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Die Erfindung betrifft eine Bedienvorrichtung zum Steuern eines Geräts eines Kraftfahrzeugs sowie ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren hierzu. Die Bedienvorrichtung weist ein Touchpad auf, an dessen Bedienfläche ein Benutzer mittels eines Bedienobjekts, beispielsweise eines Fingers, eine Bedieneingabe eingeben kann. Die Bedieneingabe ergibt sich, indem der Benutzer mit dem Bedienobjekt an der Bedienfläche eine Berührstelle oder nacheinander mehrere Berührstellen berührt. Eine Auswerteeinrichtung ermittelt, wo die Bedieneingabe begonnen hat, das heißt wo die Anfangsberührstelle auf der Bedienfläche liegt.
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Bei einem Kraftfahrzeug kann eine Bedienvorrichtung beispielsweise für das Informations-/Unterhaltungssystem (Infotainmentsystem) ein Touchpad aufweist. Dabei kann dem Benutzer die Möglichkeit dargeboten werden, durch Antippen oder Berühren bestimmter Bedienbereiche auf dem Touchpad gezielt und direkt vorbestimmte Gerätefunktionen des zu bedienenden Geräts, wie beispielsweise des Infotainmentsystems, auszuwählen. Beispielsweise kann dem Benutzer hierzu auf einem Monitor eine Mehrzahl von Auswahlflächen angezeigt werden, deren Lage auf dem Monitor der Lage der Bedienfelder auf dem Touchpad entspricht. Je mehr Bedienfelder auf dem Touchpad angeordnet sind, desto kleiner wird hierbei die für jedes einzelne Bedienfeld zur Verfügung stehende Fläche. Dies kann zur Einschränkung der Bedienbarkeit bestimmter Bedienfunktionen führen. Wird beispielsweise auch ein Bedienfeld für eine Handschrifterkennung oder Gestenerkennung bereitgestellt, so muss der Benutzer innerhalb des Bedienfeldes einen Buchstaben oder eine Bediengeste zeichnen können, damit diese als Bedieneingabe in Form einer Zeichenspur vollständig erfasst werden kann. Zeichnet der Benutzer über das bereitgestellte Bedienfeld hinaus, so ist dieser Teil der Zeichenspur abgeschnitten, was zu einer Fehlerkennung des eingegebenen Zeichens führen kann.
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In der gattungsbildenden
US 2010/0169841 A1 ist ein Touchscreen beschrieben, auf dem beispielsweise mehrere Adresseinträge eines digitalen Adressbuchs dargestellt werden können. Um einen bestimmten Adresseintrag suchen zu können, kann der Benutzer mit dem Finger an dem Touchscreen als Zeichenspur einen Buchstaben schreiben, der dann als Anfangsbuchstabe für eine Namenssuche genutzt wird. Das Schreiben des Buchstabens muss in einem allgemeinen Eingabefeld begonnen werden, kann dann aber auch über bereits angezeigte Adressbucheinträge hinweg fortgesetzt werden, ohne dass hierdurch der berührte Adressbucheintrag ausgewählt wird. Der Touchscreen kann drucksensitiv ausgestaltet sein.
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Aus der nachveröffentlichten
DE 10 2013 224 979 A1 ist ein Touchscreen zum Anzeigen mehrerer Datenbankeinträge einer Navigationsdatenbank bekannt, wobei ein Benutzer zum Auffinden eines Datenbankeintrages handschriftlich einen Anfangsbuchstaben für eine Suche auf dem Touchscreen eingeben. Hierbei kann er auf dem Touchscreen dargestellte Eingabefelder überschreiben, ohne dass diese auf die Berührung.
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Aus der
DE 10 2011 017 261 A1 ist eine Bedienschnittstelle zum Durchsuchen einer Navigationsdatenbank bekannt, bei welcher ein Benutzer auf einem Touchscreen über bereits angezeigte, auswählbare Datenbankeinträge hinweg handschriftlich einen Buchstaben schreiben kann, ohne dass hierdurch die berührten, angezeigten Datenbankeinträge ausgewählt werden.
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Aus der
DE 10 2011 110 978 A1 ist eine Eingabeeinrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt, bei welcher ein Benutzer mit dem Finger einen Buchstaben auf einem Touchscreen zeichnen kann, wobei er auch bereits angezeigte, berührungssensitive Objekte überschreiben kann. Diese reagieren während der Zeichenspureingabe nicht. Um mehr als ein einzelnes Zeichen eingeben zu können, wird die Erfassung der Zeichenspur weiter geführt, solange zwischen der Eingabe zweier getrennter Linien nicht mehr als eine vorgegebene Zeitspanne verstreicht. Hierdurch kann der Benutzer eine Buchstabenfolge eingeben, die dann in einem Stück erkannt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem Kraftfahrzeug mit Touchpad-Bedienung einzelne Bedienfelder für einen Direktzugriff auf Gerätefunktionen bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche.
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Durch die Erfindung wird eine Bedienvorrichtung zum Steuern eines Geräts eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Bei dem Gerät kann es sich beispielsweise um das genannte Infotainmentsystem oder ein Navigationsgerät oder ein Telefon oder ein Medienwiedergabegerät handeln. Die Bedienvorrichtung weist ein Touchpad zum Erfassen einer Bedieneingabe auf, die von einem Benutzer mittels eines Bedienobjekts an einer Bedienfläche des Touchpads eingegeben wird. Die Bedieneingabe ist durch zumindest eine durch das Bedienobjekt an der Bedienfläche berührte Berührstelle definiert, also einen Druckpunkt oder eine Zeichenspur. Es kann sich also um eine einzelne Berührstelle handeln, die der Benutzer angetippt oder gedrückt hat. Es kann sich auch um eine Zeichenspur handeln, die der Benutzer an der Bedienfläche gezogen oder gezeichnet hat. Eine Auswerteeinrichtung ist dazu eingerichtet, eine Anfangsberührstelle der Bedieneingabe auf der Bedienfläche zu ermitteln, also die initiale Berührstelle.
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Bei der Bedienvorrichtung ist nun ermöglicht, das Gerät auf zwei unterschiedliche Arten direkt zu bedienen, beispielsweise einmal durch Antippen von Tastfeldern und einmal durch Eingeben eines Zeichens in einem Zeichenfeld. Es gibt also zwei verschiedene Typen von Bedienfeldern. Diese beiden unterschiedlichen Eingabemöglichkeiten müssen unterschiedlich verarbeitet werden. Hierzu weist die Bedienvorrichtung ein erstes Steuermodul und ein zweites Steuermodul auf. Jedes Steuermodul ist dazu eingerichtet, bei Empfangen der Bedieneingabe das Gerät in Abhängigkeit von der Bedieneingabe zu steuern. Hierbei kann durch jedes Steuermodul die Bedieneingabe anders interpretiert werden, beispielsweise einmal als Tastendruck und einmal als Zeicheneingabe. Die beiden Steuermodule empfangen aber nicht jede Bedieneingabe. Stattdessen ist bei der Erfindung die genannte Auswerteeinrichtung dazu eingerichtet, in Abhängigkeit von einer Lage der ermittelten Anfangsberührstelle eines der beiden Steuermodule auszuwählen und danach unabhängig von einer jeweiligen Lage weiterer Berührstellen der Bedieneingabe die gesamte Bedieneingabe an das ausgewählte Steuermodul auszugeben. Welches Steuermodul die Bedieneingabe empfängt, hängt also davon ab, wo der Benutzer die Bedienfläche das erste Mal beim Eingeben der Bedieneingabe berührt.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass der Benutzer die gesamte Bedienfläche nutzen kann, um eine Bedieneingabe für eines der Steuermodule zu tätigen oder einzugeben. Sobald auf Grundlage der Anfangsberührstelle ein Steuermodul ausgewählt worden ist, empfängt dieses alle weiteren Bestandteile der Bedieneingabe, unabhängig davon, ob diese weiteren Berührstellen noch innerhalb der dem ausgewählten Steuermodul zugeordneten Bereiche der Bedienfläche zugeordnet sind oder nicht, also innerhalb des Bedienfelds. Für die Bedieneingabe kann der Benutzer somit die gesamte Bedienfläche nutzen, ohne dass hierdurch das nicht ausgewählte, das heißt das andere Steuermodul aktiviert wird. Das Touchpad kann auch als Bildschirm ausgestaltet sein, d. h. als Berührbildschirm oder Touchscreen.
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Es ist vorgesehen, dass die Auswerteeinrichtung dazu eingerichtet ist zu erkennen, ob die Bedieneingabe eine Zeichenspur ist, also durch eine Streichbewegung des Bedienobjekts entlang der Berührfläche gebildet worden ist. Die Zeichenspur kann kontinuierlich sein oder durch mehrere Teilzeichenspuren gebildet sein, wobei zwischen aufeinanderfolgend eingegebenen Zeichenspuren eine Höchstpausedauer liegt. Die Zeichenspur wird dann als Bedieneingabe an das ausgewählte Steuermodul ausgegeben, das heißt bei Erkennen einer Zeichenspur wird die gesamte erkannte Zeichenspur an das ausgewählte Steuermodul ausgegeben. Hierdurch ist in vorteilhafter Weise verhindert, dass Teile der Zeichenspur abgeschnitten werden. Dies macht eine Zeichenerkennung, z. B. eine Handschrifterkennung und/oder eine Gestenerkennung besonders zuverlässig.
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Die Bedienfläche ist hierzu in einzelne Eingabefelder eingeteilt, die jeweils zum Erzeugen spezifischer Steuerbefehle vorgesehen sind. Es gibt dabei Eingabefelder, die durch Drücken zu bedienen sind, so dass diese Eingabefelder Drucktasten darstellen, und ein Eingabefeld, das ein zentrales Bedienfeld darstellt, welches zum Eingeben der Zeichenspur vorgesehen ist. Falls der Benutzer eines der eine jeweilige Drucktaste darstellenden Eingabefelder betätigt, koppelt die Auswerteeinrichtung mittels einer Koppeleinrichtung das zweite Steuermodul mit dem Touchpad, wobei zusammen mit dem Touchpad auch eine Drucksensorik bereitgestellt ist, welche in Abhängigkeit von einer Anpresskraft des Bedienobjekts auf der Bedienfläche ein Drucksignal erzeugt, und wobei vorgesehen ist, dass der Benutzer eine Mindestenpresskraft aufwenden muss, damit das Drücken eines der eine jeweilige Drucktaste darstellenden Eingabefelder als Tastbetätigung durch das zweite Steuermodul erkannt wird. Bei Betätigen des Eingabefelds wird durch das zweite Steuermodul der entsprechende Steuerbefehl zum Auslösen einer zugeordneten Gerätefunktion des Geräts erzeugt.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bedienfläche in einen zentralen Bedienbereich und einen diesen an zumindest drei Seiten, insbesondere vier Seiten, begrenzenden Randbereich eingeteilt ist. Die Auswerteeinrichtung ist dabei dazu eingerichtet, die Bedieneingabe an das erste Steuermodul auszugeben, falls die Anfangsberührstelle im zentralen Bedienbereich liegt, und die Bedieneingabe an, das zweite Steuermodul auszugeben, falls die Anfangsberührstelle im Randbereich liegt. Des Weiteren ist vorgesehen, dass bei im zentralen Bedienbereich liegender Anfangsberührstelle der zentrale Bedienbereich vergrößert wird. Beginnt also der Benutzer die Bedieneingabe im zentralen Berührbereich, so wird dieser vergrößert, das heißt dem Benutzer steht ein größenflächiger zentraler Bedienbereich zum Eingeben der Bedieneingabe für das erste Steuermodul bereit.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass die Auswerteeinrichtung dazu eingerichtet ist, bei vergrößertem zentralem Bedienbereich den Randbereich zu deaktivieren. Dann ist in vorteilhafter Weise verhindert, dass versehentlich das zweite Steuermodul angesteuert wird, falls der Benutzer über den vergrößerten zentralen Bedienbereich hinauszeichnet. Besonders bevorzugt ist, dass der zentrale Bedienbereich so weit vergrößert wird, dass er den deaktivierten Randbereich überdeckt.
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Die Vergrößerung des Bedienbereichs oder allgemein das Ausgeben einer Bedieneingabe an das ausgewählte Steuermodul muss auch wieder beendet werden. Hierzu sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass die Auswerteeinrichtung dazu eingerichtet ist, die Bedieneingabe an das ausgewählte Steuermodul so lange auszugeben, bis ein durch die Bedieneingabe eingegebenes Zeichen vollständig ist. Mit anderen Worten erfolgt die Ausgabe an das ausgewählte Steuermodul so lange, bis die Zeicheneingabe beendet ist. Die Vollständigkeit der Zeicheneingabe kann beispielsweise durch einen Handschrifterkenner oder einen Gestenerkenner signalisiert werden.
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Das Erkennen des Endes der Bedieneingabe kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung aber besonders robust und technisch einfach erkannt werden, indem die Auswerteeinrichtung dazu eingerichtet ist, das Ende der Bedieneingabe daran zu erkennen, dass der Benutzer das Bedienobjekt von der Bedienfläche für eine vorbestimmte Mindestzeitdauer abgehoben hat, also von der Bedienfläche fernhält.
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Danach ist bevorzugt vorgesehen, dass der zentrale Bedienbereich und auch der Randbereich wieder aktiv sind, also der zentrale Bedienbereich seine ursprüngliche Größe aufweist. Mit anderen Worten ist in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Auswerteeinrichtung dazu eingerichtet ist, nach dem Ende der Bedieneingabe eine neue Anfangsberührstelle zu ermitteln.
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Wie bereits ausgeführt, ist bei der Erfindung bevorzugt vorgesehen, dass das erste Steuermodul eine Handschrifterkennungseinrichtung und/oder eine Gestenerkennungseinrichtung aufweist. Das zweite Steuermodul weist bevorzugt eine Tasterkennung auf, durch welche in Abhängigkeit von einer Lage der Anfangsberührstelle auf der Bedienfläche ein Auslösesignal oder Startsignal für eine jeweils vorbestimmte Gerätefunktion des Geräts erzeugt wird. Beispielsweise kann also der beschriebene Randbereich in mehrere Tastfelder eingeteilt sein. Die Tastfelder sind bevorzugt graphisch oder optisch auf der Bedienfläche markiert und/oder durch eine erhabene Struktur abgegrenzt.
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Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung auf. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen ausgestaltet.
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Schließlich gehört zu der Erfindung noch ein Verfahren zum Steuern eines Geräts eines Kraftfahrzeugs. Das Verfahren sieht vor, dass eine von einem Benutzer mittels eines Bedienobjekts an einer Bedienfläche des Touchpads eingegebene Bedieneingabe durch ein Touchpad erfasst. Eine Auswerteeinrichtung ermittelt eine Anfangsberührstelle der Bedieneingabe in der beschriebenen Weise. Die Auswerteeinrichtung wählt dann in Abhängigkeit von einer Lage der ermittelten Anfangsberührschnittstelle auf der Bedienfläche eines von zwei Steuermodulen aus und gibt dann unabhängig von einer jeweiligen Lage weiterer Berührstellen der Bedieneingabe die Bedieneingabe an das ausgewählte Steuermodul aus. Das ausgewählte Steuermodul steuert bei Empfangen der Bedieneingabe das Gerät in Abhängigkeit von der empfangenen Bedieneingabe.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche Merkmale aufweisen, die bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Bedienvorrichtung beschrieben worden sind. Aus diesem Grund werden die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, und
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2 eine Skizze zur Veranschaulichung einer Einteilung einer Bedienfläche eines Touchpads in Bedienbereiche.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in schematischer Darstellung von einem Kraftfahrzeug 1 ein Innenverkleidungsteil 2, in welchem eine Bedienvorrichtung 3 angeordnet sein kann. Bei dem Kraftfahrzeug 1 kann es sich beispielsweise um einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen, handeln. Bei dem Innenverkleidungsteil 2 kann es sich beispielsweise um ein Armaturenbrett oder eine Mittelkonsole handeln. Mittels der Bedienvorrichtung 3 kann ein (nicht dargestellter) Benutzer beispielsweise ein Gerät 4 bedienen, bei dem es sich beispielsweise um ein Infotainmentsystem oder ein Navigationsgerät oder ein Telefon handeln kann. Für die Bedienung kann die Bedienvorrichtung 3 ein Touchpad 5 aufweisen, durch welches in an sich bekannter Weise bei einer Berührung einer Bedienfläche 6 einer Berührscheibe 7 des Touchpads 5 durch eine (nicht näher dargestellte) Sensormatrix ein Berührort oder eine Berührstelle XY signalisiert wird. Die Bedienvorrichtung 3 kann eine mit dem Touchpad 5 gekoppelte Auswerteeinrichtung 8 aufweisen, bei der es sich beispielsweise um ein Programmmodul einer Prozessoreinrichtung 9 der Bedienvorrichtung 3 handeln kann. Die Prozessoreinrichtung 9 kann beispielsweise durch einen Mikrocontroller oder durch ein Steuergerät bereitgestellt sein. Die Bedienvorrichtung 3 kann des Weiteren ein erstes Steuermodul 10 und ein zweites Steuermodul 11 aufweisen. Die Steuermodule 10, 11 können mit dem Gerät 4 gekoppelt sein und dazu ausgelegt sein, unterschiedliche Steuerbefehle C1, C2 zum Steuern des Geräts 4 zu erzeugen. Die Steuermodule 10, 11 können ebenfalls jeweils durch ein Programmmodul der Prozessoreinrichtung 9 realisiert sein.
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Bei der Bedienvorrichtung 3 ist die Bedienung des Geräts 4 für den Benutzer besonders komfortabel. Der Benutzer muss nicht umständlich mit einem Finger auf der Bedienfläche 6 solange entlang streichen, bis er auf einer (nicht näher dargestellten) graphischen Benutzeroberfläche einen Mauszeiger positioniert hat, um dann die gewünschte Funktion durch Antippen der Bedienfläche 6 auszulösen.
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Stattdessen kann die Bedienfläche 6 in einzelne Bereiche oder Eingabefelder 12, 13, 14, 15 eingeteilt sein, die jeweils zum Erzeugen spezifischer Steuerbefehle C1, C2 vorgesehen sind. Mit anderen Worten kann der Benutzer direkt mittels eines spezifischen Eingabefelds 12–15 den gewünschten Bedienschritt direkt auswählen oder auslösen oder durchführen.
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Hierbei kann es Eingabefelder 12–14 geben, die durch Antippen oder Drücken zu bedienen sind. Die Eingabefelder 12–14 stellen also Drucktasten dar. Diese Druckbedienung stellt einen ersten Eingabemodus dar. Das Eingabefeld 15 kann ein zentrales Bedienfeld darstellen, welches zum Eingeben einer Zeichenspur oder einer Trajektorie vorgesehen sein kann. Das Eingabefeld 15 kann von den übrigen Eingabefeldern 12–14 umgeben sein. Das Eingeben einer Zeichenspur oder Trajektorie stellt einen zweiten Eingabemodus dar.
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Bei dem Touchpad 5 muss die Sensorik des Touchpads 5 nicht umständlich oder aufwendig eingeteilt sein, damit zwischen den unterschiedlichen Eingabemodi für die einzelnen Eingabefelder 12–15 unterschieden werden kann. Dies wird durch die im Folgenden beschriebenen Merkmale erreicht. Das von dem Touchpad 5 bei einer Berührung oder Annäherung der Bedienfläche 6 durch den Benutzer erzeugte Signal, das die Berührstelle XY beschreibt, kann von der Auswerteeinrichtung 8 empfangen werden. Die Auswerteeinrichtung 8 kann zum einen eine Karte oder Eingabefeldbeschreibung oder kurz Feldbeschreibung 16 und zum anderen eine Wechseleinrichtung oder Koppeleinrichtung 17 aufweisen.
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Die Feldbeschreibung 16 kann die geometrische Lage der Eingabefelder 12–15 auf der Bedienfläche 6 beschreiben. Dies ist im Folgenden genauer anhand von 2 erläutert. 2 zeigt noch einmal die Feldbeschreibung 16. Durch die Feldbeschreibung 16 können beispielsweise die Feldränder 18 der Eingabefelder 12–15 beschrieben sein. Zu einer Berührstelle XY kann mittels der Feldbeschreibung 16 ermittelt werden, in welchem Eingabefeld 12–15 der Benutzer beispielsweise mit seiner Hand 19 die Berührfläche 6 berührt. Beispielsweise kann die Berührstelle XY den Beginn eines Berührvorgangs darstellen, also eine Anfangsberührstelle darstellen. In 2 ist gezeigt, wie der Benutzer mit einem Finger 20 der Hand 19 die Bedienfläche 6 im Eingabefeld 15, das heißt in dem zentralen Bedienfeld, berührt. Der Finger 20 stellt ein Bedienobjekt dar.
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In 2 ist gezeigt, wie durch die Auswerteeinrichtung die Bedienfläche 6 anhand der Feldbeschreibung 16 in mehrere Eingabefelder 12–15 eingeteilt sein kann. Die Eingabefelder 12–15 können beispielsweise durch Koordinaten oder Linienverläufe von Feldgrenzen 18 der Eingabefelder 12–15 definiert sein. Die Auswerteeinrichtung kann die Koordinaten der Anfangsberührstelle XY daraufhin überprüfen, in welchem Eingabefeld 12–15 die Anfangsberührstelle XY liegt. In dem gezeigten Beispiel ist davon ausgegangen, dass das Eingabefeld 15 ein zentrales Bedienfeld für die Zeicheneingabe darstellt. Falls die Anfangsberührstelle XY im Eingabefeld 15 liegt, wird durch die Koppeleinrichtung 17 das Touchpad 5 mit dem Steuermodul 10 gekoppelt. Um das zentrale Bedienfeld, das heißt das Eingabefeld 15, können Randfelder angeordnet sein, die gemäß 2 durch die Eingabefelder 12–14 gebildet sein können. Falls die Anfangsberührstelle XY in einem der Randfelder liegt, kann durch die Verbindungseinrichtung 17 das Touchpad 5 mit dem Steuermodul 11 gekoppelt werden.
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In 2 ist gezeigt, wie der Benutzer mit einer Hand 19 eine Zeicheneingabe für den Handschrifterkenner oder Gestenerkenner des Steuermoduls 10 eingeben möchte. Hierzu kann der Benutzer mit einem Finger 20 der Hand 19 eine Zeichenspur 21 auf der Bedienfläche 6 zeichnen oder eingeben. Die Zeichenspur 21 stelle eine Bedieneingabe dar. Der Benutzer beginnt hierbei im Eingabefeld 15, das für die Zeicheneingabe vorgesehen ist. Der Benutzer betätigt ab dem Zeitpunkt des Berührens der Anfangsberührstelle XY die Bedienfläche 6 kontinuierlich, das heißt er hebt den Finger nicht ab, sondern zeichnet oder streicht kontinuierlich mit dem Finger 20 entlang der Bedienfläche 6, um die Zeichenspur 21 einzugeben. Erst am Ende der Zeichenspur 21 hebt er den Finger an einer Abhebestelle 22 wieder von der Bedienfläche 6.
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Anhand der Lage der Anfangsberührstelle XY erkennt die Auswerteeinrichtung mittels der Feldbeschreibung 16, dass die Koordinaten der Anfangsberührstelle XY und die weiteren Koordinaten der Berührstellen, durch welche die Zeichenspur 21 gebildet ist, an das Steuermodul 10 weitergeleitet werden müssen. Entsprechend wird die Schalteinrichtung 17 dahingehend angesteuert, dass das Touchpad 5 mit dem Steuermodul 10 gekoppelt ist und nicht mit dem Steuermodul 11.
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Bei der Bedienvorrichtung 3 kann diese Kopplung so lange erhalten bleiben, bis der Benutzer den Finger 20 an der Anhebestelle 22 wieder von der Bedienfläche 6 abhebt. Mit anderen Worten kann der Benutzer die Zeichenspur 21 über die Feldgrenzen 18 des Eingabefelds 15 hinaus zeichnen, ohne dass es hierdurch zu einer Unterbrechung der Kopplung zwischen dem Touchpad 5 und dem Steuermodul 10 kommt. Hierzu kann die Auswerteeinrichtung die Feldgrenzen 18 des Bedienfelds 15 verschieben, das heißt das zentrale Bedienfeld 15 durch eine Vergrößerung 23 vergrößern. Es ergibt sich somit ein vergrößerter Bedienbereich 15'. Hierzu kann beispielsweise der Verlauf der Grenzen 18 des Eingabefelds 15 in der Feldbeschreibung 16 angepasst werden oder es kann anstelle der Feldbeschreibung 16 eine (nicht dargestellte) alternative weitere Feldbeschreibung zugrundegelegt werden, die so lange gültig ist, bis der Benutzer den Finger 20 wieder von der Bedienfläche 6 abhebt. Dann wird die Vergrößerung wieder rückgängig gemacht, das heißt es kommt zu einer Rückskalierung 24 des Eingabefelds 15 auf die ursprüngliche Größe. Mit anderen Worten werden während der Eingabe der Zeichenspur 21 die Eingabefelder 12 bis 14 deaktiviert und nach der Eingabe der Zeichenspur 21 wieder reaktiviert.
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Somit wird das in Eingabefelder oder Bereiche aufgeteilte Touchpad während der Eingabe eines Zeichens mittels einer Zeichenspur 21 vollständig, das heißt die gesamte oder komplette Bedienfläche 6, für die Schrifteingabe oder Gesteneingabe benutzt. Dem Benutzer steht hierdurch eine größere Touchpadfläche bei der Schrifteingabe oder Gesteneingabe zur Verfügung. Besonders interessant kann dies bei asiatischen Schriftzeichen sein, welche aufgrund ihrer großen Ähnlichkeit untereinander besonders genau und detailreich gezeichnet werden müssen, damit ein Handschrifterkenner sie unterscheiden kann. Während der Zeicheneingabe ergibt sich für den Benutzer eine einfachere und bessere Bedienung, da er die komplette Touchpadfläche nutzen kann.
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Vor und nach der Zeicheneingabe ist das Touchpad in mehrere Bereiche unterteilt. Sobald eine Schrift- oder Gesteneingabe erkannt wird, sind die Bereiche abgeschaltet, das heißt unwirksam, und der komplette Touchpadbereich, das heißt sowohl das zentrale Bedienfeld des Eingabefelds 15 als auch die Randbereiche der Eingabefelder 12–14, können nun für die Schrifteingabe oder Gesteneingabe genutzt werden. Es kann praktisch über die Stationstasten, den Funktionsbereich und den eigentlichen zentralen Bedienbereich hinweg gezeichnet werden. Sobald nun beispielsweise der Finger 20 für eine bestimmte Zeit abhebt und man davon ausgehen kann, dass die Schrifteingabe oder Gesteneingabe beendet ist, sind die einzelnen Eingabefelder 12–15 wieder aktiv.
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Es kann beispielsweise durch das Steuermodul 10 ein entsprechender Eingabemodus bereitgestellt werden, indem das Steuermodul 10 einen Handschrifterkenner 25 aufweist. Zusätzlich oder alternativ dazu kann das Steuermodul 10 auch eine Gestenerkennung zum Erkennen von Bediengesten aufweisen. Entsprechende Handschrifterkenner und/oder Gestenerkenner sind an sich im Stand der Technik verfügbar.
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Die Eingabefelder 12–14 können dagegen beispielsweise Tasten 12, 14 für das Blättern in einem Bedienmenü und mehrer Funktionstasten 13 darstellen. Diese Tasten benötigen keine Auswertung einer Zeichenspur. Stattdessen reicht es, die entsprechenden Eingabefelder 12–14 anzutippen oder zu drücken. Hierzu kann das zweite Steuermodul 11 bereitgestellt sein, welches eine Drucktastenerkennung 26 aufweisen kann. Beispielsweise kann eine Zuordnungsvorschrift bereitgestellt sein, welche den einzelnen Eingabefeldern 12–14 jeweils eine spezifische Tastenfunktion zuweist.
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Die Handschrifterkennung 25 kann in dem darstellten Beispiel den Buchstaben „A” erkennen und eine entsprechende Buchstabeneingabe als Steuerbefehl C1 an das Gerät 14 ausgeben.
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Falls der Benutzer eines der Eingabefelder 12–14 betätigt, also ein Tastenfeld oder Tastfeld, koppelt die Auswerteeinrichtung mittels der Koppeleinrichtung 17 das Steuermodul 11 mit dem Touchpad 5. Es kann vorgesehen sein, dass zusammen mit dem Touchpad 5 auch eine (nicht näher dargestellte) Drucksensorik bereitgestellt wird, welche in Abhängigkeit von einer Anpresskraft des Fingers 20 auf der Bedienfläche 6 ein Drucksignal P erzeugt. Es kann vorgesehen sein, dass der Benutzer eine Mindestanpresskraft aufwenden muss, damit das Drücken eines der Eingabefelder 12–14 als Tastbetätigung durch das Steuermodul 11 registriert oder erkannt wird. Bei Betätigen eines der Tastenfelder kann durch das Steuermodul 11 ein entsprechender Steuerbefehl C2 zum Auslösen der zugeordneten Gerätefunktion des Geräts 4 erzeugt werden.
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Die Berührscheibe 7 kann als Abgrenzung von Eingabefeldern eine Reliefstruktur 27 aufweisen, die beispielsweise in die Bedienscheibe 7 eingefräst sein kann oder beispielsweise als Stege, das heißt als erhabene Struktur, von der Bedienfläche 6 abstehen kann. Die örtliche oder geometrische Strukturierung des Touchpads 5 ermöglicht dem Benutzer eine bessere Orientierung auf dem Touchpad 5.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung die komplette Touchpadfläche zur Schrift- oder Gesteneingabe bei einem in Bereiche aufgeteilten Touchpad genutzt werden kann.