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Die Erfindung betrifft eine Nachstelleinrichtung für eine Reibungskupplung, insbesondere eine Doppelkupplung, eines Kraftfahrzeugs.
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Im Stand der Technik sind Nachstelleinrichtungen bekannt, bei denen eine Spindel mit einem Spindeltrieb verwendet wird. Hierbei wird der Spindeltrieb über ein Antriebsritzel angetrieben, und über den Spindeltrieb wird eine Spindelmutter translatorisch bewegt. Die Spindel ist dabei in zwei Aufnahmen gelagert, wobei durch die Aufnahmen zugleich die Fliehkräfte aufgenommen werden müssen, denen die Nachstelleinrichtung durch den Anbau auf einem rotierenden Bauteil, bevorzugt einer motorseitigen Anpressplatte der Reibungskupplung unterliegt. Bisher bekannt sind Halterungen für eine Spindel, bei der die Spindel durch in Umfangsrichtung geschlossen ausgeführte Aufnahmen hindurchgeführt werden muss. Ein Ende der Spindel wird dann z. B. in einer Buchse aufgenommen und durch eine, in einer axialen Richtung formschlüssigen, Verbindung gesichert, wobei die Buchse selber in der Aufnahme drehbar gelagert ist. Eine solche Verbindung ist z. B. aus der
DE 10 2013 223 650 A1 bekannt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine solche Buchse beim Betrieb einer übermäßigen Belastung, insbesondere infolge der Fliehkräfte, unterliegt und Ermüdungsbrüche auftreten können.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden und eine Nachstelleinrichtung anzugeben, bei der auf eine Buchse verzichtet werden kann und die einfach aufgebaut ist. Die Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Die Erfindung betrifft eine Nachstelleinrichtung für eine Reibungskupplung, insbesondere eine Doppelkupplung, eines Kraftfahrzeugs, einer Spindel zum axialen Verlagern einer auf der Spindel aufgeschraubten Spindelmutter zum relativen Verdrehen eines Rampenrings in einer Umfangsrichtung zu einer an dem Rampenring abgleitenden Gegenrampe zur Nachstellung eines verschließbaren Fehlabstands zwischen einer Anpressplatte und einer Gegenplatte der Reibungskupplung durch ein Verdrehen der Spindel, und einer Halterungsvorrichtung, die einen von der Anpressplatte abstehenden ersten Arm und einen von der Anpressplatte abstehenden zweiten Arm umfasst, die jeweils unmittelbar mit der Anpressplatte verbunden sind, wobei jeder der Arme jeweils eine Aufnahme aufweist zum drehbaren Lagern der Spindel, und wobei der erste Arm eine erste Aufnahme aufweist zur drehbaren Lagerung eines ersten Endes der Spindel, wobei zumindest die erste Aufnahme eine (radial oder seitlich) verschließbare Öffnung aufweist, so dass die Spindel mit dem ersten Ende in die erste Aufnahme einschwenkbar ist.
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Insbesondere ist zumindest der erste Arm, bevorzugt beide Arme, über jeweils mindestens ein Befestigungselement an der Anpressplatte befestigt.
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Insbesondere sind das Befestigungselement und der erste Arm einstückig und/oder stoffschlüssig ausgeführt. Einstückig bzw. stoffschlüssig heißt hier, dass die Verbindungspartner durch atomare oder molekulare Kräfte zusammengehalten und gleichzeitig nicht lösbare Verbindungen bilden, die sich nur durch Zerstörung der Verbindungsmittel trennen lassen.
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Insbesondere ist zumindest der erste Arm, bevorzugt beide Arme, aus einem Kunststoff ausgeführt.
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Es ist auch möglich, dass zumindest ein Arm, bevorzugt beide Arme, aus Stahl ausgeführt ist.
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Diese Lösung vermeidet insbesondere eine üblicherweise verwendete Buchse, zur Aufnahme eines Endes der Spindel in einem Arm einer Halterungsvorrichtung, verzichtet. Eine Nachstelleinrichtung mit einer Buchse ist aus der eingangs angeführten
DE 10 2013 223 650 A1 bekannt und kann zur Erläuterung der Unterschiede bezüglich der Buchse vollumfänglich herangezogen werden.
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Weiterhin vermeidet diese Lösung bevorzugt auch, dass eine, die beiden Arme verbindende Halterungsplatte benötigt wird. Weiterhin kann die Bauteileanzahl der Nachstelleinrichtung gegenüber dem Stand der Technik verringert werden. Zudem können einfache Arme verwendet werden, die direkt auf der Anpressplatte angeordnet werden können. Die Spindel kann zumindest in eine Aufnahme eingeschwenkt werden, wobei dafür die Aufnahme in Umfangsrichtung nicht geschlossen ausgeführt ist. Die Aufnahme weist für die Montage der Spindel eine Öffnung auf, so dass die Spindel einschwenkbar ist. Nach Anordnung der Spindel in der Aufnahme wird die Aufnahme so verschlossen, dass die Spindel mit ihrem ersten Ende in der Aufnahme gelagert ist. Die Aufnahme ist dann in der Umfangsrichtung geschlossen ausgeführt.
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Die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale sind in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar und können durch erläuternde Sachverhalte aus der Beschreibung und Details aus den Figuren ergänzt werden, wobei weitere Ausführungsvarianten der Erfindung aufgezeigt werden.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele, auf die die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch sind. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Gegenstände. Es zeigen:
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1: eine Nachstelleinrichtung gemäß dem Stand der Technik in perspektivischer Ansicht;
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2: die Nachstelleinrichtung aus 1 in einer Seitenansicht;
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3: die in dem Stand der Technik gemäß 1 und 2 verwendete Halterungsvorrichtung;
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4: die Spindel und die Halterungsvorrichtung vor der Montage;
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5: die Spindel und die Halterungsvorrichtung im montierten Zustand;
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6: eine erste Ausführungsvariante eines Arms;
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7: eine zweite Ausführungsvariante eines Arms;
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8: den Arm gemäß 7 in einer zweiten Darstellung; und
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9: den Arm gemäß 7 in einer dritten Darstellung.
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1 zeigt eine Nachstelleinrichtung 1 gemäß dem Stand der Technik in perspektivischer Ansicht. Die Nachstelleinrichtung 1 umfasst eine Spindel 2 zum axialen Verlagern einer auf der Spindel 2 aufgeschraubten Spindelmutter 3 zum relativen Verdrehen eines Rampenrings in einer Umfangsrichtung zu einer an dem Rampenring abgleitenden Gegenrampe zur Nachstellung eines verschließbaren Fehlabstands zwischen einer Anpressplatte 5 und einer Gegenplatte der Reibungskupplung durch ein Verdrehen der Spindel 2. Die Spindel 2 wird über ein Ritzel 15 angetrieben. Die Nachstelleinrichtung umfasst weiter eine Halterungsvorrichtung 4, die einen von der Anpressplatte 5 abstehenden ersten Arm 6 und einen von der Anpressplatte 5 abstehenden zweiten Arm 7 umfasst, wobei jeder der Arme 6, 7 jeweils eine Aufnahme 8, 9 aufweist zum drehbaren Lagern der Spindel 2.
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2 zeigt die die Nachstelleinrichtung 1 aus 1 in einer Seitenansicht. Der erste Arm 6 und der zweite Arm 7 sind jeweils mit einer Halterungsplatte 16 verbunden und bilden die Halterungsvorrichtung 4. In der ersten Aufnahme 8 in dem ersten Arm 6 ist eine Buchse 14 angeordnet.
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3 zeigt die in dem Stand der Technik gemäß 1 und 2 verwendete Halterungsvorrichtung 4, bei der eine Halterungsplatte 16 mit einem ersten Arm 6 und einem zweitem Arm 7 einstückig verbunden ist.
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4 zeigt die Spindel 2 und die Halterungsvorrichtung 4 vor der Montage. Die Spindel 2, zusammen mit Ritzel 15 und Spindelmutter 3, wird in einer Richtung quer zur Erstreckung der Spindel 2 in die Aufnahmen 8, 9 der Arme 6, 7 eingeschwenkt. Die Arme 6, 7 der Halterungsvorrichtung 4 sind jeweils unmittelbar mit der Anpressplatte 5 verbunden. Ein Hindurchschieben der Spindel durch in Umfangsrichtung geschlossen ausgeführte Aufnahmen ist hier nicht erforderlich. Die Spindel 2 wird eingeschwenkt und die Aufnahmen 8, 9 werden nachfolgend verschlossen, so dass in Umfangsrichtung geschlossen ausgeführte Aufnahmen 8, 9 jeweils Lager bilden für die Spindel 2.
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5 zeigt die Spindel 2 und die Halterungsvorrichtung 4 im montierten Zustand.
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6 zeigt eine erste Ausführungsvariante eines Arms 6, 7. Der Arm 6, 7 ist über ein einstückig / stoffschlüssig mit dem Arm 6, 7 verbundenes Befestigungselement 12 an der Anpressplatte 5 befestigbar.
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Hier ist der Arm 6, 7 aus einem Kunststoff 13 ausgeführt. Der Kunststoff ist insbesondere temperaturbeständig. Die Aufnahme 8, 9 wird durch einen Sicherungsverschluss 17 gebildet, der eine Verzahnung 18 aufweist.
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7 zeigt eine zweite Ausführungsvariante eines Arms 6, 7. Hier besteht der Arm 6, 7 aus einer Stahl-Schelle 19, die über einen als Drehring ausgeführten Sicherungsverschluss 17 in Umfangsrichtung geschlossen wird.
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8 zeigt den Arm 6, 7 gemäß 7 in einer zweiten Darstellung, wobei der Schließvorgang mit dem Drehring verdeutlicht ist.
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9 zeigt den Arm 6, 7 gemäß 7 in einer dritten Darstellung, wobei die Schelle 19 nun eine Aufnahme 8, 9 für ein Ende 10 der Spindel 2 bildet, die durch den Drehring in Umfangsrichtung geschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Nachstelleinrichtung
- 2
- Spindel
- 3
- Spindelmutter
- 4
- Halterungsvorrichtung
- 5
- Anpressplatte
- 6
- erster Arm
- 7
- zweiter Arm
- 8
- erste Aufnahme
- 9
- zweite Aufnahme
- 10
- erstes Ende
- 11
- Öffnung
- 12
- Befestigungselement
- 13
- Kunststoff
- 14
- Buchse
- 15
- Ritzel
- 16
- Halterungsplatte
- 17
- Sicherungsverschluss
- 18
- Verzahnung
- 19
- Schelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013223650 A1 [0002, 0009]