DE102014205911A1 - Elektrochemischer Energiespeicher und Verfahren zum Schalten von Zellen eines elektrochemischen Energiespeichers - Google Patents
Elektrochemischer Energiespeicher und Verfahren zum Schalten von Zellen eines elektrochemischen Energiespeichers Download PDFInfo
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Abstract
Es werden ein elektrochemischer Energiespeicher sowie ein Verfahren zum Schalten von Zellen eines elektrochemischen Energiespeichers vorgeschlagen. Erfindungsgemäß werden die folgenden Schritte ausgeführt: – Festlegen eines ersten Sollwertes einer Ausgangsspannung des Energiespeichers, – Festlegen einer ersten Wahrscheinlichkeit zum Schalten einer ersten Zelle, wobei die erste Wahrscheinlichkeit ein Zuschalten und/oder Abschalten der ersten Zelle zu bzw. von dem elektrochemischen Energiespeicher vorgibt, – Definieren eines ersten gemeinsamen Ladezustandsgrenzwertes für alle Zellen des elektrochemischen Energiespeichers in Abhängigkeit des ersten Sollwertes, und unabhängig von dem ersten Wahrscheinlichkeitswert – Ausschalten der ersten Zelle, sofern Ihr Ladezustand unterhalb des Ladezustandsgrenzwertes liegt.
Description
- Stand der Technik
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen elektrochemischen Energiespeicher sowie ein Verfahren zum Schalten von Zellen eines elektrochemischen Energiespeichers. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung Verbesserungen bei der Ansteuerung der einzelnen Zellen zur Verringerung von Schaltverlusten.
- Im Stand der Technik ist es bekannt, einzelne elektrochemische Speicherzellen ("Zellen") eines elektrochemischen Energiespeichers in Reihe und/oder parallel zu schalten, um jeweils gewünschte Quellcharakteristiken zu erzielen. Eine Reihenschaltung elektrochemischer Energiespeicher erhöht die maximale Klemmenspannung, während eine Parallelschaltung den maximalen Klemmenstrom erhöht. Um ungleichen Ladungs- und Gesundheitszuständen der einzelnen Zellen des elektrochemischen Energiespeichers gerecht zu werden, wird im Stand der Technik vorgeschlagen, die Zellen anhand von Wahrscheinlichkeitsfunktionen an der Energieabgabe und/oder der Energieaufnahme des elektrochemischen Energiespeichers teilhaben zu lassen. In diesem Zusammenhang sind auch sogenannte intelligente Zellen ("Smart Cells") vorgeschlagen worden, welche eine elektrochemische Zelle, zwei Leistungshalbleiter bzw. Leistungstransistoren in einer Halbbrückenkonfiguration sowie einen Zellüberwachungsschaltkreis mit einer integrierten Steuereinheit umfassen.
1 zeigt ein Schaltbild einer solchen, auch als intrinsisch sicheren Batteriezelle bezeichneten, Smart Cell. Parallel zu einer Zelle3 ist ein Zellüberwachungsschaltkreis2 sowie eine Anordnung leistungselektronischer Schalter vorgesehen. Letztere weist hintereinander geschaltete Halbleiterschaltdioden4 ,7 sowie ebenfalls hintereinander geschaltete Dioden5 ,6 auf, welche in umgekehrter Orientierung zu den Halbleiterschaltdioden4 ,7 vorgesehen sind. Die Halbleiterschaltdiode4 sowie die Diode5 bilden dabei einen oberen Teil der Halbbrücke, wobei die Halbleiterschaltdiode7 und die Diode6 einen unteren Teil der Halbbrücke bilden. Ein zwischen den Halbleiterschaltdioden4 ,7 und den Dioden5 ,6 vorgesehener Anschluss8 bildet gemeinsam mit einem am gemeinsamen Schaltpunkt der Zelle3 , des Zellüberwachungsschaltkreises2 sowie der unteren Halbbrücke6 ,7 vorgesehenen Anschluss9 den Ausgang der Smart Cell1 . Beim normalen Betrieb wird die Zelle3 unter Verwendung des oberen Teils der Halbbrücke4 ,5 eingeschaltet, während der untere Teil der Halbbrücke6 ,7 zum Abschalten der Zelle3 verwendet wird. Sobald die Zelle einen unerlaubten Zustand erreicht (z.B. maximal Minus- oder Minimalspannung bzw. Maximaltemperatur bzw. Minimaltemperatur), wodurch die Sicherheit der Smart Cell1 beeinträchtigt wird, wird der obere Teil der Halbbrücke4 ,5 abgeschaltet, während der untere Teil6 ,7 eingeschaltet wird. Eine (nicht dargestellte) Alternative zur in1 dargestellten Smart Cell1 verwendet eine Vollbrücke, welche eine Umkehr der Polarität der elektrischen Spannung ermöglicht. Um einen vorgegebenen Wert einer Klemmenspannung VSet_total zu erreichen, wird gemäß dem Stand der Technik vorgeschlagen, dass eine Steuereinheit des elektrochemischen Energiespeichers es einer oder mehreren Smart Cells1 erlaubt, sich miteinander in Reihe bzw. parallel zu verbinden, während sie jeweils mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit Pon eingeschaltet werden. -
2 zeigt ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung der Erzeugung der Ausgangsspannung Vactual_total unter Verwendung einer Einschaltwahrscheinlichkeit für die Smart Cell1 . Im Flussdiagramm10 wird ein aktueller Vorgabewert für die Spannung Vset_total innerhalb einer Steuereinheit11 mit einem Korrekturwert12 multipliziert. Dem Ergebnis wird ein weiterer Wert addiert, welcher sich aus der Differenz des Vorgabewertes Vset_total und einem tatsächlichen Klemmenspannungswert Vactual_total, welche mit einem zweiten Korrekturfaktor14 multipliziert wird, in einem Addierer13 addiert wird. Im Ergebnis wird eine Einschaltwahrscheinlichkeit Pon einer Vielzahl16 von Batteriezellen zugeführt, welche zum tatsächlichen Spannungswert Vactual_total führt, der auf eine Last17 gegeben werden kann. - In
3 ist ein Prinzipschaltbild einer Reihenschaltung20 von intrinsisch sicheren Batteriezellen21 ,22 ,23 ,2n dargestellt. Eine Steuereinheit24 macht den Zellen21 ,22 ,23 ,2n Vorgaben bezüglich einer Einschaltwahrscheinlichkeit Pon und bzw. oder einer Ausschaltwahrscheinlichkeit Poff. Als Eingabegröße erhält die Steuereinheit24 die an der Last17 abfallende Klemmenspannung Vactual_total. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Betrieb, insbesondere das Balancing (Zellzustandsausgleich) eines gattungsgemäßen elektrochemischen Energiespeichers effizienter und schneller durchzuführen. - Offenbarung der Erfindung
- Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch einen zweistufigen Prozess gemäß der vorliegenden Erfindung gelöst. Dabei wird in einem ersten Schritt eine einzige Wahrscheinlichkeitsverteilungskurve zur Anpassung der Spannung einer Zelle erzeugt und in einem zweiten Schritt eine Abweichung der Klemmenspannung vom Vorgabewert verwendet, um auf Basis der Ladezustände der Zellen in Verbindung mit einer mathematischen Funktion eine Korrektur der Zellspannungen zu errechnen. Hierzu umfasst das erfindungsgemäße Verfahren zum Schalten von Zellen eines elektrochemischen Energiespeichers die folgenden Schritte: Zunächst wird ein erster Sollwert einer Ausgangsspannung des aus mehreren Zellen bestehenden Energiespeichers festgelegt. Dieser kann beispielsweise aufgrund eines Betriebszustandes einer angeschlossenen Last bestimmt werden. Anschließend wird eine erste Wahrscheinlichkeit zum Schalten einer ersten Zelle des elektrochemischen Energiespeichers festgelegt. Die erste Wahrscheinlichkeit kann auch weiteren Zellen oder sämtlichen Zellen des elektrochemischen Energiespeichers zugewiesen werden. Auf Basis der ersten Wahrscheinlichkeit wird der Betrieb (Einschalten und oder Ausschalten) der Zelle bestimmt. Die erste Wahrscheinlichkeit ist hierbei lediglich eine Mindestvoraussetzung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Selbstverständlich können unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten (zum Beispiel Einschaltwahrscheinlichkeit und Ausschaltwahrscheinlichkeit) festgelegt und der ersten Zelle zugeordnet werden. Zudem wird ein erster gemeinsamer Ladezustandsgrenzwert für alle Zellen des elektrochemischen Energiespeichers in Abhängigkeit des ersten Sollwertes (Ausgangsspannung) definiert. Der Ladezustandsgrenzwert bestimmt dabei eine untere Grenze eines Ladezustandes für die Zellen des elektrochemischen Energiespeichers, unterhalb dessen die erste Zelle unabhängig von der ersten Wahrscheinlichkeit ausgeschaltet bleibt. Dies schließt nicht aus, dass der erste Wahrscheinlichkeitswert der ersten Zelle zugewiesen worden ist. Lediglich seine Anwendung wird durch ein Unterschreiten des Ladezustandsgrenzwertes verhindert. Oberhalb des Ladezustandsgrenzwertes kann die erste Zelle entsprechend der ersten Wahrscheinlichkeit ein- bzw. ausgeschaltet werden. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass ein Ladezustandsausgleich zwischen den Zellen eines elektrochemischen Energiespeichers viele unabhängige Wahrscheinlichkeitsfunktionen involviert, welche in Summe hohe Schaltverluste erzeugen und eine lange Zeitdauer in Anspruch nehmen können.
- Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
- Zusätzlich kann das Verfahren ein Festlegen eines zweiten, vom ersten Sollwert der Ausgangsspannung abweichenden Sollwertes der Ausgangsspannung des Energiespeichers umfassen. Dieser zweite Sollwert kann beispielsweise im Ansprechen auf einen veränderten Betriebszustand einer mit dem elektrochemischen Energiespeicher verbundenen Last festgelegt werden. Im Ansprechen darauf wird der erste gemeinsame Ladezustandsgrenzwert für alle Zellen des elektrochemischen Energiespeichers in Abhängigkeit des zweiten Sollwertes neu definiert. Auf diese Weise kann bestimmt werden, dass beispielsweise bei einem erhöhten Bedarf an elektrischer Leistung auch solche Zellen an der Leistungsbilanz des elektrochemischen Energiespeichers teilhaben, deren Ladezustand unterhalb des ersten Ladezustandsgrenzwertes, nicht jedoch unterhalb des zweiten (neu definierten) Ladezustandsgrenzwertes liegen. Auf diese Weise kann unabhängig von einer Neudefinition der ersten Wahrscheinlichkeit eine Anpassung der Ausgangsspannung erfolgen, wodurch Zeitverluste und Signalisierungsaufwand gering ausfallen.
- Bevorzugt kann eine Differenz zwischen dem ersten und dem zweiten Sollwert ermittelt und zur Neudefinition des ersten gemeinsamen Ladezustandsgrenzwertes verwendet werden. Mit anderen Worten kann auf Grundlage einer vordefinierten mathematischen Funktion der erste gemeinsame Ladezustandsgrenzwert nach Ermittlung der Änderung der Soll-Ausgangsspannung neu definiert werden. Dies bietet eine einfache Möglichkeit zur Anpassung des ersten Sollwertes.
- Bevorzugt kann den Zellen durch den elektrochemischen Energiespeicher (bzw. dessen Steuereinheit) eine Differenz zwischen dem ersten und dem zweiten Sollwert mitgeteilt werden, im Ansprechen worauf die Zellen anhand eines vordefinierten Algorithmus' den neuen Ladezustandsgrenzwert individuell ermitteln. Der vordefinierte Algorithmus kann beispielsweise eine Anzahl von gespeicherten Werten umfassen, aus welchen die einzelne Zelle einen der Differenz nächstliegenden auswählt und einen zugeordneten Ladezustandsgrenzwert lädt und fortan verwendet. Eine solche Anpassung des Ladezustandsgrenzwertes ist mit minimalem Signalisierungsaufwand und geringstmöglicher Rechenleistung innerhalb der einzelnen Zellen (bzw. deren Zellüberwachungsschaltkreise) darstellbar.
- Alternativ kann den Zellen der neue (aktualisierte) Ladezustandsgrenzwert durch den elektrochemischen Energiespeicher bzw. dessen Steuereinheit mitgeteilt werden. Auf diese Weise kann eine Berechnung des Ladezustandsgrenzwertes innerhalb der Smart Cells gänzlich unterbleiben.
- Auch der erste Wahrscheinlichkeitswert kann den Zellen vom Energiespeicher bzw. dessen Steuereinheit zur Verfügung gestellt werden. Wie oben ausgeführt, können für Einschaltvorgänge und Ausschaltvorgänge unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten Pon/Poff zugewiesen und angewendet werden. Auf diese Weise können auch neue Spannungssollwerte realisiert werden, welche durch eine Anpassung des Ladezustandsgrenzwertes allein nicht erzielt werden können.
- Die Ausgangsspannung des elektrochemischen Energiespeichers kann durch die Anpassung eines ersten Wahrscheinlichkeitswertes für eine Einschaltwahrscheinlichkeit und durch Anpassung eines zweiten Wahrscheinlichkeitswertes für eine Ausschaltwahrscheinlichkeit definiert werden. Im Zuge dessen kann zur Erhöhung des Sollwertes der erste Wahrscheinlichkeitswert erhöht und bei einer Verringerung des Sollwertes der zweite Wahrscheinlichkeitswert erhöht werden. Dies bietet mehr Flexibilität bei der Anpassung eines Sollwertes für die Ausgangsspannung des elektrochemischen Energiespeichers.
- Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein elektrochemischer Energiespeicher mit Zellen zum Speichern elektrischer Energie und einer Verarbeitungseinrichtung vorgeschlagen. Für die Zellen, welche als Smart Cells ausgestaltet sein können, gilt das in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Gesagte entsprechend. Die Verarbeitungseinrichtung kann beispielsweise als Steuerungseinheit ausgestaltet sein, wie sie ebenfalls in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren funktional beschrieben worden ist. Durch diese Elemente ist der elektrochemische Energiespeicher eingerichtet, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, wie es oben im Detail beschrieben worden ist. Die Merkmale, Merkmalskombinationen sowie die sich aus diesen ergebenden Vorteile entsprechen den in Verbindung mit dem erstgenannten Erfindungsaspekt beschriebenen derart ersichtlich, dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:
-
1 ein schematisches Schaltbild einer Smart Cell; -
2 ein schematisches Flussdiagramm zur Definition der Ausgangsspannung eines Energiespeichers; -
3 ein Prinzipschaltbild einer intrinsisch sicheren Batteriezelle; -
4 ein Diagramm zur Definition von Einschalt- und Ausschaltwahrscheinlichkeiten als Funktion einer Änderung des Spannungssollwertes; -
5 eine Darstellung eines exemplarischen Zusammenhangs zwischen einem Ladezustandsgrenzwert und dem Betrag einer Änderung des Spannungssollwertes; und -
6 ein Flussdiagramm, veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens. - Ausführungsformen der Erfindung
-
4 zeigt einen möglichen Zusammenhang zur Definition eines ersten Wahrscheinlichkeitswerts Pon sowie eines zweiten Wahrscheinlichkeitswerts Poff in Abhängigkeit einer normierten Änderung der Ausgangsspannung. Die Änderung der Ausgangsspannung ist normiert auf den bisherigen vordefinierten Wert für die Ausgangsspannung. Für positive Werte ergibt sich ein linearer Anstieg der ersten Wahrscheinlichkeit Pon, wobei die erste Wahrscheinlichkeit einen Wert von 0 annimmt, sofern die normierte Spannungsänderung ebenfalls 0 ist, und die erste Wahrscheinlichkeit einen Wert von 1 annimmt, sofern die normierte Spannungsänderung ebenfalls den Wert 1 hat. Für negative normierte Änderungen der Ausgangsspannung ergibt sich ein linearer Zusammenhang für die zweite Wahrscheinlichkeit Poff, wobei die zweite Wahrscheinlichkeit Poff einen Wert von 1 annimmt, sofern die normierte Änderung der Ausgangsspannung einen Wert von –1 annimmt und die zweite Wahrscheinlichkeit Poff einen Wert von 0 annimmt, sofern die normierte Änderung ebenfalls einen Wert von 0 aufweist. -
5 zeigt einen möglichen Zusammenhang zwischen einer Änderung des Ladezustandsgrenzwertes Δ SOClimit in Abhängigkeit eines Betrages der Änderung der Ausgangsspannung. Der Verlauf zeigt eine linear ansteigende Kurve, welche die Abszisse für positive Werte des Betrages der Änderung der Ausgangsspannung schneidet. Für den Fall kleiner Änderungen des Betrages der Ausgangsspannung kann der Ladezustandsgrenzwert SOClimit kontinuierlich erhöht werden, was nur stärkeren Zellen eine Teilnahme am Balancing-Verfahren erlaubt. Dabei führen die stärkeren Zellen die Einschalt- bzw. Ausschaltschritte unter Verwendung der jeweiligen Wahrscheinlichkeiten Pon und Poff aus und tragen so zum aktiven Balancing der Zellen ausschließlich bei. Hierbei bestimmen die stärkeren Zellen den SOC-Level, bei welchem das Balancing ausgeführt werden soll. Schwächere Zellen, welche der Bedingung SOCcell > SOClimit nicht genügen und daher permanent ausgeschaltet bleiben, nehmen am aktiven Balancing der Zellen nicht teil. -
6 zeigt ein Flussdiagramm, veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens. In Schritt100 wird für einen elektrochemischen Energiespeicher ein erster Sollwert einer Ausgangsspannung festgelegt. In Schritt200 wird eine erste Wahrscheinlichkeit zum Schalten einer ersten Zelle des elektrochemischen Energiespeichers festgelegt, wobei die erste Wahrscheinlichkeit ein Zuschalten und/oder Abschalten der ersten Zelle zu bzw. von dem elektrochemischen Energiespeicher vorgibt. In Schritt300 wird ein erster gemeinsamer Ladezustandsgrenzwert für alle Zellen des elektrochemischen Energiespeichers in Abhängigkeit des ersten Sollwertes definiert. Unabhängig von dem ersten Wahrscheinlichkeitswert wird in Schritt400 die erste Zelle ausgeschaltet, sofern ihr Ladezustand unterhalb des Ladezustandsgrenzwertes liegt. Mit anderen Worten bleibt die erste Zelle zumindest so lange ausgeschaltet, wie ihr Ladezustand unterhalb des Ladezustandsgrenzwertes liegt. Anschließend wird in Schritt500 (z.B. aufgrund eines geänderten Betriebszustandes einer Last des elektrochemischen Energiespeichers) ein zweiter, vom ersten Sollwert der Ausgangsspannung abweichender Sollwert der Ausgangsspannung des Energiespeichers festgelegt. Anschließend wird in Schritt600 zur Anpassung der Ausgangsspannung der erste gemeinsame Ladezustandsgrenzwert für alle Zellen des elektrochemischen Energiespeichers in Abhängigkeit des ersten Sollwertes neu definiert. - Auch wenn die erfindungsgemäßen Aspekte und vorteilhaften Ausführungsformen anhand der in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungsfiguren erläuterten Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben worden sind, sind für den Fachmann Modifikationen und Kombinationen von Merkmalen der dargestellten Ausführungsbeispiele möglich, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen, deren Schutzbereich durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.
Claims (10)
- Verfahren zum Schalten von Zellen (
3 ,21 ,22 ,23 ,2n ) eines elektrochemischen Energiespeichers (1 ) umfassend die Schritte: – Festlegen (100 ) eines ersten Sollwertes einer Ausgangsspannung des Energiespeichers (1 ), – Festlegen (200 ) einer ersten Wahrscheinlichkeit zum Schalten einer ersten Zelle (3 ,21 ,22 ,23 ,2n ), wobei die erste Wahrscheinlichkeit ein Zuschalten und/oder Abschalten der ersten Zelle zu bzw. von dem elektrochemischen Energiespeicher (1 ) vorgibt, – Definieren (300 ) eines ersten gemeinsamen Ladezustandsgrenzwertes für alle Zellen (3 ,21 ,22 ,23 ,2n ) des elektrochemischen Energiespeichers (1 ) in Abhängigkeit des ersten Sollwertes, und unabhängig von dem ersten Wahrscheinlichkeitswert – Ausschalten (400 ) der ersten Zelle (3 ,21 ,22 ,23 ,2n ), sofern Ihr Ladezustand unterhalb des Ladezustandsgrenzwertes liegt. - Verfahren nach Anspruch 1 weiter umfassend den Schritt – Festlegen (
500 ) eines zweiten, vom ersten Sollwert (Vset_total) der Ausgangsspannung abweichenden Sollwertes der Ausgangsspannung (Vactual_total) des Energiespeichers (1 ), und – Neudefinieren (600 ) des ersten gemeinsamen Ladezustandsgrenzwertes (SOClimit) für alle Zellen (3 ,21 ,22 ,23 ,2n ) des elektrochemischen Energiespeichers (1 ) in Abhängigkeit des zweiten Sollwertes. - Verfahren nach Anspruch 2, wobei eine Differenz (ΔVset_total) zwischen dem ersten und dem zweiten Sollwert ermittelt und zur Neudefinition des ersten gemeinsamen Ladezustandsgrenzwertes verwendet wird.
- Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei den Zellen (
3 ,21 ,22 ,23 ,2n ) durch den elektrochemischen Energiespeicher (1 ) eine Differenz (ΔVset_total) zwischen dem ersten und dem zweiten Sollwert mitgeteilt wird und die Zellen (3 ,21 ,22 ,23 ,2n ) anhand eines in den Zellen (3 ,21 ,22 ,23 ,2n ) vordefinierten Algorithmus‘ den Ladezustandsgrenzwert (SOClimit) individuell ermitteln. - Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei den Zellen (
3 ,21 ,22 ,23 ,2n ) durch den elektrochemischen Energiespeicher (1 ) der Ladezustandsgrenzwert (SOClimit) mitgeteilt wird. - Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der erste Wahrscheinlichkeitswert (Pon) für alle Zellen (
3 ,21 ,22 ,23 ,2n ) des elektrochemischen Energiespeichers (1 ) gemeinsam steht. - Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Wahrscheinlichkeitswert (Pon) von einer Verarbeitungseinrichtung des Energiespeichers (
1 ) an alle Zellen (3 ,21 ,22 ,23 ,2n ) gesendet wird. - Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der erste Wahrscheinlichkeitswert (Pon) für eine Einschaltwahrscheinlichkeit und ein entsprechender zweiter Wahrscheinlichkeitswert (Poff) für eine Ausschaltwahrscheinlichkeit definiert werden, wobei der erste Wahrscheinlichkeitswert (Pon) und der zweite Wahrscheinlichkeitswert (Poff) auf Basis einer Änderung des ersten Sollwertes (Vset_total) oder des zweiten Sollwertes festgelegt werden.
- Verfahren nach Anspruch 8, wobei bei einer Erhöhung des Sollwertes (Vset_total) der erste Wahrscheinlichkeitswert (Pon) erhöht wird und bei einer Verringerung des Sollwertes (Vset_total) der zweite Wahrscheinlichkeitswert (Poff) erhöht wird.
- Elektrochemischer Energiespeicher (
1 ) umfassend – Zellen (3 ,21 ,22 ,23 ,2n ) zum Speichern elektrischer Energie, und – eine Verarbeitungseinrichtung (24 ), wobei der elektrochemische Energiespeicher (1 ) eingerichtet ist, ein Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche durchzuführen.
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