DE102014005664B3 - Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betrieb eines Koordinatenmessgerätes - Google Patents

Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betrieb eines Koordinatenmessgerätes Download PDF

Info

Publication number
DE102014005664B3
DE102014005664B3 DE102014005664.3A DE102014005664A DE102014005664B3 DE 102014005664 B3 DE102014005664 B3 DE 102014005664B3 DE 102014005664 A DE102014005664 A DE 102014005664A DE 102014005664 B3 DE102014005664 B3 DE 102014005664B3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
measuring
drive
value
controller
ist
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE102014005664.3A
Other languages
English (en)
Inventor
Günter Grupp
Ralf Bernhardt
Klaus Bendzulla
Gerd Moser
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH
Original Assignee
Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH filed Critical Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH
Priority to DE102014005664.3A priority Critical patent/DE102014005664B3/de
Priority to PCT/EP2015/056146 priority patent/WO2015158501A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102014005664B3 publication Critical patent/DE102014005664B3/de
Priority to US15/295,905 priority patent/US10145664B2/en
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01BMEASURING LENGTH, THICKNESS OR SIMILAR LINEAR DIMENSIONS; MEASURING ANGLES; MEASURING AREAS; MEASURING IRREGULARITIES OF SURFACES OR CONTOURS
    • G01B5/00Measuring arrangements characterised by the use of mechanical techniques
    • G01B5/004Measuring arrangements characterised by the use of mechanical techniques for measuring coordinates of points
    • G01B5/008Measuring arrangements characterised by the use of mechanical techniques for measuring coordinates of points using coordinate measuring machines
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01BMEASURING LENGTH, THICKNESS OR SIMILAR LINEAR DIMENSIONS; MEASURING ANGLES; MEASURING AREAS; MEASURING IRREGULARITIES OF SURFACES OR CONTOURS
    • G01B21/00Measuring arrangements or details thereof, where the measuring technique is not covered by the other groups of this subclass, unspecified or not relevant
    • G01B21/02Measuring arrangements or details thereof, where the measuring technique is not covered by the other groups of this subclass, unspecified or not relevant for measuring length, width, or thickness
    • G01B21/04Measuring arrangements or details thereof, where the measuring technique is not covered by the other groups of this subclass, unspecified or not relevant for measuring length, width, or thickness by measuring coordinates of points
    • GPHYSICS
    • G05CONTROLLING; REGULATING
    • G05BCONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
    • G05B19/00Programme-control systems
    • G05B19/02Programme-control systems electric
    • G05B19/18Numerical control [NC], i.e. automatically operating machines, in particular machine tools, e.g. in a manufacturing environment, so as to execute positioning, movement or co-ordinated operations by means of programme data in numerical form
    • G05B19/401Numerical control [NC], i.e. automatically operating machines, in particular machine tools, e.g. in a manufacturing environment, so as to execute positioning, movement or co-ordinated operations by means of programme data in numerical form characterised by control arrangements for measuring, e.g. calibration and initialisation, measuring workpiece for machining purposes
    • GPHYSICS
    • G05CONTROLLING; REGULATING
    • G05BCONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
    • G05B2219/00Program-control systems
    • G05B2219/30Nc systems
    • G05B2219/37Measurements
    • G05B2219/37193Multicoordinate measuring system, machine, cmm

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Human Computer Interaction (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Automation & Control Theory (AREA)
  • Length Measuring Devices With Unspecified Measuring Means (AREA)

Abstract

Vorgestellt wird ein Koordinatenmessgerät und ein entsprechendes Verfahren zum Betrieb eines Koordinatenmessgerätes mit – einer Werkstückauflage – einer Mechanik zur Bewegung eines Sensors in zwei Koordinatenrichtungen, wobei die Mechanik dazu umfasst: – einen die Werkstückauflage überspannenden ersten Messschlitten (15), der entlang von zwei parallelen, auf gegenüberliegenden Seiten der Werkstückauflage angeordneten Führungen in einer ersten dieser Koordinatenrichtungen geführt ist, wobei dieser Messschlitten über einen ersten Antrieb (27) entlang der ersten Führung und über einen zweiten Antrieb (30) entlang der zweiten Führung angetrieben ist – einen entlang dem ersten Messschlitten in der zweiten Koordinatenrichtung beweglich geführten zweiten Messschlitten (3) mit einem Positionsmesssystem zur Bestimmung der Position (xist) des zweiten Messschlittens relativ zum ersten Messschlitten – einer Steuerung zur Ansteuerung der beiden Antriebe. Die Steuerung umfasst erfindungsgemäß eine Kraftvorsteuerung (28), die abhängig von der Position (xist) des zweiten Messschlittens und abhängig von einer einzustellenden Sollbeschleunigung (asoll) des ersten Messschlittens eine Ansteuerung des ersten Antriebes und/oder des zweiten Antriebes so bewirkt, dass sich die durch die beiden Antriebe verursachten Drehmomente des ersten Messschlittens bezogen auf eine Drehachse (Rz), die lotrecht auf beide Koordinatenrichtungen steht, zumindest teilweise kompensieren.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Koordinatenmessgerät mit einer Werkstückauflage zur Lagerung eines zu vermessenden Werkstückes, einer Mechanik zur Bewegung eines Sensors in zumindest einer ersten Koordinatenrichtung und einer senkrecht dazu stehenden zweiten Koordinatenrichtung. Die Mechanik umfasst dazu einen ersten Messschlitten, der entlang von zwei parallelen Führungen in der ersten Koordinatenrichtung geführt ist, die auf gegenüberliegenden Seiten der Werkstückauflage angeordnet sind, wobei der erste Messschlitten die Werkstückauflage überspannt. Dieser erste Messschlitten ist über einen ersten Antrieb angetrieben, der den ersten Messschlitten entlang einer ersten Führung dieser Führungen antreibt. Außerdem ist der erste Messschlitten zusätzlich über einen zweiten Antrieb angetrieben, der den ersten Messschlitten entlang der zweiten Führung dieser Führungen antreibt. Die Mechanik umfasst ferner einen zweiten Messschlitten, der entlang dem ersten Messschlitten in der zweiten Koordinatenrichtung beweglich geführt ist, wobei diesem zweiten Messschlitten ein Positionsmesssystem zugeordnet ist, über das die Position des zweiten Messschlittens relativ zum ersten Messschlitten bestimmt werden kann. Das Koordinatenmessgerät umfasst ferner eine Steuerung, die zumindest den ersten Antrieb und den zweiten Antrieb ansteuert.
  • Die Erfindung betrifft ferner auch ein Verfahren zum Betrieb eines Koordinatenmessgerätes, das in der eingangs beschriebenen Art aufgebaut ist.
  • Ein derartiges Koordinatenmessgerät und ein entsprechendes Verfahren zum Betrieb eines solchen Koordinatenmessgerätes ist aus der Druckschrift EP 18 39 010 B1 bekannt. Hierin ist unter anderem ein Koordinatenmessgerät der eingangs genannten Art gezeigt. Bei dem im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen gezeigten Koordinatenmessgerät, handelt es sich hierbei um ein Koordinatenmessgerät vom sogenannten Portal-Typ. Dieses weist als Werkstückauflage zur Lagerung eines zu vermessenden Werkstückes einen Messtisch auf. Der Sensor, mit dem die Oberfläche des Werkstückes abgetastet wird, wird über eine Portal-Mechanik in den drei senkrecht aufeinander stehenden Koordinatenrichtungen x, z, y relativ zum zu vermessenden Werkstück verfahren. Dazu umfasst diese Mechanik einen ersten Messschlitten in Form eines Portals, welches den Messtisch überspannt und welches auf zwei seitlich des Messtisches angeordneten parallelen Führungen beweglich in einer ersten Koordinatenrichtung geführt ist. Dieser erste Messschlitten (Portal) ist über einen ersten Antrieb angetrieben, der diesen ersten Messschlitten entlang einer ersten Führung dieser Führungen antreibt sowie über einen zweiten Antrieb angetrieben, der den ersten Messschlitten entlang der zweiten Führung dieser beiden Führungen antreibt. Entlang der Traverse dieses ersten Messschlittens, die den Messtisch horizontal überspannt, ist ein zweiter Messschlitten in einer zweiten Koordinatenrichtung beweglich geführt, wobei diesem zweiten Messschlitten ein Positionsmesssystem in Form eines Maßstabes und eines zugehörigen Maßstabssensors zugeordnet ist, über das die Position des zweiten Messschlittens relativ zum ersten Messschlitten bestimmt werden kann. Außerdem weist dieses Koordinatenmessgerät eine Steuerung auf, mit der der besagte erste Antrieb und der zweite Antrieb angesteuert werden kann.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform erfolgt die Ansteuerung des ersten und des zweiten Antriebes des besagten ersten Messschlittens (also des Portals) mit einem mehrstufigen Regelkreis. Der Regelkreis beider Antriebe umfasst hierbei einen gemeinsam genutzen Lageregler, dessen Ausgang auf einen als Synchronregler bezeichneten Regler aufschaltet wird. Dieser Synchronregler umfasst zwei voneinander getrennte Geschwindigkeitsregler, wobei der Ausgang des ersten Geschwindigkeitsreglers auf den Eingang des ersten Antriebsregelkreises aufgeschaltet ist und der Ausgang des zweiten Geschwindigkeitsreglers auf den Eingang des zweiten Antriebsregelkreises aufgeschaltet ist.
  • Bei dem Lageregler handelt es sich um einen Standardlageregler für eine Bewegungsachse, wobei dieser die Lage des Portals nicht entlang der Bewegungsachse nur eines Antriebes regelt, sondern vielmehr entlang einer fiktiven Antriebsachse, die in der Mitte zwischen den beiden Bewegungsachsen der beiden Antriebe für den ersten Messschlitten liegt. Dazu weist die Mechanik zur Messung der Position des ersten Messschlittens zwei Positionsmesssysteme auf, wobei über ein erstes dieser Positionsmesssysteme Positionsmesswerte des ersten Messschlittens relativ zur ersten Führung ermittelt werden sowie über das zweite Positionsmesssystem Positionsmesswerte des ersten Messschlittens relativ zur zweiten Führung ermittelt werden. Aus diesen besagten ersten Positionsmesswerten des ersten Messschlittens und den zweiten Positionsmesswerten des ersten Messschlittens, wird dann ein Mittelwert errechnet, der als Rückführung auf den Lageregler rückgekoppelt wird. Führungsgröße für den Lageregler ist eine Sollposition.
  • Der Ausgang des Lagereglers wird als Führungsgröße auf beide Geschwindigkeitsregler des Synchronreglers aufgeschaltet.
  • Als Rückkopplungsgröße der Geschwindigkeitsregler wird in einer ersten Variante die zeitliche Ableitung des besagten Mittelwertes verwendet.
  • In einer zweiten Variante wird als Rückkopplungsgröße der Geschwindigkeitsregler eine Differenzgeschwindigkeit verwendet, die sich aus dem Differenzwert der gemessenen Geschwindigkeit des ersten Antriebes und des zweiten Antriebes ergibt. Hierbei wird zum einen die Differenzgeschwindigkeit selber, sowie die einfache zeitliche Ableitung dieser Differenzgeschwindigkeit und die zweifache zeitliche Ableitung Differenzgeschwindigkeit auf die beiden Geschwindigkeitsregler rückgekoppelt, wobei die Rückkopplung mit unterschiedlichem Vorzeichen geschieht, d. h. am einen Geschwindigkeitsregler wird die Rückkopplungsgröße von der Führungsgröße subtrahiert und am anderen Geschwindigkeitsregler wird die Rückkopplungsgröße zur Führungsgröße dazuaddiert.
  • Die beiden Geschwindigkeitsregler liefern als Ausgang dann Geschwindigkeitswerte für den Antriebsregelkreis des ersten Antriebes und für den Antriebsregelkreis des zweiten Antriebes zum Antreiben des besagten ersten Messschlittens.
  • Die Besonderheit des aus der betreffenden Druckschrift bekannten Koordinatenmessgerätes ist in der Verwendung von zwei separaten Antrieben zu sehen, über die der erste Messschlitten in der ersten Koordinatenmessrichtung angetrieben wird. Hierdurch können rein prinzipiell Drehmomente kompensiert werden, die bei einem Antrieb des ersten Messschlittens mit nur einem Antrieb auf nur einer Seite des ersten Messschlittens auftreten würden. Allerdings ist mit der gezeigten Steuerung eine Kompensation dieser Drehmomente nur sehr unzureichend möglich. Dies hat verschiedene Ursachen. Zum einen verschiebt sich bei einer Bewegung des zweiten Messschlittens in der zweiten Koordinatenrichtung der Schwerpunkt der gesamten Mechanik in der besagten ersten Koordinatenrichtung. Dies führt zu veränderten Massenträgheitsmomenten der Mechanik, die im Regler der Steuerung gemäß der oben genannten Druckschrift nicht berücksichtigt sind. Des Weiteren kann der oben genannte Regler auf resultierende Drehmomente, die sich aus den Kräften des ersten und des zweiten Antriebes ergeben, erst dann reagieren, wenn in Folge des resultierenden Drehmomentes der erste Messschlitten bereits um die Senkrechte zur ersten und zweiten Koordinatenrichtung stehende Drehachse rotiert.
  • Die Druckschrift DE 10 2010 017 903 B4 zeigt ein Koordinatenmessgerät mit einem langgestreckten, horizontal ausgerichteten Schlitten, der über einen Bandantrieb in horizontaler Richtung bewegt werden kann. Um ein Drehmoment des Bandes auf den Schlitten zu vermeiden ist das Band an einem ersten Ende des Schlittens fixiert, während es am anderen Ende des Schlittens an einem ersten Ende eines drehbeweglich gelagerten, wippenartigen Quersteges befestigt ist. Das andere Ende des wippenartigen Quersteges hingegen ist auf der dem Band abgewandten Seite des Schlittens über eine Gegenspannvorrichtung am gegenüberliegenden Endbereich des langgestreckten Schlittens befestigt, um auf diese Weise ein Gegendrehmoment zu verursachen.
  • Die Druckschrift DE 10 2011 089 039 A1 zeigt ein Betriebsverfahren für ein Koordinatenmessgerät und ein entsprechendes Koordinatenmessgerät, das Kollisionen der Mechanik des Koordinatenmessgerätes detektiert und die Mechanik bei einer detektierten Kollision dann anhält. Hierbei wird zumindest ein Schlitten der Mechanik, der den Sensor des Koordinatenmessgerätes relativ zur Werkstückauflage bewegt, durch einen Elektromotor in einer Richtung verstellt. Hierbei wird der Motorstrom gemessen. Dieser Motorstrom wird mit einem Stromgrenzwert oder einem Stromgrenzwertband verglichen, der/das aus einer gemessenen Ist-Geschwindigkeit und/oder einer gemessenen Ist-Beschleunigung des betreffenden Schlittens in der betreffenden Richtung ermittelt wird. Überschreitet der Motorstrom den Stromgrenzwert oder verlässt der Motorstrom das Stromgrenzwertband, so liegt eine Kollision vor und zumindest der Elektromotor in der betreffenden Richtung wird angehalten.
  • Die Druckschrift DE 10 2011 089 061 A1 zeigt ebenfalls ein Betriebsverfahren für ein Koordinatenmessgerät und ein entsprechendes Koordinatenmessgerät, das Kollisionen der Mechanik des Koordinatenmessgerätes detektiert und die Mechanik bei einer detektierten Kollision dann anhält. Hierbei wird zumindest ein Schlitten der Mechanik, der den Sensor des Koordinatenmessgerätes relativ zur Werkstückauflage bewegt, durch einen Elektromotor in einer Richtung verstellt. Währenddessen wird der Motorstrom gemessen. Dieser Motorstrom wird mit einem Stromgrenzwert oder einem Stromgrenzwertband verglichen, wobei dieser Stromgrenzwert oder dieses Stromgrenzwertband aufgrund einer Stellgröße für die einzustellende Geschwindigkeit des Schlittens abgeleitet wird. Diese Stellgröße wiederum wird durch einen Regler des Koordinatenmessgerätes aufgrund der Regelabweichung zwischen der gemessenen Ist-Position des Schlittens und der einzustellenden Soll-Position des Schlittens ermittelt. Überschreitet der Motorstrom den Stromgrenzwert oder verlässt der Motorstrom das Stromgrenzwertband, so liegt eine Kollision vor und der Elektromotor in der betreffenden Richtung wird angehalten.
  • Auch die Druckschrift DE 10 2006 003 362 A1 zeigt ein Betriebsverfahren für ein Koordinatenmessgerät und ein entsprechendes Koordinatenmessgerät, das Kollisionen der Mechanik des Koordinatenmessgerätes detektiert und die Mechanik bei einer detektierten Kollision dann anhält. Hierbei wird zumindest ein Schlitten der Mechanik, der den Sensor des Koordinatenmessgerätes relativ zur Werkstückauflage bewegt, durch einen Elektromotor in einer Richtung verstellt. Hierbei wird der Motorstrom gemessen. Dieser Motorstrom wird mit einem Stromgrenzwert oder einem Stromgrenzwertband verglichen, der/das aus einer vorgegebenen Soll-Geschwindigkeit und/oder einer vorgegebenen Soll-Beschleunigung des betreffenden Schlittens in der betreffenden Richtung abgeleitet wird. Überschreitet der Motorstrom den Stromgrenzwert oder verlässt der Motorstrom das Stromgrenzwertband, so liegt eine Kollision vor und zumindest der Elektromotor in der betreffenden Richtung wird angehalten.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Patentanmeldung daher die Aufgabe zugrunde, ein Koordinatenmessgerät der eingangs genannten Art, sowie ein entsprechendes Verfahren zum Betrieb eines solchen Koordinatenmessgerätes anzugeben, mit dem zuverlässig derartige resultierende Drehmomente der Mechanik um eine Achse lotrecht zur ersten Koordinatenrichtung und zur zweiten Koordinatenrichtung entweder teilweise oder sogar vollständig vermieden werden.
  • Die Aufgabe wird durch ein Koordinatenmessgerät mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches 1 gelöst sowie durch ein entsprechendes Verfahren mit sämtlichen Merkmalen des unabhängigen Anspruches 15 gelöst.
  • Die Besonderheit der erfindungsgemäßen Lösung ist hierbei darin zu sehen, dass die Steuerung eine Kraftvorsteuerung umfasst, die in Abhängigkeit von der erfassten Position des zweiten Messschlittens und in Abhängigkeit von einer einzustellenden Sollbeschleunigung des ersten Messschlittens eine Ansteuerung des ersten Antriebes und/oder des zweiten Antriebes derart bewirkt, dass sich die Drehmomente, die durch die Beschleunigung des ersten Messschlittens durch den ersten Antrieb und durch den zweiten Antrieb bezogen auf eine Drehachse, die lotrecht auf die erste und auf die zweite Koordinatenrichtung steht, zumindest teilweise oder sogar vollständig kompensieren.
  • Eine solche Maßnahme hat eine Reihe von besonderen Vorteilen. Durch das Vorsehen einer Kraftvorsteuerung derart, dass sich die Drehmomente, die durch die Beschleunigung des ersten Messschlittens durch den ersten Antrieb und durch den zweiten Antrieb bezogen auf eine Drehachse, die lotrecht auf die erste und die zweite Koordinatenrichtung steht, zumindest teilweise oder sogar vollständig kompensieren, kann sichergestellt werden, dass hierdurch Drehmomente kompensiert oder sogar komplett vermieden werden, die sich sonst ohne eine solche Kraftvorsteuerung ergeben würden. Durch die Einbeziehung der Position des zweiten Messschlittens in die Ansteuerung des ersten und/oder des zweiten Antriebes kann ferner sichergestellt werden, dass bei der Ansteuerung des ersten und/oder des zweiten Antriebes die tatsächliche Lage des Schwerpunktes, die in Abhängigkeit vom zweiten Messschlitten in der zweiten Koordinatenrichtung variiert, bei der Ansteuerung des ersten Antriebes und/oder des zweiten Antriebes mit einbezogen werden. Da ferner die Kraftvorsteuerung die Sollbeschleunigung in der ersten Koordinatenrichtung bei der Ermittlung der Ansteuerung des ersten Antriebes und/oder des zweiten Antriebes mitberücksichtigt, kann die Kraftvorsteuerung insbesondere den ersten und/oder den zweiten Antrieb proportional zur jeweils einzustellenden Beschleunigung ansteuern. Sofern die Kraftvorsteuerung sowohl den ersten Antrieb, wie auch den zweiten Antrieb ansteuert, ergibt sich hierdurch insbesondere der Vorteil, dass die restlichen Regler im jeweiligen Regelkreis nur noch sehr geringe Anteile zu den von den Antrieben einzustellenden Kräften beitragen müssen. Im Idealfall steuertdie Kraftvorsteuerung den ersten Antrieb und den zweiten Antrieb dann derart gut an, dass die restlichen Regler nur noch dazu da sind, geringe Regelabweichungen auszuregeln.
  • Die unabhängigen Ansprüche 1 und 15 enthaltenen hierbei folgendes Teilmerkmal:
    „...wobei die Steuerung eine Kraftvorsteuerung umfasst, die in Abhängigkeit von der erfassten Position des zweiten Messschlittens und in Abhängigkeit von einer einzustellenden Sollbeschleunigung des ersten Messschlittens eine Ansteuerung des ersten Antriebes und/oder des zweiten Antriebes derart bewirkt, dass sich die Drehmomente, die durch die Beschleunigung des ersten Messschlittens durch den ersten Antrieb und durch den zweiten Antrieb bezogen auf eine Drehachse, die lotrecht auf die erste und die zweite Koordinatenrichtung steht, zumindest teilweise oder sogar vollständig kompensieren.”
  • Es sei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alternativ zu diesem Teilmerkmal auch folgendes Teilmerkmal verwendet werden kann, sofern die funktionale Beschreibung der Wirkung der Ansteuerung des ersten und/oder des zweiten Antriebes durch die Kraftvorsteuerung nicht gewünscht sein sollte:
    „...wobei die Steuerung eine Kraftvorsteuerung umfasst, die in Abhängigkeit von der erfassten Position des zweiten Messschlittens und in Abhängigkeit von einer einzustellenden Sollbeschleunigung des ersten Messschlittens eine Ansteuerung des ersten Antriebes und/oder des zweiten Antriebes bewirkt.”
  • Hinsichtlich Details der unabhängigen Ansprüche 1 und 15 ist hierbei folgendes auszuführen.
  • Beim Sensor kann es sich um vollkommen unterschiedliche Sensoren handeln. Beispielsweise kann der Sensor ein taktiler Sensor sein. Hierbei könnte es sich dann um einen messenden Sensor handeln, dessen Tastelement in allen drei Koordinatenrichtungen beweglich gelagert ist und dessen Auslenkung in den drei Koordinatenrichtungen durch Messsysteme gemessen wird. Es könnte sich aber auch um einen schaltenden Tastkopf handeln, der bei Berührung des Werkstückes mit seinem Tastelement ein Antastsignal liefert. Alternativ kann der Sensor aber auch ein optischer Sensor sein. Ein solcher optischer Sensor könnte eine Digitalkamera sein, die die Konturen des Werkstückes anhand des Kamerabildes ermittelt. Ein üblicher optischer Sensor könnte aber auch ein Triangulationssensor sein, der ein Lichtmuster auf die Werkstückoberfläche projiziert und das Lichtmuster unter einem gegebenen Winkel mit einer Digitalkamera beobachtet.
  • Bei der besagten Werkstückauflage zur Lagerung eines zu vermessenden Werkstückes kann es sich hierbei natürlich auch um unterschiedlichste Varianten handeln. Üblich sind beispielsweise Werkstücktische mit einer ebenen Auflage oder aber auch Drehtische, auf denen das Werkstück gelagert werden kann. Es können aber auch genauso gut andere Werkstückhalterungen vorgesehen sein, auf denen das Werkstück gelagert werden kann.
  • Hinsichtlich des ersten Messschlittens, der entlang von zwei parallelen Führungen in der ersten Koordinatenrichtung geführt ist, die auf gegenüberliegenden Seiten der Werkstückauflage angeordnet sind, wobei der erste Messschlitten die Werkstückauflage überspannt, sind hierbei auch unterschiedliche Formen solcher Messschlitten möglich. Beispielsweise kommt ein solcher Messschlitten in sogenannten Brückenkoordinatenmessgeräten vor, bei denen seitlich des Werkstücktisches auf Stützen hochgelegte Führungen ruhen, wobei der erste Messschlitten diese beide Führungen als Brücke miteinander verbindet. Gleichfalls sind auch Portalkoordinatenmessgeräte bekannt, bei denen der erste Messschlitten in Form eines Portals ausgebildet ist, der die Werkstückauflage in einem zentralen Bereich überspannt. Die Säulen solcher portalartiger Messschlitten ruhen üblicherweise auf zwei Führungen, die seitlich der Werkstückauflage am Koordinatenmessgerät befestigt sind. Es sind jedoch genauso gut auch Mischformen der beschriebenen Messschlitten möglich. Beispielsweise kann nur eine der beiden Führungen hochgesetzt sein, während die andere Führung im Bereich der Werkstückauflage angeordnet ist.
  • Bei den Führungen kann es sich selbstverständlich um unterschiedlichste Führungen handeln, die aus dem Stand der Technik bestens bekannt sind. Häufig eingesetzt werden sogenannte Luftlagerführungen, bei denen Luftlager auf einer ebenen Fläche gleiten. Es kann sich jedoch genauso gut um Gleitführungen, um Rollenführungen oder um Kugelschienenführungen handeln.
  • Auch hinsichtlich der besagten Antriebe sind hierbei unterschiedlichste Antriebssysteme bekannt. Häufig eingesetzt werden hierbei beispielsweise elektromotorisch angetriebene Reibradantriebe. Alternativ können aber beispielsweise auch Spindelantriebe verwendet werden.
  • Hinsichtlich der Positionsmesssysteme sind ebenfalls unterschiedlichste Varianten bekannt. Beispielsweise kann die Position eines Messschlittens bei einem Spindelantrieb aus der Umdrehungszahl der Spindel ermittelt werden. Es sind gleichfalls auch optische Entfernungsmessungen, beispielweise über Interferometer, möglich. In der überwiegenden Anzahl der Fälle heutiger Koordinatenmessgeräte werden jedoch als Positionsmesssysteme Maßstäbe, insbesondere Inkrementalmaßstäbe mit zugeordneten Ablesesensoren (beispielsweise optisch, magnetisch, kapazitiv etc.) verwendet.
  • Auch als Steuerung sind selbstverständlich unterschiedlichste Varianten denkbar. Beispielsweise könnte eine Steuerung als analoger Regelkreis aufgebaut sein. In jedoch der weit überwiegenden Anzahl der Fälle heutiger Steuerungen, wird man einen oder mehrere Mikroprozessoren einsetzen, in denen die Regler als digitale Software hinterlegt sind. Insbesondere auch die besagte Kraftvorsteuerung, die in Abhängigkeit von der erfassten Position des zweiten Messschlittens und in Abhängigkeit von einer einzustellenden Sollbeschleunigung des ersten Messschlittens eine Ansteuerung des ersten Antriebes und des zweiten Antriebes derart bewirkt, dass die Drehmomente, die durch die Beschleunigung des ersten Messschlittens durch den ersten Antrieb und durch den zweiten Antrieb bezogen auf eine Drehachse, die lotrecht auf die erste und die zweite Koordinatenrichtung steht, zumindest teilweise oder sogar vollständig kompensiert werden, in Form eines Softwaremoduls realisiert.
  • Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus Ansprüchen 2–14 sowie Ansprüchen 16–20.
  • In einer konkreten Realisierung der Kraftvorsteuerungseinheit ermittelt die Kraftvorsteuerungseinheit einen ersten Kraftvorsteuerungswert, der auf den Antriebsregelkreis des ersten Antriebes aufgeschaltet wird, und/oder einen zweiten Kraftvorsteuerungswert, der auf den zweiten Antriebsregelkreis des zweiten Antriebes aufgeschaltet wird.
  • Bei diesem besagten ersten Kraftvorsteuerungswert kann es sich hierbei um einen Stromwert handeln, der auf den Stromregler eines ersten Antriebsregelkreises aufgeschaltet wird und/oder bei dem zweiten Kraftvorsteuerungswert um einen Stromwert handeln, der auf den Stromregler des zweiten Antriebsregelkreises aufgeschaltet wird. Da das Drehmoment und damit die hierdurch erzeugte Kraft bei vielen Elektromotoren proportional zum Strom ist, der in dem jeweiligen Elektromotor des Antriebes eingeprägt wird, kann hierdurch auf einfache Weise die gewünschte Kraft an dem jeweiligen Antrieb eingestellt werden. Natürlich müssen aber der besagte erste Kraftvorsteuerungswert und der zweite Kraftvorsteuerungswert nicht zwingend ein Stromwert sein. Vielmehr kann es sich natürlich auch um eine beliebige andere Größe handeln, wie beispielsweise ein einzustellendes Drehmoment des Antriebes, eine einzustellende Kraft des Antriebes oder eine einzustellende Drehzahl des Antriebes.
  • Die Kraftvorsteuerungseinheit kann vorzugsweise den ersten Kraftvorsteuerungswert aus dem Produkt der Sollbeschleunigung mit einem ersten Proportionalitätsfaktor ermitteln und/oder den zweiten Kraftvorsteuerungswert aus dem Produkt der Sollbeschleunigung mit einem zweiten Proportionalitätsfaktor ermitteln.
  • Da der erste Proportionalitätsfaktor und/oder der zweite Proportionalitätsfaktor von der jeweiligen Stellung des zweiten Messschlittens in der zweiten Koordinatenrichtung abhängt, können der erste Proportionalitätsfaktor und/oder der zweite Proportionalitätsfaktor wie folgt ermittelt werden.
  • Der erste Proportionalitätsfaktor kann in Form eines dem ersten Proportionalitätsfaktor zugeordneten ersten festen Wertes für eine erste Position des zweiten Messschlittens gespeichert sein und in Form eines dem ersten Proportionalitätsfaktor zugeordneten zweiten festen Wertes für eine zweite Position des zweiten Messschlittens gespeichert sein, wobei der erste Proportionalitätsfaktor unter Verwendung der aktuellen Position des zweiten Messschlittens durch lineare Interpolation oder lineare Extrapolation aus dem dem ersten Proportionalitätsfaktor zugeordneten ersten festen Wert für die erste Position und dem dem ersten Proportionalitätsfaktor zugeordneten zweiten festen Wert für die zweite Position ermittelt wird.
  • Der zweite Proportionalitätsfaktor kann in Form eines dem zweiten Proportionalitätsfaktor zugeordneten ersten festen Wertes für eine erste Position des zweiten Messschlittens gespeichert sein und in Form eines dem zweiten Proportionalitätsfaktor zugeordneten zweiten festen Wertes für eine zweite Position des zweiten Messschlittens gespeichert sein, wobei der zweite Proportionalitätsfaktor unter Verwendung der aktuellen Position des zweiten Messschlittens durch lineare Interpolation oder lineare Extrapolation aus dem dem zweiten Proportionalitätsfaktor zugeordneten ersten festen Wert für die erste Position und dem dem zweiten Proportionalitätsfaktor zugeordneten zweiten festen Wert für die zweite Position ermittelt wird.
  • Auf diese Weise lassen sich der erste Proportionalitätsfaktor und/oder der zweite Proportionalitätsfaktor sehr einfach ermitteln. So kann in einem vorgelagerten Kalibrierlauf der zweite Messschlitten zunächst in der zweiten Koordinatenrichtung an einem ersten Ende des ersten Messschlittens positioniert werden und für diese erste Position beispielsweise durch empirisches Ausprobieren der erste Proportionalitätsfaktor und/oder der zweite Proportionalitätsfaktor ermittelt werden und in Form von ersten festen Werten für diese erste Position des zweiten Messschlittens gespeichert werden. Das Auftreten von Momenten kann beispielsweise festgestellt werden durch Vergleich von ersten Maßstabswerten, die die Position des ersten Messschlittens in der ersten Koordinatenrichtung entlang der ersten Führung repräsentieren mit zweiten Maßstabswerten, die die Position des ersten Messschlittens in der ersten Koordinatenrichtung entlang der zweiten Führung repräsentieren. Anstelle der besagten Differenz der ersten und der zweiten Maßstabswerte des ersten Messschlittens können Drehmomente aber auch auf andere Weise ermittelt werden. Beispielsweise kann am ersten Messschlitten im Bereich der ersten Führung und im Bereich der zweiten Führung jeweils ein Beschleunigungssensor befestigt werden und aus der Differenz der beiden Beschleunigungssensoren das jeweilige Drehmoment ermittelt werden.
  • Der zweite Messschlitten wird danach in der zweiten Koordinatenrichtung am entgegengesetzten Ende des ersten Messschlittens positioniert und hierbei wird wieder für diese Position empirisch der erste Proportionalitätsfaktor und/oder der zweite Proportionalitätsfaktor bestimmt und in Form von zweiten festen Werten abgespeichert werden. Um nun für eine beliebige Position des zweiten Messschlittens in der zweiten Koordinatenrichtung, die zwischen dem einen Ende und dem anderen Ende des ersten Messschlittens liegt, einen ersten Proportionalitätsfaktor und/oder einen zweiten Proportionalitätsfaktor zu ermitteln, kann einfach eine lineare Interpolation angewandt werden, wie dies näher anhand der Figurenbeschreibung erläutert werden wird.
  • Ein entsprechender Regler, in dem die besagte Kraftvorsteuerung Einsatz findet, ist vorzugsweise wie folgt ausgestaltet: Der erste Antriebsregelkreis des ersten Antriebes sollte hierbei Bestandteil eines ersten Regelkreises sein, der zusätzlich einen ersten Lageregler und einen ersten Geschwindigkeitsregler aufweist, wobei die Führungsgröße des ersten Antriebsregelkreises entweder durch die Summe des Ausgangs des ersten Geschwindigkeitsreglers und des ersten Kraftvorsteuerungswertes gebildet ist oder nur durch den Ausgang des ersten Geschwindigkeitsreglers gebildet ist und die Führungsgröße des ersten Geschwindigkeitsreglers durch den Ausgang des ersten Lagereglers gebildet ist und die Führungsgröße des ersten Lagereglers durch eine Sollposition gebildet ist.
  • In einem wie eben beschriebenen ersten Regelkreis mit einem ersten Lageregler und einem ersten Geschwindigkeitsregler kann die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises auf unterschiedliche Weise gebildet werden.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform, die insbesondere gegen Schwingungen äußerst stabil ist, wird die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises ausschließlich durch den zweiten Kraftvorsteuerungswert gebildet. Dies hat den besonderen Vorteil, dass die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises durch die Kraftvorsteuerung fest vorgegeben ist. Dementsprechend kann es nicht durch Rückführung von Größen zu Veränderungen dieser Führungsgröße kommen. Daher ist diese Variante ganz besonders stabil gegen Schwingungen.
  • An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Ausdruck „zweiter Kraftvorsteuerungswert” nicht zwingend bedeutet, dass es neben diesem zusätzlich auch einen ersten Kraftvorsteuerungswert geben muss. Der Begriff zweiter Kraftvorsteuerungswert wurde alleine deshalb gewählt, um diesen terminologisch vom ersten Kraftvorsteuerungswert abzugrenzen. Wie im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel nach 4 weiter unten aber noch detailliert gezeigt werden wird, gibt es auch Ausführungsformen, bei denen die Kraftvorsteuerung nur einen der beiden Antriebe, nämlich den terminologisch mit „zweiter Antrieb” bezeichneten Antrieb ansteuert. In diesem Falle gibt es dann folgerichtig nur einen Kraftvorsteuerungswert, der hier mit „zweiter Kraftvorsteuerungswert” bezeichnet ist.
  • Alternativ kann die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises durch die Summe des Ausgangs des ersten Geschwindigkeitsreglers und des zweiten Kraftvorsteuerungswertes gebildet werden. Auch eine derartige Architektur des Reglers ist grundsätzlich funktionsfähig, hat allerdings den Nachteil, dass eine derartige Reglerarchitektur eher zu Schwingungen neigt, da die Führungsgröße unter anderem durch den Ausgang des ersten Geschwindigkeitsreglers mitgebildet wird und dieser erste Regler bedingt durch die Rückkopplung variieren kann.
  • Im Falle der letzten beiden genannten Varianten, bei denen die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises entweder ausschließlich durch den zweiten Kraftvorsteuerungswert gebildet wird oder die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises durch die Summe des Ausgangs des ersten Geschwindigkeitsreglers und des zweiten Kraftvorsteuerungswertes gebildet wird, sollte die Mechanik zumindest ein weiteres Positionsmesssystem aufweisen, über das ein erster Positionsmesswert des ersten Messschlittens relativ zur Führung ermittelt wird, wobei das auf den ersten Lageregler rückgeführte Signal der erste Positionsmesswert des ersten Messschlittens ist und das auf den ersten Geschwindigkeitsregler rückgeführte Signal die zeitliche Ableitung des ersten Positionsmesswertes ist.
  • In einer grundsätzlich anderen Architektur des Reglers ist der Antriebsregelkreis des zweiten Antriebes Bestandteil eines zweiten Regelkreises, der zusätzlich einen zweiten Lageregler und einen zweiten Geschwindigkeitsregler aufweist, wobei die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises durch die Summe des Ausgangs des zweiten Geschwindigkeitsreglers und des zweiten Kraftvorsteuerungswertes gebildet ist und die Führungsgröße des zweiten Geschwindigkeitsreglers durch den Ausgang des zweiten Lagereglers gebildet ist.
  • In diesem Falle sollte die Mechanik ein zusätzliches Positionsmesssystem aufweisen, über das ein erster Positionsmesswert des ersten Messschlittens relativ zur ersten Führung ermittelt wird und noch ein weiteres Positionsmesssystem aufweisen, über das ein zweiter Positionsmesswert des ersten Messschlittens relativ zur zweiten Führung ermittelt wird.
  • Bei einem derartigen Reglerentwurf, bei dem nunmehr der zweite Antrieb Bestandteil eines grundsätzlich zweiten Regelkreises ist, in dem zusätzlich ein zweiter Lageregler und ein zweiter Geschwindigkeitsregler vorgesehen sind, gibt es grundsätzlich zwei sinnvolle Möglichkeiten, den ersten Positionsmesswert und den zweiten Positionsmesswert des ersten Messschlittens auf die Lage- und Geschwindigkeitsregler rückzuführen.
  • In einer ersten Variante wird auf den ersten Lageregler der Mittelwert aus dem ersten Positionsmesswert und dem zweiten Positionsmesswert des ersten Messschlittens rückgeführt und auf den ersten Geschwindigkeitsregler die zeitliche Ableitung des besagten Mittelwertes rückgeführt. Hierdurch regeln der erste Lageregler und der erste Geschwindigkeitsregler nicht entlang der Bewegungsachse des ersten Antriebes sondern entlang einer fiktiven Antriebsachse, die in der Mitte zwischen den Bewegungsachsen des ersten Antriebes und des zweiten Antriebes liegt. Auf den zweiten Lageregler hingegen ist das rückgeführte Signal der Differenzwert zwischen dem ersten Positionsmesswert und dem zweiten Positionsmesswert des ersten Messschlittens und das auf den zweiten Geschwindigkeitsregler rückgeführte Signal ist die zeitliche Ableitung des besagten Differenzwertes. Durch diese Maßnahme kann also die Abweichung des ersten Positionsmesswertes und des zweiten Positionsmesswertes erfasst und ausgeregelt werden.
  • In einem zweiten grundsätzlichen Entwurf eines Reglers mit einem zweiten Lageregler und einem zweiten Geschwindigkeitsregler ist das auf den ersten Lageregler rückgeführte Signal der erste Positionsmesswert des ersten Messschlittens und das auf den ersten Geschwindigkeitsregler rückgeführte Signal die zeitliche Ableitung des Positionsmesswertes, wohingegen das auf den zweiten Lageregler rückgeführte Signal der zweite Positionsmesswert des ersten Messschlittens ist und das auf den ersten Geschwindigkeitsregler rückgeführte Signal die zeitliche Ableitung dieses zweiten Positionsmesswertes ist.
  • Bevorzugt ist die Steuerung des Koordinatenmessgerätes hierbei so ausgebildet, dass das resultierende Drehmoment geringer als 10%, insbesondere geringer als 5% desjenigen Drehmomentes ist, das der erste Antrieb oder der zweite Antrieb ohne den jeweils anderen Antrieb bei gegebener Kraft maximal erzeugen könnte.
  • Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung können aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung entnommen werden. Hierin zeigen:
  • 1: Ein erfindungsgemäßes Koordinatenmessgerät 48 in Brückenkonstruktion
  • 2: Rein schematische Darstellung eines Reglers, bei dem sowohl auf den ersten Antriebsregelkreis 26, 27 ein erster Kraftvorsteuerungswert IL-vor aufgeschaltet wird, wie auch auf den zweiten Antriebsregelkreis 29, 30 ein zweiter Kraftvorsteuerungswert IR-vor aufgeschaltet wird, wobei die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises 29, 30 ausschließlich durch den zweiten Kraftvorsteuerungswert IR-vor gebildet wird
  • 3: Rein schematische Darstellung der Kraftvorsteuerung 28 aus 2
  • 4: Rein schematische Darstellung eines Reglers, bei dem auf den ersten Antriebsregelkreis 26, 27 gar kein Kraftvorsteuerungswert aufgeschaltet wird und nur auf den zweiten Antriebsregelkreis 29, 30 ein Kraftvorsteuerungswert IR-vor aufgeschaltet wird.
  • 5: Rein schematische Darstellung eines Reglers, bei dem die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises 29, 30 durch die Summe des Ausganges IL-soll des ersten Geschwindigkeitsreglers 25 und des zweiten Kraftvorsteuerungswertes IR-vor gebildet wird
  • 6: Rein schematische Darstellung eines Reglers mit einem zweiten Lageregler 35 und einem zweiten Geschwindigkeitsregler 36, bei dem ein erster Positionsmesswert yL-ist auf den ersten Lageregler 24 und dessen zeitliche Ableitung auf den ersten Geschwindigkeitsregler 25 rückgeführt werden und bei dem ein zweiter Positionsmesswert yR-ist auf den zweiten Lageregler 35 und dessen zeitliche Ableitung auf den zweiten Geschwindigkeitsregler 36 rückgekoppelt werden
  • 7: Rein schematische Darstellung eines weiteren Regelkreises bei dem auf dem ersten Lageregler 24 ein Mittelwert y ist des ersten Positionsmesswertes yL-ist und des zweiten Positionsmesswertes yR-ist rückgekoppelt wird und auf den ersten Geschwindigkeitsregler 25 eine zeitliche Ableitung des Mittelwertes y ist rückgekoppelt wird und auf den zweiten Lageregler 35 der Differenzwert Δyist zwischen dem ersten Positionsmesswert yL-ist und dem zweiten Positionsmesswert yR-ist rückgekoppelt wird und auf den zweiten Geschwindigkeitsregler 36 die zeitliche Ableitung des Differenzwertes Δyist rückgekoppelt wird
  • 8: Eine grundsätzlich zweite Variante eines erfindungsgemäßen Koordinatenmessgerätes 48' in Portal-Bauweise
  • 9: Rein schematische Darstellung des ersten Messschlittens 15 und des zweiten Messschlittens 3 aus 1 zur beispielhaften Erläuterung eines Drehmomentes, das durch den ersten Antrieb 27 und den zweiten Antrieb 30 bezogen auf eine Drehachse Rz, die lotrecht auf die erste Koordinatenrichtung y und die zweite Koordinatenrichtung x entstehen könnte.
  • 1 zeigt eine erste Variante eines erfindungsgemäßen Koordinatenmessgerätes 48. Das Koordinatenmessgerät weist eine Basis 22 auf, die auf einem darunterliegenden Hallenboden über Schwingungsdämpfer gelagert ist. Auf der Basis 22 ist hierbei eine Werkstückauflage 1 in Form eines Messtisches gelagert, auf dem ein zu vermessendes Werkstück 7 gelagert ist. Das Koordinatenmessgerät weist ferner eine Mechanik 49 auf, über die ein Sensor 5, der hier in Form eines taktilen Sensors ausgebildet ist, in einer ersten Koordinatenrichtung, die mit dem Pfeil y bezeichnet ist und in einer zweiten Koordinatenrichtung, die senkrecht zur ersten Koordinatenrichtung y steht und hier mit dem Pfeil x bezeichnet ist, sowie in einer dritten Koordinatenrichtung, die senkrecht zur ersten Koordinatenrichtung y und zur zweiten Koordinatenrichtung x steht und hier mit dem Pfeil z bezeichnet ist, bewegt werden kann. Hierzu umfasst die Mechanik 49, wie aus 1 zu sehen, folgendes. Sie umfasst einen ersten Messschlitten 15, der im vorliegenden Koordinatenmessgerät 48 als Brücke ausgestaltet ist. Der erste Messschlitten 15 ist hierbei entlang von zwei parallelen Führungen 17 und 18 in der ersten Koordinatenrichtung y geführt, wobei die beiden Führungen 17 und 18 auf gegenüberliegenden Seiten der Werkstückauflage 1 angeordnet sind und der erste Messschlitten 15 damit die Werkstückauflage 1 überspannt. Die erste Führung 17 ist hierbei über Stützen 19a und 19b auf der Basis 22 gelagert, während die zweite Führung 18 auf zwei weiteren Stützen 20a und 20b auf der Basis 22 gelagert ist. Der erste Messschlitten 15 ist hierbei über ein Luftlager 23 auf der Oberseite der ersten Führung 17 beweglich gelagert. Zur Lagerung des ersten Messschlittens 15 auf der zweiten Führung 18 ist unterhalb des ersten Messschlittens 15 ein U-förmiger Lagerkäfig 21 angeordnet, an dem mehrere, hier nicht näher zu sehende Luftlager angeordnet sind, die den ersten Messschlitten 15 entlang der Führung 18 führen. Dieser erste Messschlitten 15 ist über einen in 1 nicht näher zu sehenden ersten Antrieb 27 angetrieben, der den ersten Messschlitten 15 entlang der ersten Führung 17 dieser beiden Führungen 17 und 18 antreibt und über einen zweiten, hier ebenfalls nicht näher zu sehenden Antrieb 30 angetrieben, der den ersten Messschlitten 15 entlang der zweiten Führung 18 dieser Führungen 17 und 18 antreibt. Bei dem ersten Antrieb 27 und dem zweiten Antrieb 30 handelt es sich hierbei um Reibradantriebe, die aus Gründen der Perspektive nicht zu sehen sind, wobei im Falle des Antriebes 27 der Antrieb am ersten Messschlitten 15 befestigt ist und ein hiervon angetriebenes Reibrad an der Führung 17 anliegt, während der zweite Antrieb 30 ebenfalls am ersten Messschlitten 15 befestigt ist und ein Reibrad antreibt, das an der Führung 18 angreift. Die Mechanik 49 weist außerdem ein Positionsmesssystem 12, 16 auf, das aus einem Maßstab 12 und einem Maßstabserfassungssensor 16 besteht, über das ein erster Positionsmesswert yL-ist des ersten Messschlittens 15 relativ zur ersten Führung 17 ermittelt wird und ein weiteres Positionsmesssystem 11, 33 bestehend aus einem Maßstab 11 und einem zugeordneten Maßstabserfassungssensor 33 auf, über das ein zweiter Positionsmesswert yR-ist des ersten Messschlittens 15 relativ zur zweiten Führung 18 ermittelt wird. Der Maßstabserfassungssensor 33 ist hierbei aus Gründen der Perspektive in 1 nicht zu sehen, wird allerding in den 2 und 47 jeweils dargestellt.
  • Die Mechanik 49 weist außerdem noch einen zweiten Messschlitten 3 auf, der oftmals als x-Schlitten bezeichnet wird und der entlang dem ersten Messschlitten 15 in der zweiten Koordinatenrichtung x beweglich geführt ist. Auch diesem zweiten Messschlitten 3 ist ein Positionsmesssystem 13, 34 zugeordnet, das einen Maßstab 13 umfasst und einen aus Gründen der Ansicht nicht sichtbaren Maßstabserfassungssensor 34, der am zweiten Messschlitten 3 befestigt ist und die Maßstabswerte erfassen kann. Über das diesem zweiten Messschlitten zugeordnete Positionsmesssystem 13, 34 kann die Position xist des zweiten Messschlittens 3 relativ zum ersten Messschlitten 15 bestimmt werden. Die Lagerung des zweiten Messschlittens 3 erfolgt in dem vorgesehenen Ausführungsbeispiel ebenfalls über eine Vielzahl von Luftlagern, über die sich der zweite Messschlitten 3 gegenüber dem ersten Messschlitten 15 abstützt. Außerdem ist auch im zweiten Messschlitten 3 ein Antrieb vorgesehen, über den der zweite Messschlitten 3 in der mit dem Pfeil x bezeichneten Koordinatenrichtung entlang dem Messschlitten 1 bewegt werden kann. Außerdem weist die hier gezeigte Mechanik 49 einen dritten Messschlitten 4 auf (häufig als Pinole bezeichnet), an dessen unteren Ende der Sensor 5 befestigt ist. Dieser dritte Messschlitten 4 kann hierbei ebenfalls über einen Reibradantrieb, der am zweiten Messschlitten 3 befestigt ist und mit einem Reibrad am dritten Messschlitten 4 angreift, angetrieben werden und umfasst außerdem ein Positionserfassungssystem, das einen am dritten Messschlitten 4 befestigten Maßstab 14 und einen am zweiten Messschlitten 3 befestigten Maßstabserfassungssensor umfasst, der kein eigenes Bezugszeichen aufweist. Der dritte Messschlitten 4 ist ebenfalls über eine Reihe von Luftlagern, die im zweiten Messschlitten 3 befestigt sind, in der dritten Koordinatenrichtung z beweglich gelagert.
  • Zur Bewegung des Sensors 5 relativ zum Werkstück 7 in der dritten, mit dem Pfeil z bezeichneten Koordinatenrichtung ist jedoch nicht zwingend der dritte Messschlitten 4 notwendig. Alternativ kann beispielsweise auch die Werkstückauflage 1 in der dritten, mit dem Pfeil z bezeichneten Koordinatenrichtung verfahrbar gelagert sein. Der Sensor 5 wäre in diesem Fall unmittelbar am zweiten Messschlitten 3 befestigt.
  • Mit dem Bezugszeichen 10 ist eine Steuerung bezeichnet, die dazu da ist die Positionswerte der Positionsmesssysteme 12, 16; 11, 33; 13, 34; 14 auszulesen, die Signale des Sensors 5 auszulesen und den besagten ersten Antrieb 27, den zweiten Antrieb 30 des ersten Messschlittens 15, sowie den Antrieb des zweiten Messschlittens 3 und den Antrieb des dritten Messschlittens 4 anzusteuern. Dazu sind in der Steuerung 10 unter anderem Regler vorgesehen. Die Steuerung 10 umfasst hierbei üblicherweise digitale Regler in Form von echtzeitfähigen Mikroprozessoren, die die Regelung der Antriebe des Koordinatenmessgerätes entsprechend von Messablaufsinformationen, die durch einen Messrechner 9 bereitgestellt werden, abfahren. Aus den Messwerten der Positionsmesssysteme 12, 16; 11, 33; 13, 34; 14 und aus den Signalen des Sensors 5 werden dann in der Steuerung aufgenommene Messpunkte des Werkstückes 7 errechnet und zur weiteren Auswertung an den Messrechner 9 übermittelt.
  • Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Steuerung 10 soll nunmehr in einem Ausführungsbeispiel im Zusammenhang mit 2 erläutert werden. In 2 sind hierbei rein schematisch ausgewählte Komponenten des in der Steuerung 10 aus 1 enthaltenen Reglers gezeigt sowie hiermit zusammenwirkende Komponenten der Mechanik 49. Die betreffenden Komponenten der Mechanik 49 wurden bereits im Zusammenhang mit 1 beschrieben und weisen hierbei dieselben Bezugszeichen auf wie diese bereits im Zusammenhang mit 1 erläutert wurden. Es handelt sich hierbei um den ersten Messschlitten 15, den zweiten Messschlitten 3, das Positionsmesssystem 12, 16, über das ein erster Positionsmesswert yL-ist ermittelt wird, das Positionsmesssystem 11, 33, über das ein zweiter Positionsmesswert des ersten Messschlittens 15 relativ zur zweiten Führung 18 ermittelt wird, das Positionsmesssystem 13, 34, über das ein Positionsmesswert xist des zweiten Messschlittens 3 relativ zum ersten Messschlitten 15 ermittelt wird, sowie den ersten Antrieb 27, der den ersten Messschlitten 15 entlang einer ersten Führung 17 antreibt und den zweiten Antrieb 30, der den ersten Messschlitten 15 entlang der zweiten Führung 18 antreibt. Für diese Komponenten wurden dieselben Bezugszeichen verwendet wie im Zusammenhang mit 1 erläutert. Der Regler, über den der erste Antrieb 27 und der zweite Antrieb 30 angetrieben werden, ist hierbei wie folgt aufgebaut. Der erste Antrieb 27 ist hierbei in einen ersten Antriebsregelkreis eingebunden, der neben dem Antrieb 27 zusätzlich einen Stromregler 26 umfasst, wobei der Stromregler 26 auf den Antrieb 27 einen Strom IL aufschaltet und wobei der tatsächlich im Motor des ersten Antriebes 27 eingestellte Strom IL-ist auf den ersten Stromregler 26 rückgekoppelt wird. Der zweite Antrieb 30 ist in genau derselben Weise in einen zweiten Antriebsregelkreis eingebunden, der neben dem Antrieb 30 zusätzlich einen zweiten Stromregler 29 umfasst. Hierbei schaltet der zweite Stromregler 29 einen Strom IR auf den zweiten Antrieb 30 auf, wobei der tatsächlich im Motor des zweiten Antriebes 30 eingestellte Antriebsstrom IR-ist auf den Eingang des Stromreglers 29 rückgekoppelt wird. Der besagte erste Antriebsregelkreis 26, 27 des ersten Antriebes 27 ist hierbei Bestandteil eines ersten Regelkreises, der zusätzlich einen ersten Lageregler 24 und einen ersten Geschwindigkeitsregler 25 aufweist. Dieser besagte erste Regelkreis mit dem ersten Lageregler 24 und dem ersten Geschwindigkeitsregler 25 arbeitet sehr ähnlich dem Regelkreis, der beim Antrieb des ersten Messschlittens 15 mit nur einem einzigen Antrieb 27 benötigt würde. Dieser Regelkreis soll vorab erläutert werden, bevor auf die Kraftvorsteuerung 28, den Differenzierer 31, den Differenzierer 50 und den zweiten Antriebsregelkreis 29, 30 eingegangen wird. Sieht man von dem noch weiter unten näher erläuterten ersten Kraftvorsteuerungswert IL-vor ab, so wird die Führungsgröße des ersten Antriebsregelkreises (Stromregler 26 und erster Antrieb 27) durch den Ausgang des ersten Geschwindigkeitsreglers 25, nämlich durch das Signal IL-soll gebildet und die Führungsgröße des ersten Geschwindigkeitsreglers 25 durch den Ausgang des ersten Lagereglers 24 gebildet, nämlich durch das Signal vL-soll. Die Führungsgröße des ersten Lagereglers 24 wiederum wird durch eine Sollposition ysoll gebildet. Wie man aus dem Summationspunkt 53 ersehen kann, ist das auf den ersten Lageregler 24 rückgeführte Signal der erste Positionsmesswert yL-ist des Messschlittens 15, der durch das Positionsmesssystem (Maßstab 12, Maßstabserfassungssensor 16) erfasst wird. Wie man ferner aus dem Summationspunkt 52 des Geschwindigkeitsreglers 25 sehen kann, ist das auf den Geschwindigkeitsregler 25 rückgeführte Signal die zeitliche Ableitung des ersten Positionsmesswertes yL-ist. Die zeitliche Ableitung dieses ersten Positionsmesswertes yL-ist wird hierbei durch den Differenzierer 32 ermittelt.
  • An dieser Stelle sollen kurz ein paar Bemerkungen zu den Summationspunkten 5154, 57 und 58 und zu den Verzweigungspunkten 55, 6070 gesagt werden, die im Zusammenhang mit den 27 verwendet sind. Die Summationspunkte 5154, 57 und 58 deuten symbolisch eine Summation und/oder Subtraktion von unterschiedlichen Signalen an, wobei jedem der Signale, die in dem jeweiligen Summationspunkt anliegen ein Vorzeichen + oder – beigefügt ist. Am Summationspunkt 51 in 2 beispielsweise werden die Signale IL-soll und IL-vor wegen des Vorzeichens + aufsummiert und hiervon das Signal IL-ist wegen des Vorzeichens – subtrahiert. Die hieraus resultierende Regelabweichung liegt am ersten Stromregler 26 an. Die Verzweigungspunkte 55, 6070 zeigen hingegen eine Verzweigung ein und desselben Signals in unterschiedliche Signalpfade.
  • Der eben beschriebene Regler, der nur aus Gründen des besseren Verständnisses durch die strichlinierte Linie mit dem Bezugszeichen 56 von den restlichen Komponenten abgegrenzt ist, wäre grundsätzlich geeignet, den ersten Messschlitten 15 mit nur einem Antrieb 27 anzutreiben. In erfindungsgemäßer Weise umfasst diese Regelung jedoch zusätzlich nunmehr eine Kraftvorsteuerung 28, die eine Ansteuerung des ersten Antriebes 27 und des zweiten Antriebes 30 derart bewirkt, dass sich die Drehmomente, die durch die Beschleunigung des ersten Messschlittens 15 durch den ersten Antrieb 27 und durch den zweiten Antrieb 30, bezogen auf eine Drehachse Rz, die lotrecht auf die erste Koordinatenrichtung y und die zweite Koordinatenrichtung x steht, zumindest teilweise oder sogar vollständig kompensieren.
  • Der letztgenannte Sachverhalt soll nochmals kurz unter Bezugnahme auf 9 illustriert werden. 9 zeigt hierbei eine rein schematische Darstellung des ersten Messschlittens 15, des zweiten Messschlittens 3 und des dritten Messschlittens 4 aus 1 zur beispielhaften Erläuterung eines Drehmomentes, das durch den ersten Antrieb 27 und den zweiten Antrieb 30 bezogen auf eine Drehachse Rz, die lotrecht auf die erste Koordinatenrichtung y und die zweite Koordinatenrichtung x entstehen könnte. Wie aus 9 ersichtlich, befindet sich der zweite Messschlitten 3 in der zweiten Koordinatenrichtung x nahezu vollständig am Ende des ersten Messschlittens 1, hier in der Darstellung also ganz links. In der x-y-Ebene ergibt sich hierdurch eine Lage des Schwerpunktes SP, der etwas links von der Hälfte des ersten Messschlittens 15 liegt. Sofern bei einer Beschleunigung des ersten Messschlittens 15 in der ersten Koordinatenrichtung y der erste Antrieb 27 eine erste Kraft FL erzeugt und der zweite Antrieb 30 eine zweite Kraft FR erzeugt, so ergibt sich im Schwerpunkt SP ein erstes Drehmoment ML = FL × aL und ein zweites Drehmoment MR = FR × aR. Das Bezugszeichen aL bezeichnet hierbei den Hebelarm zwischen dem Schwerpunkt SP und dem Angriffspunkt der Kraft FL. Das Bezugszeichen aR bezeichnet den Hebelarm zwischen dem Schwerpunkt SP und dem Angriffspunkt der Kraft FR. Sofern das resultierende Drehmoment MRes = ML + MR, also die Summe des ersten Drehmomentes ML und des zweiten Drehmomentes MR ungleich Null ist, so kommt es zu einer Rotation des ersten Messschlittens 15 um eine im Schwerpunkt SP liegende Drehachse Rz, die lotrecht auf die erste Koordinatenrichtung y und die zweite Koordinatenrichtung x steht.
  • Es sei an dieser Stelle ausdrücklich erwähnt, dass die Drehachse Rz nur aus Gründen der Anschaulichkeit genau in den Schwerpunkt SP des ersten Messschlittens 15 und der hierauf befindlichen Komponenten (zweiter Messschlitten 3, dritter Messschlitten 4 und Sensor 5) gelegt wurde. Diese Drehachse Rz könnte beispielsweise genauso gut in der zweiten Koordinatenrichtung x nach links oder nach rechts vom Schwerpunkt SP gelegt werden. In diesem Falle müsste dann allerdings zusätzlich noch das Drehmoment mitberücksichtigt werden, das sich durch die Beschleunigung des Schwerpunktes SP bezogen auf die jeweilige Drehachse ergibt.
  • Zurückkommend auf den Regler gemäß 2 sorgt die besagte Kraftvorsteuerung 28 mit anderen Worten also dafür, dass der erste Antrieb 27 eine erste Kraft FL und der zweite Antrieb 30 eine zweite Kraft FR in der Art erzeugt, dass das resultierende Drehmoment MRes im Idealfall zu Null wird und die Beschleunigung des ersten Messschlittens 15 in der ersten Koordinatenrichtung y eine reine Translation ergibt.
  • Um die Ansteuerung des ersten Antriebes 27 und des zweiten Antriebes 30 in dieser Weise zu bewirken, ist die Kraftvorsteuerung 28 vorgesehen, die einen ersten Kraftvorsteuerungswert IL-vor ermittelt, der auf den ersten Antriebsregelkreis (Stromregler 26, Antrieb 27) des ersten Antriebes 27 aufgeschaltet wird und einen zweiten Kraftvorsteuerungswert IR-vor ermittelt, der auf den zweite Antriebsregelkreis (Stromregler 29, Antrieb 30) des zweiten Antriebes 30 aufgeschaltet wird. Der erste Kraftvorsteuerungswert IL-vor wird hierbei auf den Summationspunkt 51 des ersten Stromreglers 26 aufgeschaltet, sodass die Führungsgröße des ersten Antriebsregelkreises (Stromregler 26, Antrieb 27) nicht alleine durch den Ausgang IL-soll des ersten Geschwindigkeitsreglers 25 gebildet wird, sondern vielmehr durch die Summe des Ausgangs IL-soll des ersten Geschwindigkeitsreglers 25 und des ersten Kraftvorsteuerungswertes IL-vor gebildet wird. Die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises (Stromregler 29, Antrieb 30) wird hingegen ausschließlich durch den zweiten Kraftvorsteuerungswert IR-vor gebildet. Damit wird der von der Kraftvorsteuerung 28 ermittelte erste Kraftvorsteuerungswert IL-vor auf den ersten Antriebsregelkreis (Stromregler 26, Antrieb 27) des ersten Antriebes 27 aufgeschaltet und der zweite durch die Kraftvorsteuerung 28 ermittelte zweite Kraftvorsteuerungswert IR-vor auf den zweiten Antriebsregelkreis (Stromregler 29, Antrieb 30) des zweiten Antriebs 30 aufgeschaltet.
  • Insoweit ist der erste Kraftvorsteuerungswert IL-vor ein Stromwert, der auf den Stromregler 26 des ersten Antriebsregelkreises (Stromregler 26, Antrieb 27) aufgeschaltet wird. Genauso ist auch der zweite Kraftvorsteuerungswert IR-vor ein Stromwert, der auf den Stromregler 29 des zweiten Antriebsregelkreises (Stromregler 29, Antrieb 30) aufgeschaltet wird. Der erste Kraftvorsteuerungswert IL-vor definiert damit also den vom ersten Stromregler 26 in den ersten Antrieb 27 einzuprägenden Stromwert, und der zweite Kraftvorsteuerungswert IR-vor definiert den vom zweiten Stromregler 29 in den zweiten Antrieb 30 einzuprägenden Stromwert, wobei diese Stromwerte proportional zur Kraft sind, die die Antriebe 27 und 30 entsprechend den jeweiligen Stromwerten erzeugen sollen. Der erste Kraftvorsteuerungswert IL-vor, wie auch der zweite Kraftvorsteuerungswert IR-vor hängen von zwei Faktoren ab. Zum einen hängen diese Werte vom Betrag der Sollbeschleunigung asoll ab, mit der der erste Messschlitten 15 gemeinsam mit den hiervon getragenen Komponenten (zweiter Messschlitten 3, dritter Messschlitten 4 und Sensor 5) in der ersten Koordinatenmessrichtung y beschleunigt werden sollen. Zum anderen hängen diese Werte vom Schwerpunkt SP des Messschlittens 15 und der hiervon getragenen Komponenten (zweiter Messschlitten 3, dritter Messschlitten 4 und Sensor 5) in der zweiten Koordinatenrichtung x ab. Die genaue Lage des Schwerpunktes SP ist für die Ermittlung des ersten Kraftvorsteuerungswertes IL-vor und des zweiten Kraftvorsteuerungswertes IR-vor allerdings nicht notwendig. Da sich der Schwerpunkt SP linear mit der Position xist des zweiten Messschlittens 3 in der zweiten Koordinatenrichtung x bewegt, reicht zur Ermittlung des ersten Kraftvorsteuerungswertes IL-vor und des zweiten Kraftvorsteuerungswertes IR-vor die Ermittlung der aktuellen Lage xist des zweiten Messschlittens 3 in der zweiten Koordinatenrichtung x.
  • Die Sollbeschleunigung asoll wird hierbei aus der Sollposition ysoll durch zweifache zeitliche Ableitung über die beiden Differenzierer 50 und 31 ermittelt. Die aktuelle Position xist des zweiten Messschlittens 3 relativ zum ersten Messschlitten 15 wird, wie bereits oben erwähnt, über ein Positionsmesssystem (Maßstab 13 und Maßstabserfassungssensor 34) bestimmt.
  • 3 zeigt hierbei eine rein schematische Prinzipdarstellung der Kraftvorsteuerung 28 aus 2, in der in Abhängigkeit von der erfassten Position xist des zweiten Messschlittens 3 und in Abhängigkeit von einer einzustellenden Sollbeschleunigung asoll des ersten Messschlittens 15 der erste Kraftvorsteuerungswert IL-vor und der zweite Kraftvorsteuerungswert IR-vor ermittelt werden. Wie anhand von der Funktionsgruppe 45 ersehen werden kann, wird der erste Kraftvorsteuerungswert IL-vor aus dem Produkt der Sollbeschleunigung asoll mit einem ersten Proportionalitätsfaktor CL-ist nach folgender Gleichung ermittelt: IL-vor = CL-ist·asoll Gleichung 1
  • Der erste Proportionalitätsfaktor CL-ist ergibt sich über eine Interpolationsvorschrift, die durch die Funktionseinheit 43 in 3 dargestellt ist nach folgender Funktion:
    Figure DE102014005664B3_0002
  • Hierin bedeuten:
  • xist:
    Erfasste Position des zweiten Messschlittens 3 in der zweiten Koordinatenrichtung x
    x1:
    Eine erste Position des zweiten Messschlittens 3 an einem ersten Ende des ersten Messschlittens 15 in der zweiten Koordinatenrichtung x
    CL1:
    Ein erster Proportionalitätsfaktor für die erste Position x1 des zweiten Messschlittens 3 als fester Wert
    x2:
    Eine zweite Position des zweiten Messschlittens 3 am zur Position x1 entgegengesetzten Ende des ersten Messschlittens 15 in der mit dem Pfeil x bezeichneten zweiten Koordinatenrichtung
    CL2:
    Ein erster Proportionalitätsfaktor für die besagte zweite Position x2 des zweiten Messschlittens 3 als fester Wert
  • Die besagten Werte x1, CL1, x2 und CL2 werden aus einer Tabelle 42 entnommen, in der die betreffenden Werte hinterlegt sind.
  • Wie aus der Funktionsgruppe 46 ersichtlich, wird der zweite Kraftvorsteuerungswert IR-vor aus dem Produkt der Sollbeschleunigung asoll mit einem zweiten Proportionalitätsfaktor CR-ist ermittelt. Es wird hierbei folgende Funktion verwendet: IR-vor = CR-ist·asoll Gleichung 3
  • Der zweite Proportionalitätsfaktor CR-ist wird, wie durch die Funktionsgruppe 44 dargelegt, ebenfalls durch eine lineare Interpolation über eine nachfolgende Gleichung ermittelt:
    Figure DE102014005664B3_0003
  • Hierin bedeuten:
  • xist:
    Erfasste Position des zweiten Messschlittens 3 in der zweiten Koordinatenrichtung x
    x1:
    Eine erste Position des zweiten Messschlittens 3 an einem ersten Ende des ersten Messschlittens 15 in der zweiten Koordinatenrichtung x
    CR1:
    Ein zweiter Proportionalitätsfaktor für die erste Position x1 des zweiten Messschlittens 3 als fester Wert
    x2:
    Eine zweite Position des zweiten Messschlittens 3 am zur Position x1 gegenüberliegenden Ende des ersten Messschlittens 15
    CR2:
    Zweiter Proportionalitätsfaktor für die besagte zweite Position x2 des zweiten Messschlittens 3 als fester Wert
  • Die Werte x1, CR1, x2 und CR2 sind ebenfalls in der Tabelle mit dem Bezugszeichen 42 gespeichert.
  • Damit ist also der erste Proportionalitätsfaktor CL-ist in Form eines dem ersten Proportionalitätsfaktor CL-ist zugeordneten ersten festen Wertes CL1 für eine erste Position x1 des zweiten Messschlittens 3 gespeichert und in Form eines dem ersten Proportionalitätsfaktor CL-ist zugeordneten zweiten festen Wertes CL2 für eine zweite Position x2 des zweiten Messschlittens gespeichert. Der für die aktuelle Position xist des zweiten Messschlittens 3 geeignete erste Proportionalitätsfaktor CL-ist wird dann unter Verwendung der aktuellen Position xist des zweiten Messschlittens 3 durch lineare Interpolation oder lineare Extrapolation aus dem dem ersten Proportionalitätsfaktor zugeordneten ersten festen Wert CL1 und dem dem ersten Proportionalitätsfaktor zugeordneten zweiten festen Wert CR2 ermittelt.
  • Außerdem ist der zweite Proportionalitätsfaktor CR-ist in Form eines dem zweiten Proportionalitätsfaktor CR-ist zugeordneten ersten festen Wertes CR1 für eine erste Position x1 des zweiten Messschlittens 3 gespeichert und in Form eines dem zweiten Proportionalitätsfaktor CR-ist zugeordneten zweiten festen Wertes CR2 für eine zweite Position x2 des zweiten Messschlittens 3 gespeichert. Der für die aktuelle Position xist des zweiten Messschlittens 3 geeignete zweite Proportionalitätsfaktor CR-ist wird dann unter Verwendung der aktuellen Position des zweiten Messschlittens xist durch lineare Interpolation oder lineare Extrapolation aus dem dem zweiten Proportionalitätsfaktor CR-ist zugeordneten ersten festen Wert CR1 und dem dem zweiten Proportionalitätsfaktor CR-ist zugeordneten zweiten festen Wert CR2 ermittelt.
  • Die Werte x1, CL1, CR1, x2, CL2 und CR2 können auf einfache Weise in einem Kalibrierverfahren empirisch ermittelt werden und in der Tabelle 42 abgespeichert werden. Die empirische Ermittlung geht hierbei wie folgt vor sich. Zunächst wird der zweite Messschlitten 3 in der zweiten Koordinatenrichtung x an einem ersten Ende des ersten Messschlittens 15 positioniert und hierfür die Position x1 ermittelt. Außerdem werden in der Funktionsgruppe 45 und die Funktionsgruppe 46 anstelle eines errechneten ersten Proportionalitätsfaktors CL-ist beziehungsweise eines errechneten zweiten Proportionalitätsfaktors CR-ist unterschiedliche Werte eingesetzt und diese Werte so lange variiert, bis sich die Drehmomente, die durch die Beschleunigung des ersten Messschlittens 15 durch den ersten Antrieb 27 und durch den zweiten Antrieb 30 bezogen auf die betreffende Drehachse Rz, die lotrecht auf die erste und die zweite Koordinatenrichtung steht im Wesentlichen vollständig kompensieren.
  • Das Auftreten von Drehmomenten wird durch Vergleich des ersten Maßstabswertes yL-ist, der die Position des ersten Messschlittens 15 in der ersten Koordinatenrichtung y entlang der ersten Führung 17 repräsentiert mit einem zweiten Maßstabswert yR-ist, der die Position des ersten Messschlittens 15 in der ersten Koordinatenrichtung y entlang der zweiten Führung 18 repräsentiert, ermittelt.
  • Die gemessene Position x1 und der erste Proportionalitätsfaktor CL-ist und der zweite Proportionalitätsfaktor CR-ist werden in der Tabelle 42 als Werte x1, CL1 und CR1 abgespeichert. Der zweite Messschlitten 3 wird nunmehr genau an das entgegengesetzte Ende des ersten Messschlittens 15 in der zweiten Koordinatenrichtung x bewegt und hier die Position x2 des zweiten Messschlittens 3 ermittelt und in der oben beschriebenen Weise auch für diese zweite Position x2 ein erster Proportionalitätsfaktor CL2 und ein zweiter Proportionalitätsfaktor CR2 ermittelt. Diese Werte werden nunmehr ebenfalls als Werte x2, CL2 und CR2 in der Tabelle 42 abgelegt.
  • Die Ermittlung des ersten Proportionalitätsfaktors CL-ist und des zweiten Proportionalitätsfaktors CR-ist für die erste Schlittenposition x1 und für die zweite Schlittenposition x2 kann selbstverständlich alternativ auch über ein physikalisches Rechenmodell ermittelt werden. Beispielsweise kann aus den Konstruktionsdaten für die Lage x1 und die Lage x2 der jeweilige Schwerpunkt in der zweiten Koordinatenrichtung x ermittelt werden, hieraus wiederum das Verhältnis der Kräfte, die der erste Antrieb 27 und der zweite Antrieb 30 aufbringen müssen, um bei dem gegebenen Schwerpunkt den ersten Messschlitten 14 drehmomentfrei bewegen zu können. Über die Kennlinien der Elektromotoren der Antriebe 27 und 30 können dann für die betreffenden Stellungen die erste Proportionalitätskonstante CL-ist und die zweite Proportionalitätskonstante CR-ist ermittelt werden.
  • 4 zeigt eine rein schematische Darstellung gemäß einer zweiten Ausführungsform eines Reglers, der den ersten Antrieb 27 und den zweiten Antrieb 30 des Koordinatenmessgerätes in erfindungsgemäßer Weise ansteuern kann. Hierin sind nahezu dieselben Komponenten wie in dem Ausführungsbeispiel eines Reglers gemäß 2 gezeigt. Insofern sind gleiche Komponenten mit gleichen Bezugszeichen belegt. Der einzige Unterschied des Reglers gemäß 4 gegenüber dem Regler gemäß 2 ist hierbei darin zu sehen, dass die Kraftvorsteuerung 28, anders als in 2, nur einen Kraftvorsteuerungswert IR-vor auf den zweiten Antriebsregelkreis (Stromregler 29, Antrieb 30) aufschaltet. Die Führungsgröße des ersten Antriebsregelkreises (Stromregler 26, Antrieb 27) wird in diesem Ausführungsbeispiel einzig und allein durch den Ausgang des ersten Geschwindigkeitsreglers 25 gebildet. In diesem Falle ist damit also die vom ersten Antrieb 27 einzustellende Kraft nicht mehr durch den ersten Kraftvorsteuerungswert IL-vor als wesentlicher Anteil der Führungsgröße des ersten Antriebsregelkreises 26, 27 vorgegeben, sondern muss vollständig durch den ersten Geschwindigkeitsregler 25 gebildet werden.
  • Auch wenn sich mit dieser in 4 gezeigten Ausführungsform die Drehmomente, die durch die Beschleunigung des ersten Messschlittens 15 durch den ersten Antrieb 27 und durch den zweiten Antrieb 30 bezogen auf eine Drehachse Rz, die lotrecht auf die erste und die zweite Koordinatenrichtung steht, nicht ganz so gut kompensiert lassen, wie dies mit der Ausführungsform gemäß 2 der Fall ist, ist dieser Regler trotzdem geeignet diese Drehmomente relativ gut zu vermindern. Der Grund hierfür ist, dass der Kraftvorsteuerungswert IR-vor nach wie vor in Abhängigkeit von der erfassten Position xist des zweiten Messschlittens 3 und in Abhängigkeit von einer einzustellenden Sollbeschleunigung asoll bestimmt wird. Man kann nämlich davon ausgehen, dass der erste Lageregler 24 und der erste Geschwindigkeitsregler 25 für eine bestimmte Sollbeschleunigung asoll immer in etwa dieselbe Führungsgröße IL-soll an den ersten Antriebsregelkreis 26, 27 liefert. Der Grund hierfür ist, dass die Sollbeschleunigung asoll implizit durch die Sollposition ysoll festgelegt ist, wobei die Sollposition ysoll ja als Führungsgröße des ersten Lagereglers 24 genutzt wird.
  • Mit dieser Prämisse kann die Kraftvorsteuerung 28 abhängig von der erfassten Position xist des zweiten Messschlittens 3 und in Abhängigkeit von einer einzustellenden Sollbeschleunigung asoll des ersten Messschlittens 15 einen zugeordneten Kraftvorsteuerungswert IR-vor ermitteln und auf den zweiten Antriebsregelkreis 29, 30 aufschalten.
  • Die Bestimmung des Kraftvorsteuerungswertes IR-vor geht hierbei ganz genauso vor sich, wie dies im Zusammenhang mit der Beschreibung der Kraftvorsteuerung 28 in 3 für den zweiten Kraftvorsteuerungswert IR-vor erläutert wurde. Auch die Bestimmung der beiden Proportionalitätsfaktoren CR1 und CR2 geht ganz genauso vor sich, wie dies oben im Zusammenhang mit 3 erläutert wurde.
  • Im Übrigen könnte natürlich auch der Regler gemäß 2 genauso betrieben werden, dass dieser wie der Regler gemäß 4 arbeitet. Dazu müsste einfach nur für den dem ersten Proportionalitätsfaktor CL-ist zugeordneten ersten festen Wert CL1 und für den dem ersten Proportionalitätsfaktor CL-ist zugeordneten zweiten festen Wert CL2 jeweils der Wert 0 vorgegeben werden. Nach Gleichung 2 ergibt sich dann nämlich für den ersten Proportionalitätsfaktor CL-ist der Wert 0 und damit für den ersten Kraftvorsteuerungswert IL-ist ebenfalls der Wert 0. Der Effekt hiervon ist, dass der erste Kraftvorsteuerungswert IL-ist damit keinen Beitrag mehr zu der Führungsgröße des ersten Antriebsregelkreises mehr liefert, was dann genau 4 entspricht.
  • Damit umfasst die in 4 gezeigte Steuerung somit eine Kraftvorsteuerung 28, die in Abhängigkeit von der erfassten Position xist des zweiten Messschlittens 3 und in Abhängigkeit von einer einzustellenden Sollbeschleunigung asoll des ersten Messschlittens 15 eine Ansteuerung nur des zweiten Antriebes 30 derart bewirkt, dass sich die Drehmomente, die durch die Beschleunigung des ersten Messschlittens 15 durch den ersten Antrieb 27 und durch den zweiten Antrieb 30 bezogen auf eine Drehachse Rz, die lotrecht auf die erste und die zweite Koordinatenrichtung steht, zumindest teilweise oder sogar vollständig kompensieren.
  • Der einzige Kraftvorsteuerungswert IR-vor ist im vorliegenden Fall ein Stromwert, der auf den Stromregler 29 des zweiten Antriebsregelkreises 29, 30 aufgeschaltet wird. Die Kraftvorsteuerungseinheit 28 ermittelt diesen Kraftvorsteuerungswert IR-vor aus dem Produkt der Sollbeschleunigung asoll mit einem Proportionalitätsfaktor CR-ist. Der Proportionalitätsfaktor CR-ist ist hierbei in Form eines dem Proportionalitätsfaktor zugeordneten ersten festen Wertes CR1 für eine erste Position x1 des zweiten Messschlittens 3 gespeichert und in Form eines dem Proportionalitätsfaktor CR-ist zugeordneten zweiten festen Wertes CR2 für eine zweite Position x2 des zweiten Messschlittens 3 gespeichert, wobei der Proportionalitätsfaktor CR-ist unter Verwendung der aktuellen Position xist des zweiten Messschlittens 3 durch lineare Interpolation oder lineare Extrapolation aus dem dem Proportionalitätsfaktor CR-ist zugeordneten ersten festen Wert CR1 und dem dem Proportionalitätsfaktor CR-ist zugeordneten zweiten festen Wert CR2 ermittelt wird.
  • 5 zeigt eine rein schematische Darstellung gemäß einer dritten Ausführungsform eines Reglers, der den ersten Antrieb 27 und den zweiten Antrieb 30 des Koordinatenmessgerätes in erfindungsgemäßer Weise ansteuern kann. Hier sind nahezu dieselben Komponenten wie in dem Ausführungsbeispiel eines Reglers gemäß 2 gezeigt. Insofern sind gleiche Komponenten mit gleichen Bezugszeichen belegt. Der einzige Unterschied des Reglers gemäß 5 gegenüber dem Regler aus 2 ist hierbei darin zu sehen, dass der Ausgang IL-soll des ersten Geschwindigkeitsreglers 25 zusätzlich auch als Führungsgröße auf den Summationspunkt 54 des Stromreglers 29 des zweiten Antriebsregelkreises (Stromregler 29, Antrieb 30) aufgeschaltet wird. Insoweit ist bei diesem Regelkreis die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises (Stromregler 29, Antrieb 30) durch die Summe des Ausganges IL-soll des ersten Geschwindigkeitsreglers 25 und des zweiten Kraftvorsteuerungswertes IR-vor gebildet. Der betreffende Regler ist soweit gut funktionstüchtig. Wie bereits in der Beschreibungsanleitung detailliert beschrieben, neigt dieser Regler allerdings im Unterschied zum Regler gemäß 2 dazu, bedingt durch die Aufschaltung des Ausgangs IL-soll des ersten Geschwindigkeitsreglers 25 als Führungsgröße für den zweiten Antriebsregelkreis (Stromregler 29, Antrieb 30), dass der erste Messschlitten 15 zu Schwingungen angeregt wird.
  • 6 zeigt eine grundsätzlich vierte Variante einer Regelung der Antriebe 27 und 30 des ersten Messschlittens 15. Der Regelkreis gemäß 6 stellt hierbei eine Erweiterung des Regelkreises gemäß 2 dar. Gleiche Komponenten wie in 2 tragen hierbei dieselben Bezugszeichen wie in 2. Gegenüber dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist der Regler gemäß 6 dadurch ergänzt, dass der zweite Antriebsregelkreis (Stromregler 29, Antrieb 30) des zweiten Antriebes 30 Bestandteil eines zweiten Regelkreises ist, der zusätzlich einen zweiten Lageregler 35 und einen zweiten Geschwindigkeitsregler 36 aufweist. Wie aus dem Summationspunkt 54 des Stromreglers 29 ersehen werden kann, wird die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises (Stromregler 29, Antrieb 30) durch die Summe des Ausgangs IR-soll des zweiten Geschwindigkeitsreglers 36 und des zweiten Kraftvorsteuerungswertes IR-vor gebildet. Die Führungsgröße des zweiten Geschwindigkeitsreglers 36 wird durch den Ausgang vR-soll des zweiten Lagereglers 35 gebildet. Die Führungsgröße des zweiten Lagereglers 35 hingegen wird genau, wie die Führungsgröße des ersten Lagereglers 24 durch die Sollposition ysoll gebildet. Wie aus dem Summationspunkt 58 des zweiten Lagereglers 35 ersichtlich, ist das auf den zweiten Lageregler 35 rückgeführte Signal der zweite Positionsmesswert yR-ist des Positionsmesssystems (Maßstab 11, Maßstabserfassungssensor 33) und das auf den zweiten Geschwindigkeitsregler 36 rückgeführte Signal die zeitliche Ableitung dieses zweiten Positionsmesswertes yR-ist. Zur zeitlichen Ableitung ist hierbei ein Differenzierer 37 vorgesehen.
  • Eine grundsätzliche fünfte Variante eines Reglers zur Ansteuerung des ersten Antriebes 27 und des zweiten Antriebes 30 ist in 7 zu sehen. Diese vierte Ausführungsvariante wird mit Bezugnahme auf 6 erläutert. Gleiche Bauteile wie in 6 sind hierbei wiederum mit den gleichen Bezugszeichen belegt. Ein erster wesentlicher Unterschied gegenüber dem Regler gemäß 6 ist hierbei darin zu sehen, dass auf den ersten Lageregler 24 und den ersten Geschwindigkeitsregler 25 nicht die ersten Positionsmesswerte yL-ist und ihre zeitliche Ableitung rückgeführt werden. Anstelle dessen wird ein Mittelwert y ist aus dem ersten Positionsmesswert yL-ist und dem zweiten Positionsmesswert yR-ist auf den ersten Lageregler 24 rückgekoppelt. Dieser Mittelwert wird über ein Mittelwertglied 39 nach folgender Formel ermittelt: y ist = (yL-ist + yR-ist)/2 Gleichung 5
  • Auf den ersten Geschwindigkeitsregler 25 wird die zeitliche Ableitung des Mittelwertes y ist rückgekoppelt, die durch den Differenzierer 41 ermittelt wird. Außerdem wird der Ausgang IL-soll des ersten Geschwindigkeitsreglers 25 zusätzlich über den Verzweigungspunkt 62 auch als Teil der Führungsgröße an den Summationspunkt 54 des zweiten Stromreglers 29 aufgeschaltet. Das Verhalten dieses ersten Regelkreises kann hierbei so verstanden werden, dass die Lage des ersten Messschlittens 15 hier nicht entlang nur einer Bewegungsachse des ersten Antriebes 27 geregelt wird, sondern vielmehr entlang einer fiktiven Antriebsachse, die in der Mitte zwischen den beiden Bewegungsachsen der Antriebe 27 und 30 liegt. Dies ergibt sich daraus, dass der jeweilige Positionsistwert als Mittelwert y ist der beiden Positionsmesswerte yL-ist und yR-ist der beiden Achsen vorgegeben wird. Folgerichtig liegt auch der Ausgang IL-soll des ersten Geschwindigkeitsreglers sowohl an dem ersten Antriebsregelkreis (Stromregler 26, Antrieb 27) als auch am zweiten Antriebsregelkreis (Stromregler 29, Antrieb 30) als Führungsgröße an. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist auch im zweiten Regelkreis mit dem zweiten Lageregler 35 und dem zweiten Geschwindigkeitsregler 36 zu sehen. Wie hieraus zu sehen, ist die Führungsgröße des zweiten Lagereglers 35 gleich Null. Als Rückführungsgröße für den zweiten Lageregler 35 wird hingegen der Differenzwert Δyist verwendet, der sich als Differenzwert zwischen dem ersten Positionsmesswert yL-ist und dem zweiten Positionsmesswert yR-ist ergibt. Der Differenzwert Δyist wird hierbei in der Differenzberechnungseinheit 38 nach folgender Formel ermittelt: Δyist = yL-ist – yR-ist Gleichung 6
  • Als Rückführungsgröße auf den zweiten Geschwindigkeitsregler 36 wird hingegen die zeitliche Ableitung des Differenzsignals Δy verwendet, die durch den Differenzierer 40 ermittelt wird. Der Ausgang IR-soll des zweiten Geschwindigkeitsreglers 36 wird nunmehr nicht nur als Teil der Führungsgröße des Stromreglers 29 des zweiten Antriebsregelkreises (Stromregler 29, Antrieb 30) verwendet, sondern gleichfalls auch als Teil der Führungsgröße des Stromreglers 26 des ersten Antriebsregelkreises (Stromregler 26, Antrieb 27). Wichtig ist hierbei zu bemerken, dass der Ausgang IR-soll des zweiten Geschwindigkeitsreglers 36 als Teil der Führungsgröße für den Stromregler 29 des zweiten Antriebsregelkreises und den Stromregler 26 des ersten Antriebsregelkreises mit unterschiedlichem Vorzeichen eingeht. Wie an dem Vorzeichen des Summationspunktes 54 des Stromreglers 29 ersichtlich ist, geht der Ausgang IR-soll des zweiten Geschwindigkeitsreglers 36 mit positivem Vorzeichen als Teil der Führungsgröße in den Stromregler 29 des zweiten Antriebsregelkreises ein, während dieselbe Ausgangsgröße auf den Summationspunkt 51 des Stromreglers 26 des ersten Antriebsregelkreises mit negativem Vorzeichen als Teil der Führungsgröße des Stromreglers 26 eingeht. Hierdurch kann nunmehr sichergestellt werden, dass Abweichungen zwischen dem ersten Positionsmesswert yL-ist und dem zweiten Positionsmesswert yR-ist entgegengewirkt wird. Dies funktioniert, indem als Führungsgröße für den zweiten Lageregler 35 die Größe Null vorgegeben ist. Diese Führungsgröße Null bezeichnet die gewünschte Positionsdifferenz zwischen dem ersten Positionsmesswert yL-ist und den zweiten Positionsmesswert yR-ist. Die auf den zweiten Lageregler 35 rückgeführte Positionsdifferenz Δyist und auch dessen zeitliche Ableitung, die auf den zweiten Geschwindigkeitsreglers 36 rückgeführt ist, repräsentieren hiermit die tatsächlich vorherrschende Differenz zwischen dem ersten Positionsmesswert yL-ist und dem zweiten Positionsmesswert yR-ist. Durch Aufschalten des Ausganges IR-soll als Teil der Führungsgröße des Stromreglers 29 des zweiten Antriebsregelkreises und auf den Stromregler 26 des ersten Antriebsregelkreises mit unterschiedlichem Vorzeichen wird erreicht, dass Differenzen zwischen dem ersten Positionsmesswert yL-ist und dem zweiten Positionsmesswert yR-ist reduziert oder komplett beseitigt werden. Bei dem Regler gemäß 7 ist also das auf den ersten Lageregler 24 rückgeführte Signal der Mittelwert y ist aus dem ersten Positionsmesswert yL-ist und dem zweiten Positionsmesswert yR-ist des ersten Messschlittens 15 und das auf den ersten Geschwindigkeitsregler 25 rückgeführte Signal die zeitliche Ableitung des besagten Mittelwertes y ist. Das auf den zweiten Lageregler 35 rückgeführte Signal ist der Differenzwert Δyist zwischen dem ersten Positionsmesswert yL-ist und dem zweiten Positionsmesswert yR-ist des ersten Messschlittens 15 und das auf den zweiten Geschwindigkeitsregler 36 rückgeführte Signal ist die zeitliche Ableitung des besagten Differenzwertes Δyist.
  • Wie bereits oben ausgeführt, können die in den 27 gezeigten Regler nicht nur in einem Brückenmessgerät verwendet werden, wie es in 1 gezeigt ist, sondern beispielsweise auch in einem Portalmessgerät, bei dem der erste Messschlitten in Form eines die Werkstückauflage überspannenden Portals ausgebildet ist und die erste Führung und die zweite Führung in vertikaler Richtung im Bereich der Werkstückauflage angeordnet sind, wie dies 8 zeigt. In 8 ist ein derartiges Portalmessgerät 48' gezeigt, wobei die analogen Komponenten, wie das Brückenmessgerät 48 gemäß 1 die analogen Bezugszeichen aufweisen und zur Unterscheidung mit einem Strich dahinter versehen sind. Der einzige wesentliche Unterschied ist hierbei in der Ausgestaltung des ersten Messschlittens 15' zu sehen, der hierbei, anders als in 1, nicht nur durch einen brückenartigen Balken die erste Führung und die zweite Führung miteinander verbindet, sondern der hierbei zusätzlich zwei vertikal ausgerichtete Säulen aufweist, die die Horizontale, die Werkstückauflage überspannende Traverse, tragen. Dementsprechend ist auch die erste Führung 17' und die zweite Führung 18' nicht auf Stützen hochgelegt, sondern vielmehr befinden sich die erste Führung 17' und die zweite Führung 18' in vertikaler Richtung im Bereich der Werkstückauflage 1' und werden beispielsweise durch die Werkstückauflage 1' selber gebildet. Im Übrigen gelten die für das Koordinatenmessgerät 48 in 1 gemachten Ausführungen vollkommen analog auch für das in 8 gezeigte Koordinatenmessgerät 48' vom Portaltyp.
  • Bezugszeichenliste
  • 1; 1'
    Werkstückauflage
    3; 3'
    zweiter Messschlitten
    4; 4'
    dritter Messschlitten
    5; 5'
    Sensor
    7; 7'
    Werkstück
    9; 9'
    Messrechner
    10; 10'
    Steuerung
    11; 11'
    Maßstab
    12; 12'
    Maßstab
    13; 13'
    Maßstab
    14; 14'
    Maßstab
    15; 15'
    erster Messschlitten
    16
    Maßstabserfassungssensor
    17; 17'
    erste Führung
    18; 18'
    zweite Führung
    19a, 19b
    Stütze
    20a, 20b
    Stütze
    22
    Basis
    23
    Luftlager
    24
    erster Lageregler
    25
    erster Geschwindigkeitsregler
    26
    erster Stromregler
    27
    erster Antrieb
    28
    Kraftvorsteuerung
    29
    zweiter Stromregler
    30
    zweiter Antrieb
    31
    Differenzierer
    32
    Differenzierer
    33
    Maßstabserfassungssensor
    34
    Maßstabserfassungssensor
    35
    zweiter Lageregler
    36
    zweiter Geschwindigkeitsregler
    37
    Differenzierer
    38
    Differenzberechnungseinheit
    39
    Mittelwertglied
    40
    Differenzierer
    42
    Tabelle
    43
    Errechnung des ersten Proportionalitätsfaktors
    44
    Errechnung des zweiten Proportionalitätsfaktors
    45
    Errechnung des ersten Kraftvorsteuerungswertes
    46
    Errechnung des zweiten Kraftvorsteuerungswertes
    48; 48'
    Koordinatenmessgerät
    49; 49'
    Mechanik
    50
    Differenzierer
    51–54
    Summationspunkt
    55
    Verzweigungspunkt
    56
    Erster Regelkreis
    57–58
    Summationspunkt
    60–70
    Verzweigungspunkt
    xist
    Positiosmesswert des zweiten Messschlittens 3
    yL-ist
    erster Positionsmesswert des ersten Messschlittens 15
    yR_ist
    zweiter Positionsmesswert des ersten Messschlittens 15
    y ist
    Mittelwert
    Δyist
    Differenzwert
    ysoll
    Sollposition
    asoll
    Sollbeschleunigung
    CL-ist
    erster Proportionalitätsfaktor
    CR-ist
    zweiter Proportionalitätsfaktor
    IL-vor
    erster Kraftvorsteuerungswert
    IR-vor
    zweiter Kraftvorsteuerungswert
    vL-soll
    Führungsgröße Sollgeschwindigkeit
    vR-soll
    Führungsgröße Sollgeschwindigkeit
    Rz
    Drehachse
    SP
    Schwerpunkt
    FL
    erzeugte Kraft des ersten Antriebs 27
    FR
    erzeugte Kraft des zweiten Antriebs 30
    aL
    Hebelarm zwischen Schwerpuntk SP und Angriff der Kraft FL
    aR
    Hebelarm zwischen Schwerpuntk SP und Angriff der Kraft FR
    ML
    Drehmoment, das durch Kraft FL erzeugt wird
    MR
    Drehmoment, das durch Kraft FR erzeugt wird
    MRes
    resultierendes Drehmoment im Schwerpunkt SP

Claims (20)

  1. Koordinatenmessgerät (48; 48') mit – einer Werkstückauflage (1; 1') zur Lagerung eines zu vermessenden Werkstückes (7; 7') – einer Mechanik (49; 49') zur Bewegung eines Sensors (5, 5') in zumindest einer ersten Koordinatenrichtung (y) und einer senkrecht dazu stehenden zweiten Koordinatenrichtung (x), wobei die Mechanik dazu umfasst: – einen ersten Messschlitten (15; 15'), der entlang von zwei parallelen Führungen (17, 18; 17', 18') in der ersten Koordinatenrichtung (y) geführt ist, die auf gegenüberliegenden Seiten der Werkstückauflage (1; 1') angeordnet sind, und der erste Messschlitten (15; 15') die Werkstückauflage (1, 1') überspannt, wobei dieser erste Messschlitten (15; 15') über einen ersten Antrieb (27) angetrieben ist, der den ersten Messschlitten (15; 15') entlang einer ersten Führung (17; 17') dieser Führungen antreibt und über einen zweiten Antrieb (30) angetrieben ist, der den ersten Messschlitten (15; 15') entlang der zweiten Führung (18; 18') dieser Führungen antreibt – einen zweiten Messschlitten (3; 3'), der entlang dem ersten Messschlitten (15; 15') in der zweiten Koordinatenrichtung (x) beweglich geführt ist, wobei diesem zweiten Messschlitten (3; 3') ein Positionsmesssystem (13, 34; 13') zugeordnet ist, über das die Position (xist) des zweiten Messschlittens (3; 3') relativ zum ersten Messschlitten (15; 15') bestimmt werden kann – einer Steuerung (10; 10') die zumindest den ersten Antrieb (27) und den zweiten Antrieb (30) ansteuert, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung des Koordinatenmessgerätes eine Kraftvorsteuerung (28) umfasst, die in Abhängigkeit von der erfassten Position (xist) des zweiten Messschlittens (3; 3') und in Abhängigkeit von einer einzustellenden Sollbeschleunigung (asoll) des ersten Messschlittens (15; 15') eine Ansteuerung des ersten Antriebes (27) und/oder des zweiten Antriebes (30) derart bewirkt, dass sich die Drehmomente, die durch die Beschleunigung des ersten Messschlittens (15; 15') durch den ersten Antrieb (27) und durch den zweiten Antrieb (30) bezogen auf eine Drehachse (Rz), die lotrecht auf die erste und die zweite Koordinatenrichtung steht, zumindest teilweise oder sogar vollständig kompensieren.
  2. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 1, wobei die Kraftvorsteuerung (28) einen ersten Kraftvorsteuerungswert (IL-vor) ermittelt, der auf den ersten Antriebsregelkreis (26, 27) des ersten Antriebes (27) aufgeschaltet wird und/oder einen zweiten Kraftvorsteuerungswert (IR-vor) ermittelt, der auf den zweiten Antriebsregelkreis (29, 30) des zweiten Antriebes (30) aufgeschaltet wird.
  3. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 2, wobei der erste Kraftvorsteuerungswert (IL-vor) ein Stromwert ist, der auf den Stromregler (26) des ersten Antriebsregelkreises (26, 27) aufgeschaltet wird und/oder der zweite Kraftvorsteuerungswert (IR-vor) ein Stromwert ist, der auf den Stromregler (29) des zweiten Antriebsregelkreises (29, 30) aufgeschaltet wird.
  4. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Kraftvorsteuerung (28) den ersten Kraftvorsteuerungswert (IL-vor) aus dem Produkt der Sollbeschleunigung (asoll) mit einem ersten Proportionalitätsfaktor (CL-ist) und/oder den zweiten Kraftvorsteuerungswert (IR-vor) aus dem Produkt der Sollbeschleunigung (asoll) mit einem zweiten Proportionalitätsfaktor (CR-ist) ermittelt.
  5. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 4, wobei der erste Proportionalitätsfaktor (CL-ist) in Form eines dem ersten Proportionalitätsfaktor (CL-ist) zugeordneten ersten festen Wertes (CL1) für eine erste Position (x1) des zweiten Messschlittens (3; 3') gespeichert ist und in Form eines dem ersten Proportionalitätsfaktor (CL-ist) zugeordneten zweiten festen Wertes (CL2) für eine zweite Position (x2) des zweiten Messschlittens (3; 3') gespeichert ist, wobei der erste Proportionalitätsfaktor (CL-ist) unter Verwendung der aktuellen Position (xist) des zweiten Messschlittens (3; 3') durch lineare Interpolation oder lineare Extrapolation aus dem dem ersten Proportionalitätsfaktor (CL-ist) zugeordneten ersten festen Wert (CL1) und dem dem ersten Proportionalitätsfaktor (CL-ist) zugeordneten zweiten festen Wert (CR2) ermittelt wird und/oder der zweite Proportionalitätsfaktor (CR-ist) in Form eines dem zweiten Proportionalitätsfaktor (CR-ist) zugeordneten ersten festen Wertes (CR1) für eine erste Position (x1) des zweiten Messschlittens (3; 3') gespeichert ist und in Form eines dem zweiten Proportionalitätsfaktor (CR-ist) zugeordneten zweiten festen Wertes (CR2) für eine zweite Position (x2) des zweiten Messschlittens (3; 3') gespeichert ist, wobei der zweite Proportionalitätsfaktor (CR-ist) unter Verwendung der aktuellen Position (xist) des zweiten Messschlittens (3; 3') durch lineare Interpolation oder lineare Extrapolation aus dem dem zweiten Proportionalitätsfaktor (CR-ist) zugeordneten ersten festen Wert (CR1) und dem dem zweiten Proportionalitätsfaktor (CR-ist) zugeordneten zweiten festen Wert (CR2) ermittelt wird.
  6. Koordinatenmessgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei der erste Antriebsregelkreis (26, 27) des ersten Antriebes (27) Bestandteil eines ersten Regelkreises ist, der zusätzlich einen ersten Lageregler (24) und einen ersten Geschwindigkeitsregler (25) aufweist, wobei – die Führungsgröße des ersten Antriebsregelkreises (26, 27) entweder durch die Summe des Ausgangs des ersten Geschwindigkeitsreglers (25) und des ersten Kraftvorsteuerungswertes (IL-vor) gebildet ist oder nur durch den Ausgang des ersten Geschwindigkeitsreglers (25) gebildet ist und – die Führungsgröße des ersten Geschwindigkeitsreglers (25) durch den Ausgang des ersten Lagereglers (24) gebildet ist und – die Führungsgröße des ersten Lagereglers durch eine Sollposition (ysoll) gebildet ist.
  7. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 6, wobei die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises (29, 30) ausschließlich durch den zweiten Kraftvorsteuerungswert (IR-vor) gebildet wird.
  8. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 6, wobei die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises (29, 30) durch die Summe des Ausgangs (IL-soll) des ersten Geschwindigkeitsreglers (25) und des zweiten Kraftvorsteuerungswertes (IR-vor) gebildet wird.
  9. Koordinatenmessgerät nach einem der Ansprüche 6, 7 oder 8, wobei die Mechanik ein weiteres Positionsmesssystem (12, 16) aufweist, über das ein erster Positionsmesswert (yL-ist) des ersten Messschlittens (15; 15') relativ zur ersten Führung (17; 17') ermittelt wird, und wobei das auf den ersten Lageregler (24) rückgeführte Signal der erste Positionsmesswert (yL-ist) des ersten Messschlittens (15) ist und das auf den ersten Geschwindigkeitsregler (25) rückgeführte Signal die zeitliche Ableitung des ersten Positionsmesswertes (yL-ist) ist.
  10. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 6, wobei der Antriebsregelkreis (29, 30) des zweiten Antriebes (30) Bestandteil eines zweiten Regelkreises ist, der zusätzlich einen zweiten Lageregler (35) und einen zweiten Geschwindigkeitsregler (36) aufweist, wobei die Führungsgröße des zweiten Antriebsregelkreises (29, 30) durch die Summe des Ausgangs (IR-soll) des zweiten Geschwindigkeitsreglers (36) und des zweiten Kraftvorsteuerungswertes (IR-vor) gebildet ist und die Führungsgröße des zweiten Geschwindigkeitsreglers (36) durch den Ausgang (vR-soll) des zweiten Lagereglers (35) gebildet ist.
  11. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 10, wobei die Mechanik ein zusätzliches Positionsmesssystem (12, 16; 12') aufweist, über das ein erster Positionsmesswert (yL-ist) des ersten Messschlittens (15; 15') relativ zur ersten Führung (17; 17') ermittelt wird, und noch ein weiteres Positionsmesssystem (11, 33; 11') aufweist, über das ein zweiter Positionsmesswert (yR-ist) des ersten Messschlittens (15) relativ zur zweiten Führung (18; 18') ermittelt wird.
  12. Koordinatenmessgerät nach Anspruch 11, wobei die Steuerung wie folgt ausgestaltet ist: a) das auf den ersten Lageregler (24) rückgeführte Signal ist der Mittelwert (y ist) aus dem ersten Positionsmesswert (yL-ist) und dem zweiten Positionsmesswert (yR-ist) des ersten Messschlittens (15; 15') und das auf den ersten Geschwindigkeitsregler (25) rückgeführte Signal ist die zeitliche Ableitung des besagten Mittelwertes (y ist) und das auf den zweiten Lageregler (35) rückgeführte Signal ist der Differenzwert (Δyist) zwischen dem ersten Positionsmesswert (yL-ist) und dem zweiten Positionsmesswert (yR-ist) des ersten Messschlittens (15; 15') und das auf den zweiten Geschwindigkeitsregler (36) rückgeführte Signal ist die zeitliche Ableitung des besagten Differenzwertes (Δyist) oder b) das auf den ersten Lageregler (24) rückgeführte Signal ist der erste Positionsmesswert (yL-ist) des ersten Messschlittens (15; 15') und das auf den ersten Geschwindigkeitsregler (25) rückgeführte Signal ist die zeitliche Ableitung des ersten Positionsmesswertes (yL-ist) und das auf den zweiten Lageregler (24) rückgeführte Signal ist der zweite Positionsmesswert (yR-ist) des ersten Messschlittens (15; 15') und das auf den zweiten Geschwindigkeitsregler (36) rückgeführte Signal ist die zeitliche Ableitung dieses zweiten Positionsmesswertes (yR-ist).
  13. Koordinatenmessgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Koordinatenmessgerät ein Portalmessgerät oder ein Brückenmessgerät ist.
  14. Koordinatenmessgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuerung so ausgestaltet ist, dass das resultierende Drehmoment durch die besagte Drehachse (Rz) geringer als 10%, insbesondere geringer als 5%, desjenigen Drehmomentes ist, das der erste Antrieb (27) oder der zweite Antrieb (30) ohne den jeweils anderen Antrieb bei gegebener Kraft maximal erzeugen könnte.
  15. Verfahren zum Betrieb eines Koordinatenmessgerätes (48; 48') mit – einer Werkstückauflage (1; 1') zur Lagerung eines zu vermessenden Werkstückes (7; 7') – einer Mechanik (49; 49') zur Bewegung eines Sensors (5; 5') in zumindest einer ersten Koordinatenrichtung (y) und einer senkrecht dazu stehenden zweiten Koordinatenrichtung (x), wobei die Mechanik dazu umfasst: – einen ersten Messschlitten (15; 15'), der entlang von zwei parallelen Führungen (17, 18; 17', 18') in der ersten Koordinatenrichtung (y) geführt ist, die auf gegenüberliegenden Seiten der Werkstückauflage (1; 1') angeordnet sind, und der erste Messschlitten (15; 15') die Werkstückauflage (1; 1') überspannt, wobei dieser erste Messschlitten (15; 15') über einen ersten Antrieb (27) angetrieben ist, der den ersten Messschlitten (15; 15') entlang einer ersten Führung (17; 17') dieser Führungen antreibt und über einen zweiten Antrieb (30) angetrieben ist, der den ersten Messschlitten (15; 15') entlang der zweiten Führung (18; 18') dieser Führungen antreibt – einen zweiten Messschlitten (3; 3'), der entlang dem ersten Messschlitten (15; 15') in der zweiten Koordinatenrichtung (x) beweglich geführt ist, wobei diesem zweiten Messschlitten (3; 3') ein Positionsmesssystem (13, 34; 13') zugeordnet ist, über das die Position (xist) des zweiten Messschlittens (3; 3') relativ zum ersten Messschlitten (15; 15') bestimmt werden kann – einer Steuerung (10; 10') die zumindest den ersten Antrieb (27) und den zweiten Antrieb (30) ansteuert, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (10; 10') des Koordinatenmessgerätes eine Kraftvorsteuerung (28) umfasst, die in Abhängigkeit von der erfassten Position (xist) des zweiten Messschlittens (3; 3') und in Abhängigkeit von einer einzustellenden Sollbeschleunigung (asoll) des ersten Messschlittens (15; 15') eine Ansteuerung des ersten Antriebes (27) und/oder des zweiten Antriebes (30) derart bewirkt, dass sich die Drehmomente, die durch die Beschleunigung des ersten Messschlittens (15; 15') durch den ersten Antrieb (27) und durch den zweiten Antrieb (30) bezogen auf eine Drehachse (Rz), die lotrecht auf die erste und die zweite Koordinatenrichtung steht, zumindest teilweise oder sogar vollständig kompensieren.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, wobei in der Steuerung ein erster Kraftvorsteuerungswert (IL-vor) ermittelt wird, der auf den ersten Antriebsregelkreis (26, 27) des ersten Antriebes (27) aufgeschaltet wird und/oder ein zweiter Kraftvorsteuerungswert (IR-vor) ermittelt wird, der auf den zweiten Antriebsregelkreis (29, 30) des zweiten Antriebes (30) aufgeschaltet wird.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei der erste Kraftvorsteuerungswert (IL-vor) ein Stromwert ist, der auf den Stromregler (26) des ersten Antriebsregelkreises (26, 27) aufgeschaltet wird und/oder auch der zweite Kraftvorsteuerungswert (IR-vor) ein Stromwert ist, der auf den Stromregler (29) des zweiten Antriebsregelkreises (29, 30) aufgeschaltet wird.
  18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, wobei der erste Kraftvorsteuerungswert (IL-vor) aus dem Produkt der Sollbeschleunigung (asoll) mit einem ersten Proportionalitätsfaktor (CL-ist) ermittelt wird und/oder der zweite Kraftvorsteuerungswert (IR-vor) aus dem Produkt der Sollbeschleunigung (asoll) mit einem zweiten Proportionalitätsfaktor (CR-ist) ermittelt wird.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, wobei der erste Proportionalitätsfaktor (CL-ist) in Form eines dem ersten Proportionalitätsfaktor (CL-ist) zugeordneten ersten festen Wertes (CL1) für eine erste Position (x1) des zweiten Messschlittens (3; 3') gespeichert ist und in Form eines dem ersten Proportionalitätsfaktor (CL-ist) zugeordneten zweiten festen Wertes (CL2) für eine zweite Position (x2) des zweiten Messschlittens (3; 3') gespeichert ist, wobei der erste Proportionalitätsfaktor (CL-ist) unter Verwendung der aktuellen Position (xist) des zweiten Messschlittens (3; 3') durch lineare Interpolation oder lineare Extrapolation aus dem dem ersten Proportionalitätsfaktor (CL-ist) zugeordneten ersten festen Wert (CL1) und dem dem ersten Proportionalitätsfaktor (CL-ist) zugeordneten zweiten festen Wert (CR2) ermittelt wird und/oder der zweite Proportionalitätsfaktor (CR-ist) in Form eines dem zweiten Proportionalitätsfaktor (CR-ist) zugeordneten ersten festen Wertes (CR1) für eine erste Position (x1) des zweiten Messschlittens (3; 3') gespeichert ist und in Form eines dem zweiten Proportionalitätsfaktor (CR-ist) zugeordneten zweiten festen Wertes (CR2) für eine zweite Position (x2) des zweiten Messschlittens (3; 3') gespeichert ist, wobei der zweite Proportionalitätsfaktor (CL-ist) unter Verwendung der aktuellen Position (xist) des zweiten Messschlittens (3; 3') durch lineare Interpolation oder lineare Extrapolation aus dem dem zweiten Proportionalitätsfaktor (CR-ist) zugeordneten ersten festen Wert (CR1) und dem dem zweiten Proportionalitätsfaktor (CR-ist) zugeordneten zweiten festen Wert (CR2) ermittelt wird.
  20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, wobei das Koordinatenmessgerät, auf dem das Verfahren ausgeführt wird gemäß einem der Ansprüche 6 bis 14 ausgestaltet ist.
DE102014005664.3A 2014-04-17 2014-04-17 Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betrieb eines Koordinatenmessgerätes Active DE102014005664B3 (de)

Priority Applications (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102014005664.3A DE102014005664B3 (de) 2014-04-17 2014-04-17 Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betrieb eines Koordinatenmessgerätes
PCT/EP2015/056146 WO2015158501A1 (de) 2014-04-17 2015-03-23 Koordinatenmessgerät und verfahren zum betrieb eines koordinatenmessgerätes
US15/295,905 US10145664B2 (en) 2014-04-17 2016-10-17 Coordinate measuring machine and method for operating a coordinate measuring machine

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102014005664.3A DE102014005664B3 (de) 2014-04-17 2014-04-17 Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betrieb eines Koordinatenmessgerätes

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102014005664B3 true DE102014005664B3 (de) 2015-07-09

Family

ID=52697451

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102014005664.3A Active DE102014005664B3 (de) 2014-04-17 2014-04-17 Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betrieb eines Koordinatenmessgerätes

Country Status (3)

Country Link
US (1) US10145664B2 (de)
DE (1) DE102014005664B3 (de)
WO (1) WO2015158501A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102016221950A1 (de) * 2016-11-09 2018-05-09 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Maschine mit Einrichtung zum Reduzieren einer unerwünschten Rotation eines Maschinenteils
EP3570124A1 (de) * 2018-05-16 2019-11-20 Siemens Aktiengesellschaft Reglerstruktur für gemischt direkten/indirekten antrieb eines maschinenelements

Families Citing this family (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US9658048B2 (en) * 2014-04-04 2017-05-23 Hexagon Metrology, Inc. Coordinate measuring machine with carbon fiber air bearings
DE102014005664B3 (de) * 2014-04-17 2015-07-09 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betrieb eines Koordinatenmessgerätes
US10295475B2 (en) 2014-09-05 2019-05-21 Rolls-Royce Corporation Inspection of machined holes
DE102014117244A1 (de) * 2014-11-25 2016-05-25 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät und Verfahren zur Kompensation großer Werkstückmassen
DE102015106831A1 (de) * 2015-04-30 2016-11-03 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Luftlagerüberwachung und -einstellung
US10228669B2 (en) * 2015-05-27 2019-03-12 Rolls-Royce Corporation Machine tool monitoring
DE102018109970B4 (de) 2018-04-25 2021-09-02 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Verfahren zur Steuerung eines Koordinatenmessgerätes sowie Koordinatenmessgerät
US20210048292A1 (en) * 2019-08-12 2021-02-18 STC Rainforest Innovations Autonomous Instrument For Scanning And Determining The Material Surface Roughness
CN112953323B (zh) * 2021-02-07 2022-05-27 清华大学深圳国际研究生院 一种三坐标测量机的控制方法及***

Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102006003362A1 (de) * 2006-01-19 2007-07-26 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betreiben eines Koordinatenmessgeräts
EP1839010B1 (de) * 2005-01-18 2011-03-02 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH Verfahren zum bestimmen einer raumkoordinate eines messpunktes an einem messobjekt sowie entsprechendes koordinatenmessgerät
DE102010017903B4 (de) * 2010-04-21 2012-02-16 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät mit einem Bandantrieb für langgestreckte Schlitten
DE102011089039A1 (de) * 2011-12-19 2013-06-20 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betreiben eines Koordinatenmessgeräts
DE102011089061A1 (de) * 2011-12-19 2013-06-20 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betreiben eines Koordinatenmessgeräts
DE102013210739B3 (de) * 2013-06-10 2014-06-18 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät und Verfahren zur Vermessung eines Werkstücks mit einer selbstfahrenden Antriebseinheit und einer fahrbaren Messeinheit

Family Cites Families (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19809690A1 (de) * 1998-03-06 1999-09-09 Zeiss Carl Fa Koordinatenmeßgerät mit Benutzerführung
GB2348706B (en) * 1999-04-02 2003-09-24 Mitutoyo Corp Movement control mechanism of contact-type vibrating probe
GB0508273D0 (en) * 2005-04-25 2005-06-01 Renishaw Plc Method for scanning the surface of a workpiece
US7814779B2 (en) * 2006-06-06 2010-10-19 Mitutoyo Corporation Surface texture measuring instrument
EP1978328B1 (de) * 2007-04-03 2015-02-18 Hexagon Metrology AB Oszillierende Rastersonde mit konstanter Kontaktkraft
GB2445825B (en) * 2007-04-17 2008-11-12 Silverlit Toys Manufactory Ltd Flying object with tandem rotors
US9731418B2 (en) * 2008-01-25 2017-08-15 Systems Machine Automation Components Corporation Methods and apparatus for closed loop force control in a linear actuator
JP5265976B2 (ja) * 2008-07-01 2013-08-14 株式会社ミツトヨ 測定機
US20130215433A1 (en) * 2010-10-12 2013-08-22 Stephen James Crampton Hover cmm
DE102014005664B3 (de) * 2014-04-17 2015-07-09 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betrieb eines Koordinatenmessgerätes

Patent Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1839010B1 (de) * 2005-01-18 2011-03-02 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH Verfahren zum bestimmen einer raumkoordinate eines messpunktes an einem messobjekt sowie entsprechendes koordinatenmessgerät
DE102006003362A1 (de) * 2006-01-19 2007-07-26 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betreiben eines Koordinatenmessgeräts
DE102010017903B4 (de) * 2010-04-21 2012-02-16 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät mit einem Bandantrieb für langgestreckte Schlitten
DE102011089039A1 (de) * 2011-12-19 2013-06-20 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betreiben eines Koordinatenmessgeräts
DE102011089061A1 (de) * 2011-12-19 2013-06-20 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betreiben eines Koordinatenmessgeräts
DE102013210739B3 (de) * 2013-06-10 2014-06-18 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Koordinatenmessgerät und Verfahren zur Vermessung eines Werkstücks mit einer selbstfahrenden Antriebseinheit und einer fahrbaren Messeinheit

Cited By (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102016221950A1 (de) * 2016-11-09 2018-05-09 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Maschine mit Einrichtung zum Reduzieren einer unerwünschten Rotation eines Maschinenteils
DE102016221950B4 (de) 2016-11-09 2021-09-23 Carl Zeiss Industrielle Messtechnik Gmbh Maschine mit Einrichtung zum Reduzieren einer unerwünschten Rotation eines Maschinenteils
EP3570124A1 (de) * 2018-05-16 2019-11-20 Siemens Aktiengesellschaft Reglerstruktur für gemischt direkten/indirekten antrieb eines maschinenelements
WO2019219398A1 (de) 2018-05-16 2019-11-21 Siemens Aktiengesellschaft Reglerstruktur für gemischt direkten/indirekten antrieb eines maschinenelements
CN110998462A (zh) * 2018-05-16 2020-04-10 西门子股份公司 用于机器元件的直接/间接混合驱动的调节器结构
CN110998462B (zh) * 2018-05-16 2020-12-25 西门子股份公司 用于机器元件的直接/间接混合驱动的调节器结构
US11467564B2 (en) 2018-05-16 2022-10-11 Siemens Aktiengesellschaft Controller structure for mixed direct/indirect driving of a machine element

Also Published As

Publication number Publication date
US10145664B2 (en) 2018-12-04
WO2015158501A1 (de) 2015-10-22
US20170089684A1 (en) 2017-03-30

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102014005664B3 (de) Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betrieb eines Koordinatenmessgerätes
DE102005003322B3 (de) Verfahren zum Bestimmen einer Raumkoordinate eines Messpunktes an einem Messobjekt sowie entsprechendes Koordinatenmessgerät
DE3142406C2 (de) Programmsteuerung für einen Manipulator
DE19960834B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Störungserfassung, insbesondere zur Kollisionserfassung, im Antriebssystem einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine
DE112013006820T5 (de) Servo-Regelungsvorrichtung
WO2013149862A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum reduzieren von fehlern einer drehvorrichtung bei der bestimmung von koordinaten eines werkstücks oder bei der bearbeitung eines werkstücks
DE102013020466B4 (de) Servosteuervorrichtung zum Korrigieren eines Positionsfehlers, wenn ein sich bewegendes Element umgekehrt läuft
DE112009003699T5 (de) Maschinenbewegungsbahnmessvorrichtung, numerisch gesteuertewerkzeugmaschine und maschinenbewegungsbahnmessverfahren
DE10124493A1 (de) Korrekturverfahren für Koordinatenmeßgeräte
EP2048556B1 (de) Verfahren zur Ermittlung von Kenngrössen einer angetriebenen nicht horizontal ausgerichteten Achse, insbesondere einer Werkzeugmaschine, sowie geeignete Anwendungen, korrespondierende Vorrichtungen und deren Verwendung
WO2016055494A1 (de) Erfassung von geometrischen abweichungen einer bewegungsführung bei einem koordinatenmessgerät oder einer werkzeugmaschine
DE102011089061B4 (de) Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betreiben eines Koordinatenmessgeräts
EP1839011B1 (de) Verfahren zum bestimmen einer raumkoordinate eines messpunktes an einem messobjekt sowie entsprechendes koordinatenmessgerät
EP2561311A1 (de) Betrieb einer koordinatenmessmaschine oder einer werkzeugmaschine
EP0985989A2 (de) Verfahren und Einrichtung zum Verbessern des dynamischen Verhaltens eines Roboters
DE102004033119A1 (de) Regelungsverfahren für eine Werkzeugmaschine mit numerischer Steuerung, Werkzeugmaschine, sowie Bearbeitungskopf und Werkzeugaufnahme
DE102011089039B4 (de) Koordinatenmessgerät und Verfahren zum Betreiben eines Koordinatenmessgeräts
EP3908425B1 (de) Vibrationsdämpfung bei einer werkzeugmaschine mit mehrfacher vibrationserfassung
DE102019004034A1 (de) Verfahren zum Erfassen einer Zugspannung eines umlaufenden Bandes
DE102020208567B4 (de) Kalibrieren eines Referenzkörpers für die Führungsfehlerermittlung einer Maschinenachse
DE10237501A1 (de) Koordinatenmeßmaschine und Korrekturverfahren dafür
DE102013210739B3 (de) Koordinatenmessgerät und Verfahren zur Vermessung eines Werkstücks mit einer selbstfahrenden Antriebseinheit und einer fahrbaren Messeinheit
DE102021212817A1 (de) Wiederholte Positionsbestimmung eines beweglichen Teils eines Koordinatenmessgerätes
DE112020007714T5 (de) Aufzugsvorrichtung
DE19826695A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Ausregelung eines Verdrehwinkels einer Last

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final