-
Die Erfindung betrifft die Positionierung einer Aufnahmeeinrichtung zur Durchführung medizinischer Aufnahmen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren und ein System zur Positionierung einer solchen Aufnahmeeinrichtung sowie eine zur Durchführung des Verfahrens ausgebildete Aufnahmeeinrichtung.
-
Unter einer medizinischen Aufnahme wird dabei eine Aufnahme verstanden, die mit Hilfe eines medizinischen bildgebenden Verfahrens entstanden ist. Unter einem bildgebenden Verfahren wird dabei jede Untersuchungsmethode verstanden, die zwei- oder dreidimensionale Bilddaten von Organen und Strukturen eines zu untersuchenden Körpers bereitstellt.
-
In Operationsräumen ist der für Apparate zur Verfügung stehende Platz meist beschränkt. Ein in dem Operationsraum vorhandenes C-Bogen-Röntgengerät wird daher üblicherweise nur nach Bedarf in seine Aufnahmeposition gebracht. Dies ist typischerweise vor und nach einer Operation der Fall, um zu Dokumentations- oder Kontrollzwecken Aufnahmen des Patienten durchzuführen. Nach einer ersten Aufnahme wird das C-Bogen-Röntgengerät aus seiner Aufnahmeposition entfernt, um ausreichend Platz für die Operation zur Verfügung zu haben. Wird das C-Bogen-Röntgengerät dann erneut in eine Aufnahmeposition positioniert, so ist es für eine gute Vergleichbarkeit der früheren mit der späteren Aufnahmen von großer Bedeutung, dass die Aufnahmepositionen übereinstimmen. Nur wenn die Aufnahmen gut miteinander vergleichbar sind, ist eine qualitativ hochwertige Beurteilung des Operationserfolges möglich.
-
Bisher erfolgt die Neupositionierung des C-Bogen-Röntgengerätes zur Durchführung der postoperativen Aufnahme ausschließlich nach Gefühl. Der Bediener erhält dabei keinerlei Rückmeldung, ob die aktuelle Aufnahmeposition der ursprünglichen Aufnahmeposition entspricht. Bei dieser Art der Neupositionierung stimmen die Aufnahmepositionen sehr oft nicht oder nur ungenügend überein. Die Aufnahmen lassen sich daher nur schlecht miteinander vergleichen. Zudem kann es notwendig sein, Aufnahmen wiederholt durchzuführen. Dies verlängert nicht nur die Behandlungs- und Apparatezeit, wodurch sich die medizinische Behandlung verteuert. Es führt auch zu einer erhöhten Strahlenbelastung, was vor allem bei Röntgenverfahren nachteilig für die Gesundheit des Patienten ist.
-
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Technik zur Positionierung einer Aufnahmeeinrichtung zur Durchführung medizinischer Aufnahmen bereitzustellen, mit deren Hilfe es auf einfache Art und Weise möglich ist, eine Aufnahmeposition erneut einzunehmen, nachdem die Aufnahmeeinrichtung diese Aufnahmeposition verlassen hat.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren Anspruch 1 bzw. ein System nach Anspruch 4 bzw. eine Aufnahmeeinrichtung nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Die im Folgenden im Zusammenhang mit dem Verfahren erläuterten Vorteile und Ausgestaltungen gelten sinngemäß auch für das erfindungsgemäße System bzw. für die erfindungsgemäße Aufnahmeeinrichtung und umgekehrt.
-
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Positionierung einer Aufnahmeeinrichtung zur Durchführung medizinischer Aufnahmen eines Patienten umfasst die vor einer ersten medizinischen Aufnahme des Patienten durchzuführenden Schritte: Positionierung der Aufnahmeeinrichtung in einer Aufnahmeposition und Einstellen einer der Aufnahmeeinrichtung zugeordneten Beleuchtungseinrichtung derart, dass sie ein Lichtmuster erzeugt, das den Flächeninhalt und/oder die Form wenigstens einer dem Patienten zugeordneten Referenzfläche repräsentiert. Das Verfahren umfasst weiterhin den nach einer Änderung der Position der Aufnahmeeinrichtung und vor einer zweiten medizinischen Aufnahme des Patienten durchzuführenden Schritt: Erneutes Auffinden der Aufnahmeposition, indem die Aufnahmeeinrichtung so positioniert wird, dass die Beleuchtungseinrichtung bei unveränderter Einstellung dasselbe Lichtmuster erzeugt.
-
Ein erfindungsgemäßes System zur Positionierung einer Aufnahmeeinrichtung zur Durchführung medizinischer Aufnahmen eines Patienten umfasst eine der Aufnahmeeinrichtung zugeordneten Beleuchtungseinrichtung, wenigstens eine dem Patienten zugeordneten Referenzfläche und Mittel zum Einstellen der Beleuchtungseinrichtung derart, dass sie ein Lichtmuster erzeugt, das den Flächeninhalt und/oder die Form wenigstens einer dem Patienten zugeordneten Referenzfläche repräsentiert, nachdem die Aufnahmeeinrichtung in einer Aufnahmeposition positioniert ist.
-
Eine erfindungsgemäße Aufnahmeeinrichtung zur Durchführung medizinischer Aufnahmen eines Patienten umfasst eine Beleuchtungseinrichtung, derart einstellbar ist, dass sie ein Lichtmuster erzeugt, das den Flächeninhalt und/oder die Form wenigstens einer dem Patienten zugeordneten Referenzfläche repräsentiert.
-
Eine Kernidee der Erfindung ist es, mit optischen Mitteln eine Anzahl von dem Patienten zugeordneten definierten Referenzflächen zu erfassen, um dadurch wiederholt eine bestimmte Aufnahmeposition einnehmen zu können. Zu diesem Zweck wird in der Aufnahmeposition eine der Aufnahmeeinrichtung zugeordnete Beleuchtungseinrichtung so eingestellt, dass sie den Flächeninhalt und/oder die Form der wenigstens einen Referenzfläche repräsentierende Lichtmuster erzeugt. Stimmen bei identischen Einstellungen die Lichtmuster bei einer Neupositionierung mit den Lichtmustern bei der Erstaufnahme überein, ist die ursprüngliche Aufnahmeposition wieder erreicht. Anders ausgedrückt wird in der gewünschten Aufnahmeposition der Flächeninhalt und/oder die Form der wenigstens einen Referenzfläche mit Hilfe der Beleuchtungseinrichtung erstmals erfasst und die Aufnahmeeinrichtung wird bei der Neupositionierung so positioniert, dass der Flächeninhalt und/oder die Form der wenigstens einen Referenzfläche von der Beleuchtungseinrichtung erneut erfasst wird.
-
Mit Hilfe der Erfindung ist es möglich, dass postoperative Aufnahmen unter den gleichen Bedingungen (Position der Aufnahmeeinrichtung zum Patienten und/oder zum Patiententisch) erfolgen, wie die präoperativen Aufnahmen. Mit der Erfindung wird der Bediener der Aufnahmeeinrichtung mit der Erfindung in die Lage versetzt, die Aufnahmeeinrichtung in eine zweite Aufnahmeposition zu überführen, die mit einer ersten Aufnahmeposition identisch oder dieser ersten Aufnahmeposition zumindest angenähert ist. Erfolgt die Positionierung der Aufnahmeeinrichtung nicht durch einen Bediener, sondern ist die Aufnahmeeinrichtung selbstpositionierend ausgeführt, so wird mit der Erfindung die Aufnahmeeinrichtung in die Lage versetzt, die Aufnahmeposition einzunehmen. Das durch die Erfindung ermöglichte wiederholgenaue Anfahren der Aufnahmeposition führt zu einer kürzeren Behandlung, einer genaueren Bewertung der Behandlungsergebnisse und einer Verringerung der Patientenstrahlendosis.
-
Ein Erfassen des Flächeninhalts und/oder der Form der wenigstens einen Referenzfläche bedeutet dabei nicht, dass die Größen des Flächeninhalts zahlenmäßig ermittelt oder dass die genaue geometrische Form der Referenzfläche bestimmt werden. Das Erfassen bezieht sich lediglich auf das Feststellen eines vorliegenden Flächeninhalts und/oder das Feststellen einer vorliegenden Form mit den optischen Mitteln der Beleuchtungseinrichtung. Die optischen Mittel werden zu diesem Zweck derart eingestellt, dass das durch sie erzeugte Lichtmuster den Flächeninhalt und/oder die Form der wenigstens einen Referenzfläche repräsentiert. Dadurch, dass in der Einstellung der Beleuchtungseinrichtung der Flächeninhalt und/oder die Form der wenigstens einen Referenzfläche abgebildet ist, ist eine erneute Positionierung der Aufnahmeeinrichtung mit zeitlichem Abstand möglich. Die bei einer Neupositionierung angestrebte Aufnahmeposition stimmt dann mit der ursprünglichen Aufnahmeposition zumindest annähernd überein, wenn die Beleuchtungseinrichtung bei unveränderter Einstellung den Flächeneinhalt und/oder die Form der wenigstens einen Referenzfläche erneut erfasst, das entsprechende Lichtmuster also wieder hergestellt ist.
-
Bei den dem Patienten zugeordneten Referenzflächen handelt es sich vorzugsweise um Referenzflächen, die unmittelbar an dem Patienten selbst angebracht sind. Die Referenzflächen können aber auch an einem Patiententisch oder einem anderen, dem Patienten zugeordneten Gegenstand angebracht sein, solange eine zumindest zeitweise unveränderliche Lagebeziehung zwischen dem Patienten und dem Gegenstand besteht.
-
Referenzflächen können dabei zusätzliche, für diesen Zweck angebrachte Objekte sein. Als Referenzflächen können aber auch Objekte oder Strukturen verwendet werden, die aufgrund der Gegebenheiten, wie beispielsweise einer bevorstehenden Operation, bereits vorhanden sind.
-
Sind Referenzflächen an einem sich bewegenden Bereich des Patienten angebracht, beispielsweise an dem Brustkorb, dann kann es aufgrund von Patientenbewegungen zu Ungenauigkeiten kommen. Besonders in solchen Fällen hat sich die Verwendung von nicht unmittelbar an dem Patienten angebrachten Referenzflächen als besonders vorteilhaft erwiesen, ebenso wie die Verwendung von Referenzflächen an benachbarten, nicht oder weniger bewegten Patientenbereichen, wie einem Bein oder Arm.
-
Eine Neupositionierung ist bereits bei der Verwendung einer einzigen Referenzfläche möglich. Werden mehrere Referenzflächen verwendet, erhöht sich die Genauigkeit der Neupositionierung. Wie Versuche gezeigt haben, kann bereits bei einer Verwendung von zwei Referenzflächen eine Neupositionierung mit einer Genauigkeit von ±5 mm erfolgen. Eine solche gute Übereinstimmung der Aufnahmepositionen ist sehr zu begrüßen. Mit der Erfindung wird aber auch bei weniger genauen Neupositionierungen eine gegenüber dem Stand der Technik signifikante Erhöhung der Positionierungsgenauigkeit erreicht.
-
Die Beleuchtungseinrichtung zur Erfassung der wenigstens einen Referenzfläche umfasst zumindest eine Lichtquelle. Hierfür sind alle geeigneten optischen Lichtquellen einsetzbar. Die Beleuchtungseinrichtung ist der Aufnahmeeinrichtung zugeordnet. Das bedeutet, dass die Beleuchtungseinrichtung eine dauerhaft unveränderliche oder zumindest wieder herstellbare Lagebeziehung mit der Aufnahmeeinrichtung aufweist. Im einfachsten Fall ist die Beleuchtungseinrichtung mit der Aufnahmeeinrichtung fest verbunden. Die Beleuchtungseinrichtung kann dabei in die Aufnahmeeinrichtung integriert sein. Es ist jedoch ebenfalls möglich, Aufnahmeeinrichtungen mit einer geeigneten Beleuchtungseinrichtung nachzurüsten. In der Aufnahmeeinrichtung ist die Beleuchtungseinrichtung vorzugsweise in der Nähe des Aufnahmesensors, Detektors oder dergleichen und/oder – je nach Bauart und Funktionsweise – in der Nähe der Strahlungsquelle angeordnet.
-
Die Wahl der verwendeten Referenzflächen sowie die Wahl der verwendeten Beleuchtungseinrichtung ist in erster Linie von der Art und Weise der Erfassung der Referenzflächen abhängig.
-
In einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird der Flächeninhalt der wenigstens einen Referenzfläche dadurch erfasst, dass die Referenzfläche unter Verwendung wenigstens eines Lichtbündels ausgeleuchtet wird. Die Beleuchtungseinrichtung wird mit anderen Worten so eingestellt, dass die Referenzfläche ausgeleuchtet wird. Das erzeugte Lichtmuster ist eine ausgedehnte, dem Flächeninhalt der Referenzflächen entsprechende Lichtfläche. In diesem Fall sind geometrisch aufeinander abgestimmte Referenzflächen und Beleuchtungseinrichtungen besonders geeignet. Bei den Referenzflächen handelt es sich im einfachsten Fall um kreisrunde Markierungen, beispielsweise in Form von Aufklebern, die an dem Patienten angebracht sind. Anstelle von Aufklebern können andere preiswerte und schnelle zu befestigende Objekte mit geeigneter Referenzfläche verwendet werden.
-
Die Beleuchtungseinrichtung umfasst in diesem Fall eine fokussierbare Lichtquelle, die beispielsweise ein divergentes oder konvergentes Lichtbündel aussendet. Mit Hilfe der Fokussierung wird das konische Lichtbündel derart auf die Referenzfläche gerichtet, dass die Referenzfläche vollständig ausgeleuchtet ist. Somit ist der Flächeneinhalt der Referenzfläche erfasst und als Fokuseinstellung der Lichtquelle manifestiert.
-
Bei einer Neupositionierung ist die gewünschte Aufnahmeposition der Aufnahmeeinrichtung erreicht, wenn das Lichtbündel die Markierung erneut vollständig ausleuchtet und somit das ursprüngliche Lichtmuster erneut vorliegt.
-
Der Schritt des Ausleuchtens der Referenzfläche kann zugleich für eine Kalibrierung der Aufnahmeeinrichtung verwendet werden. Auch können bereits vorhandene Marker als Referenzflächen verwendet werden, beispielsweise solche, die als Landmarken für eine Registrierung von Bilddaten oder die perspektivische Orientierung eingesetzt werden.
-
Die Beleuchtungseinrichtung weist vorzugsweise für jede Referenzfläche eine eigene Lichtquelle auf. Bei der Lichtquelle kann es sich beispielsweise um eine Leuchtdiode (LED) oder eine Laserdiode handeln. Referenzflächen und/oder Lichtbündel können auch nichtrund ausgeführt sein, beispielsweise rechteckig. Entsprechend die geometrischen Formen von Referenzfläche und Lichtbündel einander, dann ist eine besonders einfache optische Auswertung oder Kontrolle möglich. Um die Querschnittsform des Lichtbündels an die Form der Referenzfläche anzupassen, kann die Beleuchtungseinrichtung Linsen oder andere geeignete optische Abbildungsmittel umfassen.
-
Sowohl die initiale Positionierung, als auch die Neupositionierung kann manuell durch den Bediener als auch teil- oder vollautomatisch erfolgen. Das betrifft insbesondere die Teilschritte des Ausrichtens des Lichtbündels auf die Referenzfläche sowie des Fokussierens des Lichtbündels zum Zweck des Ausleuchtens der Referenzfläche, einschließlich des Feststellens des erreichten Grades der Ausleuchtung. Hierfür kann die Beleuchtungseinrichtung mit einem geeigneten Kamerasystem mit angeschlossener Auswerteeinheit verbunden sein. Die Auswerteeinheit dient dabei zur Ausgabe der entsprechenden Informationen an den Bediener und/oder zur Übertragung entsprechender Informationen an eine Steuereinheit einer elektromotorisch angetriebenen Fokussiervorrichtung für die Lichtquelle.
-
In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung wird die Form der wenigstens einen Referenzfläche dadurch erfasst, dass mindestens drei voneinander beabstandete Punkte der wenigstens einen Referenzfläche unter Verwendung einer entsprechenden Anzahl von Lichtbündeln anvisiert oder angepeilt werden. Die Beleuchtungseinrichtung wird mit anderen Worten so eingestellt, dass die Form der wenigstens einen Referenzfläche erfasst wird. Das erzeugte Lichtmuster umfasst mehrere, entsprechend der Form der Referenzfläche zueinander angeordnete Lichtpunkte. Der Durchmesser dieser Lichtpunkte ist vorzugsweise eng begrenzt ist, um eine möglichst genaue Anvisierung zu ermöglichen. Diese Punkte werden nachfolgend auch als Referenzpunkte bezeichnet.
-
Bei der Referenzfläche handelt es sich in einem einfachen Fall um ein Operationsfeld, wie es mit vier sich überlappenden Tüchern abgegrenzt wird. Die Rechteckform des Operationsfeldes ausnutzend werden alle vier Eckpunkte des Operationsfeldes anvisiert, so dass sich ein aus vier Lichtpunkten bestehendes Lichtmuster ergibt. Eine Erfassung der Form des Operationsfeldes zur Ausführung der Erfindung wäre bereits auch bei der Anvisierung von drei Eckpunkten möglich.
-
Ein solches durch Tücher abgegrenztes Operationsfeld ist als Referenzfläche geeignet, da sich seine Lage zum Patienten während und nach der Operation üblicherweise nicht verändert.
-
Vorzugsweise ist in diesem Fall eine weitere Referenzfläche innerhalb des Operationsfeldes vorgesehen, um eine etwaige Veränderung der Lage des Operationsfeldes feststellen zu können.
-
Als Referenzfläche eignet sich grundsätzlich jede beliebige, dem Patienten zugeordnete Struktur, vorzugsweise eine geometrische Figur, etwa in Form eines Dreiecks oder Vierecks, deren als Referenzpunkte dienende Eckpunkte beispielsweise als Kreuze mit einem Kugelschreiber oder einem anderen Stift auf die Haut des Patienten gemalt oder durch kleine Aufkleber markiert sind.
-
Von der zuvor beschriebenen ersten Ausführungsform unterscheidet sich diese Variante dadurch, dass kein Ausleuchten einer Fläche erfolgt. Ein entsprechend geformtes Lichtbündel ist daher nicht erforderlich. Die Beleuchtungseinrichtung umfasst statt dessen eine Mehrzahl von Lichtquellen, die zum Anvisieren der Referenzpunkte geeignet sind. Vorzugsweise handelt es sich um Strahler, die ein sehr dünnes Lichtbündel abgeben, wie beispielsweise Laserdioden. Durch ein Anvisieren der Punkte wird die Form der Referenzfläche erfasst und in Gestalt der Winkelbeziehungen der einzelnen Lichtquellen, genauer gesagt der Strahlungsachsen der einzelnen Laserdioden, zueinander manifestiert. Bei einer Neupositionierung ist die gewünschte Aufnahmeposition der Aufnahmeeinrichtung erreicht, wenn – ohne eine Änderung der Winkelbeziehungen der einzelnen Lichtquellen zueinander – die Referenzpunkte erneut anvisiert werden, die Enden der Lichtbündel also erneut auf den Referenzpunkten liegen und somit das ursprüngliche Lichtmuster erneut vorliegt.
-
Sowohl die initiale Positionierung, als auch die Neupositionierung kann wiederum manuell durch den Bediener als auch teil- oder vollautomatisch erfolgen. Das betrifft insbesondere den Teilschritt des Anvisierens der Referenzpunkte, einschließlich des Feststellens der erreichten Überdeckungen. Hierfür kann die Beleuchtungseinrichtung mit einem geeigneten Kamerasystem mit angeschlossener Auswerteeinheit verbunden sein. Die Auswerteeinheit dient dabei zur Ausgabe der entsprechenden Informationen an den Bediener und/oder zur Übertragung entsprechender Informationen an eine Steuereinheit einer elektromotorisch angetriebenen Visiervorrichtung für die Lichtquellen.
-
In einer dritten Ausführungsform der Erfindung wird sowohl der Flächeninhalt als auch die Form der wenigstens einen Referenzfläche erfasst. Hierzu werden die Mittel und Funktionalitäten der beiden zuvor beschriebenen Ausführungsformen auf geeignete Weise miteinander kombiniert.
-
Eine besonders vorteilhafte Anwendung findet die Erfindung, insbesondere in Gestalt der drei zuvor beschriebenen Ausführungsformen, bei mobilen C-Bogen-Geräten, wie sie beispielsweise in Krankenhäusern eingesetzt werden. Die Erfindung ist jedoch nicht auf C-Bogen- oder Röntgengeräte allgemein beschränkt, sondern lässt sich grundsätzlich bei allen medizinischen bildgebenden Verfahren anwenden, unabhängig von der Art der erzeugten Bilddaten (Schnittbilder, Projektionsbilder, Oberflächenabbildungen) und auch unabhängig davon, ob die Bilderzeugung unter Verwendung von Röntgenstrahlung, Radionukliden, Ultraschall, Kernspinresonanz, Infrarotstrahlung oder sichtbarem Licht erfolgt.
-
Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
-
1 eine Überblicksdarstellung des ersten Ausführungsbeispiels,
-
2 eine Detaildarstellung der Aufnahmevorrichtung aus 1,
-
3 eine Detaildarstellung des Patienten aus 1,
-
4 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Systems,
-
5 eine Überblicksdarstellung des zweiten Ausführungsbeispiels,
-
6 eine erste Detaildarstellung des Patienten aus 5,
-
7 eine zweite Detaildarstellung des Patienten aus 5.
-
Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
-
In einem ersten Ausführungsbeispiel (1 bis 4) wird als Aufnahmeeinrichtung zur Durchführung medizinischer Aufnahmen eines Patienten 2 ein C-Bogen-Röntgengerät 1 gezeigt. Das Röntgengerät 1 umfasst unter anderem eine Röntgenröhre 3 und einen Röntgendetektor 3, siehe 4. Aufbau und Funktionsweise eines solchen Röntgengerätes 1 sind dem Fachmann bekannt.
-
Das erfindungsgemäße System 10 zur Positionierung des Röntgengerätes 1 umfasst eine in das Röntgengerät 1 integrierte Beleuchtungseinrichtung 5 und eine Anzahl von Referenzflächen. Auf einem Patiententisch 8 liegt der Patient 2 mit einem zu untersuchenden Bereich 9. Zu beiden Seiten des zu untersuchenden Bereiches 9 sind an dem Patienten 2 kreisrunde Marker 6, 7 als Referenzflächen aufgeklebt. Die Marker 6, 7 weisen beispielsweise einen Durchmesser von 3 cm auf. Die Beleuchtungseinrichtung 5 umfasst eine Anzahl von Lichtquellen, hier zwei Laserdioden 11, die jeweils ein konisches Lichtbündel 12 aussenden. Die Beleuchtungseinrichtung 5 umfasst für jede Laserdiode 11 eine Einstellvorrichtung 14 zum Anvisieren eines Markers 6, 7. Die Beleuchtungseinrichtung 5 umfasst weiterhin für jede Laserdiode 11 eine Fokussiervorrichtung 15 zum Fokussieren des Lichtbündels 12. Ein Bediener des Röntgengerätes 1 stellt die beiden Lichtbündel 12 mit Hilfe der Einstellvorrichtungen 14 und der Fokussiervorrichtungen 15 so ein, dass beide Marker 6, 7 ausgeleuchtet werden. Die durch die Enden der Lichtbündel 12 abgebildeten Lichtflächen entsprechend dann den Flächeninhalten der Marker 6, 7. Die Einstellungen der Einstellvorrichtungen 14 und der Fokussiervorrichtungen 15 repräsentieren somit die Flächeninhalte der beiden Marker 6, 7. Anschließend wird in der so festgehaltenen Aufnahmeposition des Röntgengerätes 1 eine Röntgenaufnahme des zu untersuchenden Bereiches 9 durchgeführt. Soll nun nach einer Operation oder eine sonstigen Behandlung des Patienten 2 erneut eine Röntgenaufnahme des zu untersuchenden Bereiches 9 durchgeführt werden, wird das zuvor aus der Aufnahmeposition entfernte Röntgengerät 1 von dem Bediener wieder in eine Position gebracht, die ungefähr der ursprünglichen Aufnahmeposition entspricht. Anschließend positioniert der Bediener das Röntgengerät 1 so, dass die beiden Lichtbündel 12 der unveränderten Beleuchtungseinrichtung 5 die Marker 6, 7 erneut ausleuchten. Ist dies der Fall, wurde die ursprüngliche Aufnahmeposition des Röntgengerätes 1 wieder aufgefunden.
-
In einem zweiten Ausführungsbeispiel (5 bis 7) wird erneut ein C-Bogen-Röntgengerät gezeigt.
-
Das erfindungsgemäße System 10 zur Positionierung des Röntgengerätes 1 umfasst in diesem Fall eine in das Röntgengerät 1 integrierte Beleuchtungseinrichtung 5 mit acht Laserdioden 11, die jeweils ein sehr dünnes Lichtbündel aussenden und eine punktförmige Lichtfläche erzeugen. Auf dem Patiententisch 8 liegt der Patient 2 mit einem zu untersuchenden Bereich 9. Dabei ist bereits ein Operationsfeld 16 mit vier sich überlappenden Tüchern 17 abgegrenzt. Dieses rechteckige Operationsfeld 16 dient als erste Referenzfläche. Dabei dienen die vier Eckpunkte 18 des Operationsfeldes 16 als Referenzpunkte. Innerhalb des Operationsfeldes 16 befindet sich eine zweite rechteckige, nur mit durchbrochenen Linien dargestelltes Rechteck 19, das als weitere Referenzfläche dient. Die Eckpunkte des Rechtecks 19 sind in Gestalt von kreuzförmigen Markierungen 20 auf die Haut des Patienten 2 gemalt und dienen als weitere Referenzpunkte. Diese innere Referenzfläche ist nur in 7 dargestellt. Die Beleuchtungseinrichtung 5 umfasst für jede der acht Laserdioden 11 eine Einstellvorrichtung 14 zum Anvisieren eines der Referenzpunktes 18, 19. Ein Bediener des Röntgengerätes 1 stellt die acht Lichtbündel 12 mit Hilfe der Einstellvorrichtungen 14 so ein, dass alle acht Punkte 18, 19 anvisiert werden. Die Einstellungen der Einstellvorrichtungen 14 repräsentieren dann die Formen der beiden Referenzflächen 16, 20. Zum Zweck der Neupositionierung positioniert der Bediener das Röntgengerät 1 so, dass die acht Lichtbündel 12 die Referenzpunkte 18, 19 erneut anvisieren. Ist dies der Fall, wurde die ursprüngliche Aufnahmeposition des Röntgengerätes 1 wieder aufgefunden.
-
Der Aufbau der Beleuchtungseinrichtung 5 in dem zweiten Ausführungsbeispiel entspricht im wesentlichen dem Aufbau der Beleuchtungseinrichtung 5 in dem ersten Ausführungsbeispiel. Jedoch sind keine Fokussierungsvorrichtungen 15 erforderlich.
-
Zur automatischen Neupositionierung des Röntgengerätes 1 kann das System 10 Positioniermitteln 21 umfassen, beispielsweise in Form von elektromotorisch angetriebenen Stellmitteln, die von einer geeigneten Steuereinheit angesteuert werden (nicht dargestellt).
-
Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht auf die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Röntgengerät
- 2
- Patient
- 3
- Röntgenröhre
- 4
- Röntgendetektor
- 5
- Beleuchtungseinrichtung
- 6
- Marker
- 7
- Marker
- 8
- Patiententisch
- 9
- Untersuchungsbereich
- 10
- System
- 11
- Laserdiode
- 12
- Lichtbündel
- 13
- (frei)
- 14
- Einstellvorrichtung
- 15
- Fokussiervorrichtung
- 16
- Operationsfeld
- 17
- Tuch
- 18
- Eckpunkt
- 19
- Rechteck
- 20
- Markierung
- 21
- Positioniermittel