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Stand der Technik
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Die Gesetzgebung zur Onboard-Diagnose für Kraftfahrzeuge erfordert, dass emissionrelevante Sensoren wie z.B. Umgebungsdruck- oder Temperatursensoren in Bezug auf ihre Funktionalität überwacht werden. Um dies zu gewährleisten wird üblicherweise ein Überwachungsverfahren angewendet, das gewisse stabile Betriebszustände des Kraftfahrzeugs erfordert. Der Offset eines Sensors lässt sich beispielsweise dadurch ermittel, dass zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten unmittelbar nach einem Kaltstart der Brennkraftmaschine gemessene Werte verglichen werden. Ist der Offset eines Sensors zu groß, liegt also außerhalb eines tolerierbaren Bereichs, wird auf einen fehlerhaft arbeitenden Sensor geschlossen.
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Nachteilig an den bekannten Verfahren ist, dass je nach Art des zu überwachenden Sensors redundante Sensoren vorhanden sein müssen. Bei Vergleich von lediglich 2 vorhandenen Sensoren kann nicht ohne Weiteres bestimmt werden, welcher der Sensoren fehlerhaft arbeitet. Darüber hinaus ist o.g. Verfahren nicht jederzeit einsetzbar, da stabile Betriebszustände der Brennkraftmaschine vorliegen müssen.
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Offenbarung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass mit Mitteln zur drahtlosen Kommunikation Messwerte mindestens eines Sensors eines Fahrzeugs mit Messwerten mindestens eines Vergleichsfahrzeugs verglichen werden.
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Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist allerdings auch der Vergleich von Messwerten mehrerer gleicher oder unterschiedlicher Sensoren mit Messwerten mindestends eins Vergleichsfahrzeugs möglich. Im Folgenden sollen mit Messwerten sowohl Ergebnisse von Einzelmessungen, als auch Ergebnisse von Messreihen oder daraus abgeleitete Größen bezeichnet werden. Dabei können die Messwerte des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs von gleichen, ähnlichen aber auch von unterschiedlichen Sensoren gemessen werden, solange die Messwerte des Vergleichsfahrzeugs dieselbe physikalische Größe betreffen wie die Messwerte des zu überwachenden Sensors. Alternativ kann der Messwert des zu überwachenden Sensors auch mit Messwerten des Vergleichsfahrzeugs verglichen werden, die unterschiedlichen physikalische Größen betreffen, solange über einen eindeutigen Zusammenhang eine Umrechnung der Messwerte des Vergleichsfahrzeugs in die Messwerte des zu überwachenden Sensors möglich ist. Die Messwerte des Vergleichsfahrzeugs beschränken sich dabei allerdings nicht auf Messwerte, die von Sensoren gemessen werden. Vielmehr sind unter Messwerten an dieser Stelle auch Werte zu verstehen, die beispielsweise durch Modellbildung oder unter Verwendung von Nachschlagetabellen gebildet werden.
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Besonders vorteilhaft ist daher, dass die Quelle der Messwerte des Vergleichsfahrzeugs keine Rolle für die Durchführbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens spielt. Eine Überwachung und/oder eine Kalibration eines lediglich einfach vorhandenen Sensors, unabhängig vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine, sind somit möglich.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im unabhängigen Anspruch angebenden Verfahrens möglich.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Messwerte des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs mit Messwerten mindestens eines Vergleichsfahrzeugs verglichen werden, das sich in räumlicher Nähe zum Fahrzeug befindet. Somit kann sichergestellt werden, dass die verglichenen Messwerte eine physikalische Größe repräsentieren, die lediglich geringen Schwankungen unterworfen ist. Eine Abschätzung einer Güte der Messwerte, die zum Vergleich herangezogen werden ist somit ebenfalls möglich. Beispielsweise kann ein Messwert eines Vergleichsfahrzeugs mit einer entfernungsabhängigen Güte versehen werden. Bei größerer Entfernung zwischen Fahrzeug und Vergleichsfahrzeug ist die Güte der Messwerte des Vergleichsfahrzeugs niedriger als bei geringer Entfernung zwischen Fahrzeug und Vergleichsfahrzeug.
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Vorteilhaft ist, wenn die Messwerte des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs an eine Recheneinheit übertragen werden, wobei die Recheneinheit die Messwerte des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs mit den Messwerten des mindestens einen Vergleichsfahrzeus vergleicht und ermittelt, ob der mindestens eine Sensor des Fahrzeugs fehlerhaft arbeitet. Ebenso ist es möglich, dass die Recheneinheit auf Basis des Vergleichs der Messwerte des mindestens einen Sensors mit den Messwerten des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs den mindestens einen Sensor kalibriert.
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Vorteilhaft ist, wenn die Recheneinheit die Messwerte des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs mit Messwerten einer Vielzahl von Vergleichsfahrzeugen vergleicht und Mittels statistischer Methoden ermittelt, ob der mindestens eine Sensor des Fahrzeugs fehlerhaft arbeitet. Somit kann eine größere Genauigkeit des Verfahrens erzielt werden. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es ebenfalls möglich, dass der mindestens eine Sensor des Fahrzeugs anhand der Messwerte der Vielzahl an Vergleichsfahrzeugen durch die Recheneinheit kalibriert wird.
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Vorteilhaft ist, wenn die Recheneinheit ermittelt, dass der mindestens eine Sensor des Fahrzeugs fehlerhaft arbeitet, wenn die Messwerte des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs um einen vorgebbaren Wert vom Mittelwert der Messwerte der Vielzahl von Vergleichsfahrzeugen abweicht. Neben einem Vergleich der Messwerte des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs mit dem Mittelwert der Messwerte der Vielzahl von Vergleichsfahrzeugen sind auch andere Vergleiche, wie z.B. der Vergleich mit einem gewichteten Mittel möglich. Dabei kann die Güte der Messwerte der Vielzahl von Vergleichsfahrzeugen zur Bildung von Wichtungsfaktoren zur Berechnung des gewichteten Mittels herangezogen werden. Gemäß einem besonders einfachen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung werden die Wichtungsfaktoren in antiproportionaler Abhängigkeit aus der Entfernung zwischen Fahrzeug und Vergleichsfahrzeug gebildet.
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Vorteilhaft ist, wenn es sich bei der Recheneinheit um einen Server außerhalb des Fahrzeugs handelt und die Mittel zur drahtlosen Kommunikation einen Internetzugang umfassen. Somit stehen umfangreiche Rechenleistungen zur Verfügung, die auch die Anwendung numerisch aufwendiger statistischer Analysen erlauben. Desweiteren wird so die Kommunikation zwischen dem Fahrzeug, den Vergleichsfahrzeugen und der Recheneinheit vereinfacht, da ein Internetzugang eine standardisierte Schnittstelle darstellt.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn das Fahrzeug bei Annäherung an ein oder mehrere Vergleichsfahrzeuge direkt dem Vergleichsfahrzeug oder den Vergleichsfahrzeugen kommuniziert und Messwerte von dem Vergleichsfahrzeug oder den Vergleichsfahrzeugen empfängt. Somit ist eine Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch bei Nichtvorhandensein einer externen Infrastruktur zur Kommunikation, beispielsweise mit dem Internet, möglich.
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Vorteilhaft ist, wenn in einem elektronischen Speicher eine Flagge gesetzt wird, falls sich die Messwerte des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs um einen vorgebbaren Wert von den Messwerten des Vergleichsfahrzeugs unterscheiden. Sollte lediglich ein Vergleichsfahrzeug zum Vergleich der Messwerte zur Verfügung stehen ist es bei Abweichung der Messwerte zunächst nicht möglich, zu entscheiden, welche der verglichenen Messwerte fehlerbehaftet sind. Vorteilhafterweise wird in einer solchen Situation nicht unmittelbar auf einen defekten Sensor geschlossen, aber Mittels einer Flagge abgespeichert, dass eine Abweichung zwischen den Messwerten des Sensors des Fahrzeugs und den Messwerten des Vergleichsahrzeugs festgestellt wurde. Somit lassen sich Fehldiagnosen vermeiden.
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Vorteilhaft ist, wenn auf einen Fehler des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs geschlossen wird, wenn sich die Messwerte des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs um einen vorgebbaren Wert von den Messwerten des Vergleichsfahrzeugs unterscheiden und im elektronischen Speicher des Fahrzeugs die Fehlerflagge gesetzt ist. Die gesetzte Fehlerflagge zeigt eine Abweichung zwischen den Messwerten des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs mit den Messwerten eines ersten Vergleichsfahrzeugs bei einem zurückliegenden Vergleich an. Bestätigt sich diese Abweichung bei einem späteren Vergleich zwischen den Messwerten des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs mit Messwerten eines zweiten Vergleichsfahrzeugs, kann auf einen Fehler des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs geschlossen werden.
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Vorteilhaft ist, wenn es sich bei dem mindestens einen Sensor um einen Feuchtesensor oder einen Drucksensor oder einen Temperatursensor oder einen Helligkeitssensor oder einen Regensensor handelt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn es sich bei dem mindestens einen Sensor um einen Sensor handelt, der den Druck oder die Temperatur oder die Feuchte der das Fahrzeug umgebenden Luft misst, da die Umgebungsluft kennzeichnende physikalische Größen, aufgrund ihrer relativen Konstanz in Bezug auf große räumliche Skalen, besonders gut zur Verwendung im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet sind.
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Vorteilhaft ist eine Vorrichtung zur Überwachung mindestens eines Sensors eines Fahrzeugs, wobei Mittel zur drahtlosen Kommunikation vorhanden sind, Mittel zum Vergleich von Messwerten mindestens eines Sensors des Fahrzeugs mit Messwerten mindestens eines Vergleichsfahrzeugs vorhanden sind und Mittel vorhanden sind, die in Abhängigkeit des Vergleichs der Messwerte des mindestens einen Sensors mit den Messwerten des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs ermitteln, ob der mindestens eine Sensor des Fahrzeugs fehlerhaft arbeitet. Vorteilhafterweise sind Mittel zur Kalibration des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs vorhanden, die den mindestens einen Sensor des Fahrzeugs auf Basis des Vergleichs der Messwerte des mindestens einen Sensors des Fahrzeugs mit den Messwerten des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs kalibrieren. Besonders vorteilhafterweise handelt es sich dabei um Mittel zur Durchführung einer Offsetkalibration.
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Vorteilhaft ist ebenfalls, dass zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Computerprogramm zu verwenden, das dazu ausgebildet ist, jeden Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen.
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Vorteilhafterweise wird dieses Computerprogramm auf einem elektronischen Speichermedium gespeichert.
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Vorteilhafterweise wird zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine elektronische Steuereinheit verwendet, die das elektronische Speichermedium umfasst.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
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3 eine schematische Darstellung des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel;
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4 eine schematische Darstellung des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In 1 ist ein Fahrzeug (10) mit einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel gezeigt. Das Fahrzeug (10) verfügt über eine elektronische Recheneinheit (20) bei der es sich vorteilhafterweise um eine elektronische Steuereinheit wie z.B. die ohnehin vorhandene Motorsteuerung handelt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann aber auch auf anderen elektronischen Steuereinheiten ablaufen, die entweder aus anderen Gründen bereits im Fahrzeug (10) verbaut sind, oder zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens installiert sind.
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Die elektronische Steuereinheit (20) umfasst ein elektronisches Speichermedium (25) auf dem ein Computerprogramm, das dazu ausgebildet ist, jeden Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen, abgespeichert ist. Das elektronische Speichermedium dient darüber hinaus z.B. dazu Sensordaten, Ergebnisse von Vergleichen, Beurteilungen über den Zustand von Sensoren oder Kennlinien von Sensoren zu speichern.
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Das Fahrzeug (10) verfügt über mindestens einen Sensor (40), der von der elektronischen Recheneinheit (20) ausgelesen wird. Bei dem mindestens einen Sensor (40) kann es sich insbesondere um einen Umgebungsdrucksensor oder einen Umgebungstemperatursensor oder einen Luftfeuchtesensor handeln. Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf die Anzahl der Sensoren (40) nicht beschränkt, sodass auch mehrere Sensoren (40) vorhanden sein können. Außerdem verfügt das Fahrzeug (10) über Mittel zur drahtlosen Kommunikation (30). Dabei kann es sich z.B. um eine UMTS-Antenne oder eine WLAN-Antenne handeln, die in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung eine Verbindung mit einer externen elektronischen Recheneinheit (50) herstellen. Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei der externen elektronischen Recheneinheit um einen Internetserver oder einen Verbund von Internetservern.
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Vergleichsfahrzeuge (60), die sich in der Nähe des Fahrzeugs (10) befinden, übermitteln ebenfalls Messwerte an die externe elektronische Recheneinheit (50). Die konkrete Anzahl der Vergleichsfahrzeuge (60) ist dabei nicht einschränkend für die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Zu dessen Durchführung werden lediglich Messwerte mindestens eines Vergleichsfahrzeugs (60) benötigt. Wie die Messwerte der Vergleichsfahrzeuge (60) gewonnen werden ist dabei unerheblich. Auch kann es sich bei den Messwerten der Vergleichsfahrzeuge (60) um Messwerte handeln, die von den Messwerten des mindestens einen Sensors (40) unterschiedlich sind. Voraussetzung für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist lediglich, dass eine Umrechnung der Messwerte der Vergleichsfahrzeuge (60) in Messwerte, die denen des mindestens einen Sensors (40) entsprechen, möglich ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens empfängt die externe elektronische Recheneinheit (50) die Messwerte des mindestens einen Sensors (40) des Fahrzeugs (10) sowie die Messwerte der Vergleichsfahrzeuge (60). Der Vergleich der Messwerte der Vergleichsfahrzeuge (60) mit den Messwerten des mindestens einen Sensors (40) des Fahrzeugs (10) erfolgt in der externen elektronischen Recheneinheit (50). Eine Kalibration des mindestens einen Sensors (40) des Fahrzeugs (10) auf Grundlage des Vergleichs der Messwerte des mindestens einen Sensors (40) mit den Messwerten der Vergleichsfahrzeuge (60) kann ebenfalls durch die externe elektronische Recheneinheit (50) erfolgen. Das Ergebnis der Kalibration wird z.B. in Form neuer Kennlinien oder Offsetwerte über die Mittel zur drahtlosen Kommunikation (30) an das Fahrzeug (10) übermittelt und dort in dem elektronischen Speichermedium (25) gespeichert und appliziert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden alternativ die Messwerte der Vergleichsfahrzeuge (60) von der externen elektronischen Recheneinheit (50) an das Fahrzeug (10) übertragen. Der Vergleich zwischen den Messwerten des mindestens einen Sensors (40) und den Messwerten der Vergleichsfahrzeuge (60) wird in dem Fall durch die elektronische Recheneinheit (20) des Fahrzeugs (10) vorgenommen. Bevorzugter weise handelt es sich bei der elektronischen Recheneinheit (20) um eine elektronische Steuereinheit des Fahrzeugs, beispielsweise eine Motorsteuerung. Eine Kalibration des mindestens einen Sensors (40) des Fahrzeugs (10) auf Grundlage des Vergleichs der Messwerte des mindestens einen Sensors (40) mit den Messwerten der Vergleichsfahrzeuge (60) kann ebenfalls durch die elektronische Recheneinheit (20) erfolgen.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs (10) mit einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Bezugszeichen, die sich auch in 1 finden werden an dieser Stelle nicht erneut beschrieben.
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Gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung verfügt das Fahrzeug (10) über Mittel zur drahtlosen Kommunikation (32) die eine direkte Kommunikation mit einem Vergleichsfahrzeug (62) ermöglichen. Das Vergleichsfahrzeug umfasst dabei eine elektronische Recheneinheit (22), ein elektronisches Speichermedium (27), mindestens einen Sensor (42) sowie Mittel zur drahtlosen Kommunikation (34), die eine direkte Kommunikation des Vergleichsfahrzeugs (62) mit dem Fahrzeug (10) ermöglichen.
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Bei der elektronischen Recheneinheit (22), dem elektronischen Speichermedium (27), dem mindestens einen Sensor (42) und den Mitteln zur drahtlosen Kommunikation (34) des Vergleichsfahrzeugs (62) kann es sich um Komponenten handeln, die identisch mit der elektronischen Recheneinheit (20), dem elektronischen Speichermedium (25), dem mindestens einen Sensor (40) und den Mitteln zur drahtlosen Kommunikation (32) des Fahrzeugs (10) sind. Allerdings ist dies zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel nicht nötig, da lediglich sichergestellt sein muss, dass die Mittel zur drahtlosen Kommunikation kompatibel sind.
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Ebenso muss der mindestens eine Sensor (40) des Fahrzeugs (10) nicht die gleichen Messwerte liefern wie die Sensoren (42) des Vergleichsfahrzeugs (62). Lediglich eine eindeutige Umrechnung der Messwerte des Vergleichsfahrzeugs (62) in Messwerte des mindestens einen Sensors (40) des Fahrzeugs (10) muss möglich sein.
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3 zeigt eine schematische Darstellung des Ablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel. In Schritt 100 wird geprüft, ob das Fahrzeug (10) Anfangsvorrausetzungen erfüllt, um das erfindungsgemäße Verfahren zu starten. Beispielsweise kann der Status der Mittel zur drahtlosen Kommunikation (30) abgefragt werden. In Schritt 110 wird getestet, ob die in Schritt 100 abgefragten Bedingungen in ausreichendem Maß erfüllt sind, z.B. ob die Mittel zur Drahtlosen Kommunikation betriebsbereit sind. Falls dies nicht der Fall ist, wird erneut Schritt 100 ausgeführt. Sind die Voraussetzungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gegeben wird mit Schritt 120 fortgefahren.
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In Schritt 120 wird überprüft, ob eine Verbindung zu einer externen elektronischen Recheneinheit (50) vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, wird in Schritt 130 versucht eine Verbindung zur externen elektronischen Recheneinheit aufzubauen. Ist eine Verbindung vorhanden, wird mit Schritt 140 fortgefahren.
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In alternativen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Schritte 100, 110, 120 und 130 zusammengefasst und/oder umgruppiert werden oder ganz entfallen.
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In Schritt 140 werden die Messwerte des mindestens einen Sensors (40) des Fahrzeugs (10) an die externe elektronische Recheneinheit übertragen, wo der Vergleich der Messwerte des mindestens einen Sensors (40) des Fahrzeugs (10) mit den Messwerten des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs (60) in Schritt 150 und Schritt 160 stattfindet.
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Dabei wird in Schritt 150 eine Abweichung der Messwerte des mindestens einen Sensors (40) mit den Messwerten des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs (60) berechnet, indem eine Differenz zwischen den Messwerten des mindestens einen Sensors (40) mit den Messwerten des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs (60) gebildet wird. In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, insbesondere dann, wenn mehrere Vergleichsfahrzeuge zur Verfügung stehen, wird zur Berechnung der Abweichung zwischen den Messwerten des mindestens einen Sensors (40) mit den Messwerten des Vergleichsfahrzeuge (60) zunächst ein Mittelwert der Messwerte der Vergleichsfahrzeuge (60) gebildet. In weiteren Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann bei der Mittelwertberechnung ein gewichtetes Mittel berechnet werden. Zweckmäßigerweise fließt dabei die Entfernung zwischen Fahrzeug (10) und Vergleichsfahrzeug (60) in die Berechnung des Wichtungsfaktors über eine antiproportionale Zuordnung zwischen Entfernung und Wichtungsfaktor ein. Die Anwendung weiterer statistischer Methoden ist ebenfalls möglich.
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In Schritt 160 wird die Abweichung zwischen den Messwerten des mindestens einen Sensors (40) mit den Messwerten des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs (60) mit einem vorgebbaren Wert verglichen. Ergibt der Vergleich, dass die Abweichung zwischen den Messwerten des mindestens einen Sensors (40) mit den Messwerten des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs (60) größer als die vorgebbare Schwelle ist, wird in Schritt 170 darauf geschlossen, das der mindestens eine Sensor (40) des Fahrzeugs (10) fehlerhaft arbeitet. In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, wird auf einen Fehler des mindestens einen Sensors (40) geschlossen, wenn wiederholt eine Abweichung zwischen den Messwerten des mindestens einen Sensors (40) und den Messwerten des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs (60) eine Abweichung ergibt. Hierzu kann ein Zähler vorgesehen sein, der die Anzahl der Vergleich zählt, bei denen sich eine Abweichung zwischen den Messwerten des mindestens einen Sensors (40) und den Messwerten des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs (60) ergibt.
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Diese Information wird über die Mittel zur drahtlosen Kommunikation (30) an die elektronische Recheneinheit (20) des Fahrzeugs übermittelt, wo als Reaktion auf den als fehlerhaft arbeitend erkannten Sensor Maßnahmen eingeleitet werden können. Z.B. kann eine Warnung an einen Fahrer des Fahrzeugs (10) ausgegeben werden, ein Notbetrieb des Fahrzeugs (10) gestartet werden und/oder über die Mittel zur drahtlosen Kommunikation (30) eine Nachricht, beispielsweise an eine Werkstatt, gesendet werden.
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Wird in Schritt 160 bestimmt, dass die Abweichung zwischen den Messwerten des mindestens einen Sensors (40) und den Messwerten des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs (60) kleiner als der vorgebbare Wert ist, wird in Schritt 180 der mindestens eine Sensor (40) des Fahrzeugs (10) auf Grundlage der Messwerte des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs (60) kalibriert. Das Ergebnis der Kalibration wird, beispielsweise in Form einer Kennlinie, an die elektronische Recheneinheit (20) des Fahrzeugs übertragen. Anschließend wird mit Schritt 100 fortgefahren.
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In einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens laufen die Schritte 140, 150, 160, 170 und 180 auf einer elektronischen Recheneinheit (20), beispielsweise der Motorsteuerung, des Fahrzeugs (10) ab. In Schritt 140 werden in dem Fall die Messwerte des mindestens einen Vergleichsfahrzeugs (60) bzw. ein Mittelwert von Messwerten mehrerer Vergleichsfahrzeuge (60) empfangen.
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4 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel. In Schritt 200 wird erkannt, dass sich ein Vergleichsfahrzeug (62) in Reichweite der Mittel zur drahtlosen Kommunikation (32) des Fahrzeugs (10) befindet. Die Reichweite der Mittel zur drahtlosen Kommunikation ist durch Verwendung geeigneter Sende-/Empfangseinrichtungen so zu wählen, dass sich ein Vergleichsfahrzeug (62), das dem Fahrzeug (10) auf einer Straße begegnet, innerhalb der Reichweite befindet. Die Kommunikation zwischen Fahrzeug (10) und Vergleichsfahrzeug (62) findet in diesem Ausführungsbeispiel direkt, also ohne Verwendung einer externen Infrastruktur, statt.
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Befindet sich ein Vergleichsfahrzeug (62) innerhalb der Reichweite der Mittel zur drahtlosen Kommunikation (32) des Fahrzeugs (10), fordert die elektronische Recheneinheit (20) Messwerte des Vergleichsfahrzeugs (62) an und speichert diese Messwerte in dem elektronischen Speichermedium (25) ab. Anschließend wird mit Schritt 220 fortgefahren.
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In Schritt 220 werden aktuelle Messwerte des mindestens einen Sensors (40) eingelesen. Anschließend werden die Messwerte des mindestens einen Sensors (40) mit den Messwerten des Vergleichsfahrzeugs (62) in Schritt 230 verglichen. Ergibt dieser Vergleich, dass die Messwerte des mindestens einen Sensors (40) um mehr als einen vorgebbaren Wert von den Messwerten des Vergleichsfahrzeugs (62) abweichen, wird mit Schritt 240 fortgefahren. Ergibt der Vergleich, dass die Messwerte des mindestens einen Sensors (40) um weniger als einen vorgebbaren Wert von den Messwerten des Vergleichsfahrzeugs (62) abweichen, wird eine Fehlerflagge im elektronischen Speichermedium (25) auf den Wert „0“ gesetzt und erneut Schritt 200 ausgeführt. In einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann in Schritt 230 auch eine Kalibration des mindestens einen Sensors (40) des Fahrzeugs (10) vorgenommen werden.
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In Schritt 240 wird überprüft, ob die Fehlerflagge, die im elektronischen Speichermedium (25) gespeichert ist, auf den Wert „1“ gesetzt ist. Ist die Fehlerflagge nicht gesetzt, wird sie in Schritt 260 auf den Wert „1“ gesetzt. Anschließend wird erneut Schritt 200 ausgeführt. Wird in Schritt 240 erkannt, dass die Fehlerflagge bereits auf den Wert „1“ gesetzt ist, wird auf einen fehlerhaft arbeitenden Sensor (40) des Fahrzeugs (10) geschlossen.
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Die Verwendung einer Fehlerflagge bietet insbesondere den Vorteil, dass aufgrund einer einzelnen Abweichung zwischen Messwerten des mindestens einen Sensors (40) und Messwerten des Vergleichsfahrzeugs (62) nicht direkt auf einen Fehler des Sensors (40) geschlossen wird. Die Verwendung einer Fehlerflagge reduziert somit die Häufigkeit von Fehldiagnosen erheblich.