DE102013016712A1 - Verfahren und Messanordnung zur Erfassung von Pulsdruckwellen repräsentierenden Messwerten - Google Patents

Verfahren und Messanordnung zur Erfassung von Pulsdruckwellen repräsentierenden Messwerten Download PDF

Info

Publication number
DE102013016712A1
DE102013016712A1 DE201310016712 DE102013016712A DE102013016712A1 DE 102013016712 A1 DE102013016712 A1 DE 102013016712A1 DE 201310016712 DE201310016712 DE 201310016712 DE 102013016712 A DE102013016712 A DE 102013016712A DE 102013016712 A1 DE102013016712 A1 DE 102013016712A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
pulse
pressure
measuring
measured values
measuring device
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE201310016712
Other languages
English (en)
Inventor
Eberhard Engelien
Rainer Kokozinski
Reinhard Viga
Klaus Solbach
Uwe Nixdorff
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Universitaet Duisburg Essen
Original Assignee
Universitaet Duisburg Essen
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Universitaet Duisburg Essen filed Critical Universitaet Duisburg Essen
Priority to DE201310016712 priority Critical patent/DE102013016712A1/de
Publication of DE102013016712A1 publication Critical patent/DE102013016712A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B5/00Measuring for diagnostic purposes; Identification of persons
    • A61B5/02Detecting, measuring or recording pulse, heart rate, blood pressure or blood flow; Combined pulse/heart-rate/blood pressure determination; Evaluating a cardiovascular condition not otherwise provided for, e.g. using combinations of techniques provided for in this group with electrocardiography or electroauscultation; Heart catheters for measuring blood pressure
    • A61B5/021Measuring pressure in heart or blood vessels
    • A61B5/022Measuring pressure in heart or blood vessels by applying pressure to close blood vessels, e.g. against the skin; Ophthalmodynamometers
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B5/00Measuring for diagnostic purposes; Identification of persons
    • A61B5/02Detecting, measuring or recording pulse, heart rate, blood pressure or blood flow; Combined pulse/heart-rate/blood pressure determination; Evaluating a cardiovascular condition not otherwise provided for, e.g. using combinations of techniques provided for in this group with electrocardiography or electroauscultation; Heart catheters for measuring blood pressure
    • A61B5/021Measuring pressure in heart or blood vessels
    • A61B5/02108Measuring pressure in heart or blood vessels from analysis of pulse wave characteristics
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B5/00Measuring for diagnostic purposes; Identification of persons
    • A61B5/72Signal processing specially adapted for physiological signals or for diagnostic purposes
    • A61B5/7235Details of waveform analysis
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B2562/00Details of sensors; Constructional details of sensor housings or probes; Accessories for sensors
    • A61B2562/02Details of sensors specially adapted for in-vivo measurements
    • A61B2562/0247Pressure sensors

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Cardiology (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Medical Informatics (AREA)
  • Vascular Medicine (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Physiology (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Heart & Thoracic Surgery (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Surgery (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Computer Vision & Pattern Recognition (AREA)
  • Psychiatry (AREA)
  • Artificial Intelligence (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Ophthalmology & Optometry (AREA)
  • Measuring Pulse, Heart Rate, Blood Pressure Or Blood Flow (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Messvorrichtung zur Erfassung von Pulsdruckwellen repräsentierenden Messwerten, umfassend ein Sensorelement, das an einem Pulsmessort befestigbar ist, bei der das Sensorelement als piezoresistive Platte (3) ausgebildet ist und die Messvorrichtung eingerichtet ist, den eine Ladungstrennung an der piezoresitiven Platte (3) ausgleichenden Strom zu messen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Erfassung von Pulsdruckwellen eines Lebewesens, insbesondere des Menschen, bei dem mittels einer einzigen Messvorrichtung Pulsdruckwellen repräsentierende Messwerte an einem Pulsmessort am Körper des Lebewesens erfasst werden, wobei die Messwerte solche Pulswellen repräsentieren, welche auf der direkten Druckwellenausbreitung vom Herzen zum Messort beruhen und solche Pulswellen, die nach einer Reflektion der Druckwelle an wenigstens einer Gefäßaufzweigung zum Messort gelangen, wobei, insbesondere mit einer Messvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, Messwerte am Pulsmessort erfasst werden, welche eine Druckänderung repräsentieren.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Messanordnung zur Erfassung von Pulsdruckwellen repräsentierenden Messwerten, umfassend ein Sensorelement, das an einem Pulsmessort befestigbar ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Erfassung von Pulsdruckwellen eines Lebewesens, insbesondere des Menschen, bei dem mittels einer einzigen Messanordnung Pulsdruckwellen repräsentierende Messwerte an einem Pulsmessort des Körpers erfasst werden, wobei die Messwerte solche Pulswellen repräsentieren, welche auf der direkten Druckwellenausbreitung vom Herzen zum Messort beruhen und solche Pulswellen, die nach einer Reflektion der Druckwelle an wenigstens einer Gefäßaufzweigung zum Messort gelangen.
  • Messanordnungen dieser Art sind im Stand der Technik bekannt und werden zum Beispiel eingesetzt, um den Blutdruck eines Lebewesens, beispielsweise eines Menschen, zu messen. Diese Blutdruckmessung wird nach gängigem Stand der Technik gemäß der Methode nach Riva-Rocci durchgeführt, wofür eine pneumatische Manschette an einem Oberarm befestigt und aufgepumpt wird, bis kein Blut mehr in den Arm fließt. In Abhängigkeit des Druckes in der Manschette werden sodann die Geräusche, die durch die Blutströmung in der Arteria brachialis erzeugt werden, mittels eines Stethoskops, gegebenenfalls auch mittels elektronischer Auswertung der akustischen Wellen erfasst. Es können so Messwerte für den systolischen und diastolischen Druck des Blutes erfasst werden.
  • Allgemein anerkannt ist es, dass eine solche Methode der Blutdruckmessung unzuverlässig bzw. aufgrund hoher Streuung der Messergebnisse ungenau ist und beim Patienten Stressgefühle hervorrufen kann, die ihrerseits Einfluss auf den Blutdruck haben.
  • Für die zuverlässigere Erfassung des Blutdruckes ist es daher nötig, den Blutdruck über eine längere Zeit zu messen, wofür portable Geräte zur Verfügung gestellt werden, die periodisch, zum Beispiel im Abstand von einer Viertelstunde, eine Blutdruckmanschette aufpumpen und den Blutdruck erfassen. Ein solches portables Gerät wird jedoch üblicherweise als störend empfunden, insbesondere auch aufgrund der periodischen Arbeitsweise.
  • Des weiteren gibt es Geräte zur kontinuierlichen nicht-invasiven Blutdurckmessung, beispielsweise von der Firma Colin oder Tensys, die zwar stressärmer den Blutdruck z. B. am Handgelenk erfassen, aber aufgrund ihrer Konstruktion und Aufbaus räumlich gebunden sind und einen liegenden Patienten voraussetzen Weitere Ansätze in der medizinischen Literatur verfolgen das Ziel, nicht nur den Blutdruck als einen Parameter einer sich ausbreitenden Pulsdruckwelle zu erfassen, sondern aus dem arteriellen System eines zu untersuchenden Körpers weitere Informationen zu gewinnen, beispielsweise Informationen über die Laufzeit der Pulsdruckwelle, um aus dieser Rückschlüsse zu ziehen über die Dämpfung und somit die Elastizität der Blutgefäße.
  • Es ist dabei im Stand der Technik auch bekannt geworden, an einem Messort mittels eines einzigen Sensors die direkte vom Herzen stammende Pulsdruckwelle zu erfassen, zum Beispiel am Unterarm, und auch an Gefäßaufzweigungen im Körper entstandene reflektierte Pulsdruckwellen zu erfassen. Aus dem Abstand zwischen dem Herzen und dem Ort der Reflexion im Körper sowie dem ermittelten zeitlichen Abstand zwischen den Druckwellen lässt sich ein Rückschluss ziehen auf die Geschwindigkeit der Puls-Druckwellenausbreitung, was weiterhin Rückschlüsse auf die Steifigkeit der Gefäßwandungen zulässt und zum Beispiel Hilfestellung bei der Beurteilung von Gefäßerkrankungen ermöglicht.
  • Ein kommerziell erhältliches Gerät, das eine solche Messung vornimmt, ist der sogenannte Arteriograph von der Firma Tensiomed.
  • Sowohl das eingangs genannte Prinzip der Blutdruckmessung als auch die Messanordnung des im Stand der Technik bekannten Gerätes zur Durchführung eines vorgenannten Verfahrens, haben den Nachteil, dass mit der jeweils verwendeten Messanordnung ein Messwert beziehungsweise ein Maß für den absoluten Druck aufgenommen wird, der am Pulsmessort aufgrund der Druckwellenausbreitung in Abhängigkeit von der Zeit vorherrscht.
  • Bei einer solchen Vermessung erweist es sich jedoch als nachteilig, dass die einzelnen Druckmaxima von unmittelbar ohne Reflexion am Messort einlaufender Druckwelle und von einer an einer Gefäßaufzweigung im Körper reflektierten Druckwelle nicht genügend genau separiert und ausgewertet werden können, um zuverlässige Werte, z. B. über die Pulsdruckwellenlaufzeit zu erhalten.
  • Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Messanordnung und ein Verfahren bereitzustellen, dass eine höhere Genauigkeit bereitstellt, in den Messwerten mit einer verbesserten zeitlichen Auflösung die unmittelbar vom Herzen stammende Pulsdruckwelle und über Reflexionen am Pulsmessort einlaufende Druckwellen zu separieren und anhand der gegen die Zeit aufgenommenen Messwerte Informationen über den arteriellen Zustand einer untersuchten Person beziehungsweise allgemeiner eines Lebewesens zu erhalten. Es ist weiterhin die Aufgabe der Erfindung, eine Messanordnung bereitzustellen, die eine solche erhöhte Sensitivität gegenüber dem Stand der Technik bereitstellt.
  • Weiterhin ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Messanordnung bereitzustellen, die auch dauerhaft an einem Körper angebracht werden kann, um Langzeituntersuchungen vorzunehmen, insbesondere unter Vermeidung eines störenden Aufpumpens und Druckablassens einer typischen Manschette.
  • Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Sensorelement zum Einsatz kommt, das als piezoresistive Platte ausgebildet ist und dass weiterhin die Messvorrichtung eingerichtet ist, den eine Ladungstrennung einer piezoresistiven Platte ausgleichenden Strom zu messen. Hierfür kann die Messvorrichtung eine strommessende Messelektronik umfassen, z. B. einen Messverstärker oder eine Sample & Hold-Vorrichtung.
  • Gemäß einer Weiterbildung des im Stand der Technik bekannten Verfahrens ist es vorgesehen, insbesondere unter Einsatz einer vorgenannten Messvorrichtung Messwerte am Pulsmessort zu erfassen, welche eine Druckänderung repräsentieren, statt, wie bisher im Stand der Technik, den absoluten Druck, das heißt die Druckamplitude.
  • Gerade die eingesetzte Messvorrichtung ermöglicht es, statt der Druckamplitude die Druckänderung messtechnisch zu erfassen, da es hier vorgesehen ist, die an einer piezoresistiven Platte nach Ausübung eines Druckes auf die Platte auftretende Ladungstrennung nicht als Spannungssignal zu erfassen, sondern dem gegenüber einen Potentialausgleich durch eine Messelektronik zuzulassen und den hierbei fließenden Strom zu messen. Dieser Strom, der zum unmittelbaren Potentialausgleich führt, hat eine Größe beziehungsweise Höhe, die proportional ist zur Druckänderung am Sensorelement durch eine Pulsdruckwelle statt zur Druckamplitude, die im Stand der Technik vermessen wird.
  • Aufgrund der Tatsache, dass mit der erfindungsgemäßen Messvorrichtung beziehungsweise dem erfindungsgemäßen Verfahren mathematisch gesprochen, die zeitliche Ableitung der Druckamplitude messtechnisch erfasst wird, ergibt sich eine bessere zeitliche Auflösung der die ursprünglich nicht reflektierte, direkt vom Herzen am Messort einlaufende Pulsdruckwelle repräsentierenden Peaks von denjenigen Peaks, in den gegenüber der Zeit aufgetragenen Messwerten, welche Druckwellen repräsentieren, die an Gefäßaufzweigungen innerhalb des Körpers reflektiert und sodann erst später am Pulsmessort von der Messvorrichtung empfangen werden. Insbesondere werden auch mehrfache Reflektionen erfassbar gemacht.
  • Es besteht somit gemäß der Erfindung eine bessere Möglichkeit der Differenzierung der einzelnen Peaks, insbesondere wenn diese graphisch aufgetragen sind und/oder gegebenenfalls automatisiert analysiert werden.
  • Gemäß der Erfindung kann es bevorzugt vorgesehen sein, die Messung der Pulsdruckwellen an einem Pulsmessort vorzunehmen, der sich am Unterarm befindet. Beispielsweise können hierfür die Arteria radialis oder die Arteria ulnaris verwendet werden. Auch Arterien am Fuß können hier Verwendung finden.
  • Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, die Messvorrichtung derart auszugestalten, dass die piezoresistive Platte niederohmig, insbesondere mit einem Messwiderstand kleiner gleich 100 Ohm, bevorzugt kleiner gleich 50 Ohm, weiter bevorzugt kleiner gleich 10 Ohm an eine Messelektronik, z. B. einen Messverstärker angeschlossen ist. Allein durch das niederohmige Anschließen an eine Messelektronik wird bereits bewirkt, dass die an der piezoresistiven Platte durch eine Druckausübung bei der Anbringung am Pulsmessort aufgetretene Ladungstrennung durch den Messwiderstand ausglichen und hierbei ein Strom gemessen werden kann, der unmittelbar proportional ist zur Druckänderung, die somit in dieser Konfiguration unmittelbar mit der piezoresistiven Platte als Sensorelement erfassbar ist.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der Messvorrichtung kann es hier weiterhin vorsehen, dass die piezoresistive Platte an einem ring- oder rahmenförmigen Trägerelement befestigt ist. Die Befestigung der Platte am Trägerelement kann dabei bevorzugt nur über den bzw. an dem äußeren Randbereich der Platte erfolgen.
  • Ein solches Trägerelement kann zum Beispiel aus einem Polymer ausgefertigt sein. Durch die Ring- beziehungsweise Rahmenform ergibt sich am Trägerelement ein ausgenommener Bereich, der von der piezoresistiven Platte überspannt wird. Dies hat den erfindungsgemäß bevorzugten Vorteil, dass die Platte, die im Wesentlichen mit ihrer Oberfläche parallel zu Oberfläche einer Pulsmessstelle am Körper eines Lebewesens angeordnet wird, bei einer Druckbeaufschlagung durch die über die Pulsmessstelle mechanisch übertragene Druckwelle in diesen ausgenommenen Bereich des Trägerelementes hinein ausweichen kann und somit eine größere Durchbiegung und eine dadurch bedingte höhere Ladungstrennung erfährt, als wenn diese Platte vollflächig an einem Trägerelement aufgenommen wäre oder im Wesentlichen freitragend in einer Messvorrichtung befestigt wäre.
  • Es wird demnach so auch rein mechanisch durch die Befestigung der piezoresistiven Platte an einem solchen ring- oder rahmenförmigen Trägerelement erzielt, dass die Signalausbeute bei der messtechnischen Aufnahme von Pulsdruckwellen gegenüber dem Stand der Technik verbessert ist.
  • Eine weitere bevorzugte Ausführungsform kann hier ergänzend vorsehen, dass auf der zum Pulsmessort weisenden Seite der piezoresistiven Platte wenigstens ein Vorsprung angeordnet ist, also ein Bereich, der sich gegenüber der Plattenoberfläche erhebt, insbesondere um 2 bis 6 mm erhebt, so dass hierdurch eine bessere Ankopplung an die Pulsmessstelle erfolgen kann. Ein solcher Vorsprung kann durch wenigstens ein vorspringendes Element ausgebildet sein, dass an der Plattenoberfläche befestigt ist.
  • Diese Ankopplungsart ist gegenüber den Stand der Technik insoweit verbessert, als dass durch den Vorsprung die piezoresistive Platte in einen besseren mechanischen Kontakt gebracht werden kann zu einer Gefäßwand unterhalb der Hautoberfläche der Pulsmessstelle. So wird auch hierdurch weiterhin rein mechanisch die Kraftübertragung und somit die Erzeugung eines elektrischen Signals durch die piezoresistive Platte verbessert.
  • Die Anordnung des wenigstens einen Vorsprungs auf der piezoresistiven Platte kann hierbei bevorzugt derart erfolgen, dass dieser Vorsprung in seitlicher Betrachtung über beziehungsweise in der Projektion gesehen in der Ausnehmung des ring- oder rahmenförmigen Trägerelementes liegt. Hierdurch wird sichergestellt, dass eine Kraft beziehungsweise eine Druckausübung auf diesen Vorsprung eine maximale Durchbiegung der piezoresistiven Platte gegenüber dem Trägerelement bewirken kann.
  • Weiterhin kann die Messvorrichtung dadurch verbessert werden, dass auf der dem Pulsmessort abgewandten Seite des Trägerelementes ein insbesondere elastisches Andruckkissen angeordnet ist.
  • Es kann demnach vorgesehen sein, dass zum Tragen der Messvorrichtung ein Druck auf das Andruckkissen von Außen in Richtung zur Pulsmessstelle ausgeübt wird, um so indirekt, das heißt wirkend über das Andruckkissen, das als piezoresistive Platte ausgebildete Sensorelement in Richtung zur bzw. auf die Pulsmessstelle zu drücken. Insbesondere durch die Elastizität des Andruckkissens wird dabei erzielt, dass der Andruck nicht versehentlich zu hoch gewählt wird, nicht also bereits durch den reinen Andruck beim Anbringen der Messvorrichtung eine als Offset wirkende Plattendurchbiegung erzielt wird. Auch kann hierdurch sichergestellt werden, dass der Andruck kleiner ist als der venöse Blutdruck und so Blutstauungen durch die Messvorrichtung vermieden werden und die Ausbreitung von Druckwellen nicht behindert wird.
  • Bevorzugterweise kann es hier vorgesehen sein, dass ein solches Andruckkissen als ein Torus bzw. Ring ausgebildet ist, dessen Öffnung mit der Öffnung im Trägerelement fluchtet. Es kann demnach hier vorgesehen sein, dass das Trägerelement und das torusförmige Andruckkissen parallel zueinander angeordnet sind, demnach also das bevorzugt in diesem Fall mit Kreisquerschnitt ringförmig ausgebildete Trägerelement in einer ringförmigen Kontaktlinie die Oberfläche des torusförmigen Andruckkissens berührt. So wird durch das Andruckkissen, das in diesem Fall bevorzugt ringförmige Trägerelement gleichmäßig mit einem Andruck beaufschlagt, wenn die Messvorrichtung am Pulsmessort befestigt wird.
  • Hierfür kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Messvorrichtung eine Befestigungsvorrichtung umfasst, die für die Befestigung am Pulsmessort vorgesehen ist. Es kann sich hierbei beispielsweise um einen Armreif oder ein sonstiges Befestigungsband handeln, insbesondere solche Befestigungsvorrichtungen, die nicht zwingend einer Druckluftbeaufschlagung bedürfen, um eine Messung vorzunehmen. Selbstverständlich besteht jedoch auch bei dieser Erfindung die Möglichkeit die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Druckluftmanschette anzubringen, wobei es hier jedoch in diesem Fall vorgesehen sein kann, dass eine eventuelle Druckluftbeaufschlagung der Manschette nicht dafür vorgesehen ist, wie im Stand der Technik, um eine Abschnürung des Blutflusses in der Arterie zu erzeugen, sondern lediglich um einen genügend großen Andruck der erfindungsgemäßen Messvorrichtung am Pulsmessort zu erzielen, um einen mechanischen Kontakt zwischen Gefäßwand und Sensorelement zu erzielen, insbesondere dessen wenigstens einen Vorsprung.
  • Die Befestigungsvorrichtung, insbesondere ein Armreif oder Befestigungsband kann eine rutschhemmende Beschichtung aufweisen oder insgesamt aus einem rutschhemmenden Material ausgebildet sein, z. B. einem Elastomer, wie z. B. Gummi, um auch bei Bewegung eine feste Lage am Pulsmessort zu gewährleisten.
  • Es kann demnach bei Einsatz einer Druckluftmanschette hier üblicherweise mit wesentlich geringeren Druckbeaufschlagungen gearbeitet werden als für die Blutdruckmessung, wie sie im Stand der Technik bekannt ist.
  • Ein Messsignal, das mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung erfasst werden kann, entspricht, wie eingangs genannt, unmittelbar der Druckänderung, die durch eine Pulsdruckwelle am Pulsmessort auf das piezoresistive plattenförmige Sensorelement ausgeübt wird.
  • Bei Betrachtung einer Aufnahme der Messwerte mit fortschreitender Zeit ergibt sich demnach, dass die Breite eines aufgenommenen Peaks in einem solchen zeitlichen Messwertverlauf, ein Maß für die Flankensteilheit der Pulsdruckwelle darstellt und demnach die Flankensteilheit über die Breite des Peaks messtechnisch, zum Beispiel durch Analyse der Messwerte, bestimmt werden kann. Sofern ein absoluter Druck am Ort der Pulsmessung von Interesse ist, kann dieser bestimmt werden durch Integration des aufgenommenen Signales mit der Zeit über die Pulsbreite hinweg.
  • Es zeigt sich hier, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beziehungsweise der erfindungsgemäßen Messvorrichtung, Flankensteilheiten von < 5 Millisekunden messtechnisch erfasst werden können, so dass eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens vorsehen kann, die Erfassung von Messwerten mit einer Abtastfrequenz ≥ 400 Hz vorzunehmen. Ein Messverstärker oder eine Sample & Hold-Vorrichtung kann dementsprechend mit einer Frequenz größer gleich 400 Hz getaktet werden.
  • Es kann verfahrensgemäß vorgesehen sein, aus einer Vielzahl von über die Zeit aufgenommenen Messwerten, insbesondere was periodisch für jeden Herzschlag bei einer kontinuierlichen Messwerterfassung erfolgen kann, mittels einer Analyse mehrere Informationen über das arterielle System eines untersuchten Lebewesen zu gewinnen. Eine solche Analyse kann automatisch erfolgen, z. B. mit einer Auswerteeinheit, wie einem Computer, an dem die Messvorrichtung angeschlossen ist und in den die Messwertfolgen, d. h. die Messwerte über die Zeit eingelesen werden.
  • Aus dem zeitlichen Abstand jeweils derselben Peaks innerhalb der sich zeitlich wiederholenden Messwertaufnahmen, kann ersichtlich auf die Pulsfrequenz des untersuchten Lebewesens geschlossen werden. Hierfür kann bevorzugterweise die zeitliche Vermessung jeweils der zeitlich ersten am Pulsmessort einlaufenden Druckwelle nach dem Herzschlag erfasst werden, da diese Druckwelle, die auf dem direkten Weg vom Herz zur Messvorrichtung gelangt, den höchsten Signalbeitrag liefert und somit am besten zeitlich aufgelöst werden kann.
  • Es besteht hier auch die Möglichkeit, die Laufzeit der Pulsdruckwelle vom Herzen bis zu einer Arterienverzweigung, zum Beispiel Trunkus coeliacus und/oder Arteriae iliacae zu vermessen. Die geometrische Länge zwischen dem Herz und einer solchen Arterienverzweigung ist für erwachsene Lebewesen, insbesondere betrachtet beim Menschen, im Wesentlichen von Mensch zu Mensch sehr ähnlich, so dass bei einer messtechnischen Erfassung und Berechnung der Pulslaufzeit hier von einem konstantem Abstand ausgegangen werden kann und anhand dieses konstanten Abstandes die Laufzeit der Pulsdruckwellen ermittelbar ist.
  • Aus einer Ermittlung der Laufzeit, beispielsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Peak beziehungsweise dem zweiten und dem dritten Peak, der gegen die Zeit aufgetragenen Messwerte nach einem Herzschlag, kann die Dämpfung der Aorta oder der Armarterie ermittelt werden. Die Dämpfung, die durch die Elastizität der Gefäßwandungen beeinflusst ist, kann demnach im Umkehrschluss ein Maß dafür darstellen, welche Elastizität die Gefäßwandung eines untersuchten Lebewesens zum Zeitpunkt der Untersuchung aufweist. Ein solches Maß kann zum Beispiel bei der Diagnose einer eventuellen Arteriosklerose hilfreich sein.
  • Darüberhinaus haben Untersuchungen gezeigt, dass die Druckwellenlaufzeit stark abhängig ist von der Körperausrichtung eines Lebewesens, insbesondere des Menschen. So ergeben sich signifikante Unterschiede zwischen der Druckwellenlaufzeit bei einer stehenden Körperausrichtung und einer liegenden Körperausrichtung. Es besteht so demnach die Möglichkeit gerade bei Langzeituntersuchungen auch die jeweiligen Körperausrichtungen des untersuchten Lebewesens mit zu erfassen neben anderen zu erfassenden Parametern, wie beispielsweise Pulsfrequenz, Blutdruck, etc.
  • Es besteht ebenso die Möglichkeit, den mittleren Blutdruck zu bestimmen, insbesondere dann, wenn in die Messvorrichtung oder eine daran angeschlossene Auswerteeinheit eine Kennlinie eingespeichert ist, welche die Abhängigkeit der Pulswellenlaufzeit vom mittleren Blutdruck darstellt.
  • So kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens beziehungsweise der Vorrichtung beispielsweise nach jedem Herzschlag die Pulswellenlaufzeit zwischen unmittelbarer Pulsdruckwelle und einer reflektierten Pulsdruckwelle erfasst werden, um so dann anhand der Kennlinie einen Wert für den mittleren Blutdruck in Abhängigkeit des Pulswellenlaufzeit zu bestimmen und für diesen oder jeden Herzschlag individuell abzuspeichern.
  • Die Kennlinie kann beispielsweise im Rahmen der Durchführung eines Belastungs-EKGs ermittelt und patientenindividuell in einer tragbaren Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gespeichert werden.
  • So kann nach der Durchführung eines anfänglichen Belastungs-EKGs eine fortwährende Langzeituntersuchung eines Patienten vorgenommen werden, bei dem statt mit einem tragbaren Blutdruckmessgerät und den damit einhergehenden Unannehmlichkeiten sowie Ungenauigkeiten eine erfindungsgemäße Messvorrichtung getragen wird, was zum einen von dem Patienten als angenehmer empfunden wird und zum anderen den Vorteil einer höher aufgelösten Messwertaufnahme liefert.
  • Ebenso kann es vorgesehen sein, dass die Gefäßsteifigkeit, insbesondere in Abhängigkeit der Druckwellenlaufzeit und der Größe des Körpers ermittelt wird. Die Kreislaufstabilität kann ermittelt werden, insbesondere durch die Überwachung einer Laufzeitenkonstanten, insbesondere der Aorta und/oder der Arm- und/oder Beinarterie und der Kontrolle oder Erfassung ihres Einschwingverhaltens.
  • Pathologische Gefäßveränderungen können aufgefunden werden, insbesondere Stenosen oder Aneurysma, insbesondere durch Erfassung einzelner Laufzeitkonstanten und/oder deren zumindest kurzfristige Änderung und/oder dauerhafte Änderung und/oder in Abhängigkeit einer Feststellung in den Messwerten, dass z. B. die Amplitude eines folgenden Messwertpeaks größer ist als die Amplitude eines vorausgehenden Messwertpeaks
  • Eine Korrelation von Messwerten innerhalb eines vorgebbaren zeitlichen Messintervalls in aufeinanderfolgenden Messungen kann durchgeführt werden, insbesondere die unter verschiedenen Körperbelastungen des Lebewesens stattfindet, insbesondere zur Erfassung pathologischer Gefäßveränderungen in Abhängigkeit von auf reflektierte Druckwellen basierenden Messwertpeaks, die nur unter Belastung feststellbar sind.
  • Herzklappenverkalkung und pathologische Veränderungen der Herzkranzgefäße sind ermittelbar, insbesondere in Abhängigkeit der Amplituden der Messwertpeaks einer ersten und/oder zweiten reflektierten Druckwelle, insbesondere in Abhängigkeit der Feststellung, dass die Amplitude eines folgenden Messwertpeaks größer ist als die Amplitude eines vorausgehenden Messwertpeaks.
  • Auch ein Flüssigkeitsmangel ist feststellbar, insbesondere in Abhängigkeit eines Vergleichs der Druckwellenlaufzeit mit einem Vergleichswert, insbesondere bei Überschreiten des Vergleichswertes.
  • Ein Sauerstoffmangel, insbesondere in Abhängigkeit eines Vergleichs der Druckwellenlaufzeit mit einem Vergleichswert, insbesondere bei Unterschreiten des Vergleichswertes kann ermittelt werden.
  • Das Verfahren eignet sich auch zur Leistungs- bzw. Wirkungskontrolle von Blutdruck mindernden Präparaten, insbesondere durch die Überprüfung von Reflektionsparametern an Verzweigungen, insbesondere in Abhängigkeit einer Amplitudenänderung zwischen unreflektierter Druckwelle und der wenigstens ersten reflektierten Druckwelle oder durch ein zeitweises Abbinden einer insbesondere hinteren Extremität und Messung/Erfassung der stehenden bzw. hin- und herlaufenden Druckwelle, insbesondere unter Erfassung der Amplitudenabnahme mit jeder Reflektion.
  • Eine Weiterbildung des Verfahren kann es vorsehen das Verfahren parallel gleichzeitig durchzuführen an mehreren Pulsmessstellen des Körpers, mit einer einzigen Messvorrichtung pro jeweiliger Pulsmessstelle.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung werden anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
  • Die 1 zeigt eine symbolisierte Darstellung der erfindungsgemäßen Messvorrichtung in Anordnung relativ zu einem Unterarm, der in der 1 im Querschnitt dargestellt wird. Es kann hier also beispielsweise vorgesehen sein, eine Messung an der Arteria radialis am Unterarm vorzunehmen.
  • Die 1 symbolisiert eine Manschette 1, die beispielsweise als Armreif, insbesondere gummierter Armreif ausgebildet sein kann und um den Unterarmquerschnitt am Pulsmessort befestigt werden kann. Es kann hier vorgesehen sein, dass zwischen der Manschette und dem Unterarm ein Versteifungselement 2 angeordnet ist, dass im wesentlichen ebenso ringförmig ausgebildet ist wie die Manschette, hierbei jedoch zwei einander gegenüberliegende offene Enden aufweisen kann.
  • Für die wesentliche erfindungsgemäße Ausführung der Messvorrichtung ist es hier vorgesehen, dass diese Messvorrichtung eine piezoresistive Platte 3 aufweist, hier mit einem kreisförmigen Querschnitt, die mit ihrer Oberfläche in der Messvorrichtung im wesentlichen parallel zur Oberfläche des Pulsmessortes bzw. der Hautoberfläche ausgerichtet ist. Eine solche piezoresistive Platte 3 reagiert bevorzugterweise auf Durchbiegung mit einer Ladungstrennung, die messtechnisch erfasst werden kann, hier bevorzugterweise durch niederohmigen Anschluss an einen Messverstärker, um die hierbei fließenden Ströme zur erfassen.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung sieht hier weiterhin vor, dass die piezoresistive Platte rückseitig, das heißt auf der vom Messort abgewandten Seite, an einem Trägerelement 4 angeordnet ist, welches im vorliegenden Fall ringförmig mit einer inneren Ausnehmung ausgebildet ist, so dass hier die piezoresistive Platte im Wesentlichen nur mit ihrem Rand von dem ringförmigen Trägerelement 4 getragen wird, hingegen ein mittiger Bereich der piezoresistiven Platte 3 bei einer Druckbeaufschlagung durch die Arteria radialis in das Innere des ringförmigen Trägerelementes 4 zurückweichen kann und hierdurch eine Ladungstrennung erzeugt, die an wenigstens zwei entsprechenden hier nicht gezeigten Elektrodenanschlüssen abgegriffen werden kann. Die Elektrodenanschlüsse können hier durch die Kontaktstifte 7 elektrisch kontaktiert sein.
  • Zwecks einer besseren Druckübertragung auf die piezoresistive Platte 3 an einer Pulsmessstelle sieht es die Erfindung hier vor, mehrere Kraftübertragungselemente 5 einzusetzen, die vorspringend von der Oberfläche der piezoresistiven Platte 3 eine verbesserte mechanische Ankopplung an die Gefäßwand der Arteria radialis zur Platte 3 erzielen. Es kann so ein verbesserter Kraftfluss zur piezoresistiven Platte erzielt werden, ohne die Ausbreitung der Druckwelle innerhalb der Arterie signifikant zu beeinflussen. Besonders die Ankopplung an eine Pulsmessstelle mit einer oberflächennahen, insbesondere tastbaren Arterie kann hierdurch verbessert werden.
  • Die 1 zeigt als weitere bevorzugte Ausführungsvariante weiterhin, dass auf der dem Pulsmessort abgewandten Seite des ringförmigen Trägerelementes 4, ein Andruckkissen 6 vorgesehen ist, welches im Wesentlichen die Gestalt eines Tores aufweist und demnach eine mittige Ausnehmung aufweist, die bei der hier gezeigten Anordnung im Wesentlichen fluchtet mit der Ausnehmung des Trägerelementes 4. Es kann so eine gleichmäßige Kraftausübung auf das Trägerelement 4 zum Zweck der Befestigung am Pulsmessort über dieses Andruckkissen 6 erzielt werden, was beispielsweise vollständig aus Silikon ausgefertigt sein kann oder zumindest Silikon umfasst.
  • Die an hier nicht visualisierten Elektroden der piezoresistiven Platte aufgrund der Ladungstrennung mit jeder Druckwelle vorliegenden Elektronen werden gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren unmittelbar bevorzugt niederohmig einem Messverstärker zugeführt, das heißt die Ladungstrennung wird durch einen Stromfluss ausgeglichen, wobei hier messtechnisch der Strom als wesentliche Größe erfasst wird, welcher unmittelbar eine Druckänderung am Ort der Pulsmessung repräsentiert, statt wie bisher im Stand der Technik die absolute Druckhöhe.
  • Die 2 visualisiert eine gegenüber der Zeit aufgenommene Folge von Messwerten, die mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß der 1 erfasst wurden.
  • Es zeigt sich hier, dass nach einem zeitlich nicht weiter visualisierten Herzschlag ein Peak P1 in den Messwerten identifiziert werden kann, der zurückgeht auf die unmittelbar vom Herzen an der Pulsmessstelle einlaufenden, unreflektierten Druckwelle. Dieser Peak P1 wiederholt sich zwangsläufig mit der Herzfrequenz, so dass aus einer solchen zeitlichen Folge von Messwerten demnach auch unmittelbar auf die Herzfrequenz zum aktuellen Messzeitpunkt bzw. zwischen zwei Messzeitpunkten geschlossen werden kann.
  • Die 2 zeigt sehr deutlich, dass in der Folge der Messwerte, die hier zeitlich aufgetragen sind, nach der unmittelbar vom Herzen, ohne eine Reflexion einlaufenden Druckwelle, weitere Druckwellen anhand von Messwert-Peaks festgestellt werden können, nämlich zum Beispiel anhand des Peak P2 eine aus dem Bauchraum reflektierte Welle, anhand des Peak P3 eine von der Bifurkation zu den Beinen reflektiere Welle und anhand des Peak P4 eine zweite reflektierte Welle von der Bifurkation zu den Beinen.
  • Es wird hier gegenüber dem Stand der Technik demnach eine deutlich verbesserte zeitliche Auflösung erzielt, die auf das zugrundeliegende Messverfahren, nämlich der Messung einer Druckänderung statt des absoluten Druckes zurückzuführen ist.
  • Es lassen sich zwischen den einzelnen Peaks jeweils Pulswellenlaufzeiten ermitteln unter Berücksichtigung der körperlich gegebenen Abstände zwischen dem Herz und den Reflexionsorten Ausbreitungsgeschwindigkeiten der Pulswellen bestimmen.
  • So können beispielsweise anhand der Auswertung der Laufzeit zwischen dem Peak P1 und P2, das heißt der direkten Welle vom Herzen sowie der aus dem Bauchraum reflektieren Welle, Rückschlüsse gezogen werden auf die Elastizität der Gefäßwandung der Aorta.
  • Eine Vermessung der Pulswellenlaufzeit zwischen dem Peak P2 und P3 kann Rückschlüsse zulassen auf die Elastizität der Gefäßwandung der Aorta und/oder Armarterie. Hierfür kann es auch sinnvoll sein, die Pulswellenlaufzeiten zwischen den Peaks P1-P2 und P1-P3 in Relation zueinander zu setzen.
  • Das Dämpfungsverhalten der Arterien kann insbesondere hier durch Vergleich der Messwertmaxima in den jeweiligen Peaks ermittelt werden. Anhand der 2 ist es ersichtlich, dass so, wie es grundsätzlich im Stand der Technik bekannt ist, einige der auftretenden Peaks konkret bestimmten Reflexionsbereichen innerhalb des Körpers zugeordnet werden können.
  • Das erfindungsgemäße Messverfahren weist eine derart hohe zeitliche Auflösung auf, dass hier auch die Möglichkeit besteht, anhand von zusätzlichen Maxima bzw. Peaks, die zusätzlich neben den bekannten Reflexionsstellen in einem solchen zeitlichen Verlauf vorhanden sind, auch weitere pathologische Gefäßveränderung erkannt werden können, wobei sich die Möglichkeit erschließt aus der zeitlichen Lage auch auf den Ort der pathologischen Gefäßveränderung zurückzuschließen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass es auch in einer Langzeitanwendung am Patienten Verwendung finden kann, ohne dass es als störend empfunden wird, insbesondere da ein periodisches Aufpumpen und Luftablassen bei einer Druckluftmanschette entfällt, wie es der bisherige Stand der Technik kennt. Das erfindungsgemäße Verfahren wird demnach als angenehmer empfunden und weist die hier beschriebene höhere Genauigkeit gegenüber dem Stand der Technik auf. Des Weiteren weist das System eine hohe räumliche Flexibilität auf, aufgrund der kleinen geometrischen Abmessungen.

Claims (10)

  1. Messvorrichtung zur Erfassung von Pulsdruckwellen repräsentierenden Messwerten, umfassend ein Sensorelement, das an einem Pulsmessort befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorelement als piezoresistive Platte (3) ausgebildet ist und die Messvorrichtung eingerichtet ist, den eine Ladungstrennung an der piezoresitiven Platte (3) ausgleichenden Strom zu messen.
  2. Messvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die piezoresistive Platte (3) niederohmig, insbesondere mit einem Messwiderstand kleiner gleich 100 Ohm, bevorzugt kleiner gleich 50 Ohm, weiter bevorzugt kleiner gleich 10 Ohm an einem Messverstärker angeschlossen ist.
  3. Messvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (3) an einem ring- oder rahmenförmigen Trägerelement (4), insbesondere aus einem Polymer, befestigt ist und auf ihrer zum Pulsmessort weisenden Seite wenigstens einen Vorsprung (5) aufweist, insbesondere wobei der wenigstens eine Vorsprung (5) auf der Platte (3) an einem Ort befestigt ist, der über/in der Ausnehmung des ring- oder rahmenförmigen Trägerelementes (4) liegt.
  4. Messvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Pulsmessort abgewandten Seite des Trägerelementes (4) ein, insbesondere elastisches Andrückkissen (6) angeordnet ist, mittels dem das Trägerelement (4) in Richtung zum Messort drückbar ist, insbesondere bei Andruck mittels eines Armreifs (1), Befestigungsbandes (1) oder einer Druckluftmanschette.
  5. Messvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Andruckkissen (6) als Torus ausgebildet ist, insbesondere dessen Öffnung mit der Öffnung im Trägerelement (4) fluchtet, insbesondere wobei das Andrückkissen (6) aus Silikon ausgebildet oder zumindest Silikon umfasst.
  6. Messvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie in einer Befestigungsvorrichtung zur Befestigung am Pulsmessort angeordnet ist, insbesondere auf der zum Pulsmessort weisenden Seite eines Armreifs (1), einer Druckluftmanschette oder sonstigen Befestigungsbandes.
  7. Verfahren zur Erfassung von Pulsdruckwellen eines Lebewesens, insbesondere des Menschen, bei dem mittels einer einzigen Messvorrichtung Pulsdruckwellen repräsentierende Messwerte an einem Pulsmessort am Körper des Lebewesens erfasst werden, wobei die Messwerte solche Pulswellen repräsentieren, welche auf der direkten Druckwellenausbreitung vom Herzen zum Messort beruhen und solche Pulswellen, die nach einer Reflektion der Druckwelle an wenigstens einer Gefäßaufzweigung zum Messort gelangen, dadurch gekennzeichnet, dass, insbesondere mit einer Messvorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, Messwerte am Pulsmessort erfasst werden, welche eine Druckänderung repräsentieren.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung von Messwerten mit einer Abtastfrequenz größer gleich 400 Hz erfolgt, insbesondere zur zeitlichen Auflösung von Pulsflankenlängen von kleiner gleich 5 Millisekunden.
  9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass es parallel an mehreren Pulsmessstellen am Körper des Lebewesens mit jeweils einer einzigen Messvorrichtung pro Pulsmessstelle durchgeführt wird.
  10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass aus den über die Zeit aufgenommenen Messwerten mittels einer Analyse, insbesondere einer Konturanalyse, bevorzugt für jeden Herzschlag wenigstens eine der folgenden Informationen ermittelt wird: a. Die Pulsfrequenz; b. Die Laufzeit der Pulsdruckwelle vom Herzen bis zu einer Arterienverzweigung, insbesondere Truncus coeliacus und/oder Arteriae iliacae; c. Die Dämpfung der Aorta und/oder Armarterie, insbesondere durch Ermittlung der Differenz zwischen den Amplituden von ersten zu zweiten oder zweiten zu dritten Peak der gegen die Zeit aufgetragenen Messwerte d. Die Körperausrichtung, insbesondere in Abhängigkeit der Druckwellenlaufzeit e. Die Gefäßsteifigkeit, insbesondere in Abhängigkeit der Druckwellenlaufzeit und der Größe des Körpers f. Ein mittlerer Blutdruck, insbesondere durch Auslesen des Blutdruckes aus einer gespeicherten Kennlinie, in welcher der mittlere Blutdruck in Abhängigkeit der Pulswellenlaufzeit gespeichert ist. g. Die Kreislaufstabilität, insbesondere durch die Überwachung einer Laufzeitenkonstanten, insbesoncdere der Aorta und/oder Arm- und/oder Beinarterie und der Kontrolle oder Erfassung ihres Einschwingverhaltens h. Pathologische Gefäßveränderungen, insbesondere Stenosen oder Aneurysma, insbesondere durch Erfassung einzelner Laufzeitkonstanten und/oder deren zumindest kurzfristige Änderung und/oder dauerhafte Änderung, und/oder in Abhängigkeit einer Feststellung in den Messwerten, dass die Amplitude eines folgenden Messwertpeaks größer ist als die Amplitude eines vorausgehenden Messwertpeaks i. Eine Korrelation von Messwerten innerhalb eines vorgebbaren zeitlichen Messintervalls in aufeinanderfolgenden Messungen, insbesondere die unter verschiedenen Körperbelastungen des Lebewesens stattfinden, insbesondere zur Erfassung pathologischer Gefäßveränderungen in Abhängigkeit von auf reflektierte Druckwellen basierenden Messwertpeaks, die nur unter Belastung feststellbar sind. j. Herzklappenverkalkung/Pathologische Veränderungen der Herzkranzgefäße, insbesondere in Abhängigkeit der Amplituden der Messwertpeaks einer ersten und/oder zweiten reflektierten Druckwelle, insbesondere in Abhängigkeit der Feststellung, dass die Amplitude eines folgenden Messwertpeaks größer ist als die Amplitude eines vorausgehenden Messwertpeaks k. Flüssigkeitsmangel, insbesondere in Abhängigkeit eines Vergleichs der Druckwellenlaufzeit mit einem Vergleichswert, insbesondere bei Überschreiten des Vergleichswertes l. Sauerstoffmangel, insbesondere in Abhängigkeit eines Vergleichs der Druckwellenlaufzeit mit einem Vergleichswert, insbesondere bei Unterschreiten des Vergleichswertes m. Leistungs- bzw. Wirkungskontrolle von Blutdruck mindernden Präparaten, insbesondere durch die Überprüfung von Reflektionsparametern an Verzweigungen, insbesondere in Abhängigkeit einer Amplitudenänderung zwischen unreflektierter Druckwelle und der wenigstens ersten reflektierten Druckwelle oder durch ein zeitweises Abbinden einer insbesondere hinteren Extremität und Messung/Erfassung der stehenden bzw. hin- und herlaufenden Druckwelle, insbesondere unter Erfassung der Amplitudenabnahme mit jeder Reflektion
DE201310016712 2013-10-09 2013-10-09 Verfahren und Messanordnung zur Erfassung von Pulsdruckwellen repräsentierenden Messwerten Withdrawn DE102013016712A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE201310016712 DE102013016712A1 (de) 2013-10-09 2013-10-09 Verfahren und Messanordnung zur Erfassung von Pulsdruckwellen repräsentierenden Messwerten

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE201310016712 DE102013016712A1 (de) 2013-10-09 2013-10-09 Verfahren und Messanordnung zur Erfassung von Pulsdruckwellen repräsentierenden Messwerten

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102013016712A1 true DE102013016712A1 (de) 2015-05-07

Family

ID=52829506

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE201310016712 Withdrawn DE102013016712A1 (de) 2013-10-09 2013-10-09 Verfahren und Messanordnung zur Erfassung von Pulsdruckwellen repräsentierenden Messwerten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102013016712A1 (de)

Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20070021680A1 (en) * 2005-07-22 2007-01-25 Transoma Medical, Inc. Methods to reduce power to measure pressure
US20090012411A1 (en) * 2007-06-20 2009-01-08 Andrew Lowe Method and apparatus for obtaining electronic oscillotory pressure signals from an inflatable blood pressure cuff
US20090177096A1 (en) * 2008-01-04 2009-07-09 Samsung Electronics Co., Ltd. Contact force sensor package, blood pressure meter with the same, and method for fabricating the contact force sensor package
US7584666B2 (en) * 2007-07-09 2009-09-08 Samsung Electronics Co., Ltd. Pressure sensor for measuring blood pressure and method of fabricating the same
US20100148286A1 (en) * 2008-12-16 2010-06-17 Samsung Electronics Co., Ltd. Contact-force sensor package and method of fabricating the same
US20100274143A1 (en) * 2009-04-23 2010-10-28 Samsung Electronics Co., Ltd. Method and apparatus for estimating blood pressure
WO2013068955A1 (en) * 2011-11-08 2013-05-16 Winmedical S.R.L. A weareable tonometer structure

Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20070021680A1 (en) * 2005-07-22 2007-01-25 Transoma Medical, Inc. Methods to reduce power to measure pressure
US20090012411A1 (en) * 2007-06-20 2009-01-08 Andrew Lowe Method and apparatus for obtaining electronic oscillotory pressure signals from an inflatable blood pressure cuff
US7584666B2 (en) * 2007-07-09 2009-09-08 Samsung Electronics Co., Ltd. Pressure sensor for measuring blood pressure and method of fabricating the same
US20090177096A1 (en) * 2008-01-04 2009-07-09 Samsung Electronics Co., Ltd. Contact force sensor package, blood pressure meter with the same, and method for fabricating the contact force sensor package
US20100148286A1 (en) * 2008-12-16 2010-06-17 Samsung Electronics Co., Ltd. Contact-force sensor package and method of fabricating the same
US20100274143A1 (en) * 2009-04-23 2010-10-28 Samsung Electronics Co., Ltd. Method and apparatus for estimating blood pressure
WO2013068955A1 (en) * 2011-11-08 2013-05-16 Winmedical S.R.L. A weareable tonometer structure

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0063649B1 (de) Messeinrichtung zur nichtinvasiven Feststellung venöser bzw. arterieller Abfluss- und Durchflussstörungen
DE102008024737B3 (de) Piezoelektrischer Sensor zur Druckfluktuationsmessung
Wiard et al. Automatic detection of motion artifacts in the ballistocardiogram measured on a modified bathroom scale
US20140180169A1 (en) Electrophysiological monitoring of uterine contractions
DE4226972A1 (de) Verfahren und Meßvorrichtung zur nichtinvasiven Bestimmung der venösen und arteriellen Blutdruckwerte
AT508114B1 (de) Vorrichtung zur nicht-invasiven bestimmung des arteriellen blutdrucks
Esposito et al. Measurement of muscle contraction timing for prosthesis control: A comparison between electromyography and force-myography
DE10061189A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen, nicht-invasiven Bestimmung des arteriellen Blutdrucks
DE102010061580A1 (de) Verwendung des Frequenzspektrums eines Artefaktes in der Oszillometrie
EP1824381A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur nicht-invasiven detektion des blutflusses und davon abhängiger parameter in arterien, insbesondere der arteriellen wellenform und des blutdruckes
Pinheiro et al. Non-intrusive device for real-time circulatory system assessment with advanced signal processing capabilities
DE2848198A1 (de) Sensoranordnung fuer eine elektronische blutdruckmessung
JP2020146140A (ja) 心臓異常検出方法及び検出装置
DE102013016712A1 (de) Verfahren und Messanordnung zur Erfassung von Pulsdruckwellen repräsentierenden Messwerten
Vajanarat et al. A comparison of cuff-less blood pressure estimation between pulse arrival time and pulse transit time using photoplethysmography
Rao M et al. Experimental investigation on the suitability of flexible pressure sensor for wrist pulse measurement
DE10233149A1 (de) Digitales, elektronisches Diagnose-Verfahren und Meßeinrichtung zu seiner Durchführung
WO1989003194A1 (en) Process and device for indirect measurement of blood pressure and pulse rate, particularly in humans
DE102015012351A1 (de) Gerät zur Messung der Pulswellengeschwindigkeit an einem einzelnen kleinen Messfeld über einer Arterie
Bujnowski et al. Smart weighing scale with feet-sampled ECG
Manoj et al. Cuffless evaluation of arterial pressure waveform using flexible force sensor: A proof of principle
Johnston et al. Noninvasive measurement of systolic pressure slope: a reliable index of the presence of peripheral arterial occlusive disease
DE2147368B2 (de) Vorrichtung zur Messung von Änderungen des venösen Blutvolumens
Postolache et al. Multi-channel architecture for evaluation of automated oscillometric blood pressure devices
Vavrinsky et al. Monitoring of EMG to force ratio using new designed precise wireless sensor system

Legal Events

Date Code Title Description
R163 Identified publications notified
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee