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Die Erfindung betrifft einen Maschinenblock zum Füllen, Verschließen und Etikettieren von Behältern und ein entsprechendes Verfahren.
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Für das Füllen von Behältern aus Glas oder Kunststoff mit einem flüssigen Produkt, beispielsweise einem Getränk, sind unterschiedliche Maschinenkonzepte bekannt. Beispielsweise beschreibt die
WO 2013/098162 A1 einen drehbaren Behältertisch, auf dem daran umlaufende Behälter zuerst mit Produkt gefüllt, anschließend mit blattförmigen Etiketten und schließlich mit einem Verschluss ausgestattet werden. Nachteilig ist hierbei, dass die Maschinenleistung durch den langsamsten dieser Behandlungsschritte vorgegeben wird, und dass daher insbesondere eine Etikettierung der Behälter mit hülsenförmigen Etiketten nicht integriert werden konnte.
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Aus der
WO 99/57018 A1 ist ferner ein Maschinenblock bekannt, in dem Kunststoffflaschen durch Streckblasen hergestellt und direkt anschließend mit blattförmigen Etiketten ausgestattet werden. Ebenso ist eine Konfiguration beschrieben, in der die soeben hergestellten Kunststoffbehälter mithilfe eines Transfersterns aus den Blasformen entnommen und an eine umlaufende Etikettiermaschine für hülsenförmige Etiketten übergeben werden. Der Maschinenblock ermöglicht hierbei eine besonders kompakte Bauform.
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Bisher ist man davon ausgegangen, dass eine direkte Übergabe der soeben hergestellten Kunststoffflaschen an eine Etikettiermaschine besonders sauber und wenig störungsanfällig ist. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass aus Blasformen entnommene Kunststoffflaschen aufgrund ihrer erhöhten Temperatur und einer in diesem Zustand vergleichsweise rutschhemmenden oder gar klebrigen Oberfläche insbesondere für das Anbringen elastischer Folienhülsen problematisch sind. Zudem weisen soeben aus den Blasformen entnommene Kunststoffflaschen eine noch vergleichsweise geringe Wandsteifigkeit auf, wodurch die Etikettierung mit hülsenförmigen Etiketten zusätzlich erschwert wird.
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Es besteht daher der Bedarf für ein gleichermaßen kompaktes, einfach zu handhabendes wie betriebssicheres Maschinenkonzept zum Füllen, Verschließen und Etikettieren von Behältern, insbesondere mit hülsenförmigen Etiketten.
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Die gestellte Aufgabe wird mit einem Maschinenblock gemäß Anspruch 1 gelöst. Demnach dient dieser zum Füllen, Verschließen und Etikettieren von Behältern und umfasst wenigstens eine Füllmaschine, eine Verschließmaschine und eine Etikettiermaschine, die stromabwärts der Füllmaschine und insbesondere zum Anbringen hülsenförmiger Etiketten ausgebildet ist.
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Insbesondere im Maschinenblock hergestellte Behälter aus Kunststoff können somit vor dem Etikettieren durch das eingefüllte Produkt von innen und/oder durch Besprühen und/oder Berieseln mit einer Kühlflüssigkeit von außen abgekühlt werden. Dadurch kann die mechanische Stabilität der Behälter und/oder die Gleitfähigkeit der zu etikettierenden Behälteroberflächen verbessert werden.
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Ferner können die verschlossenen Behälter vor dem Etikettieren mit einer Gleitflüssigkeit besprüht und/oder berieselt werden, um das Überstreifen hülsenförmiger Etiketten über die Behälter bei der Etikettierung zu erleichtern. Das Gleitverhalten der zu etikettieren Oberflächen kann damit unabhängig vom Material der Behälter verbessert werden, also auch bei solchen aus Glas.
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Unter einem Maschinenblock ist im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verstehen, dass wenigstens die vom Maschinenblock umfassten Maschinen zum Füllen, Verschließen und Etikettieren auf einem gemeinsamen Maschinengestell befestigt sind und/oder dass deren Maschinengestelle für den Produktionsbetrieb mechanisch ortsfest miteinander verbindbar sind, beispielsweise durch Verschrauben, Festklemmen oder dergleichen. Die Maschinengestelle können aus mehreren fest miteinander verbindbaren Modulen, Montageplattformen oder dergleichen für einzelne Maschinen, Behandlungseinheiten und/oder Transfersterne des Maschinenblocks zusammengesetzt sein.
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Entsprechend ist eine Behälterübergabe zwischen den einzelnen Maschinen des Maschinenblocks auf platzsparende und präzise Weise mittels Transfersternen, wie beispielsweise Einlaufsternen und Auslaufsternen, Förderschnecken oder dergleichen möglich.
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Die Füllmaschine kann als Formfüllmaschine ausgebildet sein, in der die umlaufenden Behälter sowohl ausgeformt als auch mit Produkt gefüllt werden. Beispielsweise können die Behälter durch Einpressen des flüssigen Produkts, einer flüssigen Komponente des Produkts und/oder einer anderen Flüssigkeit, insbesondere Wasser, aus erhitzten Vorformlingen in Hohlformen hergestellt werden, also durch mechanisches Strecken und durch Aufpressen mittels eines inkompressiblen Fluids. Auch könnte die Verschließmaschine im Bereich der Formfüllmaschine ausgebildet sein, beispielsweise in diese integriert oder an diese angedockt sein.
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Unter einer Formfüllmaschine kann auch eine Maschine verstanden werden, auf der die Behälter zuerst streckgeblasen und anschließend auch mit Produkt gefüllt werden, beispielsweise während eines einzigen Umlaufs oder während je eines Umlaufs der Vorformlinge / Behälter auf der Maschine.
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Unter einem Maschinenblock im obigen Sinn ist auch eine Anordnung zu verstehen, bei der Ausformen, Füllen, Verschließen und Etikettieren in einer Maschine erfolgt, also auf einem gemeinsamen Maschinengestell, in einem gemeinsamen Gehäuse und/oder auf einem gemeinsamen oder mehreren miteinander gekoppelten Transportmitteln, insbesondere solchen vom Rundläufertyp. Auch können mehrere oder alle Maschinen zentral gesteuert und/oder bedient werden im Sinne einer Maschine mit kombinierten Herstellungs- und/oder Behandlungsfunktionen.
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Die Etikettiermaschine umfasst vorzugsweise umlaufende Behälterstationen, an denen hülsenförmige Etiketten mittels auseinander bewegbarer Spreizelemente, die beispielsweise zangenförmig oder fingerförmig ausgebildet sein können, gespreizt oder gedehnt werden. Die zu etikettierenden Behälter werden dann in an sich bekannter Weise in die gespreizten bzw. gedehnten Etiketten eingeführt, oder die Etiketten werden über die Behälter gestülpt oder gezogen.
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Die hülsenförmigen Etiketten werden an die Behälter übergeben, indem die Etiketten entweder thermisch aufgeschrumpft werden oder sich beim Abziehen von den Spreizsegmenten wieder elastisch zusammenziehen und sich dadurch reibschlüssig an die Behälter anlegen. Die Etikettiermaschine kann derart modular aufgebaut sein, dass sie sich auch für die Etikettierung mit blattförmigen Etiketten eignet.
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Ferner kann im Bereich der Etikettiermaschine oder stromabwärts davon eine Maschine zum Anbringen einer Verschlusssicherung ausgebildet und insbesondere in den Maschinenblock integriert sein. Als Verschlusssicherung wird beispielsweise eine Schrumpfhülse über eine Verschlusskappe des Behälters aufgeschrumpft oder dergleichen.
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Vorzugsweise umfasst der Maschinenblock ferner eine stromaufwärts der Füllmaschine ausgebildete Streckblasmaschine zur Herstellung der Behälter aus einem Kunststoff, insbesondere aus PET. Dies ermöglicht eine besonders kompakte Bauform und reduziert die Gefahr einer Verschmutzung der Behälter auf dem Weg zur Füllmaschine und die daran anschließenden Maschinen des Maschinenblocks. Alternativ kann die Füllmaschine als Formfüllmaschine zum Ausformen und Füllen der Behälter ausgebildet sein, insbesondere durch Ausformen mittels eines inkompressiblen Fluids. Letzteres übernimmt dann im Wesentlichen die Funktion der Blasluft beim herkömmlichen Streckblasen.
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Vorzugsweise umfasst der Maschinenblock stromaufwärts der Füllmaschine eine Inspektionseinheit und/oder einen Rinser für Behälter aus Glas. Dies ermöglicht eine besonders kompakte Bauform und reduziert Fehler beim Transport und/oder durch Verschmutzung der Behälter zwischen der Inspektionseinheit, dem Rinser und der Füllmaschine.
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Vorzugsweise umfasst der Maschinenblock ferner eine zwischen der Verschließmaschine und der Etikettiermaschine ausgebildete Befeuchtungseinheit zum Befeuchten der Behälter mit einer Gleitflüssigkeit und/oder Kühlflüssigkeit. Dadurch lässt sich die Gleitfähigkeit der zu etikettierenden Behälteroberflächen und/oder die mechanische Belastbarkeit der zu etikettierenden Behälterwände gezielt verbessern. Eine Befeuchtung der Behälter im verschlossenen Zustand vermeidet zudem eine Kontamination des Produkts mit der Gleitflüssigkeit und/oder der Kühlflüssigkeit. Wasser eignet sich beispielsweise als Gleitflüssigkeit und als Kühlflüssigkeit.
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Vorzugsweise sind die Füllmaschine, die Verschließmaschine und die Etikettiermaschine als Rundläufermaschinen mit kontinuierlichem Behältertransport ausgebildet, insbesondere in dieser Reihenfolge. Dies ermöglicht hohe Maschinenleistungen des Maschinenblocks.
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Vorzugsweise sind die Füllmaschine, die Verschließmaschine und die Etikettiermaschine durch Transfersterne, wie beispielsweise Einlaufsterne, Auslaufsterne, Transportsterne oder dergleichen, fördertechnisch direkt aneinander gekoppelt. Zwischen Auslaufsternen und Einlaufsternen können außerdem Einteilschnecken oder dergleichen vorhanden sein. Vorzugsweise sind zusätzliche Maschinen des Maschinenblocks, wie beispielsweise die Streckblasmaschine, auf die gleiche Weise fördertechnisch angekoppelt.
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Die gestellte Aufgabe wird ebenso mit einem Verfahren gemäß Anspruch 8 gelöst. Demnach dient dieses zum Füllen, Verschließen und Etikettieren von Behältern in einem Maschinenblock und umfasst zuerst ein Füllen der Behälter mit Produkt, danach ein Verschließen der Behälter und schließlich ein Etikettieren der Behälter insbesondere mit hülsenförmigen Etiketten.
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Vorzugsweise bestehen die Behälter aus einem Kunststoff, insbesondere aus PET, und werden ferner im Maschinenblock durch Streckblasen hergestellt.
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Vorzugsweise ist das eingefüllte Produkt beim Füllen dann kälter als die Behälter, insbesondere im Mittel um wenigstens 10° C. Darunter ist zu verstehen, dass beispielsweise eine im Mittel an den Behältern gemessene Temperatur um 10° C höher ist als die Fülltemperatur des Produkts. Somit lassen sich die Behälter mithilfe des Produkts von innen abkühlen, um die Wandsteifigkeit der Behälter bei der anschließenden Etikettierung zu verbessern. Bei Behältern aus Kunststoff, wie insbesondere PET, kann ein entsprechender Temperaturunterschied von wenigstens 20° C besonders vorteilhaft zur Kühlung sein. Bei Glasflaschen hängt die Wandsteifigkeit nicht von deren Einlauftemperatur in die Füllmaschine ab. Dennoch ist die Fülltemperatur von Produkten mit CO2-Vorspannung in der Regel um 10° C niedriger als die Umgebungstemperatur, die dann im Wesentlichen der Einlauftemperatur der Glasflaschen entspricht.
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Vorzugsweise bestehen die Behälter aus Glas und werden ferner im Maschinenblock vor dem Füllen maschinell gespült und/oder inspiziert. Dadurch lässt sich die Unversehrtheit der Behälter überprüfen und/oder die geforderte Sauberkeit der Behälter herstellen und bis zur Füllmaschine zuverlässig aufrecht erhalten.
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Vorzugsweise sind die Behälter Mehrweg-Glasflaschen, und die Etiketten werden über wenigstens einem an den Behältern seitlich ausgebildeten Scheuerrand angebracht. Derartige Scheuerränder, die auch als Scuffing bezeichnet werden, treten an Mehrweg-Glasflaschen nach wiederholter Verwendung auf. Als störend empfundene Scheuerränder können somit auf einfache und zuverlässige Weise überdeckt werden.
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Vorzugsweise wird ein seitlicher Wandbereich der zuvor verschlossenen Behälter für die Etikettierung mit einer Gleitflüssigkeit und/oder mit einer Kühlflüssigkeit befeuchtet, insbesondere durch Besprühen und/oder Berieseln. Gleitfähigkeit und mechanische Stabilität der Behälter lassen sich somit auf einfache Weise für die anschließende Etikettierung verbessern.
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Vorzugsweise sind die Etiketten hülsenförmig und zum Zwecke der Etikettierung elastisch verformbar. Die Etiketten haften dann an den Behältern mittels Reibschluss aufgrund einer nach der Etikettenübergabe verbleibenden Restspannung in den elastisch verformbaren Etikettenhülsen. Ebenso möglich ist jedoch eine Etikettierung mittels Schrumpfhülsen, die in einem anschließenden Schrumpftunnel oder dergleichen auf die Behälter geschrumpft werden.
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Vorzugsweise werden die Etiketten im Maschinenblock entlang von Querperforationen von einem Folienschlauch maschinell abgerissen. Dies vereinfacht das Vereinzeln der Etikettenhülsen von dem Folienschlauch.
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Vorzugsweise umfassen die Etiketten jeweils wenigstens eine Entlüftungsperforation für den Austritt vor der Etikettierung aufgebrachter Gleitflüssigkeit und/oder Kühlflüssigkeit. Zwischen der zu etikettierenden Behälterwand und dem Etikett verbleibende Flüssigkeitsreste können dadurch austreten. Ebenso lassen sich Luftblasen unter dem Etikett vermeiden.
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Der Bereich um die Entlüftungsperforationen ist dann vorzugsweise gegen Längsspannung im Etikett widerstandsfähiger als zur Vereinzelung der Etiketten im zugehörigen Folienschlauch ausgebildete Querperforationen. Dadurch lässt sich vermeiden, dass die Etiketten beim Vereinzeln im Bereich der Entlüftungsperforation einreißen.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Maschinenblocks; und
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2 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Maschinenblocks.
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Wie die 1 erkennen lässt, umfasst der erfindungsgemäße Maschinenblock 1 zum Füllen, Verschließen und Etikettieren von Behältern 3 gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform wenigstens eine Füllmaschine 4, eine Verschließmaschine 5 und eine Etikettiermaschine 6, die in Richtung eines durch Pfeile angedeuteten Produktstroms in dieser Reihenfolge fördertechnisch hintereinandergeschaltet sind.
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Die Füllmaschine 4, die Verschließmaschine 5 und die Etikettiermaschine 6 sind jeweils als Rundläufermaschinen für den kontinuierlichen Behältertransport ausgebildet und durch Transfersterne 7 direkt aneinandergekoppelt. Die Transfersterne 7 sind beispielsweise als Einlaufstern 7a, Auslaufstern 7b oder als dazwischen liegender Transportstern 7c ausgebildet. Ebenso können Transfersterne 7 als kombinierte Einlauf- und Auslaufstern 7d ausgebildet sein.
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Die Transfersterne 7 können wahlweise für ein sogenanntes Neckhandling oder ein sogenanntes Basehandling der Behälter 3 ausgebildet sein. Beispielsweise ist für die Zufuhr der Behälter 3 zur Füllmaschine 4 ein Neckhandling von Vorteil. Für den Transfer der Behälter 3 von der Verschließmaschine 5 zur Etikettiermaschine 6 ist ein Basehandling vorteilhaft.
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Die Füllmaschine 4, die Verschließmaschine 5, die Etikettiermaschine 6 und die Transfersterne 7 sind an wenigstens einem (durch gestrichelte Linien lediglich schematisch angedeuteten) Maschinengestell 8, 9 befestigt und dadurch im Produktionsbetrieb als mechanischer Block fest miteinander verbunden.
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Optional umfasst der Maschinenblock 1 eine Streckblasmaschine 10 auf einem beispielsweise modular integrierbaren Maschinengestell 9. Die Streckblasmaschine ist dadurch im Produktionsbetrieb mechanisch fest mit der stromabwärts ausgebildeten Füllmaschine 4 verblockt. Stattdessen wäre es ebenso möglich, die Füllmaschine 4 als Formfüllmaschine auszubilden, in der die Behälter 3 beispielsweise durch Einpressen eines inkompressiblen Formfluids, wie beispielsweise Wasser und/oder Produkt, in Vorformlinge 3a auch hergestellt werden.
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Auf dem Maschinengestell 9 montiert, oder anderweitig mit dem Maschinenblock 1 fest verbunden, kann außerdem ein Ofen 11, eine Spritzgussmaschine 12 und/oder ein Förderer 13 für Vorformlinge 3a vorhanden sein. Alternativ können die Spritzgussmaschine 12 und der Förderer 13 als separate Behandlungseinheit angeschlossen sein, wie in der 1 schematisch angedeutet ist.
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Im Bereich zwischen der Verschließmaschine 5 und der Etikettiermaschine 6 ist eine optionale Befeuchtungseinheit 14 angedeutet, mit der die verschlossenen Behälter 3 mit einer Gleitflüssigkeit und/oder einer Kühlflüssigkeit besprüht und/oder beträufelt werden können. Die Befeuchtungseinheit 14 ist vorzugsweise im Ausgangsbereich der Verschließmaschine 5, im Eingangsbereich der Etikettiermaschine 6 und/oder im Bereich eines Transfersterns 7 ausgebildet.
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Das Befeuchten der Behälter 3 dient einer Verbesserung der Gleiteigenschaften der zu etikettierenden Behälteroberflächen und/oder einer Verbesserung der mechanischen Widerstandskraft der Behälter 3 beim Etikettieren, insbesondere infolge einer Zunahme der Wandsteifigkeit beim Abkühlen der bei der Entnahme aus der Streckblasmaschine 3 noch erhitzten Behälter 3. Als Gleitflüssigkeit und Kühlflüssigkeit eignet sich beispielsweise Wasser, dem ferner ein Gleitmittel beigemengt sein kann. Letzteres kann nach der Etikettierung der verschlossenen Behälter 3 abgewaschen werden.
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Die Etikettiermaschine 6 der ersten Ausführungsform ist zum Spenden und Anbringen hülsenförmiger Etiketten 18 ausgebildet, die in der 2 schematisch angedeutet sind. Diese können aus einem thermisch schrumpffähigen oder einem zum Zwecke der Etikettierung elastisch verformbaren Material bestehen. Eine derartige Etikettiermaschine 6 ist prinzipiell bekannt und daher nicht weiter beschrieben. Die Etikettiermaschine 6 könnte im Maschinenblock 1 in doppelter und fördertechnisch parallel geschalteter Ausführung vorhanden sein, um die Maschinenleistung des Maschinenblocks 1 insgesamt zu erhöhen.
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Die in der 2 dargestellte zweite bevorzugte Ausführungsform des Maschinenblocks 2 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform in erster Linie dadurch, dass sie zum Füllen, Verschließen und Etikettieren von Behältern 3‘ aus Glas ausgebildet ist, die insbesondere Mehrweg-Glasflaschen sind.
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Ein optionaler Unterschied zur ersten Ausführungsform besteht in einem fördertechnisch zwischen der Verschließmaschine 5 und der Etikettiermaschine 6 ausgebildeten Behälterpuffer 17. Dieser lässt sich beispielsweise mithilfe eines als Multifunktionsstern 7e ausgebildeten Transfersterns, einer Drehklammer oder dergleichen selektiv in die Transportbahn der Behälter 3‘ einschalten, um den Behälterpuffer 17 mit Behältern 3‘ zu füllen oder zu entleeren. Bei gleichmäßigem Behälterstrom stromaufwärts und stromabwärts kann der Behälterpuffer 17 mithilfe des Multifunktionssterns 7e oder dergleichen umgangen werden.
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Ein weiterer optionaler Unterschied zur ersten Ausführungsform liegt in einer modularen Bauweise der Etikettiermaschine 6, die beispielsweise wenigstens eine Etikettiereinheit 6a zum Spenden und Anbringen hülsenförmiger Etiketten 18 umfasst und wenigstens eine vorzugsweise alternativ dazu betriebene Etikettiereinheit 6b zum Spenden und Anbringen blattförmiger Etiketten 19.
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Hülsenförmige Etiketten 18 werden vorzugsweise durch Abreißen von einem schematisch angedeuteten Folienschlauch entlang daran ausgebildeter Querperforationen 18a vereinzelt und umfassen vorzugsweise jeweils wenigstens eine Entlüftungsperforation 18b, durch die beim Etikettieren zwischen der Behälterwand und dem Etikett 18 noch vorhandene Reste der Kühlflüssigkeit oder Gleitflüssigkeit austreten können. Außerdem wird dadurch ein Austreten von Luft begünstigt, um Luftblasen unter den Etiketten 18 zu vermeiden.
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Eine Befeuchtungseinheit 14 zum Besprühen und/oder Beträufeln der Behälter 3‘ ist beispielsweise im Bereich der Etikettiermaschine 6 ausgebildet. Je nach herzustellendem Produkt können einzelne Etikettiereinheiten 6a, 6b der Etikettiermaschine 6 selektiv aktiviert oder deaktiviert werden. Dadurch lassen sich Behälter 3, 3‘ aus Kunststoff oder Glas platzsparend und besonders flexibel mit Etiketten 18, 19 ausstatten.
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Fördertechnisch vorzugsweise im Anschluss an die Etikettiermaschine 6 ist ferner eine Maschine 20 zum Anbringen einer Verschlusssicherung vorhanden. Die etikettierten Behälter 3, 3‘ werden dazu an ihren Verschlusskappen in an sich bekannter Weise durch Schrumpfhülsen gesichert, um die Unversehrtheit des eingefüllten Produkts zu gewährleisten.
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Die Etikettiermaschine 6 kann sowohl modular als auch nichtmodular ausgebildet sein. Die Befeuchtungseinheit 14, der Behälterpuffer 17 und die Maschine 20 zur Verschlusssicherung sind optional und können auch an anderer Stelle und/oder in anderer Kombination im Maschinenblock 1, 2 ausgebildet sein und eignen sich prinzipiell für Behälter 3, 3‘ aus Kunststoff und Glas.
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Im Vordergrund steht die im Maschinenblock 1, 2 mechanisch feste Verbindung der Füllmaschine 4, der Verschließmaschine 5 und der Etikettiermaschine 6 sowie deren Reihenfolge bezüglich der Transportrichtung der Behälter 3, 3‘. Da die Behälter 3, 3‘ erst nach dem Füllen mit flüssigem Produkt, und insbesondere erst nach dem Verschließen, etikettiert werden, lassen sich die mechanische Belastbarkeit und/oder die Gleiteigenschaften der zu etikettierenden Behälteroberflächen gezielt verbessern.
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Optionale Bestandteile des Maschinenblocks 1, 2, wie beispielsweise die Streckblasmaschine 10, der Ofen 11 für Vorformlinge 3a, der Rinser 15, die Inspektionseinheit 16 und/oder ein Behälterpuffer 17 lassen sich auf gemeinsamen und/oder fest miteinander verbundenen Maschinengestellen 8, 9 integrieren, insbesondere auch modular. Dies verringert den Platzbedarf insgesamt, ermöglicht kurze Transportbahnen der Behälter 3, 3‘ und Vorformlinge 3a und vereinfacht die Bedienung und Wartung der einzelnen Maschinen.
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Mit dem Maschinenblock 2 der zweiten Ausführungsform wird beispielsweise wie folgt gearbeitet. Einlaufende leere Behälter 3‘ aus Glas, wie beispielsweise Mehrweg-Getränkeflaschen, werden im Rinser 15 gespült und anschließend in der Inspektionseinheit 16 beispielsweise hinsichtlich des Vorhandenseins von Restflüssigkeit und/oder Fremdkörpern überprüft.
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Fehlerhafte Behälter 3‘ können beispielsweise durch eine (nicht dargestellte) Ausleitvorrichtung aus dem Produktstrom ausgesondert werden. Ordnungsgemäße Behälter 3‘ werden über einen Einlaufstern 7a der sich kontinuierlich drehenden Füllmaschine 4 zugeführt, darauf mit einem flüssigen Produkt, beispielsweise einem Getränk, gefüllt.
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Die gefüllten Behälter 3‘ werden vorzugsweise mit einem kombinierten Auslauf-/Einlaufstern 7d der Verschließmaschine 5 zugeführt und von dieser mit einem Schraubverschluss oder dergleichen verschlossen. Je nach den stromaufwärts und/oder stromabwärts des Maschinenblocks 2 herrschenden Produktionsbedingungen können die Behälter 3‘ selektiv im Behälterpuffer 17 zwischengespeichert werden oder an diesem vorbei an den Transportstern 7c übergeben werden.
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Vor oder im Bereich der sich kontinuierlich drehenden Etikettiermaschine 6 werden die Behälter 3‘ mittels der Befeuchtungseinheit 14 im dem zu etikettierenden Wandbereich für das anschließende Anbringen hülsenförmiger Etiketten 18 durch Besprühen und/oder Beträufeln mit einer Gleitflüssigkeit vorbereitet.
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Mithilfe der Etikettiereinheit 6a werden hülsenförmige Etiketten 18 an den Behältern 3‘ angebracht. Alternativ dazu oder ergänzend können die Behälter 3‘ mittels der Etikettiereinheit 6b mit blattförmigen Etiketten 19 ausgestattet werden, gegebenenfalls ohne Befeuchtung der zugehörigen Wandbereiche. Die etikettierten Behälter 3‘, insbesondere solche mit Schraubverschlüssen, werden mithilfe des Auslaufsterns 7b an die Maschine 20 zur Verschlusssicherung übergeben.
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Im Maschinenblock 1 der ersten Ausführungsform werden die Behälter 3 aus den Vorformlingen 3a auf herkömmliche Weise hergestellt, indem diese zuerst im Ofen 11 auf eine geeignete Temperatur erwärmt und schließlich in der Streckblasmaschine 10 ausgeformt werden. Die Behälter 3 werden aus der Streckblasmaschine 10 mittels Transfersternen 7 entnommenen und an die Füllmaschine 4 übergeben. Alternativ wäre ein Herstellen und Füllen der Behälter 3 in einer als Formfüllmaschine ausgebildeten Füllmaschine 4 möglich. Erwärmte Vorformlinge 3a würden dann direkt dieser zugeführt.
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Die aufgrund des Herstellungsprozesses noch warmen Behälter 3 werden vorzugsweise mit einem demgegenüber kälteren flüssigen Produkt, beispielsweise einem Getränk, in der Füllmaschine 4 befüllt und dabei abgekühlt. Die gefüllten Behälter 3 werden an die Verschließmaschine 5 übergeben und dort vorzugsweise mit einem Schraubverschluss versehen. Ergänzend können die Behälter 3 am vergleichsweise dickwandigen Behälterboden in an sich bekannter Weise von außen gekühlt werden, beispielsweise im Bereich der Füllmaschine 4 und/oder der Verschließmaschine 5 und/oder im Bereich daran anschließender Transfersterne 7.
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Die verschlossenen Behälter 3 werden anschließend vorzugsweise mit einer Gleitflüssigkeit und/oder Kühlflüssigkeit besprüht und/oder beträufelt. Dadurch können die Behälter 3 weiter abgekühlt und sowohl die Gleitfähigkeit der zu etikettierenden Oberflächen als auch die Wandsteifigkeit und somit die mechanischen Belastbarkeit der Behälter 3 bei der Etikettierung verbessert werden.
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Die Behälter 3 werden anschließend der Etikettiermaschine 6 zugeführt und dort mit vorzugsweise hülsenförmigen Etiketten 18 ausgestattet. Alternativ oder ergänzend können die Behälter 3, wie für die zweite Ausführungsform beschrieben, etikettiert und mit einer Verschlusssicherung ausgestattet werden. Insbesondere können Etikettiermaschinen 6 mit Etikettiereinheiten 6a zum Spenden und Anbringen hülsenförmiger Etiketten 18 und mit Etikettiereinheiten 6b zum Spenden und Anbringen blattförmiger Etiketten 19 ebenso in Ausführungsformen gemäß 1 eingesetzt werden, ebenso eine Maschine 20 zur Verschlusssicherung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2013/098162 A1 [0002]
- WO 99/57018 A1 [0003]