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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff in Anspruch 1. Bei dem Abstandsmessgerät handelt es sich insbesondere um ein Füllstandsmessgerät zur Bestimmung des Füllstands einer Flüssigkeit oder eines Schüttguts in einem Behälter mittels Radartechnik.
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Radarmessgeräte zur Füllstandsmessung werden von der Anmelderin in unterschiedlichen Ausgestaltungen hergestellt und vertrieben. Ein frei abstrahlendes Radarmessgerät wird beispielsweise unter der Bezeichnung „Micropilot“ angeboten. Über eine Antenne werden Mikrowellen in Richtung des Mediums abgestrahlt. Die an der Oberfläche des Mediums reflektierten EM-Wellen werden von dem Messgerät wieder empfangen und eine Echofunktion gebildet, welche die Echoamplitude als Funktion der Entfernung darstellt. Aus dieser Funktion wird das Nutzecho ermittelt und die zugehörige Laufzeit bestimmt. An Hand der Laufzeit wird die Distanz zwischen der Antenne des Radarmessgeräts und dem Medium bestimmt.
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Es sind verschiedene Messverfahren bekannt, wobei das Pulsradar und das Frequenzmodulations-Dauerstrichradar (FMCW-Radar) die bekanntesten darstellen. Beim Pulsradar werden periodisch kurze Mikrowellenimpulse ausgesendet und die an der Oberfläche des Mediums reflektierten Impulse wieder empfangen. Die empfangene Signalamplitude als Funktion der Zeit stellt die Echofunktion dar, wobei jeder Wert einem in einem bestimmten Abstand von der Antenne reflektierten Echo entspricht.
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Beim FMCW-Verfahren wird eine kontinuierliche Mikrowelle ausgesendet, welche periodisch frequenzmoduliert wird. Die Frequenz des empfangenen Signals weist zum Empfangszeitpunkt eine bestimmte Differenz gegenüber der Frequenz des Sendesignals auf, welche von der Laufzeit des Echos abhängt. Aus der Frequenzdifferenz ist somit die Distanz zwischen Antenne und Medium bestimmbar. Die Echofunktion wird durch ein Fourierspektrum des Mischsignals aus Sendesignal und Empfangssignal dargestellt.
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Zur Kalibrierung von Abstandsmessgeräten, insbesondere von genannten Radarmessgeräten, kommt häufig eine Messstrecke zum Einsatz, deren Länge dem Messbereich des Abstandsmessgeräts entspricht, und auf welcher ein flächiger Reflektor, auch Prallplatte genannt, verschiebbar angeordnet ist. Das zu kalibrierende Abstandsmessgerät wird beispielsweise am Anfangspunkt der Messstrecke positioniert, das Messsignal in Richtung Reflektor ausgesendet und das reflektierte Messsignal empfangen. Bei einem Radarmessgerät wird anhand der Signallaufzeit die Distanz zwischen Radarmessgerät und Reflektor bestimmt. Die gemessene Distanz wird mit einem Referenzwert verglichen, welcher mittels eines kalibrierten Normals bestimmt wurde. Das kalibrierte Normal ist beispielsweise ein Laserinterferometer mit einer Genauigkeit, die um einen definierten Faktor höher ist als die Genauigkeit des zu kalibrierenden Abstandsmessgeräts. In der Regel werden zur Bestimmung der Linearität mehrere Messpunkte angefahren.
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Die Veröffentlichungsschrift
DE 10 2012 104 926 A1 beschreibt ein Verfahren zur Kalibrierung eines Abstandsmessgeräts, welches an einer Teststrecke montiert wird und ein entsprechendes Kalibriersystem. Dabei wird ein flächiges Zielobjekt zur Reflexion eines von dem Abstandsmessgerät ausgesendeten Messsignals verschiebbar auf der Teststrecke angeordnet. Mittels des Abstandsmessgeräts wird mindestens eine Distanzmessung zwischen dem Abstandsmessgerät und dem Zielobjekt durchgeführt. Ein von dem Abstandsmessgerät ermittelter Distanzmesswert wird mit einem Referenzwert verglichen. Eine Neigung des Zielobjekts wird erfasst.
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In der Veröffentlichungsschrift
DE 197 07 590 A1 wird ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Justierung der Ausrichtung einer Strahlcharakteristik eines Abstandsradars beschrieben. Der Entfernungssensor der Vorrichtung ist dabei in der Lage, Winkellagen detektierter Zielobjekte zu bestimmen.
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Es wird jedoch nicht thematisiert, welche Einflüsse die Temperatur auf die Messung haben könnte, bzw. wie man solche Einflüsse kompensieren kann.
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Abstandsmessgeräte umfassen in der Regel einen Flansch, auf dem eine Richtantenne angeordnet ist. Durch Schweiß- und Schraubprozesse kann die Richtantenne schief auf dem Flansch sitzen, wodurch die Genauigkeit des Abstandsmessgeräts verschlechtert wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System zur Kalibrierung eines Abstandsmessgeräts anzugeben, das zu einer erhöhten Genauigkeit des Abstandsmessgeräts führt und ein Verfahren anzugeben, mittels dessen das Abstandsmessgerät mit einer erhöhten Genauigkeit kalibriert werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Der Gegenstand des Anspruchs 1 ist ein System zur Kalibrierung eines Abstandsmessgeräts, umfassend eine Messstrecke, an welcher das Abstandsmessgerät montierbar ist, ein verschiebbar auf der Messstrecke montierbares flächiger Reflektor zur Reflexion eines von dem Abstandsmessgerät ausgesendeten Messsignals zurück in das Abstandsmessgerät, so dass mittels des Abstandsmessgeräts eine Distanzmessung zur Bestimmung einer Distanz zwischen dem Abstandsmessgerät und dem Reflektor durchführbar ist, ein auf der Messstrecke montierbares Laser-Abstandsmessgerät zur Erfassung einer Neigung des Reflektors, wobei Mittel zum Ausrichten des Abstandsmessgeräts vorgesehen sind, so dass die mittels des Reflektors in das Abstandsmessgerät zurück reflektierten Messsignale des Abstandsmessgeräts mit einer maximalen Intensität von dem Abstandsmessgerät empfangen werden. Erfindungsgemäß ist der Reflektor aus der Strahlungsrichtung der Messsignale des Abstandsmessgeräts entfernbar, so dass das Laser-Abstandsmessgerät eine Entfernung zwischen dem Abstandsmessgerät und dem Laser-Abstandsmessgerät bestimmt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist der Reflektor eine längenverstellbare Halterung auf, so dass eine Längenverstellung der Halterung den Reflektor in die Strahlungsrichtung hineinführt oder aus der Strahlungsrichtung herausführt.
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Gemäß einer günstigen Ausführungsform ist eine Auswerteeinheit vorgesehen, welche aus einer Änderung der Entfernung zwischen dem Laser-Abstandsmessgerät und dem Abstandsmessgeräts auf eine Genauigkeit der Kalibrierung schließt.
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Gemäß einer günstigen Variante weist die Messstrecke mindestens eine Schiene auf, wobei der Reflektor mindestens ein Schienenrad aufweist, mittels dessen der Reflektor auf der mindestens einen Schiene verschiebbar ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ebenfalls durch ein Verfahren gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren ist ein Verfahren zur Kalibrierung eines Abstandsmessgeräts mittels einer Messstrecke, die ein Laser-Abstandsmessgerät aufweist, umfassend die Verfahrensschritte, Montieren des Abstandsmessgeräts an der Messstrecke, so dass das Abstandsmessgerät und das Laser-Abstandsmessgerät einander gegenüber stehen, Anordnen eines flächigen Reflektors zwischen dem Abstandsmessgerät und dem Laser-Abstandsmessgerät, so dass die von dem Abstandsmessgerät ausgesendeten Messsignale an dem Reflektor reflektiert werden, Ausrichten des Reflektors mittels des Laser-Abstandsmessgeräts, so dass der Reflektor senkrecht zur Messstrecke angeordnet ist, Ausrichten des Abstandsmessgeräts parallel zum Reflektor, so dass die vom Reflektor zurück reflektierten Messsignale des Abstandsmessgeräts mit einer maximalen Intensität von dem Abstandsmessgerät empfangen werden, Kalibrieren des Abstandsmessgeräts unter Verschiebung des Reflektors entlang der Messstrecke.
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Erfindungsgemäß wird vor jeder Kalibrierung, der Reflektor aus der Messstrecke entfernt, um die Entfernung zwischen dem Abstandsmessgerät und dem Laser-Abstandsmessgerät zu bestimmen, um Temperatureinflüsse und Längenänderungen zu kompensieren.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1: einen skizzierten Längsschnitt eines Systems zur Kalibrierung eines Abstandsmessgeräts,
- 2a: einen skizzierten Längsschnitt eines Systems zur Kalibrierung eines Abstandsmessgeräts mit einem Reflektor in der optischen Achse,
- 2b: einen skizzierten Längsschnitt eines Systems zur Kalibrierung eines Abstandsmessgeräts mit einem Reflektor außerhalb der optischen Achse,
- 3a: einen skizzierten Längsschnitt eines Systems zur Kalibrierung eines Abstandsmessgeräts mit einem unausgerichteten Abstandsmessgerät,
- 3b: einen skizzierten Längsschnitt eines Systems zur Kalibrierung eines Abstandsmessgeräts mit einem ausgerichteten Abstandsmessgerät,
- 4: eine Seitenansicht einer Aufnahmeplatte,
- 5: einen skizzierten Längsschnitt eines Systems mit einem unebenen Boden der Messstrecke, und
- 6: eine Seitenansicht einer Rückseite eines Reflektors.
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1 zeigt einen skizzierten Längsschnitt eines Systems 1 zur Kalibrierung eines Abstandsmessgeräts 2, umfassend eine horizontale Messstrecke 3, an der das Abstandsmessgerät 2 montierbar ist. Ein flächiger Reflektor 4 ist verschiebbar auf der Messstrecke 3 angeordnet. Der Reflektor 4 reflektiert ein von dem Abstandsmessgerät 2 ausgesendetes Messsignal zurück in Richtung des Abstandsmessgeräts 2. Durch diese Anordnung ist eine Distanzmessung zur Bestimmung einer Distanz D zwischen dem Abstandsmessgerät 2 und dem Reflektor 4 möglich. Der Reflektor 4 simuliert den Füllstand eines Füllstandsmessgeräts und ist mittels einer Halterung 8 auf einem Reflektorwagen 9 montiert. Der Reflektorwagen 9 weist vier Schienenräder 7 auf, die auf zwei Schienen 6 der Messstrecke 3 verschiebbar gelagert sind, wodurch der Reflektorwagen 9 auf den Schienen 6 über eine Servosteuerung und Zahnradantrieb (nicht dargestellt) automatisiert gefahren werden kann. Durch das Verschieben des Reflektorwagens 9 auf den Schienen 6, kann die Distanz D zwischen dem Abstandsmessgerät 2 und dem Reflektor 4 variiert werden, wodurch sich verschiedene Füllstände simulieren lassen. Das Abstandsmessgerät 2 befindet sich während der ganzen Dauer der Kalibrierung (Dauer ca. 1 - 2 h) in einer Messhöhe 19 von zwei Meter.
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Die Messstrecke 3 weist an einem dem Abstandsmessgerät 2 gegenüberliegenden Ende der Messstrecke 3 ein Laser-Abstandsmessgerät 5 auf, das als Lasertracker ausgestaltet ist. Das Laser-Abstandsmessgerät 5 dient dazu eine Messdistanz M zwischen dem Laser-Abstandsmessgerät 5 und der Rückseite des Reflektors 4 zu messen. Ferner ist das Laser-Abstandsmessgerät 5 geeignet, um eine Gesamtlänge R der Messstrecke 3 zu ermitteln. Die Ermittlung der Messdistanz M und der Gesamtlänge R dient der Überprüfung der gemessenen Distanz D.
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K2 bezeichnet eine Dicke des Reflektors
4. K1 bezeichnet den Abstand zwischen dem Laser-Abstandsmessgerät
5 und dem Beginn der Messtrecke
3. Die Summe der Konstanten K1 und K2 ist als die Konstante K definiert: K = K1 + K2 und ist ebenfalls zur Überprüfung der Kalibration erforderlich. Dies erfolgt mittels einer Messung einer Distanz
X zwischen einer Ausrichtplatte
14 des Abstandsmessgeräts
2 und dem Reflektor
4. Die Konstante K wird wie folgt berechnet:
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Die berechnete Distanz
X zwischen dem Abstandsmessgerät
2 und dem Reflektor
4 lässt sich berechnen aus:
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Die Messstrecke 3 weist eine Stange 16 auf, die eine Aufnahmeplatte 15 für das Abstandsmessgerät 2 aufweist. Das Abstandsmessgerät 2 wird in die Aufnahmeplatte 15 angeordnet und definiert eine optische Achse 17 senkrecht zur Aufnahmeplatte 15 bzw. zur Stange 16.
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Das Abstandsmessgerät 2 umfasst eine Richtantenne 13 und eine Ausrichtplatte 14. Diese werden miteinander verschweißt oder verschraubt. Aufgrund von Toleranzen oder Ungenauigkeiten die während des Verschweißens bzw. Verschraubens entstehen, kann es sein, dass das Abstandsmessgerät 2, trotz optimalem Sitz in der Aufnahmeplatte 15, den Reflektor 4 nicht zu 100% „sieht“, das heißt, dass die Radarwellen des Abstandsmessgeräts 2 nicht parallel zu der optischen Achse 17 verlaufen. Um dies zu korrigieren muss das Abstandsmessgerät 2 ausgerichtet werden. Um das Abstandsmessgerät 2 mittels des Laser-Abstandsmessgeräts 5 auszurichten, muss der Reflektor 4 aus der optischen Achse 17 entfernt werden.
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2a zeigt einen Reflektor 4 in der optischen Achse 17 und 2b zeigt einen Reflektor 4 außerhalb der optischen Achse 17. Mit Hilfe der längenverstellbaren Halterung 8 kann der Reflektor 4 in vertikaler Form nach unten gefahren werden (siehe gestricheltes Pfeil), so dass die Laserstrahlen bis zur Ausrichtplatte 14 gelangen. Das Verfahren erfolgt mit einem Servomotor (nicht dargestellt). Gefahren wird bis zu einer vorgegebenen Motorposition.
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Mit Hilfe des Reflektorwagens 9 kann der Reflektor 4 dermaßen gefahren werden, dass der Reflektor 4 einen beliebigen Füllstand des Abstandsmessgeräts 2 simuliert. Der Reflektorwagen 9 weist vier Schienenräder 7 auf, die auf Schienen 6 fahrbar sind. Die Schienen 6 sind als Zahnschienen ausgestaltet. Der Reflektorwagen 9 weist einen Motor (nicht dargestellt) auf, an dem ein Zahnrad (nicht dargestellt) befestigt ist. Dreht sich der Motor, bewegt sich der Reflektorwagen 9 über das Zahnrad und die Schienen 6 auf der Messstrecke 3. Das Fahren des Reflektorwagens 9 erfolgt mit sehr geringer Geschwindigkeit.
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Das Ausrichten des Abstandsmessgeräts 2 beinhaltet, dass das Laser-Abstandsmessgerät 5 das Abstandsmessgerät 2 bei verschiedenen Positionen in der Aufnahmeplatte 15 erfasst. Anschließend wird die Signalstärke des Abstandsmessgeräts 2 bei den verschiedenen Positionen abgefragt. Durch einen Algorithmus, der die Signalstärke abfragt und dementsprechend die Motoren der Aufnahmeplatte 15 ansteuert, wird das Abstandsmessgerät 2 horizontal und vertikal so verkippt, dass das Abstandsmessgerät 2 die maximale Signalstärke aufweist und somit den Reflektor 4 optimal sieht.
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3a zeigt ein unausgerichtetes Abstandsmessgerät 2 und 3b zeigt ein ausgerichtetes Abstandsmessgerät 2. Das Abstandsmessgerät 2 kann mittels zwei Verfahren ausgerichtet werden. In einer ersten Variante kann das Abstandsmessgerät 2 nach dem Laser-Abstandsmessgerät ausgerichtet werden und in einer zweiten Variante wird das Abstandsmessgerät 2 nach der maximalen Reflektion der an dem Reflektor 4 reflektierten elektromagnetischen Wellen ausgerichtet.
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Das Ausrichten ist wichtig, da die Richtantenne 13 mit einem Hornstrahler, einem Flansch, usw. durch Schweiß- Schraubprozesse schief sitzen kann und dadurch die Genauigkeit des Abstandsmessgeräts 2 nicht mehr gewährleistet ist.
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4 zeigt eine Seitenansicht einer Aufnahmeplatte 15. Ausgerichtet wird das Abstandsmessgerät 2 in vertikaler und horizontaler Richtung. Hierfür stehen zwei Servomotoren 20 zur Verfügung. Über ein Hohlwellen-Winkelgetriebe 11 und einer Gewindespindel (nicht dargestellt) wird die rotierende Bewegung der Servomotoren 20 in eine lineare Bewegung umgewandelt.
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Um optimal an dem Reflektor reflektierte elektromagnetische Wellen zu erhalten, wird ein Raster auf dem Reflektor mit definierten Messpunkten gelegt, welches mit der Richtantenne abgefahren wird. Nach jedem Messpunkt wird ein Messwert angefordert. Ist das komplette Raster abgefahren und ist bekannt, an welchem Messpunkt der beste Messwert vorliegt, kann die Richtantenne ausgerichtet werden.
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Ferner ist es erforderlich die Gesamtlänge R (siehe 1) der Messstrecke zu ermitteln, um Temperaturausdehnungen zu kompensieren. Dies erfolgt vor jeder Kalibration. Um mit dem Laser-Abstandsmessgerät 5 bis an die Ausrichtplatte 14 messen zu können muss der Reflektor 4 weggeklappt werden. Die Ermittlung der Gesamtlänge R erfolgt erst nach der Ausrichtung der Richtantenne 13, um die Verkippung des Abstandsmessgeräts 2 und dadurch entstandene Änderungen der Distanz X mit erfassen zu können.
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5 zeigt einen skizzierten Längsschnitt eines Systems 1 mit einem Reflektorwagen 9, der auf einem unebenen Boden der Messstrecke 3 angeordnet ist. Aufgrund der Unebenheiten des Bodens der Messstrecke 3 besteht die Gefahr, dass der Reflektor 4 horizontal und/oder vertikal verkippt ist. Diese Verkippung gilt es zu kompensieren. Dabei wird wieder mit dem Laser-Abstandsmessgerät 5 die aktuelle Position des Reflektors 4 erfasst. Über die zwei Servomotoren (nicht dargestellt) kann der Reflektor 4 wieder ausgerichtet werden.
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Mit dem Laser-Abstandsmessgerät 5 muss die Möglichkeit bestehen, nach vorne zum Abstandsmessgerät 2 messen zu können. Um dies zu realisieren wird der Reflektor 4 über die längenverstellbare Halterung 8 nach unten gefahren. Mit dem Laser-Abstandsmessgerät 5 kann so über den Reflektor 4 nach vorne gemessen werden.
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Die Ausrichtung des Reflektors 4 erfolgt nach demselben Prinzip wie die Ausrichtung des Abstandsmessgeräts 2. Der Reflektor 4 wird über zwei Motoren und einem Winkelgetriebe (beide nicht dargestellt) vertikal sowie horizontal ausgerichtet werden.
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6 zeigt eine Rückseite eines Reflektors 4 von der dem Laser-Abstandsmessgerät 5 zugewandten Seite. Am Reflektor 4 sind vier Reflektoraugen 18 zur Erfassung der Verkippung für das Laser-Abstandsmessgerät 5 angebracht. Zusätzlich ist ein Reflektorauge 18 in der Mitte des Reflektors 4 angebracht um die Messdistanz M zu ermitteln.
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In Abhängigkeit der Messdistanz M des Reflektors 4 ändern sich die Koordinaten L1 und L2 (siehe 5) der Reflektoraugen 18 und müssen nach jedem Messverfahren erneut bestimmt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Kalibrierung der Abstandsmessgeräts 2 mittels einer Messstrecke 3, die ein Laser-Abstandsmessgerät 5 aufweist, läuft folgendermaßen ab.
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Zuerst wird das Abstandsmessgerät 2 an der Messstrecke 3 montiert,
so dass das Abstandsmessgerät 2 und das Laser-Abstandsmessgerät 5 einander gegenüber stehen.
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Anschließend wird der Reflektors 4 zwischen dem Abstandsmessgerät 2 und dem Laser-Abstandsmessgerät 5 angeordnet, so dass die von dem Abstandsmessgerät 2 ausgesendeten Messsignale an dem Reflektor 4 reflektiert werden. Als nächstes wird der Reflektors 4 mittels des Laser-Abstandsmessgeräts 5 ausgerichtet, so dass der Reflektor 4 senkrecht zur Messstrecke 3 angeordnet ist. Anschließend wird das Abstandsmessgerät 2 parallel zum Reflektor 4 ausgerichtet, so dass die vom Reflektor 4 zurück reflektierten Messsignale des Abstandsmessgeräts 2 mit einer maximalen Intensität von dem Abstandsmessgerät 2 empfangen werden. Zum Schluss wird das Abstandsmessgerät 2 unter Verschiebung des Reflektors 4 entlang der Messstrecke 3 kalibriert.
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Vor jeder Kalibrierung wird der Reflektor 4 aus der Messstrecke 3 entfernt, um die Entfernung R zwischen dem Abstandsmessgerät 2 und dem Laser-Abstandsmessgerät 5 zu bestimmen, um Temperatureinflüsse und Längenänderungen zu kompensieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Abstandsmessgerät
- 3
- Messstrecke
- 4
- Reflektor
- 5
- Laser-Abstandsmessgerät
- 6
- Schiene
- 7
- Schienenrad
- 8
- Halterung
- 9
- Reflektorwagen
- 10
-
- 11
- Hohlwellen-Winkelgetriebe
- 12
-
- 13
- Richtantenne
- 14
- Ausrichtplatte
- 15
- Aufnahmeplatte
- 16
- Stange
- 17
- Optische Achse
- 18
- Reflektoraugen
- 19
- Messhöhe
- 20
- Servomotor
- D
- Distanz zwischen dem Abstandsmessgerät und dem Reflektor
- M
- Messdistanz
- R
- Entfernung zwischen dem Abstandsmessgerät und dem Laser-Abstandsmessgerät
- X
- Distanz