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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Versorgung von Betriebskomponenten eines Kraftfahrzeugs mit Luft, umfassend eine Pumpvorrichtung mit einer Saugseite, über die ein Ansaugen von Luft erfolgen kann, und mit einer Druckseite, aus der verdichtete, unter Druck stehende Luft ausgestoßen werden kann, mindestens eine Luftansaugleitung, über die die Pumpvorrichtung Luft ansaugen kann, mindestens eine Sekundärluftzufuhrleitung, die an die Druckseite der Pumpvorrichtung und an einen Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs angeschlossen ist, zum Einblasen von Sekundärluft in den Verbrennungsmotor, mindestens eine Kühlluftversorgungsleitung, die an die Druckseite der Pumpvorrichtung und an zumindest eine zu kühlende Betriebskomponente des Kraftfahrzeugs angeschlossen ist, sowie Mittel zur Bereitstellung eines Unterdrucks für mit Unterdruck betreibbare Betriebskomponenten des Kraftfahrzeugs, wobei die Pumpvorrichtung als Sekundärluftpumpe zur Bereitstellung von Sekundärluft betreibbar ist.
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In Kraftfahrzeugen kommen Einrichtungen zur Versorgung von Betriebskomponenten des Kraftfahrzeugs mit Luft zum Einsatz, die üblicherweise mehrere separat betreibbare Pumpvorrichtungen zur Umwälzung von Luft aufweisen. Eine erste Pumpvorrichtung ist dafür vorgesehen, während eines Startvorgangs des Kraftfahrzeugs Sekundärluft in einen Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs einzubringen. Eine zweite Pumpvorrichtung ist dazu ausgebildet, elektrische und/oder mechanische Betriebskomponenten des Kraftfahrzeugs mit Kühlluft zu versorgen, um diese wirksam kühlen zu können. Eine dritte Pumpvorrichtung ist dazu eingerichtet, diejenigen Betriebskomponenten des Kraftfahrzeugs mit Unterdruck zu versorgen, die für ihren Betrieb einen Unterdruck benötigen. Beispiele für derartige Betriebskomponenten stellen unter anderem Bremskraftverstärker sowie Abgasklappen zum selektiven Öffnen oder Schließen einer Abgasrohrleitung des Kraftfahrzeugs oder Saugrohrklappen zum selektiven Öffnen oder Schließen eines Kanals im Saugrohr des Kraftfahrzeugs dar.
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Die
DE 195 00 445 A1 offenbart einen Verbrennungsmotor mit einer Wasserkühlung, bei der eine Kühlwasserpumpe von einem Elektromotor angetrieben wird. Der Elektromotor treibt überdies auch eine Ölpumpe sowie einen Lüfter des Verbrennungsmotors an.
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Die
DE 26 07 343 A1 beschreibt einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs, bei dem eine Ölpumpe und eine Wasserpumpe nicht über eine Kurbelwelle, sondern durch einen separaten Motor (zum Beispiel durch einen Elektromotor oder einen Hydraulikmotor) angetrieben werden.
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Die
DE 14 76 110 A beschreibt eine Antriebsvorrichtung für Hilfsaggregate eines Verbrennungsmotors, die zum Beispiel eine Wasserpumpe, eine Brennstoffpumpe oder eine Schmierstoffpumpe umfassen können. Diese Hilfsaggregate werden von mindestens einem Elektromotor angetrieben, der von einem elektrischen Stromkreis des Kraftfahrzeugs gespeist wird und mit konstanter Geschwindigkeit unabhängig vom Verbrennungsmotor betrieben wird.
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Aus der
DE 195 20 122 A1 ist eine Einrichtung zur Versorgung von Betriebskomponenten eines Kraftfahrzeugs mit Luft der eingangs genannten Art bekannt, die eine als Fahrzeuggebläse ausgeführte Pumpvorrichtung aufweist, mittels derer einer Brennkammer eines Brenners Sekundärluft zugeführt werden kann.
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Da bei den aus dem Stand der Technik bekannten Einrichtungen zur Versorgung von Betriebskomponenten eines Kraftfahrzeugs mit Luft stets mehrere separat betreibbare Pumpvorrichtungen erforderlich sind, die unterschiedliche Luftversorgungsaufgaben übernehmen, ist der Aufbau einer derartigen Einrichtung entsprechend aufwändig und kostenintensiv. Ferner muss der Bauraum innerhalb des Kraftfahrzeugs bei der Konstruktion auf die drei Pumpvorrichtungen ausgelegt werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Versorgung von Betriebskomponenten eines Kraftfahrzeugs mit Luft zur Verfügung zu stellen, die einfacher und kostengünstiger aufgebaut ist als die aus dem Stand der Technik bekannten Einrichtungen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Versorgung von Betriebskomponenten eines Kraftfahrzeugs mit Luft zeichnet sich dadurch aus, dass die Einrichtung so ausgestaltet ist, dass die Pumpvorrichtung selektiv als Sekundärluftpumpe zur Bereitstellung von Sekundärluft, als Kühlluftpumpe zur Bereitstellung von Kühlluft oder als Unterdruckpumpe zur Bereitstellung eines Unterdrucks betreibbar ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht eine wirksame Versorgung von Betriebskomponenten des Kraftfahrzeugs mit Luft. Dadurch, dass lediglich eine Pumpvorrichtung vorgesehen ist, die wahlweise als Sekundärluftpumpe, als Kühlluftpumpe oder als Unterdruckpumpe betreibbar ist, ergeben sich wesentliche Vorteile gegenüber dem Stand der Technik, da es im Rahmen der vorliegenden Erfindung gelungen ist, die Funktionen dreier separater Pumpvorrichtungen in einer einzigen Pumpvorrichtung zu vereinen. Neben Bauraumvorteilen ergeben sich dadurch insbesondere Montage- und Kostenvorteile.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die Mittel zur Bereitstellung eines Unterdrucks ein Luftansaugrohr des Verbrennungsmotors umfassen, das über mindestens eine Unterdruckleitung an die mit Unterdruck betreibbaren Betriebskomponenten des Kraftfahrzeugs angeschlossen ist. Die Versorgung derjenigen Betriebskomponenten des Kraftfahrzeugs, für deren Betrieb ein Unterdruck erforderlich ist, kann somit bei laufendem Verbrennungsmotor unmittelbar über die an das Luftansaugrohr und an die betreffenden Betriebskomponenten angeschlossene Unterdruckleitung erfolgen.
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Um die mit Unterdruck betreibbaren Betriebskomponenten des Kraftfahrzeugs auch bei ausgeschaltetem Verbrennungsmotor mit einem Unterdruck versorgen zu können, wird in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform vorgeschlagen, dass die Mittel zur Bereitstellung eines Unterdrucks zumindest einen Unterdruckspeichertank umfassen, der über eine erste Anschlussleitung mit der Saugseite der Pumpvorrichtung und über zumindest eine zweite Anschlussleitung mit den mit Unterdruck betreibbaren Betriebskomponenten des Kraftfahrzeugs verbunden ist.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass in der ersten Anschlussleitung und/oder in der zweiten Anschlussleitung zumindest ein Ventilmittel zum selektiven Öffnen und Schließen der ersten Anschlussleitung und/oder der zweiten Anschlussleitung angeordnet ist. Dadurch ist es möglich, den Unterdruckspeichertank selektiv mit der Saugseite der Pumpvorrichtung und/oder mit den mit Unterdruck betreibbaren Betriebskomponenten des Kraftfahrzeugs strömungstechnisch zu verbinden. Bei geöffnetem Ventilmittel der zweiten Anschlussleitung, die den Unterdruckspeichertank mit den mit Unterdruck betreibbaren Komponenten verbindet, kann diesen (zum Beispiel bei abgeschaltetem Verbrennungsmotor) ein Unterdruck zur Verfügung gestellt werden. Bei laufendem Verbrennungsmotor herrscht im Bereich des Luftansaugrohrs ein Unterdruck, so dass auch im Unterdruckspeichertank ein Unterdruck erzeugt werden kann.
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Vorzugsweise können die Mittel zur Bereitstellung eines Unterdrucks eine Druckleitung umfassen, die an der Druckseite der Pumpvorrichtung ausgebildet ist. Diese Druckleitung kann vorzugsweise mit Hilfe eines Ventilmittels wahlweise geöffnet oder geschlossen werden. Bei geöffnetem Ventilmittel der Druckleitung und bei geöffnetem Ventil der ersten Anschlussleitung, die die Saugseite der Pumpvorrichtung mit dem Unterdruckspeichertank verbindet, kann die Pumpvorrichtung als Unterdruckpumpe betrieben werden, um innerhalb des Unterdruckspeichertanks einen Unterdruck zu erzeugen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die Einrichtung eine erste Luftansaugleitung, die an ein Luftfiltermittel des Luftansaugrohrs angeschlossen ist, und zumindest eine zweite Luftansaugleitung umfasst. Die zweite Luftansaugleitung kann vorzugsweise mit Hilfe eines Ventilmittels selektiv geöffnet beziehungsweise verschlossen werden. Für die Bereitstellung von Sekundärluft wird vorzugsweise nur die über die erste Luftansaugleitung angesaugte Luft verwendet und für die Bereitstellung von Kühlluft wird vorzugsweise nur die über die zweite Luftansaugleitung angesaugte Luft verwendet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Einrichtung einen Elektromotor umfasst, mittels dessen die Pumpvorrichtung antreibbar ist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass der Elektromotor eine Elektromaschine einer Hybridbaugruppe des Kraftfahrzeugs ist. In dieser Ausführungsform ist es möglich die ohnehin in einem Hybridfahrzeug vorhandene Elektromaschine der Hybridbaugruppe für den Antrieb der Pumpvorrichtung zu nutzen. Daraus ergeben sich insbesondere Bauraum-, Gewichts-, Montage- und Kostenvorteile.
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Mit dem Ziel einer weiteren Bauraumoptimierung hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die Pumpvorrichtung so ausgebildet und angeordnet ist, dass sie sich um die Hybridbaugruppe erstreckt.
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Um eine alternative Antriebsart für die Pumpvorrichtung zu schaffen, wird in einer vorteilhaften Ausführungsform vorgeschlagen, dass die Pumpvorrichtung so ausgebildet ist, dass sie von dem Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs antreibbar ist. Der Antrieb kann zum Beispiel mittels einer Schwungscheibe des Verbrennungsmotors erfolgen, die über ein mechanisches Kopplungsmittel, das insbesondere als Zahnrad ausgebildet sein kann, mechanisch mit der Pumpvorrichtung gekoppelt ist. Dadurch kann eine Rotationsbewegung der Schwungscheibe derart gewandelt werden, dass die Pumpvorrichtung angetrieben werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Dabei zeigen
- 1 eine schematisch stark vereinfachte Darstellung einer Einrichtung zur Versorgung von Betriebskomponenten eines Kraftfahrzeugs mit Luft, die gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ausgeführt ist,
- 2 eine schematisch stark vereinfachte Darstellung einer Hybridbaugruppe des Kraftfahrzeugs, um die sich eine Pumpvorrichtung der Einrichtung gemäß 1 erstreckt,
- 3 einen schematisch stark vereinfachten Längsschnitt durch die Hybridbaugruppe und die sich um diese ersteckende Pumpvorrichtung, die einen Antrieb der Pumpvorrichtung mittels einer Schwungscheibe eines Verbrennungsmotors veranschaulicht.
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Unter Bezugnahme auf 1 soll nachfolgend der grundlegende Aufbau einer Einrichtung 1 zur Versorgung von Betriebskomponenten eines Kraftfahrzeugs mit Luft näher erläutert werden.
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Das Kraftfahrzeug, das mit dieser Einrichtung 1 ausgestattet ist, ist vorliegend ein Hybridfahrzeug, das mit einem mit Kraftstoff betreibbaren Verbrennungsmotor 2 und mit einer Hybridbaugruppe 3 ausgestattet ist. Die Hybridbaugruppe 3, die hier nur stark schematisiert dargestellt ist, umfasst eine Elektromaschine, die selektiv als Antriebsvorrichtung oder als Generatormittel zur Stromerzeugung betreibbar ist, wobei der im Generatorbetrieb erzeugbare Strom in einem hier nicht explizit dargestellten Energiespeichermittel speicherbar ist. Eine Kopplung des Verbrennungsmotors 2 mit der Elektromaschine der Hybridbaugruppe 3 erfolgt über mindestens eine Kupplungseinrichtung, die ebenfalls eine Komponente der Hybridbaugruppe 3 ist.
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Die Luftversorgung des Verbrennungsmotors 2 mit Primärluft erfolgt über mindestens ein Luftansaugrohr 5, innerhalb dessen ein Luftfiltermittel 6 zum Filtern der Ansaugluft vorgesehen ist. Die durch das Luftansaugrohr 5 strömende Primärluft wird über eine Anzahl von Luftansaugkrümmern 50, 51, 52, 53 dem Verbrennungsmotor 2 zur Verfügung gestellt. Die Ansaugrichtung der Luft ist in 1 durch einen Pfeil symbolisiert. Die bei der Kraftstoffverbrennung innerhalb des Verbrennungsmotors 2 entstehenden Abgase werden über eine Anzahl von Abgasleitungskrümmern 70, 71, 72, 73 in mindestens eine Abgasleitung 7 geleitet, innerhalb derer ein Abgaskatalysatormittel 8 angeordnet ist. Nach dem Hindurchtritt durch das Abgaskatalysatormittel 8 werden die Abgase (unter Zwischenschaltung einer Anzahl hier nicht explizit dargestellter Schalldämpfungsmittel) aus der Abgasleitung 7 ausgetragen.
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Die Einrichtung 1 zur Versorgung von Betriebskomponenten eines Kraftfahrzeugs mit Luft umfasst als zentrale Komponente eine Pumpvorrichtung 4, die in unterschiedlichen Betriebsarten betreibbar ist. Wie in 1 und 2 zu erkennen, weist die Pumpvorrichtung 4 eine Saugseite 40 zum Ansaugen von Luft sowie eine Druckseite 41 zum Ausstoßen verdichteter, unter Druck stehender Luft auf. Der Antrieb der Pumpvorrichtung 4 kann zum Beispiel elektrisch mittels eines Elektromotors, insbesondere mittels der Elektromaschine der Hybridbaugruppe 3, erfolgen. Alternativ kann der Antrieb der Pumpvorrichtung 4 auch mittels des Verbrennungsmotors 2 erfolgen.
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An die Saugseite 40 der Pumpvorrichtung 4 ist eine erste Luftansaugleitung 10 angeschlossen, über die ein Ansaugen von Luft, die über das Luftansaugrohr 5 zugeführt und mittels des Luftfiltermittels 6 gefiltert wird, erfolgen kann. Die erste Luftansaugleitung 10 weist ein Ventilmittel 16 auf, mittels dessen die erste Luftansaugleitung 10 selektiv geöffnet oder geschlossen werden kann. Das Ansaugen von Luft muss nicht zwingend nur über die an das Luftansaugrohr 5 angeschlossene erste Luftansaugleitung 10 erfolgen. Die Einrichtung 1 kann mindestens eine zweite Luftansaugleitung 12 umfassen, über die die Pumpvorrichtung 4 ebenfalls Luft von außen über die Saugseite 40 ansaugen kann. In der zweiten Luftansaugleitung 12 ist vorliegend mindestens ein Ventilmittel 13 angeordnet, mittels dessen die zweite Luftansaugleitung 12 selektiv geöffnet oder verschlossen werden kann.
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Die über die erste Luftansaugleitung 10 und/oder die zweite Luftansaugleitung 12 angesaugte Luft kann mittels der Pumpvorrichtung 4 verdichtet werden und über die Druckseite 41 mittels einer daran angeschlossenen Sekundärluftzufuhrleitung 11 dem Verbrennungsmotor 2, insbesondere während des Startvorgangs, als Sekundärluft zur Verfügung gestellt werden. Die Sekundärluftzufuhrleitung 11 weist ein Ventilmittel 17 auf, mittels dessen die Sekundärluftzufuhrleitung 11 selektiv geöffnet beziehungsweise geschlossen werden kann. Durch das Einblasen von Sekundärluft über die Sekundärluftzufuhrleitung 11 (bei geöffnetem Ventilmittel 17) in eine Abgasseite des Verbrennungsmotors 2, vorzugsweise im Bereich der Abgasleitungskrümmer 70, 71, 72, 73, können Schadstoffemissionen durch eine thermische Nachverbrennung erheblich verringert werden. Vorzugsweise wird für die Bereitstellung von Sekundärluft nur die über die erste Luftansaugleitung 10 angesaugte Luft verwendet.
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Darüber hinaus kann die über die erste Luftansaugleitung 10 und/oder die zweite Luftansaugleitung 12 angesaugte Luft mittels der Pumpvorrichtung 4 verdichtet werden und über die Druckseite 41 mittels mindestens einer daran angeschlossenen Kühlluftversorgungsleitung 14 einer Anzahl zu kühlender Betriebskomponenten 100 zur Verfügung gestellt werden. In der Kühlluftversorgungsleitung 14 ist mindestens ein Ventilmittel 15 angeordnet, mittels dessen die Kühlluftversorgungsleitung 14 selektiv geöffnet oder wieder verschlossen werden kann. Zu den mittels der Kühlluft kühlbaren Betriebskomponenten 100 kann unter anderem auch die Elektromaschine der Hybridbaugruppe 3 gehören, welche ebenfalls an die Kühlluftversorgungsleitung 14 angeschlossen sein kann. Vorzugsweise wird für die Bereitstellung von Kühlluft nur die über die zweite Luftansaugleitung 12 angesaugte Luft verwendet.
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Einige Betriebskomponenten 101 des Kraftfahrzeugs benötigen für ihren Betrieb einen Unterdruck. Zu diesen Betriebskomponenten 101 zählen unter anderem Abgasklappen, Saugrohrklappen oder auch Bremskraftverstärker. Damit die Einrichtung 1 auch für die Versorgung dieser Betriebskomponenten 101 mit Unterdruck geeignet ist, ist ein Unterdruckspeichertank 20 vorgesehen, der mittels einer ersten Anschlussleitung 21 an die Saugseite 40 der Pumpvorrichtung 4 angeschlossen ist und mittels einer zweiten Anschlussleitung 22 an die mit Unterdruck arbeitenden Betriebskomponenten 101 des Kraftfahrzeugs angeschlossen ist. Ferner ist eine Druckleitung 23 an der Druckseite 41 der Pumpvorrichtung 4 vorgesehen. In jeder der beiden Anschlussleitungen 21, 22 sowie in der Druckleitung 23 ist jeweils ein Ventilmittel 24, 25, 26 angeordnet, um die betreffende Anschlussleitung 21, 22 beziehungsweise die Druckleitung 23 selektiv öffnen beziehungsweise schließen zu können. Die mit Unterdruck betreibbaren Betriebskomponenten 101 des Kraftfahrzeugs sind ferner über mindestens eine Unterdruckleitung 27 mit dem Luftansaugrohr 5 verbunden.
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Wie in 2 zu erkennen, ist die Pumpvorrichtung 4 in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel so ausgebildet, dass sie sich in Umfangsrichtung um die Hybridbaugruppe 3 erstreckt. Dadurch wird eine Bauraumoptimierung geschaffen, die eine besonders platzsparende Anordnung der Pumpvorrichtung 4 innerhalb des Kraftfahrzeugs ermöglicht.
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Wie weiter oben bereits erläutert, kann der Antrieb der Pumpvorrichtung 4 mittels eines im Kraftfahrzeug ohnehin vorhandenen Elektromotors des Kraftfahrzeugs, insbesondere mittels der Elektromaschine der Hybridbaugruppe 3, erfolgen. Alternativ kann der Antrieb der Pumpvorrichtung 4 auch über den Verbrennungsmotor 2 des Kraftfahrzeugs erfolgen. Diese Situation ist in 3 dargestellt. Zu erkennen ist wiederum in schematisch stark vereinfachter Form die Hybridbaugruppe 3, um die sich die Pumpvorrichtung 4 erstreckt. Ferner ist eine Schwungscheibe 200 des Verbrennungsmotors 2 dargestellt, die mit einem mechanischen Kopplungsmittel 201, das vorliegend als Zahnrad ausgebildet ist, gekoppelt ist. Dadurch kann eine Rotationsbewegung der Schwungscheibe 20 derart gewandelt werden, dass die Pumpvorrichtung 4 angetrieben werden kann.
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Der Betrieb der Pumpvorrichtung 4 erfolgt in der nachfolgend beschriebenen Weise:
- Während des Startvorgangs des Verbrennungsmotors 2 des Kraftfahrzeugs wird die Pumpvorrichtung 4 als Sekundärluftpumpe betrieben. Die vorzugsweise über die erste Luftansaugleitung 10 angesaugte Luft wird mittels der Pumpvorrichtung 4 verdichtet und über die Sekundärluftzufuhrleitung 12 als Sekundärluft in der oben bereits erläuterten Weise in den Verbrennungsmotor 2 eingeblasen.
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Im regulären Betrieb bei laufendem Verbrennungsmotor 2 erfüllt die Pumpvorrichtung 4 die Funktion einer Kühlluftpumpe, um die zu kühlenden Betriebskomponenten 100 des Kraftfahrzeugs ausreichend mit Kühlluft versorgen zu können. Vorzugsweise wird dabei Kühlluft nur über die zweite Luftansaugleitung 12 angesaugt und mittels der Pumpvorrichtung 4 verdichtet und über die Druckseite 41 der Pumpvorrichtung 4 in die mindestens eine Kühlluftversorgungsleitung 14 ausgestoßen. Das Ventilmittel 15 in der Kühlluftversorgungsleitung 14 ist dabei geöffnet, um eine Kühlluftströmung zu ermöglichen.
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Die Versorgung derjenigen Betriebskomponenten 101 des Kraftfahrzeugs, für deren Betrieb ein Unterdruck erforderlich ist, erfolgt bei laufendem Verbrennungsmotor 2 über die an das Luftansaugrohr 5 und an die betreffenden Betriebskomponenten 100 angeschlossene Unterdruckleitung 27. Bei geöffnetem Ventilmittel 25 der zweiten Anschlussleitung 22 des Unterdruckspeichertanks 20, die an die mit Unterdruck arbeitenden Betriebskomponenten 101 des Kraftfahrzeugs angeschlossen ist, kann auch im Unterdruckspeichertank 20 ein Unterdruck erzeugt werden.
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Wenn der Verbrennungsmotor 2 nicht arbeitet und somit im Luftansaugrohr 5 kein Unterdruck zur Verfügung steht, kann ein Unterdruck für den Betrieb der mit Unterdruck arbeitenden Betriebskomponenten 101 bei geöffnetem Ventilmittel 25 der zweiten Anschlussleitung 22 vom Unterdruckspeichertank 20 zur Verfügung gestellt werden.
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Sollte der Unterdruckspeichertank 20 keinen Unterdruck mehr zur Verfügung stellen können, besteht die Möglichkeit, dass die Pumpvorrichtung 4 zeitweise als Unterdruckpumpe arbeitet, um innerhalb des Unterdruckspeichertanks 20 wieder einen Unterdruck zu erzeugen. Bei dieser Betriebsart der Pumpvorrichtung 4 als Unterdruckpumpe sind das Ventilmittel 24 der ersten (saugseitigen) Anschlussleitung 21 und das Ventilmittel 26 der druckseitig an der Pumpvorrichtung 4 vorgesehenen Druckleitung 23 geöffnet. Das Ventilmittel 25 der zweiten Anschlussleitung 22, die den Drucktank 20 mit den mit Unterdruck betreibbaren Betriebskomponenten 101 verbindet, ist in diesem Betriebsmodus der Pumpvorrichtung 4 geschlossen.
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Bei stillstehendem Verbrennungsmotor 2 wird die Pumpvorrichtung 4 ansonsten als Kühlluftpumpe zur Versorgung der zu kühlenden Betriebskomponenten 100 des Kraftfahrzeugs mit Kühlluft betrieben.