DE102013014794B4

DE102013014794B4 - Vorrichtung zum Abdecken und/oder Abdichten eines Wanddurchbruchs sowie Tülle mit einem Mantel aus elastomerem Material

Info

Publication number: DE102013014794B4
Application number: DE102013014794.8A
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Murrplastik Systemtechnik GmbH
Current assignee: Murrplastik Systemtechnik GmbH
Priority date: 2013-09-09
Filing date: 2013-09-09
Publication date: 2019-03-14
Anticipated expiration: 2033-09-10
Also published as: DE102013014794A1

Abstract

Vorrichtung zum Abdecken und/oder Abdichten eines zur Durchführung von Leitungen, insbesondere von elektrischen Leitungen und von Datenleitungen, bestimmten Wanddurchbruchs mit einer am Durchbruchsrand der Wand befestigbaren Halteplatte (12) und mit mindestens einer in mindestens eine Plattenöffnung (16) lösbar einsetzbaren und dort fixierbaren Tülle (28) mit einem Mantel (30) aus elastomerem Material, wobei zwei einander abgewandte Stirnseiten (24) der in der Halteplatte (12) fixierten mindestens einen Tülle (28) freiliegen, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Tülle (28) eine vom Mantel (30) rings umschlossene Schnittstelle zur Übertragung von elektrischem Strom und/oder Daten aufweist und dass jede Schnittstelle stoffschlüssig mit dem zugehörigen Mantel (30) verbunden ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdecken und/oder Abdichten eines Wanddurchbruchs gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Tülle gemäß Oberbegriff des Anspruchs 8.
Bekannte Vorrichtungen dieser Art (vgl. z. B. DE 103 13 989 A1 und EP 1 595 318 B1 ) dienen der Durchführung von Kabeln oder anderen Leitungen durch die Wand eines Schaltschranks. Dabei sind in einer Halteplatte mehrere, Plattenöffnungen ausfüllende Tüllen aus elastomerem Material angeordnet, welche Öffnungen zum Durchführen der Kabel aufweisen. Die Tüllen sind lösbar in den Plattenöffnungen fixiert und umschließen die durchgeführten Kabel, so dass das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit in den Schaltschrank erschwert wird. Bekannte Vorrichtungen dieser Art bieten jedoch keine Möglichkeit, Steckverbindungen oder andere Schnittstellen direkt in der Schaltschrankwand anzuordnen, so dass diese in separaten Wanddurchbrüchen angeordnet werden müssen. Dies ist aufwendig. Zudem ist aus der JP H09- 50 583 A eine Tülle gemäß Oberbegriff des Anspruchs 8 bekannt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung bzw. eine Tülle der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass auf einfache Weise eine Schnittstelle zur Übertragung von elektrischem Strom und/oder von Daten hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Tülle mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, eine Kabeldurchführungsvorrichtung für die Bereitstellung einer Schnittstelle in einer Schaltschrankwand zu nutzen. Zu diesem Zweck wurde eine Tülle entwickelt, die anstatt einer Öffnung zum Durchführen eines Kabels einen in einem Mantel aus elastomerem Material eingebetteten Steckverbinder oder eine andere Schnittstelle zur Übertragung von Daten bzw. elektrischen Signalen aufweist. Der Steckverbinder weist elektrische Kontakte auf, die an einer Stirnseite der Tülle, die an der Außenseite des Schaltschranks angeordnet ist, freiliegen, so dass hier ein komplementärer Steckverbinder beispielsweise eines Kabels oder einer Datenleitung eingesteckt werden kann. Die neue Tülle wird einfach anstelle einer für die Aufnahme eines Kabels bestimmten Tülle in die Halteplatte eingesetzt. Dabei ist ein Einsetzen in Durchgangsrichtung der durchgeführten Leitungen entsprechend der in der EP 1 595 318 B1 dargestellten Vorrichtung und ein Einsetzen in einer quer zur Durchgangsrichtung verlaufenden Richtung entsprechend der in der DE 103 13 989 A1 gezeigten Vorrichtung möglich.
Zweckmäßig weist die Halteplatte mehrere Plattenöffnungen auf, in die jeweils eine Tülle lösbar eingesetzt und dort fixiert ist, wobei mindestens eine der Tüllen eine vom Mantel rings umschlossene Schnittstelle zur Übertragung von elektrischem Strom und/oder von Daten aufweist. Die anderen Tüllen können konventionell ausgebildet sein mit einer durchgehenden Öffnung zum Durchführen eines Kabels, so dass eine oder mehrere neue Tüllen auch zusammen mit bekannten, jeweils ein Kabel aufnehmenden Tüllen, in die Halteplatte eingesetzt werden können.
Die im Mantel der Tülle aufgenommene Schnittstelle ist stoffschlüssig mit dem Mantel verbunden. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass die Schnittstelle mit dem elastomeren Material umspritzt wird. Dabei kann das elastomere Material insbesondere eine elektrisch isolierende Gussmasse, in der die elektrischen Kontakte der als Steckverbinder ausgebildeten Schnittstelle eingegossen sind, unter stoffschlüssiger Verbindung ummanteln.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen

1 eine mehrere Tüllen aufweisende Durchführungsvorrichtung und
2a, b eine Tülle mit Steckverbinder und Kabel in perspektivischer Darstellung und in einer Frontalansicht.

Die in 1 dargestellte Vorrichtung 10 zum Durchführen von elektrischen Leitungen durch einen Wanddurchbruch unter Abdichtung desselben weist eine Halteplatte 12 auf, welche wiederum eine Aufnahmeplatte 14 mit einer Vielzahl von Plattenöffnungen 16 sowie einen zweiteiligen Rahmen 18 aufweist, welcher die Aufnahmeplatte 14 umrahmend angeordnet ist und Schraubenlöcher 20 zum Festschrauben an der Wand eines Schaltschranks aufweist. In jede der Plattenöffnungen 16 ist eine Tülle 22 eingesetzt, die die jeweilige Plattenöffnung 16 verschließt. In 1 sind die Tüllen 22 beispielhaft als konventionelle Tüllen mit einer zwischen ihren Stirnseiten 24 verlaufenden Öffnung 26 zur Aufnahme eines Kabels bzw. als massiv ausgeführte Blindtülle dargestellt. Die Vorrichtung 10 ist zudem in 1 teilweise in Explosionsdarstellung gezeigt, um ihren Aufbau besser darstellen zu können.
Jede der in 1 gezeigten Tüllen 22 kann durch eine in 2a, 2b gezeigte Tülle 28 ersetzt werden. Diese weist einen Mantel 30 aus einem elastomeren Material auf, der stoffschlüssig mit einem von ihm ummantelten Steckverbinder 32 verbunden ist. Der Steckverbinder 32 mündet in eine Stirnseite 24 der Tülle 28 und weist eine Anzahl an der Stirnseite 24 freiliegender elektrischer Kontakte 34 auf, die in eine elektrisch isolierende Gussmasse 36 eingebettet sind. Die Gussmasse 36 ist wiederum mit dem den Mantel 30 bildenden elastomeren Material umspritzt und mit diesem stoffschlüssig verbunden. Aus der zweiten Stirnseite 24 ragt ein fest mit dem Steckverbinder 32 verbundenes USB-Kabel 38 heraus, das an seinem freien Ende einen USB-Stecker 40 trägt.
Wird eine der in 1 gezeigten Tüllen 22 durch die Tülle 28 gemäß 2a, 2b ersetzt, so wird in einer die Vorrichtung 10 einen Wanddurchbruch überdeckend tragenden Schaltschrankwand ein USB-Steckverbinder angeordnet, so dass ein USB-Kabel direkt an der Schaltschrankwand eingesetzt werden kann. Dabei ist die Ausbildung des Kabels 38 als USB-Kabel lediglich beispielhaft zu sehen. Das Kabel 38 kann auch als beliebiges anderes Kabel ausgebildet sein mit einem passenden Steckverbinder 32 in der Tülle 28, beispielsweise als Stromversorgungskabel oder als Lichtleiter. Es ist auch möglich, in die Tülle 28 eine andere Schnittstelle, wie beispielsweise eine Kamera oder einen Scanner, einzubetten. Auch die Einbettung einer Schnittstelle für die drahtlose Übertragung von Daten, beispielsweise einer Bluetooth-Schnittstelle, ist möglich.
Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung 10 zum Abdecken und/oder Abdichten eines zur Durchführung von elektrischen Leitungen bestimmten Wanddurchbruchs mit einer am Durchbruchsrand der Wand befestigbaren Halteplatte 12 und mit mindestens einer in mindestens eine Plattenöffnung 16 lösbar einsetzbaren und dort fixierbaren Tülle 22, 28 mit einem Mantel 30 aus elastomerem Material, wobei zwei einander abgewandte Stirnseiten 24 der in der Halteplatte 12 fixierten mindestens einen Tülle 22, 28 freiliegen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die mindestens eine Tülle 28 eine vom Mantel 30 rings umschlossene Schnittstelle zur Übertragung von elektrischem Strom und/oder Daten aufweist.

Claims

Vorrichtung zum Abdecken und/oder Abdichten eines zur Durchführung von Leitungen, insbesondere von elektrischen Leitungen und von Datenleitungen, bestimmten Wanddurchbruchs mit einer am Durchbruchsrand der Wand befestigbaren Halteplatte (12) und mit mindestens einer in mindestens eine Plattenöffnung (16) lösbar einsetzbaren und dort fixierbaren Tülle (28) mit einem Mantel (30) aus elastomerem Material, wobei zwei einander abgewandte Stirnseiten (24) der in der Halteplatte (12) fixierten mindestens einen Tülle (28) freiliegen, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Tülle (28) eine vom Mantel (30) rings umschlossene Schnittstelle zur Übertragung von elektrischem Strom und/oder Daten aufweist und dass jede Schnittstelle stoffschlüssig mit dem zugehörigen Mantel (30) verbunden ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle ein in mindestens eine der Stirnseiten (24) der Tülle (28) mündender elektrischer Steckverbinder (32) ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Steckverbinder (32) eine Anzahl von in eine elektrisch isolierende Gussmasse (36) eingegossenen elektrischen Kontakten (34) aufweist.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Tülle (28) in Durchgangsrichtung der Leitungen in die Halteplatte (12) einsetzbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Tülle (28) quer zur Durchgangsrichtung der Leitungen in die Halteplatte (12) einsetzbar ist.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte (12) mehrere Plattenöffnungen (16) aufweist, in die jeweils eine Tülle (28) lösbar eingesetzt und dort fixiert ist, und dass mindestens eine der Tüllen (28) eine vom Mantel (30) rings umschlossene Schnittstelle zur Übertragung von elektrischem Strom und/oder Daten aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine weitere, in eine der Plattenöffnungen (16) eingesetzte Tülle (22) eine zwischen ihren Stirnflächen (24) verlaufende Öffnung (26) zum Durchführen eines Kabels aufweist.
Tülle (28) mit einem Mantel (30) aus elastomerem Material und mit einer Schnittstelle zur Übertragung von elektrischem Strom und/oder Daten, die in den Mantel (30) eingebettet und von diesem rings umschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle stoffschlüssig mit dem Mantel (30) verbunden ist.
Tülle (28) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle ein in mindestens eine Stirnseite (24) der Tülle (28) mündender, elektrische Kontakte (34) aufweisender elektrischer Steckverbinder ist.