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Die Erfindung betrifft eine Nachstelleinrichtung für eine Reibungskupplung mit einer Durchgangsöffnung zur Aufnahme eines Abstandsbolzens gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Reibungskupplung mit einer weggesteuerten Nachstelleinrichtung ist beispielsweise aus
DE 10 2009 035 225 A1 bekannt, bei der eine sich in Abhängigkeit vom Abstand eines Betätigungssystems mit einer Tellerfeder und einer Anpressplatte axial verlagernde Antriebsklinke auf ein Ritzel einer Spindel wirkt, wobei eine auf der Spindel aufgenommene Spindelmutter bei Verdrehung der Spindel einen zwischen der Anpressplatte und der Tellerfeder angeordneten Rampenring eines Rampensystems relativ zu einer Gegenrampe der Anpressplatte verdreht, wodurch der ursprüngliche Abstand des Betätigungssystems zur Anpressplatte wieder hergestellt wird. Dabei gleitet während des Hubs einer Gegenplatte gegenüber der Anpressplatte die Antriebsklinke auf den Zähnen des Ritzels und rastet bei einem vorgegebenen Verschleiß in eine Zahnlücke zwischen zwei Zähnen ein. Die Antriebsklinke nimmt beim nächsten Öffnungsvorgang der Reibungskupplung das Ritzel formschlüssig mit und verdreht dabei das Ritzel und damit die Spindel, wodurch die Spindelmutter entlang der Spindel bewegt wird und den Rampenring um einen entsprechenden Winkelbetrag verdreht, um die Reibungskupplung dadurch nachzustellen. Die Bewegung der Antriebsklinke kann in axialer Richtung durch einen Anschlag begrenzt werden, um ein ungewolltes Nachstellen der Nachstelleinrichtung zu vermeiden. Der Anschlag kann beispielsweise in Form eines Abstandsbolzens ausgebildet sein, welcher bei der Montage der Nachstelleinrichtung aufwändig an der Antriebsklinke befestigt werden muss.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nachstelleinrichtung für eine Reibungskupplung bereitzustellen, bei der eine kostengünstigere und vereinfachte Montage des Abstandsbolzens ermöglicht werden kann.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüche angegeben.
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Die erfindungsgemäße Nachstelleinrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung für eine Reibungskupplung, umfasst eine an einem Kupplungsdeckel angeordnete Antriebsklinke mit einem ersten radial ausgebildeten Abschnitt, und einem zweiten, in eine erste Richtung, axial ausgebildeten Abschnitt, wobei der erste Abschnitt ein Abstandselement aufweist, und der zweite Abschnitt mindestens eine erste Zunge mit einem in ein Ritzel eingreifbaren ersten Zungenende zum Verdrehen des Ritzels aufweist, wobei das Ritzel mit einer Spindel zum relativen Verdrehen eines Rampenrings in Umfangsrichtung zu einer an dem Rampenring abgleitenden Gegenrampe zur Nachstellung eines verschleißbedingten Fehlabstandes zwischen einer Anpressplatte und einer Gegenplatte durch ein Verdrehen der Spindel verbunden ist. Erfindungsgemäß weist die Antriebsklinke an dem ersten Abschnitt eine Durchgangsöffnung mit mindestens einem Kragen zur Aufnahme des Abstandsbolzens auf.
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Die Verdrehung des Verstellrings erfolgt mittels eines im Verschleißfall gebildeten Formschlusses zwischen einer gehäusefest angeordneten Antriebsklinke und einem an einer Anpressplatte aufgenommenen Spindeltrieb, wobei an dessen Spindel ein Ritzel angeordnet ist, auf dessen Außenprofil die Antriebsklinke im Normalzustand der Reibungskupplung während der Betätigungsvorgänge, die eine axiale Verlagerung der Anpressplatte zwischen einem geöffneten Zustand, bei dem die Reibbeläge der Kupplungsscheibe nicht in Eingriff zwischen Gegendruckplatte und Anpressplatte stehen, und einem geschlossenen Zustand, bei dem die Reibbeläge zwischen Gegendruckplatte und Anpressplatte axial verspannt sind und einen Reibeingriff mit diesen zur Übertragung des an der Reibungskupplung anstehenden Moments bilden, der Reibungskupplung bewirken. Mit zunehmendem Verschleiß der Reibbeläge verringert sich der Abstand wie Verschleißabstand zwischen Anpressplatte und Gegendruckplatte und erhöht sich der Relativweg zwischen Gehäuse und Anpressplatte, so dass bei Überschreiten eines vorgegebenen Relativweges während eines Betätigungsweges der Reibungskupplung mit sich in Richtung Gegendruckplatte bewegender Anpressplatte die Antriebsklinke formschlüssig in das Außenprofil des Ritzels einrastet und bei einer Rückbewegung der Anpressplatte das Ritzel um einen vorgegebenen Betrag verdreht. Hierdurch wird nach der folgenden kinematischen Kette die Spindel des Spindeltriebs verdreht und die auf der Spindel drehfest angeordnete und in den Verstellring radial eingreifende Spindelmutter längs der Spindel verlagert, so dass der Verstellring um einen vorgegebenen Betrag verdreht wird und dadurch der ursprüngliche Abstand zwischen Hebelsystem und Gegendruckplatte wieder hergestellt wird. Bei der Rückbewegung bewegt sich im Weiteren die Antriebsklinke wieder aus dem Außenprofil und gleitet auf diesem solange, bis der nächste Verschleißabstand erreicht ist. Die Antriebklinke kann, insbesondere mit einem ersten, im Wesentlichen radial ausgebildeten Abschnitt, fest in dem Kupplungsdeckel montiert sein. Der radial verlaufende erste Abschnitt der Antriebsklinke ist mit einem im Wesentlichen in axialer Richtung ausgebildeten zweiten Abschnitt der Antriebsklinke verbunden, wobei der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt im Wesentlichen rechtwinklig zueinander angeordnet sein können. Der zweite Abschnitt der Antriebsklinke erstreckt sich in eine erste Richtung, in Richtung der Anpressplatte, und weist anpressplattenseitig an mindestens einer ersten Zunge ein in das Ritzel eingreifbares erstes Zungenende auf. Die Antriebsklinke kann aus einem Blech hergestellt sein, welches eine Blechdicke von kleiner oder gleich zwei Millimetern aufweisen kann. An dem ersten Abschnitt der Antriebklinke weist die Antriebsklinke einen Abstandsbolzen auf, welcher die Bewegung der Antriebklinke in axialer Richtung, insbesondere in die erste Richtung, begrenzt, um ein ungewolltes Nachstellen der Nachstelleinrichtung zu vermeiden. Zur Aufnahme des Abstandsbolzens weist das Antriebsritzel in dem ersten Abschnitt eine Durchgangsöffnung mit mindestens einem Kragen auf. Der Kragen kann in Form eines Kragendurchzuges oder Gewindedurchzuges ausgebildet sein. Der Kragen kann einseitig in die erste Richtung oder in eine zweite Richtung ausgebildet sein, wobei die zweite Richtung der ersten Richtung entgegengesetzt, beispielsweise in Richtung des Kupplungsdeckels, ausgebildet sein kann. Der Abstandsbolzen kann kraftschlüssig, stoffschlüssig und/oder formschlüssig in der Durchgangsöffnung, insbesondere der Durchgangsöffnung und dem Kragen, angeordnet und mit der Antriebsklinke verbunden sein. Beispielsweise kann der Abstandsbolzen mit der Antriebsklinke in der Durchgangsöffnung durch Verpressen, Schweißen oder Kleben verbunden sein. Durch die Ausbildung der Durchgangsöffnung mit dem Kragen zur Aufnahme des Abstandsbolzens kann die benötigte Bauteilzahl und die benötigten Arbeitsschritte zur Montage des Abstandsbolzens verringert werden, wodurch eine kostengünstigere und vereinfachte Montage des Abstandsbolzens ermöglicht werden kann.
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In einer bevorzugten Ausgestaltungsform ist der Kragen mindestens teilweise in die erste Richtung und eine zweite, der ersten Richtung entgegen gerichteten Richtung, ausgebildet. Der Kragen kann dabei zweiseitig ausgebildet sein, wobei der Kragen teilweise in die erste Richtung und teilweise in die zweite Richtung ausgebildet sein kann. Durch die zweiseitige Ausbildung des Kragens können Kräfte, insbesondere Querkräfte, welche auf den Abstandsbolzen wirken, besser in die Antriebsklinke eingeleitet werden, wodurch die Abstützung des Abstandsbolzens verbessert werden kann.
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Vorzugsweise ist der Kragen konisch ausgebildet. Der Kragen der Durchgangsöffnung kann konisch oder, bei einem zweiseitigen Kragen, doppelkonisch ausgebildet sein, wobei der Kragen sich in Richtung des Aufzunehmenden Abstandsbolzens verjüngen kann. Zudem kann durch eine konische Ausbildung des Kragens eine Zentrierung bei der Montage des Abstandsbolzens ermöglicht werden.
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Besonders bevorzugt weist der Kragen mindestens eine erste Einkerbung auf. Der Kragen kann mindestens eine Einkerbung aufweisen, welche beispielsweise den Kragen bis auf die Antriebklinke einkerbt. Durch die mindestens eine Einkerbung kann die Elastizität des Kragens nach außen erhöht werden, wodurch die Klemmkraft des Kragens auf einen montierten Abstandsbolzen erhöht werden kann. Durch mehrere Einkerbungen kann der Kragen in flügelartige Abschnitte unterteilt werden, wobei die flügelartigen Abschnitte sich beispielsweise alternierend in die erste Richtung und die zweite Richtung erstrecken können.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Abstandsbolzen ein selbstformendes oder selbstschneidendes Gewinde zum Eingriff in die Durchgangsöffnung und den Kragen auf. Der Abstandbolzen kann ein Außengewinde zum Eingriff in die Durchgangsöffnung aufweisen. Der Abstandsbolzen kann ein selbstformendes Gewinde aufweisen, wobei der Werkstoff der Antriebsklinke in der Durchgangsöffnung und dem Kragen spanlos umgeformt werden kann, wobei in dem Werkstoff eine Kaltverfestigung eintreten kann, welche die Festigkeit des Werkstoffes und damit die Belastbarkeit der Aufnahme des Abstandsbolzens erhöhen kann. Alternativ kann der Abstandsbolzen ein selbstschneidendes Gewinde aufweisen, wobei der Werkstoff der Antriebsklinke in der Durchgangsöffnung und dem Kragen spanend bearbeitet werden kann, wobei bei der Montage des Abstandsbolzens unter Spanbildung ein Gewinde geschnitten werden kann. Der Abstandsbolzen mit dem selbstschneidenden Gewinde kann gewindeseitig mindestens eine Nut zum Schneiden aufweisen. Durch das selbstformende oder selbstschneidende Gewinde kann bei einer vereinfachten Montage die Festigkeit der Aufnahme des Abstandsbolzens erhöht werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist eine Schraubensicherung zur Sicherung des montierten Abstandsbolzens vorgesehen. Die Schraubensicherung kann beispielsweise durch Kleben ausgebildet sein. In Verbindung mit einem selbstschneidenden Gewinde an dem Abstandsbolzen kann die Durchgangsöffnung mit dem Kragen derart ausgebildet sein, dass ein bei der Montage des Abstandsbolzens mit selbstschneidendem Gewinde gebildeter Span in der Durchgangsöffnung zwischen Abstandsbolzen und Antriebsklinke verbleibt. Dieser Span muss zum Lösen des Abstandsbolzens mit einem erhöhten Kraftaufwand gebrochen werden, wodurch eine einfache Schraubensicherung ohne Zusatzbauteile bereitgestellt werden kann.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Reibungskupplung umfassend mindestens eine wie vorstehend aus- und weitergebildete Nachstelleinrichtung. Durch die Ausbildung der Durchgangsöffnung mit dem Kragen zur Aufnahme des Abstandsbolzens kann die benötigte Bauteilzahl und die benötigten Arbeitsschritte zur Montage des Abstandsbolzens verringert werden, wodurch eine kostengünstigere und vereinfachte Montage des Abstandsbolzens und der Nachstelleinrichtung ermöglicht werden kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert.
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Es zeigen:
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1: eine schematisch perspektivische Darstellung einer aus dem Stand der Technik bekannten Nachstelleinrichtung;
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2a: eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer Antriebsklinke;
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2b: eine vergrößerte Ansicht der in 2a dargestellten Antriebsklinke;
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3a: eine Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Antriebsklinke;
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3b: eine vergrößerte Ansicht der in 3a dargestellten Antriebsklinke.
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In 1 ist eine Reibungskupplung 10 mit einer Nachstelleinrichtung zur weggesteuerten Verschleißnachstellung dargestellt, welche aus dem Stand der Technik bekannt ist. Die Nachstelleinrichtung weist ein an einem Kupplungsdeckel 12 angeordnete Antriebsklinke 14 auf. Die Antriebsklinke 14 umfasst einen radial ausgebildeten ersten Abschnitt 16, welcher an dem Kupplungsdeckel 12 mittels Schrauben befestigt ist. Mit dem ersten Abschnitt 16 ist ein zweiter Abschnitt 18 verbunden, wobei der zweite Abschnitt 18 sich im Wesentlichen in axialer Richtung, in eine erste Richtung, weg von dem Kupplungsdeckel 12, erstreckt. Der zweite Abschnitt 18 weist an einem freien Ende eine erste Zunge (nicht dargestellt) auf, welche in ein Ritzel 20 eines Spindeltriebs der Nachstelleinrichtung eingreift. An dem ersten Abschnitt 16 der Antriebsklinke 14 ist ein Abstandbolzen (nicht dargestellt) angeordnet, welcher die Bewegung der Antriebsklinke 14 in axiale Richtung begrenzt.
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In 2a ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Antriebsklinke 14 dargestellt, welche einen ersten und einen zweiten Abschnitt 16, 18 aufweist. An dem zweiten Abschnitt 18 weist die Antriebsklinke 14 eine erste Zunge 22 mit einem in das Ritzel (nicht dargestellt) eingreifbaren ersten Zungenende 24 auf. In dem ersten Abschnitt 16 weist die Antriebsklinke 14 einen Abstandsbolzen 26, welcher in einem nicht montierten Zustand dargestellt ist. Der Abstandsbolzen 26 wird in einer Durchgangsöffnung 28 mit einem Kragen 30 aufgenommen. Der Kragen 30 ist einseitig in die erste Richtung ausgebildet. Eine Detailansicht der Durchgangsöffnung 28 und des Kragens 30 ist in 2b gezeigt.
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Die in 3a gezeigte Antriebsklinke 14 weist gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel eine Durchgangsöffnung 28 mit einem Kragen 30 auf, wobei der Kragen 30 vier Einkerbungen 32 aufweist. Durch die Einkerbungen 32 ist der Kragen 30 in vier in etwa gleich große flügelartige Kreissegmente unterteilt, welche beispielsweise bei der Montage des Abstandselementes (nicht dargestellt) elastisch nach außen federn können, wodurch die Klemmkraft erhöht werden kann. Eine Detailansicht der Durchgangsöffnung 28 und des Kragens 30 mit den Einkerbungen 32 ist in 3b gezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Reibungskupplung
- 12
- Kupplungsdeckel
- 14
- Antriebsklinke
- 16
- erster Abschnitt
- 18
- zweiter Abschnitt
- 20
- Ritzel
- 22
- erste Zunge
- 24
- erstes Zungenende
- 26
- Abstandsbolzen
- 28
- Durchgangsöffnung
- 30
- Kragen
- 32
- Einkerbung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009035225 A1 [0002]