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Stand der Technik
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Die Erfindung geht von einer Kolbenpumpe nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs aus.
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Heute bekannte elektromagnetische Kolbenpumpen, wie beispielsweise in der
GB 2484855 A beschrieben, funktionieren nach dem folgendem Prinzip: Eine Magnetspule wird bestromt und erzeugt dabei ein Magnetfeld. Es bildet sich ein magnetischer Kreis in den metallischen und magnetisierbaren Komponenten der Kolbenpumpe aus. Zu den Komponenten des magnetischen Kreises gehören beispielsweise der Kolben, der Zylinder, das Gehäuse, die Ankerplatte und der Anschlag der Kolbenpumpe.
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Das Magnetfeld zieht den im Zylinder angeordneten Kolben, auch Magnetanker genannt, in Richtung des Anschlags der Ankerplatte. Während dieses Vorganges wird durch ein Einlassventil ein Fluid in einen Verdichtungsraum, der im Zylinder zwischen dem Einlassventil im Zylinderboden und dem Kolben angeordnet ist, angesaugt. Wird das Magnetfeld abgeschaltet, schiebt eine Feder, die zwischen dem Kolben und dem Anschlag angeordnet ist, den Kolben (Magnetanker) in Richtung des Zylinderbodens und komprimiert zum einen dabei das Fluid und schiebt zum anderen das Fluid über das Auslassventil aus dem Verdichtungsraum.
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Ein bestehendes Bestreben ist es, den Wirkungsgrad von Kolbenpumpen und ihre Funktionssicherheit zu erhöhen sowie die Dynamik und die Robustheit von Kolbenpumpen zu verbessern.
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Vorteil der Erfindung/ Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass nach dem Abschalten des Magnetfeldes die Möglichkeit besteht, dass es zum sogenannten magnetischen Kleben des Kolbens (Magnetankers) am Anschlag kommt. Dieses magnetische Kleben resultiert aus der Restmagnetisierung des magnetischen Kreises und seiner Komponenten, wie beispielsweise der Kolben, der Zylinder, das Gehäuse, die Ankerplatte und der Anschlag, nach dem Abschalten des Magnetfeldes. Die Rückstellkraft der Feder reicht folglich unter Umständen nicht aus, das magnetische Kleben zu überwinden und den Kolben vom Anschlag zu lösen.
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Die erfindungsgemäße Kolbenpumpe mit dem kennzeichnenden Merkmal des unabhängigen Anspruchs hat demgegenüber den Effekt, dass das magnetische Kleben minimiert bzw. beseitigt wird. Dadurch werden eine Erhöhung der Funktionssicherheit und eine Verbesserung der Dynamik der Kolbenpumpe erreicht.
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Hierzu ist vorgesehen, dass der magnetische Kreis im anschlagseitigen Umkehrpunkt des Kolbens, insbesondere beim Anschlag des Kolbens am Anschlag, mindestens einen Bereich aufweist, der ein nichtmagnetisches Material aufweist. Mit dem Ausdruck „im anschlagseitigen Umkehrpunkt“ ist gemeint, dass der magnetische Kreis und seine Komponenten zu dem Zeitpunkt betrachtet werden, wenn der Kolben an seinem anschlagseitigen Umkehrpunkt ist.
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Im Sinne dieser Erfindung gehören insbesondere die Komponenten der Kolbenpumpe zum magnetischen Kreis, durch die sich der Wirbel des Magnetfelds mit der maximalen magnetischen Flussdichte erstreckt. Es werden also insbesondere keine Komponenten, Bereiche oder ähnliches betrachtet, die sich im magnetischen Streufeld außerhalb der Kolbenpumpe befinden.
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Der Bereich mit dem nichtmagnetischen Material hat insbesondere einen höheren magnetischen Widerstand (Reluktanz) Rm (DIN EN 80000-6) als die anderen Komponenten, wie beispielsweise der Kolben, der Zylinder, das Gehäuse, die Ankerplatte und der Anschlag, im magnetischen Kreis. Dadurch wird der magnetische Gesamtwiderstand des magnetischen Kreis erhöht, so dass die Restmagnetisierung des magnetischen Kreises möglichst schnell abklingt und es zu keinem magnetischen Kleben des Kolbens am Anschlag kommt. Insbesondere weist der Bereich selbst keine bzw. eine vernachlässigbare Restmagnetisierung auf.
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Der magnetische Widerstand Rm einer Komponente i im magnetischen Kreis ist gegeben durch: Rm,i = Li/(µ0µrAi), mit der Länge L und der Querschnittsfläche A der Komponente i im magnetischen Kreis sowie der Vakuum-Permeabilität µ0 und der relative Permeabilität µr des Materials. Der magnetische Gesamtwiderstand für den magnetischen Kreis berechnet sich analog zu den Knoten- und Maschenregeln des elektrischen Widerstandes in einem elektrischen Stromkreis.
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Neben den metallischen Komponenten der elektromagnetischen Kolbenpumpe können auch Spalte zwischen einzelnen Komponenten zum magnetischen Gesamtwiderstand beitragen. Die Spalte können mit unterschiedlichen Materialien, wie beispielsweise einem Gas z.B. Luft oder einer Flüssigkeit, gefüllt sein. Beispielsweise gibt es zwischen dem Kolben und dem Anschlag der Ankerplatte einen Luftspalt mit variabler Länge. Je nach Phase des Pumpzyklus verändert sich die Länge des Luftspalts. Nach Abschalten des Magnetfeldes schiebt die Kolbenfeder den Kolben vom Anschlag in die entgegengesetzte Richtung und der Luftspalt und dessen magnetischen Widerstand vergrößert sich. Beim angeschalteten Magnetfeld wird der Kolben zur Ankerplatte bewegt und der Luftspalt verkleinert sich. Wenn der Kolben vollständig angezogen ist, d.h. der Kolben schlägt an den Anschlag der Ankerplatte an, sind der Luftspalt und sein magnetischer Widerstand minimal. Typischerweise ist in dieser Phase des Pumpenzyklus der Beitrag des Luftspalts zum magnetischen Gesamtwiderstand des magnetischen Kreises vernachlässigbar klein. Der magnetische Widerstand des Luftspalts ist dann eventuell zu klein, um das magnetische Kleben vom Kolben an der Ankerplatte zu verhindern.
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Deshalb ist erfindungsgemäß ein Bereich mit einem nichtmagnetischen Material und insbesondere mit einem höheren magnetischen Widerstand im magnetischen Kreis der Kolbenpumpe vorgesehen, der den magnetischen Gesamtwiderstand über einen minimalen Wert erhöht. Die untere Grenze für den magnetischen Gesamtwiderstand des magnetischen Kreis einer Kolbenpumpe hängt von der Dimension der Kolbenpumpe ab. Der magnetische Gesamtwiederstand des magnetischen Kreises hängt von dem Gesamtvolumen und von den Remanenzeigenschaften der Materialien ab, aus denen die im magnetischen Kreis befindlichen Komponeten bestehen. Je größer das Gesamtvolumen und die Remanenz der verwendeten Materialen sind, je höher muss der minimale magnetische Gesamtwiederstand des magnetischen Kreises sein.
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Der erfindungsgemäße Bereich hat insbesondere im Gegensatz zum Luftspalt zwischen dem Kolben und dem Anschlag einen konstanten magnetischen Widerstand innerhalb eines Pumpenzyklus und/oder über mehrere Pumpenzyklen. Der erfindungsgemäße Bereich ist insbesondere nicht der variable Luftspalt zwischen dem Kolben und dem Anschlag der Ankerplatte oder der Luftspalt zwischen anderen Komponenten des magnetischen Kreises.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kolbenpumpe sieht vor, dass der Bereich nicht nur nichtmagnetisches Material aufweist, sondern dass das Material auch ein nichtmagnetisierbares bzw. nur schwach magnetisierbares Material ist. Bei einer bevorzugten Weiterbildung besteht der Bereich aus dem Material. Das Material kann beispielsweise eine relative Permeabilität µr von nicht größer als 1,1, aufweisen. Insbesondere ist µr des Materials kleiner als 1.
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Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, dass der Bereich ein Material aufweist, das einen festen Aggregatzustand hat. Beispielsweise kann der Bereich durch eine Folie ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Folie nichtmagnetisch und/ oder nichtmagnetisierbar. Wie beispielsweise Folien aus Kunststoff wie beispielsweise aus Polyethylen (PE), Polyamid (PA), Polyoxymethylen (POM) oder Polystyrol (PS).
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Alternativ oder zusätzlich kann der Bereich auch eine Beschichtung auf einer Komponentenoberfläche sein. Vorzugsweise ist die Beschichtung nichtmagnetisch und/oder nichtmagnetisierbar. Beispielsweise kann die Beschichtung aus Chrom, einer Chromlegierung oder einer Nitrierschicht bestehen.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Bereich auch durch eine behandelte Oberfläche ausgebildet sein. Die behandelte Oberfläche kann beispielsweise nitriert sein (DIN 17022-4).
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Alternativ oder zusätzlich kann der Bereich auch eine Trennscheibe sein. Vorzugsweise ist die Trennscheibe aus einem nichtmagnetischen und/oder nichtmagnetisierbaren Material, beispielsweise aus einem nichtmagnetischen Stahl auf Basis einer Kobalt-Nickel-Legierung oder einer Kupfer-Berillium-Legierung oder einer Chrom-Nickel-Legierung, die beispielsweise von der Firma Sandvik Materials Technology als Sandvik 13Rm19 angeboten.
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Typischerweise hat der Bereich eine Dicke im Bereich von kleiner 5 mm. Vorzugsweise liegt die Dicke in einem Bereich von 1 µm bis 500 µm, insbesondere in einem Bereich von 10 µm bis 100 µm. Die Dicke des Bereichs hängt von der Dimension der Kolbenpumpe, dem gewählten Material und/oder der gewählten Ausführungsform (Trennscheibe, Folie, Beschichtung, behandelte Oberfläche) des Bereichs ab.
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Grundsätzlich kann der Bereich an einer beliebigen Stelle innerhalb des magnetischen Kreises angeordnet sein. Der Bereich ist aber vorzugsweise auf der dem Anschlag zugewandten Seite des Kolbens, auch Kolbenrückseite genannt, angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass der Bereich mit der geringen bzw. vernachlässigbaren Restmagnetisierung einen direkten Kontakt zwischen dem Kolben und dem Anschlag der Ankerplatte verhindert und somit die gegenseitige Anziehung zwischen Kolben und Anschlag aufgrund der Restmagnetisierung reduziert. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit eines magnetischen Klebens des Kolbens und des Anschlags minimiert.
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Zusätzlich oder alternativ kann der Bereich an der Oberfläche des Anschlags angeordnet sein. Dies hat die gleichen wie im oberen Abschnitt beschriebenen Vorteile.
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Wenn sowohl ein Bereich auf der Kolbenrückseite wie auch auf der Oberfläche des Anschlags ausgebildet sind, können die Bereiche auf der Kolbenrückseite und der Oberfläche des Anschlags aus dem gleichen oder unterschiedlichen Materialien bestehen.
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Zusätzlich oder alternativ zu dem Bereich mit höherem magnetischem Widerstand kann die Wahrscheinlichkeit für magnetisches Kleben auch verringert werden, indem der Anteil von magnetischen bzw. ferromagnetischem Material, insbesondere eisenhaltiges Material, im magnetischen Kreis reduziert wird.
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Dies kann beispielsweise durch ein Profil, ausgebildet an der der Ankerplatte zugewandte Stirnseite des Kolbens (Kolbenrückseite) und/oder am Anschlag der Ankerplatte, realisiert werden. Mit dem Profil sind nicht der innerhalb des Kolbens ausgebildeten Hohlraum und die damit verbundene Öffnung an der der Ankerplatte zugewandte Stirnseite des Kolbens gemeint, in dem beispielsweise eine Feder angeordnet ist.
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Typischerweise hat das Profil eine Tiefe T von nicht kleiner als 2% einer Gesamtlänge L des Kolbens und/oder von nicht größer als 10% der Gesamtlänge L des Kolbens, wobei die Gesamtlänge L des Kolbens der Abstand von der Ankerplatte zugewandte Stirnseite zu einer dieser Stirnseite gegenüberliegenden Stirnseite des Kolbens ist.
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Vorteilhafterweise ist das Profil durch mindestens eine, insbesondere ringförmige oder gerade, Nut ausgebildet ist. In diesem Fall weist die der Ankerplatte zugewandte Stirnseite des Kolbens zwei Bereiche auf, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Es gibt beispielsweise einen ersten Bereich, der aus dem gleichen Material wie der Kolben besteht.
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Der zweite Bereich ergibt sich durch die Ausbildung der Nut/en an der Kolbenrückseite oder an dem Anschlag. Dieser Bereich ist mit beispielsweise mit Luft oder Kraftstoff gefüllt.
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Die Nut kann ringförmig oder gerade ausgebildet sein. Die gerade Nut erstreckt sich vom Kolbenrand zur Mitte der Kolbenrückseite.
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Bei der Vorsehung von einem Profil, bestehend aus mehreren Nuten, können diese parallel oder in einem Winkel β zueinander angeordnet sein. Der Winkel β zwischen zwei Nuten liegt im Bereich von 0°–180° liegt, insbesondere im Bereich von 22°–90°.
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Typischerweise haben mehrere Nuten, die im Winkel zu einander angeordnet sind, den gleich bzw. einen ähnlichen Winkel zu einander. Vorteilhafterweise haben die mehreren Nuten jeweils einen Winkel von ca. 360°/n zwischen benachbarten Nuten, wobei n die Anzahl der Nuten ist.
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Die Nuten können eine Breite von 5% bis 50% des Kolbendurchmessers aufweisen. Je mehr Nuten ausgebildet sind umso schmaler ist die einzelne Nut. Beispielsweise kann ein Profil mit wenigen Nuten, bei denen die Nuten sehr breit sind, d.h. die Nutbreite liegt im Bereich von 40 %–50% des Kolbendurchmessers, oder ein Profil mit vielen Nuten, bei denen die einzelnen Nuten schmaler sind, d.h. die Nutenbreite liegt im Bereich von 5%–15% des Kolbendurchmessers gewählt werden. Die zwischen den Nuten stehenden Bereiche aus dem Kolbenmaterial nehmen dann die Form von Stegen an.
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Alternativ kann das Profil auch durch mindestens eine, insbesondere ringförmige, Stufe oder durch mindestens eine, insbesondere entlang des Umfangs ausgebildete, Schräge ausgebildet sein. Die Schräge kann entweder von der Kolbenrückseite in Richtung des Außenrands des Kolbens oder von der Kolbenrückseite in Richtung der Mitte der Kolbenrückseite ausgebildet sein.
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Zusätzlich zu der Reduzierung des Anteils des magnetischen Materials im magnetischen Kreis ergibt sich durch die Vorsehung von Profilen an der Kolbenrückseite bzw. am Anschlag noch der technische Effekt, dass das Profil in der Form ausgebildet werden kann, dass das Profil im Betrieb der Pumpe einen definierten Verschleiß erfährt. Durch die Abnutzung des Profils vergrößert sich der Hub des Kolbens und die Kolbenpumpe kann insofern mehr Fluid fördern. Andererseits tritt auch Verschleiß zwischen dem Kolben und der Zylinderwand auf, so dass sich der Spalt zwischen dem Kolben und der Zylinderwand über die Lebensdauer der Kolbenpumpe vergrößert. Dies führt zu einer Reduzierung der Fördermenge. Idealerweise wird das Profil mit seinem definierten Verschleiß so gewählt, dass die Zunahme des Hubs die Fördermengenverluste aufgrund des größer werdenden Spalts zwischen dem Kolben und der Zylinderwand sich gerade kompensieren und somit der Wirkungsgrad der Kolbenpumpe über die Lebensdauer der Kolbenpumpe konstant bleibt.
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Zeichnung
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1 zeigt ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Kolbenpumpe
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2 zeigt ein weiteres Beispiel für eine erfindungsgemäße Kolbenpumpe
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3 zeigt ein weiteres Beispiel für eine erfindungsgemäße Kolbenpumpe
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4 zeigt einen Querschnitt des Kolbens.
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5 zeigt eine Rückseite des Kolbens.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kolbenpumpe 1. Die Kolbenpumpe 1 weist ein Gehäuse 2, eine Ankerplatte 3 und eine im Gehäuse 2 angeordnete Magnetspule 5 bzw. einen Magnetspulensatz auf. Radial im Inneren der Magnetspule 5 ist ein Zylinder 4 angeordnet. Ein beweglicher Kolben 6 ist wiederum radial im Inneren des Zylinders 4 angeordnet. Das von der Magnetspule 5 erzeugte Magnetfeld bewegt den Kolben 6 in Richtung der Ankerplatte 3. Die Ankerplatte 3 weist auf ihrer dem Kolben 6 zugewandten Seite einen Anschlag 9 auf, an den der Kolben 6 bei bestromter Magnetspule 5, sprich bei angeschaltetem Magnetfeld, anschlägt. Die der Ankerplatte 3 zugewandte Seite des Kolbens 6 wird Kolbenrückseite 10 genannt. Die Fläche, mit der die Kolbenrückseite 10 den Anschlag 9 der Ankerplatte 3 beim angeschalteten Magnetfeld berührt, wird Kontaktfläche genannt.
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Zwischen Kolben 6 und Ankerplatte 3 ist eine Kolbenfeder 7 angeordnet. Auf der der Ankerplatte 3 zugewandten Seite der Kolbenfeder 7 wird diese durch einen Federhalter 8 fixiert. Die Kolbenfeder 7 kann teilweise oder komplett innerhalb des Kolbens 6 angeordnet sein. Die Kolbenrückseite 10 weist dann eine Öffnung auf, in der die Kolbenfeder 7 angeordnet ist. Die Kolbenfeder 7 wird aufgrund der Kolbenbewegung in Richtung Ankerplatte 3 gestaucht. Nach Abschalten des Magnetfeldes drückt die Kolbenfeder 7 den Kolben 6 wieder in die entgegengesetzte Richtung.
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Des Weiteren sind im Zylinder 4 ein Einlassventil 11 und ein Auslassventil 12 angeordnet, insbesondere im Zylinderboden. Der Zylinder 4 wird auf der einen Seite durch die Ankerplatte 3 und auf der entgegensetzten Seite durch den Zylinderboden begrenzt. Das Einlassventil 11 und/oder das Auslassventil 12 können als Membranventil ausgebildet sein. In diesem Ausführungsbeispiel einer Kolbenpumpe 1 sind das Einlassventil 11 und das Auslassventil 12 und somit auch der Einlass und der Auslass auf der gleichen Seite des Zylinders 4 angeordnet. Insbesondere können der Einlass und der Auslass koaxial ausgebildet sein, beispielsweise ist die Leitung für den Auslass innerhalb der Leitung für den Einlass angeordnet. Zwischen Einlassventil 11 und Auslassventil 12 ist ein Ventilkörper 13 angeordnet.
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Nicht gezeigt sind Kraftstoffleitungen, über die ein Kraftstoff von einem Tank durch das Einlassventil 11 in den Verdichtungsraum innerhalb des Zylinders 4 aufgrund des Unterdrucks gesaugt wird. Der Unterdruck im Zylinder bzw. im Verdichtungsraum entsteht durch die Bewegung des Kolbens 6 in Richtung Ankerplatte 3. Über weitere Kraftstoffleitungen und dem Auslassventil 12 wird der Kraftstoff vom Kolben 6 zu einem Einspritzventil gedrückt.
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In diesem Ausführungsbeispiel weist die Oberfläche des Anschlags 9 einen Bereich 15 auf. Dieser Bereich 15 zeichnet sich dadurch aus, dass er aus einem nichtmagnetischen und/oder nichtmagnetisierbaren bzw. nur schwach magnetisierbaren Material besteht. Das Material des Bereichs hat beispielsweise eine relative Permeabilität µr von kleiner 1,1 insbesondere von kleiner 1. Vorzugsweise hat der Bereich einen höheren magnetischen Widerstand als die anderen Bauteile, wie beispielsweise Kolben 6, Zylinder 4, Gehäuse 2 und/oder Ankerplatte 3, im magnetischen Kreis.
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Der Bereich 15 kann als Folie oder als Beschichtung, beispielsweise als Chromschicht, auf die Oberfläche des Anschlags 9 aufgebracht werden oder eine Oberflächenbehandlung, wie beispielsweise nitrieren, oder eine Trennscheibe sein. Die Dicke des Bereichs 15 hängt vom verwendeten Material und/oder der Dimension der Kolbenpumpe 1 ab. Typischerweise liegt die Dicke des Bereichs im Bereich von 0,01 mm bis 10 mm.
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2 und 3 zeigen Varianten des Ausführungsbeispiels gemäß 1. Gleiche Bauteile sind gleich benannt und mit den gleichen Bezugszeichen wie in 1 gekennzeichnet.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 2 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 dadurch, dass der Bereich 15 auf der Kolbenrückseite 10 angeordnet ist. Der Bereich besteht aus einem nichtmagnetischen und/oder nichtmagnetisierbaren bzw. nur schwach magnetisierbaren Material und weist deshalb insbesondere einen höheren magnetischen Widerstand (Reluktanz) als die anderen Bauteile im magnetischen Kreis.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 3 unterscheidet sich von den ersten beiden Ausführungsbeispielen dadurch, dass der Bereich 15 zwischen Ankerplatte 3 und Gehäuse 2 angeordnet ist. Der Bereich 15 besteht aus einem nichtmagnetischen und/oder nichtmagnetisierbaren bzw. nur schwach magnetisierbaren Material und weist deshalb insbesondere einen höheren magnetischen Widerstand als die anderen Bauteile im magnetischen Kreis. Vorzugsweise wird bei diesem Ausführungsbeispiel der Bereich durch eine Trennscheibe ausgebildet.
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Die in den Ausführungsbeispielen genannten Positionen und/oder Ausführungen (Trennscheibe, Folie, Beschichtung, behandelte Oberfläche) für den Bereich 15 können auch miteinander kombiniert werden. Bei der Kombination der verschiedenen Ausführungsbeispiele können die Bereich an den unterschiedlichen Stellen aus dem gleichen oder unterschiedlichen Material bestehen.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Kolbenrückseite 10 ein Profil aufweisen, so dass die Kontaktfläche zwischen Kolbenrückseite 10 und Anschlag 9 reduziert ist. Dies hat den Vorteil, dass aufgrund der geringeren Kontaktfläche der magnetische Widerstand sich erhöht und der Anteil von ferromagnetischen Materialen im magnetischen Kreis sich reduziert. Beide Effekte wirken der Restmagnetisierung des magnetischen Kreis und seiner Komponenten entgegen. Neben der Verhinderung des magnetischen Klebens vom Kolben 6 am Anschlag 9, wird auch der Verschleiß des Kolbens 6 reduziert, bzw. der Fördermengenverlust der Kolbenpumpe kompensiert, wie oben bereits erläutert.
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4 zeigt einen Querschnitt des Kolbens 6, wobei die Kolbenrückseite neben der Öffnung 16 ein weiteres Profil aufweist. In 4a) weist die Kolbenrückseite 10 einen Absatz auf. In 4b) ist die Kolbenrückseite 10 abgeschrägt. In beiden Fällen ist die Kontaktfläche zum Anschlag im Vergleich zu einer Kolbenrückseite 10 ohne Profil um mindestens 50% reduziert.
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5 zeigt die Kolbenrückseite 10 mit zwei weiteren alternativen Profilen. In 5a) weist die Kolbenrückseite 10 zwei Nuten 17 auf. Die Nuten stehen senkrecht zueinander. In diesem Beispiel entspricht die Kontaktfläche der Kolbenrückseite 10 ungefähr 2/3 der Kontaktfläche 10 der Kolbenrückseite ohne Profil. Die Nuten haben eine Breite von ungefähr 10% des Kolbendurchmessers.
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Wenn die Breite der Nuten 17 zu nimmt, verringert sich die verbleibende Kontaktfläche, wie in 5b) gezeigt. In diesem Beispiel entspricht die Kontaktfläche der Kolbenrückseite 10 ungefähr 1/3 der Kontaktfläche der Kolbenrückseite 10 ohne Profil. Die Nuten haben eine Breite von ungefähr 45% des Kolbendurchmessers.
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Der Kolbenrücken 10 und seine Kontaktflächen werden über die Lebensdauer der Kolbenpumpe 1 verschließen, dadurch vergrößert sich den Hub des Kolbens 6 und damit der Hub der Kolbenpumpe 1. Dieser vergrößerte Hub entspricht einer Erhöhung der Liefermenge. Damit kann der Verschleiß, der zwischen Kolben 6 und Zylinder 4 auftritt, und den damit verbundene Verlust der Liefermenge über die Lebensdauer kompensiert werden.
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Der erfindungsgemäße Bereich 15 ist bei einer Kombination mit einer profilierten Kolbenrückseite 10 vorzugsweise auf der verbleibenden Kontaktfläche ausgebildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 80000-6 [0009]
- DIN 17022-4 [0017]