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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Parksperren-Systems eines Getriebes. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs, nämlich zur Durchführung eines Remote-Starts des Fahrzeugs, und eine Steuerungseinrichtung zur Durchführung der Verfahren.
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Parksperren-Systeme für automatische Getriebe eines Fahrzeugs sind aus dem Stand der Technik, so zum Beispiel aus der
DE 10 2005 001 548 A1 , hinlänglich bekannt. So umfassen bekannte Parksperren-Systeme für Getriebe eine Parksperre sowie einen Parksperren-Aktuator zum Einlegen und Auslegen der Parksperre. Bei dem Parksperren-Aktuator handelt es sich typischerweise um einen hydraulisch betätigten Parksperren-Zylinder, der zum Auslegen der Parksperre mit einem ausreichend hohen Hydraulikdruck beaufschlagt werden muss. Dann, wenn im Getriebe ein zum Betätigen des Parksperren-Aktuators ausreichender Hydraulikdruck bereitgestellt werden kann, kann die Parksperre mit Hilfe des Parksperren-Aktuators ausgelegt werden. Dann, wenn dieser Hydraulikdruck im Getriebe nicht bereitgestellt werden kann, kann die Parksperre vom Parksperren-Aktuator nicht ausgelegt werden. Vielmehr wird dann die Parksperre des Parksperren-Systems automatisch eingelegt. Bekannte Parksperren-Systeme verfügen ferner über einen Parksperren-Sensor, mit Hilfe dessen der Zustand der Parksperre erfasst werden kann. So kann mit einem Parksperren-Sensor detektiert werden, ob die Parksperre eingelegt oder ausgelegt ist.
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Ferner ist es bekannt, dass eine Parksperre auch dann im ausgelegten Zustand gehalten werden kann, wenn im Getriebe kein ausreichend hoher Hydraulikdruck vorliegt, und zwar dann, wenn fahrerseitig ein Getriebewählhebel ausgehend von einer Wählhebel-Position, die nicht der Park-Position des Wählhebels entspricht, in die Neutral-Position überführt wird und nachfolgend das Antriebsaggregat des Fahrzeugs bzw. die Zündung desselben ausgeschaltet wird. Der Parksperren-Aktuator kann dann die Parksperre durch eine mechanische Verriegelung im Neutral-Zustand halten, und zwar auch dann, wenn im Getriebe kein Hydraulikdruck bereitgestellt werden kann, der eigentlich zum Auslegen der Parksperre erforderlich ist. Dies ist für einen Waschstraßenbetrieb des Fahrzeugs von Vorteil.
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In der hydraulischen Ansteuerung des Parksperren-Aktuators, der typischerweise über ein Magnetventil mit Hydraulikdruck beaufschlagt wird, können Fehlzustände auftreten, die dazu führen, dass die Parksperre, obwohl für das Getriebe ein Park-Zustand desselben angefordert wird, ausgelegt wird bzw. nicht eingelegt werden kann. Dies kann dann dazu führen, dass bei startendem oder laufendem Antriebsaggregat des Fahrzeugs das Fahrzeug ungewollt anfährt. Dann, wenn in einer solchen Situation ein Fahrer im Fahrzeug ist, kann fahrerseitig durch Betätigung der Fahrzeugbremse einem Anfahren des Fahrzeugs infolge der ungewollt ausgelegten Parksperre entgegengewirkt werden.
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Sollte jedoch ein sogenannter Remote-Start eines Antriebsaggregats des Fahrzeugs zugelassen sein, also ein Fahrzeugfernstart ohne im Fahrzeug befindlichen Fahrer, so muss sichergestellt sein, dass die Parksperre selbst bei einem hydraulischen Fehler in der Ansteuerung des Parksperren-Aktuators nicht ausgelegt werden kann. Über eine Parksperren-Absicherung des Parksperren-Systems kann ein Auslegen der Parksperre selbst dann verhindert werden, wenn der Parksperren-Aktuator zum Auslegen der Parksperre mit einem zum Betätigen desselben ausreichenden Hydraulikdruck angesteuert wird. Bei einer solchem Parksperren-Absicherung kann es sich um eine mechanische Verriegelung der Parksperre im Park-Zustand des Getriebes handeln. Alternativ kann es sich bei der Parksperren-Absicherung um eine hydraulische Sperrschaltung oder um eine definierte Leckagestelle am Parksperren-Aktuator, mit Hilfe derer bei Ansteuerung des Parksperren-Aktuators mit dem zum Auslegen der Parksperre erforderlichen Hydraulikdruck die tatsächliche Druckbeaufschlagung des Parksperren-Aktuators mit dem Hydraulikdruck vermieden werden kann.
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Bei einer solchen Parksperren-Absicherung, die ein Auslegen der Parksperre auch dann verhindert, wenn der Parksperren-Aktuator zum Auslegen der Parksperre mit einem zum Betätigen desselben ausreichenden Hydraulikdruck angesteuert wird, handelt es sich um eine sicherheitsrelevante Funktion eines Parksperren-Systems, deren ordnungsgemäße Funktionsweise überwacht werden muss. Bislang sind keine Verfahren bekannt, mit Hilfe derer die ordnungsgemäße Funktion einer solchen Parksperren-Absicherung eines Parksperren-Systems einfach und zuverlässig überprüft werden kann.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein neuartiges Verfahren zum Betreiben eines Parksperren-Systems eines automatischen Getriebes, ein neuartiges Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs, nämlich zur Durchführung eines Remote-Starts des Fahrzeugs, und eine Steuerungseinrichtung zur Durchführung der Verfahren zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben eines Parksperren-Systems eines automatischen Getriebes gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird dann, wenn als Getriebezustand ein von einem Park-Zustand des Getriebes abweichender Getriebezustand angefordert und weiterhin ein zum Betätigen des Parksperren-Aktuators ausreichender Hydraulikdruck im Getriebe bereitgestellt wird, zur Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung zunächst die Parksperren-Absicherung aktiviert oder aktiv gehalten, anschließend wird der Parksperren-Aktuator mit dem zum Betätigen desselben ausreichenden Hydraulikdruck angesteuert, und darauffolgend wird für eine definierte Überwachungszeitspanne mit Hilfe des Parksperren-Sensors überwacht, ob bei aktiver Parksperren-Absicherung und bei angesteuertem Parksperren-Aktuator die Parksperre ihren eingelegten Zustand verlässt oder nicht verlässt, wobei dann, wenn hierbei festgestellt wird, dass die Parksperre bei aktiver Parksperren-Absicherung und bei angesteuertem Parksperren-Aktuator ihren eingelegten Zustand verlässt, auf eine nicht ordnungsgemäße Funktionsweise der Parksperren-Absicherung des Parksperren-Systems geschlossen wird, wohingegen dann, wenn hierbei festgestellt wird, dass die Parksperre bei aktiver Parksperren-Absicherung und bei angesteuertem Parksperren-Aktuator ihren eingelegten Zustand nicht verlässt, auf eine ordnungsgemäße Funktionsweise der Parksperren-Absicherung des Parksperren-Systems geschlossen wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine einfache und zuverlässige Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung eines Parksperren-Systems. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung des Parksperren-Systems bei ohne Komfort- und Verfügbarkeitsbeschränkungen des Fahrzeugs.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung wird die Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung des Parksperren-Systems nur dann durchgeführt, wenn zusätzlich eine Fahrzeugbremse betätigt ist und/oder ein gemessener oder berechneter Neigungswert des Fahrzeugs kleiner als ein vorgegebener Grenzwert ist.
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Dann, wenn als weiteres Einstiegskriterium in die Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung zusätzlich die Betätigung der Fahrzeugbremse verwendet wird, kann ein ungewolltes Anfahren des Fahrzeugs infolge der Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung verhindert werden.
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Dann, wenn als zusätzliches Einstiegskriterium in die Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung der Neigungswert des Fahrzeugs verwendet wird, kann vermieden werden, dass sich bei der Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung Schläge im Antriebsstrang ausbildet, die durch das Auslegen einer mechanisch verspannten Parksperre ausgelöst werden können.
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Nach einer weiteren, vorteilhaften Weiterbildung wird dann, wenn Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung des Parksperren-Systems die zuvor inaktive Parksperren-Absicherung aktiviert wird, der Beginn der Überwachungszeitspanne um eine definierte Aktivierungszeit verzögert. Mit dieser Weiterbildung wird berücksichtigt, dass nach dem Aktivierung der Parksperren-Absicherung eine definierte Aktivierungszeit verstreichen sollte, bis nach Ablauf der definierten Aktivierungszeit für die Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung stabile hydraulische Druckverhältnisse im Parksperren-System vorliegen.
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Vorzugsweise wird ein von dem Park-Zustand des Getriebes abweichender Getriebezustand fahrerseitig angefordert, nämlich dann, wenn fahrerseitig ein Getriebewählhebel aus der Park-Position in eine von der Park-Position abweichende Getriebewählhebel-Position überführt wird. Dann, wenn alternativ ein von dem Park-Zustand des Getriebes abweichender Getriebezustand steuerungsseitig angefordert wird, wird die Überprüfung der ordnungsgemäßen Funktionsweise der Parksperren-Absicherung des Parksperren-Systems nur dann durchgeführt, wenn zusätzlich eine Fahrzeugbremse betätigt ist.
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Die Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung kann demnach bei einer fahrerseitigen oder steuerungsseitigen Anforderung des Park-Zustands für das Getriebe durchgeführt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs, nämlich zur Durchführung eines Remote-Starts eines Antriebaggregats des Fahrzeugs, ist in Anspruch 7 definiert. Die erfindungsgemäße Steuerungseinrichtung ist in Anspruch 11 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 ein exemplarisches Schema eines Fahrzeugs; und
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2 ein Zeitdiagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben eines Parksperren-Systems eines Getriebes des Fahrzeugs.
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Die hier vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Parksperren-Systems eines Getriebes, weiterhin ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs, nämlich durch Durchführung eines Remote-Starts des Fahrzeugs, sowie eine Steuerungseinrichtung zur Durchführung der Verfahren.
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1 zeigt schematisiert ein Fahrzeug, welches ein Antriebsaggregat 1, ein automatisches Getriebe 2 und einen Abtrieb 3 aufweist, wobei das automatische Getriebe 2 zwischen das Antriebsaggregat 1 und den Abtrieb 3 geschaltet ist. Das Getriebe 2 wandelt Drehzahlen und Drehmomente und stellt so das Zugkraftangebot des Antriebsaggregats 1 am Abtrieb 3 bereit.
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Das automatische Getriebe 2 umfasst ein Parksperren-System 4, wobei das Parksperren-System 4 eine Parksperre 5 umfasst, die von einem Parksperren-Aktuator 6 des Parksperren-Systems 4 eingelegt und ausgelegt werden kann.
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Beim Parksperren-Aktuator 6, der dem Einlegen und Auslegen der Parksperre 5 dient, handelt es sich typischerweise um einen hydraulisch betätigten Parksperren-Zylinder, der dann, wenn derselbe mit einem ausreichend hohen Hydraulikdruck beaufschlagt wird, die Parksperre 5 auslegt. Dann hingegen, wenn am Parksperren-Aktuator 6 kein zum Auslegen der Parksperre 5 ausreichend hoher Hydraulikdruck anliegt, wird die Parksperre 5 automatisch eingelegt.
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Das Parksperren-System 4 umfasst weiterhin eine Parksperren-Absicherung 7, wobei bei aktivierter Parksperren-Absicherung 7 auch dann ein Auslegen der Parksperre 5 verhindert werden kann, wenn der Parksperren-Aktuator 6 zum Auslegen der Parksperre angesteuert ist.
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Eine solche Parksperren-Absicherung 7 kann zum Beispiel über eine mechanische Verriegelung bzw. Rastierung der Parksperre 5 mit Hilfe des Parksperren-Aktuators 6 im Park-Zustand derselben bereitgestellt werden. Alternativ kann die Parksperren-Absicherung 7 über eine gezielt geschaltete Leckagestelle oder eine hydraulische Sperrschaltung realisiert werden, welche verhindern, dass der Parksperren-Aktuator 6 bei Ansteuerung des Parksperren-Aktuators 6 mit dem zum Auslegen der Parksperre 5 erforderlichen Hydraulikdruck tatsächlich mit dem Hydraulikdruck beaufschlagt wird.
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Das Parksperren-System 4 umfasst weiterhin einen Parksperren-Sensor 8, mit Hilfe dessen der Zustand der Parksperre erfasst werden kann. So kann mit Hilfe des Parksperren-Sensors 8 erfasst werden, ob die Parksperre 5 eingelegt oder ausgelegt ist.
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Der Betrieb des Antriebsaggregats 1 wird von einer Motorsteuerungseinrichtung 9 gesteuert bzw. geregelt, wozu die Motorsteuerungseinrichtung 9 mit dem Antriebsaggregat 1 Daten austauscht. Der Betrieb des Getriebes 2, inklusive der Betrieb des Parksperren-Systems 4 des Getriebes 2, wird von einer Getriebesteuerungseinrichtung 10 gesteuert bzw. geregelt, wozu die Getriebesteuerungseinrichtung 10 mit dem Getriebe 2 Daten austauscht. Ferner tauschen die Motorsteuerungseinrichtung 9 und die Getriebesteuerungseinrichtung 10 untereinander Daten aus.
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Ferner ist in 1 schematisiert ein Getriebewählhebel 11 gezeigt, der fahrerseitig betätigt werden kann und abhängig von der fahrerseitigen Betätigung verschiedene Getriebewählpositionen P, R, N bzw. D einnehmen kann. Mit der Getriebewählhebelposition P fahrerseitig wird ein Park-Zustand des Getriebes 2 angefordert. Mit der Getriebewählhebelposition N wird fahrerseitig ein Neutral-Zustand für das Getriebe 2 gefordert. Mit der Getriebewählhebelposition D wird ein Gang für ein Vorwärtsgang des Getriebes 2 und mit der Getriebewählhebelposition R ein Gang für eine Rückwärtsfahrt im Getriebe 2 angefordert.
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Die hier vorliegende Erfindung betrifft nach einem ersten Aspekt solche Details des Parksperren-Systems 4, mit Hilfe derer die ordnungsgemäße Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 des Parksperren-Systems 4 überprüft bzw. überwacht werden kann.
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Die Überprüfung der ordnungsgemäßen Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 des Parksperren-Systems 4 erfolgt dann, wenn als Getriebezustand eine von dem Park-Zustand des Getriebes 2 abweichender Getriebezustand angefordert wird und wenn weiterhin im Getriebe ein zum Betätigen des Parksperren-Aktuators 6 ausreichender Hydraulikdruck bereitgestellt wird.
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Sind diese beiden Einstiegsbedingungen bzw. Einstiegskriterien für die Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung 7 des Parksperren-Systems 4 kumulativ erfüllt, so wird zur Überprüfung der ordnungsgemäßen Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 zunächst die Parksperren-Absicherung 7 aktiviert oder aktiv gehalten, wobei anschließend der Parksperren-Aktuator 6 mit dem zum Betätigen desselben ausreichenden Hydraulikdruck angesteuert wird. Darauffolgend wird für eine definierte Überwachungszeitspanne mit dem Parksperren-Sensor 8 überwacht, ob bei aktivierter Parksperren-Absicherung 7 und bei angesteuertem Parksperren-Aktuator 6 die Parksperre 5 ihren eingelegten Zustand verlässt oder nicht verlässt.
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Dann, wenn festgestellt wird, dass die Parksperre 5 bei aktiver Parksperren-Absicherung 7 und bei angesteuertem Parksperren-Aktuator 6 ihren eingelegten Zustand, also den Park-Zustand, verlässt, wird auf eine nicht ordnungsgemäße Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 des Parksperren-Systems 4 geschlossen.
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Dann hingegen, wenn festgestellt wird, dass die Parksperre 5 bei aktiver Parksperren-Absicherung 7 und bei zum Auslegen der Parksperre 5 angesteuertem Parksperren-Aktuator 6 ihren eingelegten Zustand und damit den Park-Zustand nicht verlässt, wird auf eine ordnungsgemäße Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 des Parksperren-Systems 4 geschlossen.
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Weitere Details des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betreiben des Parksperren-Systems 4 werden nachfolgend unter Bezugnahme auf das Zeitdiagramm der 2 beschrieben, wobei in 2 über der Zeit t unterschiedliche Signalverläufe gezeigt sind. So verdeutlich ein zeitlicher Signalverlauf 12 einen angeforderten Getriebezustand. Der zeitliche Signalverlauf 13 visualisiert, ob die Parksperren-Absicherung 7 aktiv (A) oder inaktiv (iA) ist. Ein zeitlicher Signalverlauf 14 verdeutlicht, ob der Parksperren-Aktuator 6 mit einem zum Auslegen der Parksperre 5 ausreichenden Hydraulikdruck angesteuert wird oder nicht. Ein zeitlicher Signalverlauf 15 verdeutlicht eine mit Hilfe des Parksperren-Sensors 8 des Parksperren-Systems 4 erfasste Position der Parksperre 5.
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Im Zeitdiagramm der 2 wird zum Zeit t1 ein von Park-Zustand P des Getriebes 2 abweichender Getriebezustand angefordert, nämlich in 2 der Getriebezustand D für eine Vorwärtsfahrt. Weiterhin sei davon ausgegangen, dass in 2 bereits zum Zeitpunkt t1 ein zum Betätigen des Parksperren-Aktuators 5 ausreichender Hydraulikdruck im Getriebe 2 bereitgestellt werden kann. Zum Zeitpunkt t1 liegen demnach kumulativ die Einstiegsbedingungen für die Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung 7 vor.
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Zum Zeitpunkt t2 wird dann steuerungsseitig automatisch entweder die zuvor inaktive Parksperren-Absicherung 7 aktiviert oder eine zuvor aktive Parksperren-Absicherung aktiv gehalten. So ist in 2 in der durchgezogenen Linienführung für den Kurvenverlauf 13 verdeutlich, dass vor den Zeitpunkt t2 die Parksperren-Absicherung inaktiv ist (iA), wohingegen zum Zeitpunkt t2 die Parksperren-Absicherung 7 durch Wechsel auf den Zustand A aktiviert wird. Alternativ hierzu kann auch vorgesehen sein, dass bereits vor dem Zeitpunkt t1 und damit vor dem Zeitpunkt t2 die Parksperren-Absicherung 7 aktiv war. Dies ist durch die gestrichelte Linienführung für den Kurvenverlauf 13 vor dem Zeitpunkt t2 gezeigt.
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Im Anschluss an das Aktivieren der Parksperren-Absicherung 7 bzw. an das Aktivhalten derselben wird zum Zeitpunkt t3 der Parksperren-Aktuator 6 mit dem zum Betätigen desselben ausreichenden Hydraulikdruck angesteuert, zum Beispiel dadurch, dass ein Hydraulikventil zum Ansteuern des Parksperren-Aktuators 6 geöffnet wird. Dies erfolgt in 2 gemäß dem Kurvenverlauf 14 zum Zeitpunkt t3.
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Darauffolgend wird für eine definierte Überwachungszeitspanne Δt2, die sich zwischen Zeitpunkten t3 und t4 erstreckt, mit Hilfe des Parksperren-Sensors 8 des Parksperren-Systems 4 überwacht, ob bei aktiver Parksperren-Absicherung 7 und bei angesteuertem Parksperren-Aktuator 6 die Parksperre 5 ihren eingelegten Zustand verlässt oder nicht verlässt.
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Dann, wenn hierbei festgestellt wird, dass die Parksperre 5 des Parksperren-Systems 4 bei aktivierter Parksperren-Absicherung 7 und bei angesteuertem Parksperren-Aktuator 6 ihren eingelegten Zustand und demnach den Park-Zustand verlässt, wird auf eine nicht ordnungsgemäße Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 des Parksperren-Systems 4 geschlossen. Dies ist in 2 für die gestrichelte Linienführung des Kurvenverlaufs 15 der Fall.
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Wird hingegen während der Überwachungszeitspanne Δt2 festgestellt, dass die Parksperre 5 des Parksperren-Systems 4 bei aktiver Parksperren-Absicherung 7 und bei angesteuertem Parksperren-Aktuator 6 ihren eingelegten Zustand und damit den Park-Zustand nicht verlässt, sondern erst nach Deaktivierung der Parksperren-Absicherung 7 zum Zeitpunkt t4, so wird auf eine ordnungsgemäße Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 des Parksperren-Systems 4 geschlossen. Dies ist in 2 für die durchgezogene Linienführung des Kurvenverlaufs 15 der Fall.
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Das Ergebnis der obigen Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung 7 des Parksperren-Systems 4 wird vorzugsweise in einemnichtflüchtigen Speicher einer Steuerungseinrichtung, die der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dient, gespeichert. Bei dieser Steuerungseinrichtung handelt es sich vorzugweise um die Getriebesteuerungseinrichtung 10.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die obige Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung 7 des Parksperren-Systems 4 nur dann durchgeführt wird, wenn mindestens ein weiteres Einstiegskriterium für die Funktionsüberprüfung erfüllt ist. So kann vorgesehen sein, dass die Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung nur dann durchgeführt wird, wenn zusätzlich eine Fahrzeugbremse des Fahrzeugs betätigt ist und/oder ein gemessener oder berechneter Neigungswert des Fahrzeugs kleiner als ein vorgegebener Grenzwert ist.
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Dann, wenn die Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung 7 nur bei betätigter Fahrzeugbremse, zum Beispiel bei betätigter Feststellbremse oder betätigter Betriebsbremse, zugelassen wird, kann ein ungewolltes Anfahren des Fahrzeugs bei der Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung 7 verhindert werden.
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Dann, wenn die Funktionsüberprüfung nur dann durchgeführt wird, wenn der Neigungswert des Fahrzeugs kleiner als ein vorgegebener Grenzwert ist, wird vermieden, dass die Funktionsüberprüfung dann durchgeführt wird, wenn infolge einer zu großen Neigung des Fahrzeugs die Parksperre 5 des Parksperren-Systems 4 mechanisch verspannt ist. Infolge einer solchen mechanischen Verspannung der Parksperre 5 können sich bei Durchführung der Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung 7, nämlich beim Auslegen der Parksperre 5, als unkomfortabel empfundene Stöße im Antriebsstrang ausbilden. Dies kann dann mit der Weiterbildung der Erfindung vermieden werden.
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Dann, wenn zur Überprüfung der ordnungsgemäßen Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 eine zuvor inaktive Parksperren-Absicherung 7 zunächst aktiviert wird, wird der Beginn der Überwachungszeitspanne Δt2, die mit der hydraulischen Ansteuerung des Parksperren-Aktuators 6 beginnt, um eine definierte Aktivierungszeit Δt1 verzögert, um so sicherzustellen, dass zum Zeitpunkt t3 definierte Druckverhältnisse im Getriebe 2 vorliegen. Insbesondere dann, wenn die Parksperren-Absicherung 7 bereits zuvor aktiviert war, kann auf diese definierte Aktivierungszeit Δt1, um welche die Überwachungszeitspanne Δt2 bzw. die hydraulische Ansteuerung des Parksperren-Aktuators 6 verzögert wird, verzichtet werden, wobei dann die Zeitpunkte t2 und t3 zusammenfallen.
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Bei dem Einstiegskriterium in die Überwachungsfunktion für die Parksperren-Absicherung 7, dass ein von einem Park-Zustand des Getriebes 2 abweichender Getriebezustand angefordert werden muss, kann es sich um eine fahrerseitige Anforderung handeln, nämlich dadurch, dass fahrerseitig der Getriebewählhebel 11 aus der Park-Position P in eine von der Park-Position P abweichende Getriebewählhebel-Position überführt wird. In diesem Fall wird dann die Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung 7 an eine fahrerseitige Betätigung des Getriebewählhebels 11 gekoppelt. Das Verlassen des Park-Zustands im Getriebe 2 wird durch das erfindungsgemäße Verfahren nur unwesentlich verzögert, so dass dann die Funktionsüberprüfung für einen Fahrer nicht wahrnehmbar ist. Sollte bei der Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung 7 infolge einer nicht ordnungsgemäßen Funktionsweise derselben die Parksperre 5 ausgelegt werden, würde dies dann zu einer Reaktion am Fahrzeug führen, die dem eigentlichen Fahrerwunsch entspricht. Selbst bei einer nicht ordnungsgemäßen Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 derselben würde der Fahrer demnach nicht durch ein ungewolltes Fahrzeugverhalten überrascht.
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Alternativ kann es sich bei dem Einstiegskriterium für die Funktionsüberprüfung, dass ein vom Park-Zustand des Getriebes abweichender Getriebezustand angefordert wird, auch um eine steuerungsseitige Anforderung eines vom Park-Zustand abweichenden Getriebezustands handeln, wobei jedoch in diesem Fall die Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung 7 nur dann durchgeführt wird, wenn zusätzlich durch Betätigung einer Fahrzeugbremse wie der Feststellbremse und/oder der Betriebsbremse das Fahrzeug sicher gehalten wird. In diesen Fall wird dann die Steuerungseinrichtung mit Ablauf der Überwachungszeitspanne Δt2 den vom Park-Zustand des Getriebes abweichenden Getriebezustand wieder automatisch zurücknehmen, so dass dann spätestens mit Ablauf der Überwachungszeitspanne wieder der vom Fahrer angeforderte Getriebezustand gültig ist. Sollte bei der Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung 7 festgestellt werden, dass diese nicht ordnungsgemäß arbeitet, so wird in diesem Fall der steuerungsseitig angeforderte, vom Park-Zustand des Getriebes abweichende Getriebezustand unmittelbar zurückgenommen. Ebenfalls wird in diesem Fall beim Lösen der Fahrzeugbremse oder bei einer fahrerseitigen Anforderung eines vom Park-Zustand abweichenden Getriebezustands die Funktionsüberprüfung der Getriebe-Absicherung automatisch beendet.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs, nämlich zur Durchführung eines Remote-Starts des Fahrzeugs, wobei unter einem Remote-Start ein Start zu verstehen ist, der ferngesteuert ohne Fahrer im Fahrzeug erfolgt.
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Erfindungsgemäß wird ein solcher Remote-Start ausschließlich dann zugelassen, wenn zuvor mit dem oben beschriebenen Verfahren auf eine ordnungsgemäße Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 des Parksperren-Systems 4 geschlossen wurde. In diesem Fall ist dann sichergestellt, dass bei einem Remote-Start des Fahrzeugs der Park-Zustand des Getriebes nicht ungewollt verlassen wird.
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Sollte steuerungsseitig ein Remote-Start für das Fahrzeug angefordert werden, so wird aus dem Speicher der Steuerungseinrichtung das Ergebnis der Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung ausgelesen. Nur dann, wenn in dem Speicher der Steuerungseinrichtung eine ordnungsgemäße Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung gespeichert ist, wird der Remote-Start steuerungsseitig zugelassen. Sollte hingegen im Speicher der Steuerungseinrichtung eine nicht ordnungsgemäße Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung gespeichert sein, so wird dann in diesem Fall trotz steuerungsseitiger Anforderung des Remote-Starts derselbe nicht zugelassen.
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Es kann vorgesehen sein, bei einer nicht ordnungsgemäßen Funktionsüberprüfung der Parksperren-Absicherung 7 das Parksperren-Systems 4 eine Anzeige bzw. Fehlermeldung zu generieren, die einen Service am Fahrzeug anfordert und/oder dem Fahrer anzeigt, dass ein Remote-Start des Fahrzeugs nicht durchgeführt werden kann.
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Nach einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass eine definierte Anzahl unmittelbar aufeinanderfolgender ordnungsgemäßer Funktionsüberprüfungen ausgeführt worden sein muss, bevor steuerungsseitig ein Remote-Start zugelassen wird.
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Die genaue Anzahl der unmittelbar hintereinander ordnungsgemäß durchzuführenden Funktionsüberprüfungen für die Parksperren-Absicherung 7, nach denen ein Remote-Start zugelassen wird, kann dabei von dem Alter bzw. der Laufleistung des Getriebes 2 abhängig sein.
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Dann, wenn die obige Bedingung für den Remote-Start des Fahrzeugs nicht erfüllt wird, wenn also zuvor auf eine nicht ordnungsgemäße Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 geschlossen wird, wird der Remote-Start nicht zugelassen. In diesem Zusammenhang kann jedoch vorgesehen sein, dann, wenn nach einer erkannten nicht ordnungsgemäßen Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 mehrfach unmittelbar hintereinander auf eine ordnungsgemäße Funktionsweise der Parksperren-Absicherung 7 geschlossen wurde, nachfolgend den Remote-Start des Antriebsaggregats 1 und damit des Fahrzeugs wieder zuzulassen, um die Verfügbarkeit des Remote-Starts nicht dauerhaft zu sperren.
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Bei solchen Remote-Start wird die Parksperren-Absicherung 7 aktiviert und mit dem Parksperren-Sensor 8 die Position der Parksperre 5 überwacht. Sollte sich bei einem Remote-Start herausstellen, dass die Parksperre 5 dennoch ihren eingelegten Zustand verlässt, so wird der Remote-Start unmittelbar abgebrochen, da dann das Fahrzeug ohne im Fahrzeug befindlichen Fahrer ungewollt anfahren könnte.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Steuerungseinrichtung eines Fahrzeugs, die Mittel zur Durchführung der Verfahrens aufweist. Bei der Steuerungseinrichtung handelt es sich vorzugsweise um die Getriebesteuerungseinrichtung 10. Als Mittel zur Durchführung des Verfahrens umfasst die Steuerungseinrichtung 10 in erster Linie Datenschnittstellen zum Datenaustausch mit den beteiligten Baugruppen des Fahrzeugs, einen Prozessor zur Verarbeitung der Daten und einen Speicher zur Speicherung von Daten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antriebsaggregat
- 2
- Getriebe
- 3
- Abtrieb
- 4
- Parksperren-System
- 5
- Parksperre
- 6
- Parksperren-Aktuator
- 7
- Parksperren-Absicherung
- 8
- Parksperren-Sensor
- 9
- Motorsteuerungseinrichtung
- 10
- Getriebesteuerungseinrichtung
- 11
- Getriebewählhebel
- 12
- Kurvenverlauf
- 13
- Kurvenverlauf
- 14
- Kurvenverlauf
- 15
- Kurvenverlauf
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005001548 A1 [0002]