-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Fahrzeugkarosserie für ein Personenkraftfahrzeug, mit einem Seitenschweller und einer Bodenplatte, die miteinander verbunden sind.
-
Aus der
DE 10 2010 030 515 A1 ist beispielsweise eine Karosserie eines Personenkraftfahrzeugs bekannt, die zwei Seitenschweller aufweist, zwischen denen sich ein Boden mit Hohlkammern erstreckt, wobei der Boden über Haltewinkel an inneren Seitenwänden der Seitenschweller befestigt ist. Die Seitenschweller sind in Schalenbauweise aus einem kohlefaserverstärkten Kunststoff ausgebildet und der Boden ist aus einer Leichtmetalllegierung ausgebildet. Ferner sind in den Hohlräumen der Seitenschweller Energieabsorptionselemente untergebracht, um im Fall einer Kollision von der Seite hinreichend Energie absorbieren zu können.
-
Darüber hinaus ist in der
DE 10 2011 085 590 A1 eine herkömmliche Fahrzeugkarosserie gezeigt, die einen Seitenschweller bestehend aus einem Innenblech und einem Außenblech sowie einem Verstärkungsblech, die ein geschlossenes Hohlprofil ausbilden, aufweist. Das Verstärkungsblech bildet eine innere Seitenwand des Seitenschwellers, wobei an der Seitenwand des Verstärkungsblechs ein Bodenblech fixiert ist.
-
Generell dienen bekannte Seitenschweller dazu, einen Fahrzeuginnenraum, insbesondere eine Fahrgastzelle bei einer seitlichen Kollision hinreichend zu schützen und Kollisionsenergie abzubauen. Hierfür ist es erforderlich, dass ein Seitenschweller eine hinreichende Festigkeit und ein hinreichendes Kollisionsenergieabsorptionsvermögen aufweist.
-
Es ist nunmehr die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fahrzeugkarosserie mit einem Seitenschweller und einer Bodenplatte zu schaffen, wobei eine Festigkeit und ein Kollisionsenergieabsorptionsvermögen der Fahrzeugkarosserie, insbesondere des Seitenschwellers, gegenüber einer seitlichen Kollision bei geringem Gewicht hinreichend hoch ist.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Fahrzeugkarosserie mit einem Seitenschweller und einer Bodenplatte gelöst, die die Kombination der Merkmale von Patentanspruch 1 aufweist. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen aufgeführt.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung hat eine Fahrzeugkarosserie einen Seitenschweller, der eine obere Wand sowie eine untere Wand aufweist und der nach Art eines Hohlprofils ausgebildet ist. Ferner hat die erfindungsgemäße Fahrzeugkarosserie eine Bodenplatte, wobei der Seitenschweller und die Bodenplatte miteinander verbunden sind. Die Bodenplatte ist gemäß der vorliegenden Erfindung überlappend mit der oberen Wand und/oder der unteren Wand des Seitenschwellers ausgebildet. Insbesondere überlappt die Bodenplatte die obere Wand und/oder die untere Wand in eine Fahrzeugkarosseriequerrichtung und eine Fahrzeugkarosserielängsrichtung.
-
Eine Fahrzeugkarosserie gemäß der vorliegenden Erfindung ist bevorzugt eine Kraftfahrzeugkarosserie und insbesondere eine Personenkraftfahrzeugkarosserie, wobei die Fahrzeugkarosserie bevorzugt eine Fahrgastzelle, die zwischen einem sogenannten Vorderwagen und einem sogenannten Hinterwagen ausgebildet ist, aufweist.
-
Ein Seitenschweller gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein unterer, äußerer seitlicher Längsträger, der sich in einem Bereich zwischen einem vorderen Radhaus und einem hinteren Radhaus – zwischen einem Vorderwagen und einem Hinterwagen – erstreckt.
-
Üblicherweise hat eine derartige Fahrzeugkarosserie einen linken Seitenschweller und einen rechten Seitenschweller, zwischen denen sich eine einzige Bodenplatte oder mehrere Bodenplatten erstrecken.
-
Der Seitenschweller hat bevorzugt ein geschlossenes Hohlprofil.
-
Durch die erfindungsgemäße überlappende Anordnung des Seitenschwellers und der Bodenplatte in x-Richtung (Karosserielängsrichtung) und y-Richtung (Karosseriequerrichtung), d. h. eine Überlappung mit einer oberen Wand und einer unteren Wand, bildet die Bodenplatte eine Verstärkung des Hohlprofils des Seitenschwellers und erhöht somit eine Festigkeit und eine Kollisionsenergieabsorptionsfähigkeit des Seitenschwellers. Der Seitenschweller kann beispielsweise vorteilhaft durch die erfindungsgemäße Anordnung der Bodenplatte leichter ausgeführt werden. Ein zusätzliches Verstärkungselement des Seitenschwellers oder ein Energieabsorptionselement kann weggelassen werden oder leichter ausgeführt werden als in dem Fall, in dem die Bodenplatte nicht wie erfindungsgemäß vorgeschlagen, mit dem Seitenschweller überlappt. Gegebenenfalls ist durch die vorliegende Erfindung damit auch eine Teilezahl reduziert. Im Falle einer seitlichen Kollision trägt die Bodenplatte durch die Überlappung mit dem Steinschweller bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Kollision, d. h. zu einem frühen Zeitpunkt einer Verformung des Seitenschwellers, zu einer Kollisionsenergieabsorption bei.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Fahrzeugkarosserie der vorliegenden Erfindung erstreckt sich die Bodenplatte im Wesentlichen über eine gesamte Breite des Seitenschwellers, d. h. eine Breite des Seitenschwellers in y-Richtung. Mit anderen Worten ist die Bodenplatte bevorzugt im Wesentlichen über eine gesamte Breite des Seitenschwellers mit der oberen Wand und/oder der unteren Wand des Seitenschwellers überlappend ausgebildet.
-
Hierdurch trifft bei der seitlichen Kollision ein Kollisionsgegner nicht nur unmittelbar auf den Seitenschweller, sondern auch unmittelbar auf die Bodenplatte, die damit unmittelbar zur Kollisionsenergieabsorption durch plastische Verformung und/oder kleinteiligen Sprödbruch beitragen kann.
-
Bevorzugt kann sich die Bodenplatte bis zu einer äußeren Seitenwand des Seitenschwellers erstrecken. Vorteilhaft kann die Bodenplatte mit der äußeren Seitenwand verbunden sein.
-
Mit dem Ausdruck äußere Seitenwand des Seitenschwellers ist die Wand gemeint, die einer Fahrzeugkarosserieaußenseite zugewandt angeordnet ist. Durch die Erstreckung der Bodenplatte bis zu der äußeren Seitenwand kann eine Energieabsorptionsfähigkeit der Bodenplatte selbst bereits zu Beginn einer Verformung des Seitenschwellers, also bereits bei Verformung der äußeren Seitenwand des Seitenschwellers, vorteilhaft genutzt werden.
-
Hierdurch kann eine versteifende und eine Festigkeit erhöhende Wirkung der Bodenplatte besonders gut realisiert werden.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Bodenplatte an einer Außenseite oder einer Innenseite der oberen Wand oder der unteren Wand des Seitenschwellers anliegend angeordnet und mit der entsprechenden Wand, d. h. der oberen Wand oder der unteren Wand, verbunden.
-
Die Außenseite der oberen Wand ist die Seite, die einer Fahrzeugkarosserieoberseite zugewandt ist, während die Innenseite der oberen Wand die Seite ist, die einer Fahrzeugkarosserieunterseite zugewandt ist und insbesondere einer inneren Kammer des Hohlprofils zugewandt ist.
-
Bevorzugt ist bei der Fahrzeugkarosserie gemäß der vorliegenden Erfindung die Bodenplatte zwischen einer oberen Wand und einer unteren Wand des Seitenschwellers angeordnet. Zusätzlich kann die Bodenplatte vorteilhaft eine innere Seitenwand des Seitenschwellers durchdringen. Mit anderen Worten kann die innere Seitenwand mit einer oberen inneren Seitenwand und einer unteren inneren Seitenwand zweiteilig ausgeführt sein, wobei zwischen der oberen inneren Seitenwand und der unteren inneren Seitenwand die Bodenplatte verläuft. Dabei ist die innere Seitenwand vorteilhaft mit der Bodenplatte verbunden. Weiterhin kann die Bodenplatte zusätzlich eine äußere Seitenwand des Seitenschwellers durchdringen. Ebenso wie die innere Seitenwand kann die äußere Seitenwand mit einer oberen äußeren Seitenwand und einer unteren äußeren Seitenwand ausgebildet sein, wobei zwischen der oberen inneren Seitenwand und der unteren inneren Seitenwand die Bodenplatte verläuft. Dabei ist die innere Seitenwand vorteilhaft mit der Bodenplatte verbunden.
-
In dem Fall, in dem die Bodenplatte sowohl die innere Seitenwand als auch die äußere Seitenwand durchdringt, kann der Seitenschweller vorteilhaft aus einer oberen Halbschale des Hohlprofils und einer unteren Halbschale des Hohlprofils ausgebildet sein, wobei zwischen den Halbschalen die Bodenplatte angeordnet ist.
-
Die Bodenplatte kann, in dem Fall, in dem sie die innere Seitenwand des Seitenschwellers durchdringt oder zusätzlich die äußere Seitenwand des Seitenschwellers durchdringt, beabstandet zu der oberen Wand und zu der unteren Wand angeordnet sein.
-
Hierdurch teilt die Bodenplatte einen Innenraum, d. h. eine Hohlkammer, des Seitenschwellers in einen oberen Bereich und einen unteren Bereich und erhöht damit eine Festigkeit und eine Energieabsorptionsfähigkeit des Seitenschwellers in Kombination mit der Bodenplatte vorteilhaft.
-
In einer alternativen Ausführungsform kann die Bodenplatte die obere Wand oder die untere Wand des Seitenschwellers auch ersetzen. Mit anderen Worten bildet in diesem Fall die Bodenplatte die obere Wand oder die untere Wand des Seitenschwellers aus. Der Seitenschweller ist in diesem Fall als ein offenes Hohlprofil ausgebildet, wobei die Bodenplatte hierbei zusammen mit dem Seitenschweller ein geschlossenes Hohlprofil ausbildet.
-
Die Bodenplatte kann mehrlagig, insbesondere in Form einer sogenannten Sandwichkonstruktion ausgebildet sein, da eine derartige Konstruktion eine höhere Energieabsorptionsfähigkeit aufweist.
-
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Bodenplatte eine obere Lage und eine untere Lage auf, die zueinander beabstandet sind.
-
Hierdurch ist bei einer Seitenkollision ein Ausknicken der Bodenplatte erschwert und damit eine Festigkeit und eine Energieabsorptionsfähigkeit der Bodenplatte erhöht. Zudem ist hiermit eine Verstärkung des Seitenschwellers verbessert.
-
Bevorzugt kann bei der Bodenplatte mit der oberen Lage und der unteren Lage zwischen der oberen Lage und der unteren Lage als eine Zwischenlage eine Schaumlage ausgebildet sein. Hierbei kann bevorzugt jeglicher bekannte geschäumte Werkstoff verwendet sein. Eine Schaumlage als Zwischenlage ist leicht und stabilisiert die obere Lage und die untere Lage zueinander, so dass das vorstehend beschriebene Ausknicken der Bodenplatte noch besser verhindert ist.
-
Alternativ oder zusätzlich zu der Schaumlage kann eine Zwischenlage aus einem Wabenmaterial, d. h. eine Wabenlage, angeordnet sein. Das Wabenmaterial kann aus Kunststoff oder auch aus einem metallischen Werkstoff, wie einem Leichtmetall, ausgebildet sein. Eine derartige Wabenlage hat analog zu der vorstehend beschriebenen Schaumlage Vorteile im Hinblick auf ein erschwertes Ausknicken der Bodenplatte und eine Stabilisierung der oberen Lage gegenüber der unteren Lage.
-
Zusätzlich oder als weitere Alternative kann auch jegliches andere Abstandselement als Zwischenlage zwischen der oberen Lage und der unteren Lage angeordnet sein, wobei das Abstandselement einen Abstand der oberen Lage und der unteren Lage zueinander sicher stellt und hinreichend leicht ist. Als Abstandselement kommen beispielsweise eine profilierte Platte oder mehrere profilierte Platten in Frage. Das Abstandselement kann ein U-Profil oder ein V-Profil aufweisen.
-
Die Bodenplatte kann auch auf einer Seite der Bodenplatte oder auf beiden Seiten mit zusätzlichen Verstärkungselementen versehen sein, die derart ausgebildet sind, dass sie zusammen mit der Bodenplatte Hohlprofile ausbilden.
-
Dies ist ebenso vorteilhaft im Hinblick auf ein Unterbinden eines Ausknickens der Bodenplatte im Falle einer Seitenkollision und verbessert damit eine Energieabsorptionsfähigkeit der Fahrzeugkarosserie insgesamt bei der Seitenkollision.
-
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann der Seitenschweller aus einem Faserverbundwerkstoff ausgebildet sein. Als Faserverbundwerkstoff kommt jeglicher Faserverbundwerkstoff in Frage, der im Fahrzeugbau und/oder Karosseriebau zum Einsatz kommt. Besonders bevorzugt ist aufgrund der hohen Festigkeit ein Kohlenstofffaserverbundwerkstoff.
-
Der Faserverbundwerkstoff kann insbesondere mit Endlosfasern ausgebildet sein, welche eine Festigkeit des Seitenschwellers weiter erhöhen.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Bodenplatte zumindest bereichsweise aus einem Faserverbundwerkstoff ausgebildet. Auch in diesem Fall ist jeglicher Faserverbundwerkstoff, der vorteilhaft beim Einsatz in Fahrzeugkarosserien ist, denkbar, wobei ein Kohlenstofffaserverbundwerkstoff besonders bevorzugt ist. Die Bodenplatte kann vollständig aus Faserverbundwerkstoff bestehen. Die Bodenplatte kann jedoch auch in Mischbauweise mehrlagig aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen. Beispielsweise kann in dem Fall, in dem die Bodenplatte eine obere Lage und eine untere Lage aufweist, eine der beiden Lagen aus Faserverbundwerkstoff ausgebildet sein. Es können auch alle beide Lagen aus Faserverbundwerkstoff ausgebildet sein. Eine dazwischen angeordnete Lage, also eine Zwischenlage, kann aus einem anderen Material ausgebildet sein, wie beispielsweise im Falls vorstehend beschriebener Schaumlage oder Wabenlage oder Abstandslage.
-
Als Fasern in dem Faserverbundwerkstoff sind besonders bevorzugt Endlosfasern verwendet.
-
Endlosfasern sind im Hinblick auf eine Festigkeit der Bodenplatte gegenüber Kurzfasern oder Langfasern besonders vorteilhaft. Insbesondere ist es bei Endlosfasern besonders einfach jene gezielt in einer oder mehrere bestimmte Richtungen anzuordnen, so dass einer Beanspruchung durch eine Seitenkollision besonders leicht begegnet werden kann.
-
Vorstehend beschriebene Weiterbildungen und Merkmale der vorliegenden Erfindung können soweit möglich beliebig miteinander kombiniert werden.
-
Nachstehend erfolgt eine Kurzbeschreibung der Figuren.
-
1 ist eine schematische Schnittansicht durch einen Seitenschweller und eine Bodenplatte gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
-
2 ist eine schematische Schnittansicht durch einen Seitenschweller und eine Bodenplatte gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
-
3 ist eine schematische Schnittansicht durch einen Seitenschweller und eine Bodenplatte gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
-
4 ist eine schematische Schnittansicht durch einen Seitenschweller und eine Bodenplatte gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
-
5 ist eine schematische Schnittansicht durch einen Seitenschweller und eine Bodenplatte gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
-
6 ist eine schematische Schnittansicht durch einen Seitenschweller und eine Bodenplatte gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
-
7 ist eine schematische Schnittansicht durch einen Seitenschweller und eine Bodenplatte gemäß einem siebten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
-
Nachstehend sind unter Bezugnahme auf 1 bis 6 Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung erläutert.
-
1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung hat eine Fahrzeugkarosserie einen Seitenschweller 1 und eine Bodenplatte 3. Der Seitenschweller 1 ist ein Seitenschweller eines Personenkraftfahrzeugs, wobei der Seitenschweller 1 ein unterer äußerer seitlicher Längsträger ist, der zwischen einem vorderen Radhaus und einem hinteren Radhaus angeordnet ist und Bestandteil einer Fahrgastzelle ist. Die Bodenplatte 3 bildet einen Boden der Fahrgastzelle aus. In 1 ist lediglich ein linker Seitenschweller 1 gezeigt. Die Fahrzeugkarosserie gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel hat ebenso einen rechten Seitenschweller, wobei sich die Bodenplatte 3 bevorzugt von dem linken Seitenschweller 1 zu dem rechten Seitenschweller erstreckt. Die Fahrzeugkarosserie kann jedoch auch einen sogenannten Mitteltunnel aufweisen, wobei sich eine linke Bodenplatte von dem linken Seitenschweller bis zu dem Mitteltunnel erstreckt und eine rechte Bodenplatte von dem rechten Seitenschweller bis zum Mitteltunnel erstreckt. In Längsrichtung der Fahrzeugkarosserie kann eine einzige Bodenplatte 3 angeordnet sein, es können aber auch mehrere Bodenplatten hintereinander angeordnet sein. Die Bodenplatte 3 kann in Längsrichtung ungefähr so lang wie der Seitenschweller 1 sein.
-
Der Seitenschweller 1 ist aus einem kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, d. h. einem Kohlenstofffaserverbundwerkstoff, ausgebildet und bildet ein geschlossenes Hohlprofil aus, das eine obere Wand 5, eine untere Wand 7, eine äußere Seitenwand 9 und eine innere Seitenwand 11 hat. Die Bodenplatte 3 ist in x-Richtung bzw. in y-Richtung der Kraftfahrzeugkarosserie – also in Fahrzeuglängsrichtung und in Fahrzeugquerrichtung – überlappend mit dem Seitenschweller 1 angeordnet und überlappt insbesondere mit der oberen Wand 5 sowie der unteren Wand 7 des Seitenschwellers 1. Die Bodenplatte 3 überlappt dabei im Wesentlichen eine gesamte Breite des Seitenschwellers 1.
-
Die Bodenplatte 3 ist zwischen der oberen Wand 5 und der unteren Wand 7 angeordnet und durchdringt die innere Seitenwand 11 durch eine schlitzförmige Öffnung 113 in der inneren Seitenwand 11. Die Öffnung 113 teilt die innere Seitenwand 11 in eine obere innere Seitenwand 111 und eine untere innere Seitenwand 112. Die Bodenplatte 3 ist mit der oberen inneren Seitenwand 111 und der unteren inneren Seitenwand 112 verbunden. Ferner erstreckt sich die Bodenplatte 3 bis zu der äußeren Seitenwand 9 und ist mit der äußeren Seitenwand 9 verbunden.
-
Die Bodenplatte 3 ist stoffschlüssig und/oder reibschlüssig und/oder kraftschlüssig an dem Seitenschweller 1 fixiert.
-
Die Bodenplatte 3 ist mehrlagig nach Art einer Sandwichkonstruktion ausgebildet, wobei die Bodenplatte 3 eine obere Lage und eine untere Lage aufweist. Zwischen der oberen Lage und der unteren Lage können eine oder mehrere weitere Zwischenlagen angeordnet sein, wobei beispielsweise ein Schaumkern oder ein Wabenkern zwischen der unteren und oberen Lage angeordnet sein kann. Darüber hinaus kann alternativ oder zusätzlich eine profilierte Lage zwischen der oberen Lage und der unteren Lage angeordnet sein, die die obere Lage und die untere Lage voneinander beabstandet und Hohlräume zwischen der oberen Lage und der unteren Lage ausbildet. Die obere Lage und die untere Lage bestehen aus einem kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff, wobei insbesondere gerichtete Endlosfasern verwendet sind. Es sind auch andere Faserverbundwerkstoffe ebenso wie metallische Werkstoffe zur Ausbildung der Bodenplatte 3 möglich.
-
Im Fall einer Seitenkollision, beispielsweise mit einem pfahlförmigen Hindernis, verstärkt die beschriebene Anordnung der Bodenplatte 3 den Seitenschweller 1 und ermöglicht zusätzliches Energieabsorptionspotenzial bei Verformung des Seitenschwellers 1. Darüber hinaus trifft durch die überlappende Anordnung der Bodenplatte 3 mit dem Seitenschweller 1 das Kollisionshindernis unmittelbar oder nach sehr kurzem Verformungsweg des Seitenschwellers 1 auf die Bodenplatte 3, welche unmittelbar zur Absorption von Kollisionsenergie beitragen kann. Durch die mehrlagige Ausbildung der Bodenplatte 3 kann die Bodenplatte 3 höhere Lasten in y-Richtung aufnehmen, ohne, dass es zu einem Ausknicken der Bodenplatte kommt, so dass ein Energieabsorptionspotenzial bei Verformung oder kleinteiligem Sprödbruch der Bodenplatte 3 auf einem hohen Niveau bleibt.
-
Insgesamt kann hierdurch der Seitenschweller 1 leichter und weniger fest ausgebildet sein und/oder die Bodenplatte 3 kann zusätzliche Energieabsorptionselemente innerhalb des Seitenschwellers 1 ersetzen.
-
Nachstehend sind weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf 2 bis 7 beschrieben, wobei gleiche oder ähnliche Merkmale mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind und im Wesentlichen lediglich Unterschiede zu dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben sind und eine Beschreibung der Ähnlichkeiten bzw. Übereinstimmungen mit dem ersten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen weggelassen sind.
-
2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, wobei ein Seitenschweller 1 und eine Bodenplatte 3 miteinander überlappend angeordnet sind. Insbesondere ist die Bodenplatte 3 gegenüberliegend bzw. angrenzend zu einer Innenseite einer oberen Wand 5 des Seitenschwellers 1 angeordnet. Die Bodenplatte 3 durchdringt eine innere Seitenwand 11 bzw. die innere Seitenwand 11 endet an der Bodenplatte 3. Es ist zwischen der inneren Seitenwand 11 und der oberen Wand 5 ein Schlitz 113 ausgebildet durch den die Bodenplatte 3 verläuft. Bevorzugt ist die Bodenplatte 3 mit der oberen Wand 5 stoffschlüssig und/oder reibschlüssig und/oder formschlüssig, beispielsweise durch Kleben, verbunden. Ferner ist die Bodenplatte 3 mit der inneren Seitenwand 11 verbunden.
-
Ebenso wie in dem ersten Ausführungsbeispiel kann die Bodenplatte 3 mehrlagig in Bezug auf das erste Ausführungsbeispiel beschrieben ausgeführt sein.
-
In 3 ist ein drittes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei das dritte Ausführungsbeispiel im Wesentlichen mit dem zweiten Ausführungsbeispiel übereinstimmt, nur dass eine Bodenplatte 3 angrenzend zu einer unteren Wand 7 eines Seitenschwellers 1 angeordnet und mit dieser verbunden ist und die Bodenplatte 3 einen Schlitz 113 zwischen einer inneren Seitenwand 11 und der unteren Wand 7 durchdringt.
-
In 3 ist ein viertes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigt, wobei sich das vierte Ausführungsbeispiel von den vorhergehenden Ausführungsbeispielen dadurch unterscheidet, dass eine Bodenplatte 3 angrenzend zu einer Außenseite einer oberen Wand 5 eines Seitenschwellers 1 ausgebildet ist und mit dieser verbunden ist. Die Bodenplatte 3 überlappt dabei im Wesentlichen eine gesamte Breite des Seitenschwellers 1.
-
Alternativ zu dem vierten Ausführungsbeispiel kann in einer Abwandlung des vierten Ausführungsbeispiels die Bodenplatte 3 auch angrenzend zu einer Außenwand der unteren Wand 7 angeordnet und mit der unteren Wand 7 verbunden sein.
-
Gemäß einem in 5 und 6 gezeigten fünften und sechsten Ausführungsbeispiel ersetzt eine Bodenplatte 3 eine obere Wand bzw. eine untere Wand eines Seitenschwellers 1 und bildet zusammen mit dem Seitenschweller 1 ein geschlossenes Hohlprofil aus.
-
7 zeigt ein siebtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, wobei entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel eine Bodenplatte 3 eine innere Seitenwand 11 eines Seitenschwellers durchdringt. Die Bodenplatte 3 ist zwischen einer oberen Wand 5 und einer unteren Wand 7 des Seitenschwellers 1 angeordnet. Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel durchdringt die Bodenplatte 3 zusätzlich eine äußere Seitenwand 9 durch eine schlitzförmige Öffnung 93 in der äußeren Seitenwand 9. Die Öffnung 93 teilt die äußere Seitenwand 9 in eine obere äußere Seitenwand 91 und eine untere äußere Seitenwand 92. Die Bodenplatte 3 ist mit der oberen äußeren Seitenwand 91 und der unteren äußeren Seitenwand 91 verbunden. Dabei kann der Seitenschweller 1 insbesondere aus zwei Halbschalen, einer oberen Halbschale mit der oberen Wand 5, der oberen äußeren Seitenwand 91 und der oberen inneren Seitenwand 11 sowie einer unteren Halbschale mit der unteren Wand 7, der unteren äußeren Seitenwand 93 und der unteren inneren Seitenwand 112, bestehen. Die Bodenplatte 3 ist zwischen der unteren Halbschale und der oberen Halbschale des Seitenschwellers angeordnet und fixiert.
-
Die verwendeten Werkstoffe des Seitenschwellers und der Bodenplatte sowie ein mehrlagiger Aufbau der Bodenplatte können in dem zweiten bis siebten Ausführungsbeispiel so ausgebildet sein, wie in Bezug auf das erste Ausführungsbeispiel beschrieben ist. Eine Funktion und Wirkung der Fahrzeugkarosserie mit dem Seitenschweller und der Bodenplatte gemäß dem ersten bis sechsten Ausführungsbeispiel entspricht grundsätzlich der in Bezug auf das erste Ausführungsbeispiel beschriebenen Funktion und Wirkung.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102010030515 A1 [0002]
- DE 102011085590 A1 [0003]