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Die Erfindung betrifft ein Automatgetriebe mit einer Kupplungseinrichtung, die wenigstens eine Lamellenkupplung aufweist, bei der die Lamellenkupplung einer Getriebeeingangswelle zugeordnet und mittels Drucköl betätigbar ist, bei der die Lamellenkupplung eine antreibbare Eingangsnabe aufweist, die mit einem antriebsseitigen Lamellenträger drehfest verbunden ist, bei der in den Bauraum des antriebsseitigen Lamellenträgers ein radial innerer, koaxialer Lamellenträger eingreift, bei der zwischen dem antriebsseitigen Lamellenträger und dem radial inneren Lamellenträger ein mittels einem Kühlöl kühlbares Lamellenpaket der Lamellenkupplung angeordnet ist, wobei das Kühlöl über einen axialen Kühlölkanal und über wenigstens einen radialen Kühlölkanal zuführbar ist, welche in einer zur Getriebeeingangswelle koaxialen Welle ausgebildet sind.
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Bauelemente in Automatgetrieben, wie beispielsweise Lamellenkupplungen und Lamellenbremsen sowie Zahnradsätze, werden üblicherweise zentrisch, beispielsweise über in eine Antriebswelle eingebrachte Längs- und Querbohrung, mit Schmieröl, Kühlöl und/oder Drucköl versorgt. Dabei werden die Schmier- und Kühlstellen im Getriebe üblicherweise zusammengefasst über einen axialen Kanal in der Antriebswelle versorgt. Der Weg zu den Schmier- und Kühlstellen ist infolgedessen oft recht lang und bei den weiter entfernt gelegenen Schmier- und Kühlstellen druckverlustbehaftet, so dass dort nur wenig oder gar kein Öl hingelangt, was zu einer mangelnden Kühlung und Schmierung der genannten Bauelemente des Getriebes führen und sie schädigen kann.
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Die
DE 102 31 405 A1 beschreibt eine Lamellendoppelkupplung, die eine einer ersten Getriebeeingangswelle zugeordnete erste Lamellenkupplung und eine einer zweiten Getriebeeingangswelle zugeordnete zweite Lamellenkupplung aufweist. Die beiden Getriebeeingangswellen sind koaxial zueinander angeordnet, wobei die Lamellenkupplungen jeweils eine Eingangsseite aufweisen, die über eine gemeinsame Eingangsseite an einer Antriebswelle einer Antriebseinheit direkt oder indirekt angekoppelt oder ankoppelbar sind. Die erste Lamellenkupplung weist eine erste Ausgangsseite auf, welche mit einer ersten Getriebeeingangswelle zur gemeinsamen Drehung gekoppelt oder koppelbar ist. Die zweite Lamellenkupplung weist eine zweite Ausgangsseite auf, die mit der zweiten Getriebeeingangswelle zur gemeinsamen Drehung gekoppelt oder koppelbar ist. Ein Außenlamellenträger weist einen einen Innenraum der Doppelkupplung begrenzenden und Fluid-Durchgangsöffnungen aufweisenden Lamellenhalteabschnitt auf, der im Betrieb ein durch die Fluid-Durchgangsöffnungen der Lamellenkupplung zugeführtes Betriebsfluid, vorzugsweise ein Kühlöl, radial nach außen abgibt. Das Kühlöl wird durch eine axiale Bohrung in einer zu den beiden Getriebeeingangswellen konzentrischen Ölpumpenantriebswelle zugeführt und gelangt von dort über Radial- und Axialbohrungen in die zu kühlenden Bereiche der Lamellenkupplungen. Drucköl für die Betätigung der Lamellenkupplungen wird den zugeordneten Betätigungskolben über Ringkanäle zwischen der Ölpumpenantriebswelle und der ersten Getriebeeingangswelle sowie zwischen der ersten Getriebeeingangswelle und der zweiten Getriebeeingangswelle zunächst axial und sodann über Radialbohrungen zugeführt sowie daraus auch wieder abgeführt. Für jede der Lamellenkupplungen sind jeweils ein Außenlamellenträger und ein Innenlamellenträger vorgesehen, zwischen denen die Lamellenpakete angeordnet sind.
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Derartige Doppelkupplungen mit ölgekühlten Lamellenkupplungen sind hinsichtlich ihrer Funktionsweise allgemein bekannt und aus der
DE 102 31 405 A1 entnehmbar, so dass deren diesbezüglicher Inhalt hier vollständig zum Gegenstand der Offenbarung gemacht ist.
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Zusätzlich wird noch auf die eine Mehrfach-Kupplungseinrichtung beschreibende
DE 101 14 281 A1 hingewiesen, die eine Druckölzufuhr zu zwei Lamellenkupplungen über ein Ringteil mit einem Druckmediumkanal zeigt, wobei dieser Druckmediumkanal über eine das Ringteil aufnehmende, gegebenenfalls getriebefeste Anschlusshülse an eine Öldruckquelle angeschlossen ist. Die Anschlusshülse und das Ringteil bilden eine Drehverbindung. Der diesbezügliche Inhalt dieser Druckschrift wird ebenfalls zum Gegenstand der Offenbarung gemacht.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer Kupplungseinrichtung der eingangs erwähnten Art die Drucköl-, Schmieröl- und Kühlölzufuhr so zu gestalten, dass die Zufuhr von Kühlöl zu den Lamellenkupplungen in ausreichender Menge und unabhängig von der Schmierölzufuhr gewährleistet ist, und dass eine schnelle Betätigung der zumindest einen Lamellenkupplung erreichbar ist.
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Die Erfindung betrifft demnach ein Automatgetriebe mit einer Kupplungseinrichtung, die wenigstens eine Lamellenkupplung aufweist, bei der die Lamellenkupplung einer Getriebeeingangswelle zugeordnet und mittels Drucköl betätigbar ist, bei der die Lamellenkupplung eine antreibbare Eingangsnabe aufweist, die mit einem antriebsseitigen Lamellenträger drehfest verbunden ist, bei der in den Bauraum des antriebsseitigen Lamellenträgers ein radial innerer, koaxialer Lamellenträger eingreift, bei der zwischen dem antriebsseitigen Lamellenträger und dem radial inneren Lamellenträger ein mittels einem Kühlöl kühlbares Lamellenpaket der Lamellenkupplung angeordnet ist, wobei das Kühlöl über einen axialen Kühlölkanal und über wenigstens einen radialen Kühlölkanal zuführbar ist, welche in einer zur Getriebeeingangswelle koaxialen Welle ausgebildet sind.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist bei dieser Kupplungseinrichtung vorgesehen, dass in der zur Getriebeeingangswelle koaxialen Welle parallel zum axialen Kühlölkanal ein Schmierölkanal angeordnet ist, von dem über wenigstens einen radialen Schmierölkanal in der zur Getriebeeingangswelle koaxialen Welle Schmieröl zu einer oder mehreren Lageranordnungen in der Kupplungseinrichtung führbar ist.
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Die zur Getriebeeingangswelle koaxiale Welle weist somit einen axialen Kühlölkanal und parallel dazu einen axialen Schmierölkanal auf, denen Kühlöl und Schmieröl gesondert in einer zweckentsprechenden Menge zugeführt wird und von dort durch Radialkanäle zu den Schmier- und Kühlstellen in der Kupplungseinrichtung gelangt.
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In weiterer Ausgestaltung dieses Aufbaus kann vorgesehen sein, dass ein ringförmiger Betätigungskolben zum Einrücken oder Ausrücken der Lamellenkupplung abgedichtet und axial verschiebbar am antriebsseitigen Lamellenträger angeordnet ist, und dass eine zwischen dem antriebsseitigen Lamellenträger und dem Betätigungskolben gebildete Druckkammer mit Drucköl beaufschlagbar sowie von Drucköl entlastbar ist, wobei das Drucköl dafür von der einen axialen Druckölkanal aufweisenden, zur Getriebeeingangswelle koaxialen Welle über wenigstens einen radialen Druckölkanal zuführbar ist. Dieser axiale Druckölkanal kann ebenfalls parallel zum Kühlöl- und Schmierölkanal in der zur Getriebeeingangswelle koaxialen Welle angeordnet sein, jedoch ist es auch möglich, das Drucköl in ein freies Ende der zur Getriebeeingangswelle koaxialen Welle über eine koaxiale Bohrung einzuführen und dem Betätigungskolben zuzuführen.
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Da das Schmieröl und das Kühlöl der Kupplungseinrichtung mit einem sehr viel geringeren Druck als das Drucköl zur Betätigung der Lamellenkupplungen zugeführt werden, ist vorteilhaft vorzusehen, dass axial zwischen dem Betätigungskolben für die Lamellenkupplung und einer an der Eingangsnabe befestigten sowie in einem axialen, ringförmigen Vorsprung am Betätigungskolben abgedichtet angeordneten Ringplatte ein Druckausgleichsraum gebildet ist, der mit dem Schmierölkanal und/oder dem Kühlölkanal in Fließverbindung steht. Wenn der Betätigungskolben mit Drucköl beaufschlagt wird, verdrängt dieser gegen einen geringen Widerstand das Schmieröl beziehungsweise das Kühlöl zurück in die entsprechenden Kanäle und befördert dadurch kurzzeitig eine vergrößerte Kühlölmenge beziehungsweise Schmierölmenge zu den damit zu versorgenden Bauteilen der Kupplungseinrichtung, so dass insbesondere die Kühlung der Lamellenkupplung beim Einkuppeln durch die erhöhte Kühlölmenge verbessert wird.
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Die Kupplungseinrichtung gemäß der Erfindung kann in einem Automatgetriebe eines Kraftfahrzeugs als einfache Lamellenkupplung ausgebildet sein, jedoch besteht sie in einem anderen Ausführungsbeispiel aus zwei Lamellenkupplungen. Von den beiden Lamellenkupplungen kann zur Darstellung einer Übersetzungsstufe jeweils eine geschlossen und die andere geöffnet, oder es können beide gleichzeitig geöffnet oder geschlossen sein. Im Falle eines Doppelkupplungsgetriebes ist zur Darstellung einer Übersetzungsstufe ausschließlich die erstere Konstellation vorzufinden.
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Bei einer solchen Kupplungseinrichtung ist vorgesehen, dass die erste Lamellenkupplung ausgangsseitig einer ersten Getriebeeingangswelle zugeordnet ist, dass die zweite Lamellenkupplung ausgangsseitig einer zweiten, zur ersten Getriebeeingangswelle konzentrischen Getriebeeingangswelle zugeordnet ist, dass der antriebsseitige Lamellenträger von einem radial äußeren Lamellenträger koaxial radial übergegriffen wird, dass der radial äußere Lamellenträger mit der zweiten Getriebeeingangswelle gekuppelt ist, dass zusätzlich zu dem ersten Kupplungslamellenpaket der ersten Lamellenkupplung zwischen dem antriebsseitigen Lamellenträger und dem zweiten, radial äußeren Lamellenträger ein zweites von Kühlöl durchströmbares Kupplungslamellenpaket der zweiten Lamellenkupplung angeordnet ist, und dass dem zweiten Kupplungslamellenpaket Kühlöl von der den axialen Kühlölkanal aufweisenden, zu den beiden Getriebeeingangswellen koaxialen Welle über wenigstens einen radialen Kühlölkanal in der zu den beiden Getriebeeingangswellen koaxialen Welle zuführbar ist.
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Es ist somit nur ein antriebsseitiger Lamellenträger vorhanden, dessen Eingangsnabe mit einem Antriebsmotor gekuppelt ist, in dessen radialen Bauraum ein radial innerer, erster Lamellenträger eingreift und der von dem äußeren, zweiten Lamellenträger radial übergriffen wird, und der mit den Außenlamellen des inneren, ersten Lamellenpakets sowie mit den Innenlamellen des zweiten, äußeren Lamellenpakets drehfest verbunden ist. Hierdurch wird ein Bauraum sparender Aufbau der Doppelkupplung erreicht.
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Weiter ist bei dieser Kupplungseinrichtung vorgesehen, dass ein zweiter ringförmiger Betätigungskolben zum Einrücken oder Ausrücken der zweiten Lamellenkupplung abgedichtet sowie axial verschiebbar am antriebsseitigen Lamellenträger angeordnet ist, dass eine zwischen dem zweiten Betätigungskolben und einem Abschnitt der Eingangsnabe gebildete zweite Druckkammer mit Drucköl beaufschlagbar und von Drucköl entlastbar ist, dass das Drucköl von der den Druckölkanal aufweisenden, zu den beiden Getriebeeingangswellen koaxialen Welle über wenigstens einen radialen Druckölkanal zuführbar ist, und dass zwischen dem zweiten Betätigungskolben und einem radialen Trägerabschnitt des antriebsseitigen Lamellenträgers mit einem axialen zylindrischen Fortsatz ein abgedichteter zweiter Druckausgleichsraum gebildet ist, welcher mit dem Kühlölkanal und/oder mit dem Schmierölkanal in Fließverbindung steht.
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Im Falle einer wechselseitigen Betätigung der Lamellenkupplungen lässt sich ein schneller Druckausgleich zwischen dem ersten und dem zweiten Druckausgleichsraum dadurch erreichen, dass in der Eingangsnabe Fließverbindungskanäle ausgebildet sind, welche den ersten Druckausgleichsraum und den zweiten Druckausgleichsraum miteinander verbinden.
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Schließlich kann vorgesehen sein, dass die erste und/oder die zweite Lamellenkupplung als unbetätigt offene Lamellenkupplungen ausgebildet sind, und dass zwischen dem ersten Betätigungskolben und der Ringplatte und/oder zwischen dem zweiten Betätigungskolben und dem antriebsseitigen Lamellenträger Rückstellfedern und/oder Einrückfedern angeordnet sind.
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Sofern beide Lamellenkupplungen als unbetätigt offene Lamellenkupplungen ausgebildet sind, werden diese insbesondere im Fall eines Doppelkupplungsgetriebes wechselweise durch Druckölbeaufschlagung der Druckkammern eingerückt, während das Ausrücken durch wechselweises Druckölentlasten der Druckkammern und Zurückschieben der Betätigungskolben mittels Rückstellfedern erfolgt. Wenn eine der beiden Lamellenkupplungen als unbetätigt offene Lamellenkupplungen ausgebildet ist und die andere Lamellenkupplung als unbetätigt geschlossene Lamellenkupplungen ausgebildet ist, kann vorgesehen sein, dass beide Betätigungskolben gleichzeitig mit Drucköl beaufschlagt werden, so dass die eine Lamellenkupplung eingerückt und die andere Lamellenkupplung ausgerückt wird, und bei Druckölentlastung umgekehrt eine der Doppelkupplungen eingerückt wird während die andere Doppelkupplung unter Federwirkung ausgerückt wird.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung weiter erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 ausschnittweise zwei Lamellenkupplungen eines Automatgetriebes in einer Längsschnittdarstellung,
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2 ausschnittweise zwei Lamellenkupplungen wie in 1, jedoch mit etwas anderem Aufbau, und
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3 eine Querschnittdarstellung durch eine zu einer Getriebeeingangswelle koaxialen Welle mit Darstellung verschiedener axialer und radialer Ölkanäle.
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Von einem Automatgetriebe mit mindestens zwei Lamellenkupplungen ist in 1 ausschnittweise ein Längsschnitt durch eine Kupplungseinrichtung 10 dargestellt, die in einem Aufnahmeraum 12 angeordnet ist, welcher durch eine Getriebegehäuseglocke 14 und einen Hohlradträger 122 gebildet ist. Eine erste Getriebeeingangswelle 16 ist zwischen der Getriebegehäuseglocke 14 und dem Hohlradträger 122 um eine Drehachse 17 drehbar gelagert angeordnet und von einer zweiten Getriebeeingangswelle 18 koaxial umgriffen. Eine erste Lamellenkupplung 20 der Doppelkupplung 10 weist ein erstes Lamellenpaket 22 auf, das zwischen einem antriebsseitigen Lamellenträger 28 und einem ersten, radial inneren, koaxialen Lamellenträger 30 angeordnet ist. Die erste Getriebeeingangswelle 16 stützt sich über eine erste Axiallageranordnung 68 axial an dem antriebsseitige Lamellenträger 28 ab. Eine zweite Lamellenkupplung 24 der Doppelkupplung 10 weist ein zweites Lamellenpaket 26 auf, das zwischen dem antriebsseitigen Lamellenträger 28 und einem zweiten, radial äußeren, koaxialen Lamellenträger 32 angeordnet ist. Dieser zweite Lamellenträger 32 ist drehfest mit der zweiten Getriebeeingangswelle 18 verbunden und stützt sich mittels einer zweiten Axiallageranordnung 70 an dem Hohlradträger 122 axial ab.
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Der antriebsseitige Lamellenträger 28 ist über einen radialen Trägerabschnitt 28b mit einer Eingangsnabe 28a verbunden, die in nicht dargestellter Weise mit einer Antriebseinheit, beispielsweise einer Brennkraftmaschine, gekuppelt ist. Etwa mittig an dem radialen Trägerabschnitt 28b sind ein erster zylindrischer Fortsatz 28c und axial entgegengesetzt dazu ein zweiter zylindrischer Fortsatz 28d angeordnet.
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Der antriebsseitige Lamellenträger 28 ragt mit einem dritten zylindrischen Fortsatz 28e zwischen die beiden genannten Lamellenpakete 22, 24 und ist mit Innennuten zur Halterung der Außenlamellen des ersten Lamellenpakets 22 und mit Außennuten zur Halterung der Innenlamellen des zweiten Lamellenpakets 26 versehen. Der Endbereich des dritten zylindrischen Fortsatzes 28e ist als Anschlag für das zweite Lamellenpaket 26 ausgebildet.
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Zwischen einem ersten ringförmigen Betätigungskolben 34 und dem antriebsseitigen Lamellenträger 28 ist eine erste Druckkammer 50 ausgebildet, die gegenüber dem zweiten zylindrischen Fortsatz 28d des antriebsseitigen Lamellenträgers 28 mittels einer Dichtung 43 und gegenüber einem zylindrischen Bereich der Eingangsnabe 28a mittels einer anderen Dichtung 45 abgedichtet ist. Zwischen dem ersten ringförmigen Betätigungskolben 34 und einer Ringplatte 40, die mittels eines Sicherungsrings 44 am zylindrischen Bereich der Eingangsnabe 28a gegen ein axiales Verschieben gesichert ist sowie gegenüber einem hohlzylindrischen Bereich 34a des Betätigungskolbens 34 mittels einer weiteren Dichtung 42 abgedichtet ist, ist ein Druckausgleichsraum 48 gebildet, in dem als zylindrische Schraubendruckfedern ausgebildete Rückstellfedern 46 angeordnet sind.
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Der erste Betätigungskolben 34 wirkt über einen radialen Fortsatz 34b auf das erste Lamellenpaket 22, wenn die Druckkammer 50 mit Öldruck beaufschlagt wird, so dass das erste Lamellenpaket 22 gegen einen Anschlagring 36, der mittels eines Sicherungsrings 38 am Anschlag des zylindrischen Fortsatzes 28e gehalten wird, zusammengepresst wird und eine drehfeste Verbindung zwischen der nicht dargestellten Antriebseinheit, dem antriebsseitigen Lamellenträger 28, dem ersten, radial inneren koaxialen Lamellenträger 30 und der ersten Getriebeeingangswelle 16 bewirkt.
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Das Drucköl zur Betätigung der ersten Lamellenkupplung 20 wird der Druckkammer 50 über einen schrägen Druckölkanal 76 in der Eingangsnabe 28a zugeführt. Dieser schräge Druckölkanal 76 mündet einerseits in der Druckkammer 50 und andererseits in einer Ringnut 106 in der Eingangsnabe 28a, der Drucköl über einen radialen Druckölkanal 74 in einer zu den beiden Getriebeeingangswellen 16, 18 koaxialen Welle 52 zugeführt wird.
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In der zu den beiden Getriebeeingangswellen 16, 18 koaxialen Welle 52 sind ein axialer Kühlölkanal 54, der mittels eines ersten Verschlussstopfens 116 an seinem einen Ende verschlossen ist, und ein dazu paralleler Schmierölkanal 62, der an seinem einen Ende mittels eines zweiten Verschlussstopfens 117 verschlossen ist, angeordnet.
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Vom axialen Kühlölkanal 54 gelangt Kühlöl über einen radialen Kühlölkanal 56 in der Welle 52 und einen radialen Kühlölkanal 16a in der ersten Getriebeeingangswelle 16 zu einem ersten Kühlölraum 120 und von dort über die beiden Lamellenpakete 22, 26 der beiden Lamellenkupplungen 20, 24 in den Aufnahmeraum 12, und fließt von dort zu einer nicht dargestellten Ölpumpe zurück.
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Da für das Kühlöl das gleiche Öl verwendet wird, welches auch als Schmieröl dient, kann das Kühlöl von dem axialen Kühlölkanal 54 über einen radialen Kühlölkanal 58 der ersten Axiallageranordnung 68 zugeführt werden, die zusätzlich über eine von dem parallelen Schmierölkanal 62 ausgehenden, radialen Schmierölkanal 64 ebenfalls mit Schmieröl versorgt wird. Damit strömt weiteres, kühlend wirkendes Schmieröl auch noch in einen zweiten Kühlölraum 121 zwischen dem radial inneren, koaxialen Lamellenträger 30, der Ringplatte 40, dem zylindrischen Fortsatz 34a am Betätigungskolben 34 vorbei zum ersten Lamellenpaket 22 der ersten Lamellenkupplung 20, und verstärkt nach seiner Nutzung als Schmieröl dort die Kühlwirkung als Kühlöl.
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Zur Betätigung der zweiten, radial äußeren Lamellenkupplung 24 ist ein zweiter Betätigungskolben 82 zwischen dem radialen Trägerabschnitt 28b sowie einen erster zylindrischer Fortsatz 28c des antriebsseitigen Lamellenträgers 28 und einem mit der Eingangsnabe 28a drehfest verbundenen weiteren Abschnitt 28f angeordnet. Der weitere Abschnitt 28f der Eingangsnabe 28a ist gegenüber der Eingangsnabe 28a mittels einer Dichtung 104 sowie gegenüber einem zylindrischen Bereich 82a des zweiten Betätigungskolbens 82 mittels einer zugeordneten Dichtung 92 abgedichtet. Außerdem ist der zweite Betätigungskolben 82 radial innen über eine andere Dichtung 94 auf einem zylindrischen Abschnitt der Eingangsnabe 28a und an seinem zylindrischen Bereich 82a gegenüber dem genannten zylindrische Fortsatz 28c über eine weitere Dichtung 90 abgedichtet geführt. Dadurch ist zwischen dem zweiten Betätigungskolben 82 und der Eingangsnabe 28a eine zweite Druckkammer 84 sowie zwischen dem radialen Trägerabschnitt 28b der Eingangsnabe 28a und dem zweiten Bestätigungskolben 82 ein zweiter Druckausgleichsraum 86 gebildet.
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Der zweite Betätigungskolben 82 wirkt auf das zweite Lamellenpaket 26 mittels eines radial-axialen Fortsatz 82b, der bei einer Druckbeaufschlagung der zweiten Druckkammer 84 das zweite Lamellenpaket 26 zusammenpresst und bei Druckentlastung der zweiten Druckkammer 84 mittels einer als Tellerfeder ausgebildeten Rückstellfeder 88 in die dargestellte Stellung zurückgeschoben wird.
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Die Druckbeaufschlagung der zweiten Druckkammer 84 erfolgt über einen axialen Druckölkanal 73 in einer drehfesten Nabe 53, eine Radialbohrung 75 in der zu den Getriebeeingangswellen 16, 18 koaxialen, in der Nabe 53 gelagerten Welle 52, einer Ringnut 110 in der Eingangsnabe 28a und einen schrägen Druckölkanal 80 in der Eingangsnabe 28a.
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Im zweiten Druckausgleichsraum 86 befindliches Öl wird über einen schrägen Kühlölkanal 78 in der Eingangsnabe 28a, eine Ringnut 108 sowie einen radialen Kühlölkanal 60 in den axialen Kühlölkanal 54 zurückgedrängt, und vergrößert dadurch die über die radialen Kühlkanäle 56, 58 in die Kühlölräume 120, 121 gelangende Kühlölmenge (siehe auch 2).
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Wie der untere Zeichnungsabschnitt der 1 zeigt, ist in der Eingangsnabe 28a eine Schrägbohrung 114 hin zum zweiten Druckausgleichsraum 86 angeordnet, die in eine Axialbohrung 112 in der Eingangsnabe 28a mündet, welche selbst im Bereich der ersten Axiallageranordnung 68 endet. Durch diese doppele Ölabfuhr aus dem zweiten Druckausgleichsraum 86 bei einer Druckbeaufschlagung des zweiten Betätigungskolbens 82 kann sich kein merklicher Gegendruck in dem zweiten Druckausgleichsraum 86 aufbauen, so dass das Einrücken der zweiten Lamellenkupplung 24 ungehindert erfolgen kann.
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Die Ausführungsform gemäß 2 unterscheidet sich nur unwesentlich von der Ausführungsform gemäß 1, so dass nur die zum Verständnis der Ausführungsform gemäß 2 wichtigen Bezugsziffern dort eingetragen sind. Diese Ausführungsform ist um die Drehachse 17 um 180° gedreht dargestellt. Die zwischen der ersten Lageranordnung 68 und der Schrägbohrung 114 in der Eingangsnabe 28a zum zweiten Druckausgleichsraum 86 geführte Axialbohrung 112 ist um eine weitere Schrägbohrung 124 ergänzt, welche von der Axialbohrung 112 zum ersten Druckausgleichsraum 48 geführt ist. Zusätzlich ist in der zu den beiden Getriebeeingangswellen 16, 18 koaxialen Welle 52 eine Radialbohrung 66 angeordnet, die eine Verbindung zwischen dem axialen Schmierölkanal 62 und dem zweiten Druckausgleichsraum 86 über die Ringnut 108 und die Schrägbohrung 124 ergibt. Hierdurch ergibt sich auch für den ersten Druckausgleichsraum 48 eine direkte Verbindung zum zweiten Druckausgleichsraum 86, so dass Öl bei Schaltungen mit einrückender erster Lamellenkupplung 20 und ausrückender zweiter Lamellenkupplung 24 direkt von einem Druckausgleichsraum 48 in den anderen Druckausgleichsraum 86 geschoben wird.
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Die 3 zeigt die Anordnung des axialen Kühlölkanals 54, des dazu parallelen axialen Schmierölkanals 62 sowie von einem axialen Druckölkanal 72 in der zu den beiden Getriebeeingangswellen 16, 18 koaxialen Welle 52. Der axiale Kühlölkanal 54 ist über Radialbohrungen 56, 58, 60 mit den Kühlölräumen 120, 121 und dem zweiten Druckausgleichsraum 86 verbunden, der axiale Schmierölkanal 62 ist über Radialbohrungen 64, 66 mit der ersten Lageranordnung 68 und dem zweiten Druckausgleichsraum 86 verbunden, während der die Ausführungsform gemäß 1 betreffende axiale Druckölkanal 72 bis zur Radialbohrung 74 geführt ist, von der über die Ringnut 106 und dem schrägen Druckölkanal 76 die erste Druckkammer 50 mit Öldruck beaufschlagbar ist.
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Wegen der erfindungsgemäßen Anordnung des axialen Kühlölkanals 54, des dazu parallelen axialen Schmierölkanals 62 und deren Fließverbindungen zu den beiden Druckausgleichsräumen 48, 86 der beiden Lamellenkupplungen sowie zu den Kühlölräumen 120, 121 gelangt ein intensiver Kühlölstrom zu beiden Lamellenpaketen 22, 26, so dass sichergestellt ist, dass immer ausreichend Kühlöl zu diesen radial entfernter gelegenen Lamellenpaketen 22, 26 gelangen kann. Des Weiteren gelangt bei einer Betätigung der Betätigungskolben 34, 82 durch Ausschieben das Öl aus den Druckausgleichsräumen 48, 86 zusätzlich direkt in die Kühlölströme zu den beiden Lamellenpaketen 22, 26 und verstärkt dort die Kühlwirkung durch das Kühlöl. Durch die realisierten Fließverbindungen zwischen den beiden Druckausgleichsräumen 48, 86 untereinander und mit dem axialen Kühlölkanal 54 sowie mit dem parallelen axialen Schmierölkanal 62 lassen sich die beiden Druckausgleichsräume 48, 86 sehr schnell befüllen und entleeren, wodurch die Betätigung der Lamellenkupplungen 20, 24 schneller als bei bekannten Kupplungsanordnungen durchführen lässt.
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Da die genannten Ringnuten 106, 110 bei einer Betätigung der Lamellenkupplung 20, 24 mit hohem Öldruck beaufschlagt werden, sind beiderseits dieser Ringnuten 106, 110 jeweils Dichtringe 96, 98; 100, 102 angeordnet, so dass kein Druckverlust an diesen Stellen auftreten kann.
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Alle in der vorstehenden Figurenbeschreibung, in den Ansprüchen und in der Beschreibungseinleitung genannten Merkmale sind sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander einsetzbar. Die Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen und beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kupplungseinrichtung, Doppelkupplung
- 12
- Aufnahmeraum
- 14
- Getriebegehäuseglocke
- 16
- Erste Getriebeeingangswelle
- 16a
- Radialer Kühlölkanal
- 17
- Drehachse
- 18
- Zweite Getriebeeingangswelle
- 20
- Erste Lamellenkupplung
- 22
- Erstes Lamellenpaket
- 24
- Zweite Lamellenkupplung
- 26
- Zweites Lamellenpaket
- 28
- Antriebsseitiger Lamellenträger
- 28a
- Eingangsnabe
- 28b
- Radialer Trägerabschnitt
- 28c
- Erster zylindrischer Fortsatz
- 28d
- Zweiter zylindrischer Fortsatz
- 28e
- Dritter zylindrischer Fortsatz
- 28f
- Abschnitt der Eingangsnabe 28a
- 30
- Erster, innerer, koaxialer Lamellenträger
- 32
- Zweiter äußerer, koaxialer Lamellenträger
- 34
- Erster Betätigungskolben
- 34a
- Zylindrischer Fortsatz
- 34b
- Radialer Fortsatz
- 36
- Anschlagring
- 38
- Sicherungsring
- 40
- Ringplatte
- 42
- Dichtung
- 43
- Dichtung
- 44
- Sicherungsring
- 45
- Dichtung
- 46
- Rückstellfeder
- 48
- Erster Druckausgleichsraum
- 50
- Erste Druckkammer
- 52
- Zu den Getriebeeingangswellen 16, 18 koaxiale Welle
- 53
- Nabe
- 54
- Axialer Kühlölkanal
- 56
- Radialer Kühlölkanal
- 58
- Radialer Kühlölkanal
- 60
- Radialer Kühlölkanal
- 62
- Axialer Schmierölkanal
- 64
- Radialer Schmierölkanal
- 66
- Radialer Schmierölkanal
- 68
- Erste Axiallageranordnung
- 70
- Zweite Axiallageranordnung
- 72
- Druckölkanal in Welle 52
- 73
- Druckölkanal in Nabe 53
- 74
- Radialer Druckölkanal in koaxialer Welle 52
- 75
- Radialer Druckölkanal in koaxialer Welle 52
- 76
- Schräger Druckölkanal in Eingangsnabe 28a
- 78
- Schräger Kühlölkanal in Eingangsnabe 28a
- 80
- Schräger Druckölkanal in Eingangsnabe 28a
- 82
- Zweiter Betätigungskolben
- 82a
- Zylindrischer Bereich des Betätigungskolbens 82
- 82b
- Radial-axialer Fortsatz am zylindrischen Bereich 82a
- 84
- Zweite Druckkammer
- 86
- Zweiter Druckausgleichsraum
- 88
- Rückstellfeder
- 90
- Dichtung für zweiten Betätigungskolben 82
- 92
- Dichtung zwischen zylindrischen Bereich 82a und Abschnitt 28f
- 94
- Dichtung für zweiten Betätigungskolben 82
- 96
- Dichtung zwischen Eingangsnabe 28a und koaxialer Welle 52
- 98
- Dichtung zwischen Eingangsnabe 28a und koaxialer Welle 52
- 100
- Dichtung zwischen Eingangsnabe 28a und koaxialer Welle 52
- 102
- Dichtung zwischen Eingangsnabe 28a und koaxialer Welle 52
- 104
- Dichtung zwischen Eingangsnabe 28a und dem Abschnitt 28f
- 106
- Ringnut in Eingangsnabe 28a für Drucköl
- 108
- Ringnut in Eingangsnabe 28a für Kühlöl beziehungsweise Schmieröl
- 110
- Ringnut in Eingangsnabe 28a für Drucköl
- 112
- Axialbohrung in Eingangsnabe 28a
- 114
- Schrägbohrung von der Axialbohrung 112 zum zweiten Druckausgleichsraum
- 116
- Erster Verschlussstopfen im Kühlölkanal 54
- 117
- Zweiter Verschlussstopfen im Schmierölkanal 62
- 120
- Erster Kühlölraum
- 121
- Zweiter Kühlölraum
- 122
- Hohlradträger
- 124
- Schrägbohrung von der Axialbohrung 112 zum ersten Druckausgleichsraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10231405 A1 [0003, 0004]
- DE 10114281 A1 [0005]