-
Die Erfindung betrifft ein Abdeckmittel zur zumindest temporäreren Bedeckung eines Elementes, wobei das Abdeckmittel aus einem Kunststoff gebildet ist und wieder lösbar an dem zu bedeckenden Element befestigbar ist.
-
Beim Transport und bei der Lagerung von Elementen, insbesondere im Automobilbau, werden Schutzmittel verwendet, die Verschmutzungen und Beschädigungen der Elemente verhindern. Hierzu zählen beispielsweise Stopfen, welche auf offene Rohrenden aufgesteckt werden, um zu verhindern, dass Fremdkörper in die Rohre gelangen und so eine Beschädigung des Rohres selbst oder des aus dem Rohr erzeugten Gesamtsystems verursacht wird.
-
Verschiedene Schutzmittel sind als Lösungen im Stand der Technik bekannt. Unter anderem Stopfen aus Kunststoff oder Gummi oder Deckel, welche auf die zu schützenden Elemente aufgebracht werden können.
-
Nachteilig an den Lösungen im Stand der Technik ist insbesondere, dass die Herstellung und der Aufbau der Schutzmittel nicht optimal sind. Dies gilt insbesondere für die Anpassung der Schutzmittel an eine abweichende Elementgestaltung, wofür regelmäßig teure Werkzeuge notwendig werden.
-
Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Abdeckmittel bereitzustellen, welches einen ausreichenden Schutz für ein Element während des Transportes und/oder der Lagerung und/oder der Montage bietet, wobei das Abdeckmittel einfach herstellbar ist und einfach an unterschiedliche Elemente anpassbar ist.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch ein Abdeckmittel mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft ein Abdeckmittel zur zumindest temporäreren Bedeckung eines Elementes, wobei das Abdeckmittel aus einem Kunststoff gebildet ist und wieder lösbar an dem zu bedeckenden Element befestigbar ist, wobei das Abdeckmittel im Wesentlichen eine Negativform des zu bedeckenden Elementes bildet.
-
Das Abdeckmittel dient zur Bedeckung eines Elementes, welches Öffnungen aufweisen kann, die von Verschmutzungen und Fremdkörpern geschützt werden sollen. Das Abdeckmittel ist dabei vorzugsweise leicht anbringbar und ebenfalls leicht entfernbar. Vorteilhafterweise ist ein Element zur Befestigung des Abdeckmittels vorgesehen, um ein unbeabsichtigtes Lösen des Abdeckmittels vom zu bedeckenden Element zu verhindern. Das Abdeckmittel ist vorteilhafterweise als Negativform des zu bedeckenden Elementes ausgebildet, um eine platzsparende Abdeckung zu ermöglichen. Gleichzeitig wird durch die Ausbildung als Negativform eine Positionierhilfe gebildet und eine Fehlausrichtung vermieden.
-
Besonders zweckmäßig ist es, wenn das Abdeckmittel aus einer Folie durch Tiefziehen gebildet ist.
-
Die Folie kann dabei beispielsweise erhitzt werden, um eine bessere plastische Verformbarkeit zu erreichen. Auch kann das als Stempel genutzte Werkzeug erhitzt sein, um die Folie besser verformen zu können und ein Reißen der Folie im Herstellprozess zu verhindern. Die Folie weist vorteilhafterweise eine ausreichende Formstabilität im Grundzustand auf, damit die ihr gegebene Form beibehalten wird. Der Grundzustand beschreibt dabei die Zeit vor und insbesondere nach der Formgebung.
-
In einer vorteilhaften Ausführung wird das Tiefziehen nur durch das Einfahren eines Stempels, welcher dem zu bedeckenden Element nachempfundenen ist, erreicht. Es ist dabei vorteilhafterweise keine Gegenform vorgesehen, die eine definierte Formgebung der Folie auf der dem Stempel abgewandten Fläche der Folie erzwingt. Die dem Stempel abgewandte Fläche ist daher nach dem Tiefziehen nicht zwingend übereinstimmend mit der Grundform des Stempels und weißt regelmäßig Bereiche mit einem Übermaß gegenüber dem Stempel auf. Die dem Stempel abgewandte Fläche weist aufgrund der fehlenden Gegenform Freiformverläufe auf, welche vornehmlich durch die Materialeigenschaften, die Umformgeschwindigkeit, die auftretenden Spannungen und die Umformwege verursacht sind.
-
Der Stempel kann zur Umformung der Folie aus praktisch jedem Material gebildet sein, welches ausreichend hitzebeständig ist und eine für den entsprechenden Anwendungszweck ausreichende Dauerhaltbarkeit aufweist. In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann beispielsweise das zu bedeckende Bauteil selbst als formgebendes Mittel verwendet werden. Das Tiefziehen einer Folie bedingt nur geringe Umformkräfte und die erfindungsgemäß zu erzeugende Maßhaltigkeit ist im Vergleich zu einem Tiefziehvorgang, beispielsweise zur Erzeugung von Karosserieteilen aus Blechen, sehr gering.
-
Auch ist es vorteilhaft, wenn das Abdeckmittel ein Übermaß gegenüber dem zu bedeckenden Element aufweist.
-
Durch ein Übermaß zwischen dem Abdeckmittel und dem zu bedeckenden Element wird gewährleistet, dass das Abdeckmittel leicht aufzusetzen und zu entfernen ist. Das Übermaß bewegt sich dabei vorzugsweise in einem Bereich, der eine gute Montierbarkeit ermöglicht und dennoch ausreichend Halt gibt, so dass das Abdeckmittel nicht unkontrolliert relativ zu dem zu bedeckenden Element bewegt wird, wodurch beispielsweise die Montage des zu bedeckenden Elementes erschwert werden könnte.
-
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn zur Befestigung des Abdeckmittels an einem zu bedeckenden Element ein Verschlussring und/oder eine Verclipsung und/oder eine Verklemmung vorgesehen ist.
-
Das Abdeckmittel kann mit einer Vielzahl von Verbindungsmitteln an dem zu bedeckenden Element fixiert werden. Wesentlich ist dabei, dass die Verbindung einfach herzustellen ist, einfach zu lösen ist und die Montage des zu bedeckenden Elementes nicht behindert wird.
-
Auch ist es zweckmäßig, wenn das Abdeckmittel aus Polypropylen und/oder aus Polyvinylchlorid (PVC) erzeugt ist.
-
Eine Folie aus Polypropylen und/oder aus Polyvinylchlorid ist vorteilhaft, da sie kostengünstig erhältlich sind, leicht zu verarbeiten sind und zusätzlich robust genug sind, um eine ausreichend Dauerhaltbarkeit zu erreichen.
-
Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn das zu bedeckende Element eine Mehrzahl von Öffnungen und/oder Anschlussflanschen aufweist, wobei die Öffnungen und/oder die Anschlussflansche jeweils von Ausformungen in dem Abdeckmittel überdeckbar sind.
-
Insbesondere die Öffnungen und Anschlussflansche sind vor Verunreinigungen und Beschädigungen zu schützen. Dabei weist das Abdeckmittel insbesondere für Anschlussflansche als Negativform ausgeformte Ausformungen auf, welche die Flansche möglichst passgenau überdecken, um ein enges Anliegen des Abdeckmittels am dem zu bedeckenden Element zu erzeugen.
-
Außerdem ist es zweckmäßig, wenn das zu bedeckende Element ein Tankflansch ist, wobei der Tankflansch zumindest einen Anschlussbereich für eine elektrische Verbindung aufweist und/oder zumindest einen Anschlussbereich für eine Fluidverbindung aufweist.
-
Vorteilhafterweise handelt es sich um einen Tankflansch, der neben fluidischen Anschlussbereichen auch elektrische Anschlussbereiche aufweist. Diese Anschlussbereiche bedürfen eines besonderen Schutzes gegen Verunreinigungen und Beschädigungen während des Transports, der Lagerung und der Montage. Aufgrund der komplexen Geometrie eines solchen Tankstutzens eignet sich das erfindungsgemäße Abdeckmittel besonders gut, da es einfach und kostengünstig auch an eine komplexe Geometrie eines zu bedeckenden Elementes anpassbar ist.
-
Auch ist es zu bevorzugen, wenn das Abdeckmittel Formstabil ist. Ein formstabiles Abdeckmittel ist besonders vorteilhaft, um ungewollte Verformungen und den Verlust der vorgegebenen Form zu vermeiden. Die verwendete Folie ist dabei insbesondere nach der Formgebung vorteilhafterweise formstabil.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden Figurenbeschreibung beschrieben.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen detailliert erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines beispielhaften Tankflansch, der mit dem Abdeckmittel bedeckt werden kann,
-
2 eine Aufsicht auf ein Folienelement mit einem mittig eingeformten Abdeckmittel, welches an den Tankflansch der 1 angepasst ist,
-
3 eine Detailansicht des Abdeckmittels gemäß der 2,
-
4 eine perspektivische Ansicht des Abdeckmittels gemäß der 2 und 3, wobei das Abdeckmittel aus der restlichen Folie herausgetrennt ist, und
-
5 eine Ansicht des Abdeckmittels, wobei das Abdeckmittel auf dem Tankflansch aufgebracht ist.
-
Die 1 zeigt eine Ansicht eines Tankflansch 1. Der Tankflansch 1 weist einen ebenflächigen Bereich 2 auf und einen radial an diesen anschließenden umlaufenden Flanschbereich 3. Der Tankflansch 1 hat eine im Wesentlichen kreisrunde Formgebung, wobei am äußeren Umfang des umlaufenden Flanschbereichs 3 ein Fixierelement 4 vorgesehen ist, mit welchem der Tankflansch 1 gegenüber einer Aufnahmevorrichtung fixiert werden kann.
-
Der ebene Bereich 2 des Tankflansch 1 weist einen ersten Stutzen 5, einen zweiten Stutzen 6, einen dritten Stutzen 7 sowie einen vierten Stutzen 8 auf. Der erste Stutzen 5 und der zweite Stutzen 6 weisen dabei einen kreisrunden Querschnitt auf und sind in der 1 über Deckelelemente verschlossen. Diese Deckelelemente entsprechen dabei beispielsweise herkömmlichen Transportsicherungen oder den Deckeln, die im endmontierten Zustand auf den Tankflansch 1 aufgesetzt werden.
-
Der dritte Stutzen 7 und der achte Stutzen 8 weisen eine langlochförmige Formgebung auf und haben jeweils zwei sich parallel gegenüber liegende Breitseiten sowie zwei abgerundete Schmalseiten, welche die Breitseiten zu einer abgeschlossenen Kontur vervollständigen. Die durch die Stutzen 5, 6, 7, 8 gebildeten Öffnungen stehen als Flächennormale auf der ebenen Fläche 2 des Tankflansch 1.
-
Der in 1 gezeigte Tankflansch 1 entspricht hierbei dem Element, welches durch ein Abdeckmittel zumindest temporär während des Transports bzw. der Lagerung oder der Montage bedeckt werden soll, um das Hineinfallen von Gegenständen bzw. die Verschmutzung der Stutzen 5, 6, 7, 8 zu verhindern.
-
Insbesondere der erste Stutzen 5 und der zweite Stutzen 6 können hierbei zur Herstellung einer Fluidverbindung von einer Leitung, welcher an die Stutzen 5, 6 angeschlossen werden kann, mit einer hinter dem Tankflansch 1 liegenden Struktur verwendet werden. Die Stutzen 7, 8 sind insbesondere zum Anschluss von elektrischen Leitungen vorgesehen.
-
Die 2 zeigt eine Ansicht einer Folie 9, welche aus einem Polypropylen oder einem Polyvinylchlorid gebildet ist. Im Zentrum der Folie 9 ist eine dreidimensionale Wölbung nach oben eingeformt, welche das Abdeckmittel 10 bildet. Das Abdeckmittel 10 ist dabei durch einen Tiefziehprozess in die Folie 9 eingeformt. Der mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnete Bereich, welcher das Abdeckmittel bildet, weist entsprechend dem in 1 gezeigten Tankflansch 1 Erhebungen 11, 12, 13, 14 auf, welche mit den Stutzen 5, 6, 7, 8 korrespondieren. Der Tankflansch 1 bzw. die Formgebung des Tankflansch 1 ist hierbei als Formmittel herangezogen, um die dreidimensionale Ausformung des Abdeckmittels 10 in die Folie 9 einzuformen. Die Ausformungen 11, 12, 13, 14, welche eine Negativform der Stutzen 5, 6, 7, 8 bilden, haben im Vergleich zu den Außenmaßen der Stutzen 5, 6, 7, 8 ein Übermaß, welches in Folge des Tiefziehprozesses zur Herstellung des Abdeckmittels 10 entsteht. Das Abdeckmittel 10 kann somit einfach auf den in 1 gezeigten Tankflansch 1 aufgelegt werden.
-
Die 3 zeigt eine perspektivische Ansicht insbesondere der beiden Negativformen 11, 12, welche den Stutzen 5, 6 nachempfunden sind. Das Abdeckmittel 10 ist, wie bereits in 2 gezeigt, noch Teil der gesamten Folie 9. Wie in 3 zu erkennen ist, weisen die Negativform 11, 12 ein deutliches Übermaß zu den unterhalb der Folie 9 liegenden Stutzen 5, 6 auf. In 3 ist deutlich zu erkennen, dass das Abdeckmittel 10 durch ein einfaches Einformen des Tankflansch 1 in die Folie 9 gebildet ist. Hierbei kommt es zu einer plastischen Verformung der Folie 9, welche beispielsweise durch eine Erwärmung der Folie 9 unterstützt werden kann.
-
Die 4 zeigt eine Ansicht des Abdeckmittels 10 nachdem es aus der restlichen Folie 9 ausgetrennt wurde. In 4 sind insbesondere die Negativformen 11, 12, 13, 14 zu erkennen, welche den Stutzen 5, 6, 7, 8 des Tankflansch 1 nachgeformt sind. Das Abdeckmittel 10 weist weiterhin einen Randbereich 15 auf, welcher gegenüber dem ebenen Grundbereich in einem Winkel nach oben abragt. Der Randbereich 15 ist vollständig umlaufend ausgebildet.
-
Die 6 zeigt eine Ansicht des Abdeckmittels 10 auf einem Tankflansch 1, wobei der Tankflansch 1 einen kuchenstückförmigen Ausschnitt aufweist, welcher einem Kreisbogen von ungefähr 90° entspricht. Dieser Ausschnitt dient lediglich zur Erzeugung einer besseren Übersichtlichkeit.
-
Der Tankflansch 1 ist in einer Aufnahmevorrichtung 16 aufgenommen, welche beispielsweise dem Karosserieteil entsprechen kann, in welches der Tankflansch 1 im endmontierten Zustand eingesetzt wird. Die Abdeckung 10 ist auch im montierten Zustand noch auf dem Tankflansch 1 verblieben und kann durch ein einfaches Abziehen in eine nach oben gerichtete Richtung von dem endmontierten Tankflansch 1 abgezogen werden. Auf diese Weise ist eine Abdeckung der einzelnen Stutzen 5, 6, 7, 8 durch die jeweiligen Negativformen 11, 12, 13, 14 der Abdeckung 10 bis nach der Endmontage des Tankflansch 1 gewährleistet.
-
In 5 ist weiterhin zu erkennen, dass das Abdeckmittel ein deutliches Übermaß gegenüber dem Tankflansch 1 aufweist.
-
Die in den 1 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispiele sind lediglich beispielhaft und weisen ihrerseits keinen beschränkenden Charakter auf. Ein Abdeckmittel kann ebenfalls für alternative Bauelemente erzeugt werden. Durch das Tiefziehen einer Folie ist ein dünnwandiges aber dennoch geschlossenes Abdeckmittel erzeugbar, welches einfach auf dem jeweiligen Formkörper bzw. Bauelement aufgesetzt werden kann und auf einfache Weise wieder entfernt werden kann. Das Abdeckmittel kann dabei in einer vorteilhaften Ausgestaltung wiederverwendet werden oder als Einwegprodukt ausgelegt sein und nach der einmaligen Verwendung entsorgt werden.