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Die Erfindung betrifft einen Routenzuganhänger mit einem Fahrgestell und einer in Wirkverbindung mit einer Transporteinheit bringbaren Transportvorrichtung, wobei das Fahrgestell zwei in Fahrzeuglängsrichtung voneinander beabstandete Achsrahmen aufweist.
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Routenzuganhänger dienen dem innerbetrieblichen Materialtransport. Hierbei werden rollbare Transporteinheiten, beispielsweise Rollgitterboxen und Palettenwagen, oder andere Transporteinheiten, beispielsweise auf üblichen Paletten befindliche Lasten, durch Routenzuganhänger transportiert, die von einem Schlepper gezogen werden. Die Transporteinheiten können dabei – je nach Vorhandensein von Rollen und je nach Ausbildung des Routenzuganhängers – auf den eigenen Rollen gezogen oder im angehobenen Zustand mitgeführt werden.
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Ein gattungsgemäßer Routenzuganhänger ist in der
DE 10 2011 017 346 A1 offenbart. Dieser Routenzuganhänger ist in der Lage einen im Bereich zwischen den Achsrahmen anzuordnenden Palettenwagen mittels an den Achsrahmen vorgesehener Transportvorrichtungen anzuheben, wobei der Palettenwagen im angehobenen Zustand, in der eine Wirkverbindung zwischen der Transportvorrichtung und der Transporteinheit besteht, zugkraftübertragend die beiden Achsrahmen miteinander verbindet. Dadurch kann ein massiv ausgelegter, die beiden Achsrahmen miteinander verbindender und Lasten tragender Portalrahmen vermieden werden. Der gattungsgemäße Routenzuganhänger verfügt daher lediglich über ein U-förmiges Bogenelement zwischen den beiden Achsrahmen, das im Transportzustand des Routenzuganhängers, d.h. im Betrieb mit Transporteinheiten, keine Zug- und Gewichtskräfte aufnehmen muss. Das Bogenelement dient im Leerzustand des Routenzuganhängers als Verbindungselement der beiden Achsrahmen, so dass ein handhabbbares Fahrzeug gebildet ist.
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Der gattungsgemäße Routenzuganhänger stellt eine Konstruktion dar, die ausschließlich zum Transport von angehobenen Palettenwagen einer bestimmten Abmessung ausgelegt ist. Sollen andere Transporteinheiten transportiert werden, z. B. Paletten oder auf den eigenen Räder zu ziehende Rollgitterboxen, bei denen keine anhebende sondern lediglich eine ziehende und/oder schiebende Wirkverbindung zwischen der Transportvorrichtung und der Transporteinheit besteht, so bedarf es speziell dafür eingerichteter Routenzuganhänger.
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In der
DE 10 2011 080 857 A1 sind zwei andere Bauweisen von Routenzuganhängern offenbart. In einer ersten Ausführung weist dabei ein Routenzuganhänger ein als E-förmiger Rahmen ausgebildetes Fahrgestell auf. Hierbei sind an den horizontal quer angeordneten vorderen, hinteren und mittleren Stegen des Fahrgestells Räder befestigt. Auf dem Längsträger des Fahrgestells befindet sich eine hubmastartige Transportvorrichtung, die mit einer Lastgabel versehen und mithin zur Aufnahme einer Palette oder zum Anheben eines Palettenwagens geeignet ist. Gemäß einer in
7 der genannten Druckschrift dargestellten zweiten Ausführung eines Routenzuganhängers ist an den beiden Stegen eines Fahrgestells, das – in der Draufsicht gesehen – als C-förmiger Rahmen ausgebildet ist, jeweils ein verkürzter Hubmast angeordnet, an dem ein Winkelblech höhenverfahrbar ist. Beide Hubmasten mit den Winkelblechen bilden zusammengenommen die Transportvorrichtung, auf der eine Palette oder ein Palettenwagen als Transporteinheit aufgenommen und angehoben werden kann. Auch bei diesen Routenzuganhängern handelt es sich um speziell auf Transporteinheiten bestimmter Abmessungen angepasste Fahrzeuge.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe einen funktionssicheren, leicht bedienbaren und einfach herzustellenden Routenzuganhänger der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, der im Hinblick auf eine universellere Verwendbarkeit mit relativ geringen Anpassungen Transporteinheiten verschiedener Art aufzunehmen vermag.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Transportvorrichtung einen Längsträger und zwei dazu abgewinkelte Stege umfasst, zur Aufnahme von durch die Transporteinheiten erzeugten Kräften ausgebildet ist und die Achsrahmen miteinander kraftübertragend verbindet, wobei die Achsrahmen jeweils mit einem Hubmastprofil versehen sind, das aus zwei in Fahrzeugquerrichtung zueinander beabstandeten Vertikalschienen besteht, und die Stege der Transportvorrichtung jeweils an ein Ende des Längsträgers anschließen und einen Koppelabschnitt aufweisen, der in den Bereich zwischen den Vertikalschienen des Hubgerüstprofils des benachbarten Achsrahmens hineinragt und mit dem Hubgerüstprofil verbunden ist.
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Der erfindungswesentliche Gedanke besteht demnach darin, den Routenzuganhänger im wesentlichen aus drei Hauptbaugruppen zusammenzufügen, nämlich zwei Achsrahmen, die ein Fahrgestell bilden und mit kraftübertragenden Schnittstellen zur Transportvorrichtung ausgerüstet sind, und einer zur Wirkverbindung mit der Transporteinheit vorgesehenen Transportvorrichtung. Dadurch kann jede Hauptbaugruppe optimal auf ihre Funktion ausgelegt werden. Es ist somit möglich, Routenzuganhänger für verschiedenste Transporteinheiten durch Verwendung einer spezifischen Transportvorrichtung ohne wesentliche Rückwirkung auf die beiden anderen Hauptbaugruppen, d. h. die Achsrahmen des Fahrgestells, herzustellen.
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So können die Transportvorrichtungen in verschiedenen Abmessungen gefertigt werden, z.B. geeignet zur Aufnahme einer Europalette, einer halben Europalette, einer doppelten Europalette oder einer nicht genormten und nach Kundenwunsch angefertigten Transporteinheit.
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Insgesamt ist somit trotz relativ weniger Baugruppen und bei geringem Aufwand und damit auch geringen Kosten eine große Vielfalt an Routenzuganhängern möglich, mit denen unterschiedlichste Transportaufgaben lösbar sind.
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Die Transportvorrichtung kann mit Vorteil gegenüber dem Fahrgestell höhenbeweglich sein. Dadurch lassen sich beispielsweise Paletten oder Palettenwagen im angehobenen Zustand transportieren. Hingegen ist für das bloße Schleppen von rollbaren Transporteinheiten, z. B. Rollgitterboxen, keine Hubeinrichtung erforderlich und es kann, wie noch zu beschreiben sein wird, eine an den Transport solcher Transporteinheiten angepasste Transportvorrichtung verwendet werden.
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Im Zusammenhang mit einer höhenbeweglichen Transportvorrichtung sind die Koppelabschnitte der Transportvorrichtung zum Fahrgestell in vorteilhafter Weise mittels Rollen in den Hubmastprofilen der Achsrahmen geführt. Somit sind die Führungselemente der Hubvorrichtung in die Schnittstelle zwischen Fahrgestell und Transportvorrichtung integriert. Als Rollen finden die in Hubmastprofilen üblichen Tragrollen Verwendung.
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Ferner kann im Bereich der Koppelabschnitte der Transportvorrichtung jeweils eine Hubeinheit einer Hubvorrichtung angeordnet sein. Es ist also auch der Antrieb der Hubvorrichtung in die Schnittstelle zwischen Fahrgestell und Hubvorrichtung integriert. Als Hubeinheiten werden elektrische (z.B. Gewindespindeln) oder elektrohydraulische Hubantriebe bevorzugt.
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Durch Mehrfachverwendung von Hubeinheiten lässt sich das Hubvermögen der Hubvorrichtung variieren und in Kombination mit längeren Vertikalschienen der Hubgerüstprofile können unterschiedliche Hubhöhen erzielt werden, z. B. für eine geländegängige Ausführung des Routenzuganhängers.
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Das Anheben und Absenken der Transportvorrichtung lässt sich gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung auf einfache Weise steuern, wenn zumindest an einem der Achsrahmen ein fußbetätigbarer Hubschalter einer Hubvorrichtung angeordnet ist.
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In einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Routenzuganhängers ist die Transportvorrichtung – in der Draufsicht gesehen – als C-Rahmen mit einem Längsträger und zwei Querstegen ausgebildet. Bei dieser Ausführung des erfindungsgemäßen Routenzuganhängers mit einem einseitig offenen Flachrahmen (C-Rahmen) können seitlich in die Transportvorrichtung Transporteinheiten eingebracht werden.
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Sofern dabei an den bevorzugt rechtwinklig zum Längsträger angeordneten Querstegen des C-Rahmens zur Innenseite hin jeweils eine Auflageschiene angeordnet ist, kann in Verbindung mit einer die Transportvorrichtung gegenüber den Achsrahmen vertikal anhebenden Hubeinrichtung eine Palette angehoben und transportiert werden, deren Breite dem Innenabstand zwischen den beiden Stegen entspricht.
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Hierbei kann zur Erzielung einer größeren Variabilität die Auflageschiene in mindestens zwei verschiedenen Höhenpositionen an den Querstegen befestigbar sein.
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Die Möglichkeiten zur Aufnahme von Transporteinheiten verschiedener Art und Abmessungen werden weiter verbessert, wenn am Längsträger des C-Rahmens mindestens eine Gabelzinke befestigbar ist.
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Zum bereits erwähnten Transport von rollbaren Transporteinheiten erweist sich eine zweite Ausführung eines erfindungsgemäßen Routenzuganhängers als vorteilhaft, bei der die Transportvorrichtung – in der Seitenansicht gesehen – als bügelförmiger Brückenrahmen mit einem Längsträger und zwei Vertikalstegen ausgebildet ist.
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Die Transportvorrichtung mit Brückenrahmen kann sowohl mit als auch ohne Hubvorrichtung ausgestattet sein. Im letztgenannten Fall erweist es sich im Hinblick auf eine ziehende und/oder schiebende Wirkverbindung zwischen der Transportvorrichtung und der/den rollbaren Einheiten(en) als günstig, wenn beiderseits des Brückenrahmens jeweils ein in Schließstellung den Freiraum zwischen den Achsrahmen seitlich begrenzender Verschlussbügel angeordnet ist, der an einem der Achsrahmen um eine horizontale Querachse aus der Schließstellung nach oben in eine Öffnungsstellung schwenkbar befestigt ist. In dem von den Verschlussbügeln und den Vertikalstegen begrenzten Raum wird/werden eine oder mehrere rollbare Transporteinheit(en) horizontal umschlossen und geführt.
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In diesem Zusammenhang stehen vorteilhafter Weise die Verschlussbügel in der Schließstellung in Zug- und Druckkräfte übertragendem Eingriff mit den Achsrahmen.
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Dies kann bevorzugt und mit Vorteil dadurch erzielt werden, dass die Verschlussbügel jeweils an dem nach oben schwenkbaren Ende mittels einer Kugelkopfkupplung mit dem zugeordneten Achsrahmen koppelbar sind. Hierbei können Standard-Kugelkopfkupplungen verwendet werden, wie sie aus dem Automobilbereich bekannt und bewährt sind.
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Im Hinblick auf Rationalisierungseffekte in der Fertigung erweist es sich als günstig, wenn die Achsrahmen als zumindest teilweise baugleiche Module ausgebildet sind. Hierbei können die Achsrahmen mit nur geringen Anpassungen sowohl als vorderer als auch als hinterer Achsrahmen des Routenzuganhängers eingesetzt werden und es ist somit nur ein Grundmodul eines Achsrahmens erforderlich.
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Sofern an beiden Achsrahmen jeweils eine Deichsel befestigbar ist, kann bei der Ausführung des Routenzuganhängers mit flachem C-Rahmen die einseitig zugängliche Öffnung – bezogen auf die Fahrtrichtung des Routenzuganhängers – rechts oder links angeordnet werden. Somit ist es nicht erforderlich, spezielle Rechts- und Linksausführungen des Routenzuganhängers vorsehen zu müssen.
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Analog dazu ist es in diesem Zusammenhang von Vorteil, wenn an beiden Achsrahmen jeweils ein Kugelkopf einer Kugelkopfkupplung befestigbar ist
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Die Achsrahmen sind zweckmäßigerweise zur wahlweisen Ausrüstung mit lenkbaren, starren oder frei schwenkbaren Rädern ausgebildet, die auch federnd aufgehängt sein können. Hierbei kann mit Vorteil mindestens ein Achsrahmen mit Rädern versehen sein, die durch eine Lenkvorrichtung lenkbar sind, welche ein oder mehrere Zugmittel zur mechanischen Koppelung der lenkbaren Räder miteinander aufweist.
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Die Lenkvorrichtung kann ein oder mehrere Zugmittel zur mechanischen Koppelung der lenkbaren Räder mit einer schwenkbaren Deichselaufnahme aufweisen.
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Die Lenkvorrichtung kann ferner zugmittelgekoppelte Kurvenscheiben aufweisen, insbesondere elliptische Kettenräder, deren Drehstellung die Lenkposition der lenkbaren Räder bestimmt. Zur Anpassung der Lenkung an Routenzuganhänger unterschiedlicher Abmessungen werden jeweils in Form und Durchmesser angepasste Kurvenscheiben verwendet.
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Bei einer Ausführung des Routenzuganhängers mit Vierradlenkung sind zweckmäßigerweise beide Achsrahmen jeweils mit lenkbaren Rädern und mit einer Lenkvorrichtung versehen, wobei die Lenkvorrichtungen der beiden Achsrahmen durch ein Zugmittel, insbesondere Stahlseil, das am oder im Längsträger der Transportvorrichtung angeordnet ist, miteinander mechanisch gekoppelt sind.
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Alternativ dazu ist es auch möglich, dass beide Achsrahmen jeweils mit lenkbaren Rädern und mit einer Lenkvorrichtung versehen sind, wobei die Lenkvorrichtung des zweiten Achsrahmens einen Elektroantrieb aufweist, der nach Maßgabe eines die Lenkposition der Lenkvorrichtung des ersten Achsrahmens erfassenden Sensors ansteuerbar ist.
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Die der Erfindung zu Grunde liegenden Aufgabe wird auch gelöst durch ein System zur Bereitstellung von Routenzuganhängern aus Achsrahmen, die jeweils mit einem Hubmastprofil versehen ist, das aus zwei in Fahrzeugquerrichtung zueinander beabstandeten Vertikalschienen besteht, Transportvorrichtungen, die – in der Draufsicht gesehen – als C-Rahmen mit einem Längsträger und zwei Querstegen ausgebildet sind, Transportvorrichtungen, die – in der Seitenansicht gesehen – als bügelförmiger Brückenrahmen mit einem Längsträger und zwei Vertikalstegen ausgebildet sind, Rädern, Lenkvorrichtungen für Achsrahmen, Hubeinheiten zur Anordnung im Bereich von Koppelabschnitten der Transportvorrichtungen sowie mit Deichseln und Kugelköpfen.
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Dies ermöglicht eine modularisierte und damit rationelle Fertigung von Routenzuganhängern verschiedener Bauweisen, wobei mit wenigen Elementen und Baugruppen eine individuelle Anpassung an verschiedene Einsatzbedürfnisse möglich ist.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Routenzuganhänger mit einem C-Rahmen,
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2 eine perspektivische Ansicht des Routenzuganhängers gemäß 1 von der Vorderseite her,
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3 eine perspektivische Ansicht des Routenzuganhängers gemäß 1 von der Rückseite her,
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4 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Routenzuganhängers mit einem bügelförmigen Brückenrahmen,
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5 eine Prinzipdarstellung einer Zweiradlenkung des Routenzuganhängers und
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6 eine Prinzipdarstellung einer Vierradlenkung des Routenzuganhängers.
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Die in den Figuren dargestellten Routenzuganhänger umfassen ein Fahrgestell 1, das aus zwei Achsrahmen 2, 3 besteht, und eine die Achsrahmen 2, 3 miteinander verbindende Transportvorrichtung 4, die einen Längsträger 5 und zwei dazu insbesondere rechtwinklige Stege 6, 7 aufweist.
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In der Ausführungsform gemäß den 1 bis 3 ist die Transportvorrichtung 4 – in der Draufsicht gesehen (siehe 1) als C-Rahmen („Flachrahmen“) ausgebildet, wobei die beiden Stege 6, 7 jeweils als Quersteg 8 bzw. 9 ausgeführt sind. Der Längsträger 5 kann auch als „Rückenrohr“ bezeichnet werden.
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Beide Achsrahmen 2, 3 sind zumindest teilweise als baugleiche Module ausgebildet. Sie können dabei spiegelbildlich gefomrt sein und sind Befestigungsmöglichkeiten für Räder R sowie eine Deichsel D und einen Kugelkopf K versehen sein. Je nach Anwendungsfall können dabei die Räder R wahlweise lenkbar, starr oder frei schwenkbar sein. Ferner ist es auch möglich, gefederte Räder R vorzusehen. Wie insbesondere aus 1 ersichtlich ist, sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel die beiden Achsrahmen 2, 3 – abgesehen von unterschiedlichen Abmessungen in Fahrzeuglängsrichtung – im Wesentlichen baugleich.
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An dem in Fahrtrichtung vorderen Achsrahmen 3 ist die Deichsel D und am hinteren Achsrahmen 2 der Kugelkopf K befestigt, so dass ein weiterer Routenzuganhänger mit dem Routenzug verbunden werden kann. Dadurch, dass Deichsel D und Kugelkopf K an jedem der Achsrahmen 2 bzw. 3 befestigbar sind, können mit nur minimalem Aufwand Varianten des Routenzuganhängers mit in Fahrtrichtung rechts oder links zugänglicher seitlicher Öffnung für die Transporteinheiten geschaffen werden. Änderungen an der Deichsel D selbst sind dabei nicht erforderlich.
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Zur Verbindung der Transportvorrichtung 4 mit den das Fahrgestell 1 bildenden Achsrahmen 2, 3 sind diese jeweils mit einem Hubmastprofil 12 bzw. 13 versehen. Beide Hubmastprofile 12, 13 umfassen jeweils zwei in Fahrzeugquerrichtung zueinander beabstandete Vertikalschienen 12a, 12b bzw. 13a, 13b. Die jeweils an einem der Enden des Längsträgers 5 der Transportvorrichtung 4 angeordneten Stege 6, 7 (bei denen es sich um Querstege 8, 9 des C-Rahmens handelt) stehen über einen Koppelabschnitt 6a bzw. 7a, der in den Bereich zwischen den Vertikalschienen 12a und 12b bzw. 13a und 13b des Hubgerüstprofils 12 bzw. 13 hineinragt mit dem benachbarten Achsrahmen 2 bzw. 3 in Verbindung. Die Hubmastprofile 12, 13 bilden Schnittstellen des Fahrgestells 1 zur Transportvorrichtung.
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Die mittels Routenzuganhänger zu transportierenden Transporteinheiten werden mit der Transportvorrichtung 4 durch Anheben der Transporteinheiten in Wirkverbindung gebracht. Um die Transportvorrichtung 4 gegenüber den Fahrgestell 1 anheben zu können, ist beispielsweise eine Hubvorrichtung vorgesehen, die innerhalb jedes durch Tragrollen T im Hubgerüstprofil 12 bzw. 13 vertikal beweglich geführten Koppelabschnitts 6a bzw. 7a eine in den Figuren nicht näher dargestellte Hubeinheit H aufweist (es ist lediglich der Abstützbereich auf den Achsrahmen 2, 3 erkennbar). Die Hubeinheiten H sind bevorzugt jeweils als elektrische Gewindespindel oder elektrohydraulische angetriebener Hubzylinder ausgebildet und am Koppelabschnitt 6a bzw. 7a befestigt ist, stützen sich jedoch auf dem zugeordneten Achsrahmen 2 bzw. 3 vertikal ab. Hierbei kann das ausfahrbare Element jeder Hubeinheit H nach unten ausfahren, wobei sich infolge der Abstützung auf den Achsrahmen 2, 3 und der Befestigung des Basisteils der Hubeinheit H am Koppelabschnitt 6a bzw. 7a die Transportvorrichtung 4 nach oben bewegt. Die Führungs- und Antriebskomponenten der Hubvorrichtung sind somit in die Schnittstellen zwischen Fahrgestell 1 und Transportvorrichtung 4 integriert.
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Zum Anheben von Transporteinheiten ist an jedem Quersteg 8 bzw. 9 zur Innenseite hin eine Auflageschiene 14 bzw. 15 befestigt, insbesondere festgeschraubt, die auch als „Hublippe“ bezeichnet werden kann. Mittels entsprechender Lochbilder kann diese in verschiedenen Höhenpositionen angebracht werden. Mit den beiden Auflageschienen 14, 15 kann z. B. ein Rollwagen in Standardgröße angehoben werden. Zur leichteren Positionierung des Rollwagens beim Einbringen in die Transportvorrichtung 4 sind die Querstege 8 und 9 jeweils mit einer Einführschräge 6b bzw. 7b versehen.
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Zusätzlich kann mindestens eine Gabelzinke 16 (im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind zwei Gabelzinken 16 dargestellt) auf dem Längsträger 5 der Transportvorrichtung 4 angebracht werden. Dadurch ist es möglich auch ein Rollgestell mit kleineren Abmessungen als ein Rollwagen in Standardgröße anzuheben. Um ein Abrutschen des Rollgestells bzw. der Transporteinheit von der/den Gabelzinke(n) 16 zu verhindern, kann an der mindestens einen Gabelzinke 16 eine mit dem Fuß lösbare mechanische Sicherung 16a vorgesehen sein. Die Gabelzinke 16 lässt sich mittels einer an der Unterseite des Längsträgers angebrachten Verzahnung 16a und entsprechender Gegenverzahnung (nicht dargestellt) der Gabelzinke 16 in verschiedenen Positionen fixieren.
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Die Hubvorrichtung kann durch einen fußbetätigbaren Hubschalter 17 aktiviert werden, der sich an einem der beiden Achsrahmen 2 bzw. 3 befindet, bevorzugt im Bereich der benachbarten Einführschräge 6b bzw. 7b. Selbstverständlich ist es auch möglich, an jedem Achsrahmen 2, 3 einen Hubschalter 17 anzubringen.
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In der Ausführungsform gemäß 4 ist die Transportvorrichtung 4 als – in der Seitenansicht gesehen – bügelförmiger Brückenrahmen („U-Rahmen“) ausgebildet. Hierbei bilden die beiden Stege 6, 7 jeweils einen Vertikalsteg 10 bzw. 11. Der Längsträger 5, an dessen Enden die Vertikalstege 10 bzw. 11 anschließen, ist in der Fahrzeuglängsmittelebene angeordnet. Dadurch können Transporteinheiten von beiden Seiten in den Freiraum unter dem Brückenrahmen eingebracht werden und entweder im angehobenen Zustand oder bei Vorhandensein einer eigenen Rollmöglichkeit, wie dies z.B. bei Rollgitterboxen der Fall ist, mitgeschleppt werden. In jedem Fall werden – ebenso wie wie bei Einsatz des C-Rahmens gemäß den 1 bis 3 – durch die Transporteinheiten Kräfte erzeugt, die in die Transportvorrichtung 4 eingeleitet und auf die Achsrahmen 2, 3 des Fahrgestells 1 übertragen werden.
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Insbesondere für den Fall einer ziehenden/schiebenden Wirkverbindung zwischen den Transporteinheiten und der Transportvorrichtung 4 ist beiderseits des Brückenrahmens jeweils ein in Schließstellung den Freiraum zwischen den Achsrahmen 2, 3 seitlich begrenzender Verschlussbügel 18 bzw. 19 angeordnet. Jeder Verschlussbügel 18 bzw. 19 ist an einem der Achsrahmen 2 oder 3 um eine horizontale Querachse aus der Schließstellung nach oben in eine Öffnungsstellung schwenkbar befestigt. In dem von den Verschlussbügeln 18, 19 und den Vertikalstegen 10, 11 begrenzten Raum können rollbare Transporteinheiten, die nicht angehoben werden müssen, horizontal umschlossen und geführt werden. Transporteinheiten, die keine eigenen Rollen aufweisen, können bei Ausführung der Transportvorrichtung 4 mit einer Hubvorrichtung (in der Figur dargestellt) angehoben werden.
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Über die Verschlussbügel 18, 19 können ebenfalls Kräfte auf die Achsrahmen 2, 3 übertragen werden. Zu diesem Zweck sind die Verschlussbügel 18, 19 jeweils an dem nach oben schwenkbaren Ende mittels einer Kugelkopfkupplung 20, 21 mit dem zugeordneten Achsrahmen 2 bzw. 3 koppelbar, wie in 4 dargestellt. Dabei finden bevorzugt Standard-Kugelkopfkupplungen oder Komponenten davon Verwendung, wie sie im Automobilbereich bekannt sind.
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Die Verbindung der Transportvorrichtung 4 mit dem Fahrgestell 1 erfolgt auf die bereits im Zusammenhang mit der Ausführungsform gemäß den 1 bis 3 beschriebene Weise, d.h. durch Schnittstellen in Form von Hubgerüstprofilen 12, 13 an den Achsrahmen 2, 3, die mit Koppelabschnitten 6a, 7a an den unteren Enden der hier als Vertikalstege 10, 11 ausgeführten Stege 6, 7 der Transportvorrichtung 4 in Wirkverbindung stehen.
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Die 5 und 6 illustrieren Möglichkeiten zur Lenkung des Routenzuganhängers. Hierbei sind die für die Lenkung erforderlichen Elemente in räumlicher Anordnung, jedoch losgelöst von den in den vorangegangenen Figuren dargestellten Hauptkomponenten (Fahrgestell 1, Transportvorrichtung 4) des Routenzuganhängers gezeigt.
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Bei der Ausführung gemäß 5 ist der Routenzuganhänger mit einer Lenkung an dem in Fahrtrichtung vorderen Achsrahmen 3 versehen. An dem in Fahrtrichtung hinteren Achsrahmen 2 sind die Räder R nicht lenkbar und können starr befestigt sein. Die vorderen Räder R sind jeweils um eine Hochachse drehbar gelagert und durch eine Lenkvorrichtung L lenkbar, die mehrere Zugmittel Z zur mechanischen Koppelung der lenkbaren Räder R miteinander und mit einer Deichselaufnahme DA aufweist. Die Zugmittel Z können, wie dargestellt als Ketten ausgeführt sein. Die Drehstellung der Räder R relativ zueinander und zur Position der Deichselaufnahme DA wird durch Kurvenscheiben S in Form von elliptischen Kettenrädern bestimmt, die mit den Zugmitteln Z gekoppelt sind.
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Bei einer Ausführung des Routenzuganhängers mit Vierradlenkung, wie sie in 6 dargestellt ist, sind zweckmäßigerweise beide Achsrahmen 2, 3 jeweils mit lenkbaren Rädern R und mit einer Lenkvorrichtung L1 bzw. L2 versehen, wobei die Lenkvorrichtungen L1, L2 durch ein Zugmittel ZS, insbesondere Stahlseil miteinander mechanisch gekoppelt sind. Dieses ist bevorzugt am oder im Längsträger 5 der Transportvorrichtung 4 angeordnet (nicht dargestellt) und somit geschützt vor Beschädigung und anderen äußeren Einflüssen untergebracht.
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Alternativ zu einer mechanischen Koppelung der beiden Lenkvorrichtungen L1, L2 durch ein Zugmittel ZS ist es auch möglich, dass die Lenkvorrichtung L2 des zweiten Achsrahmens (hintere Lenkvorrichtung) einen Elektroantrieb aufweist, der nach Maßgabe eines Sensors ansteuerbar ist, der die Lenkposition der Lenkvorrichtung L1 des ersten Achsrahmens (vordere Lenkvorrichtung) erfasst. Diese Lösung ist inbesondere für die in 4 dargestellte Ausführung des Routenzuganhängers mit einer Transportvorrichtung 4 in Form eines bügelförmigen Brückenrahmens bevorzugt.
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Es sind auch ungelenkte Ausführungen des Routenzuganhängers möglich, wobei dann z.B. an dem in Fahrtrichtung vorderen Achsrahmen 3 zwei Räder R schwenkbar („Schwenkrollen“) und an dem in Fahrtrichtung hinteren Achsrahmen 2 zwei Räder R starr („Bockrollen“) befestigt sein können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011017346 A1 [0003]
- DE 102011080857 A1 [0005]