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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein Verfahren und Vorrichtungen zur Versehung eines ersten Objektes mit zumindest einem zweiten Objekt.
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Dabei kann es sich zum Beispiel um Verfahren und Vorrichtungen zur Gestaltung von Werbe- und Informationsträgern handeln, so wie sie in der
DE 198 22 323 A1 beschrieben sind. Das dahinter stehende Vorgehen ist jedoch für den Bediener sehr umständlich. Weiterhin ist dieses Vorgehen nur sehr umständlich auf unterschiedliche Gegenstände einrichtbar.
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Andererseits kann es sich auch um Verfahren und Vorrichtungen handeln, die eingesetzt werden, um bei gewünschten Raumausstattungen vorab virtuell einen Raumeindruck zu gewinnen. Bekannt ist hierzu beispielsweise der „Ikea Home Planer”, bei dem Raummaße vorgegeben werden und dann einzelne Gestaltungselemente, wie Küchenelemente, in den Raum maßstabsgetreu eingefügt werden können, um einen virtuellen Raumeindruck zu erzeugen.
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Nachteilig an dieser Lösung ist es, dass nur ein virtueller schematischer, aber kein realitätsnaher Raumeindruck erzeugbar ist und die Bedienung dieses Programmes sehr umständlich ist.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Versehung eines ersten Objektes mit zumindest einem zweiten Objekt bereitzustellen, womit die oben genannten Nachteile überwunden werden. Insbesondere soll das Vorgehen für den Bediener komfortabel und einfach auszuführen sein. Vorzugsweise soll das Vorgehen auch auf beliebige erste und zweite Objekte anwendbar sein.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nach Anspruch 1 und der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Anspruch 13. Außerdem wird auch ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 15 bereitgestellt. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben. Unter „Versehung” wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung somit beispielsweise Dekoration, Verschönerung, Verzierung, Gravur, Tätowierung und dgl. des ersten Objektes mittels des zweiten Objektes verstanden.
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Ein „Bediener” kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung einerseits beispielsweise ein Kunde sein, der die „Versehung” selbst vornehmen oder von einer Firma vorgenommen haben möchte. Anderseits kann es sich auch um eine Person der Fertigung handeln, die die „Versehung” nach Vorgaben eines Kunden vornimmt.
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Ein „erstes Objekt” ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise zumindest eine Fläche, eine Immobilie, ein Teil einer Immobilie oder ein Ensemble mit zumindest zwei Elementen aus der Gruppe Fläche, Immobilie und Teil einer Immobilie. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Gebäude, einen Raum oder einen öffentlich oder privaten Platz, wie einen Park, Garten oder städtischen Platz oder Straße handeln. Weiterhin kann es sich bei dem „ersten Objekt” auch um zumindest eine Person, ein Tier oder eine Mobilie handeln. Die Mobilie kann beispielsweise ein Fahrzeug, ein Gebrauchsgegenstand, ein Möbel, eine Abbildung oder ein Dekorationsgegenstand sein. Es können auch Kombinationen dieser Objekte erfolgen, also beispielsweise zumindest eine Person in einem Zimmer oder auf einem städtischen Platz.
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Bei dem „zweiten Objekt” kann es sich zum einen um zumindest eine Immobilie, einen Teil einer Immobilie, einen Platz, eine Person, ein Tier oder eine Mobilie handeln, so wie sie im vorherigen Abschnitt schon definiert wurden. Dann würde beispielsweise ein städtischer Platz mit einer Immobilie versehen werden, oder eine Immobilie mit einem zusätzlichen Teil usw. Es kann sich aber auch um zumindest eine Gravur, eine Strukturierung, eine Bedruckung, eine Bemalung oder eine Beklebung und dgl. handeln. Daneben sind auch Installationen möglich, wie Buchstaben, die aus einem Grundmaterial ausgearbeitet und beispielsweise aufgeschraubt werden.
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Der Erfinder hat erkannt, dass sich die gestellte Aufgabe überraschend besonders einfach dadurch lösen lässt, wenn auf einer Aufnahme des ersten Objektes ein virtueller Rahmen festgelegt und bemaßt wird und das zweite Objekt dann in den Rahmen an einer gewünschten Position eingefügt wird. Dadurch kann jedes beliebige erste Objekt bei diesem Vorgehen verwendet werden und es sind nur sehr wenige Arbeitsschritte durch den Bediener erforderlich, die das Vorgehen sehr komfortabel machen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Versehung eines ersten Objektes mit zumindest einem zweiten Objekt weist somit die folgenden Schritte auf:
- – das erste Objekt wird optisch, beispielsweise fotographisch, aufgenommen, wobei die Aufnahme vorzugsweise maßstabsgetreu in Bezug auf das erste Objekt erfolgt,
- – in der Aufnahme des ersten Objektes wird ein Rahmen festgelegt, d. h. dass in der Aufnahme ein virtueller Rahmen bestimmter Größe eingefügt wird,
- – es wird zumindest eine Dimension des Rahmens bemaßt und
- – das zweite Objekt wird in den Rahmen an einer gewünschten Position eingefügt.
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„Eine Dimension des Rahmens” meint in diesem Zusammenhang eine zuordenbare geometrische Größe des Rahmens, wie eine Kante bei Polygonen, ein Radius oder Durchmesser bei Kreisen usw.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Größe des zweiten Objektes anhand der Bemaßung des Rahmens ermittelt wird. Dann kann die Versehung weitestgehend automatisiert erfolgen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass a) das zweite Objekt fest vorgegebene Maße aufweist oder dem zweiten Objekt gewünschte Maße zugewiesen werden und b) die Einfügung des zweiten Objektes in den Rahmen bezogen auf die Maße des Rahmens maßstabsgetreu erfolgt. Dann lassen sich insbesondere virtuelle aber realitätsnahe Raumeindrücke besonders einfach erzeugen.
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Es kann vorgesehen sein, dass nur ein virtueller Rahmen festgelegt wird. Alternativ ist es allerdings auch möglich, dass ein erster virtueller Rahmen zur Bemaßung des ersten Objektes dient und in diesem Rahmen ein zweiter virtueller Rahmen festgelegt wird, der dem Einfügen des zweiten Objektes dient. Dies wird vor allem dann verwendet, wenn es nicht ohne weiteres möglich wäre, zumindest eine Dimension des zweiten virtuellen Rahmen ohne Erzeugung des ersten virtuellen Rahmens zu bemaßen, weil z. B. der zweite virtuelle Rahmen nicht mit Körperkanten des ersten Objektes übereinstimmt. Bei dieser Vorgehensweise muss der zweite virtuelle Rahmen nicht noch einmal gesondert bemaßt werden, sondern es werden diese Maßen aus der Bemaßung des ersten virtuellen Rahmens und der Proportionalität von erstem und zweitem virtuellen Rahmen abgeleitet.
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Wenn eine erste Abbildung des mit dem zweiten Objekt virtuell versehenen ersten Objektes erzeugt wird, dann kann der Eindruck der Versehung sehr schnell überprüft und ggf. korrigiert werden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn eine bezogen auf die Maße des Rahmens maßstabsgetreue zweite Abbildung des zweiten Objektes erzeugt wird. Dann liegt für die weitere Bearbeitung, beispielsweise Lasergravur, gleich eine weiterverwendbare Fertigungsgrundlage vor, was das Vorgehen weiter beschleunigt. Alternativ kann der Bediener aber auch die Bemaßung des zweiten Objektes ermitteln.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist der Rahmen rechteckig, rund oder als Freiform ausgebildet. Beispielsweise kann ein solcher Rahmen dem Bediener als Grundform angeboten werden und der Bediener verändert denn die Proportionen dieses Rahmens auf die gewünschte Größe. Bei einem rechteckigen Rahmen reicht es dann aus, wenn nur eine Kante bemaßt und die andere Kante entsprechend des Seitenverhältnisses des Rahmens berechnet wird. Dann werden auch Messfehler vermieden, da nur eine einzige Messung vorzunehmen ist. Bei einem Kreis muss dagegen nur der Radius oder Durchmesser angegeben werden.
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In einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass nach Festlegung des Rahmens der Rahmen in Bezug auf das erste Objekt vergrößert dargestellt wird, um das zweite Objekt einzufügen. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Rahmen in Bezug auf die Größe des ersten Objektes relativ klein ist. Durch die Vergrößerung des Rahmens können die Details des zweiten Objektes viel deutlicher und einfacher berücksichtigt werden.
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Vor allem wenn der Rahmen relativ klein in Bezug auf die Größe des ersten Objektes ausgebildet ist, ist es vorteilhaft, wenn die geometrische Lage des Rahmens und/oder des zweiten Objektes gegenüber zumindest einem Bezugspunkt des ersten Objektes ermittelt wird, da so eine genaue Lagebeziehung zwischen erstem und zweitem Objekt hergestellt wird.
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In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, wenn beim Versehen des ersten Objektes mit dem zweiten Objekt die Lage des Rahmens bzw. des zweiten Objektes gegenüber dem Bezugspunkt reproduziert wird, insbesondere das zweite Objekt auf dem ersten Objekt als Schablone projiziert wird.
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Wenn eine Vorauswahl zum Material des ersten und/oder zweiten Objektes vorgenommen wird, können vorab besonders einfach Kosten und/oder Werkzeuge der Versehung festgelegt werden.
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Unabhängiger Schutz wird beansprucht für die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Versehung eines ersten Objektes mit zumindest einem zweiten Objekt, mit
- – Mitteln zur optischen Aufnahme eines ersten Objektes,
- – Mitteln zur Festlegung eines Rahmens in der Aufnahme des ersten Objektes,
- – Mitteln zur Bemaßung zumindest eine Kante des Rahmens und
- – Mitteln zur Einfügung des zweiten Objektes in den Rahmen an einer gewünschten Position. Die Mittel zur optischen Aufnahme können dabei direkt in die Vorrichtung integriert sein, wie es heutzutage zumeist bei Mobiltelefonen und dgl. der Fall ist. Andererseits kann es sich auch um externe Mittel, beispielsweise eine Digitalkamera handeln, die die Aufnahme in die Vorrichtung überträgt.
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Besonders bevorzugt ist diese Vorrichtung angepasst, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen.
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Weiterhin kann die Erfindung in Gestalt eines Computerprogrammprodukts verwirklicht werden, das von einem computernutzbaren oder computerlesbaren Medium zugänglich ist und einen Programmcode für die Benutzung durch oder für die Benutzung in Verbindung mit einem Computer oder jeden Befehlsausführungssystem bereitgestellt ist. Daher wird auch selbständiger Schutz beansprucht für ein Computerprogrammprodukt, das auf einem für einen Computer lesbaren Medium gespeichert ist und für den Computer lesbare Programmmittel umfasst, die den Computer veranlassen, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen, wenn die Programmmittel auf dem Computer ausgeführt werden.
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Für die Zwecke dieser Beschreibung können computernutzbare oder computerlesbare Medien alle Einrichtungen oder Vorrichtungen sein, die das Programm für die Benutzung durch oder die Benutzung in Verbindung mit dem Befehlsausführungssystem, der Vorrichtung oder der Einrichtung enthalten, speichern, kommunizieren, verbreiten oder transportieren. Dabei können auch mobile Kommunikationsmittel, beispielsweise Mobiltelefone, Tabletcomputer und dgl. Eingesetzt werden.
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Das Medium kann ein elektronisches, magnetisches, optisches, elektromagnetisches, Infrarot- oder Halbleitersystem (oder Vorrichtung oder Einrichtung) sein oder ein Ausbreitungsmedium. Beispiele eines computerlesbaren Mediums umfassen einen Halbleiter oder Feststoffspeicher, Magnetband, eine entfernbare Computerdiskette, einen Random Access Memory (RAM), einen Read-only Memory (ROM), eine feste magnetische Disk und eine optische Disk. Gegenwärtige Beispiele von optischen Disks umfassen Compactdisk-Read-only Memory (CD-ROM), Compactdisk-Read/Write (CD-R/W) und DVD.
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Ein Datenverarbeitungssystem, das geeignet ist, den Programmcode zu speichern und/oder auszuführen, umfasst wenigstens einen Prozessor, der direkt oder indirekt mit zumindest einem Speicherelement durch einen Systembus verbunden ist. Das Speicherelement kann lokalen Speicher umfassen, der während der aktuellen Ausführung des Programmcodes tätig wird, Massenspeicher und Pufferspeicher, der eine temporäre Speicherung von wenigstens einigen Programmcodes bereitstellt, um die Anzahl an Abrufen des Codes vom Massenspeicher während der Ausführung zu reduzieren.
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Eingabe/Ausgabe- oder I/O-Einrichtungen, die Tastaturen, Displays, Zeigeeinrichtungen etc. umfassen können, jedoch nicht darauf limitiert sind, können mit dem System entweder direkt oder durch zwischen geschaltete I/O-Controller an das System angekoppelt sein.
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Netzwerkadapter können ebenfalls mit dem System verbunden sein, um zu ermöglichen, dass das Daten verarbeitende System mit anderen Datenverarbeitungssystemen oder entfernten Druckern oder Speichereinrichtungen durch zwischengeschaltete private oder öffentliche Netzwerke angekoppelt wird. Modems, Kabelmodems oder Ethernet-Karten sind in diesem Zusammenhang nur einige Beispiele der gegenwärtig verfügbaren Typen von Netzwerkadaptern.
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Die erfindungsgemäßen Merkmale können soweit nichts anderes angegeben ist beliebig miteinander kombiniert werden. Dabei können Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens ohne weiteres auch als Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet werden und umgekehrt. Ebenso können diese Merkmale auch für das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt verwendet werden.
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Die Merkmale und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nun anhand der Beschreibung zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den rein schematischen Figuren deutlich werden. Dabei zeigen:
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1 im Rahmen eines ersten Ausführungsbeispiels ein Produkt als erstes Objekt in einer Draufsicht,
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2a, b das Produkt aus 1, auf dem ein erster und ein zweiter virtueller Rahmen festgelegt werden,
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3a, b das Produkt mit dem zweiten virtuellen Rahmen nach 2b, wobei in diesen Rahmen ein Motiv als zweites Objekt eingefügt wird, und das zweites Objekt,
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4 im Rahmen eines zweiten Ausführungsbeispiels eine Wand mit einem Sofa als erstes Objekt in einer Draufsicht und
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5 die Wand mit Sofa nach 4, wobei ein virtueller Rahmen festgelegt wurde und in diesen Rahmen ein Bild als zweites Objekt eingefügt wurde.
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In den 1 bis 5 ist das erfindungsgemäße Vorgehen für zwei unterschiedliche bevorzugte Ausführungsbeispiele rein schematisch dargestellt, wobei 1 bis 3 das Vorgehen bei einer Versehung in Form einer Lasergravur und 4 und 5 die Versehung in Form einer Inneneinrichtung veranschaulichen.
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In 1 ist die auf einem Bildschirm oder dgl. Anzeigeinstrument (nicht gezeigt) dargestellte Primärabbildung 1 eines Produktes, nämlich eine herzförmige Dose 3 gezeigt, das ein Kunde (nicht gezeigt) durch Lasergravieren verzieren möchte. Die herzförmige Dose 3 bildet hier also das erste Objekt. Um die Verzierung vornehmen zu können, hatte der Kunde das Produkt 3 fotografiert und dadurch die Primärabbildung 1 erzeugt, die in ein geeignetes Datenverarbeitungsprogramm, beispielsweise eine von einem Mobiltelefon (nicht gezeigt) bedienbare App (nicht gezeigt), geladen wird. Alternativ zu der App kann auch eine Software als Online-Programm browserbedient verwendet werden.
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Mittels der App wird nun ein Rahmen 5 erzeugt, wobei die App beispielsweise standardmäßig rechteckige Rahmen 5 bestimmter Größe in Bezug auf das Anzeigeinstrument bereitstellt. Dieser Rahmen 5 wird über geeignete Eingabemittel, wie Maus oder Touchscreen, auf eine solche Größe und Proportion aufgezogen (Z), dass der entstehende erste virtuelle Rahmen 5a das Produkt (3) überdeckt (vgl. 2a).
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In einem weiteren Schritt wird der Kunde körperlich auf dem Produkt 3 die Länge der ersten Rahmenkante 9 vermessen und der App die erste Rahmenkante 9 und deren Maß (50 mm) angeben. Sodann berechnet die App aus den Proportionen des Rahmens 5a das Maß (45 mm) der zweiten Rahmenkante 11.
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Anschließend wird der Kunde einen zweiten virtuellen Rahmen 5b in dem ersten virtuellen Rahmen 5a so erzeugen, dass dieser die zu verzierende Fläche 7 des Produktes 3 überdeckt (vgl. 2b). Die Bemaßung dieses zweiten virtuellen Rahmens 5b erfolgt mittels der App automatisch durch Berechnung aus der Bemaßung des ersten virtuellen Rahmens 5a und der Proportionen des zweiten virtuellen Rahmens 5b in Bezug auf den ersten virtuellen Rahmen 5a.
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Nun wird in einem weiteren Schritt in der App ein geeignetes Motiv 13 („Ich liebe Dich”) ausgewählt oder selbst erstellt und der App übergeben. Beispielsweise kann es sich um bestimmte von der App vorgegebene Motive, wie Sterne, Herzen und dgl., handeln. Andererseits können auch Motive in Form von Fotografien oder Grafiken selbst erstellt und dann der App als geeignetes Datenformat, beispielsweise im jpeg-Format, übergeben werden. Oder es handelt sich um Schrift 13, wobei alle Motive auch mit einander kombiniert werden können. Dieses Motiv 13 wird in den Rahmen 5b eingefügt, geeignet positioniert und skaliert.
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Wenn der Rahmen 5b in Bezug auf die Primärabbildung 1 relativ klein ist, dann kann in einem weiteren Schritt vorgesehen sein, dass der Rahmen 5b vergrößert, insbesondere auf Bildschirmgröße vergrößert wird, um das Motiv 13 optimal einfügen und ausrichten zu können.
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Die fertige Gestaltung gibt der Kunde dann der App frei. Dadurch wird zum einen eine erste Abbildung 15 (vgl. 3a) erzeugt, die das Produkt 3 mit dem Rahmen 5b und dem Motiv 13 in maßstabsgerechter Zuordnung zueinander zeigt, und zum anderen eine zweite Abbildung 17 (3b), die allein das Motiv 13 in Originalgröße beinhaltet, d. h. in der Größe, die die App aus dem bemaßten Rahmen 5b und dem Größenverhältnis des Motivs 13 zum Rahmen 5a berechnet hat.
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Diese ersten 15 und zweiten 17 Abbildungen würden mittels der App an den Produzenten (nicht gezeigt) zusammen mit den Kontaktdaten und ggf. Kontodaten des Kunden übermittelt werden. Außerdem kann der Kunde entscheiden, ob er das Produkt 3 dem Produzenten einsendet oder direkt vorbei bringt. Nach Eingang des Produktes 3 beim Produzenten könnte der Produzent anhand der ersten Abbildung 15 die Lage des Motivs 13 auf dem Produkt 3 kontrollieren und mittels der zweiten Abbildung 17 des Motivs 13 in Originalgröße die Verzierung des Produktes 3 vornehmen. Hierbei würde der Produzent eine Lasergravur des Motivs 13 auf dem Produkt 3 erzeugen, so wie es in 3 dargestellt ist. Es können aber auch beliebige andere Verzierungsverfahren verwendet werden, wie Fräsen, Bedrucken und dgl.
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Optional kann in der App vorgesehen sein, dass der Kunde das Material des Produktes 3 angibt, wodurch der Produzent über die App sogleich die geeigneten Verzierungswerkzeuge und einen Preis für die Verzierung ermitteln und dem Kunden angeben kann.
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Bei dem erläuterten ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis 3 umfasst der erste virtuelle Rahmen 5a im Wesentlichen das gesamte Produkt 3 und das zweite Objekt 13 ist in einem zweiten virtuellen Rahmen 5b angeordnet, der kleiner als der erste virtuelle Rahmen 5a ist. Dabei wird die Position des zweiten virtuellen Rahmens 5b in Bezug zum Produkt 3 bzw. zum ersten virtuellen Rahmen 5a festgelegt. Dies könnte beispielsweise auch der Fall sein, wenn ein Kunde eine Gitarre mit einem relativ kleinen Motiv versehen will. Dann würde der Kunde die gesamte Gitarre fotografieren, um die Primärabbildung zu erzeugen, und den Rahmen dann beispielsweise auf einem Teil der Decke des Korpus platzieren. Der Rahmen würde dann vergrößert dargestellt werden, um das Motiv einzufügen. In diesem Fall würde die Position und ggf. Ausrichtung eines Bezugspunktes des Rahmens in Bezug auf einen geeigneten Bezugspunkt der Gitarre ermittelt werden, um die Positionierung des Motives auf der Gitarre reproduzieren zu können. Dazu kann beispielsweise eine optisch projizierte Schablone verwendet werden, die der Graveur auf der Gitarre abbildet.
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In 4 ist die auf einem Bildschirm oder dgl. Anzeigeinstrument (nicht gezeigt) dargestellte Primärabbildung 21 eines Raumes 23 mit schon bestehender Inneneinrichtung in Form eines Sofas 25 gezeigt, den ein Kunde (nicht gezeigt) mit einem Bild dekorieren möchte. Der Raum 23 mit dem Sofa 25 bildet hier also das erste Objekt und das Bild das zweite Objekt. Der Kunde weiß allerdings nicht, welches Bildmotiv und welche Bildgrößen sich gut für den bestehenden Raum 23 eignen.
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Um dies festzustellen, hatte der Kunde den Raum 23 fotografiert und dadurch die Primärabbildung 21 erzeugt, die wiederum in ein geeignetes Datenverarbeitungsprogramm, beispielsweise eine von einem Mobiltelefon (nicht gezeigt) bedienbare App (nicht gezeigt), geladen wird.
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Mittels der App wird nun ein Rahmen 29 erzeugt, der über geeignete Eingabemittel, wie Maus oder Touchscreen, auf eine solche Größe und Proportion aufgezogen wurde, dass der Rahmen 29 alle Teile des Raumes 23 überdeckt, die von der Dekoration umfasst sein sollen.
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In einem weiteren Schritt wird der Kunde körperlich in dem Raum 23 die Länge der Rahmenkante 31 vermessen und der App die Rahmenkante 31 und deren Maß angeben. Sodann berechnet die App aus den Proportionen des Rahmens 29 das Maß der anderen Rahmenkante 33.
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Nun wird in einem weiteren Schritt in der App, die beispielsweise von einem Inneneinrichter angeboten wird, ein geeignetes Bild 35 aus einem Fundus des Inneneinrichters ausgewählt. Selbstverständlich kann auch eine externe Abbildung eines Bildes hochgeladen werden, wobei die Größeninformationen zu diesem Bild entweder in der Abbildungsdatei enthalten oder gesondert übermittelt werden müssen.
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Dieses Bild 35 wird in den Rahmen 29 eingefügt und geeignet positioniert. Dabei erfolgt eine automatische Skalierung der Größe des Bildes 35 in Bezug auf den Rahmen durch die App, der sowohl die Maße des Rahmens 29 als auch die Maße des Bildes 35 bekannt sind, wodurch die größengerechte Anzeige des Bildes 35 in dem Rahmen 29 für die App ohne weiteres möglich ist.
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Wenn der Rahmen 29 in Bezug auf die Primärabbildung 21 relativ klein ist, dann kann wiederum in einem weiteren Schritt vorgesehen sein, dass der Rahmen 29 vergrößert, insbesondere auf Bildschirmgröße vergrößert wird, um das Bild 35 optimal einfügen und ausrichten zu können.
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Die fertige Gestaltung gibt der Kunde dann wiederum der App frei. Dadurch wird eine erste Abbildung (nicht gezeigt) erzeugt, die den Raum 23 mit Bild 35 in maßstabsgerechter Zuordnung zueinander zeigt. Hier muss also der Rahmen 29 nicht enthalten sein. Nach Kauf des Bildes 35 kann der Kunde dann anhand dieser ersten Abbildung das Bild 35 in gewünschter Weise im Raum 23 positionieren.
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Dieses Vorgehen kann neben Innendekorationen von Gebäuden auch für viele andere Anwendungsfelder verwendet werden. Beispielsweise können geplante Bauwerke in bestehende Gebäude- und Platzensemble integriert werden, was für Architekturbüros relevant ist.
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Außerdem können auch Mischungen des ersten und zweiten Ausführungsbeispiels verwendet werden, wobei insbesondere keine automatische sondern eine händische Versehung erfolgt.
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Zum Beispiel könnte ein Fahrzeug mit einer Werbebeklebung versehen werden, wobei das zweite Objekt also eine Klebefolie ist, die eine bestimmte gewünschte motivische Gestaltung aufweist. Dann wird Gestaltung, Größe und Positionierung des Motivs im Rahmen festgelegt und anschließend eine erste Abbildung mit dem mit dem Motiv versehenen Auto erzeugt und eine zweite Abbildung, die das Motiv in Originalgröße zeigt. Dieses Motiv wird dann auf eine geeignete Klebefolie übertragen und diese Folie wird anschließend anhand der ersten Abbildung auf dem Auto händisch aufgeklebt.
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In den beschriebenen Beispielen wurde die zweite Abbildung in Originalgröße des zweiten Objektes erzeugt, um sie direkt zur Fertigung des zweiten Objektes verwenden zu können. Es kann allerdings auch alternativ vorgesehen sein, dass diese Abbildung skaliert zur Fertigung verwendet wird, wozu durch die App die Maße des Motivs zu bestimmen und dem Produzenten zu übermitteln sind.
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Neben der vorbeschrieben Versehung des ersten Objektes mit einem einzelnen zweiten Objekt kann natürlich auch vorgesehen sein, dass zwei oder mehrere zweite Objekte verwendet werden, die ggf. an unterschiedlichen Positionen des ersten Objektes angeordnet werden. Es können auch viele ggf. unterschiedliche erste Objekte mit dem gleichen zweiten Objekt versehen werden.
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Es kann weiterhin eine Warnfunktion in die App integriert sein, die den Kunden beispielsweise warnt, wenn das zweite Objekt eine Größe überschreitet, die nicht mehr fertigbar ist, die warnt, wenn das zweite Motiv den Rahmen verlässt, und/oder die warnt, wenn der Rahmen größer als das erste Objekt ist, wozu eine Bildkonturerkennung zu integrieren wäre.
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Selbstverständlich sind in die App sämtliche notwenigen kaufmännischen und auch Hilferoutinen implementiert, die die Kommunikation zwischen Kunden und Anbieter und das Verständnis des Vorgehens erleichtern.
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Aus der vorstehenden Darstellung ist deutlich geworden, dass mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Versehung eines ersten Objektes mit zumindest einem zweiten Objekt bereitgestellt werden, die für den Bediener sehr komfortabel und einfach auszuführen sind, wobei das Vorgehen auch auf beliebige erste und zweite Objekte und damit auf völlig unterschiedlichen Anwendungsfeldern gewinnbringend anwendbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Primärabbildung eines Produktes
- 3
- erstes Objekt, Dose
- 5
- Rahmen in Grundeinstellung
- 5a
- erster virtueller Rahmen
- 5b
- zweiter virtueller Rahmen
- 7
- zu verzierende Fläche des Produktes
- 9
- erste, zu vermessende Rahmenkannte
- 11
- zweite Rahmenkante
- 13
- zweites Objekt, Schriftzug
- 15
- erste Abbildung
- 17
- zweite Abbildung
- 21
- Primärabbildung eines Raumes
- 23
- Raum
- 25
- Sofa
- 29
- Rahmen
- 31
- erste, zu vermessende Rahmenkante
- 33
- zweite Rahmenkante
- 35
- Bild
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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