-
Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine, umfassend mindestens einen auf einer Grundnockenwelle drehfest und axial verschiebbar geführten Nockenträger, welcher zwischen unterschiedlichen Axialpositionen relativ zur Grundnockenwelle bewegbar ist, wobei dem mindestens einen Nockenträger je ein ortsfester Sensor zugeordnet ist, welcher zur Erfassung einer jeweils aktuellen Axialpositionen des mindestens einen Nockenträgers mit jeweils einem Sensorelement zusammenwirkt, das mit dem mindestens einen Nockenträger gekoppelt ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Ermittlung einer aktuellen Axialposition eines Nockenträgers auf einer Grundnockenwelle eines Ventiltriebs.
-
Aus der
DE 10 2008 049 103 A1 geht ein Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine hervor, bei welchem mehrere Nockenträger drehfest und axial verschiebbar auf einer Grundnockenwelle geführt sind. Jeder der Nockenträger ist dabei mit mehreren, paarweise axial nebeneinanderliegenden Einzelnocken ausgestattet und kann über einen Stellaktuator zwischen unterschiedlichen Axialpositionen relativ zur Grundnockenwelle bewegt werden, um jeweils einen Einzelnocken eines Paares in Kontakt mit je einem Nockenfolger eines oder mehrerer zugeordneter Gaswechselventile zu bringen. Ferner ist ein Sensor vorgesehen, über welchen eine aktuelle Axialposition des einzelnen Nockenträgers zur Grundnockenwelle erfasst werden kann, indem der Sensor mit je einem Sensorelement zusammenwirkt, das mit dem jeweiligen Nockenträger gekoppelt ist. Dabei ist der Sensor in einen Stellaktuator integriert, über welchen die nebeneinanderliegenden Nockenträger jeweils axial verschoben werden können. Jeder der Nockenträger ist zudem mit einem Geberrad ausgestattet, welches in einer der darstellbaren Axialpositionen axial in Überdeckung mit dem Sensor gelangt. Da pro Nockenträger zwei unterschiedliche Axialposition darstellbar sind und die Nockenträger nie zeitgleich in die Axialposition verschoben werden, in welcher sich das jeweilige Geberrad des einzelnen Nockenträgers axial in Überdeckung mit dem Sensor befindet, können mit Hilfe eines Sensors gleichzeitig die aktuellen Axialpositionen beider Nockenträger ermittelt werden. Um hierbei unterscheiden zu können, welches der Geberräder aktuell mit dem Sensor überdeckt, sind diese von ihren Verzahnungen her in Umfangsrichtung unterschiedlich gestaltet.
-
Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Technik ist es nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine zu schaffen, bei welchem eine aktuelle Axialposition eines jeweiligen Nockenträgers zur Grundnockenwelle mit niedrigem Aufwand ermittelt werden kann.
-
Zum einen wird diese Aufgabe ausgehend vom Oberbegriff des nebengeordneten Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Andererseits erfolgt eine Lösung der Aufgabe entsprechend der technischen Ausgestaltung des nebengeordneten Anspruchs 5. Die hierauf jeweils folgenden, abhängigen Ansprüche geben jeweils vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder. Ein Verfahren zur Ermittlung einer aktuellen Axialposition eines Nockenträgers auf einer Grundnockenwelle bei einem Ventiltrieb gemäß dem nebengeordneten Anspruch 5 geht ferner aus den Ansprüchen 8 bis 10 hervor.
-
Gemäß der Erfindung umfasst ein Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine mindestens einen auf einer Grundnockenwelle drehfest und axial verschiebbar geführten Nockenträger, welcher zwischen unterschiedlichen Axialpositionen relativ zur Grundnockenwelle bewegt werden kann. Dabei ist dem mindestens einen Nockenträger je ein ortsfester Sensor zugeordnet, welcher zur Erfassung einer jeweils aktuellen Axialposition des mindestens einen Nockenträgers mit jeweils einem Sensorelement zusammenwirkt, das mit dem mindestens einen Nockenträger gekoppelt ist.
-
Erfindungsgemäß ist der Ventiltrieb also als sogenannter Schiebenockenventiltrieb gestaltet, bei welchem auf einer Grundnockenwelle ein, bevorzugt aber mehrere Nockenträger drehfest und axial verschiebbar angeordnet sind. Der einzelne Nockenträger verfügt dabei dann über mehrere nebeneinanderliegende Einzelnocken mit unterschiedlichen Nockenerhebungen, wobei in jeder der Axialpositionen des jeweiligen Nockenträgers je einer der Einzelnocken in Kontakt mit einem Übertragungselement eines oder mehrerer Gaswechselventile der Brennkraftmaschine gebracht ist.
-
Die axiale Verschiebung des jeweiligen Nockenträgers zur Grundnockenwelle wird dabei bevorzugt über jeweils einen zugeordneten Stellaktuator eingeleitet, welcher über einen oder mehrere Aktuatorstifte jeweils im Zusammenspiel mit einer oder mehrerenseitens des Nockenträgers ausgestalteten, nutartigen Schaltkulissen entsprechend gerichtete Bewegungen des Nockenträgers zur Grundnockenwelle einleiten kann.
-
Entsprechend dem kennzeichnenden Teil des nebengeordneten Anspruchs 1 umfasst die Erfindung nun die technische Lehre, dass das jeweils eine Sensorelement an je einem Halteelement vorgesehen ist, welches mit dem mindestens einen Nockenträger axial gekoppelt und über Arretiermittel in den einzelnen Axialpositionen des mindestens einen Nockenträgers jeweils fixierbar ist. Mit anderen Worten ist also das Sensorelement, mit welchem der je eine ortsfeste Sensor zur Erfassung der aktuellen Axialposition des mindestens einen Nockenträgers zusammenwirkt, an je einem Halteelement vorgesehen, das axial mit dem mindestens einen Nockenträger in Verbindung steht und für dessen Fixierung in den einzelnen Axialpositionen sorgt, indem das Halteelement in diesen Positionen über Arretiermittel festgesetzt wird.
-
Eine derartige Ausgestaltung eines Ventiltriebes hat dabei den Vorteil, dass anhand des mit dem Nockenträger gekoppelten Halteelements im Zusammenspiel mit dem Sensor eine einfache Detektion der jeweils aktuellen Axialposition des Nockenträgers vorgenommen werden kann. Denn das Halteelement, welches einem Fixieren des Nockenträgers in den Axialpositionen dient und insofern ein ungewolltes Verlassen dieser Positionen verhindert, kann durch entsprechende Anordnung des Sensors problemlos direkt auf die aktuelle Position des mit dem Halteelement gekoppelten Nockenträgers geschlossen werden. Die direkte Messung einer Position des Nockenträgers hat gegenüber anderweitigen Systemen, bei welchen eine Positionsbestimmung anhand eines Signals eines Aktuatorpins des jeweiligen Stellaktuators vorgenommen wird, den Vorteil, dass auch bei ungünstigen Betriebsbedingungen, wie niedrigen Schaltdrehzahlen, niedrigen Temperaturen, o. ä., eine zuverlässige Bestimmung der Position möglich ist. Schließlich kann die Erfassung unter Einbeziehung eines Bauteils erfolgen, welches für eine zuverlässige Fixierung des Nockenträgers in den einzelnen Axialpositionen ohnehin vorzusehen ist, so dass der Herstellungsaufwand und auch der Platzbedarf entsprechend verringert ist.
-
Hingegen ist im Falle der
DE 10 2008 049 103 A1 pro Nockenträger zusätzlich ein entsprechendes Geberrad vorzusehen, was eine axiale Baulänge des einzelnen Nockenträgers entsprechend vergrößert. Abgesehen davon, dass ein derartiges Geberrad als zusätzliches Bauteil den Herstellungsaufwand erhöht, wird zudem der Platzbedarf des Ventiltriebes entsprechend gesteigert.
-
Entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung ist das Sensorelement durch Ausnehmungen am Halteelement gebildet, welche jeweils in je einer der Axialpositionen des Nockenträgers axial in Überdeckung mit dem Sensor gelangen und mit voneinander abweichenden Tiefen ausgeführt sind. Mit Hilfe eines Sensors, welcher anhand seines Signals den Abstand zum Halteelement überwacht, kann dementsprechend anhand der voneinander abweichenden Tiefen der Ausnehmungen problemlos ermittelt werden, in welcher der Axialpositionen sich der Nockenträger aktuell befindet.
-
In Weiterbildung der Erfindung ist das Halteelement als Haltebügel gestaltet, welcher axial verschiebbar geführt und mit vorstehenden Schenkeln ausgestattet ist, mit denen der Haltebügel zumindest einen Abschnitt des Nockenträgers axial beidseitig umgreift. Besonders bevorzugt ist dieser Haltebügel dabei seitens des Stellaktuators verschiebbar geführt, welcher dabei auch gleichzeitig die Arretiermittel, insbesondere in Form einer Kugelarretierung, aufnimmt. Insofern kann eine Fixierung des Nockenträgers in den jeweiligen Axialpositionen direkt im Bereich des die Verschiebung einleitenden Stellaktuators erfolgen, wodurch Toleranzprobleme deutlich minimiert werden können.
-
Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltungsmöglichkeit ist der Haltebügel an die Schenkel miteinander verbindenden, axial verlaufenden Laschen geführt, wobei die eine Lasche mit den Ausnehmungen und die andere Lasche mit einer Arretierkulisse für die Arretiermittel ausgestattet ist. Vorteilhafterweise kann hierdurch ein Haltebügel geschaffen werden, an welchem auf kompakte Art und Weise einerseits eine Arretierkulisse für die Arretiermittel, sowie andererseits die unterschiedliche Tiefen aufweisenden Ausnehmungen zur Positionsermittlung des Nockenträgers ausgestaltet sind.
-
Entsprechend der technischen Lehre des nebengeordneten Anspruchs 5 erfolgt eine Lösung der Aufgabe dadurch, dass das jeweils eine Sensorelement durch je einen Kulissenstein gebildet ist, welcher permanent in je einer seitens des Nockenträgers schraubenartig gestalteten Schaltkulisse läuft und zur Einleitung von Relativbewegungen des Nockenträgers zur Grundnockenwelle durch Einfahren je eines Aktuatorstifts eines Stellaktuators in Ausnehmungen des Kulissensteins in unterschiedlichen Schaltstellungen ortsfest festsetzbar ist. Dabei kann durch den Sensor eine relative Bewegung des Kulissensteins zum Sensor erfasst und hierdurch auf die aktuelle Axialposition des mindestens einen Nockenträgers geschlossen werden.
-
Mit anderen Worten wird bei dem Ventiltrieb also eine Relativverschiebung des Nockenträgers zur Grundnockenwelle mittelbar über einen zwischenliegenden Kulissenstein vollzogen, welcher permanent in einer Nut einer Schaltkulisse des Nockenträgers läuft, wobei diese Nut dabei bevorzugt Doppel S-förmig gestaltet ist. Entsprechend dem Verlauf der Schaltkulisse läuft der Kulissenstein mit und führt im unbetätigten Zustand des Stellaktuators axiale Relativbewegungen zu dem Stellaktuator aus. Auf einer dem Stellaktuator zugewandten Seite ist der Kulissenstein ferner mit mehreren Ausnehmungen ausgestattet, in welche ein Aktuatorstift des Stellaktuators bei entsprechender Stellung des Kulissensteins zum Aktuator einfassen kann. Bei einem Einfassen wird der Kulissenstein dann ortsfest festgesetzt, so dass der Verlauf der Schaltkulisse eben nicht in einem axialen Verschieben des Kulissensteins zum Stellaktuator resultieren kann, sondern in eine entsprechende Axialverschiebung des Nockenträgers umgesetzt wird.
-
Der Kulissenstein bildet nun das Sensorelement des Sensors, indem der Sensor die relative Bewegung des Kulissensteins zum Sensor erfasst und anhand der Charakteristik dieser Bewegung auf die Stellung des Nockenträgers schließt, dessen Schaltkulisse ja die Bewegung des Kulissensteins hervorruft.
-
Eine derartige Ausgestaltung eines Ventiltriebes hat dabei den Vorteil, dass über den Sensor die Bewegung eines ohnehin vorhandenen Bauteils in Form des Kulissensteins erfasst wird, es sind also für die Erfassung abgesehen von dem Sensor keine zusätzlichen Bauteile vorzusehen. Gleichzeitig kann aber aufgrund der Charakteristik der Relativbewegung des Kulissensteins zum Sensor zuverlässig auf die aktuelle Axialposition des Nockenträgers geschlossen werden. Da bei einem erfindungsgemäßen Ventiltrieb und der Verwendung eines zwischenliegenden Kulissensteins der Vorteil besteht, dass mit nur einem Aktuatorstift und entsprechend der Anzahl an Ausnehmungen am Kulissenteil mehrere diskrete Axialpositionen des Nockenträgers dargestellt werden können, wäre eine Detektion der Axialposition anhand eines Rückhubsignals des Aktuatorstifts ansonsten, insbesondere bei ungünstigen Betriebsbedingungen, wie niedrigen Schaltdrehzahlen, niedrigen Temperaturen, o. ä., zu fehleranfällig. Insgesamt kann daher eine Erfassung einer aktuellen Axialposition platzsparend und mit niedrigem Aufwand realisiert werden.
-
Im Falle der
DE 10 2008 049 103 A1 ist hingegen seitens des Nockenträgers ein zusätzliches Bauteil in Form eines Geberrades vorzusehen, was den Bauraumbedarf und auch den Herstellungsaufwand entsprechend steigert.
-
In Weiterbildung der Erfindung ist die relative Bewegung des Kulissensteins anhand einer Signalstärke und eines Verlaufs der Signalstärke nachvollziehbar. Eine Ermittlung einer Axialposition des Nockenträgers erfolgt also anhand der Erfassung der Signalstärke, sowie einem Verlauf derselbigen im Zuge der Bewegung des Kulissensteins. Hierbei stellt sich bei jeder Axialposition des Nockenträgers eine bestimmte Charakteristik ein, anhand von welcher auf die Axialposition des Nockenträgers geschlossen werden kann. Besonders bevorzugt wird die aktuelle Axialposition anhand der Aufeinanderfolge von Schaltstellungen des Kulissensteins im Zuge einer Umdrehung der Grundnockenwelle ermittelt, welche jeweils eine im Wesentlichen gleichbleibende Signalstärke zur Folge haben.
-
Es ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, dass der Sensor in einen dem Nockenträger zugeordneten Stellaktuator integriert ist. Diese, auch bei der Ausführung gemäß dem nebengeordneten Anspruch 1 denkbare Variante hat dabei den Vorteil, dass der Sensor somit platzsparend angeordnet werden kann, indem dieser mit in den Stellaktuator integriert wird. Des Weiteren ist der Sensor damit an einer Stelle vorgesehen, an welcher er mit dem Halteelement zusammenarbeiten kann bzw. die relative Bewegung des Kulissensteins nachvollziehen kann.
-
Bei dem Ventiltrieb gemäß dem nebengeordneten Anspruch 1 kann prinzipiell auch ein permanent in einer Schaltkulisse des Nockenträgers laufender Kulissenstein vorgesehen sein, so dass auch in diesem Fall mehrere Axialpositionen über einen einzelnen Aktuatorstift eines Stellaktuators verwirklicht werden können. Besonders bevorzugt ist der Kulissenstein in dem Haftbügel axial verschiebbar geführt, welcher als Sensorelement des Sensors fungiert.
-
Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale der nebengeordneten Ansprüche oder der hiervon abhängigen Ansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, auch soweit sie aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung oder unmittelbar aus den Zeichnungen hervorgehen, miteinander zu kombinieren. Die Bezugnahme der Ansprüche auf die Zeichnungen durch Verwendung von Bezugszeichen soll den Schutzumfang der Ansprüche nicht beschränken.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, die nachfolgend erläutert werden, sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Ventiltriebes entsprechend einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
-
2 eine perspektivische Einzelansicht eines Haltebügels des Ventiltriebes aus 1;
-
3 eine geschnittene Ansicht des Ventiltriebes aus 1;
-
4 eine Schnittansicht eines Teils eines Ventiltriebes gemäß einer zweiten Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung;
-
5 bis 7 schematische Darstellungen unterschiedlicher Bewegungen eines Kulissensteins des Ventiltriebes aus 4, sowie zugehöriger Signalverläufe; und
-
8 ein Diagramm unterschiedlicher Signalverläufe über einer kompletten Umdrehung einer Grundnockenwelle des Ventiltriebes aus 4.
-
Aus 1 geht eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Ventiltriebes entsprechend einer ersten Ausführungsform der Erfindung hervor, wobei dieser Ventiltrieb dabei nach Art eines Schiebenockenventiltriebes gestaltet ist, bei welchem ein Nockenträger 1 drehfest und axial verschiebbar auf einer – vorliegend nicht weiter dargestellten – Grundnockenwelle geführt ist. Der Nockenträger 1 setzt sich dabei aus einem Kulissenteil 2, sowie beiderseits des Kulissenteils 2 liegenden Nockenabschnitten 3 und 4 zusammen, welche jeweils durch mehrere axial nebeneinanderliegende Einzelnocken gebildet sind. Die Einzelnocken der Nockenabschnitte 3 und 4 weisen untereinander jeweils voneinander abweichende Nockenerhebungen auf, wobei bei jedem Nockenabschnitt 3 oder 4 je nach Axialposition des Nockenträgers 1 zu der Grundnockenwelle einer der Einzelnocken in Kontakt mit einem Nockenfolger eines oder mehrerer zugeordneter Gaswechselventile gebracht wird. Dabei kann der Nockenträger 1 in drei unterschiedlichen Axialpositionen zur Grundnockenwelle positioniert werden.
-
Eine Axialverschiebung des Nockenträgers 1 zu der Grundnockenwelle zwischen den Axialpositionen wird dabei über einen Stellaktuator 5 im Zusammenspiel mit im Bereich des Kulissenteils 2 schraubenartig gestalteten Schaltkulissen 6 vollzogen. Der Stellaktuator 5 ist dabei ortsfest platziert und verfügt über zwei Aktuatorstifte 7 und 8, welche jeweils bei entsprechender Betätigung des Stellaktuators 5 in eine der Schaltkulissen 6 einfahren können und in der Folge entsprechend dem jeweiligen Verlauf der jeweiligen Schaltkulisse eine entsprechend orientierte Axialverschiebung des Nockenträgers 1 zur Grundnockenwelle hervorrufen.
-
Eine Arretierung des Nockenträgers 1 in den einzelnen Axialpositionen wird dabei über eine, in den Stellaktuator 5 integrierte – vorliegend nicht weiter dargestellte – Kugelarretierung im Zusammenspiel mit einem Haltebügel 9 realisiert, welche gemeinsam den Nockenträger 1 an einem ungewollten Verlassen einer jeweils aktuellen Axialposition hindern, d. h. also abseits einer Betätigung des Stellaktuators 5 eine axiale Verschiebung des Nockenträgers 1 unterbinden. Der Haltebügel 9, welcher zudem einzeln in der perspektivischen Ansicht in 2 dargestellt ist, umgreift den Kulissenteil 2 des Nockenträgers 1 axial beidseitig mit entsprechenden Schenkeln 10 und 11, die über Laschen 12 und 13 miteinander verbunden sind. Über die Laschen 12 und 13 ist der Haltebügel 9 axial verschiebbar im Stellaktuator 5 geführt, so dass eine Einleitung einer Axialverschiebung des Nockenträgers 1, sowie dessen Arretierung in den einzelnen Axialpositionen unmittelbar zwischen dem Nockenträger 1 und dem Stellaktuator 5 stattfinden.
-
Wie insbesondere in 2 zu erkennen ist, ist die Lasche 13 des Haltebügels 9 für die Arretierung auf einer dem Stellaktuator 5 zugewandten Seite mit einer Arretierkulisse 14 versehen, an welcher eine Kugel der Kugelarretierung in den einzelnen Axialpositionen des Nockenträgers 1 in entsprechenden Mulden jeweils zum Liegen kommt.
-
Um eine jeweils aktuelle Axialposition des Nockenträgers 1 nun auf einfache Art und Weise erfassen zu können, ist in den Stellaktuator 5 ferner ein Sensor 15 integriert, wie in der Schnittansicht in 3 zu erkennen ist. Dieser Sensor 15 interagiert nun mit einem Sensorelement 16, welches seitens der Lasche 13 des Haltebügels 9 in Form von mehreren Ausnehmungen 17, 18 und 19 gebildet ist. Dabei überdeckt in jeder der Axialpositionen des Nockenträgers 1 zur Grundnockenwelle eine der Ausnehmungen 17 bis 19 axial mit dem Sensor 15, wie dies in 3 beispielhaft anhand einer Überdeckung mit der Ausnehmung 19 zu sehen ist. Ferner sind die Ausnehmungen 17 bis 19 dabei mit unterschiedlichen Tiefen ausgeführt, indem die Ausnehmung 17 als Durchgangsbohrung und die Ausnehmungen 18 und 19 jeweils als Sacklochbohrungen mit unterschiedlichen Bohrungstiefen realisiert sind. Dementsprechend ergibt sich bei der Überdeckung jeder der Ausnehmungen 17 bis 19 mit dem Sensor 15 je ein abweichendes Signal, anhand von welchem die jeweils vorliegende Axialposition ermittelt werden kann.
-
Aus 4 geht eine Schnittansicht eines Teils eines Ventiltriebes gemäß einer zweiten Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung hervor. Auch dieser Ventiltrieb ist dabei nach Art eines Schiebenockenventiltriebes ausgestaltet, wobei im Unterschied zu der Variante nach den 1 bis 3 dabei zwischen einem einen – vorliegend nicht weiter dargestellten – Nockenträger axial beidseitig umfassenden Haltebügel 20 und einem Stellaktuator 21 ein Kulissenstein 22 vorgesehen ist, welcher permanent in einer Schaltkulisse des Nockenträgers läuft. Der Kulissenstein 22 ist dabei axial verschiebbar in dem Haltebügel 20 geführt und läuft bei fehlender Betätigung des Stellaktuators 21 entsprechend dem Verlauf der Schaltkulisse axial mit. In der Folge führt der Kulissenstein 22 relativ zum ortsfesten Stellaktuator 21 axiale Bewegungen aus.
-
Wie ferner aus 4 zu erkennen ist, ist der Kulissenstein 22 auf einer dem Stellaktuator 21 zugewandten Seite mit Ausnehmungen 23 und 24 ausgestattet, in welche bei entsprechender Stellung des Kulissensteins 22 zum Stellaktuator 21 ein Aktuatorstift 25 des Stellaktuators 21 einfassen kann. In der Folge wird der Kulissenstein 22 ortsfest festgesetzt, so dass das permanente Laufen desselbigen in der Schaltkulisse nicht mehr in Relativbewegungen des Kulissensteins 22 zum Stellaktuator 21 umgesetzt wird, sondern in einer entsprechenden Axialverschiebung des jeweiligen Nockenträgers zur Grundnockenwelle resultiert. Entsprechend dem Verlauf der Schaltkulisse und aufgrund der Anzahl der Ausnehmungen 23 und 24 können hierdurch im Endeffekt wiederum drei diskrete Axialpositionen des Nockenträgers zur Grundnockenwelle verwirklicht werden.
-
Zur Erfassung der jeweils aktuellen Axialposition des Nockenträgers zur Grundnockenwelle ist im Falle des Ventiltriebes aus 4 zudem ein Sensor 26 mit in den Stellaktuator 21 integriert, welcher eine relative Bewegung des Kulissensteins 22 erfasst und anhand der Charakteristik die Ermittlung der jeweils aktuellen Axialposition des Nockenträgers zulässt. Dabei wird dies anhand des Verlaufs einer Signalstärke vollzogen, welche für die unterschiedlichen Axialpositionen des Nockenträgers in den 5 bis 7 über eine Umdrehung der Grundnockenwelle dargestellt sind. Anhand einer Aufeinanderfolge unterschiedlicher Signalstärken, welche dann in bestimmten Winkelbereichen konstant sind, wenn der Kulissenstein 22 entsprechend dem Verlauf der Schaltkulisse Schaltstellungen einnimmt, kann die jeweils aktuellen Axialposition des Nockenträgers ermittelt werden. Die unterschiedlichen Signalstärken sind dabei über eine Umdrehung der Grundnockenwelle beispielhaft in dem Diagramm in 8 zu erkennen.
-
So stellt sich bei der komplett linken Axialposition des Nockenträgers, dargestellt in 5, zunächst ein Signal der Stärke 1, sowie in einem hierauf folgenden Winkelbereich ein Signal der Stärke 2 ein, was aufgrund der Charakteristik auf die linke Axialposition schließen lässt. Im Unterschied hierzu stellen sich bei der mittleren Axialposition des Nockenträgers zunächst ein Signal der Signalstärke 2 und anschließend ein Signal der Signalstärke 3 ein. Schließlich wird bei der in 7 dargestellten rechten Axialposition zunächst ein Signal der Signalstärke 3 und nach einer weiteren Verdrehung der Grundnockenwelle ein Signal der Signalstärke 4 erfasst. Insofern kann anhand der unterschiedlichen Charakteristiken eine Ermittlung der Axialpositionen erfolgen.
-
Mittels der erfindungsgemäßen Ausgestaltungen eines Ventiltriebes einer Brennkraftmaschine kann eine Erfassung einer jeweils aktuellen Axialposition eines Nockenträgers zu einer Grundnockenwelle auf einfache Art und Weise realisiert werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Nockenträger
- 2
- Kulissenteil
- 3
- Nockenabschnitt
- 4
- Nockenabschnitt
- 5
- Stellaktuator
- 6
- Schaltkulissen
- 7
- Aktuatorstift
- 8
- Aktuatorstift
- 9
- Haltebügel
- 10
- Schenkel
- 11
- Schenkel
- 12
- Lasche
- 13
- Lasche
- 14
- Arretierkulisse
- 15
- Sensor
- 16
- Sensorelement
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Haltebügel
- 21
- Stellaktuator
- 22
- Kulissenstein
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Ausnehmung
- 25
- Aktuatorstift
- 26
- Sensor
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008049103 A1 [0002, 0010, 0018]