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Die vorliegende Offenbarung betrifft im Allgemeinen bildgebende Übertragungssysteme, insbesondere Systeme, die wasserhaltige Tinte verwenden. Insbesondere betrifft die Offenbarung verbesserte Beschichtungen für Bildübertragungsoberflächen.
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Ein Bildübertragungssystem umfasst ein Zwischenübertragungselement, um zuerst ein Bild aufzunehmen, das von einer Mehrzahl von Tintenstrahlen übertragen wird, wie in dem Diagramm von 1 dargestellt. Die Tintenstrahlen sind so konfiguriert, dass sie auf eine Vielzahl bekannter Weisen eine wasserhaltige Tinte auf die Oberfläche des Übertragungselements übertragen. Das wasserhaltige Bild wird vor dem Erreichen der Übertragungswalze teilgetrocknet. Ein Substrat ist zwischen dem Zwischenübertragungselement und der Übertragungswalze eingeklemmt und das Zwischenübertragungselement löst das Tintenbild in einem Übertragungsschritt auf das Substrat ab. Das Substrat wird zu den Nachbearbeitungskomponenten befördert, die das Bild auf dem Substrat fixieren. Es versteht sich, dass sich Zwischenübertragungselement und Übertragungswalze fortlaufend drehen und dass ein Substrat oder Substrate fortlaufend durch das Übertragungssystem und zwischen Zwischenübertragungselement und Übertragungswalze durchgeführt werden. Bildübertragungssysteme der Art, wie allgemein in 1 dargestellt, werden in einer Vielzahl von Maschinen, wie Druckern, Kopierern, Faxgeräten, Buchfertigungsmaschinen und Ähnlichen, verwendet.
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Die Oberflächenenergie der Oberfläche des Zwischenübertragungselements steuert, wie gut die auf die Zwischenübertragungselement-Oberfläche übertragene Tinte auf der Oberfläche zurückgehalten wird und wie gut das Tintenbild von dem Zwischenübertragungselement auf das Substrat abgelöst wird. Die Probleme von Tintenrückhaltung und -ablösung verschärfen sich bei Hochdurchsatzsystemen, bei denen das Substrat mit hoher Geschwindigkeit durch das Bildübertragungssystem geführt wird. Eine niedrige Oberflächenenergie ist für optimale Bildübertragung von der Oberfläche des Zwischenübertragungselements auf die Oberfläche des Substrats wünschenswert. Andererseits vermindert eine niedrige Oberflächenenergie die Fähigkeit der wasserhaltigen Tinte, sich auf der Zwischenübertragungselement-Oberfläche auszubreiten, so dass eine schlechte Bildqualität resultiert. Wasserhaltige Tintenstrahl-Bildgebung auf einer nicht-absorbierenden Oberfläche mit niedriger Oberflächenenergie und anschließend optimaler Ablösung und Übertragung auf das Substrat war bisher sehr problematisch, und es gibt hierfür bislang keine kommerziell tragfähige Lösung.
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Eine optimale Oberflächenbehandlung für ein Zwischenübertragungselement muss drei Probleme lösen: 1) Nassbildqualität, 2) Bildübertragung und 3) Druckkopf-Steuerung. Das erste Problem – Nassbildqualität – bevorzugt eine hohe Oberflächenenergie auf der Zwischenübertragungselement-Oberfläche, so dass sich die wasserhaltige Tinte verteilt und die Oberfläche benetzt, anstatt einzelne Tröpfchen zu bilden. Das zweite Problem – Bildübertragung – bevorzugt, dass Tinte, wenn sie auf dem Zwischenübertragungselement teilgetrocknet ist, eine minimale Anziehung zu der Zwischenübertragungselement-Oberfläche hat, so dass 100% der Tinte von dem Zwischenübertragungselement auf das Substrat übertragen werden. Die Bildübertragung wird also durch Minimieren der Zwischenübertragungselement-Oberflächenenergie optimiert. Das dritte Problem betrifft, wie gut der Druckkopf frei von getrockneter Tinte gehalten werden kann. Bei harzbasierten Tinte kann das Trocknen der Tinte auf der Frontplatte des Druckkopfes diesen funktionsuntüchtig machen. Andererseits kann ein Zuviel an Feuchtigkeit auf der Frontplatte kondensieren und Strahlprobleme verursachen. Weiterhin können einige Tintenstrahlen empfindlich gegen hohe Temperaturen, typischerweise Temperaturen oberhalb von ca. 70 °C, sein.
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Es wurden verschiedene Ansätze untersucht, um eine Lösung bereitzustellen, die alle drei Probleme, einschließlich Zwischenübertragungselement-Materialauswahl, Tintendesign und Hilfsfluidverfahren, ausbalanciert. In Bezug auf die Zwischenübertragungselement-Materialauswahl umfassen Materialien, die bekanntermaßen optimale Ablöseeigenschaften aufweisen, die Klassen von Silikon, Fluorsilikon, TEFLON, VITON und bestimmte Hybridmaterialien. Diese Zusammensetzungen besitzen niedrige Oberflächenenergie, bieten jedoch nur geringe Benetzbarkeit. Alternativ wurden Polyurethane und Polyamide verwendet, um die Benetzbarkeit zu verbessern, jedoch zu Lasten schlechter Tinten-Ablöseeigenschaften. Das Einstellen von Tintenzusammensetzungen, um diese Probleme zu lösen, hat sich als sehr schwierig herausgestellt, da das primäre Leistungsmerkmal der Tinte die Leistung in dem Druckkopf ist. Wenn z.B. die Tintenoberflächenspannung zu hoch ist, wird sie nicht richtig gesprüht, und wenn sie zu niedrig ist, wird sie auf die Frontplatte des Druckkopfes laufen. Zusammengesetzt ist das Problem die Tatsache, dass die Tintenkohäsion für optimale Tintenübertragung deutlich größer als die Tinte-zu-Zwischenübertragungselement-Adhäsion für alle Bildinhalte sein muss, einschließlich der belastenden Fälle des Druckens von einschichtigen, kleinen Punkten sowie von dreischichtigem, vollen Schwarz.
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Die Nassbildqualität wird direkt durch die Oberflächenenergie des Zwischenübertragungselements beeinflusst. Wie oben erwähnt, ist die niedrige Oberflächenenergie typischerweise für die Bildübertragung erforderlich, aber gleichzeitig verringert eben diese niedrige Oberflächenenergie-Eigenschaft die Fähigkeit herkömmlicher Tinten, und insbesondere wasserhaltiger Tinten, sich auf der Zwischenübertragungselement-Oberfläche zu verteilen. Wenn Tintentropfen in einem Zustand von unzureichendem Spreading ineinander fließen, können Tinten von mehreren Tropfen auf viele unerwünschten Weisen zurückfließen oder sich neu verteilen, die dann schließlich Bildfehler hervorrufen. Das Problem der schlechten Koaleszenz wird auf nicht-absorbierenden Substraten noch verstärkt, da es keinen einfachen Mechanismus gibt, die Bewegung des Farbstoffs in den Tintentropfen einzufrieren. Beispiele für die schlechte Nassbildqualität, die aus niedriger Oberflächenenergie resultiert, sind in 2a und 2b gezeigt. In dem Beispiel von 2a verschmieren die Tintentropfen, die die Zeichen "c", "q" und "6" bilden, so dass eine sehr schlechte Bildqualität resultiert. In dem Beispiel von 2b sollten die Tintenlinien bei 600 dpi und einer 12 pl-Tropfengröße 100% durchgängig sein. Das Bild veranschaulicht jedoch, dass sich Tintentropfen aufgrund schlechter Koaleszenz zurückziehen (Draw-Back), so dass die Linien unregelmäßig und unvollständig sind, so dass wiederum eine schlechte Bildqualität resultiert. Schlechtes Tinten-Spreading ist die Ursache der schlechten Qualität in beiden Beispielen.
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Es besteht ein Bedarf für ein Zwischenübertragungselement, das eine gewünschte niedrige Oberflächenenergiedichte für die Bildübertragung aufrecht halten kann, aber auch optimales Tinten-Spreading befördern kann.
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In einer Erscheinungsform wird eine das Tinten-Spreading fördernde Beschichtung für ein indirektes Bildaufnahmeelement oder eine Bildaufnahmedecke in einem wässrigen Drucksystem bereitgestellt, in dem die Beschichtungen eine hygroskopische Zusammensetzung und ein Tensid umfassen. Eine verbesserte Beschichtungszusammensetzung umfasst als hygroskopische Zusammensetzung eine Glycerol-Zusammensetzung in einem flüssigen Träger. Die verbesserte hygroskopische Beschichtungszusammensetzung wird auf die Oberfläche der Decke aufgetragen und teilgetrocknet, bevor die wasserhaltige Tinte aufgetragen wird. Tinte, die in einer bildweisen Art (d.h. gemäß einem Bild, das auf das Druckgerät übertragen wird), wird mindestens teilgetrocknet, bevor sie die Übertragungsstation erreicht, wo das Tintenbild auf ein Substrat übertragen wird, das zwischen der Decke und der Übertragungswalze geführt wird. Die Oberfläche der Decke wird dann von jeglicher restlicher hygroskopischer Beschichtung und Tinte (wenn vorhanden) gereinigt, und die Deckenoberfläche fährt zu der nächsten Anwendung mit der verbesserten Stärke-Beschichtungszusammensetzung fort.
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In einer Erscheinungsform wird eine Beschichtung mit verbesserter Übertragungsleistung für ein indirektes Bildaufnahmeelement oder eine Bildaufnahmedecke in einem wässrigen Drucksystem bereitgestellt, in dem die Beschichtungen eine hygroskopische Zusammensetzung, mindestens eine Bindemittelzusammensetzung (wie Stärke) und ein Tensid umfassen. Die verbesserte hygroskopische Beschichtungszusammensetzung wird auf die Oberfläche der Decke aufgetragen und mindestens teilgetrocknet, bevor die wasserhaltige Tinte aufgetragen wird. Tinte, die in einer bildweisen Art (d.h. gemäß einem Bild, das auf das Druckgerät übertragen wird), wird mindestens teilgetrocknet, bevor sie die Übertragungsstation erreicht, wo das Tintenbild auf ein Substrat übertragen wird, das zwischen der Decke und der Übertragungswalze geführt wird. Die Oberfläche der Decke wird dann von jeglichen Resten der hygroskopischen/Bindemittelzusammensetzung und Tinte (wenn vorhanden) gereinigt, und die Deckenoberfläche fährt zu der nächsten Anwendung mit der verbesserten Stärke-Beschichtungszusammensetzung fort.
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1 ist ein Diagramm von Komponenten eines herkömmlichen Bildübertragungssystems.
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2a ist ein Mikrobild von Tintentropfen, die auf ein Zwischenübertragungselement mit niedriger Oberflächenenergie aufgetragen wurden, das das Verschmieren von Tropfen zeigt.
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2b ist ein Mikrobild von Tintentropfen, die auf ein Zwischenübertragungselement mit niedriger Oberflächenenergie aufgetragen wurden, das den Draw-Back der Tropfen aufgrund von Koaleszenz zeigt.
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3a ist ein Mikrobild von Tintentropfen mit drei Volumina (5 pl, 7 pl und 12 pl von links nach rechts), die auf ein Premium-Tintenstrahl-Fotopapier aufgetragen wurden.
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3b ist ein Mikrobild von Tintentropfen mit drei Volumina (5 pl, 7 pl und 12 pl von links nach rechts), die auf eine Glycerol-haltige Haut aufgetragen wurden, mit der ein Zwischenübertragungselement beschichtet und teilgetrocknet wurde.
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4a ist ein Mikrobild von Tintentropfen mit drei Volumina (5 pl, 7 pl und 12 pl von links nach rechts), die auf eine Haut aufgetragen wurden, mit der ein Zwischenübertragungselement beschichtet und teilgetrocknet wurde, wobei die Hautzusammensetzung ein Verhältnis von Glycerol zu Bindemittel von 1:1 aufweist.
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4b ist ein Mikrobild von Tintentropfen mit drei Volumina (5 pl, 7 pl und 12 pl von links nach rechts), die auf eine Haut aufgetragen wurden, mit der ein Zwischenübertragungselement beschichtet und teilgetrocknet wurden, wobei die Hautzusammensetzung ein Verhältnis von Glycerol zu Bindemittel von 2:1 aufweist.
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5 ist ein Diagramm eines Bildübertragungssystems, wie das System von 1, das für die Anwendung einer wie hier beschriebenen, verbesserten Beschichtungszusammensetzung modifiziert wurde.
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Die vorliegende Offenbarung betrifft Bildübertragungssysteme zur Übertragung eines Tintenbildes auf ein Substrat und insbesondere eine Beschichtungszusammensetzung für eine Bildübertragungsoberfläche. Wie hier beschrieben, ist die Bildübertragungsoberfläche Teil eines Zwischenübertragungselements, das für den fortlaufenden Durchgang eines Substrats über die Bildgebungsoberfläche des Zwischenübertragungselements angepasst ist. Es versteht sich jedoch, dass andere Bildübertragungssysteme von den hier offenbarten verbesserten Beschichtungszusammensetzungen profitieren können. Es versteht sich auch, dass die Bildübertragungssysteme Teil einer Bildgebungs- oder Druckmaschine sein können, wie einem Drucker, Kopierer, Faxgerät, einer Buchfertigungsmaschine und anderer Maschinen, die betrieben werden können, um ein Bild auf ein Substrat zu übertragen.
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In einer Erscheinungsform der Offenbarung wird eine "Haut" auf die Oberfläche des Zwischenübertragungselements aufgetragen, die hydrophil ist, um das Spreading der Tintentropfen bei dem Druckprozess zu unterstützen. Wie hier verwendet, ist "Haut" eine Schicht, die auf die Oberfläche des Zwischenübertragungselements aufgetragen wird, die optional getrocknet wird, um eine Hautoberfläche zu bilden, auf die die Tinte verteilt wird. Wie hier verwendet, betrifft der Begriff "hydrophil" die Fähigkeit, Wassermoleküle oder andere Lösungsmittel anzuziehen, die in wasserhaltiger Tinte verwendet werden. Gemäß der Offenbarung wird ein hygroskopisches Agens auf die Oberfläche des Zwischenübertragungselements aufgetragen, um die Haut zu bilden.
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Das hygroskopische Agens kann mit einem Träger kombiniert werden, um das Auftragen auf die Zwischenübertragungselement-Oberfläche zu erleichtern. Der Träger wird vollständig oder teilweise entfernt, wenn die hygroskopische Agens-Träger-Zusammensetzung auf der Oberfläche des Zwischenübertragungselements aufgetragen wurde, um eine dünne Haut zu bilden, auf die das Tintenstrahlbild aufgetragen wird. Der Träger besitzt also eine Verdampfungstemperatur oder einen Siedepunkt, der in dem Bereich typischer Prozesstemperaturen liegt, die von Bildübertragungsmaschinen genutzt werden. Weiter besitzt das hygroskopische Agens eine Verdampfungstemperatur, die größer als die Verdampfungstemperatur oder der Siedepunkt des Trägers ist, so dass das Agens zurückbleibt, wenn der Träger von der Haut auf dem Zwischenübertragungselement entfernt wurde. Die hygroskopische Zusammensetzung kann auf die Oberfläche des Zwischenübertragungselements unter Verwendung des Systems aufgetragen werden, das in 5 gezeigt ist und hier noch ausführlicher beschrieben wird.
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Das hygroskopische Agens kann aus verschiedenen Materialien, wie Zucker, Karamel, Honig, Sirup, Glycerol und Ethylenglykol, ausgewählt werden. Ein geeigneter Träger ist Wasser, insbesondere für eine Bildübertragungsmaschine, die wasserhaltige Tinte nutzt, da die Prozesstemperaturen der Maschine so kalibriert werden, dass das Wasser in der aufgetragenen Tinte entfernt wird.
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Ein hygroskopisches Agens, für das gefunden wurde, dass es gute Nassbildqualität bereitstellt, ist Glycerol. Glycerol ist für diese Anwendung gut geeignet, weil es chemisch rein ist, eine hohe Viskosität (1,412 Pa·s) und einen hohen Siedepunkt (290 °C) sowie eine sehr hohe Oberflächenspannung (64 Dyn/cm) aufweist. In einer Zusammensetzung ist Glycerol mit Wasser als ein Träger kombiniert, um eine 2–10%-ige Lösung zu bilden. Während des Haut-Trocknungsprozesses wird einiges oder alles Wasser durch Erhitzen entfernt, so dass eine Tintenstrahl-Bildgebungshaut mit einer Dicke von ca. 0,05 bis 1,0 Mikrometer, vorzugsweise von 0,1~0.3 Mikrometer, zurückbleibt. Alternativ kann die hygroskopische Zusammensetzung keine wesentliche Menge eines Trägers, wie Wasser, enthalten. Für diese Zusammensetzung ist keine Hauttrocknung erforderlich, sobald das Zwischenübertragungselement mit dieser beschichtet wurde. Die Haut, die durch diese alternative Zusammensetzung gebildet wird, kann eine Dicke von 0,2~2,0 Mikrometer, vorzugsweise von 0,2~0,5 Mikrometer, aufweisen.
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Der Prozess der Tintentropfen-Spreading oder des Zurückziehens ist gut bekannt. Typischerweise verteilt sich der Tintentropfen bei Auftreffen auf einem Substrat durch das rein mechanische Moment schnell auf eine Punktgröße, die als Aufschlagspunktgröße bezeichnet werden kann. Die anschließenden Änderungen der Punktgröße werden stark von der Oberflächenenergie des Substrats und der Oberflächenspannung der Tinte beeinflusst und können auf drei verschiedene Weisen auftreten: 1) die Punktgröße ändert sich nicht, was als Pinning bezeichnet wird; 2) die Punktgröße verkleinert sich, was als Draw-Back bezeichnet wird; 3) die Punktgröße nimmt weiter zu, was als Spreading bezeichnet wird. Auf einem Zwischenübertragungselement mit geringer Oberfläche tritt ein starker Draw-Back auf. Um dieses Draw-Back-Problem zu bekämpfen, stellten indirekte wasserhaltige Tintenstrahl-Drucksysteme und Verfahren nach dem Stand der Technik zahlreiche Wege bereit, um die Tropfen zu pinnen. Pinning erlaubt jedoch nur eine maximale Tropfengröße, die nahe der Aufschlagspunktgröße liegt. Aus Gründen der Bildqualität und Kostenfragen besteht ein starker Wunsch, mehr Tintentropfen-Spreading zu erzielen, mit denen Punktgrößen produziert werden können, die deutlich größer als die Aufschlagspunktgröße sind. Dies ist besonders für kleinere Punktgrößen bedeutsam, da das Aufschlagsmoment klein und das Aufschlag-Spreading weniger wirksam ist.
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Die Wirkung von Glycerol-Haut auf das Tintentropfen-Spreading wird in den Mikrobildern von 3a–3b gezeigt. 3a zeigt ein Muster von drei Tintentropfen (5 pl, 7 pl und 12 pl von links nach rechts), die auf ein Premium-Tintenstrahl-Fotopapier aufgetragen wurden, mit dem mittleren Wirkdurchmesser der Tropfen nach Spreading. Tintenstrahl-Fotopapier ist ein speziell gefertigtes, schnell absorbierendes Papier. Tintentropfen werden kurz nach dem ursprünglichen Aufschlag schnell absorbiert. Die Punktgröße ist eine gute Anzeige für die Aufschlagspunktgröße. Insbesondere verteilen sich die 7 pl-Tintentropfen auf dem Premium-Tintenstrahl-Fotopapier in der Mitte von 3a auf einen Durchmesser von ca. 38 Mikrometer, was für einen 600dpi-Druck nicht ausreichend ist. Dieselben drei Tropfen auf dem reinen Zwischenübertragungselement mit niedriger Oberflächenenergie würden aufgrund des Draw-Back noch kleinere Punkte erzielen (nicht gezeigt). Dieselben drei Tintentropfen wurden auf das mit der Glycerol-Haut beschichtete Zwischenübertragungselement aufgetragen, wie oben beschrieben. Bei demselben Volumen der Tintentropfen (7 pl) verteilten sich die Tropfen auf Durchmesser, die mehr als zweimal so groß wie bei dem Fotopapier waren, was mehr als ausreichend für den 600dpi-Druck ist. Die am weitesten links gelegenen 5 pl-Tropfen, die einen Tropfendurchmesser von 29 Mikrometer ohne die Haut hatten, ergaben z.B. mit der hygroskopischen Haut einen Durchmesser von 76 Mikrometer. Für die am weitesten rechts gelegenen 12 pl-Tropfen in 3a und 3b vergrößerte sich der Spreading-Durchmesser von 52 Mikrometer auf 118 Mikrometer.
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Es wird gezeigt, dass die hier offenbarte hygroskopische Haut das Tropfen-Spreading dramatisch verbessert und die Punktgröße deutlich über die Aufschlagspunktgröße hinaus vergrößert. Die vorliegende hygroskopische Zusammensetzung erzielt also in einem Tintenstrahl-Drucksystem eine Punktgröße, die größer als die Aufschlagspunktgröße ist, einschließlich Punktgrößen die mindestens 1,2-fach größer und mehr als 2-fach größer als die Aufschlagspunktgröße sind.
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Die hier offenbarte hygroskopische Haut verbessert das Tinten-Spreading selbst auf einem Zwischenübertragungselement mit niedriger Oberflächenenergie, weil die Haut als eine Barriere zwischen der aufgetragenen Tinte und dem Zwischenübertragungselement wirkt. Da die hygroskopische Haut besseres Tinten-Spreading produziert, kann ein kleinerer Tintentropfen verwendet werden, um die gleiche Bildqualität zu produzieren, die mit einer unbehandelten Zwischenübertragungselement-Oberfläche erzielt wird. Insbesondere, wo ein typisches fotografisches Papier erfordert, dass der Tintenstrahl die Tinte in 12 pl-Tropfen abgibt, erlaubt die hygroskopische Haut, dass ein 5–7 pl-Tropfen dasselbe Oberflächen-Spreading und gleiche oder bessere Ergebnisse für 600dpi-Bildübertragungsprozesse produziert. Kleinere Tintentropfen bedeuten verminderten Tintenverbrauch, was schließlich zu einer Verringerung der Kosten führt. Weiter bedeuten die kleineren Tropfen auch, dass weniger Wasser vor der Übertragung auf Papier getrocknet werden muss.
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Das hygroskopische Agens kann mit anderen Materialien kombiniert werden, die als ein hydrophiles Bindemittel oder ein hydrophiles Polymeragens wirken, um das Halten der Haut auf der Oberfläche des Zwischenübertragungselements zu unterstützen, die strukturelle Festigkeit der Haut und die Übertragungsleistung zu verbessern. Ein solches hydrophiles Agens kann Stärke kombiniert mit der hygroskopischen Agenzienträgerlösung sein. In einem Beispiel ist das Agens Glycerol und der Träger Wasser, bereitgestellt in der oben beschriebenen 2–10%-igen Lösung. Die Auswirkung der Zugabe des Bindemittels zu der Glycerol-Wasser-Lösung wird in den Mikrobildern von 4a–4b dargestellt. Die Lösung in 4a umfasst Stärke in einem Verhältnis von 1:1 mit Glycerol, während die Lösung in 4b ein Verhältnis von 2:1 für Glycerol zu Stärke aufweist. Es ist zu sehen, dass die 2:1-Zusammensetzung einen größeren Spreading-Durchmesser produzierte, in allen Fällen waren aber die Durchmesser mit der modifizierten Haut größer als bei den Standard-Fotopapieren, wie in 2a dargestellt. Es können andere Agenzien zu der Haut-Zusammensetzung gegeben werden, wie ein Tensid, um verschiedene Funktionen der Zusammensetzung zu verbessern, insbesondere um die Beschichtungsabdeckung auf der hygroskopischen Zusammensetzung auf dem Zwischenübertragungselement zu verbessern.
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Das hygroskopische Agens und die Trägerzusammensetzung können für den Auftrag auf ein Zwischenübertragungselement 10 bereitgestellt werden, wie in 5 dargestellt. Ein Beschichtungsauftragselement 12 kann eine Aniloxwalze sein, die so konfiguriert ist, dass sie die hygroskopische Agens-Träger-Lösung auf eine bekannte Weise auf die Oberfläche des Zwischenübertragungselements 10 aufträgt. Die Lösung wird von einem herkömmlichen Trocknungselement 14 mindestens teilgetrocknet, wodurch die Dicke der Haut auf eine Dicke von 0,1 bis 0,3 Mikrometer verringert wird. Die Haut wird zu der Tintenstrahlstation 16 vorwärts bewegt, wo wasserhaltige Tinte auf bildweise Art auf den Film gesprüht wird (d.h. entsprechend einem Bild, das zu dem Druckgerät übertragen wird). Das Tintenbild wird bei einer Trockenstation 18 vor dem Erreichen der Bildübertragungsstation 20 getrocknet, wo das Substrat zwischen dem Zwischenübertragungselement und der Übertragungswalze geführt und das Tintenbild auf das Substrat übertragen wird. Die Haut selbst kann ebenfalls mit dem Tintenbild übertragen werden. Wenn das Tintenbild von dem Zwischenübertragungselement abgehoben und auf das Substrat übertragen wurde, wird das Zwischenübertragungselement weiter zu der Reinigungsstation 22 bewegt, wo die Oberfläche des Zwischenübertragungselements von jeglicher Flüssigkeit, restlicher Tinte und anderen Ablagerungen auf bekannte Weise gereinigt wird. Die Zwischenübertragungselement-Oberfläche ist dann für ein weiteres Auftragen der hier offenbarten hygroskopischen Agenszusammensetzung bereit.
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In der vorliegenden Offenbarung wurde das hygroskopische Agens als eine Schicht beschrieben, die auf die Oberfläche des Zwischenübertragungselements aufgetragen wird, wobei die Tinte direkt auf die hygroskopische Schicht aufgetragen wird. Alternativ kann das hygroskopische Agens aufgetragen werden, um als Vorläufer für ein hydrophiles Agens zu wirken, das auf die Oberfläche des Zwischenübertragungselements aufgetragen wird. Das hydrophile Agens kann eine Stärke-Zusammensetzung sein, wie in der Anmeldung S.N. 14/032,996 beschrieben, die durch Querverweis oben einbezogen ist, oder eine Polyvinylacetat (PVA)-Zusammensetzung, wie in der Anmeldung S.N. 14/033,042 beschrieben, die durch Querverweis oben einbezogen ist. Das hygroskopische Agens kann über eine Schicht des hydrophilen Agens aufgetragen werden, um die hydrophile Wirkung der Beschichtung zu verstärken. Alternativ kann das hygroskopische Agens als eine Zutat zu einer Beschichtungszusammensetzung gegeben werden, die mit den Stärke- oder PVA-Zusammensetzungen gebildet wird. Die Zugabe des hygroskopischen Agens kann die Benetzungs- oder Spreading-Kapazität der Beschichtungszusammensetzung auf dem Zwischenübertragungselement verbessern. Diese verbesserte Benetzungskapazität kann insbesondere für Tinten mit relativ hoher Oberflächenspannung geeignet sein, bei denen Schwierigkeiten beim Spreading auf dem Zwischenübertragungselement oder der hydrophilen Zusammensetzung allein zu beobachten sind.