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Die Erfindung betrifft einen Abgasturbolader der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Zweckmäßigerweise besteht ein Abgasturbolader aus mehreren Gehäuseabschnitten: Einem ersten Gehäuseabschnitt, welcher im Allgemeinen von heißen Gasen, in der Regel Abgas einer Brennkraftmaschine, durchströmt wird, einem zweiten Gehäuseabschnitt, welcher ein drehbar im zweiten Gehäuseabschnitt gelagertes Laufzeug aufnehmbar ausgebildet ist und zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt und einem dritten Gehäuseabschnitt, welcher von im Allgemeinen Umgebungsluft durchströmbar ist, positioniert ist. Zwischen den einzelnen Gehäuseabschnitten sind Flanschflächen ausgebildet, derart, dass diese Flanschflächen einander berührbar ausgestaltet sind, so dass ein Ausströmen des heißen Gases und der Umgebungsluft weitestgehend vermieden wird. Sofern es zwischen den Flanschflächen zu Undichtheiten kommt, reduziert sich einerseits ein Gesamtwirkungsgrad des Abgasturboladers und andererseits treten zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt und dem zweiten Gehäuseabschnitt umweltbelastende Abgase aus, was insbesondere zu vermeiden ist. Zu berücksichtigen ist, dass der Abgasturbolader zerlegbar sein sollte, das heißt, dass beispielsweise eine stoffschlüssige Verbindung zwischen den einzelnen Flanschflächen zwar eine Dichtheit zwischen den Flanschflächen herbeiführen könnte, allerdings der Abgasturbolader dann nicht mehr einfach zerlegbar und wieder montierbar ist.
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So ist beispielsweise der Offenlegungsschrift
DE 10 2010 053 078 A1 ein Abgasturbolader entnehmbar, wobei mit Hilfe einer Kraft-Formschlussverbindung in Form einer Überwurfmutter eine fluiddichte Abdichtung zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt und dem zweiten Gehäuseabschnitt angestrebt wird. Hier allerdings ist diese, ein Gewinde aufweisende Überwurfmutter herzustellen, wodurch zusätzliche und nicht unerhebliche Kosten entstehen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen Abgasturbolader bereitzustellen, welcher kostengünstig herstellbar ist und im Betrieb eine verbesserte Abgasdichtheit gegenüber der Umgebung aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Abgasturbolader mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nichttrivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung betrifft einen Abgasturbolader, welcher einen ersten Gehäuseabschnitt und einen zweiten Gehäuseabschnitt aufweist, wobei der erste Gehäuseabschnitt und der zweite Gehäuseabschnitt an mindestens einer ersten Flanschfläche des ersten Gehäuseabschnitts und an einer zweiten Flanschfläche des zweiten Gehäuseabschnitts aneinander angrenzend positioniert sind. Der Abgasturbolader weist eine Längsachse auf, und der erste Gehäuseabschnitt und der zweite Gehäuseabschnitt sind sich um die Längsachse sowohl radial als auch entlang der Längsachse axial erstreckend ausgebildet.
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Erfindungsgemäß ist eine Abdichtung zwischen der ersten Flanschfläche und der zweiten Flanschfläche in Form einer radial oder halbradial wirkenden Dichtung ausgestaltet, wobei die radial oder halbradial wirkende Dichtung unmittelbar mit Hilfe der ersten Flanschfläche und der zweiten Flanschfläche ausgebildet ist, und wobei sofern der erste Gehäuseabschnitt eine größere Wärmedehnung aufweist als der zweite Gehäuseabschnitt, die zweite Flanschfläche zumindest bereichsweise die erste Flanschfläche umfassbar ausgebildet ist oder sofern der zweite Gehäuseabschnitt eine größere Wärmedehnung aufweist als der erste Gehäuseabschnitt, die erste Flanschfläche zumindest bereichsweise die zweite Flanschfläche umfassbar ausgebildet ist. Dies bedeutet, dass die erste Flanschfläche und die zweite Flanschfläche zumindest teil- oder abschnittsweise eine axiale und/oder halbaxiale Erstreckung aufweisen.
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Ein Vorteil dieser radial und/oder halbradial wirkenden Dichtung ist die mit steigenden Temperaturen zunehmende Verstärkung der Dichtwirkung. Durch eine als Folge einer Durchströmung des ersten Gehäuseabschnitts mit heißem Fluid, bzw. Abgas, herbeigeführte Temperaturerhöhung der Gehäuseabschnitte im Betrieb infolge Konvektion, weisen die Gehäuseabschnitte entsprechend ihrer Wärmeleitungs- und Wärmeausdehnungskoeffizienten eine Ausdehnung sowohl entlang der Längsachse des Abgasturboladers als auch in radialer Richtung von der Längsachse wegführend nach außen auf. Sofern nun die Flanschfläche des Gehäuseabschnitts, welcher eine geringere Wärmedehnung aufweist, die Flanschfläche des Gehäuseabschnitts, welcher eine höhere Wärmedehnung aufweist, zumindest teilweise umfassbar ausgebildet ist, ist aufgrund der schnelleren Ausdehnung der Flanschfläche des Gehäuseabschnitts, welcher eine höhere Wärmedehnung aufweist, ein Kontakt mit der Flanschfläche des Gehäuseabschnitts, welcher eine niedrigere Wärmedehnung aufweist, herstellbar. Dies gilt selbstredend für übliche Füge- bzw. Montagespalte, welche gemäß dem Stand der Technik bei einem Zusammenbau des Abgasturboladers vorliegen.
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Mit anderen Worten bedeutet dies, dass, da im Betrieb des Abgasturboladers der erste Gehäuseabschnitt von dem heißen Fluid, bzw. dem Abgas durchströmt wird, sich der erste Gehäuseabschnitt aufgrund einer Wärmeleitung mit Hilfe des heißen Fluids erwärmt. Entsprechend seines Wärmeausdehnungskoeffizienten weist der erste Gehäuseabschnitt somit eine Ausdehnung, mindestens in radialer Richtung, auf. Der zweite Gehäuseabschnitt, welcher an den ersten Gehäuseabschnitt angrenzend positioniert ist, wird ebenfalls durch Wärmeleitung mit Hilfe des ersten Gehäuseabschnitts erwärmt und weist somit ebenfalls eine Ausdehnung zumindest in radialer Richtung auf. Die Erwärmung des zweiten Gehäuseabschnitts erfolgt langsamer und auf einem niedrigeren Temperaturniveau als die Erwärmung des ersten Gehäuseabschnitts wegen des größeren Abstandes zu den heißgasführenden Abschnitten sowie aufgrund der abschnittsweisen Öl- und Wasserkühlung des zweiten Gehäuseabschnitts. Sofern nun beispielsweise die erste Flanschfläche zumindest teilweise von der zweiten Flanschfläche umfassbar ausgebildet ist, ist eine radial wirkende Dichtung herstellbar.
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Der Vorteil ist, dass mit Hilfe der radialen Dichtung eine im Betrieb des Abgasturboladers verbesserte Abdichtung gegenüber der Umgebung bei einer gleichzeitigen kostengünstigen Herstellbarkeit des Abgasturboladers realisierbar ist. Der kostengünstige Vorteilsaspekt ist dadurch herbeigeführt, dass keine zusätzliche Dichtvorrichtung, wie bspw. dem genannten Stand der Technik zu entnehmen ist, oder in Form eines üblichen metallischen Dichtringes, welcher zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt und dem zweiten Gehäuseabschnitt, aufgenommen in oder an der ersten Flanschfläche und der zweiten Flanschfläche, notwendig ist, bzw. aufgrund des Wegfalls dieser zusätzlichen Dichtvorrichtung ebenso entsprechende Montageschritte entfallen.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abgasturboladers weist der erste Gehäuseabschnitt oder der zweite Gehäuseabschnitt an der ersten Flanschfläche bzw. der zweiten Flanschfläche einen Ring auf, wobei der zweite Gehäuseabschnitt an seiner zweiten Flanschfläche bzw. der erste Gehäuseabschnitt an seiner ersten Flanschfläche eine komplementär zum Ring ausgebildete nutartige Aufnahmeöffnung aufweist. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass hier mit Hilfe des Ringes und der Aufnahmeöffnung eine exakt definierte radial bzw. halbradial wirkende Dichtung realisierbar ist. Sofern bspw. der Ring einen rechteckförmigen oder quadratischen ersten Querschnitt aufweist, somit komplementär dazu die Aufnahmeöffnung einen rechteckförmigen bzw. quadratischen zweiten Querschnitt aufweist, ist zwischen einer ersten Ringfläche des Rings, welche von der Längsachse abgewandt ausgebildet ist, und einer zweiten ringförmigen Aufnahmeöffnungsfläche, welche ebenfalls von der Längsachse abgewandt ausgebildet ist, eine radial wirkende Dichtung realisierbar. Dieser Ring lässt sich auf einfache Weise bei der Bearbeitung einer Flanschkontur der entsprechenden Flanschfläche durch trennende Bearbeitungsverfahren, wie bspw. Drehen, Fräsen, Schleifen, herstellen.
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Ebenso ist die zum Ring komplementär ausgebildete Aufnahmeöffnung mit Hilfe eines einfachen Dreh- oder Fräsverfahrens herstellbar, derart, dass die Aufnahmeöffnung in Form einer Nut ausgestaltet ist.
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Idealerweise ist der erste Gehäuseabschnitt aus einem ersten Material ausgebildet, welches einen ersten Warmeausdehnungskoeffizienten aufweist, welcher unterachiedlich ist zu einem zweiten Wärmeausdehnungskoeffizienten eines zweiten Materials, aus welchem der zweite Gehäuseabschnitt ausgebildet ist. Somit ist sichergestellt, dass die Gehäuseabschnitte unterschiedliche Ausdehnungen aufweisen, so dass die fluiddichte Dichtung realisierbar ist. Zweckmäßigerweise ist der zweite Gehäuseabschnitt aus dem Material mit einem geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten hergestellt. Im Allgemeinen weist das Material mit dem geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten aufgrund seiner Materialstruktur hohe Dämpfungseigenschaften bei gleichzeitig guter Bearbeitbarkeit auf. Es sind filigrane Formen möglich, wie sie insbesondere bei der Bereitstellung des zweiten Gehäuseabschnitts, in diesem Falle des Lagerabschnitts notwendig sind. Ein ferritischer Grauguss ist hier als geeignetes Material zu nennen. Als Material mit einem höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten, welcher dann dem ersten Gehäuseabschnitt, d. h. dem Abgasführungsabschnitt zuzuordnen wäre, wäre für einen Abgasturbolader eines Ottomotors insbesondere ein austenitischer Stahlguss bzw. für einen Abgasturbolader eines Dieselmotors ein hochsiliziumhaltiger Grauguss geeignet.
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In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abgasturboladers ist in einem Betrieb des Abgasturboladers zwischen der ersten Flanschfläche und der zweiten Flanschfläche zumindest teilweise ein Spalt ausgebildet. Insbesondere ist dieser Spalt als Axialspalt ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass ein Hitzeschild zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt und dem zweiten Gehäuseabschnitt gesichert verklemmbar zu positionieren ist. Durch diese Verklemmung des Hitzeschildes im Krafthauptschluss einer Axialkraft, die durch die Verbindungselemente zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt und dem zweiten Gehäuseabschnitt erzeugt wird, entsteht ebenfalls eine Abdichtwirkung gegen das Austreten von Abgasen. Problematisch ist im Allgemeinen, dass, sofern kein definierter Spalt bzw. kein Spalt zwischen den Flanschflächen ausgebildet ist und im Betrieb des Abgasturboladers die Ausdehnungen der Gehäuseabschnitte auftreten, der zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt und dem zweiten Gehäuseabschnitt verklemmt positionierte Hitzeschild nicht mehr gesichert verklemmt ist aufgrund einer Überbestimmung der Konstruktion. Somit ist zur Sicherung des Hitzeschildes kein weiteres Sicherungselement notwendig und eine zusätzliche Maßnahme zur kostengünstigen Herstellung des Abgasturboladers realisiert.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 einen Längsschnittausschnitt eines ersten Gehäuseabschnitts und eines zweiten Gehäuseabschnitts des erfindungsgemäßen Abgasturboladers in einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 einen Längsschnittausschnitt eines ersten Gehäuseabschnitts und eines zweiten Gehäuseabschnitts des erfindungsgemäßen Abgasturboladers in einem zweiten Ausführungsbeispiel; und
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3 einen Längsschnittausschnitt eines ersten Gehäuseabschnitts und eines zweiten Gehäuseabschnitts des erfindungsgemäßen Abgasturboladers in einem dritten Ausführungsbeispiel.
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Ein erfindungsgemäßer Abgasturbolader 1 ist in einem exemplarischen Ausführungsbeispiel gemäß 1 ausgebildet. Der Abgasturbolader 1 weist einen ersten Gehäuseabschnitt 2 auf, in Form eines durchströmbaren Abgasführungsabschnitts 2, welcher im Betrieb des Abgasturboladers 1 von einem Fluid, in der Regel von Abgas durchströmt wird. Das Abgas ist im Allgemeinen, aber nicht zwangsweise, ein Verbrennungsprodukt einer nicht näher dargestellten Brennkraftmaschine.
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Dem Abgasturbolader 1 ist ein zweiter Gehäuseabschnitt 3 zugeordnet, welcher in Form eines Lagerabschnitts ausgebildet ist und der Lagerung eines nicht näher dargestellten Laufzeugs des Abgasturboladers 1 dient. Der Lagerabschnitt 3 ist zwischen einem nicht näher dargestellten durchströmbaren Luftführungsabschnitt des Abgasturboladers 1 und dem Abgasführungsabschnitt 2 positioniert.
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Das nicht näher dargestellte Laufzeug weist ein nicht näher dargestelltes Verdichterrad und ein nicht näher dargestelltes Turbinenrad auf, welche miteinander mit Hilfe einer nicht näher dargestellten Welle drehfest verbunden sind. Das Verdichterrad ist in einer nicht näher dargestellten Verdichterradkammer des Luftführungsabschnitts zum Ansaugen von im Allgemeinen Frischluft angeordnet. Das nicht näher dargestellte Turbinenrad ist in einer Radkammer 4 des Abgasführungsabschnitts 2 drehbar aufgenommen.
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Das Turbinenrad wird im Betrieb des Abgasturboladers 1 von dem den Abgasführungsabschnitt 2 durchströmenden Abgas beaufschlagt und angetrieben, wobei es eine Drehbewegung ausführen kann. Diese Drehbewegung ist mit Hilfe der Welle auf das Verdichterrad übertragbar, welches somit simultan zur Drehbewegung des Turbinenrads eine Drehbewegung ausführen kann. Mit Hilfe des Verdichterrades und dessen Drehbewegung wird Frischluft angesaugt, welche im Luftführungsabschnitt verdichtet wird.
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Der Abgasführungsabschnitt 2 weist einen durchströmbaren Spiralkanal 5 auf, mit dessen Hilfe das Fluid dem Turbinenrad zuführbar ist. Aufgrund der hohen Temperaturen des den Abgasführungsabschnitt 2 durchströmenden Fluids ist zur wärmeisolierenden Abschirmung des Lagerabschnitts 3 ein Hitzeschild 6 zwischen dem Abgasführungsabschnitt 2 und dem Lagerabschnitt 3 ausgebildet. Der Hitzeschild 6 ist im Bereich des Turbinenrades nahe dessen Radrücken positioniert.
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Der Abgasführungsabschnitt 2 weist an seinem dem Lagerabschnitt 3 zugewandt ausgebildeten Ende eine erste Flanschfläche 7 auf. Dieser ersten Flanschfläche 7 gegenüberliegend ist eine zweite Flanschfläche 8 des Lagerabschnitts 3 ausgebildet, wobei die beiden Flanschflächen weitestgehend komplementär ausgebildet sind. Ein den ersten Gehäuseabschnitt 2 und den zweiten Gehäuseabschnitt 3 umfassendes Fixierelement 17 ist in Form einer Bandschelle, insbesondere in Form einer V-Bandschelle ausgebildet und dient einer Fixierung der beiden Gehäuseabschnitte.
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Problematisch ist im Betrieb des Abgasturboladers 1, dass das durch den Spiralkanal 5 auf das Turbinenrad geführte Fluid in diverse, konstruktiv bedingte Montagespalte strömen und insbesondere im Bereich der ersten Flanschfläche 7 und der zweiten Flanschfläche 8 in die Umgebung ausströmen kann. Dieser Effekt nimmt zu mit steigenden Fluid- bzw. Abgastemperaturen und steigendem Druck des Fluids.
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Zur Vermeidung dieses Effektes, und somit zur Realisierung einer Dichtung, weist der erfindungsgemäße Abgasturbolader 1 in einem ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 an seiner ersten Flanschfläche 7 einen Ring 9 auf, welcher einteilig mit dem ersten Gehäuseabschnitt 2 ausgebildet ist. Die zweite Flanschfläche 8 weist eine Aufnahmeöffnung 10 auf, in welcher der Ring 9 aufnehmbar ist. Diese Aufnahmeöffnung 10 ist so ausgebildet, dass der Ring 9 während der Montage ohne zusätzlichen Kraftaufwand in die Aufnahmeöffnung 10 einsteckbar ist. Ohne zusätzlichen Kraftaufwand ist an dieser Stelle so zu verstehen, dass eine Montage des ersten Gehäuseabschnitts 2 mit dem zweiten Gehäuseabschnitt 3 eine übliche, Oberflächenrauhheiten des ersten Gehäuseabschnitts 2 und des zweiten Gehäuseabschnitts 3 überwindende Kraft nur unwesentlich überschreitet. Es liegt somit keine bspw. Presspassung im Bereich des Rings 9 und der Aufnahmeöffnung 10 vor. Hierdurch ist ein Montageaufwand wesentlich erleichtert.
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Der erste Gehäuseabschnitt 2 ist aus einem ersten Material ausgebildet, welches sich von dem zweiten Material, aus welchem der zweite Gehäuseabschnitt 3 ausgebildet ist, unterscheidet. Das zweite Material weist einen geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten auf als das erste Material. Mit Hilfe dieser unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten ist eine strömungsdichte radial wirkende Dichtung realisierbar.
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Im Betrieb des Abgasturboladers 1 wird der erste Gehäuseabschnitt 2, der Abgasführungsabschnitt, aufgrund des ihn durchströmenden heißen Fluids erwärmt, so dass eine Ausdehnung des ersten Gehäuseabschnitts 2 erfolgt. Der zweite Gehäuseabschnitt 3, der Lagerabschnitt, weist den geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten auf, d. h. dieser Gehäuseabschnitt 3 dehnt sich nicht entsprechend dem ersten Gehäuseabschnitt 2 aus, so dass in dem Bereich des Ringes 9 eine undurchströmbare radial wirkende Dichtung 18 ausgebildet ist.
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Der Ring 9 weist einen rechteckförmigen Querschnitt auf, mit einer von einer Längsachse 11 des Abgasturboladers 1 abgewandt ausgebildeten ersten Ringfläche 12. Dieser ersten Ringfläche 12 gegenüberliegend ist eine zweite Ringfläche 13 ausgebildet. Komplementär dazu weist die Aufnahmeöffnung 10 der ersten Ringfläche 12 gegenüberliegend positioniert eine ringförmige erste Aufnahmeöffnungsfläche 14 sowie eine der zweiten Ringfläche 13 gegenüberliegend positionierte zweite Aufnahmeöffnungsfläche 15 auf. In radialer Richtung des Abgasturboladers 1 ist mit Ausnahme der ersten Ringfläche 12 bzw. der ersten Aufnahmeöffnungsfläche 14 zwischen der ersten Flanschfläche 7 und der zweiten Flanschfläche 8 ein Spalt 16 ausgestaltet.
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Im Betrieb des Abgasturboladers 1 erwärmen sich die Gehäuseabschnitte, und der erste Gehäuseabschnitt 2 weist aufgrund seines größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten eine größere zumindest radiale Ausdehnung auf als der zweite Gehäuseabschnitt 3. Die Erwärmung des zweiten Gehäuseabschnitts 3 erfolgt langsamer und auf einem niedrigeren Temperaturniveau als die Erwärmung des ersten Gehäuseabschnitts 2 wegen des größeren Abstandes zu den heißgasführenden Abschnitten sowie aufgrund der abschnittsweisen Öl- und Wasserkühlung des zweiten Gehäuseabschnitts 3. Dies bedeutet, dass, aufgrund der Ausdehnung, die erste Ringfläche 12 gegen die erste Aufnahmeöffnungsfläche 14 drückt, wodurch die radial wirkende Dichtung 18 realisiert ist.
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Dieser Effekt wird mit steigenden Betriebstemperaturen des Abgasturboladers 1 zunehmen, so dass eine Dichtheit des Abgasturboladers 1 gegenüber der Umgebung auch bei steigenden Temperaturen hergestellt ist.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Abgasturboladers 1 weist das erste Material einen geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten auf als das zweite Material. Dies hat den Effekt, dass die radial wirkende Dichtung 18 im Bereich der zweiten Ringfläche 13 und der zweiten Aufnahmeöffnungsfläche 15 ausgebildet ist.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Abgasturboladers 1 ist es möglich, den Hitzeschild 6 ohne weiteres Fixierelement zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt 2 und dem zweiten Gehäuseabschnitt 3 verklemmend zu fixieren. Hierzu ist es notwendig, dass der Spalt 16 ausgebildet ist, da ansonsten eine Überbestimmung der Konstruktion ausgebildet wäre und dies zu einem Lockern bzw. Lösen der Klemmwirkung zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt 2 und dem zweiten Gehäuseabschnitt 3 bzw. der Selbstklemmung des Hitzeschildes bei steigenden Temperaturen aufgrund der Ausdehnungen der beiden Gehäuseabschnitte 2, 3 führen könnte. Das würde bedeuten, dass die sichere axiale Verklemmung des Hitzeschildes 6 zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt 2 und dem zweiten Gehäuseabschnitt 3 nicht sicher gewährleistet ist.
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In 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Abgasturboladers 1 angegeben. Die erste Flanschfläche 7 und die zweite Flanschfläche 8 weisen eine Neigung gegenüber der Längsachse 11 auf, derart, dass eine halbradial wirkende Dichtung 18 ausgebildet ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist ein sich in axialer Richtung erstreckender Spalt 16 zwischen der ersten Flanschfläche 7 und der zweiten Flanschfläche 8 vorliegend, damit eine Verklemmung des Hitzeschildes 6 zwischen dem ersten Gehäuseabschnitt 2 und dem zweiten Gehäuseabschnitt 3 in radialer Richtung ermöglicht ist.
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Ein drittes Ausführungsbeispiel einer halbradial wirkenden Dichtung 18 ist in 3 angegeben. Die erste Ringfläche 12 und die erste Aufnahmeöffnungsfläche 14 sind geneigt zueinander ausgebildet, so dass eine halbradial wirkende Dichtung herstellbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010053078 A1 [0003]