DE102013225858A1 - Verriegelungseinheit für einen Fahrzeugsitz und Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Verriegelungseinheit für einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
- Stand der Technik
- Aus der
DE 10 2008 051 832 A1 ist eine gattungsgemäße Verriegelungseinheit für einen Fahrzeugsitz bekannt. Eine derartige Verriegelungseinheit umfasst eine um eine Schwenkachse schwenkbar gelagerte Drehfalle zum Verriegeln mit einem Verriegelungsbolzen. Eine um eine andere Schwenkachse schwenkbar gelagerte Rastklinke sichert die Drehfalle im verriegelten Zustand. Ein als Toleranzausgleichsklinke bezeichnetes, schwenkbar gelagertes Spannelement übt auf die Drehfalle ein schließendes Moment aus und eliminiert auf diese Art zwischen der Drehfalle und dem Verriegelungsbolzen vorhandenes Spiel. - Die Rastklinke und das Spannelement sind um die selbe Achse schwenkbar und axial versetzt nebeneinander auf einem Lagerbolzen angeordnet und wirken mit der Drehfalle zusammen. Die Drehfalle ist auf einem anderen Lagerbolzen gelagert. Die beiden Lagerbolzen sind annähernd hohlzylindrisch ausgestaltet und parallel versetzt zueinander angeordnet. Die Mittelachsen der Lagerbolzen fluchten mit den besagten Schwenkachsen. Die Lagerbolzen sind an Seitenteilen eines Gehäuses der Verriegelungseinheit befestigt.
- Mittels Schrauben, welche Lagerbohrungen der Seitenteile sowie die Lagerbolzen durchragen und in entsprechende Befestigungsbohrungen an der Struktur des Fahrzeugsitzes eingeschraubt sind, ist die Verriegelungseinheit an dem Fahrzeugsitz befestigt. Die Mittelachsen der Schrauben fluchten dabei mit den Mittelachsen der Lagerbolzen sowie mit den Mittelachsen der Befestigungsbohrungen.
- Der Abstand der Mittelachsen der Befestigungsbohrungen zueinander wird als Stichmaß bezeichnet. Damit die Verriegelungseinheit an dem Fahrzeugsitz befestigbar ist, muss der Abstand der Mittelachsen der Lagerbolzen zueinander dem Stichmaß an der Struktur des Fahrzeugsitzes entsprechen. Soll die Verriegelungseinheit an einem anderen Fahrzeugsitz mit unterschiedlichem Stichmaß befestigt werden, so ist die Verrieglungseinheit an dieses Stichmaß anzupassen.
- Aufgabe
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verriegelungseinheit der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere eine Anpassung an verschiedene Stichmaße zu ermöglichen.
- Lösung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verriegelungseinheit für einen Fahrzeugsitz mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Eine gattungsgemäße Verriegelungseinheit für einen Fahrzeugsitz umfasst ein Gehäuse mit einer Seitenplatte, welche mindestens eine erste Lageröffnung aufweist, und/oder mit mindestens einer Abdeckplatte, welche mindestens eine zweite Lageröffnung aufweist, sowie mindestens einen Lagerbolzen.
- Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass die erste Lageröffnung und/oder die zweite Lageröffnung derart ausgebildet sind, dass der Lagerbolzen in mindestens zwei verschiedenen Positionen in der ersten Lageröffnung und/oder in der zweiten Lageröffnung einsetzbar ist.
- Durch Einsetzen des Lagerbolzens in verschiedene Positionen in den Lageröffnungen kann auf verhältnismäßig einfache Art eine Anpassung der Verriegelungseinheit an verschiedene Stichmaße erreicht werden. Dabei korrespondiert jede Position, in welche der Lagerbolzen in den Lageröffnungen einsetzbar ist, mit einem Stichmaß. Somit können Verriegelungseinheiten mit verschiedenen Stichmaßen mit weitgehend identischen Bauteilen produziert werden. Der Aufwand für Produktion und Lagerhaltung von mehreren verschiedenen Bauteilen zur Anpassung der Verriegelungseinheit an unterschiedliche Stichmaße ist somit verringert.
- Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die erste Lageröffnung und/oder die zweite Lageröffnung in Form eines Langlochs ausgebildet. Dadurch ist der Lagerbolzen innerhalb des Langlochs verschiebbar. Somit ist durch eine Verschiebung des Lagerbolzens innerhalb des Langlochs eine stufenlose Anpassung der Verriegelungseinheit an beliebige Stichmaße zwischen einem maximalen Stichmaß und einem minimalen Stichmaß möglich.
- Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die erste Lageröffnung und/oder die zweite Lageröffnung als ineinander übergehende Bohrungen ausgeführt. Dabei korrespondiert jede Bohrung mit einem diskreten Stichmaß. Der Lagerbolzen kann bei der Montage der Verriegelungseinheit in die gewünschte Bohrung eingesetzt werden, welche mit dem gewünschten Stichmaß korrespondiert. Somit ist eine gestufte Anpassung der Verriegelungseinheit an mehrere Stichmaße möglich.
- Vorzugsweise weist die Seitenplatte zusätzlich mindestens eine erste Lagerbohrung mit einem kreisförmigen Querschnitt auf, und/oder die Abdeckplatte weist zusätzlich mindestens eine zweite Lagerbohrung mit einem kreisförmigen Querschnitt auf.
- Vorzugsweise weist die Verriegelungseinheit zwei Lagerbolzen auf, wobei ein erster Lagerbolzen in der ersten Lageröffnung und/oder in der zweiten Lageröffnung eingesetzt ist, und wobei ein zweiter Lagerbolzen in der ersten Lagebohrung und/oder in der zweiten Lagebohrung eingesetzt ist.
- Vorteilhaft ist eine Drehfalle zum Verriegeln mit einem Verriegelungsbolzen auf dem ersten Lagerbolzen, welcher in der ersten Lageröffnung und/oder in der zweiten Lageröffnung eingesetzt ist schwenkbar gelagert.
- Vorteilhaft sind eine Rastklinke, welche die Drehfalle im verriegelten Zustand sichert, und/oder ein Spannelement, welches im verriegelten Zustand Spiel zwischen der Drehfalle und dem Verriegelungsbolzen eliminiert, auf dem zweiten Lagerbolzen, welcher in der ersten Lagebohrung und/oder in der zweiten Lagebohrung eingesetzt ist, schwenkbar gelagert.
- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Rastklinke mindestens zwei Befestigungslöcher zur Befestigung eines Betätigungsmittels auf. Durch Befestigung des Betätigungsmittels in dem entsprechenden Befestigungsloch ist eine Anpassung der Betätigungskraft an das eingestellte Stichmaß möglich.
- Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das Spannelement mindestens zwei Einhängelöcher zur Befestigung einer Feder, welche das Spannelement zu der Drehfalle hin vorspannt, auf. Durch Befestigung der Feder in dem entsprechenden Einhängeloch ist eine Anpassung der Spannkraft an das eingestellte Stichmaß möglich.
- Die Aufgabe wird auch durch einen Fahrzeugsitz mit den im Anspruch 10 genannten Merkmalen gelöst, welcher mindestens eine Verriegelungseinheit nach einem der vorstehenden Ansprüche umfasst.
- Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Es zeigen:
-
1 : eine Explosionsdarstellung einer gattungsgemäßen Verriegelungseinheit gemäß dem Stand der Technik, -
2 : eine Seitenansicht einer gattungsgemäßen Verriegelungseinheit gemäß dem Stand der Technik, -
3 : eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Verriegelungseinheit mit Anpassung an minimales Stichmaß, -
4 : eine Darstellung gemäß3 ohne Seitenplatte, -
5 : eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Verriegelungseinheit mit Anpassung an maximales Stichmaß, -
6 : eine Darstellung gemäß5 ohne Seitenplatte, -
7 : eine Darstellung einer Abdeckplatte einer erfindungsgemäßen Verriegelungseinheit, -
8 : eine Darstellung einer Seitenplatte einer erfindungsgemäßen Verriegelungseinheit und -
9 : eine schematisierte Darstellung eines Fahrzeugsitzes. - In einem Kraftfahrzeug ist eine Verriegelungseinheit
10 zur Anbindung einer Rückenlehne3 eines Fahrzeugsitzes1 , insbesondere eines Rücksitzes, an einer Fahrzeugstruktur vorgesehen. Die Rückenlehne3 ist dabei von einer Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung schwenkbar an einem Sitzteil5 angebracht. - Die Verriegelungseinheit
10 ist aber auch an anderen Stellen einsetzbar, beispielsweise zur Befestigung des Sitzteils5 des Fahrzeugsitzes1 an der Bodenstruktur des Kraftfahrzeugs oder in einem Türschloss. - Die Anordnung des Fahrzeugsitzes
1 innerhalb des Fahrzeugs und dessen gewöhnliche Fahrtrichtung definieren die im Folgenden verwendeten Richtungsangaben. Dabei wird eine senkrecht zum Erdboden orientierte Richtung im Folgenden als Vertikalrichtung bezeichnet und eine Richtung senkrecht zur Vertikalrichtung und senkrecht zur Fahrtrichtung wird im Folgenden als Querrichtung bezeichnet. - Eine Verriegelungseinheit
10 gemäß dem Stand der Technik weist ein Schlossgehäuse auf, welches eine Seitenplatte16 und eine Abdeckplatte18 umfasst. Die Grundflächen der Seitenplatte16 und der Abdeckplatte18 sind vorliegend flach ausgestaltet und in einer durch die Fahrtrichtung und die Vertikalrichtung definierten Ebene angeordnet, also senkrecht zur Querrichtung. Die Seitenplatte16 umfasst zwei vorliegend kreisrund ausgeführte erste Lagerbohrungen13 . Die Abdeckplatte18 umfasst zwei vorliegend kreisrund ausgeführte zweite Lagerbohrungen14 . - Die Seitenplatte
16 und die Abdeckplatte18 bilden eine Aufnahmeöffnung aus, welche sich in Richtung eines Verriegelungsbolzens12 öffnet, um diesen zum Verriegeln aufzunehmen. Dabei ist die Verriegelungseinheit10 vorliegend an der Rückenlehne3 und der Verriegelungsbolzen12 an der Fahrzeugstruktur befestigt. Es ist auch denkbar, dass die Verriegelungseinheit10 an der Fahrzeugstruktur und der Verriegelungsbolzen12 an der Rückenlehne3 befestigt ist. Der von der Aufnahmeöffnung aufzunehmende Abschnitt des Verriegelungsbolzens12 verläuft in der Regel horizontal in Querrichtung. - Eine Drehfalle
20 ist auf einem ersten Lagerbolzen51 schwenkbar gelagert, welcher wiederum an der Seitenplatte16 und an der Abdeckplatte18 befestigt ist. Die Drehfalle20 weist dazu ein Drehfallenloch24 auf, welches von dem ersten Lagerbolzen51 durchragt wird. Die Drehfalle20 weist ferner zum Zusammenwirken mit dem Verriegelungsbolzen12 ein Hakenmaul21 auf. Mittels einer ersten Feder71 ist die Drehfalle20 in Öffnungsrichtung vorgespannt. - Die Drehfalle
20 weist eine Funktionsfläche22 auf, welche das Hakenmaul21 teilweise seitlich begrenzt. Im verriegelten Zustand weist die Funktionsfläche22 näherungsweise in Richtung eines zweiten Lagerbolzens52 , welcher parallel zu dem ersten Lagerbolzen51 angeordnet ist und somit ebenfalls in Querrichtung verläuft. Die Funktionsfläche22 ist vorliegend eben ausgebildet, kann aber beispielsweise auch kreisbogenförmig gekrümmt und konkav ausgebildet sein. - Auf der dem Drehfallenloch
24 abgewandten Seite des Hakenmauls21 , der Funktionsfläche22 gegenüber liegend, ist das Hakenmaul21 von einer Nase28 der Drehfalle20 seitlich begrenzt. Die Drehfalle20 weist einen Grundkörper auf, welcher in axialer Richtung von je einer flachen Grundfläche begrenzt ist. Die Breite der Funktionsfläche22 entspricht der Dicke des Grundkörpers der Drehfalle20 , also der Ausdehnung des Grundkörpers in axialer Richtung. - Der erste Lagerbolzen
51 ist in eine erste Lagerbohrung13 der Seitenplatte16 und in eine zweite Lagerbohrung14 der Abdeckplatte18 eingesetzt und steht von den Grundflächen der Seitenplatte16 und der Abdeckplatte18 senkrecht ab. Der erste Lagerbolzen51 verläuft somit horizontal in Querrichtung. Der erste Lagerbolzen51 weist eine Durchgangsöffnung55 mit einem annähernd konstanten Innendurchmesser auf. - Auch der zweite Lagerbolzen
52 ist in je eine erste Lagerbohrung13 der Seitenplatte16 und in eine zweite Lagerbohrung14 der Abdeckplatte18 eingesetzt und steht von den Grundflächen der Seitenplatte16 und der Abdeckplatte18 senkrecht ab. Der zweite Lagerbolzen52 verläuft somit ebenfalls horizontal in Querrichtung. Der zweite Lagerbolzen52 weist, ebenso wie der erste Lagerbolzen51 , eine Durchgangsöffnung55 mit einem annähernd konstanten Innendurchmesser auf. - Die Richtung, in welche die Lagerbolzen
51 ,52 verlaufen, wird im Folgenden als Axialrichtung bezeichnet. Vorliegend, bei der beschriebenen Einbausituation der Verriegelungseinheit10 an der Rückenlehne3 des Fahrzeugsitzes1 , verläuft die Axialrichtung parallel zu der Querrichtung. - Die Lagerbolzen
51 ,52 sind annähernd rotationssymmetrisch zu je einer in Axialrichtung verlaufenden Lagerachse56 ausgebildet. Die Lagerachsen56 der Lagerbolzen51 ,52 fluchten mit den Mittelachsen der jeweiligen Durchgangsöffnungen55 . - Die Durchgangsöffnungen
55 der Lagerbolzen51 ,52 dienen dazu, ein Befestigungsmittel, beispielsweise eine Schraube, aufzunehmen, mittels dessen die Verriegelungseinheit10 bei der Montage an der Rückenlehne3 oder an einem anderen Strukturteil des Fahrzeugsitzes1 oder des Fahrzeugs befestigt wird. Dazu werden die Schrauben in Befestigungsbohrungen in dem Strukturteil eingeschraubt. Der Abstand der Mittelachsen der Befestigungsbohrungen zueinander definiert ein Stichmaß des Strukturteils. - Vorliegend bestehen der erste Lagerbolzen
51 und der zweite Lagerbolzen52 aus einem Metall, die Seitenplatte16 besteht ebenfalls vorliegend aus einem Metall und die Abdeckplatte18 besteht vorliegend aus einem Kunststoff. - Auf dem zweiten Lagerbolzen
52 ist schwenkbar ein Spannelement40 gelagert. Dazu weist das Spannelement40 ein vorliegend kreisrundes Spannelementloch44 auf, welches von dem zweiten Lagerbolzen52 durchdrungen ist. Mittels einer dritten Feder73 ist das Spannelement40 zu der Drehfalle20 hin vorgespannt. - Im verriegelten Zustand, wenn das Hakenmaul
21 der Drehfalle20 den Verriegelungsbolzen12 aufnimmt, übt das Spannelement40 aufgrund der Vorspannung durch die dritte Feder73 als Sicherungselement ein schließendes Moment auf die Drehfalle20 aus. Dazu weist das Spannelement40 eine exzentrisch zum zweiten Lagerbolzen52 gekrümmte Spannfläche41 auf, welche sich in nicht-selbsthemmendem Kontakt mit der Funktionsfläche22 der Drehfalle20 befindet. Die Spannfläche41 ist vorliegend kreisbogenförmig gekrümmt und konvex ausgebildet. - Eine Rastklinke
30 ist auf dem zweiten Lagerbolzen52 axial neben dem Spannelement40 angeordnet und ebenfalls schwenkbar auf dem zweiten Lagerbolzen52 gelagert, also mit dem Spannelement40 fluchtend. Dazu weist die Rastklinke30 ein vorliegend kreisrundes Rastklinkenloch34 auf, welches von dem zweiten Lagerbolzen52 durchdrungen ist. Mittels einer zweiten Feder72 ist die Rastklinke30 zu der Drehfalle20 hin vorgespannt. - Die Rastklinke
30 ist vorliegend der Seitenplatte16 benachbart angeordnet und das Spannelement40 ist vorliegend der Abdeckplatte18 benachbart angeordnet. Die Rastklinke30 und das Spannelement40 sind mit einem Leerweg auf Mitnahme gekoppelt, beispielsweise mittels einer Schlitz-Zapfen-Führung oder mittels eines axial abstehenden Mitnehmers. - Die Rastklinke
30 weist eine Rastfläche31 auf, welche sich in Nachbarschaft zu der Spannfläche41 des Spannelements40 befindet. Im verriegelten Zustand ist die Rastfläche31 beabstandet zu der Funktionsfläche22 der Drehfalle20 positioniert. Die Rastfläche31 ist vorliegend kreisbogenförmig gekrümmt und konvex ausgebildet, kann aber auch eben sein. - Im Crashfall, wenn die Drehfalle
20 eventuell ein öffnendes Moment erfährt und das Spannelement40 wegdrückt, gelangt die Rastfläche31 in Anlage an die Funktionsfläche22 der Drehfalle20 , ohne das ein öffnendes Moment übertragen werden kann. So dient die Rastklinke30 der Abstützung der Drehfalle20 im Crashfall und verhindert somit als weiteres Sicherungselement ein Öffnen der Drehfalle20 . - Die Breite der Funktionsfläche
22 , welche der Dicke des Grundkörpers der Drehfalle20 entspricht, entspricht auch annähernd der Summe aus der Dicke der Rastklinke30 und der Dicke des Spannelements40 . Die Drehfalle20 weist also annähernd die gleiche Materialstärke auf wie die Rastklinke30 und das Spannelement40 zusammen. - Im verriegelten Zustand der Verriegelungseinheit
10 befindet sich der Verriegelungsbolzen12 in der von der Seitenplatte16 und der Abdeckplatte18 gebildeten Aufnahmeöffnung und im Hakenmaul21 der geschlossenen Drehfalle20 . Das Spannelement40 sichert durch Zusammenwirken der Spannfläche41 mit der Funktionsfläche22 die Drehfalle20 . Die Rastfläche31 der Rastklinke30 ist geringfügig von der Funktionsfläche22 der Drehfalle20 beabstandet. - Zum Öffnen der Verriegelungseinheit
10 wird die Rastklinke30 von der Drehfalle20 weg geschwenkt, wodurch sich die Rastfläche31 der Rastklinke30 weiter von der Funktionsfläche22 der Drehfalle20 entfernt. Die Rastklinke30 nimmt das Spannelement40 aufgrund der Mitnahmekopplung mit, so dass die Drehfalle20 nicht länger gesichert ist. - Durch die Vorspannung aufgrund der ersten Feder
71 öffnet die Drehfalle20 , schwenkt also in Öffnungsrichtung. Alternativ oder zusätzlich zu der Vorspannung durch die erste Feder71 kann die Drehfalle20 zum Öffnen auch von der Rastklinke30 oder von dem Spannelement40 mitgenommen werden. - Aufgrund der Schwenkbewegung der Drehfalle
20 zieht sich das Hakenmaul21 von der von der Seitenplatte16 und der Abdeckplatte18 gebildeten Aufnahmeöffnung zurück und gibt den Verriegelungsbolzen12 frei, welcher sich entgegen der Einschwenkrichtung von der Verriegelungseinheit10 entfernt. Hat der Verriegelungsbolzen12 das Hakenmaul12 verlassen, so befindet sich die Verriegelungseinheit10 im entriegelten Zustand. - Gelangt in diesem entriegelten Zustand der Verriegelungsbolzen
12 wieder in die von der Seitenplatte16 und der Abdeckplatte18 gebildete Aufnahmeöffnung und in Anlage an den Rand des Hakenmauls21 , so drückt der Verriegelungsbolzen12 die Drehfalle20 in ihre geschlossene Stellung. Das Spannelement40 bewegt sich aufgrund seiner Vorspannung durch die dritte Feder73 entlang der Funktionsfläche22 . Von dem Spannelement40 mitgenommen oder aufgrund der Vorspannung durch die zweite Feder72 schwenkt die Rastklinke30 auf die Drehfalle20 zu, wobei sich die Rastfläche31 der Funktionsfläche22 der Drehfalle20 nähert. Danach befindet sich die Verriegelungseinheit10 wieder im verriegelten Zustand. - Bei der in
1 und2 dargestellten Verriegelungseinheit10 nach dem Stand der Technik umfasst die Seitenplatte16 zwei gleichartig ausgebildete, kreisrunde erste Lagerbohrungen13 . Ebenso umfasst die Abdeckplatte18 zwei gleichartig ausgebildete, kreisrunde zweite Lagerbohrungen14 . - Bei der erfindungsgemäßen Verriegelungseinheit
10 weist die Seitenplatte16 eine kreisrunde erste Lagerbohrung13 und eine in Form eines Langlochs ausgebildete erste Lageröffnung17 auf. Die Abdeckplatte18 weist eine kreisrunde zweite Lagerbohrung14 und eine in Form eines Langlochs ausgebildete zweite Lageröffnung19 auf. Die Seitenplatte16 und die Abdeckplatte18 sind Teile eines Schlossgehäuses der Verriegelungseinheit10 . - Die erste Lagerbohrung
13 und die zweite Lagerbohrung14 dienen zur Aufnahme des zweiten Lagerbolzens52 , auf welchem die Rastklinke30 und das Spannelement40 gelagert sind. - Die erste Lageröffnung
17 und die zweite Lageröffnung19 dienen zur Aufnahme des ersten Lagerbolzens51 , auf welchem die Drehfalle20 gelagert ist. - Der Abstand der Lagerachse
56 des ersten Lagerbolzens51 zu der Lagerachse56 des zweiten Lagerbolzens52 entspricht dem Stichmaß des Strukturteils. - Durch eine Verschiebung des ersten Lagerbolzes
51 in der ersten Lageröffnung17 und in der zweiten Lageröffnung19 relativ zu der Seitenplatte16 sowie zu der Abdeckplatte18 erfolgt eine Verschiebung des ersten Lagerbolzens51 relativ zu dem zweiten Lagerbolzen52 . Dadurch erfolgt eine Verschiebung der Lagerachsen56 der Lagerbolzen51 ,52 relativ zueinander und dadurch ändert sich der Abstand der beiden Lagerachsen56 zueinander. - Durch eine Verschiebung des ersten Lagerbolzes
51 in der ersten Lageröffnung17 und in der zweiten Lageröffnung19 relativ zu der Seitenplatte16 sowie zu der Abdeckplatte18 ist somit eine Anpassung der Verriegelungseinheit10 an unterschiedliche Stichmaße mehrerer Strukturteile möglich. - Bei der in
3 und4 gezeigten Darstellung ist der erste Lagerbolzen51 derart angeordnet, dass der Abstand der Lagerachsen56 der Lagerbolzen51 ,52 zueinander minimal ist. Damit ist die Verriegelungseinheit10 an ein minimales Stichmaß L2 angepasst. - Bei der in
5 und6 gezeigten Darstellung ist der erste Lagerbolzen51 derart angeordnet, dass der Abstand der Lagerachsen56 der Lagerbolzen51 ,52 zueinander maximal ist. Damit ist die Verriegelungseinheit10 an ein maximales Stichmaß L1 angepasst. - Das Spannelement
40 ist derart ausgestaltet, dass die Spannfläche41 sich, unabhängig von der Position des ersten Lagerbolzens51 in den Lageröffnungen17 ,19 , bei verriegelter Verriegelungsvorrichtung10 stets in nicht-selbsthemmendem Kontakt mit der Funktionsfläche22 der Drehfalle20 befindet. Das Spannelement40 übt somit bei verriegelter Verriegelungsvorrichtung10 , unabhängig von dem eingestellten Stichmaß, ein schließendes Moment auf die Drehfalle20 aus. - Die Rastklinke
30 ist derart ausgestaltet, dass die Rastfläche31 , unabhängig von der Position des ersten Lagerbolzens51 in den Lageröffnungen17 ,19 , im Crashfall31 in Anlage an die Funktionsfläche22 der Drehfalle20 gelangt. So dient die Rastklinke30 , unabhängig von dem eingestellten Stichmaß, stets der Abstützung der Drehfalle20 im Crashfall und verhindert somit ein Öffnen der Drehfalle20 . - Die Rastklinke
30 weist vorliegend zwei Befestigungslöcher36 ,37 zur Befestigung eines nicht dargestellten Betätigungsmittels auf. Die Befestigungslöcher36 ,37 befinden sich in radialer Richtung in verschiedenen Abständen von der Lagerachse56 des zweiten Lagerbolzens52 und sind in Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet. Das erste Befestigungsloch36 ist dabei in radialer Richtung weiter von der Lagerachse der zweiten Lagerbolzens entfernt als das zweite Befestigungsloch37 . - Ist die Verriegelungseinheit
10 an ein maximales Stichmaß L1 angepasst, so ist das Betätigungsmittel an dem ersten Befestigungsloch36 zu befestigen. Ist die Verriegelungseinheit10 an ein minimales Stichmaß L2 angepasst, so ist das Betätigungsmittel an dem zweiten Befestigungsloch37 zu befestigen. - Das Spannelement
40 weist vorliegend zwei Einhängelöcher46 ,47 zur Aufnahme der dritten Feder73 auf. Die Einhängelöcher46 ,47 befinden sich in radialer Richtung annähernd im gleichen Abstand von der Lagerachse56 des zweiten Lagerbolzens52 und sind in Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet. - Ist die Verriegelungseinheit
10 an ein maximales Stichmaß L1 angepasst, so ist die dritte Feder73 an dem ersten Einhängeloch46 zu befestigen. Ist die Verriegelungseinheit10 an ein minimales Stichmaß L2 angepasst, so ist die dritte Feder73 an dem zweiten Einhängeloch47 zu befestigen. - Durch das Vorsehen mehrere Befestigungslöcher
36 ,37 sowie mehrerer Einhängelöcher46 ,47 ist eine Anpassung der Betätigungskräfte und Spannkräfte der Verriegelungseinheit10 an unterschiedliche Stichmaße möglich. - Durch eine Verschiebung des ersten Lagerbolzes
51 relativ zu dem zweiten Lagerbolzen52 ist somit eine stufenlose Anpassung der Verriegelungseinheit10 an beliebige Stichmaße zwischen dem maximalen Stichmaß L1 und dem minimalen Stichmaß L2 möglich. Eine endgültige Fixierung des Stichmaßes erfolgt bei der Befestigung der Verriegelungseinheit an der Rückenlehne3 . - Alternativ ist es auch denkbar, dass die erste Lageröffnung
17 in der Seitenplatte16 und/oder die zweite Lageröffnung19 in der Abdeckplatte18 nicht als Langlöcher sondern als zwei oder mehrere exzentrisch angeordnete, vorzugsweise ineinander übergehende Bohrungen ausgeführt sind. In diesem Fall ist keine stufenlose, sondern eine gestufte Anpassung an zwei oder mehrere Stichmaße durch Einsetzen des ersten Lagerbolzens51 in die betreffende Bohrung möglich. Die Anzahl der Bohrungen entspricht dabei der Anzahl der einstellbaren Stichmaße. - Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Rückenlehne
- 5
- Sitzteil
- 10
- Verriegelungseinheit
- 12
- Verriegelungsbolzen
- 13
- erste Lagerbohrung
- 14
- zweite Lagerbohrung
- 16
- Seitenplatte
- 17
- erste Lageröffnung
- 18
- Abdeckplatte
- 19
- zweite Lageröffnung
- 20
- Drehfalle
- 21
- Hakenmaul
- 22
- Funktionsfläche
- 24
- Drehfallenloch
- 28
- Nase
- 30
- Rastklinke
- 31
- Rastfläche
- 34
- Rastklinkenloch
- 36
- erstes Befestigungsloch
- 37
- zweites Befestigungsloch
- 40
- Spannelement
- 41
- Spannfläche
- 44
- Spannelementloch
- 46
- erstes Einhängeloch
- 47
- zweites Einhängeloch
- 51
- erster Lagerbolzen
- 52
- zweiter Lagerbolzen
- 55
- Durchgangsöffnung
- 56
- Lagerachse
- 71
- erste Feder
- 72
- zweite Feder
- 73
- dritte Feder
- L1
- maximales Stichmaß
- L2
- minimales Stichmaß
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008051832 A1 [0002]
Claims (10)
- Verriegelungseinheit (
10 ) für einen Fahrzeugsitz (1 ), umfassend ein Gehäuse mit einer Seitenplatte (16 ), welche mindestens eine erste Lageröffnung (17 ) aufweist, und/oder mit einer Abdeckplatte (18 ), welche mindestens eine zweite Lageröffnung (19 ) aufweist, sowie mindestens einen Lagerbolzen (51 ,52 ), dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lageröffnung (17 ) und/oder die zweite Lageröffnung (19 ) derart ausgebildet sind, dass der Lagerbolzen (51 ,52 ) in mindestens zwei verschiedenen Positionen in der ersten Lageröffnung (17 ) und/oder in der zweiten Lageröffnung (19 ) einsetzbar ist, - Verriegelungseinheit (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lageröffnung (17 ) und/oder die zweite Lageröffnung (19 ) in Form eines Langlochs ausgebildet sind. - Verriegelungseinheit (
10 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lageröffnung (17 ) und/oder die zweite Lageröffnung (19 ) als ineinander übergehende Bohrungen ausgeführt sind. - Verriegelungseinheit (
10 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenplatte (16 ) mindestens eine erste Lagerbohrung (13 ) mit einem kreisförmigen Querschnitt aufweist, und/oder dass die Abdeckplatte (18 ) mindestens eine zweite Lagerbohrung (14 ) mit einem kreisförmigen Querschnitt aufweist. - Verriegelungseinheit (
10 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Lagerbolzen (51 ,52 ) vorgesehen sind, wobei ein erster Lagerbolzen (51 ) in der ersten Lageröffnung (17 ) und/oder in der zweiten Lageröffnung (19 ) eingesetzt ist, und ein zweiter Lagerbolzen (52 ) in der ersten Lagebohrung (13 ) und/oder in der zweiten Lagebohrung (14 ) eingesetzt ist. - Verriegelungseinheit (
10 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehfalle (20 ) auf dem ersten Lagerbolzen (51 ) schwenkbar gelagert ist, - Verriegelungseinheit (
10 ) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rastklinke (30 ) und/oder ein Spannelement (40 ) auf dem zweiten Lagerbolzen (52 ) schwenkbar gelagert sind, - Verriegelungseinheit (
10 ) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastklinke (30 ) mindestens zwei Befestigungslöcher (36 ,37 ) zur Befestigung eines Betätigungsmittels aufweist. - Verriegelungseinheit (
10 ) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (40 ) mindestens zwei Einhängelöcher (46 ,47 ) zur Befestigung einer Feder (73 ) aufweist. - Fahrzeugsitz (
1 ), umfassend mindestens eine Verriegelungseinheit (10 ) nach einem der vorstehenden Ansprüche.
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