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Die Erfindung bezieht sich auf Teebeutel mit einer Auspresseinrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist bekannt, dass ein Teebeutel (mit einer oder doppelter Kammer oder einer Pyramiden-Kammer) nach seinem Gebrauch meistens entweder direkt tropfend aus dem Teewasser herausgenommen und beseitigt wird oder zuerst mit Hilfe des Besteckes, häufig eines Teelöffels, ausgepresst und dann weggeworfen wird.
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Auch ist bekannt, das restliche Teewasser ohne Hilfe eines Besteckes aus einem Teebeutel auszupressen, wobei es hierfür bislang grundsätzlich drei Gruppen von Lösungen gibt. So ist die Verwendung eines zusätzlichen Werkzeuges bekannt, z. B. einer Zange, Squeezer oder einer Expressionsvorrichtung (
DE 20 2005 001 825 U1 ). Des Weiteren wird die Tasche des Teebeutels zum Ausdrücken verwendet, wobei diese Tasche aus einem wasserdichten Material besteht. Der gebrauchte Teebeutel wird an seinem Etikett in die Tasche eingezogen, wonach mit den Fingern die Tasche und damit der darin befindliche Teebeutel ausgedrückt wird (
DE 20 209 116 U1 ,
DE 196 17 596 C2 ).
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Die
DE 103 17 988 A1 ,
US 2004/0071830 A1 und
EP 1 273 529 B1 beschreiben alle drei den gleichen Aufgussbeutel (Teebeutel), der einem Kopfteil besitzt, an dem ein zweiteiliger Zugfaden 11 angebracht ist, an dessen beiden frei nach oben ragenden Enden wiederum ein Etikett oder ein zweiteiliges Etikett befestigt ist. Zur höhenverschieblichen Befestigung des Zugfadens im Kopfteil ist der Zugfaden jeweils durch zwei Löcher in Form von nach vorne abstehenden Schlaufen, zweifach hindurchgezogen. Die so gebildeten beiden Teilstücke des Zugfadens, die über ein hinteres Teilstück miteinander verbunden sind, sind im Anschluss an die Schlaufen (von hinten her), durch im Bereich des Bodens befindliche Durchbrechungen geführt, um den Teebeutel geschlungen und dann durch die Schlaufen hindurch nach oben geführt, zwei zueinander parallele vertikale Schlingen bildend, und sind dann mit großem Abstand zum Kopfteil des Teebeutels am zweiteiligen Etikett befestigt. Die vom Teebeutel nach oben abführenden Schnur-Teilstücke bilden somit Zugglieder, die zum Ausdrücken, nach dem Aufbrühen, auseinandergezogen werden. Dabei werden die um den Teebeutel geführten beiden Teilstücke des Zugfadens (Schnur-Schlingen) verkürzt, der Teebeutel zusammengedrückt und somit ausgewrungen. Dabei ist zu beachten, dass die beiden zum Auspressen dienenden Schlingen, sowie die zwei Etikett-Schüre aus der einzigen langen Schnur stammen. Die zu den beiden Schlingen gehörenden Schlaufen sind nicht nur locker offen und ungeschlossen, sondern auch durch den kurzen Teil der Schnur miteinander eng verbunden. Beim schließenden Ziehen an den beiden Schnurenden, wodurch an den die durch eben diese Schnur gebildeten beiden Schlingen ebenfalls entsprechend gezogen werden, beeinflussen sich die Schlaufen gegenseitig leicht. Dies beeinträchtigt direkt das Auspressen. Nach dem Heben des Teebeutels aus dem Wasser fließt das restliche Teewasser automatisch nach unten, es befindet sich dann nur in dem Unterteil des Teebeutels. Hier wird der Teebeutel vertikal gedrückt und das restliche Teewasser aus dem ganzen Teebeutel ausgepresst. Deshalb ist das Auspressen relativ uneffektiv. Auch ist die Herstellung dieses bekannten Teebeutels wegen der einteiligen langen Schnur, die nach dem Befüllen und Schließen des Beutels in den Beutel symmetrisch einzubringen ist, relativ komplex.
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Die
US 3 539 355 A1 beschreibt einen relativ hohen Kaffee-Filterbeutel, entsprechend gefüllt mit Filterkaffe, welcher sowohl beim Transport als auch beim Aufbrühen oberseitig unverschlossen bzw. offen ist. Es sind zwei Schnüre vorgesehen, die jeweils an ihrem oberen, freien Ende ein Etikett tragen, während ihr anderes Ende jeweils an der rechten bzw. linken Unterseite des Filterbeutels befestigt ist. Beide Schnüre sind dann, durch mehrere Löcher gezogen, am Beutel diagonal nach oben geführt, einer vorne, der andere hinten, um dann in oberer Verschlusshöhe ungefähr parallel zum oberen Rand zurückgeführt zu werden und ragen dann seitlich vom Beutel ab. Beim Aufbrühen wird der Beutel offen in ein Behältnis gestellt und es wird kochendes Wasser eingeschüttet. Nach ausreichendem Eingießen und Einwirken wird an den beiden Schüren seitlich gezogen. Dabei soll zuerst die Öffnung geschlossen und dann der Beutel mit Inhalt zusammengedrückt werden. In wieweit die Beutelöffnung ausreichend geschlossen ist, bevor dessen Unterteil hochgezogen und ausgewrungen wird, sei dahingestellt. Als üblicher Teebeutel ist dieser komplexe, offene Kaffer-Filterbeutel auf alle Fälle nicht einsetzbar, da Teebeutel relativ klein gehalten sind und vom heißen Teewasser komplett umspült werden, also in diesem praktisch schwimmen. Der Inhalt würde dabei herausgeschwemmt werden.
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Schließlich ist bekannt, zum Ausdrücken des Teebeutels eine durch eine Führung um den Beutel laufende Schnur zu verwenden. Die Führung besteht dabei aus einem Falz, Kanal oder einer Nut, die sich mittig vertikal am äußeren Rand um den Beutel geführt ist. Der gebrauchte Teebeutel wird durch Ziehen der beiden losen Schnurenden gepresst, die zuerst miteinander verschlungen und entsprechend zusammengezogen werden müssen, was relativ komplex ist (
DE29608172U1 ).
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Teebeutel anzugeben, der einfach, sicher und effizient in Herstellung und/oder Benutzung ist, insbesondere beim Auspressen des Teebeutels.
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Diese Aufgabe wird durch einen Teebeutel mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Demgemäß ist der Teebeutel von mindestens einer Schnur ungefähr horizontal umfasst, die durch einige quer durch den Teebeutel eingebrachte Löcher hindurchgeführt und dadurch festgehalten ist, um den Außenrand vom Teebeutel eine Schlinge bildend. Dabei hat die mindestens eine Schnur ein Ende in Form eines Ringes oder einer Schlaufe, während ihr anderes Ende frei durch den Ring oder die Schlaufe verschiebbar hindurch geführt ist und einen Griff trägt. Dadurch kann der Beutel an seinem Etikett gepackt und aus dem Wasser gehoben werden, wonach der Schnurgriff rausgezogen und in Gegenrichtung zum Etikett gezogen werden kann. Dadurch wird die um den Beutel geführte Schnur-Schlinge zugezogen und der Beutel kann ausgedrückt werden. Dies geschieht einfach und sauber, ohne dass zusätzliche Verschlingungs- o. ä. Tätigkeiten mit der Schnur oder deren Enden durchzuführen sind.
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Von Vorteil ist, wenn der Griff aus einem dünnen, leichten, wasserdichten und auch im heißen Wasser formfesten Material besteht. Dies kann z. B. Kunststoff sein oder Bambus oder entsprechend imprägniertes Papier oder Pappe.
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Vorteilhaft ist auch, wenn der Griff die Form eines Dolches, eines Plättchens, eines Hakens, einer Büroklammer oder eines Clips besitzt ist und in den ganz oberen Teil des Teebeutels, an dem die Etikett-Schnur befestigt ist, eingesteckt oder am Etikett des Teebeutels befestigt ist. Dabei kann der Griff in den Falz, der beim Schließen des gefüllten Teebeutels und anschließenden Befestigen der Etikett-Schnur entsteht, eingesteckt oder an diesem befestigt werden.
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Erfindungsgemäß befinden sich die Löcher, durch welche die Schnur durch den Teebeutel hindurchgeführt ist, jeweils nahe dem äußeren Rand quer hinlaufend eingebracht, gleichzeitig in der Nähe der Falten- bzw. Verbindungsstellen zwischen den Teebeutelseiten. Dabei ist deren Anordnungshöhe ungefähr gleich wie die Höhe der ausgelaugten Teeblätter, während der Durchmesser der Löcher geringfügig größer ist als der Durchmesser der Schnur. Somit besteht die Möglichkeit, bereits vor Einfüllen der Teeblätter in den Beutel die Löcher zum Hindurchführen der Schnur einzubringen, z. B. durch Einstanzen und nach Verschließen des Gefüllten Beutels oder bereits davor, die Schnur durch die Löcher entsprechend hindurch zu ziehen. Dadurch, dass die Schnur durch fixe Löcher im Teebeutel hindurchfährt, kann diese beim Gebrauch, also beim zusammenziehenden Auspressen mit der Schnur, nicht abrutschen oder sich ineffizient verschieben.
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Interessant ist auch, dass zwei oder mehr Schnur-Schlingen um einen Teebeutel geführt vorgesehen sein können, wobei dann die Schnüre zwischen der Höhe der ausgelaugten Teeblätter und dem Teebeutelboden so zu verteilen sind, dass deren Distanz gleichmäßig ist oder sich von unten nach oben vergrößert. Dabei werden die freien Schnurenden der mehreren Schnüre gemeinsam an einem gemeinsamen Griff befestigt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine Ansicht eines Teebeutels mit zwei rechteckigen Kammern,
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2: die Schnur in einer Schlingen-Form im Detail,
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3: einen Griff in Dolch-Form und ein Befestigungsart am Schnurende,
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4: einen Griff in Büroklammer-Form, mit Befestigungsbeispiel,
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5: einen Teebeutels mit einer Kammer, in anderer Ausführung,
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6: einen Teebeutels in Ausführung mit einer Pyramiden-Kammer,
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7: einen ausgelaugten Teebeutel hochgehoben, noch vor dem Ausdrücken,
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8: einen ausgepressten und nicht mehr tropfenden Teebeutel, in abgeschlossener Zug- oder Auspresssituation,
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9: einen Teebeutel mit zwei Schlingen-Schnüren.
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Wie aus 1 zu entnehmen ist, umfasst eine Schnur (a) ungefähr horizontal und überwiegend um seinen Außenrand geführt, einen Teebeutel (t). Diese führt durch einige im Teebeutel (t) vorgesehene kleine Löcher (o1, o2, o3, o4), den Teebeutel praktisch umgebend, und ist damit am Teebeutel sicher befestigt. Zudem werden mehrere Möglichkeiten der Anordnung der Schnur-Schlinge dargestellt. Die letzten zwei sind die möglichen Variationen von der ersten Darstellung.
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Die Höhe (c) der Schnur bzw. die Höhe der Löcher ist ungefähr gleich wie die Höhe von den ausgelaugten Teeblättern. Die Löcher (o1, o2, o3, o4, o5, o6) befinden sich in der Nähe der Falten- bzw. Verbindungsstellen zwischen den Teebeutelseiten, damit die Schnur (a) den Teebeutel (t) besser an seinem Außenrand umfassen kann und somit das Teewasser besser ausgepresst wird. Die Positionen der Löcher der verschiedenen Teebeutelformen haben keinen großen Unterschied, wie aus 1, 5 und 6 zu erkennen ist.
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Der Durchmesser eines jeden Loches ist nur ein bisschen größer als der Durchmesser der Schnur (a), damit die Schnur (a) sich leicht durch die Löcher bewegen kann bzw. durch diese gezogen werden kann.
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Ein Ende der Schnur (a) ist in einer Schlingen-Form (a0) und das andere Ende ist in einer normalen Linien-Form (a1) vorgesehen. Das Linien-Form-Ende (a1) führt durch das Schlingen-Form-Ende (a0). Die Schnur (a) bildet dadurch eine Schlinge, siehe in 2. Der Durchmesser des Schlingen-Form-Endes (a0) ist ebenfalls nur ein bisschen größer als der Durchmesser der Schnur (a), damit die Schnur (a) sich einerseits durch die Schlinge (a0) bewegen und andererseits relativ gespannt bleiben kann.
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Die Schnur (a) besteht aus dem gleichen Material, welches im Markt üblicher Weise für die Schnur zur Verbindung zwischen einem Teebeutel und seinem Etikett verwendet wird, z. B. aus Baumwolle.
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Ein leichter und dünner Griff (b) ist am Linien-Form-Ende (a1) befestigt, der aus einem wasserdichten und in heißem Wasser formhaltenden Material, z. B. aus Bambus, besteht. Der Griff (b) ist ähnlich der Form eines Dolches (3), einer Büroklammer (4) oder eines Clips und wird an den oberen Teil des Teebeutels eingesteckt, welcher das Ziehen des Tees nicht behindert, siehe in 1, 5 und 6. Der Griff (b) kann auch alternativ im Etikett (d) befestigt werden, jedoch können sich die beiden Schnüre (a) und (e) dadurch eventuell ineinander wickeln.
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Nach dem Gebrauch des Teebeutels (t) hebt eine Hand (Hand 1) diesen mit Hilfe des Etikettes (d) aus dem Teewasser, während die andere Hand (Hand 2) den Griff (b) packt. Dann zieht Hand 1 am Etikett (d) und gleichzeitig Hand 2 am Griff (b) in entgegengesetzte Ziehrichtungen, während sich der Teebeutel (t) über seiner Tasse (u) befindet. Das restliche Teewasser wird damit in die Teetasse gepresst (7 und 8).
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Um mehr Teewasser auszupressen, ist es sinnvoll, wenn mehr als eine Schlingen-Schnur in einem Teebeutel befestigt wird. 9 zeigt einen solchen Teebeutel mit zwei Schlingen-Schnüren (a, a'). Dabei sind die beiden freien bzw. die Linien-Enden (a1) der Schnüre an einem gemeinsamen Griff (b) befestigt.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind somit insbesondere in folgenden Punkten zu sehen:
- 1. Es wird kein Besteck, z. B. Teelöffel, oder anderes Werkzeug mehr gebraucht, wodurch kein Wasser/Spülmittel mehr für deren Spülung benötigt wird und die Teezubereitung bzw. der Teeservice leichter und auch schneller ist. Dies ist sicher ein sparendes Mittel für den Teekonsum in Privathaushalten. Dies ist jedoch eine große Ersparnis für Gastronomie, Hotels, Altenheime, Konferenzen usw., wo Tee täglich bei jeder Mahlzeit und jeder Pause konsumiert wird, wobei Teebeutel massenhaft verwendet werden.
- 2. Die vorliegende Erfindung benötigt zur Herstellung deutlich weniger Material und weniger Aufwand als für irgendein Werkzeug, eine wasserdichte Teetasche oder eine Führung vertikal um den Teebeutel. Auch kann der Griff (b) weiter im Alltagsleben verwendet werden, wenn er in der Büroklammer-Form hergestellt wird.
- 3. Die praktische Verwendung/Nutzung dieser Erfindung ist einfach. Vorteilfazit: umweltfreundlicher und einfacher als die bislang bekannten Verfahren.
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Bezugszeichenliste
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- a
- – Schnur in einer Schlingen-Form
- a'
- – zweite Schnur in einer Schlingen-Form
- a0
- – das Schlingen-Ende der Schnur (a)
- a1
- – das Linien-Ende der Schnur (a)
- o1, o2, o3, o4
- – Löcher
- o10, o20, o30, o40
- – jeweils gegenüber von o1, o2, o3, o4 stehenden Löchern
- b
- – Griff
- c
- – Höhe der Schnur (a)
- c'
- – Höhe der Schnur (a')
- cz
- – Abstand zwischen a und a'
- d
- – Etikett
- e
- – Etikett-Schnur
- t
- – Teebeutel
- u
- – Tasse