DE102014216829A1 - Vorrichtung und Verfahren zur temperaturkompensierten interferometrischen Abstandsmessung beim Laserbearbeiten von Werkstücken - Google Patents
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Abstract
Bei einer Vorrichtung (3) zur Messung des Abstands (A) zwischen einer reflektierenden Werkstückoberfläche (2a) eines Werkstücks (2) und einer reflektierenden Referenzfläche (4) bei der Laserbearbeitung des Werkstücks (2) weist ein Interferometer (5) einen Strahlteiler (6), der Interferometerlicht (7) auf einen Messarm (9) als Messstrahl (10) und auf einen Referenzarm (11) als Referenzstrahl (12) aufteilt, und einen Detektor (13) auf, der den an der Werkstückoberfläche (2a) reflektierten Messstrahl (10) und den an der Referenzfläche (2b; 4) reflektierten Referenzstrahl (12) detektiert, wobei der Messarm (9) und der Referenzarm (11) innerhalb der Kohärenzlänge des Interferometerlichts (7) gleich lang sind und wobei erfindungsgemäß der Messarm (9) eine Messfaser (14) und der Referenzarm (11) eine Referenzfaser (15) aufweisen und die Messfaser (14) und die Referenzfaser (15) auf ihrer gesamten Länge oder einer Teillänge, insbesondere bei unterschiedlich langen Fasern (14, 15) auf der gesamten Länge der kürzeren Faser, parallel nebeneinander verlaufen und in thermischem Kontakt miteinander stehen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung des Abstands zwischen einer reflektierenden Werkstückoberfläche eines Werkstücks und einer reflektierenden Referenzfläche bei der Laserbearbeitung des Werkstücks, aufweisend ein Interferometer mit einem Strahlteiler, der Interferometerlicht auf einen Messarm als Messstrahl und auf einen Referenzarm als Referenzstrahl aufteilt, und mit einem Detektor, der den an der Werkstückoberfläche reflektierten Messstrahl und den an der Referenzfläche reflektierten Referenzstrahl detektiert, wobei der Messarm und der Referenzarm innerhalb der Kohärenzlänge des Interferometerlichts gleich lang sind.
- Interferometer werden zur Abstandsmessung bei Laserbearbeitungsprozessen genutzt. Hierzu wird die Strahlung eines der beiden Interferometerarme (= Messarm) nahezu koaxial zum Bearbeitungslaser auf das Werkstück gerichtet, welches als Interferometerspiegel dient. Vorzugsweise wird der Messstrahl vor der Fokussierung z.B. über einen Strahlteiler im Laserbearbeitungskopf dem Bearbeitungsstrahl räumlich überlagert und von der Bearbeitungsoptik auf die Messstelle fokussiert. Der andere Interferometerarm (Referenzarm) ist im Messgerät (mit Strahlquelle, Strahlteiler, Detektor und Auswerteeinheit) platziert. Typischerweise haben beide Interferometerarme annähernd gleiche optische Weglängen. Entscheidend für eine interferometrische Abstandsmessung ist die Kenntnis der Änderung der optischen Wege. In der Realität kann der optische Weg im Messarm nicht nur durch den zu messenden Abstand verändern werden, sondern auch durch (unbeabsichtigte) Änderungen im Strahlengang der Interferometerarme. Zum Beispiel kommt es bei fasergeführten Interferometern durch eine Aufheizung des Messfaserendes über der erfassten Schweißstelle zu einem Temperaturunterschied zur Referenzfaser und somit zu einer temperaturbedingten Änderung des Interferenzsignals, die zu Messfehlern bei der Abstandsmessung führt. Weiterhin sind oft Relativmessungen erforderlich, um den Abstand zwischen zwei Punkten (oder Flächen) des Werkstücks, wie z.B. die Einschweiß- oder Kapillartiefe eines Loches relativ zur Bauteiloberfläche, zu bestimmen.
- Es ist demgegenüber die Aufgabe der Erfindung, bei einer Messvorrichtung der eingangs genannten Art temperaturbedingte Messfehler auszuschließen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Messarm eine Messfaser und der Referenzarm eine Referenzfaser aufweisen und dass die Messfaser und die Referenzfaser auf ihrer gesamten Länge oder einer Teillänge, insbesondere bei unterschiedlich langen Fasern auf der gesamten Länge der kürzeren Faser, parallel nebeneinander verlaufen und in thermischem Kontakt miteinander stehen.
- Erfindungsgemäß sind Mess- und Referenzfaser miteinander thermisch gekoppelt, so dass es zu keinen nennenswerten Temperaturunterschieden kommt, sondern Temperaturschwankungen im Übertragungsweg systembedingt kompensiert werden. Mess- und Referenzstrahl werden über die jeweiligen Fasern dicht nebeneinander, aber getrennt geführt, so dass die Strahlengänge leicht versetzt zu einander sind. Als Folge ist das Interferenzsignal der beiden Strahlen nur abhängig vom relativen Abstand zwischen der Werkstückoberfläche und der Referenzfläche, da sich optische Weglängenschwankungen in Mess- und Referenzarmen wegen der parallelen Ausführung weitestgehend kompensieren. Dadurch können der Referenzstrahl auf die Bauteiloberfläche (Referenzfläche) und der Messstrahl auf einen Messpunkt oder eine Messfläche gelenkt werden.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Messfaser und die Referenzfaser zwei separate Fasern, die auf ihrer gesamten Länge oder einer Teillänge, insbesondere bei unterschiedlich langen Fasern auf der gesamten Länge der kürzeren Faser, aneinander anliegen. Die beiden Fasern können beispielsweise in einem gemeinsamen Lichtleitkabel oder Schutzschlauch in thermischem Kontakt geführt sein. In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform sind die Messfaser und die Referenzfaser durch den Kern und das Innencladding einer Doppelcladfaser gebildet.
- Für eine Messung des Abstands der Messvorrichtung zum Werkstück ist die Referenzfläche bevorzugt durch das dem Werkstück zugewandte verspiegelte Faserende der Referenzfaser gebildet. Alternativ kann die Referenzfläche auch durch einen separaten Spiegel im Referenzarm gebildet sein. bekannter Länge des Referenzarms kann dann aus dem Laufzeitunterscheid zwischen dem Mess- und Referenzstrahl der Abstand bestimmt werden.
- Für eine Messung des Abstands zwischen zwei Oberflächenbereichen weist der Messarm als reflektierende Werkstückoberfläche den einen Oberflächenbereich und der Referenzarm als reflektierende Referenzfläche den anderen Oberflächenbereich des Werkstücks auf, so dass vom Interferometer gemessene Abstände relativ zur Werkstückoberfläche gemessen werden und unabhängig von optischen Weglängenschwankungen entlang des Mess- und Referenzfaser sind.
- Vorzugsweise ist zwischen dem Werkstück und dem werkstückseitigen Ende der Messfaser und/oder der Referenzfaser eine Ablenkoptik angeordnet, die den Messund/oder Referenzstrahl gemeinsam oder getrennt über die Mess- bzw. Referenzfläche bewegt, um so eine 1- oder 2-dimensionale Messung umzusetzen. Dadurch kann z.B. die Topographie der Werkstückoberfläche erfasst oder eine räumliche Mittelung durchgeführt werden. Ebenso kann vorteilhaft zwischen dem Werkstück und dem werkstückseitigen Ende der Messfaser und/oder der Referenzfaser eine Abbildungsoptik angeordnet sein, die den Mess- und/oder Referenzstrahl mit einem bestimmten Beleuchtungsmuster (z.B. ein Punkt, eine Linie oder ein Kreis) auf der Werkstückoberfläche abbildet.
- Besonders bevorzugt ist die Referenzfläche durch einen in den Referenzarm einschwenkbaren Spiegel gebildet, so dass zwischen zwei Betriebsarten – temperaturkompensierte Abstandsmessung des Werkstücks und temperaturkompensierte Abstandsmessung zwischen zwei Oberflächenbereichen des Werkstücks – umgeschaltet werden kann.
- Vorteilhaft sind die Messfaser und die Referenzfaser an ihren werkstückseitigen Enden voneinander um maximal einige Millimeter beabstandet, so dass die Mess- und Referenzstrahlen auf unterschiedliche Oberflächenbereiche des Werkstücks gerichtet werden. Der Referenzstrahl kann auf die Bauteiloberfläche und der Messstrahl auf die zu messende Fläche treffen. Wegen der beabstandeten Faserenden liegen die beiden Fasern nur auf einer Teillänge aneinander an.
- Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt auch eine Messvorrichtung der eingangs genannten Art, wobei erfindungsgemäß der Messarm als reflektierende Werkstückoberfläche einen ersten reflektierenden Oberflächenbereich und der Referenzarm als reflektierende Referenzfläche einen anderen, zweiten Oberflächenbereich des Werkstücks aufweist. Diese Messvorrichtung ermöglicht Relativmessungen zwischen zwei Punkten (oder Flächen) des Werkstücks, um z.B. die Einschweiß- oder Kapillartiefe eines Loches relativ zur Bauteiloberfläche zu bestimmen.
- In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Strahlteiler durch eine zwischen den beiden Oberflächenbereichen vorhandene Stufe des Werkstücks gebildet, die das Interferometerlicht geometrisch in den Messstrahl und in den Referenzstrahl teilt. Vorteilhaft kann zwischen Interferometerlichtquelle und Werkstück eine Transportfaser für das zum Werkstück geführte Interferometerlicht und für die reflektierten Messund Referenzstrahlen angeordnet sein.
- In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Strahlteiler ein separater physikalischer oder geometrischer Strahlteiler, der zwischen Interferometerlichtquelle und Werkstück angeordnet ist. Vorteilhaft kann eine Transportfaser dem Strahlteiler vor- oder nachgeordnet sein.
- Besonders bevorzugt ist die Messvorrichtung in einem Bearbeitungskopf einer Laserbearbeitungsmaschine angeordnet, um den Abstand des Bearbeitungskopfes zum Werkstück zu messen. Der Messstrahl und ggf. auch der Referenzstrahl können über einen Strahlteiler des Bearbeitungskopfes dem Bearbeitungsstrahl räumlich überlagert und von der Bearbeitungsoptik auf die Messstelle fokussiert werden.
- Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Messen des Abstands zwischen einer reflektierenden Werkstückoberfläche eines Werkstücks und einer reflektierenden Referenzfläche mittels eines fasergeführten Interferometers bei der Laserbearbeitung des Werkstücks, wobei ein Messstrahl und ein Referenzstrahl des Interferometers in einer Messfaser und in einer Referenzfaser geführt werden, wobei die Messfaser und die Referenzfaser auf ihrer gesamten Länge oder einer Teillänge, insbesondere bei unterschiedlich langen Fasern auf der gesamten Länge der kürzeren Faser, parallel nebeneinander verlaufen und in thermischem Kontakt miteinander stehen.
- Die Erfindung betrifft schließlich auch ein Verfahren zum Messen des Abstands zwischen zwei Oberflächenbereichen eines Werkstücks mittels eines Interferometers bei der Laserbearbeitung des Werkstücks, wobei ein Messstrahl und ein Referenzstrahl des Interferometers an den beiden Oberflächenbereichen reflektiert werden. Bevorzugt wird Interferometerlicht an einer zwischen den beiden Oberflächenbereichen vorhandenen Stufe des Werkstücks geometrisch in den Messstrahl und in den Referenzstrahl geteilt.
- Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale je für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
- Es zeigen:
-
1 eine erfindungsgemäße Messvorrichtung mit thermisch gekoppelten Mess- und Referenzfasern für eine Abstandsmessung des Werkstücks; -
2 eine weitere erfindungsgemäße Messvorrichtung mit thermisch gekoppelten Mess- und Referenzfasern für eine Abstandsmessung zwischen zwei Oberflächenbereichen des Werkstücks; -
3a ,3b erfindungsgemäße Messvorrichtungen für eine Abstandsmessung zwischen zwei Oberflächenbereichen des Werkstücks mit Mess- und Referenzstrahlen, die in Freistrahlpropagation (3a ) und in einer gemeinsamen Transportfaser (3b ) geführt sind; und -
4a ,4b erfindungsgemäße Messvorrichtungen für eine Abstandsmessung zwischen zwei Oberflächenbereichen des Werkstücks mit einer Transportaser, die einem Strahlteiler vorgeordnet (4a ) oder nachgeordnet (4b ) ist. - In der folgenden Figurenbeschreibung werden für gleiche bzw. funktionsgleiche Bauteile identische Bezugszeichen verwendet.
- Der in
1 gezeigte Bearbeitungskopf1 einer Laserbearbeitungsmaschine (nicht gezeigt) dient zum Bearbeiten eines Werkstücks2 mittels eines Bearbeitungslaserstrahls (nicht gezeigt) und weist eine Messvorrichtung3 zur Messung des Abstands A zwischen einer reflektierenden Werkstückoberfläche2a des Werkstücks2 und dem Bearbeitungskopf1 , genauer gesagt einer Referenzfläche4 des Bearbeitungskopf1 , auf. - Die Messvorrichtung
3 umfasst ein Interferometer5 mit einem Strahlteiler6 , der Interferometerlicht7 einer Interferometerlichtquelle8 auf einen Messarm9 als Messstrahl10 und auf einen Referenzarm11 als Referenzstrahl12 aufteilt, und einen Detektor13 , der den an der Werkstückoberfläche2a reflektierten Messstrahl10 und den an der Referenzfläche4 reflektierten Referenzstrahl12 detektiert. Der Messarm9 weist eine Messfaser14 und der Referenzarm11 eine Referenzfaser15 auf, die beide gleich lang sind und auf ihrer gesamten Länge parallel nebeneinander verlaufen und in thermischem Kontakt miteinander stehen. Die Referenzfläche4 ist durch das dem Werkstück2 zugewandte verspiegelte Faserende der Referenzfaser15 gebildet. Alternativ kann die Referenzfläche auch durch einen separaten Spiegel im Referenzarm11 gebildet sein. Anders als in1 gezeigt, können die Mess- und Referenzfasern14 ,15 auch unterschiedlich lang sein, wobei in diesem Fall die beiden Fasern14 ,15 auf der gesamten Länge der kürzeren Faser, aber nur auf einer Teillänge der längeren Faser parallel nebeneinander verlaufen und in thermischem Kontakt miteinander stehen. - Im Messarm
9 wird der Messstrahl10 über die Messfaser14 geführt, an der Werkstückoberfläche2a reflektiert und der reflektierte Messstrahl10 erneut in die Messfaser14 eingekoppelt und über den Strahlteiler6 zum Detektor13 abgelenkt. Im Referenzarm11 wird der Referenzstrahl12 über die Referenzfaser15 geführt, an der Referenzfläche4 der Referenzfaser15 reflektiert und der reflektierte Referenzstrahl12 über den Strahlteiler6 zum Detektor13 abgelenkt. Die wieder zusammengeführten reflektierten Mess- und Referenzstrahlen14 ,15 werden vom Detektor13 detektiert, und anhand der Interferenz kann der Abstand A zwischen Werkstückoberfläche2a und Referenzfläche4 bestimmt werden. Wegen der thermischen Kopplung der beiden Fasern14 ,15 kommt es zu keinen nennenswerten Temperaturunterschieden und somit zu keinen temperaturbedingten Messfehlern bei der absoluten Abstandsmessung. - Die beiden Fasern
14 ,15 können beispielsweise als separate Fasern in einem gemeinsamen Lichtleitkabel oder Schutzschlauch in thermischem Kontakt geführt sein. Alternativ kann die Messfaser14 auch durch den Kern und die Referenzfaser15 durch das Innencladding einer Doppelcladfaser gebildet sein. - Im Unterschied zur
1 weisen bei der in2 gezeigten Messvorrichtung3 der Messarm9 als reflektierende Werkstückoberfläche einen ersten Oberflächenbereich2a und der Referenzarm11 als reflektierende Referenzfläche einen zweiten Oberflächenbereich2b des Werkstücks2 auf. Die Mess- und Referenzstrahlen10 ,12 werden über die jeweiligen Fasern14 ,15 dicht nebeneinander, aber getrennt zum Werkstück2 geführt, so dass die Strahlengänge leicht versetzt zu einander sind. Dadurch kann der Referenzstrahl12 auf den ersten Oberflächenbereich2a (z.B. die Werkstückoberfläche als Referenzfläche) und der Messstrahl10 auf einen Messpunkt bzw. Messfläche2b gelenkt werden. Die wieder zusammengeführten reflektierten Mess- und Referenzstrahlen14 ,15 werden vom Detektor13 detektiert, und anhand ihrer Interferenz kann der Abstand A zwischen den beiden Werkstückoberfläche2a ,2b bestimmt werden. Wegen der thermischen Kopplung der beiden Fasern14 ,15 kommt es zu keinen nennenswerten Temperaturunterschieden und zu keinen temperaturbedingten Messfehlern bei der relativen Abstandsmessung. - Zwischen dem Werkstück
2 und den werkstückseitigen Enden der Mess- und Referenzfasern14 ,15 ist eine Ablenkoptik oder eine Abbildungsoptik16 angeordnet. Mittels der Ablenkoptik16 können der Mess- und/oder der Referenzstrahl10 ,12 gemeinsam oder getrennt über die beiden Oberflächenbereiche2a ,2b bewegt werden, um eine 1- oder 2-dimensionale Messung vorzunehmen. Dadurch kann z.B. die Topographie der Werkstückoberfläche erfasst oder eine räumliche Mittelung durchgeführt werden. Mittels der Abbildungsoptik16 können der Mess- und/oder der Referenzstrahl10 ,12 geformt werden, um ein bestimmtes Beleuchtungsmuster (z.B. ein Punkt, eine Linie oder ein Kreis) auf den Oberflächenbereichen2a ,2b zu erzeugen. - Eine Referenzfläche für eine Abstandsmessung zum Werkstück kann, wie in
2 gestrichelt angedeutet, durch einen in den Referenzarm11 einschwenkbaren Spiegel4 gebildet sein. So kann zwischen den beiden Betriebsarten – temperaturkompensierte Abstandsmessung zum Werkstück und temperaturkompensierte Abstandsmessung zwischen zwei Oberflächenbereichen – umgeschaltet werden. Der Messbereich des Interferometers5 wird durch die spektrale Breite der Interferometerlichtquelle8 und der optischen Weglängendifferenz zwischen Mess- und Referenzarm9 ,11 bestimmt. Um den Messbereich anpassen zu können, kann der Spiegel4 des Referenzarmes11 entlang der optischen Achse verschoben und so die Weglänge des Referenzarms11 angepasst werden. - Anders als in
2 gezeigt, können die Mess- und Referenzfasern14 ,15 an ihren werkstückseitigen Enden voneinander um maximal einige Millimeter beabstandet sein, so dass die Mess- und Referenzstrahlen10 ,12 auf entsprechend beabstandete Oberflächenbereiche2a ,2b des Werkstücks2 treffen. - Die Strahlaufteilung muss nicht zwingend durch ein optisches Element der Messvorrichtung
3 erfolgen, sondern kann sich durch unterschiedliche Orte der Reflexion auf dem Werkstück2 ergeben. Bei der in3a gezeigten Messvorrichtung3 wird das über einen Strahlteiler17 in Freistrahlpropagation einfallende Interferometerlicht7 erst an einer zwischen den beiden Oberflächenbereichen2a ,2b vorhandenen Stufe18 des Werkstücks2 geometrisch in den Messstrahl10 und in den Referenzstrahl12 geteilt, d.h. das Interferometerlicht7 wird an dem einen Oberflächenbereich2a als Messstrahl10 und an dem anderen Oberflächenbereich2b als Referenzstrahl12 reflektiert. Wenn beispielsweise beim Lasertiefschweißen der Lichtfleck des Interferometerlichts7 auf der Werkstückoberfläche größer als der Durchmesser der Schweißkapillare ist, wird ein Teil des Interferometerlichts7 von der Werkstückoberfläche in der Umgebung der Schweißkapillare und ein Teil in der Schweißkapillare reflektiert, wodurch sich eine "natürliche" Aufteilung des Interferometerlichts7 in Mess- und Referenzstrahlen10 ,12 ergibt. Die wieder zusammengeführten reflektierten Mess- und Referenzstrahlen10 ,12 werden über den Strahlteiler17 zum Detektor13 abgelenkt. Anhand der dort detektierten Interferenz kann der Abstand A zwischen den beiden Werkstückoberflächen2a ,2b bestimmt werden. - Im Unterscheid zur
3a wird bei der in3b gezeigten Messvorrichtung3 das Interferometerlicht7 über eine Transportfaser19 zum Werkstück2 geführt, und die an den beiden Oberflächenbereichen2a ,2b reflektierten Mess- und Referenzstrahlen10 ,12 werden über die Transportfaser19 zurück zum Strahlteiler17 geführt. - Bei der in
4a ,4b gezeigten Messvorrichtung3 erfolgt die Aufteilung von Interferometerlicht7 in die Mess- und Referenzstrahlen10 ,12 an einem separaten Strahlteiler6 , der in4a vor und in4b hinter einer Übertragungsfaser19 angeordnet ist. In4b dient der Strahlteiler5 auch dazu, die Mess- und Referenzstrahlen10 ,12 auf unterschiedliche Oberflächenbereiche2a ,2b des Werkstückes2 zu richten.
Claims (17)
- Vorrichtung (
3 ) zur Messung des Abstands (A) zwischen einer reflektierenden Werkstückoberfläche (2a ) eines Werkstücks (2 ) und einer reflektierenden Referenzfläche (2b ;4 ) bei der Laserbearbeitung des Werkstücks (2 ), aufweisend ein Interferometer (5 ) mit einem Strahlteiler (6 ;18 ), der Interferometerlicht (7 ) auf einen Messarm (9 ) als Messstrahl (10 ) und auf einen Referenzarm (11 ) als Referenzstrahl (12 ) aufteilt, und mit einem Detektor (13 ), der den an der Werkstückoberfläche (2a ) reflektierten Messstrahl (10 ) und den an der Referenzfläche (2b ;4 ) reflektierten Referenzstrahl (12 ) detektiert, wobei der Messarm (9 ) und der Referenzarm (11 ) innerhalb der Kohärenzlänge des Interferometerlichts (7 ) gleich lang sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Messarm (9 ) eine Messfaser (14 ) und der Referenzarm (11 ) eine Referenzfaser (15 ) aufweisen und dass die Messfaser (14 ) und die Referenzfaser (15 ) auf ihrer gesamten Länge oder einer Teillänge, insbesondere bei unterschiedlich langen Fasern (14 ,15 ) auf der gesamten Länge der kürzeren Faser, parallel nebeneinander verlaufen und in thermischem Kontakt miteinander stehen. - Messvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messfaser (
14 ) und die Referenzfaser (15 ) zwei separate Fasern sind, die auf ihrer gesamten Länge oder einer Teillänge, insbesondere bei unterschiedlich langen Fasern (14 ,15 ) auf der gesamten Länge der kürzeren Faser, aneinander anliegen. - Messvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messfaser (
14 ) und die Referenzfaser (15 ) durch den Kern und das Innencladding einer Doppelcladfaser gebildet sind. - Messvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Referenzfläche (
4 ) durch das dem Werkstück (2 ) zugewandte verspiegelte Faserende der Referenzfaser (15 ) gebildet ist. - Messvorrichtung nach Anspruch einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Messarm (
9 ) als reflektierende Werkstückoberfläche einen ersten Oberflächenbereich (2a ) und der Referenzarm (11 ) als reflektierende Referenzfläche einen zweiten Oberflächenbereich (2b ) des Werkstücks (2 ) aufweisen. - Messvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Werkstück (
2 ) und dem werkstückseitigen Ende der Messfaser (14 ) und/oder der Referenzfaser (15 ) eine Ablenk- oder Abbildungsoptik (16 ) angeordnet ist. - Messvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die reflektierende Referenzfläche (
4 ) durch einen in den Referenzarm (11 ) einschwenkbaren Spiegel gebildet ist. - Messvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messfaser (
14 ) und die Referenzfaser (15 ) an ihren werkstückseitigen Enden voneinander beabstandet sind. - Messvorrichtung gemäß Oberbegriff von Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Messarm (
9 ) als reflektierende Werkstückoberfläche einen ersten reflektierenden Oberflächenbereich (2a ) und der Referenzarm (11 ) als reflektierende Referenzfläche einen anderen, zweiten Oberflächenbereich (2b ) des Werkstücks (2 ) aufweist. - Messvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlteiler durch eine zwischen den beiden Oberflächenbereichen (
2a ,2b ) vorhandene Stufe (18 ) des Werkstücks (2 ) gebildet ist, die das Interferometerlicht (7 ) geometrisch in den Messstrahl (10 ) und in den Referenzstrahl (12 ) teilt. - Messvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Interferometerlichtquelle (
7 ) und Werkstück (2 ) eine Transportfaser (19 ) für das zum Werkstück (2 ) geführte Interferometerlicht (7 ) und für die reflektierten Mess- und Referenzstrahlen (10 ,12 ) angeordnet ist. - Messvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlteiler (
6 ) zwischen der Interferometerlichtquelle (7 ) und dem Werkstück (2 ) angeordnet ist. - Messvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Transportfaser (
19 ) dem Strahlteiler (6 ) vor- oder nachgeordnet ist. - Messvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (
3 ) in einem Bearbeitungskopf (1 ) einer Laserbearbeitungsmaschine angeordnet ist. - Verfahren zum Messen des Abstands (A) zwischen einer reflektierenden Werkstückoberfläche (
2a ) eines Werkstücks (2 ) und einer reflektierenden Referenzfläche (2b ;4 ) mittels eines fasergeführten Interferometers (5 ) bei der Laserbearbeitung des Werkstücks (2 ), wobei ein Messstrahl (10 ) und ein Referenzstrahl (12 ) des Interferometers (5 ) in einer Messfaser (14 ) und in einer Referenzfaser (15 ) geführt werden, wobei die Messfaser (14 ) und die Referenzfaser (15 ) auf ihrer gesamten Länge oder einer Teillänge, insbesondere bei unterschiedlich langen Fasern (14 ,15 ) auf der gesamten Länge der kürzeren Faser, parallel nebeneinander verlaufen und in thermischem Kontakt miteinander stehen. - Verfahren zum Messen des Abstands (A) zwischen zwei Oberflächenbereichen (
2a ,2b ) eines Werkstücks (2 ) mittels eines Interferometers (5 ) bei der Laserbearbeitung des Werkstücks (2 ), wobei ein Messstrahl (10 ) und ein Referenzstrahl (12 ) des Interferometers (5 ) an den beiden Oberflächenbereichen (2a ,2b ) reflektiert werden. - Messverfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass Interferometerlicht (
8 ) an einer zwischen den beiden Oberflächenbereichen (2a ,2b ) vorhandenen Stufe (18 ) des Werkstücks (2 ) geometrisch in den Messstrahl (10 ) und in den Referenzstrahl (12 ) geteilt wird.
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