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Die Erfindung betrifft eine Umgebungserfassungseinrichtung für einen Kraftwagen, mit einer Kamera zum Erfassen von Licht aus einer Umgebung des Kraftwagens und mit einer Umlenkeinrichtung, mittels welcher Licht der Umgebung aus zumindest zwei entgegengesetzten Richtungen zu der Kamera hin umlenkbar ist. Die Erfindung betrifft auch einen Kraftwagen mit solch einer Umgebungserfassungseinrichtung.
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Im Straßenverkehr gibt es verschiedene Gefahrensituationen. Besonders gefährlich sind Situationen, in welchen ein Fahrer eines Kraftwagens nur einen eingeschränkten Sichtbereich hat und somit andere Verkehrsteilnehmer, vor allem sich bewegende Fahrzeuge nicht wahrnimmt. Dies ist vor allem bei einem Rückwärtsfahren oder in unübersichtlichen Kreuzungen oder Einmündungen der Fall.
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Die
WO 2007 131 651 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Bilderfassung eines Außenbereichs von einem Fahrzeug mittels einer Kamera, in welcher durch einen Motor mit nachgeschaltetem Getriebe die Kamera bezüglich einer Öffnung in einer Fahrzeugwand zwischen einer Einfahrlage und einer Ausfahrlage verschwenkbar ist.
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Die
US 2001 0035490 A1 offenbart ein Prisma, welches an einem Kraftwagen montiert ist und welches Licht aus zwei gegenüberliegenden Seiten zu einem Sensor hin umlenkt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen und insbesondere einem Fahrer eines Kraftwagens einen verbesserten Überblick über eine Umgebung des Kraftwagens zu verschaffen.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der Beschreibung und den Figuren.
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Eine erfindungsgemäß Umgebungserfassungseinrichtung für einen Kraftwagen hat eine Kamera zum Erfassen von Licht oder Lichtsignalen aus einer Umgebung des Kraftwagens und eine Umlenkeinrichtung, mittels welcher Licht oder Lichtsignale der Umgebung aus zumindest zwei entgegengesetzen Richtungen zu der Kamera hin umlenkbar ist oder sind. Durch die Umlenkeinrichtung ist das Licht aus den zumindest zwei entgegengesetzten Richtungen insbesondere gleichzeitig umlenkbar. Bevorzugt weist die Umlenkeinrichtung zumindest zwei spiegelnde Oberflächen auf, welche insbesondere in einem Winkel von 90° zueinander orientiert sind, dann also senkrecht zueinander stehen. Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen und insbesondere einem Fahrer einen verbesserten Überblick über eine Umgebung des Kraftwagens zu verschaffen, ist die Umlenkeinrichtung zwischen einer Ruhelage und wenigstens einer Gebrauchslage verfahrbar angeordnet. Insbesondere weist die Umgebungserfassungseinrichtung hier auch eine Abdeckung auf, und die Umlenkeinrichtung ist dann in der Ruhelage auf einer ersten Seite der Abdeckung angeordnet und in der oder den Gebrauchslagen auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite der Abdeckung. Das hat den Vorteil, dass eine zuvor unzugängliche Perspektive auf die Umgebung des Kraftwagens für die Kamera durch die Umlenkeinrichtung erschlossen wird. Die Kamera bleibt dabei vor Beschädigungen und Schmutz geschützt angeordnet. Die beiden Spiegelflächen bringen den Vorteil mit sich, dass mit einer einzigen Kamera nach links und nach rechts gesehen werden kann. Der Fahrer kann somit durch die Umgebungserfassungseinrichtung Eindrücke und Informationen über die Umgebung des Kraftwagens erhalten, die er aus einer Sitzposition oder aus Positionen sonstiger Kameras, welche an dem Kraftwagen ohne zusätzliche Umlenkeinrichtung gewonnen werden können, hinausgeht. Damit wird die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht.
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Die Kamera kann hier auch über eine Nachtsichtfunktion verfügen. Entsprechend können durch eine der Umgebungserfassungseinrichtung zugeordnete Steuereinheit oder Bildverarbeitungseinheit sich bewegende Objekte oder Gegenstände bei Nacht besonders hervorgehoben werden. Das Hervorheben kann dabei durch ein optisches oder akustisches Signal erfolgen. Das hat den Vorteil, dass dem Fahrer dann nochmals ein verbesserter Überblick über die Umgebung des Kraftwagens bereitgestellt wird und somit die Sicherheit weiter erhöht wird.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Umlenkeinrichtung und insbesondere auch die Kamera fest auf einer verfahrbaren Schiene angeordnet sind. Die Schiene kann dabei relativ zu der Abdeckung verfahrbar sein. In diesem Fall verläuft die Haupterstreckungsrichtung der Schiene bevorzugt im Wesentlichen senkrecht zu oder senkrecht zu der Abdeckung oder zu einer durch die Abdeckung bestimmten Ebene. Das hat den Vorteil, dass die Umlenkeinrichtung in ihrer Gebrauchslage besonders leicht weit von der Ruhelage entfernt angeordnet sein kann und somit die durch die Umlenkeinrichtung in der Gebrauchslage erschlossene Perspektive auf die Umgebung des Kraftwagens besonders viele neue Informationen erschließt. Dies sorgt für einen verbesserten Überblick und eine erhöhte Sicherheit im Straßenverkehr. Sind sowohl Umlenkeinrichtung als auch Kamera fest auf der verfahrbaren Schiene angeordnet, so führt dies zu einem optisch besonders einfachen System, bei welchem der optische Weg zwischen Kamera und Umlenkeinrichtung unabhängig von der eingenommenen Gebrauchslage stets gleich ist. Damit kann eine verbesserte Bildqualität erzielt werden.
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Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Schiene in die beiden entgegengesetzten Richtungen, aus welchen Licht zu der Kamera hin umlenkbar ist, weniger stabil ausgeführt ist als in einer senkrecht dazu und senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung der Schiene verlaufenden Richtung. Es kann hier auch eine Soll-Bruchstelle oder ähnliches vorgesehen sein. Das hat den Vorteil, dass eine Verletzungsgefahr durch die Schiene, insbesondere in einer Gebrauchslage der Umlenkeinrichtung reduziert ist. Auch dies trägt zu einer erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr bei.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Umlenkeinrichtung an zwei entgegengesetzen Seiten der Umlenkeinrichtung angeordnete Abstandssensoren umfasst, deren jeweilige Haupterfassungsrichtungen insbesondere in die beiden Richtungen weisen, aus welchen Licht der Umgebung durch die Umlenkeinrichtung zu der Kamera hin umlenkbar ist. Das hat den Vorteil, dass zusätzlich zu einer optischen Detektion auch über die Abstandssensoren jeweilige Abstände von Objekten oder weiteren Verkehrsteilnehmern zu der Umlenkeinrichtung ermittelt werden können. So kann ein Fahrer auf einfache Weise eine Rückmeldung über ein sich näherndes Objekt oder einen Abstand zu einem stehenden Objekt erhalten. Die Umgebungserfassungseinrichtung kann hier auch eine Steuereinrichtung aufweisen, welche ausgelegt ist, die Umlenkeinrichtung automatisch bei einem Unterschreiten eines vorgegebenen Mindestabstandes aus der Gebrauchslage in die Ruhelage zu verfahren. Damit kann eine Kollision mit der Umgebungserfassungseinrichtung beziehungsweise der Umlenkeinrichtung verhindert werden. So wird eine Verletzungsgefahr reduziert und die Sicherheit im Straßenverkehr weiter erhöht.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Umgebungserfassungseinrichtung eine Abdeckung aufweist, welche ausgelegt ist, Teil einer Frontpartie des Kraftwagens zu sein, und die Umlenkeinrichtung bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in der Gebrauchslage Licht aus einem linken und aus einem rechten Umgebungsbereich vor dem Kraftwagen zu der Kamera hin umlenkt. Das hat den Vorteil, dass gerade bei einem Einfahren in eine Kreuzung oder einem Einfahren auf eine Straße aus einer unübersichtlichen Ausfahrt heraus dem Fahrer des Kraftwagens ein verbesserter Überblick über die Umgebung des Kraftwagens verschafft wird. Dies ist gerade bei einem Kraftwagen mit einer für Limousinen typischen Motorhaube und entsprechendem Vorbau vorteilhaft. Somit können Fußgänger, Radfahrer, Motorradfahrer und Kraftwagen, welche sich von rechts oder links der Umgebungserfassungseinrichtung nähern, erfasst und z. B. von dem Fahrer gesehen werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Umgebungserfassungseinrichtung auch in das Fahrzeugheck integriert sein. Beispielsweise herrschen beim Verlassen von Einfahrten (z. B. Garage) beim Rückwärtsfahren unübersichtliche Situationen vor, wobei der seitliche Bereich neben dem Fahrzeugheck, z. B. durch Bebauungen, verdeckt sein kann, wobei der Fahrer diese Bereiche durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Umgebungserfassungseinrichtung dennoch problemlos einsehen kann.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Umgebungserfassungseinrichtung zumindest einen weiteren Umgebungssensor, insbesondere einen oder mehrere Parksensor und/oder zumindest eine Rundumsichtkamera umfasst, und die Umlenkeinrichtung automatisch nur in die Gebrauchslage(n) verfahrbar ist, wenn gemäß durch den weiteren Umgebungssensor erfasster Informationen ein für die Umlenkeinrichtung in der Gebrauchslage ausreichender Freiraum (insbesondere vor der zweiten Seite der Abdeckung) gegeben ist. Erfolgt das Verfahren in die Gebrauchslage nicht automatisch sondern manuell über eine Bedieneinrichtung, so kann die Umgebungserfassungseinrichtung derart ausgelegt sein, dass die Umlenkeinrichtung im Fall eines nicht ausreichenden Freiraumes nur nach einer vorherigen Warnung an den Fahrer verfahrbar ist. Das hat den Vorteil, dass eine Beschädigung der Umlenkeinrichtung durch ein Verfahren in ein Hindernis hinein vermieden wird. Auch damit wird die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Umgebungserfassungseinrichtung eine Ausgabeeinrichtung umfasst, insbesondere einen eine Anzeige, die als Bildschirm ausgeführt sein kann, und/oder einen Lautsprecher, und von der Kamera erfasste Bilddaten und/oder von den Abstandssensoren erfasste Abstandsdaten durch ein Signal der Ausgabeeinrichtung repräsentiert werden. Dies kann insbesondere optisch und/oder akustisch erfolgen. Das hat den Vorteil, dass dem Fahrer oder Nutzer der Umgebungserfassungseinrichtung auf besonders effiziente Weise ein Überblick über die Umgebung des Kraftwagens verschafft wird.
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Die Erfindung umfasst auch einen Kraftwagen mit einer an einem Kraftwagenbug angeordneten Umgebungserfassungseinrichtung gemäß einer der geschilderten Ausführungsformen. Dabei ist die zumindest eine Gebrauchslage in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftwagens vor der Ruhelage verortet. Gerade das Anbringen der Umgebungserfassungseinrichtung an dem Kraftwagenbug führt hierzu dem Gewinn an Sicherheit und Überblick, welcher charakteristisch für die erfindungsgemäße Umgebungserfassungseinrichtung ist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Umgebungserfassungseinrichtung mit zumindest einem weiteren Assistenzsystem gekoppelt. Insbesondere ist Umgebungserfassungseinrichtung dabei ausgelegt, in einem autonomen oder teilautonomen Fahrmodus an Einfahrten und Kreuzungen selbsttätig durch das Assistenzsystem genutzt zu werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
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1 eine typische Gefahrensituation im Straßenverkehr mit einem eingeschränkten Überblick eines Fahrers;
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2 eine beispielhafte Ausführungsform einer Umgebungserfassungseinrichtung für einen Kraftwagen in einer ersten Ansicht; und
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3 die Umgebungserfassungseinrichtung von 2 in einer weiteren Ansicht.
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Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden dabei in den unterschiedlichen Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine typische Gefahrensituation mit einem eingeschränkten Überblick für einen Fahrer eines Kraftwagens schematisch aus einer Vogelperspektive dargestellt. Der Kraftwagen 1 fährt dabei in eine Straße 2 aus einer Ausfahrt 3 ein. Auf der Straße 2 bewegt sich nun im gezeigten Beispiel ein weiterer Kraftwagen 4 in Richtung der Ausfahrt 3. Da vorliegend zwei Hindernisse 5 einen Sichtbereich 6 des Fahrers des Kraftwagens 1 einschränken, dann der Fahrer des Kraftwagens 1 den sich nähernden weiteren Kraftwagen 4 nicht sehen. Entsprechend wird der Fahrer des Kraftwagens 1 im gezeigten Beispiel in die Straße 2 einfahren. Wenn er den weiteren Kraftwagen 4 bemerkt ist es unter Umständen zu spät und die Gefahr einer Kollision der beiden Kraftwagen 1, 4 besteht.
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In den weiteren Figuren ist nun eine beispielhafte Ausführungsform einer Umgebungserfassungseinrichtung für den Kraftwagen 1 dargestellt, mittels welcher eine solche und ähnliche Gefahrensituationen vermieden werden beziehungsweise sicherer gemacht werden können.
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In 2 ist eine beispielhafte Ausführungsform einer Umgebungserfassungseinrichtung für einen Kraftwagen perspektivisch dargestellt. Die Umgebungserfassungseinrichtung 7 weist dabei eine Kamera 8 auf. Die Kamera 8 ist im gezeigten Beispiel auf einer verfahrbaren Schiene 9 angeordnet, welche in einer x-Richtung verfahrbar ist. die x-Richtung ist auch die Haupterstreckungsrichtung der Schiene 9. An einem Ende der Schiene 9 ist vorliegend eine Umlenkeinrichtung 10 angebracht. Die Umlenkeinrichtung 10 weist im gezeigten Beispiel zwei reflektierende Oberflächen 11 auf, welche ein aus entgegengesetzten Richtungen, nämlich vorliegende positiver und negativer z-Richtung einfallendes Licht in negative x-Richtung zu der Kamera 8 hin ablenken. An der Umlenkeinrichtung 10 sind im gezeigten Beispiel in y-Richtung unterhalb der Oberflächen 11 jeweils ein Abstandssensor 12 angeordnet, von welchen vorliegend jedoch nur einer zu sehen ist.
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Ebenfalls dargestellt ist eine Abdeckung 13 mit einer Aussparung 14, durch welche sich vorliegend die Schiene 9 hindurch erstreckt. Es sind somit in der gezeigten Darstellung die Kamera 8 und die Umlenkeinrichtung 10 jeweils auf unterschiedlichen Seiten der Abdeckeinrichtung 13 angeordnet. Bei der Abdeckeinrichtung 13 kann es sich um einen Teil einer Karosserie des Kraftwagens 1 (1) handeln, beispielsweise um einen Teil eines Stossfängers.
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In der gezeigten Darstellung ist die Umlenkeinrichtung in einer ersten Gebrauchslage in einer x-Richtung in einem Abstand d vor der Abdeckung 13 angeordnet. Die Umlenkeinrichtung 10 kann vorliegend auch in eine weitere Gebrauchslage mit einem größeren oder kleineren Abstand d verfahren werden. Die Ruhelage ist vorliegend bei einem Abstand d von Null erreicht. In der Ruhelage befinden sich Kamera 8 und Umlenkeinrichtung 10 auf der gleichen Seite der Abdeckung 13. Die Öffnung 14 wird dann durch einen Deckel 15 verschlossen, welcher an der Umlenkeinrichtung 10 angebracht ist. Damit wird in der Ruhelage ein ansprechendes Äußeres erreicht und Kamera 8 und Umlenkeinrichtung 10 vor Schmutz und weiteren Umwelteinflüssen geschützt.
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Vorliegend ist die Kamera 8 mit einer Steuereinrichtung 16 gekoppelt, welche eine Anzeige 17 sowie einen nicht dargestellten Motor und Antrieb der Umgebungserfassungseinrichtung 7 steuert.
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In einem eingebauten Zustand ist die Schiene 9, die Basisschiene, hier über ein nicht dargestelltes translatorisches Gelenk mit der ebenfalls nicht dargestellten Fahrzeugkarosserie verbunden. In entsprechenden Situationen kann die Schiene 9 ausfahren. Die Ausfahrlänge, der Abstand d, ist vorliegend auf ein Minimum reduziert, damit Behinderungen für andere Fahrzeuge und Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen werden. In einem automatischen Modus fährt die Schiene 9 und damit die Umlenkeinrichtung 10 nur dann aus, wenn weitere im Kraftwagen 1 verbaute Sensoren, wie zum Beispiel ein Parksensor oder eine Kamera mit Rundumsicht, der Umgebungserfassungseinrichtung 7 eine Information über einen vorhandenen, für das Ausfahren der Umlenkeinrichtung 10 erforderlichen Freiraum vor dem Kraftwagen oder der Abdeckung 13 bereitstellen.
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Alternativ kann die Umlenkeinrichtung 10 mit der Schiene 9 manuell ein- oder ausgefahren werden. Wird ein manuelles Ausfahren eingeleitet, wenn die anderen verbauten Sensoren jedoch im Ausfahrbereich Hindernisse melden, so wird der Fahrer in der dargestellten Ausführungsform optisch und/oder akustisch gewarnt und die Umlenkeinrichtung 10 wird nicht ausgefahren. Die Umlenkeinrichtung 10 wird vorliegend dann nur ausgefahren, wenn ein entsprechendes Bedienelement, beispielsweise ein Schalter für das manuelle Ausfahren durch den Fahrer nach dem Warnen nochmals betätigt wird. Das Bedienelement kann hier beispielsweise einen auf der dann vorliegend berührungsempfindlichen Anzeige 17 („Touch-Screen”) dargestellten Schieberegler umfassen, mittels welchem die Umlenkeinrichtung beispielsweise stufenlos ausgefahren werden kann. Auf der berührungsempfindlichen Anzeige 17 kann auch ein Bild der durch die Kamera 8 erfassten Umgebung des Kraftwagens 1 (1) dargestellt werden.
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Der Motor und der Antrieb der Umgebungserfassungseinrichtung 7 sind dabei bevorzugt so durch die Steuereinrichtung 16 gesteuert, dass bei einer Kollision der Umlenkeinrichtung 10 mit einem Körper oder einem Objekt in der Umgebung des Kraftwagen 1 (1) das Verfahren der Umlenkeinrichtung 10 in x-Richtung sofort gestoppt wird. Es kann hier auch vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung 16 die Umlenkeinrichtung 10 sofort wieder in die Ruhelage einfährt. Dabei ist vorliegend die Schiene 9 so gestaltet, dass bei einer Kollision mit einem anderen Verkehrsteilnehmer, wie einem Auto, einem Motorrad oder einem Fahrradfahrer oder aber einem Fußgänger möglichst wenig Schaden entsteht. Die Kamera 8 ist hier auf der Schiene 9 so positioniert, dass durch die Kamera 8 die beiden Oberflächen 11 gleichzeitig erfasst werden, beziehungsweise gleichzeitig Lichter, welche aus der Umgebung durch die beiden Oberflächen 11 in Richtung der Kamera 8 gelenkt wird, erfassbar sind. Entsprechend zeigt dann die Anzeige 17 in einem Inneren des Kraftwagens 1 die Verkehrssituation auf der linken und der rechten Seite des Kraftwagens 1 gleichzeitig.
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In Betrieb der Umgebungserfassungseinrichtung 7 messen die Abstandssensoren 12 den Abstand zu weiteren Kraftwagen 4 (1) oder sonstigen Verkehrsteilnehmern, die sich auf der Straße 2 (1) befinden, in die eingefahren werden soll. Die Abstandssensoren 12 messen über den sich verändernden Abstand auch die Geschwindigkeit und ermitteln gegebenenfalls eine Beschleunigung der weiteren Verkehrsteilnehmer. Dadurch wird erkennbar, ob sich beispielsweise der weitere Kraftwagen 4 (1) nähert oder entfernt. Die entsprechenden Daten können auf der Anzeige 17 im Inneren des Kraftwagens 1 eingeblendet werden. Basierend auf diesen bereitgestellten Informationen sowie beispielsweise auf einer Bildinformation, kann der Fahrer des Kraftwagens 1 die Situation bewerten.
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Die Umgebungserfassungseinrichtung 7 kann auf Grund der gesammelten Informationen dem Fahrer auch eine Empfehlung geben, ob er in die Straße 2 einfahren kann, da sie frei ist. dies kann beispielsweise durch ein grünes optisches Signal in der Anzeige 17 im Fahrzeuginneren geschehen. Nähert sich nun beispielsweise ein anderer Verkehrsteilnehmer, wie der weitere Kraftwagen 4 (1) so wird auf Grund von Geschwindigkeit und Beschleunigung im vorliegenden Beispiel berechnet, ob ein Einfahren in die Straße 2 ohne Gefahr erfolgen kann oder nicht. Zu diesem Zweck besitzen die Abstandssensoren 12 vorliegend eine sehr große Reichweite. Besteht entsprechend der Berechnung der Umgebungserfassungseinrichtung 7 keine Gefahr, kann beispielsweise die Anzeige 17 im Fahrzeuginneren mit einem optischen, z. B. grünen, Hinweis versehen werden. Dies ist jedoch lediglich als Empfehlung und nicht als Garantie darzustellen. Zeigt hingegen das Berechnungsergebnis der Umgebungserfassungseinrichtung 7, dass ein Einfahren in die Straße 2 nur mit Gefahr möglich ist, so erscheint in der Anzeige 17 ein, beispielsweise roter, optischer Hinweis oder auch ein akustisches Warnsignal. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der Abstand zu dem anderen Kraftwagen 4 (1) zu gering ist oder sich der Kraftwagen 4 (1) mit zu hoher Geschwindigkeit nähert, so dass es zu einer Kollision kommen könnte. Somit wird der Fahrer gewarnt, in die Straße 2 einzufahren. Im Rahmen eines autonomen oder teilautonomen Fahrens kann hier in dem Fall auch automatisch ein Anfahren verhindert oder ein Ausweichmanöver oder eine Vollbremsung autonom durch das Fahrzeug realisiert werden. Ändert sich die Situation und besteht keine Gefahr mehr für eine Kollision, kann der Kraftwagen 1 in diesem Fall mit dem ursprünglich geplanten Einfahren in die Straße 2 fortfahren.
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Die Umgebungserfassungseinrichtung 7 kann auch für einen Datenaustausch mit anderen Verkehrsteilnehmern, beispielsweise dem weiteren Kraftwagen 4 (1) gerüstet sein. Wenn jedes Fahrzeug seine Fahrtrichtung, seine Geschwindigkeit und seine Beschleunigung an andere Fahrzeuge in der Umgebung sendet oder über eine zentrale Sendeeinheit kommuniziert, können damit auch Situationen entschärft werden, in welcher beispielsweise auf Grund geographischer Gegebenheiten die Umgebung des Kraftwagens 1 auch mit der Umgebungserfassungseinrichtung nur eingeschränkt einsehbar ist. Die entsprechenden Daten können dann beispielsweise durch ein Navigationssystem oder eine eigene Empfangseinheit im Kraftwagen 1 empfangen und bearbeitet werden. Die Umgebungserfassungseinrichtung 7 kann die zusätzliche Information dann beim Ausgeben eines Signals an den Fahrer des Kraftwagens 1 berücksichtigert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftwagen
- 2
- Straße
- 3
- Ausfahrt
- 4
- Weiterer Kraftwagen
- 5
- Hindernis
- 6
- Sichtbereich
- 7
- Umgebungserfassungseinrichtung
- 8
- Kamera
- 9
- Schiene
- 10
- Umlenkeinrichtung
- 11
- Oberflächen
- 12
- Abstandssensor
- 13
- Abdeckung
- 14
- Aussparung
- 15
- Deckel
- 16
- Steuereinrichtung
- 17
- Anzeige
- d
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2007131651 A1 [0003]
- US 20010035490 A1 [0004]