DE102014002523A1 - Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Eine elektromagnetische Betätigungsvorrichtung, insbesondere Proportionalmagnet oder Schaltmagnet, mit einem Magnetanker (28), der in einem von einer Spulenwicklung (2) zumindest teilweise umgebenen Polrohr (8) axial bewegbar geführt ist, das einen eine magnetische Entkopplung bildenden Trennbereich (26) aufweist und an das sich ein Polkern (10) anschließt, wobei bei Bestromung der Spulenwicklung (2) am Anker (28) eine Magnetkraft wirkt, die diesen gegen eine an ihm angreifende Rückstellkraft (30) in Richtung auf den Polkern (10) zu bewegen sucht, ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Einstelleinrichtung (52) vorgesehen ist, mittels deren die Wirkung der Rückstellkraft (30) auf einen gewünschten Sollwert einstellbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine elektromagnetische Betätigungsvorrichtung, insbesondere Proportionalmagnet oder Schaltmagnet, mit einem Magnetanker, der in einem von einer Spulenwicklung zumindest teilweise umgebenen Polrohr axial bewegbar geführt ist, das einen eine magnetische Entkopplung bildenden Trennbereich aufweist und an das sich ein Polkern anschließt, wobei bei Bestromung der Spulenwicklung am Anker eine Magnetkraft wirkt, die diesen gegen eine an ihm angreifende Rückstellkraft in Richtung auf den Polkern zu bewegen sucht.
- Derartige elektromagnetische Betätigungsvorrichtungen sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen auf dem Markt erhältlich. Vielfach sind diese Vorrichtungen zur Betätigung von Ventilen vorgesehen. Insbesondere bei einem derartigen Einsatz ist das Ansprechverhalten der Betätigungsvorrichtung für das Erreichen einer sicheren und gewünschten Funktion betreffender Ventile und zugehöriger Systeme von besonderer Bedeutung. Genauer gesagt, ist für betreffende Schalt- oder Steuerfunktionen ein bestimmter Verlauf der Magnetkraft-Hubweg-Kennlinie erforderlich. Für den Hersteller derartiger Betätigungsvorrichtungen bedeutet dies, dass er je nach Bedarf, d. h. abhängig davon, welcher Verlauf der F-s-Kennlinie erforderlich ist, die Betätigungsvorrichtung mit dem jeweils entsprechenden Ansprech- oder Betriebsverhalten zur Verfügung stellen muss. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist ein entsprechender Kostenaufwand bei der Herstellung erforderlich.
- Im Hinblick auf diese Problematik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Betätigungsvorrichtung der besagten Gattung zur Verfügung zu stellen, bei der sich ein gewünschtes Ansprech- und Betriebsverhalten mit geringem Fertigungsaufwand erreichen lässt.
- Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch eine elektromagnetische Betätigungsvorrichtung gelöst, die die Merkmale des Patentanspruchs 1 in seiner Gesamtheit aufweist.
- Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 besteht eine wesentliche Besonderheit der Erfindung darin, dass eine Einstelleinrichtung vorgesehen ist, mittels deren die Wirkung der am Anker angreifenden Rückstellkraft auf einen gewünschten Sollwert einstellbar ist. Durch die Möglichkeit, die am Anker wirkende Rückstellkraft in gewünschter Weise zu modifizieren, lässt sich die Betätigungsvorrichtung für eine jeweils gewünschte F-s-Kennlinie kalibrieren. Ohne dass enge Fertigungstoleranzen eingehalten werden müssten und ohne dass bauliche Veränderungen erforderlich wären, lässt sich dadurch eine baugleiche Fertigungscharge an unterschiedliche Betriebsanforderungen anpassen, so dass eine besonders rationelle Fertigung erreichbar ist. Insbesondere kann auf wirtschaftliche Weise auch den Wünschen von Kunden entsprochen werden, die auch bei geringen Stückzahlen einen besonderen Verlauf der Kraft-Hubweg-Kennlinie benötigen.
- In besonders vorteilhafter Weise kann mittels der Einstelleinrichtung die wirksame Federkraft einer die Rückstellkraft erzeugenden Federanordnung einstellbar sein. Dadurch sind die Probleme vermieden, die sich ansonsten aufgrund der normalerweise auftretenden Unterschiedlichkeiten von Federhärte und/oder Federkonstante bei Federanordnungen ergeben.
- Bei besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen ist eine am Anker angreifende Druckfeder vorgesehen, die den Magnetanker gegen eine festgelegte Endposition vorspannt, aus der der Anker durch Bestromen der Spulenwicklung gegen die Federkraft bewegbar ist, wobei die Einstelleinrichtung für das dem Anker entgegengesetzte Ende der Druckfeder ein Abstützelement aufweist, das auf eine eine gewünschte Federspannung erzeugende Axialposition lageeinstellbar ist.
- Die Anordnung kann hierbei mit besonderem Vorteil so getroffen sein, dass das dem Magnetanker abgewandte Ende der Druckfeder in einen koaxialen Durchgang im Polkern eingreift, wobei das Abstützelement der Einstelleinrichtung durch das Ende eines Schaftes gebildet ist, der im Durchgang des Polkerns mittels einer Einstellschraubeneinrichtung axial einstellbar geführt ist. Die Kalibrierung der Betätigungsvorrichtung durch Betätigen einer Einstellschraubeneinrichtung gestaltet sich besonders einfach und ermöglicht dadurch eine besonders rationelle Fertigung.
- Mit besonderem Vorteil kann zur Bildung der Einstellschraubeneinrichtung ein Außengewinde an dem im Durchgang des Polkerns drehbaren Schaft und ein dem Außengewinde zugeordnetes Innengewinde im Durchgang des Polkerns vorgesehen sein, wobei vorzugsweise am aus dem Polkern ragenden Ende des Schaftes eine Ansatzstelle für ein Einstell-Drehwerkzeug ausgebildet ist, beispielsweise ein Außensechskant oder dergleichen für ein Drehwerkzeug.
- Bei Vorhandensein eines Schaftes, der sich durch den Polkern bis zum Magnetanker erstreckt, eröffnet sich auch die vorteilhafte Möglichkeit, im Schaft eine koaxiale innere Durchgangsbohrung auszubilden, in der ein Zugglied axial beweglich ist, das an einem Ende einen Mitnehmer aufweist, der bei einer Rückziehbewegung des Zuggliedes den Anker für eine Nothandbetätigung gegen die Wirkung der Druckfeder bewegt. Dadurch lässt sich die Betätigungsvorrichtung auf besonders rationelle Weise mit einer Einrichtung zur Notbetätigung ausrüsten.
- In vorteilhafter Weise kann ein Zugglied in Form einer in der Durchgangsbohrung des Schaftes drehbaren Zugstange vorgesehen sein, die zur Erzeugung einer Rückziehbewegung ein mit einem Innengewinde in der Durchgangsbohrung zusammenwirkendes Außengewinde aufweist und an ihrem vom Anker abgewandten Ende für eine Drehbetätigung zugänglich ist. Eine Notbetätigung ist dadurch auf einfache Weise durch Drehen der Zugstange durchführbar.
- Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung im Einzelnen erläutert, in deren einziger Figur ein Ausführungsbeispiel im Längsschnitt dargestellt ist.
- In der Figur ist eine Spulenwicklung mit
2 bezeichnet, die sich auf einem Spulenkörper4 befindet und über eine elektrische Anschlusseinrichtung6 bestrombar ist. Der Spulenkörper4 umgibt ein Polrohr8 und einen Längenabschnitt eines Polkerns10 , der sich an das in der Figur unten liegende, offene Ende des Polrohres8 anschließt. Mit diesem ist der Polkern10 in der Weise verbunden, dass er mit seinem Ende14 in das Polrohr8 eingreift und mittels einer Einbördelung12 des Polrohres8 festgelegt ist. Der Spulenkörper4 mit der Wicklung2 ist von einem ferromagnetischen, topfartigen Magnetgehäuse16 umgeben, das am in der Figur unten liegenden Ende von einem aus dem Gehäuse16 ragenden Endabschnitt18 des Polkerns10 durchgriffen ist und am entgegengesetzten Ende durch ein Polstück20 geschlossen ist, das ein aus dem Gehäuse16 herausragendes Endteil22 umgibt, in dem die innere Endfläche24 des Polrohres8 ausgebildet ist. Im Polrohr8 , an dem sich in der bei derartigen Magnetsystemen üblichen Weise in einer Position kurz vor dem Ende14 des Polkerns10 eine Trennstelle26 zur magnetischen Entkopplung befindet, ist ein Magnetanker28 axial bewegbar geführt. Der Anker28 ist mittels einer Schrauben-Druckfeder30 in eine axiale Endposition vorgespannt, die in der Figur dargestellt ist und in der er an einer Ringscheibe32 anliegt, die sich an der Endfläche24 des Polrohr-Endteils22 befindet. Aus der in der Figur gezeigten Endposition ist der Magnetanker28 durch Bestromen der Spulenwicklung2 gegen die Rückstellkraft der Druckfeder30 bewegbar. Die Ringscheibe32 kann durch eine sog. Antiklebscheibe gebildet sein. - Der Magnetanker
28 weist einen koaxialen Durchgangskanal auf, der durch drei Bohrungsabschnitte gebildet ist. In dem in der Figur am weitesten oben liegenden Bohrungsabschnitt34 ist ein stangenartiges Betätigungsglied36 befestigt, das sich durch das Endteil22 hindurch erstreckt und als Stellglied für einen Betätigungs- oder Steuervorgang, beispielsweise eine Ventilbetätigung, vorgesehen ist. An das innere Ende38 des Bohrungsabschnitts34 schließt sich ein verjüngter, mittlerer Bohrungsabschnitt40 an, der wiederum in einen unteren, demgegenüber im Durchmesser erweiterten Bohrungsabschnitt42 übergeht. Dieser Bohrungsabschnitt42 bildet einen Teil des Federgehäuses für die Druckfeder30 . - Im Polkern
10 ist ein koaxialer Durchgang vorgesehen, der ebenfalls durch eine gestufte Bohrung gebildet ist, mit einem dem Anker28 zugewandten, ersten Bohrungsabschnitt44 , dessen Durchmesser demjenigen des zugewandten Bohrungsabschnitts42 des Ankers28 entspricht, so dass der Bohrungsabschnitt44 im Polkern10 das Federgehäuse der Druckfeder30 fortsetzt. An den Bohrungsabschnitt44 schließt sich im Polkern10 ein Bohrungsabschnitt48 mit seinem Innengewinde50 an, wobei sich der Abschnitt48 mit dem Innengewinde50 bis zum äußeren Ende des Endabschnitts18 des Polkerns10 erstreckt. Vom äußeren Ende her ist in den Durchgang des Polkerns10 ein Schaft52 einschraubbar, der Bestandteil einer Einrichtung zur Einstellung der Federwirkung der Druckfeder30 ist. Der Schaft52 weist hierfür einen Gewindeabschnitt54 mit Außengewinde56 auf, das mit dem Innengewinde50 im Polkern10 verschraubbar ist. An den Gewindeabschnitt54 schließt sich zum äußeren Ende des Schaftes52 hin ein Betätigungskopf58 an, der für eine Drehbetätigung eine Ansatzstelle, beispielsweise in Form eines Außensechskants, bildet. An den Gewindeabschnitt54 anschließend weist der Schaft52 ein verjüngtes, im Bohrungsabschnitt44 des Polkerns10 geführtes Einstellteil auf, an dessen Ende eine Ringscheibe46 anliegt, an der sich das zugekehrte, in den Bohrungsabschnitt44 ragende Ende der Druckfeder30 abstützt. Die Federvorspannung ist somit durch Drehbetätigung des Schaftes52 einstellbar. - Im Schaft
52 ist eine koaxiale Durchgangsbohrung58 für eine Zugstange60 ausgebildet. Diese erstreckt sich mit ihrem inneren Ende durch die Bohrungsabschnitte42 und40 im Anker28 hindurch bis in dessen Bohrungsabschnitt34 hinein. Dort ist das Ende der Zugstange60 durch Verstemmen derart geweitet, dass ein Mitnehmer62 gebildet ist, der bei einer Rückziehbewegung der Zugstange60 , die in der Figur nach unten verläuft, den Anker28 mitnimmt, d. h. gegen die Wirkung der Zugfeder30 bewegt. Dadurch kann durch Bewegen der Zugstange60 eine Nothandbetätigung der Vorrichtung bewirkt werden. Zu diesem Zweck ist in einem erweiterten Endteil der Durchgangsbohrung58 ein Innengewinde64 für die Zusammenwirkung mit einem Außengewinde66 am Endteil68 der Zugstange60 ausgebildet. Für eine Notbetätigung ist die Zugstange60 mittels eines im Endteil68 befindlichen Innensechskants70 drehbar, um eine Rückziehbewegung der Zugstange60 zu erzeugen.
Claims (8)
- Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung, insbesondere Proportionalmagnet oder Schaltmagnet, mit einem Magnetanker (
28 ), der in einem von einer Spulenwicklung (2 ) zumindest teilweise umgebenen Polrohr (8 ) axial bewegbar geführt ist, das einen eine magnetische Entkopplung bildenden Trennbereich (26 ) aufweist und an das sich ein Polkern (10 ) anschließt, wobei bei Bestromung der Spulenwicklung (2 ) am Anker (28 ) eine Magnetkraft wirkt, die diesen gegen eine an ihm angreifende Rückstellkraft (30 ) in Richtung auf den Polkern (10 ) zu bewegen sucht, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einstelleinrichtung (52 ) vorgesehen ist, mittels deren die Wirkung der Rückstellkraft (30 ) auf einen gewünschten Sollwert einstellbar ist. - Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Einstelleinrichtung (
52 ) die wirksame Federkraft einer die Rückstellkraft erzeugenden Federanordnung (30 ) einstellbar ist. - Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine am Anker (
28 ) angreifende Druckfeder (30 ) vorgesehen ist, die den Magnetanker (28 ) gegen eine festgelegte Endposition (24 ,32 ) vorspannt, aus der der Anker (28 ) durch Bestromen der Spulenwicklung (2 ) gegen die Federkraft bewegbar ist, und dass die Einstelleinrichtung für das dem Anker (28 ) entgegengesetzte Ende der Druckfeder (30 ) ein Abstützelement (52 ) aufweist, das auf eine eine gewünschte Federvorspannung erzeugende Axialposition lageeinstellbar ist. - Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Magnetanker (
28 ) abgewandte Ende der Druckfeder (30 ) in einen koaxialen Durchgang (44 ,48 ) im Polkern (10 ) eingreift und dass das Abstützelement der Einstelleinrichtung durch das Ende eines Schaftes (52 ) gebildet ist, der im Durchgang (44 ,48 ) des Polkerns (10 ) mittels einer Einstellschraubeneinrichtung (50 ,54 ,56 ) axial einstellbar geführt ist. - Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der Einstellschraubeneinrichtung ein Außengewinde (
56 ) an dem im Durchgang des Polkerns (10 ) drehbaren Schaft (52 ) und ein dem Außengewinde (56 ) zugeordnetes Innengewinde (50 ) im Durchgang (48 ) des Polkerns (10 ) vorgesehen sind. - Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am aus dem Polkern (
10 ) ragenden Ende des Schaftes (50 ) eine Ansatzstelle (59 ) für ein Einstell-Drehwerkzeug ausgebildet ist. - Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (
52 ) eine koaxiale innere Durchgangsbohrung (58 ) besitzt, in der ein Zugglied (60 ) axial beweglich ist, das an einem Ende einen Mitnehmer (62 ) aufweist, der bei einer Rückziehbewegung des Zuggliedes (60 ) den Anker (28 ) für eine Notbetätigung gegen die Wirkung der Druckfeder (30 ) bewegt. - Elektromagnetische Betätigungsvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zugglied in Form einer in der Durchgangsbohrung (
58 ) des Schaftes (52 ) drehbaren Zugstange (60 ) vorgesehen ist, die zur Erzeugung einer Rückziehbewegung ein mit einem Innengewinde (64 ) in der Durchgangsbohrung (58 ) zusammenwirkendes Außengewinde (66 ) aufweist und an ihrem vom Anker (28 ) abgewandten Ende (68 ) für eine Drehbetätigung zugänglich ist.
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