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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz oder -sitzbank mit Sitz- und Rückenlehnenkörper, einer Mehrzahl von pneumatisch gesteuerten, aufblasbaren Formeinstellelementen zur statischen Einstellung von Formen des Sitz- und Rückenlehnenkörpers, einer Mehrzahl von pneumatisch gesteuerten, aufblasbaren Massageelementen, mehreren normalerweise geschlossenen Ventilen, die die Druckluftzuleitung zu den und die Druckluftableitung aus den Formeinstellelementen steuern und im unbetätigten Zustand geschlossen sind, so dass die zugehörigen Formeinstellelemente weder mit Druckluft versorgt noch entlüftet werden und so ihre Form beibehalten, und mehreren normalerweise entlüftenden Ventilen, die die Druckluftzuleitung zu den Massageelementen steuern und im unbetätigten Zustand die Druckluftzuleitung zu den Massagezellen geschlossen halten und die Druckluftableitung aus den Massagezellen offen halten und im betätigten Zustand die Druckluftzuleitung zu den Massagezellen offen halten und die Druckluftableitung aus den Massagezellen geschlossen halten.
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Kraftfahrzeugsitze, insbesondere Kraftfahrzeugsitze für Luxusfahrzeuge, sind heute bereits verbreitet mit pneumatisch betriebenen Formeinstellelementen ausgerüstet, die durch selektives Aufblasen an bestimmten Sitzpositionen eine gewünschte Formgebung des Sitzkörpers oder des Rückenlehnenkörpers erzeugen, wobei die pneumatische Einstellung der Formeinstellelemente über einen längeren Zeitraum erhalten bleiben soll, nämlich bis eine Neueinstellung durch den Benutzer erfolgt. Daneben kommen pneumatische Massageelemente zum Einsatz, die periodisch aufgeblasen und entlüftet werden, um eine Massagewirkung zu erzielen. Die pneumatischen Formeinstellelemente einerseits und die pneumatischen Massageelemente andererseits werden in der Regel durch verschiedene Typen von Ventilen gesteuert. Für die eher statischen pneumatischen Formeinstellelemente werden normalerweise geschlossene Ventile verwendet, wobei diese normalerweise geschlossenen Ventile einen ersten Ventilkörper, der die Druckluftzuleitung zu den Formeinstellelementen steuert, und einen zweiten unabhängig steuerbaren Ventilkörper haben, der die Druckluftableitung aus den Formeinstellelementen steuert. Im unbetätigten Zustand schließen die Ventilkörper sowohl die Druckluftzuleitung als auch die -ableitung, so dass der aufgeblasene Zustand der Formeinstellelemente erhalten bleibt. Die Massageelemente werden hingegen von normalerweise entlüftenden Ventilen gesteuert, die auch unter dem Kürzel „PD“ Ventile (permanently deflated) bekannt sind, was darauf hinweisen soll, dass sie im unbetätigten Zustand die Massagezellen entlüften. Wenn die normalerweise entlüftenden Ventile betätigt werden, wird die Druckluftzuleitung zu der Massagezelle geöffnet und die -ableitung geschlossen, so dass die Massagezelle aufgeblasen wird. Die Massagefunktion wird dann durch periodisches Betätigen der normalerweise entlüftenden Ventile ausgeführt.
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Bei bekannten Kraftfahrzeugsitzen sind die Ventile für die Formeinstellelemente einerseits und die Ventile für die Massageelemente andererseits voneinander separat zu Einheiten zusammengefasst, die jeweils eigenständige Trägerschienen haben, die die Ventile in Reihe hintereinander geschaltet halten. Das liegt zum einen daran, dass für Kraftfahrzeugsitze in Luxuslimousinen eine große Anzahl von Ventilen für die Formeinstellung und für die Massagefunktion vorgesehen sind, so dass es im Hinblick auf die Baugröße und die Unterbringbarkeit in dem Kraftfahrzeugsitz notwendig war, die Ventile der beiden unterschiedlichen Ventiltypen auf unterschiedliche Baugruppen aufzuteilen, so dass eine Baugruppe für Ventile für die Formeinstellelemente und eine Baugruppe für die Ventile für die Massageelemente vorgesehen ist. Ein anderer Grund für die Aufteilung besteht darin, dass es auf diese Weise möglich ist, bestimmte Fahrzeugsitze auch nur mit Formeinstellelementen und den zugehörigen Ventilen zu versehen, wenn für ein bestimmten Kraftfahrzeugsitz nur die Formeinstellbarkeit, aber keine Massagefunktion vorgesehen ist.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kraftfahrzeugsitz mit pneumatischer Formeinstell- und Massagefunktion mit einer einfacher und kostengünstiger herstellbaren Ventilanordnung anzugeben.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dient der Kraftfahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben. Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine entsprechende Ventilanordnung für einen Kraftfahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 4 vorgeschlagen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass für die verschiedenen Ventiltypen, die für die Formeinstellfunktion und die Massagefunktion benötigt werden, nicht mehr mehrere separate Baugruppen vorgesehen sind, sondern alle Ventile, einschließlich derer für die Formeinstellfunktion und der für die Massagefunktion, in eine Baugruppe integriert sind. Die Ventile für die Formeinstellfunktion und die für die Massagefunktion sind in Reihe hintereinander an einer einzelnen gemeinsamen Trägerschiene montiert, die mit einer einzigen Druckluftzuleitung versehen ist. Es hat sich herausgestellt, dass Formeinstellfunktionen und Massagefunktionen für Kraftfahrzeugsitze für Mittelklassefahrzeuge und Kleinwagen auch mit einer geringeren Anzahl von Ventilen realisiert werden können. Dazu hat sich im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung auch herausgestellt, dass diese in einer einzelnen Baugruppe an einer gemeinsamen Trägerschiene zusammengefasst werden und mit einer einzelnen Druckluftzuleitung versorgt werden können, ohne dass es zu unerwünschten Wechselwirkungen zwischen den unterschiedlichen Ventiltypen kommt, da die Formeinstellfunktion in der Regel nur zu Beginn der Fahrt eingesetzt wird, während die Massagefunktion in der Regel während der Fahrt genutzt wird.
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Durch die erfindungsgemäße Integration der Ventile der verschiedenen Ventiltypen an einer einzelnen gemeinsamen Trägerschiene werden verschiedene Vorteile erreicht. Eine gemeinsame Baugruppe an einer einzelnen Trägerschiene ist kostengünstiger herstellbar als mehrere separate Einheiten. Ferner wird nur noch eine einzige Druckluftzuleitung benötigt, die an die gemeinsame Trägerschiene angeschlossen wird. Ebenso können die Leitungen zur Steuerung der einzelnen Ventile zu einem einzelnen Kabelbaum zusammengefasst werden. Dementsprechend benötigt die an einer gemeinsamen Trägerschiene montierte integrierte Ventilgruppe weniger Raum zum Einbau in den Kraftfahrzeugsitz, ist von geringerem Gewicht und kostengünstiger herstellbar.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in den Zeichnungen näher erläutert, in denen:
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1 eine schematische Ansicht für eine Ventilanordnung für einen Kraftfahrzeugsitz mit Formeinstell- und Massagefunktion zeigt und
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2 eine schematische Schnittansicht einer Ventilbaugruppe an einer einzelnen gemeinsamen Trägerschiene zeigt, wobei zur Vereinfachung der Darstellung nur jeweils zwei Ventile jedes Ventiltyps gezeigt sind.
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In 1 ist eine schematische Ventilanordnung mit normalerweise geschlossenen Ventilen 4 für die Formeinstellelemente und normalerweise entlüftenden Ventilen 10 für die Massageelemente gezeigt. Es sind zunächst drei normalerweise geschlossene Ventile 4 in der Ventilanordnung in Reihe hintereinander geschaltet. Jedes normalerweise geschlossene Ventil 4 hat einen mit der gemeinsamen Druckluftzuleitung 2 verbundenen Einlass, einen mit dem zugehörigen Formeinstellelement 1 verbundenen Auslass 6 und einen weiteren Entlüftungsauslass 8. Jedes normalerweise geschlossene Ventil 4 hat zwei unabhängig einstellbare Ventilkörper. Bei dem in 1 links dargestellten normalerweise geschlossenen Ventil 4 ist der obere Ventilkörper bestätigt, so dass Druckluft aus der Druckluftzuleitung 2 durch das Ventil 4 und weiter durch den Auslass 6 in das Formeinstellelement 1 fließt. Der zweite Ventilkörper ist unbetätigt, so dass der Entlüftungsauslass 8 bei dem links dargestellten normalerweise geschlossenen Ventil 4 geschlossen ist. Bei dem mittleren normalerweise geschlossenen Ventil 4 sind beide Ventilkörper unbetätigt, so dass sowohl der Einlass als auch der Entlüftungsauslass des Ventils geschlossen sind. In dieser Stellung erhält das Ventil das zugehörige Formeinstellelement 1 in dem aufgeblasenen Zustand dauerhaft bei, da sowohl Luftzufuhr zu dem Formeinstellelement als auch der Entlüftungsauslass geschlossen sind. Bei dem dritten in 1 gezeigten normalerweise geschlossenen Ventil 4 ist der untere Ventilkörper betätigt, so dass der obere Einlass weiterhin geschlossen ist, während nun der Entlüftungsauslass 8 mit dem Formeinstellelement verbunden ist, so dass dieses entlüftet wird.
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Daran anschließend sind in 1 in Reihe geschaltet drei normalerweise entlüftende Ventile 10 gezeigt, die jeweils mit einem Massageelement 1’ verbunden sind. Die normalerweise entlüftenden Ventile 10 haben wiederum jeweils einen mit der gemeinsamen Druckluftzuleitung 2 verbundenen Einlass, einen mit dem zugehörigen Massageelement 1’ verbundenen Auslass 12 und einen Entlüftungsauslass 14. Die normalerweise entlüftenden Ventile 10 haben nur einen Ventilkörper. Bei dem in 1 links dargestellten normalerweise entlüftenden Ventil 10 ist der Ventilkörper betätigt, so dass der Ventileinlass geöffnet ist und Druckluft aus der Druckluftzuleitung 2 durch das Ventil zu dem Auslass 12 und in das Massageelement 1’ fließen kann. Bei den beiden weiter rechts dargestellten, normalerweise entlüftenden Ventilen 10 ist der Ventilkörper unbetätigt, so dass der Ventilkörper den Einlass an der Druckluftzuleitung 2 schließt, während der stets offene Auslass 12 durch den nun geöffneten Entlüftungsauslass 14 mit der Umgebung in Verbindung steht, so dass die Massageelemente bei nicht betätigten Ventilen 10 stets entlüftet werden. Die Massagefunktion wird durch periodisches Betätigen der normalerweise entlüftenden Ventile 10 bewirkt.
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In 2 ist eine Schnittansicht einer Ventilanordnung als gemeinsame Baugruppe für einen Kraftfahrzeugsitz gezeigt, wobei zur Vereinfachung der Darstellung jeweils nur zwei normalerweise geschlossene Ventile 4 und anschließend daran zwei normalerweise entlüftende Ventile 10 gezeigt sind. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Ventile 4 und 10 an einer gemeinsamen Trägerschiene 9 in Reihe hintereinander montiert sind und von einer gemeinsamen Druckluftzuleitung 2 versorgt werden. An der gemeinsamen Trägerschiene 9 kann ferner eine Leitungsplatine 20 vorgesehen sein, die die zur Steuerung der Ventile 4 und 10 dienenden Steuersignale an die Ventile weiterleitet. Zur Druckluftversorgung wird lediglich eine Druckluftzuleitung 2 benötigt. Ebenfalls wird nur noch ein gemeinsamer Kabelstrang benötigt, der an die gemeinsame Leiterplatine 20 angeschlossen wird, um alle Ventile 4 und 10 ansteuerbar zu machen. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung wird eine Vereinfachung des Aufbaus, eine Verringerung des Bauraums und eine einfachere Einbaubarkeit der Ventilanordnung in dem Kraftfahrzeugsitz erreicht, da nur eine Druckluftzufuhrleitung angeschlossen werden muss und nur ein Kabelstrang an die Schaltungsplatine 20 angeschlossen werden muss, während im Stand der Technik jeweils eigenständige Ventilanordnungen für jeden Ventiltyp vorgesehen waren, die separat mit Druckluftzuleitungen und elektrischen Leitungen zu verbinden waren.