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Aus der
FR1509508 ist bekannt, die als umlaufende Kettenförderer gestalteten Einzugsvorrichtungen durch Förderschnecken zu ersetzen. Aus der
WO 2012/087904 A1 ist bekannt, die Schnecken nur einseitig zu lagern. Bei den umlaufenden Förderketten ist ein hoher Verschleiß vorhanden, oft müssen die Ketten und die Kettenräder jährlich gewechselt werden. Derart ausgeführte Einzugsvorrichtungen neigen dazu, Steine vom Boden aufzusammeln und der Erntemaschine zuzuführen. Dieses kann hohe Schäden nach sich ziehen. Das Erntegerät baut auch zu lang, da dem Bereich der hinteren Umlenkung keine weitere Funktion zugeordnet ist. Im Bereich zwischen den beiden Trums der Ketten lagert sich viel Schmutz ab. Bei der Verwendung von Förderschnecken ergibt sich der Nachteil, daß ein Teil der Förderrinne durch das Tragrohr der Förderschnecke ausgefüllt ist. Somit wird der mögliche Materialdurchsatz begrenzt. Treffen Fruchtstände der Pflanzen auf das Tragrohr, so werden die Erntefrüchte teilweise beschädigt und/oder aus der Maschine geworfen, bevor diese überhaupt die Pflückplatten erreichen. Dadurch, das sich der Wirkwinkel der Schneckenflügel, vom Aussendurchmesser zum Tragrohr hin, ungünstig verändert, wird die Reibung und der Druck auf das Erntegut grösser und verursacht hier Beschädigungen und unnötigen Verschleiss. Aufgrund dieses Sachverhaltes kann es auch zu Blockaden kommen. Zwecks Vermeidung von Blockaden kann die Schnecke schwenkbar angeordnet sein. Damit geht allerdings ein erhöhter Aufwand für die Gestaltung der Maschine einher.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Einzugsvorrichtungen zu vermeiden.
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Gelöst wird die Aufgabe derart, daß die Einzugsvorrichtung in konstruktiver Weise als Spiralelement gestaltet wird. Durch Entfall des Tragrohres gibt es die Beschädigungen nicht. Ebenso gibt es keine Rückpraller, welche unnötige Verluste verursachen. Die ungünstigen Schneckenflügelwinkel sind eleminiert. Eine Schwenkvorrichtung kann entfallen. Die Maschine kann kürzer gebaut werden, da kein Platz für eine Umlenkung gebraucht wird. Das Aufsammeln von Störkörpern ist deutlich reduziert. Die Anzahl rotierender Elemente ist deutlich reduziert. Für den Materialtransport steht mehr Raum zur Verfügung. Überragt das Spiralelement den Umriss der Mittelhauben, so wird auch lagerndes Pflanzengut wirksam gefördert. Des weiteren baut ein solches Spiralelement schmaler als eine Ketteneinzugsvorrichtung.
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1 zeigt einen Mähdrescher 1 mit angebautem erfindungsgemäßen Erntegerät 2,
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2–5 zeigen ein Pflückaggregat 11 in verschiedenen Ansichten in vorzugsweiser Ausführung.
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6 und 7 zeigen eine Schnittansicht des Erntegerätes 2.
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6 zeigt das Spiralelement in der bevorzugten Bauweise.
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7 zeigt das Erntegerät mit der gegensinnigen Steigung des Spiralelements 6.
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8–11 zeigen verschiedene Ausführungen der Förderspirale.
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12 zeigt eine seitliche Teilansicht des Erntegerätes.
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13 zeigt eine Ansicht des Erntegerätes.
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14–18 zeigen mögliche Ausbildungsformen des Erntegerätes.
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19 zeigt die Unteransicht eines Erntegerätes.
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20 zeigt die Unteransicht eines Erntegerätes.
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21 zeigt die Unteransicht eines Erntegerätes.
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22 zeigt die breitenreduzierbare Ausführung des Erntegerätes.
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Gemäß 1 wird das Erntegerät 2 vom Mähdrescher 1 getragen. Je Pflanzenreihe weist das Gerät ein Pflückaggregat 11 auf.
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Aufbau des Pflückaggregates 11: An dem Pflückwalzengetriebe 12 sind 2 Träger 22 und 23 angebracht. Oberhalb der Träger 22 und 23 sind Pflückplatten 5 angebracht. Die benachbarten Pflückplatten 5 bilden mit ihrer seitlichen Begrenzung den Pflückspalt 4. Die Pflückplatten 5 können mit einer Verstellmöglichkeit versehen werden um die Breite des Pflückspaltes 4 dem Stängeldurchmesser der Pflanzen anzupassen. Unterhalb der Pflückplatten 5 sind Pflückwalzen 10 angeordnet. Diese werden durch das Pflückwalzengetriebe 12 angetrieben. Gegenüber dem Pflückwalzengetriebe 12, in Fahrtrichtung vom, ist das Getriebe 9 am Träger 23 montiert. Dieses wird von einer Pflückwalze 10 angetrieben und treibt die Förderspirale 3 an. Das Getriebe 9 beinhaltet auch die Stützlagerung der oberhalb der Pflückplatten 5 angeordneten Förderspirale 3. Die Förderspirale 3 besteht aus dem Spiralelement 6, welches den Pflückspalt 4 überstreicht, der Antriebsnabe 7, sowie dem Verbindungselement 8, welches das Spiralelement 6 mit der Antriebsnabe 7 drehfest verbindet. Das Spiralelement 6 wird vorzugsweise aus Federstahl gefertigt. In weiterer Ausgestaltung können die Förderspiralen 3 mittels Hydraulikmotor oder Elektromotor angetrieben werden. Somit kann die Drehzahl dem Vorschub angepasst werden.
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Die Förderspiralen 3 erfassen die Pflanzen und transportieren diese in der Erstreckungsvorrichtung des Pflückspaltes 4. Zugleich werden die Pflanzen von den Pflückwalzen 10 erfasst und durch den Pflückspalt 4 gezogen. Die Fruchtstände werden von den Pflückplatten 5 am Durchtritt durch den Pflückspalt 4 gehindert und somit vom Pflanzenstengel getrennt. Die Fruchtstände werden von den Förderspiralen 3 zu der Querschnecke 21 transportiert. Diese fördert das Material in den Mähdrescher 1.
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Das Spiralelement 6 kann in der Ausführung der Steigung und der gewählten Drehrichtung derart bestimmt werden, daß die Pflanzenstängel sowohl im Bereich der unteren Windungsebene als auch im Bereich der oberen Windungsebene anliegen und transportiert werden. (6).
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Bei grossen Fruchtständen, als Beispiel sei die Sonnenblume genannt, kann die Drehrichtung und in Folge die Steigung geändert werden. Die Pflanzen werden nur in der unteren Windungsebene geführt. Eine solche Ausführungsform ermöglicht einen schonenden Pflückprozess, da die Fruchtstände der Spiralelemente 6 im oberen Bereich ausweichen können. (7)
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Die Förderspiralen 3 können in verschiedenen Ausführungsformen gefertigt werden. Grundsätzliche Bestandteile sind das Spiralelement 6 sowie die Antriebsnabe 7. Die Antriebsnabe 7 kann als Vollwelle oder Hohlwelle ausgebildet sein. Vorzugsweise werden die Spiralelemente 6 mittels Verbindungselementen 8 drehfest mit den Antriebsnaben 7 verbunden.
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Das Verbindungselement 8 kann in der Form eines Schneckenflügels ausgeführt werden. An das Verbindungselement 8 ist das Spiralelement 6 verschraubt. Das Spiralelement 6 weist einen rechteckigen Querschnitt auf. Das Verbindungselement ist mit der Antriebsnabe verschweisst. Diese Ausführung verhindert Materialablagerungen. (8)
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Das Spiralelement 6 kann einem runden Querschnitt aufweisen. Dieses ermöglicht eine einfache Fertigung. Das Spiralelement 6 wird von min. 2 stabförmigen Verbindungselementen 8 mit der Antriebsnabe 7 verbunden. (9)
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Zur Optimierung des Pflück- und Durchzugsvorgangs wird das Spiralelement 6 nicht mit konstanter Steigung ausgeführt. Zur Abgabeseite ist die Steigung geringer. Somit verringert sich die Transportgeschwindigkeit zur Abgabeseite hin und der Durchzug von überlangen Pflanzen wird ermöglicht. In Folge können die Pflückwalzen 10 kürzer ausgeführt werden. (10)
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11 zeigt eine weitere Ausführung des Spiralelementes 6, bei der der Querschnitt des Spiralelementes 6 von der Seite des Förderbeginns zur Abgabeseite abnimmt. Das Spiralelement 6 weist somit umfänglich eine Konusform auf. Diese Konusform kann aussen am Umfang, oder aber am inneren Umfang erstellt werden. Auch die Kombination beider Ausführungsmöglichkeiten ist möglich.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind nach Anspruch 4 die Spiralelemente 6 in einem von der Fahrtrichtung abweichenden Winkel angeordnet. Die Pflanzen erfahren beim Transport eine seitlich gerichtete Beschleunigung. Diese Beschleunigung führt bei instabilen Stängeln zum Knicken und/oder Brechen der Stängel. Zur Vermeidung obigen Sachverhaltes wird zu jeder Förderspirale 3 benachbart eine Leiteinrichtung 13 angebracht. 13 zeigt verschiedene Ausführungsformen. Die Leiteinrichtungen werden in bevorzugter Ausführung mit einer Steckkupplung befestigt. Bei lagerndem Pflanzenmaterial können die Leiteinrichtungen 13 schnell demontiert werden. 12 zeigt Spiralelemente 6, welche in der Ansicht den Umriss der Mittelhauben 14 überragen. Die Spiralelemente 6 transportieren somit auch lagerndes Pflanzenmaterial, welches von den bekannten Einzugsvorrichtungen nicht erfasst wird. Zur Unterstützung in derart schwierigen Erntebedingungen können außen zusätzliche Schneckenförderer 15 montiert werden.
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Das Erntegerät 2 kann mit baugleiche Pflückaggregaten 11 hergestellt werden (14). Eine derartige Ausführung ermöglicht die Anpassung an sehr kleine Pflanzenreihenabstände (15)
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Zur Reduzierung der Gerätebreite im Bereich der Querschnecke 21. werden gleichartige Pflückaggregate 11 auf einer Seite des Erntegerätes 2 verbaut. Auf der anderen Seite werden spiegelbildliche Pflückaggregate 11 verwendet. (16)
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden wechselseitig gespiegelte Pflückaggregate 11 verbaut (17). Diese Anordnung hat ebenso eine Reduzierung der Gerätebreite im Bereich der Querschnecke 21 zur Folge. In weiterer Ausgestaltung können 2 benachbarte Pflückaggregate 11 mit einem gemeinsamen Pflückwalzengetriebe 12 gefertigt werden. Der Entfall der Kupplung bei Verwendung eines gemeinsamen Getriebes 12 ermöglicht geringe Abstände der Pflückaggregate 11. (18)
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Das erfindungsgemäße Erntegerät 2 kann in weiterer Ausgestaltung mit den bekannten Häckselsystemen und Stoppeltrenntechniken ausgerüstet werden. Bei Systemen mit Schneidwalzen 16 ist bekannt, daß die Verteilung der gehäckselten Pflanzenstängel nicht gleichmäßig zu beiden Seiten des Pflückaggregates erfolgt. Eine Anordnung der Pflückaggregate 11 analog Anspruch 4 führt zu einer besseren Verteilung des Pflanzenmaterials. (19).
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Ebenso lässt sich jedem Pflückaggregat 11 ein Häckselaggregat 17 zuordnen. (20).
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Bekannt ist es, jeweils zwei benachbarten Pflückaggregaten 11 ein gemeinsames Häckselaggregat 17 zuzuordnen. Die gezeigte Anordnung ermöglicht einen kleinem Durchmesser des Messerkreises des Häckselaggregates 17, da die Pflückaggregate 11 gegen die Fahrtrichtung geneigt ist. (21)
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Ein erfindungsgemäßes Erntegerät kann zum Straßentransport breitenreduzierbar ausgebildet werden. In bekannter Bauweise wird der Maschinenrahmen aus Rahmensegmenten 20 gebildet. Die Rahmensegmente 20 sind mittels Schwenkachsen 18 gekoppelt. Das benötigte Drehmoment zum Schwenkvorgang wird mittels Hydraulikzylinder 19 erzeugt. Aufgrund der geringeren Breite im Bereich der ebenfalls geteilten Querschnecke 21 können die Schwenkachsen 18 derart angeordnet werden, daß sich ihre Mittelachsvektoren schneiden. Somit sind die Rahmensegmente 20 im geklappten Zustand nicht parallel ausgerichtet. Diese Ausführung verringert die Transportbreite.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 1509508 [0001]
- WO 2012/087904 A1 [0001]