Vergleich der aufgenommenen Struktur der Venen mit einer im Datenspeicher 11 hinterlegten Sollstruktur wird das aufgenommene Bild, also das Foto, für Dokumentationszwecke in einem Datenspeicher des Handgerätes 3 hinterlegt und hierbei der jeweiligen Probeabgabe zugeordnet. Sofern die Auswerteeinheit 8 eine Abweichung, insbesondere der detektierten Venenstruktur von der hinterlegten Struktur, feststellt, erhält der Probengeber 1 über das Display 14 des Handgerätes 3 zunächst eine Anzeige, dass der Test ungültig war und von ihm wiederholt werden soll. Sofern ein weiterer ungültiger Test erfolgt, und zwar entweder, weil die aufgenommene Venenstruktur von der hinterlegten Struktur abweicht oder aber der detektierte Atemalkoholgehalt einen zulässigen Grenzwert übersteigt, wird eine entsprechende Fehlermeldung über die Datenschnittstelle 6 an das stationäre Monitoring-Gerät 2 übertragen. Daraufhin stellt dieses wiederum eine Datenverbindung 15 mit der externen Rechnereinheit 4 her und überträgt die Fehlermeldung gemeinsam mit dem zur Dokumentation hinterlegten Foto, sobald die Datenverbindung 15 hergestellt ist.
-
Wesentlich an der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, dass Daten ausschließlich dann übertragen werden, wenn ein Verstoß gegen die Testvorschriften und/oder eine Überschreitung des zulässigen Atemalkoholwertes festgestellt worden ist. Die zu übertragenden Datenmengen werden auf diese Weise auf das absolut notwendige Maß beschränkt.
-
2 zeigt ein Handgerät 3, das Teil einer erfindungsgemäß ausgeführten Vorrichtung zur Überwachung des Atemalkoholgehalts einer zu überwachenden Person 1 sowie zur sicheren Identifikation dieser Person 1 mit Hilfe einer Identifikationseinheit 9 vorgesehen ist. Das Handgerät 3 kann hierbei wahlweise über eine drahtgebundene oder drahtlose Schnittstelle 6 mit dem stationären Monitoring-Gerät 2 verbunden werden. Um der zu überwachenden Person 1 die Abgabe einer Atemprobe zu ermöglichen, ist ein Mundstück 7 vorgesehen, durch das die Atemprobe abgegeben werden kann und diese in eine Probenaufnahmeeinheit 18 gelangt. Bevorzugt verfügt das Mundstück 7 über ein einmal verwendbares Element, das die zu überwachende Person 1 nach jeder Atemprobeabgabe entsorgen kann. Alternativ ist das Mundstück 7 derart ausgeführt, dass es abnehmbar ist und sich besonders einfach reinigen lässt.
-
Des Weiteren verfügt das Handgerät 3 über eine Auswerteeinheit 8, mit der der Atemalkoholgehalt bestimmt und mit einem hinterlegten, zulässigen Grenzwert verglichen wird. Sofern der festgestellte Atemalkoholgehalt unterhalb des zulässigen Grenzwertes liegt, so wird, nachdem durch die Identifikationseinheit 9 verifiziert worden ist, dass es sich auch um die für die Probenabgabe vorgesehene Person 1 handelt, über das Display 14 dem Probengeber 1 lediglich die Meldung ausgegeben, dass erfolgreich ein Test durchgeführt worden ist. Überschreitet hingegen der Atemalkoholgehalt den zulässigen Grenzwert, werden die Information über die Grenzwertüberschreitung und der festgestellte Atemalkoholwert über die Datenschnittstelle 6 an das stationäre Monitoring-Gerät 2 übertragen. Alternativ ist es denkbar, dass in diesem Fall zunächst die Abgabe einer weiteren Atemprobe angefordert wird und erst, sobald diese ebenfalls eine Grenzwertüberschreitung zeigt, eine entsprechende Meldung an das stationäre Monitoring-Gerät 2 übertragen wird.
-
Darüber hinaus verfügt die Identifikationseinheit 9 des Handgeräts 3 über eine Kameraeinheit 16, mit der ein Hautbereich 13 des Probengebers 1 eingescannt werden kann. Hierbei wird mithilfe reflektierter Infrarotstrahlen die Struktur der sich innerhalb der Haut sowie in subkutanem Gewebe befindlichen Venen und Arterien aufgenommen und diese Struktur mit einer zuvor aufgenommenen und ebenfalls in einem Datenspeicher 11 des Handgerätes 3 hinterlegten Struktur verglichen. Stimmen die erfasste Venenstruktur und die im Handgerät 3 hinterlegte Struktur innerhalb eines Toleranzbereiches überein, so wird festgestellt, dass die Atemprobe von der richtigen Person 1 abgegeben worden ist und die Atemprobeabgabe als zulässig gewertet. Wird dagegen festgestellt, dass die aufgenommene Struktur von Venen, Kapillaren und/oder Arterien unzulässige Abweichungen gegenüber der hinterlegten Struktur aufweist, wird von der Auswerteeinheit 8 eine unzulässige Testdurchführung festgestellt und aufgrund dieses Verstoßes von der Handgerätesteuereinheit 12 ein Signal erzeugt, sodass der Probengeber 1 abermals über das Display 14 aufgefordert wird, eine weitere Atemprobe abzugeben. Ebenso ist es denkbar einen derartigen Verstoß gegen die Vorschriften zur Testdurchführung zu dokumentieren und/oder über das Monitoring-Gerät 2 an eine Überwachungsstelle zu melden.
-
Der Kapillarenscan im Gesicht stellt die einfachste, sicherste und am wenigsten gegen Manipulation anfällige Methode zur Verifikation der Identität des Probengebers 1 dar. So zeichnet sich diese Methode insbesondere dadurch aus, dass keine Kombination mit weiteren Untersuchungsverfahren, wie etwa der Aufnahme eines Fotos oder eines Fingerabdrucks, zwingend erforderlich ist. Durch die bevorzugt verwendete IR-Kamera- und/oder IR-Scannereinheit im Handgerät 3 wird immer der gleiche Ausschnitt im Gesicht des Probengebers 1 aufgenommen und kann für die Verifikation des Probengebers 1 verwendet werden. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Probengeber 1 mit der zu überwachenden Person auch wirklich übereinstimmt. Die wesentlichen Komponenten des Handgerätes 3 sind hierbei die Probenaufnahmeeinheit 18 mit dem Mundstück 7, die Identifikationseinrichtung 9 mit Kamera- oder Scannereinheit 16 zur Aufnahme des Hautbereiches 13 des Probengebers 1, eine Auswerteeinheit 8 zur Feststellung des Atemalkoholgehalts und zum Vergleich der aufgenommenen Struktur mit einer Sollstruktur sowie eine Kommunikationseinheit 5 des Handgerätes 3 zur Herstellung einer Datenverbindung mit dem stationären Monitoring-Gerät 2, insbesondere um Fehlermeldungen zu übertragen. Weiterhin umfasst das Gesamtsystem noch eine weitere Einheit zur Datenkommunikation, die eine Datenübertragung vom stationären Monitoring-Gerät 2 zu einer externen Rechnereinheit 4 ermöglicht.
-
Sowohl das stationäre Monitoring-Gerät 2 als auch das Handgerät 3 sind derart ausgeführt, dass äußere Manipulationen an den Geräten 2, 3 verhindert werden oder zumindest im Gerät dokumentiert und ggf. über eine Datenverbindung 15 zwischen dem stationären Monitoring-Gerät 2 und der externen Rechnereinheit 4 an die überwachende Stelle übertragen werden.
-
3 zeigt ein Ablaufschema anhand dessen der Ablauf bei der Überprüfung des Atemalkoholgehalts eines Probengebers 1 sowie der Identität von Probengeber und zu überwachender Person erläutert wird. Unter Feststellung der Identität von Probengeber und zu überwachender Person ist in diesem Fall zu verstehen, dass es sich bei der zu überwachenden Person um dieselbe Person handelt, die auch die Probe abgegeben hat. In diesem Schritt ist es dagegen grundsätzlich unerheblich um welche Person es sich handelt.
-
Im Schritt „A“ erfolgen zunächst die Abgabe einer Atemprobe sowie die Aufnahme einer Venenstruktur mit Hilfe einer IR-Kamera 16 im Gesichtsbereich des Probengebers. Optional ist es denkbar, dass in diesem Schritt mit einer zusätzlichen Kamera 17 auch ein Foto des Probengebers 1 aufgenommen wird.
-
Mit Hilfe der Auswerteeinheit 8 erfolgt im Schritt „B“ ein Vergleich der aufgenommen Venenstruktur mit einem hinterlegten Muster sowie eventuell ein Vergleich zwischen einem aufgenommenen und einem hinterlegten Foto. Sofern die aufgenommene Venenstruktur bzw. das aufgenommene Foto von den hinterlegten Bilddaten abweicht, wird dem Probengeber 1 in einem Schritt „C“ angezeigt, dass die Verifikation zu einem negativen Ergebnis geführt hat und der Schritt „A“ mit Abgabe einer Atemprobe und wenigstens Aufnahme einer Venenstruktur wiederholt werden muss. Führt die Verifikation der Bilddaten in Schritt „B“ dagegen zu einem positiven Ergebnis, beginnt in der Auswerteeinheit in einem Schritt „D“ die Bestimmung der Atemalkoholkonzentration.
-
Sollte im Schritt „C“ festgestellt werden, dass die Verifikation des Probengebers zum wiederholten Mal, insbesondere zum zweiten Mal, nicht positiv verlaufen ist, besteht die Möglichkeit, im System vorzusehen, dass diese Information gemeinsam mit den relevanten Bilddaten gemäß Schritt „G“ an das stationäre Monitoring-gerät übertragen werden. Hier besteht die Möglichkeit, diese Fehlermeldung mit den dazugehörigen Bilddaten in einer Ereignisdatei im Datenspeicher abzulegen und dann in einem erneuten Schritt „I“ wiederum an einen externen Rechner zu übertragen.
-
Sofern die durchgeführte Auswertung zu dem Ergebnis führt, dass die ermittelte Atemalkoholkonzentration einen zulässigen Grenzwert unterschreitet, wird dies dem Probengeber in einem Schritt „E“ auf dem Display mit einer Anzeige signalisiert. Ebenso wird das Ergebnis dieser Auswertung in einem Schritt „H“ an das stationäre Monitoring-Gerät 2 übertragen und hier in einem Datenspeicher in einer Ereignisdatei abgelegt. Diese Ereignisdatei kann in einem Schritt „I“ an einen externen Rechner 4 übertragen werden, wobei diese Übertragung automatisiert, insbesondere ereignisgesteuert, oder durch manuellen Dateiabruf initiiert werden kann.
-
Führt die Auswertung in Schritt „D“ zu dem Ergebnis, dass die ermittelte Atemalkoholkonzentration einen zulässigen Grenzwert überschreitet, so wird dies dem Probengeber 1 in einem Schritt „E“ auf dem Display 14 angezeigt und dieses Ereignis wird in Schritt „G“ gemeinsam mit der aufgenommenen Venenstruktur und eventuell dem aufgenommenen Bild an das stationäre Monitoring-Gerät 2, in dem diese Daten wiederum in einer Ereignisdate im Datenspeicher abgelegt werden. Diese Ereignisdatei kann in einem Schritt „I“ wiederum an einen externen Rechner 4 übertragen werden, wobei diese Übertragung automatisiert, insbesondere ereignisgesteuert, oder durch manuellen Dateiabruf initiiert werden kann.
-
Wesentlich an der erfindungsgemäßen technischen Lösung ist somit, dass Daten nur abgespeichert bzw. an ein anderes Gerät übertragen werden sobald ein Fehler festgestellt und die entsprechenden Daten zum Nachweis des Fehlers und zur Dokumentation benötigt werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Person
- 2
- stationäres Monitoring-Gerät
- 3
- Handgerät
- 4
- externe Rechnereinheit
- 5
- Kommunikationseinheit
- 6
- Datenschnittstelle Handgerät/Monitoring-Gerät
- 7
- Mundstück
- 8
- Auswerteeinheit
- 9
- Identifikationseinheit
- 10
- Steuerung des Monitoring-Geräts
- 11
- Datenspeicher
- 12
- Handgerätesteuerung
- 13
- Hautbereich der Person
- 14
- Display
- 15
- Datenverbindung
- 16
- Kameraeinheit zur Aufnahme eines Hautbereichs
- 17
- Kameraeinheit zur Aufnahme eines Fotos
- 18
- Probenaufnahmeeinheit
