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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung von HF-Anregungspulsen mittels eines Magnetresonanzgeräts, ein Magnetresonanzgerät, das zur Durchführung des Verfahrens ausgestaltet ist, ein entsprechendes Computerprogramm, das die Ausführung eines derartigen Verfahrens ermöglicht und ein computerlesbares Speichermedium.
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Die Erfindung liegt auf den Gebieten der Medizintechnik und der Informationstechnologie und betrifft insbesondere die Steuerung bzw. Überwachung von bildgebenden Verfahren und Systemen, insbesondere diagnostischen Magnetresonanz-(MR-) Verfahren und Magnetresonanzgeräten oder ähnlichen Geräten.
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Im Rahmen eines diagnostischen Betriebs werden die von einem Magnetresonanzgerät gesendeten Hochfrequenz-(HF-)Anregungspulse im Allgemeinen nicht wieder mittels des Magnetresonanzgeräts erfasst. Somit ist auch kein Vergleich von einer Ist-Form eines HF-Anregungspulses mit einer Soll-Form eines HF-Anregungspulses möglich.
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Aus der Druckschrift
DE 199 11 975 A1 ist eine Magnetresonanz-Sendeanordnung bekannt, bei der ein Ausgangssignal eines Leistungsverstärkers durch einen MR-Empfänger digitalisiert und einem Software-Pulsregler zugeführt wird. Der Pulsregler ermittelt Korrekturwerte für ein Eingangssignal des Leistungsverstärkers. Zwischen den Anregungspulsen digitalisiert der MR-Empfänger Magenresonanzsignale.
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Die Druckschrift
US 2006/0054810 A1 beschreibt eine Magnetresonanzvorrichtung mit einer Sendespulenanordnung mit einer Vielzahl an Resonatorelementen. Die Resonatorelemente sind über Schaltmatrizen mit einer Vielzahl an Sendekanälen und Empfangskanälen verbindbar. In einem Untersuchungsvolumen sind als Messsensoren Aufnahmespulen angeordnet, deren Signal einer Steuereinheit zugeführt wird, um damit das Anregungsfeld zu regeln.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das die Messung von HF-Anregungspulsen mittels eines Magnetresonanzgeräts ermöglicht und somit auch ein kontinuierliches Monitoring der HF-Anregungspulse erlaubt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst. Diese Aufgabe wird ferner durch ein Magnetresonanzgerät nach Anspruch 7, ein Computerprogramm nach Anspruch 8, sowie durch ein computerlesbares Speichermedium nach Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweils rückbezogenen Unteransprüchen angegeben.
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Dabei wird ein Verfahren zur Messung von HF-Anregungspulsen mittels eines Magnetresonanzgeräts bereitgestellt, das folgende Schritte umfasst:
- - Senden eines HF-Anregungspulses mittels eines Hochfrequenzsystems des Magnetresonanzgeräts,
- - Triggern eines Empfangsereignisses zur Erfassung des HF-Anregungspulses und
- - Erfassen des gesendeten HF-Anregungspulses in Form von Anregungsdaten mittels des Hochfrequenzsystems.
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Das Senden des HF-Anregungspulses mittels des Hochfrequenzsystems des Magnetresonanzgeräts löst automatisch das Empfangsereignis zur Erfassung des HF-Anregungspulses aus. Unter Triggern ist genau dieser Auslösemechanismus zu verstehen. Unter Empfangsereignis ist ein Signal, insbesondere ein Triggersignal, zu verstehen, das einerseits die Information beinhaltet, dass der HF-Anregungspulses gesendet wurde - anderenfalls würde das Signal erst gar nicht ausgelöst - und andererseits eine Programmierung enthält, die dem Magnetresonanzgerät das Erfassen des gesendeten HF-Anregungspulses ermöglicht.
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Der gesendete HF-Anregungspulses wird mittels des Hochfrequenzsystems des Magnetresonanzgeräts in Form von Anregungsdaten erfasst. Die Anregungsdaten umfassen hierbei die Form des ausgesendeten HF-Anregungspulses.
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Die Erfindung nutzt das Senden und Erfassen eines HF-Anregungspulses mit einem Hochfrequenzsystem eines Magnetresonanzgeräts, also mit einer ohnehin bereits vorhandenen Empfangshardware und ermöglicht so die Messung des tatsächlich gesendeten HF-Anregungspulses. Auf diese Weise können Abweichungen des tatsächlich gesendeten HF-Anregungspulses von einer Soll-Form des HF-Anregungspulses detektiert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Anregungsdaten mittels zumindest eines Richtkopplers oder zumindest eines Pickup-Loops erfasst. Dabei bezeichnet ein Richtkoppler ein Bauteil, welches einen Teil einer in einem Leiter laufenden elektromagnetischen Welle richtungsabhängig abzweigen kann. Ein Pickup-Loop bezeichnet ein Antennenbauteil, welches verbunden mit einer Empfangsvorrichtung einen Teil einer abgestrahlten elektromagnetischen Welle detektiert. Dadurch wird eine effiziente Erfassung der Anregungsdaten erreicht und es ist möglich, nur diejenigen elektromagnetischen Wellen zu berücksichtigen, die in Richtung eines Patienten verlaufen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird mittels des Hochfrequenzsystems zusätzlich ein auf den HF-Anregungspuls resultierendes Echosignal in Form von Echodaten erfasst. Dadurch werden neben den Anregungsdaten auch Echodaten, also Kernspinechosignale erfasst. Dies ermöglicht zusätzlich die Bildgebung mit dem Magnetresonanzgerät.
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In einer weiteren Ausgestaltungsform wird eine zeitliche Schaltung zwischen dem Erfassen der Anregungsdaten und dem Erfassen der Echodaten durch eine Schaltmatrix realisiert. Eine Schaltmatrix ist eine technische Lösung zur Schaltung von Doppeladern und ermöglicht das Verwenden desselben Hochfrequenzsystems sowohl für das Erfassen der Anregungsdaten als auch das Erfassen der Echodaten. Vorzugsweise findet eine automatische Schaltmatrix Verwendung, die eine ferngesteuerte Schaltung und/oder eine Schaltung mittels des Magnetresonanzgeräts ermöglicht. Somit ist das Erfassen von zwei unterschiedlichen Daten mit nur einem HF-System möglich. Dadurch reduzieren sich der Zeitaufwand, sowie die Fehlerquellen für Ausführung und Dokumentation der Schaltung. Die Tatsache, dass keine zusätzlichen Empfangsmodule für das Erfassen der HF-Anregungspulse benötigt werden trägt weiter zu einer Kostenersparnis bei.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführung werden die Anregungsdaten und die Echodaten mit einem Zeitstempel versehen. Dabei bezeichnet ein Zeitstempel jegliche Art von Information, die eine eindeutige Zuordnung der Anregungsdaten zu den dazugehörigen Echodaten erlaubt, so z.B. einen Zeitpunkt der Erfassung der Anregungsdaten und einen Zeitpunkt der Erfassung der Echodaten. Dies kann eine millisekundengenaue Uhrzeit im ASCII-Format sein. Dadurch kann der jeweilige Zeitpunkt der Datenerfassung festgestellt werden. Es können aber auch zeitliche Korrelationen zwischen den Anregungsdaten und den Echodaten hergestellt werden. Die Anregungsdaten und die dazugehörigen Echodaten können aber auch mit einem eindeutigen Label, das die gegenseitige Zuordnung erlaubt, versehen werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Anregungsdaten und die Echodaten in Form eines Rohdatensatzes abgespeichert. Dabei bezeichnet ein Rohdatensatz einen Datensatz, der die Informationen des Messvorgangs, wie beispielsweise Messgrößen und zugehörige Messwerte, der zugrundeliegenden Daten umfasst. Dies ermöglicht die Sicherung der Anregungsdaten und der Echodaten und erlaubt auch eine Nachbearbeitung der Datensätze.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltungsform werden die Anregungsdaten für ein Kontrollieren von Prozessabläufen verwendet. Erst durch das Vorliegen der Anregungsdaten, also durch das Vorliegen von direkten Vergleichen zwischen tatsächlich gesendeten HF-Anregungspulsen und Soll-Formen der HF-Anregungspulse können direkte Auswirkungen etwaiger Abweichungen der tatsächlich gesendeten HF-Anregungspulse von den Soll-Formen der HF-Anregungspulse festgestellt werden. Dadurch wird es möglich beispielsweise eine Qualitätskontrolle durchzuführen und die Güte der gesendeten HF-Anregungspulse zu bestimmen, bestimmte Fehler zu suchen, wenn z.B. mit einer gewissen Regelmäßigkeit die tatsächlich gesendeten HF-Anregungspulse von den Soll-Formen der HF-Anregungspulse abweichen oder auch Artefakte in den Bilddaten zu beheben, also unerwünschte Fehler zu bereinigen, die aus derartigen Abweichungen resultieren. Das Kontrollieren von Prozessabläufen umfasst auch die Überwachung einer lokalen spezifischen - Absorptionsrate, also die Überwachung einer Absorption von elektromagnetischer Feldenergie in biologischem Gewebe, beispielsweise bei der Untersuchung eines lebenden Objekts. Die Überwachung der lokalen spezifischen Absorptionsrate umfasst die Bestimmung virtueller Observationspunkte für eine konservative Abschätzung einer maximalen lokalen spezifischen Absorptionsrate. Diese Überwachung dient für eine erhöhte Sicherheit des lebenden Untersuchungsobjekts.
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In einer weiteren Ausgestaltungsform werden die Anregungsdaten auf einer Ausgabeeinheit des Magnetresonanzgeräts zu einer Überwachung der Anregungsdaten ausgegeben. Dadurch kann ein direktes Monitoring der HF-Anregungspulse in Echtzeit erfolgen. Etwaige Fehler können somit sofort gesichtet und behoben werden. So können z.B. zu fehlerhaften HF-Anregungspulsen gehörende Messungen wiederholt werden oder in einem Nachverarbeitungsschritt retrospektiv korrigiert werden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird auch Magnetresonanzgerät zur Messung von HF-Anregungspulsen bereitgestellt. Dabei umfasst das Magnetresonanzgerät ein Hochfrequenzsystem, eine Steuereinrichtung und eine Ausgabeeinheit und ist zur Durchführung folgender Schritte ausgestaltet:
- - Senden eines HF-Anregungspulses mittels des Hochfrequenzsystems,
- - Triggern eines Empfangsereignisses zur Erfassung des HF-Anregungspulses mittels der Steuereinrichtung und
- - Erfassen des gesendeten HF-Anregungspulses in Form von Anregungsdaten mittels des Hochfrequenzsystems.
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Des Weiteren beschreibt die vorliegende Erfindung ein Computerprogramm, welches man in eine Speichereinheit einer programmierbaren Steuereinrichtung bzw. einer Recheneinheit eines Magnetresonanzgeräts laden kann. Mit diesem Computerprogramm können alle oder verschiedene vorab beschriebene Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden, wenn das Computerprogramm in der Steuerung oder Steuereinrichtung des Magnetresonanzgeräts läuft. Dabei benötigt das Computerprogramm eventuell Programmmittel, z.B. Bibliotheken und Hilfsfunktionen, um die entsprechenden Ausführungsformen des Verfahrens zu realisieren. Mit anderen Worten soll mit dem auf das Computerprogramm gerichteten Anspruch eine Software unter Schutz gestellt werden, mit welcher eine der oben beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeführt werden kann bzw. welche diese Ausführungsform ausführt. Dabei kann es sich bei der Software um einen Quellcode, der noch compiliert und gebunden oder der nur interpretiert werden muss, oder um einen ausführbaren Softwarecode handeln, der zur Ausführung nur noch in die entsprechende Steuereinrichtung zu laden ist.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein computerlesbares Speichermedium, z.B. eine DVD, ein Magnetband oder einen USB-Stick, auf welchem elektronisch lesbare Steuerinformationen, insbesondere Software gespeichert ist. Wenn diese Steuerinformationen von dem Speichermedium gelesen und in eine Steuerung bzw. Recheneinheit eines Magnetresonanzgeräts gespeichert werden, können alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen des vorab beschriebenen Verfahrens durchgeführt werden.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Magnetresonanzgeräts, des erfindungsgemäßen Computerprogramms und des erfindungsgemäßen computerlesbaren Speichermediums entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche vorab im Detail ausgeführt sind. Hierbei erwähnte Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen sind ebenso auch auf die anderen beanspruchten Gegenstände zu übertragen und umgekehrt. Mit anderen Worten können die gegenständlichen Ansprüche, die beispielsweise auf ein Gerät gerichtet sind, auch mit den Merkmalen, die in Zusammenhang mit einem Verfahren beschrieben oder beansprucht sind, weitergebildet sein. Die entsprechenden funktionalen Merkmale des Verfahrens werden dabei durch entsprechende gegenständliche Module, insbesondere durch Hardware-Module, ausgebildet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Magnetresonanzgeräts und
- 2 ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Magnetresonanzgeräts 9, welches auch als Magnetresonanz-Bildgebungs- bzw. Kernspintomographiegerät bezeichnet wird. Dabei erzeugt ein Grundfeldmagnet 10 des Magnetresonanzgeräts 9 ein zeitlich konstantes starkes Magnetfeld B0 zur Polarisation bzw. Ausrichtung der Kernspins in einem Untersuchungsbereich eines Untersuchungsobjekts 11, wie z.B. eines zu untersuchenden Teils eines menschlichen Körpers, welcher auf einem Untersuchungstisch 12 liegend zur Untersuchung in das Magnetresonanzgerät 9 geschoben wird. Die für die Kernspinresonanzmessung erforderliche hohe Homogenität des Grundmagnetfelds B0 ist in einem typischerweise kugelförmigen Messvolumen M definiert, in welches das Untersuchungsobjekt 11 geschoben wird. Zur Unterstützung der Homogenitätsanforderungen und insbesondere zur Eliminierung zeitlich invariabler Einflüsse umfasst das Magnetresonanzgerät an geeigneter Stelle sogenannte Shim-Bleche aus ferromagnetischem Material. Zeitlich variable Einflüsse werden durch Shim-Spulen 13 und eine geeignete Ansteuerung 37 der Shim-Spulen 13 eliminiert, wenn sie nicht erwünscht sind.
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Der Grundfeldmagnet 10 dient ebenfalls als Umhausung eines zylinderförmigen Gradientenfeldsystems 14 des Magnetresonanzgeräts 9, welches beispielsweise drei Teilwicklungen umfasst. Jede Teilwicklung wird von einem entsprechenden Verstärker 34-36 des Magnetresonanzgeräts 9 mit Strom zur Erzeugung eines linearen, auch zeitlich veränderbaren, Gradientenfeldes in die jeweilige Richtung eines kartesischen Koordinatensystems versorgt. Die erste Teilwicklung des Gradientenfeldsystems 14 erzeugt dabei einen Gradienten Gx in x-Richtung, die zweite Teilwicklung einen Gradienten Gy in y-Richtung und die dritte Teilwicklung einen Gradienten Gz in z-Richtung. Ferner werden durch das Gradientenfeldsystem 14 auch die nichtlinearen Gradienten erzeugt. Der Verstärker 34-36 umfasst einen Digital-Analog-Wandler DAC, welcher von einer Sequenzsteuerung 15 des Magnetresonanzgeräts 9 zum zeitrichtigen Erzeugen von Gradientenpulsen angesteuert wird.
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Ferner umfasst das Magnetresonanzgeräts 9 mindestens eine Hochfrequenzantenne 16 innerhalb eines von dem Gradientenfeldsystem 14 umschlossenen Bereichs, welche die von einem Hochfrequenzleistungsverstärker des Magnetresonanzgeräts 9 abgegebenen Hochfrequenzpulse in ein magnetisches Wechselfeld zur Anregung der Kerne und Ausrichtung der Kernspins des Untersuchungsobjekts 11 bzw. des zu untersuchenden Bereiches des Untersuchungsobjekts 11 umsetzt. Die Ansteuerung der Spulen und die Auswertung von empfangenen Signalen erfolgt in einer Steuereinrichtung 38 des Magnetresonanzgeräts 9. Die Hochfrequenzantenne 16 umfasst eine oder mehrere HF-Sendespulen und mehreren HF-Empfangsspulen in Form einer beispielsweise ringförmigen, linearen oder matrixförmigen Anordnung von Komponentenspulen. Von den HF-Empfangsspulen der Hochfrequenzantenne 16 wird auch das von den präzedierenden Kernspins ausgehende Wechselfeld, d.h. in der Regel die von einer Pulssequenz aus einem oder mehreren Hochfrequenzpulsen und einem oder mehreren Gradientenpulsen hervorgerufenen Kernspinechosignale, in eine Spannung, d.h. in ein Messsignal umgesetzt, welche über einen Verstärker 17 einem Hochfrequenz-Empfangskanal eines Hochfrequenzsystems 19 zugeführt wird. Das Hochfrequenzsystem 19 des Magnetresonanzgeräts 9 umfasst weiterhin zumindest einen Sendekanal 20, in welchem die Hochfrequenzpulse für die Anregung der magnetischen Kernresonanz erzeugt werden. Dabei werden die jeweiligen Hochfrequenzpulse aufgrund einer von einem Geräterechner 21 vorgegebenen Pulssequenz in der Sequenzsteuerung 15 digital als Folge komplexer Zahlen dargestellt. Diese Zahlenfolge wird als Real- und als Imaginärteil über jeweils einen Eingang 22 einem Digital-Analog-Wandler DAC in dem Hochfrequenzsystem 19 und von diesem dem Sendekanal 20 zugeführt. Im Sendekanal 20 werden die Pulssequenzen einem Hochfrequenz-Trägersignal aufmoduliert, dessen Basisfrequenz der Resonanzfrequenz der Kernspins im Messvolumen entspricht. Über einen Verstärker 33 werden die modulierten Pulssequenzen der HF-Sendespule der Hochfrequenzantenne 16 zugeführt.
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Die Umschaltung von Sende- auf Empfangsbetrieb erfolgt über eine Sende-Empfangsweiche 23 des Magnetresonanzgeräts 9. Die HF-Sendespule der Hochfrequenzantenne 16 strahlt die Hochfrequenzpulse zur Anregung der Kernspins in das Messvolumen M ein und tastet resultierende Echosignale über die HF-Empfangsspulen ab. Die entsprechend gewonnenen Kernresonanzsignale werden in einem ersten Demodulator 18 des Empfangskanals des Hochfrequenzsystems 19 phasenempfindlich auf eine Zwischenfrequenz demoduliert und im Analog-DigitalWandler ADC digitalisiert. Dieses Signal wird noch auf die Frequenz Null demoduliert. Die Demodulation auf die Frequenz Null und die Trennung in Real- und Imaginärteil findet nach der Digitalisierung in der digitalen Domäne in einem zweiten Demodulator 24 des Empfangskanals des Hochfrequenzsystems 19 statt, welcher die demodulierten Daten über Ausgänge 32 an einen Bildrechner 25 ausgibt.
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Durch den Bildrechner 25 des Magnetresonanzgeräts 9 wird aus den dergestalt gewonnenen Messdaten ein MR-Bild rekonstruiert. Die Verwaltung der Messdaten, der Bilddaten und der Steuerprogramme erfolgt über den Geräterechner 21 des Magnetresonanzgeräts 9. Aufgrund einer Vorgabe mit Steuerprogrammen kontrolliert die Sequenzsteuerung 15 die Erzeugung der jeweils gewünschten Pulssequenzen und das entsprechende Abtasten des k-Raumes. Insbesondere steuert die Sequenzsteuerung 15 dabei das zeitrichtige Schalten der Gradienten, das Aussenden der Hochfrequenzpulse mit definierter Phasenamplitude sowie den Empfang der Kernresonanzsignale. Die Zeitbasis für das Hochfrequenzsystem 19 und die Sequenzsteuerung 15 wird von einem Synthesizer 26 des Magnetresonanzgeräts 9 zur Verfügung gestellt. Die Auswahl entsprechender Steuerprogramme zur Erzeugung eines MR-Bildes, welche auf einem computerlesbarem Speichermedium 27, beispielsweise einer DVD gespeichert sind, sowie die Darstellung des erzeugten MR-Bildes erfolgt über ein Terminal 28 des Magnetresonanzgeräts 9, welches eine Tastatur 29, eine Maus 30 und eine Ausgabeeinheit 31, beispielsweise einen Bildschirm umfasst.
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Das dargestellte Magnetresonanzgerät kann selbstverständlich weitere Komponenten umfassen, die Magnetresonanzgeräte gewöhnlich aufweisen. Eine allgemeine Funktionsweise eines Magnetresonanzgeräts ist zudem dem Fachmann bekannt, so dass auf eine detaillierte Beschreibung der allgemeinen Komponenten verzichtet wird.
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2 zeigt ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Das Verfahren umfasst die Verfahrensschritte 0 bis 8, wobei bei der Beschreibung der Verfahrensschritte 0 bis 8, auch Beschreibungsteile einschließlich der entsprechenden im Zusammenhang mit der anderen Figur eingeführten Bezugszeichen verwendet werden.
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Verfahrensschritt 0 kennzeichnet den Start der Messung von HF-Anregungspulsen mittels eines Magnetresonanzgeräts 9.
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Im Verfahrensschritt 1 wird ein HF-Anregungspuls mittels eines Hochfrequenzsystems 19 und einer Hochfrequenzantenne 16 des Magnetresonanzgeräts 9 gesendet, im Verfahrensschritt 2 wird ein Empfangsereignis zur Erfassung des HF-Anregungspulses ausgelöst. Dabei löst das Senden des HF-Anregungspulses automatisch das Empfangsereignis zur Erfassung des HF-Anregungspulses aus. Das Empfangsereignis wird mittels einer Steuereinrichtung 38 des Magnetresonanzgeräts 9 ausgelöst.
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Während des Verfahrensschritts 3 wird der gesendete HF-Anregungspuls in Form von Anregungsdaten mittels des Hochfrequenzsystems 19 des Magnetresonanzgeräts 9 erfasst. Die Anregungsdaten umfassen hierbei die Form des realisierten HF-Anregungspulses. In einem Ausführungsbeispiel werden die Anregungsdaten mittels zumindest eines Richtkopplers oder zumindest eines Pickup-Loops erfasst. Dabei sind Richtkoppler oder Pickup-Loop Teil der Steuereinrichtung 38 des Magnetresonanzgeräts 9.
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Im Verfahrensschritt 7 wird mittels des Hochfrequenzsystems 19 des Magnetresonanzgeräts 9 zusätzlich ein auf den HF-Anregungspuls resultierendes Echosignal in Form von Echodaten erfasst. Dadurch werden neben den Anregungsdaten zusätzlich Echodaten, also Kernspinechosignale erfasst. Dies ermöglicht zusätzlich die Bildgebung mit dem Magnetresonanzgerät 9. In einem Ausführungsbeispiel wird eine zeitliche Schaltung zwischen dem Erfassen der Anregungsdaten und dem Erfassen der Echodaten durch eine Schaltmatrix realisiert. Eine Schaltmatrix ermöglicht das Verwenden desselben Hochfrequenzsystems 19 sowohl für das Erfassen der Anregungsdaten als auch das Erfassen der Echodaten. Vorzugsweise findet eine automatische Schaltmatrix Verwendung, die eine ferngesteuerte Schaltung und/oder eine Schaltung mittels des Magnetresonanzgeräts 9 ermöglicht. Die Schaltmatrix ist hierbei Teil der Steuereinrichtung 38 des Magnetresonanzgeräts 9. Ferner werden die Anregungsdaten und die Echodaten mittels der Steuereinrichtung 38 mit einem Zeitstempel, der einen Zeitpunkt und/oder ein Label umfasst und eine eindeutige Zuordnung der Anregungsdaten zu den dazugehörigen Echodaten erlaubt, versehen.
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Im Verfahrensschritt 4 werden die Anregungsdaten und im Verfahrensschritt 8 die Echodaten in Form eines Rohdatensatzes in einer nicht näher dargestellten Speichereinheit des Magnetresonanzgeräts 9 abgespeichert.
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Verfahrensschritt 5 bezeichnet das Kontrollieren von Prozessabläufen mittels der Anregungsdaten. Das Kontrollieren erfolgt beispielsweise mittels des Geräterechners 21 des Magnetresonanzgeräts 9 oder mittels des Terminals 28 des Magnetresonanzgeräts 9. Das Kontrollieren kann jedoch auch mit einer weiteren, nicht näher dargestellten Rechnereinheit des Magnetresonanzgeräts 9 erfolgen. Erst durch das Vorliegen der Anregungsdaten, also durch das Vorliegen von direkten Vergleichen zwischen tatsächlich gesendeten HF-Anregungspulsen und Soll-Formen der HF-Anregungspulse können direkte Auswirkungen etwaiger Abweichungen der tatsächlich gesendeten HF-Anregungspulse von den Soll-Formen der HF-Anregungspulse festgestellt werden. Dadurch wird es möglich, eine Qualitätskontrolle durchzuführen und die Güte der gesendeten HF-Anregungspulse zu bestimmen, bestimmte Fehler zu suchen, wenn z.B. mit einer gewissen Regelmäßigkeit die tatsächlich gesendeten HF-Anregungspulse von den Soll-Formen der HF-Anregungspulse abweichen oder auch Artefakte in den Bilddaten zu beheben, also unerwünschte Fehler zu bereinigen, die aus derartigen Abweichungen resultieren. Das Kontrollieren von Prozessabläufen umfasst auch die Überwachung einer lokalen spezifischen Absorptionsrate, also die Überwachung einer Absorption von elektromagnetischer Feldenergie in biologischem Gewebe, beispielsweise bei der Untersuchung eines lebenden Objekts. Die Überwachung der lokalen spezifischen Absorptionsrate umfasst die Bestimmung virtueller Observationspunkte für eine konservative Abschätzung einer maximalen lokalen spezifischen Absorptionsrate.
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In einer alternativen Ausführungsform werden die Anregungsdaten auf einer Ausgabeeinheit 31 des Magnetresonanzgeräts 9 zu einer Überwachung der Anregungsdaten ausgegeben. Dadurch kann ein direktes Monitoring der HF-Anregungspulse in Echtzeit erfolgen. Etwaige Fehler und/oder Eigenschaften können somit sofort gesichtet und behoben werden.
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Verfahrensschritt 6 kennzeichnet das Ende der Messung von HF-Anregungspulsen mittels eines Magnetresonanzgeräts 9.
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Eine programmierbare Steuereinrichtung 38 des Magnetresonanzgeräts 9 ist ferner derart ausgestaltet, dass ein Computerprogramm in den Speicher der programmierbaren Steuereinrichtung 38 ladbar ist, mit Programm-Mitteln, um alle oben genannten Verfahrensschritte auszuführen, wenn das Computerprogramm in der Steuereinrichtung 38 des Magnetresonanzgeräts 9 ausgeführt wird.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung dennoch nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Messung von HF-Anregungspulsen mittels eines Magnetresonanzgeräts, umfassend die folgenden Schritte:
- - Senden eines HF-Anregungspulses mittels eines Hochfrequenzsystems des Magnetresonanzgeräts,
- - Triggern eines Empfangsereignisses zur Erfassung des HF-Anregungspulses mittels einer Steuereinrichtung des Magnetresonanzgeräts und
- - Erfassen des gesendeten HF-Anregungspulses in Form von Anregungsdaten mittels des Hochfrequenzsystems des Magnetresonanzgeräts.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Anregungsdaten für ein Kontrollieren von Prozessabläufen verwendet.