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Die Erfindung betrifft eine Produktionsanordnung mit wenigstens zwei Antriebssystemen der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Eine gattungsgemäße Produktionsanordnung ist aus der
DE 10 2011 122 427 A1 bekannt. Die dort gezeigte Produktionsanordnung umfasst wenigstens zwei Antriebsysteme, welche jeweils zumindest eine elektrische Maschine umfassen, die über jeweilige bidirektionale elektrische Leistungswandler mit einem gemeinsamen, eine Plusleitung und eine Minusleitung umfassenden Gleichspannungsnetz elektrisch gekoppelt sind, wobei jeder der bidirektionalen Leistungswandler zumindest für eine der Leitungen ein Halbleiter-Schaltelement und eine Induktivität aufweist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Produktionsanordnung der eingangs genannten Art bereitzustellen, mittels welcher ein verbesserter Energieaustausch zwischen den elektrischen Maschinen der Antriebssysteme der Produktionsanordnung ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Produktionsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Um einen verbesserten Energieaustausch zwischen den elektrischen Maschinen der unterschiedlichen Antriebssystemen der Produktionsanordnung zu ermöglichen, ist es bei der erfindungsgemäßen Produktionsanordnung vorgesehen, dass wenigstens einer der bidirektionalen Leistungswandler auch in der anderen Leitung ein Halbleiter-Schaltelement und eine Induktivität aufweist. Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es gegenüber der aus der
DE 10 2011 122 427 A1 bekannten Produktionsanordnung möglich, jeweilige Zwischenkreise der unterschiedlichen Antriebssysteme problemlos voneinander zu trennen, da kein gemeinsamer Minuspol mehr für die jeweiligen Antriebssysteme notwendig ist. Mit anderen Worten ist durch die erfindungsgemäße Lösung eine schnelle, allpolige Entkopplung möglich, wodurch sogenannte circular currents zwischen einem ausgeschalteten Antriebssystem und einem noch aktivierten Antriebssystem in der Produktionsanordnung effektiv vermieden wird.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass zumindest der eine bidirektionale elektrische Leistungswandler, welcher auch in der anderen Leitung ein Halbleiter-Schaltelement aufweist, zusätzlich in dieser anderen Leitung eine Induktivität umfasst. Dadurch kann auf besonders einfache und effektive Weise eine Spannungswandlung in beiden Leitungen erfolgen, so dass beispielsweise bei einer wechselseitigen Spannungswandlung die jeweiligen Bauteile innerhalb der Plus- bzw. Minusleitung entlastet werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass zumindest einer der bidirektionalen elektrischen Leistungswandler in wenigsten einer der Leitungen eine elektrische Dämpferschaltung umfasst, welche parallel zu dem Halbleiter-Schaltelement und der Induktivität angeordnet ist. Beispielsweise können in den jeweiligen Leitungen entsprechende Schalter vorgesehen sein, um abwechselnd eine entsprechende Spannungswandlung vornehmen zu können. Die Dämpferschaltung ist dazu ausgebildet, dabei auftretende Schaltungsenergien der jeweiligen Schalter aufzunehmen, so dass Spannungsspitzen und im Extremfall eine Zerstörung des entsprechenden Schalter, beispielsweise durch unerwünschte Lichtbögen, vermieden werden können.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass jeder der bidirektionalen elektrischen Leistungswandler zumindest in einer der Leitungen eine Diode umfasst. Durch die Diode wird ein Stromfluss in eine erste vorgegebene Richtung durch den bidirektionalen elektrischen Leistungswandler und durch Betätigung der besagten Schalter, ein entsprechender Stromfluss in eine zweite Richtung ermöglicht.
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Schließlich ist es in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass zumindest einer der bidirektionalen elektrischen Leistungswandler einen elektromechanischen Schalter umfasst, mittels welchem die entsprechende elektrische Maschine von dem Gleichspannungsnetz entkoppelbar ist. Dadurch kann auf besonders einfache und sichere Weise die entsprechende elektrische Maschine bzw. das gesamte, zur elektrischen Maschine gehörende Antriebssystem von dem Gleichspannungsnetz entkoppelt und somit deaktiviert werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische Darstellung eines als Roboter ausgebildeten Antriebssystems, welches eine Mehrzahl von elektrischen Maschinen aufweist;
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2 eine schematische Darstellung einer Produktionsanordnung mit einer Mehrzahl von Antriebssystemen gemäß 1, wobei die Antriebssysteme über jeweilige bidirektionale elektrische Leistungswandler gemeinsam mit einem zur Energieversorgung dienenden Gleichspannungsnetz elektrisch gekoppelt sind;
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3 eine schematische Darstellung von einem der bidirektionalen elektrischen Leistungswandler; und in
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4 eine schematische Darstellung zweier miteinander gekoppelter Antriebssysteme, wobei lediglich die jeweils zugehörigen bidirektionalen elektrischen Leistungswandler dargestellt sind.
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1 zeigt schematisch ein als Roboter ausgebildetes Antriebssystem FT1. In 2 sind eine Mehrzahl derartiger Antriebssysteme FT1 bis FTn gezeigt. Derartige Antriebssysteme FT1 bis FTn können beispielsweise auch als Werkzeugmaschinen, als Fördereinrichtungen oder dergleichen ausgebildet sein.
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Um teilweise sehr große Massen sehr dynamisch zu beschleunigen und abzubremsen, ist eine große elektrische Leistung notwendig, welche sich in großen Motorströmen widerspiegelt. Elektrische Antriebsmaschinen M1 bis Mm derartiger Antriebssysteme FT1 bis FTn können durch jeweils einen intelligenten Wechselrichter WR1 bis WRm angesteuert werden, der Drehzahl, Drehmoment und Drehrichtung vorgibt.
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1 zeigt einen schematischen Aufbau einer typischen Architektur eines derartigen Antriebssystems FT1, welches einen als Gleichspannungszwischenkreis ausgebildeten Zwischenkreis ZK1 aufweist, welcher einen Gleichrichter GR und einen oder mehrere Wechselrichter WR1 bis WRm umfasst. Der Gleichrichter GR versorgt somit über den Zwischenkreis ZK1 die verschiedenen Wechselrichter WR1 bis WRm mit Energie für die Bewegung der jeweiligen Antriebsmaschinen M1 bis Mm. Dazu ist er mit einem elektrischen Energieversorgungsnetz EV gekoppelt, welches als Wechselstromnetz ausgebildet ist. Jede einzelne Antriebsmaschine M1 bis Mm hat einen vorgelagerten Wechselrichter WR1 bis WRm, der die Ansteuerung für die jeweilige Antriebsmaschine M1 bis Mm übernimmt.
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Die Antriebsmaschinen M1 bis Mm sind ebenfalls dazu ausgebildet, eine Bewegung des Antriebssystems FT1 bzw. der von der jeweiligen Antriebsmaschine M1 bis Mm angetriebenen Teile des Antriebssystems FT1 abzubremsen. In diesem Fall arbeiten die einzelnen Antriebsmaschinen M1 bis Mm nicht mehr in einem Motorbetrieb, in welchem sie zum Antrieb des Antriebssystems FT1 bzw. von den jeweils zu bewegenden Teilen arbeiten, sondern in einem Generatorbetrieb, und wandeln Bewegungsenergie in elektrische Energie um, im Folgenden als regenerative Energie bezeichnet. Diese wird wieder dem Zwischenkreis ZK1 hinzugefügt.
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Wird eine Antriebsmaschine M1 bis Mm beschleunigt und eine andere zur gleichen Zeit abgebremst, hat dies den positiven Effekt, dass keine zusätzliche Energie aus dem elektrischen Energieversorgungsnetz EV entnommen werden muss, sondern die Energie zum Beschleunigen aus der regenerativen Energie einer anderen Antriebsmaschine M1 bis Mm verwendet werden kann. Somit fallen auch weniger Energiekosten für einen Betreiber des Antriebssystems FT1 an.
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Werden von den elektrischen Antriebsmaschinen M1 bis Mm, die sich auf einem Zwischenkreis ZK1 befinden, gleichzeitig mehr Antriebsmaschinen M1 bis Mm abgebremst als beschleunigt, so kann ein Überangebot an Energie im Zwischenkreis ZK1 entstehen. Diese überschüssige Energie wird bei derartigen Antriebssystemen üblicherweise über einen Bremswiderstand BW in Wärmeenergie umgewandelt und steht somit für einen weiteren Antrieb des Antriebssystems FT1 nicht mehr zu Verfügung.
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Eine energetische Kopplung mehrerer Zwischenkreise ZK1 bis ZKn ermöglicht diesen oben beschriebenen Energieaustausch nicht nur in einem einzigen Antriebssystem FT1, sondern eine Ausweitung auf mehrere Antriebssysteme FT1 bis FTn einer Produktionsanordnung FTA. Auf diese Weise kann der Energieverbrauch der Produktionsanordnung FTA mit mehreren Antriebssystemen FT1 bis FTn gesenkt werden. Eine derartige Produktionsanordnung FTA mit einer Mehrzahl von Antriebssystemen FT1 bis FTn ist in 2 näher dargestellt.
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Um den Austausch der Energie zwischen verschiedenen Zwischenkreisen ZK1 bis ZKn der unterschiedlichen Anstriebssysteme FT1 bis FTn zu ermöglichen, ist eine kontrollierte energetische Kopplung mithilfe von bidirektionalen Leistungswandlern GS1 bis GSn erforderlich. Ein derartiger Leistungswandler GS1 ist in 3 dargestellt. Diese Leistungswandler GS1 bis GSn und die elektrische Kopplung der Zwischenkreise ZK1 bis ZKn über diese Leistungswandler GS1 bis GSn, welche in 4 anhand eines Beispiels mit zwei gekoppelten Zwischenkreisen ZK1, ZK2 näher dargestellt ist, ermöglichen es, rekuperierte, regenerative Energie unter den Zwischenkreise ZK1 bis ZKn antriebssystemübergreifend zu verteilen und bereitzustellen.
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Nachfolgend wird die Funktionsweise des in 3 gezeigten Leistungswandlers GS1 exemplarisch für alle Leistungswandler GS1 bis GSn erläutert. Die Zwischenkreiskopplung der Zwischenkreise ZK1 bis ZKn der Produktionsanordnung FTA erfolgt mittels der bidirektionalen elektrischen Leistungswandler GS1 bis GSn, welche auch als Gleichspannungswandler, DC-DC-Spannungswandler oder als DC-DC-Wandler bezeichnet werden. Jeder Zwischenkreis ZK1 bis ZKn weist jeweils einen derartigen Leistungswandler GS1 bis GSn auf. Die Zwischenkreise ZK1 bis ZKn sind über ihre Leistungswandler GS1 bis GSn über ein gemeinsames Gleichspannungsnetz GV miteinander elektrisch gekoppelt. Die Gleichrichter GR1 bis GRn, welche in 2 nicht dargestellt sind, sind in den jeweiligen Antriebssystemen FT1 bis FTn weiterhin vorhanden. Das Gleichspannungsnetz GV dient hauptsächlich zum Austausch der regenerativen Energie zwischen den Antriebssystemen FT1 bis FTn. Dieses Gleichspannungsnetz GV kann zusätzlich, ohne Nebenwirkungen zwischen den einzelnen Gleichrichter GS1 bis GSn hervorzurufen, über einen zentralen Gleichrichter mit dem Energieversorgungsnetz EV oder mit einer Gleichstrom-Energiequelle verbunden sein.
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Der in 3 dargestellte Leistungswandler GS1 weist einen ersten, einen zweiten, einen dritten und einen vierten Anschluss A1, B1, C1, D1 auf. Ein Eingangsschalter Q1.3 trennt die Anschlüsse A1 und B1 von der hier nicht gezeigten Leistungselektronik des Antriebssystems FT1. Nachfolgend wird ein Zustand beschrieben, in dem der Eingangsschalter Q1.3 geschlossen ist.
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Der erste Anschluss A1 ist mit dem dritten Anschluss C1 über eine erste Leistungsdiode D1.1 in Durchlassrichtung verbunden. Der zweite Anschluss B1 ist mit dem vierten Anschluss D1 über eine zweite Leistungsdiode D1.2 in Sperrrichtung verbunden. Wird beim Bremsen Energie in den Zwischenkreis des Leistungswandlers GS1 zurückgespeist, steigt die Spannung über eine Ruhespannung Uref. Uref ergibt sich aus dem Effektivwert Uph des sinusformigen Niederspannungsnetzes von Dreiphasensystemen. Die gleichgerichtete Ruhespannung im Zwischenkreis hat ein festes Verhältnis zum Effektivwert: Uref = Uph√2.
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Ist eine Klemmenspannung UZK1 zwischen dem ersten und zweiten Anschluss A1, B1 des ersten Leistungswandlers GS1 nun größer als eine Netzspannung Uc des Gleichspannungsnetzes GV, wie in 4 dargestellt, dann fließt der Strom vom ersten Anschluss A1 zum dritten Anschluss C1 über die erste Leistungsdiode D1.1 in das Gleichspannungsnetz GV und vom vierten Anschluss D1 zum zweiten Anschluss B1 über die zweite Leistungsdiode D1.2.
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Ist im ersten Zwischenkreis ZK1 ein Energiebedarf nötig und ist die Netzspannung Uc größer als die Klemmenspannung UZK1, wird der Stromfluss vom dritten Anschluss C1 zum ersten Anschluss A1 über einen Schalter Q1.1 gesteuert und der Stromfluss vom vierten Anschluss D1 zum zweiten Anschluss B1 über einen Schalter Q1.2 gesteuert. Abwechselnd wird der Strom in der Spulen L1.1 und L1.2 aufgeladen. Der Schalter Q1.1 wird in Abhängigkeit von der aktuellen Klemmenspannung UZK1 und der aktuellen Spannung Uc im Gleichspannungsnetz GV gesteuert.
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Des Weiteren weist der Leistungswandler GS1 eine dritte Leistungsdiode D1.3 auf. Die Schalter Q1.1 und Q1.2 sind beispielsweise Bipolar-Transistoren mit einer isolierten Gate-Elektrode (IGBT), die den Strom nur eine Richtung fließen lassen, aber in entgegengesetzter Richtung arbeiten sie in Sperrrichtung, ähnlich wie eine Diode. Die Leistungsdiode D1.3 verringert den Lichtbogeneffekt, der beim Schalten vom Gleichstrom entsteht. Die Diode D1.4, der Kondensator C1.1 und der Widerstand R1.1 funktionieren wie ein Dämpferschema, welches die Schaltungsenergie vom Schalter Q1.1 aufnimmt. Identische Funktionalität haben die Elemente C1.2, D1.5 und R1.2 für den Schalter Q1.2.
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Die Schaltungsausbildung der anderen Leistungswandler GS2 bis GSn ist analog. So weist, wie in 4 dargestellt, auch der zweite Leistungswandler GS2 entsprechend die vier Anschlüsse A2, B2, C2, D2 sowie die Dioden D2.1 bis D2.5, die Schalter Q2.1 bis Q2.3, die Spulen L2.1, L2.2, die Kondensatoren C2.1, C2.2 und die Widerstände R2.1 und R2.2 auf.
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Der erste Zwischenkreis ZK1 des ersten Antriebssystems FT1 wird mit dem Plus- und Minuspol an den ersten und zweiten Anschluss A1, B1 des ersten Leistungswandlers GS1 angeschlossen und entsprechend geschlossen. Dies gilt analog auch für den zweiten Zwischenkreis ZK2 des zweiten Antriebssystems FT2, welches an die ersten und zweiten Anschlüsse A2, B2 des zweiten Leistungswandlers GS2 angeschlossen wird, an welchen die Klemmenspannung UZK2 des zweiten Zwischenkreises ZK2 anliegt, wie in 4 dargestellt. Analog gilt dies für die weiteren Zwischenkreise ZK3 bis ZKn aller weiteren Antriebssysteme FT3 bis FTn Leistungswandler GS3 bis GSn der Produktionsanordnung FTA. Für jeden angeschlossenen Zwischenkreis ZK1 bis ZKn ist somit also ein eigener Leistungswandler GS1 bis GSn erforderlich.
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Der erste Leistungswandler GS1 ist mit seinem dritten und vierten Anschluss C1, D1 parallel zu dem dritten und vierten Anschluss C2, D2 des zweiten Leistungswandlers GS2 geschaltet, d. h. sie sind über das Gleichspannungsnetz GV parallel geschaltet. Auch dies gilt analog für alle weiteren Leistungswandler GS3 bis GSn der Produktionsanordnung FTA, wie in 2 dargestellt, wodurch an allen Kontakten zum Gleichspannungsnetz GV die Netzspannung Uc anliegt.
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Ein zentraler gemeinsamer Speicherkondensator CGV, mit welchem alle Zwischenkreise ZK1 bis ZKn über ihre Leistungswandler GS1 bis GSn gekoppelt sind, ist erforderlich, um die regenerative Energie aller Antriebssysteme FT1 bis FTn kurzzeitig zu speichern. Solange die Zwischenkreisspannung eines Antriebssystems FT1 bis FTn größer als die Netzspannung Uc im Gleichspannungsnetz GV ist, fließt der Strom über die Leistungsdioden D1.1 und D1.2 des entsprechenden Moduls. Somit wird die Energie zum gemeinsamen Gleichspannungsnetz GV übertragen. Sobald die Zwischenkreisspannung eines Antriebssystems FT1 bis FTn kleiner als die Netzspannung Uc wird, wirkt die jeweilige Leistungsdioden D1.1 und D1.2 in Sperrrichtung und die Steuerung des Stromflusses übernehmen die jeweiligen Schalter Q1.1 und Q1.2.
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Nachfolgend werden vier unterschiedliche Betriebszustände des Leistungswandlers GS1 beschrieben.
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1. Betriebszustand
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Energie wird vom Zwischenkreis ZK1 des Antriebssystems FT1 zum gemeinsamen Gleichspannungsnetz GV übertragen. Der Strom fließt von A1 zu C1 und vom D1 zu B1 über die Leistungsdioden D1.1 und D1.2.
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1.1. Voraussetzungen:
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- 1.1.1. Die Zwischenkreisspannung UZK1 des Antriebssystems FT1 muss höher als die Spannung Uc des Gleichspannungsnetzes GV sein um einen Stromfluss zu ermöglichen.
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1.2. Zustand des Leistungswandlers GS1:
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- 1.2.1. Der Schalter Q1.1 ist aus und befindet sich dauerhaft in Sperrrichtung.
- 1.2.2. Die Leistungsdioden D1.1 und D1.2 befinden sich in Durchlassrichtung.
- 1.2.3. Der Schalter Q1.3 ist an.
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2. Betriebszustand
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Die Energie wird vom gemeinsamen Gleichspannungsnetz GV zum Zwischenkreis des Antriebssystems FT1 übertragen. Der Strom fließt von C1 zu A1 über den Schalter Q1.1 und die Drossel L1.1. Analog fließt der Strom von D1 zu B1 über den Schalter Q1.2 und die Drossel L1.2.
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2.1. Voraussetzungen:
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- 2.1.1. Die Spannung Uc des Gleichspannungsnetzes GV muss höher als die Zwischenkreisspannung UZK1 des Antriebssystems FT1 sein um einen Stromfluss zu ermöglichen.
- 2.1.2. Es muss ein Mindestspannung des Gleichspannungsnetzes GV in Höhe von Uref vorhanden sein, erst dann werden die Schalter Q1.1 und Q1.2 dauerhaft eingeschaltet.
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2.2. Zustand des Leistungswandlers:
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- 2.2.1. Die Schalter Q1.1 und Q1.2 sind an und befinden sich dauerhaft in Durchlassrichtung. Die Schalter Q1.1 und Q1.2 bleibend an, bis die Spannung Uc des Gleichspannungsnetzes GV unter die Mindestspannung Uref fällt oder die Spannung UZK1 des Antriebssystems FT1 höher als die Spannung Uc des Gleichspannungsnetzes GV ist.
- 2.2.2. Leistungsdioden D1.1 und D1.2 befinden sich in der Sperrrichtung.
- 2.2.3. Der Schalter Q1.3 ist an.
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3. Betriebszustand
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Der Leistungswandler GS1 befindet sich in einem Wartemodus. Es wird keine Energie über den Leistungswandler GS1 übertragen.
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3.1. Voraussetzungen:
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- 3.1.1. Die Spannung Uc des Gleichspannungsnetzes GV ist kleiner als Uref.
- 3.1.2. Die Zwischenkreisspannung UZK1 des Antriebssystems FT1 ist kleiner als Uc.
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3.2. Zustand des Leistungswandlers GS1:
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- 3.2.1. Die Schalter Q1.1 und Q1.2 sind ausgeschaltet.
- 3.2.2. Leistungsdioden D1.1 und D1.2 befinden sich in der Sperrrichtung.
- 3.2.3. Der Schalter Q1.3 ist an.
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4. Betriebsmodus
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Der Leistungswandler GS1 ist ausgeschaltet.
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- 4.1. Es sind keine Mindestvoraussetzungen notwendig.
- 4.2. Zustand des Leistungswandlers:
- 4.2.1. Der Schalter Q1.3 ist aus.
- 4.2.2. Die Schalter Q1.1, Q1.2 und deren Steuerung sind ausgeschaltet.
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Das Ziel der Schalter Q1.1 und Q1.2 ist es, die Spannung UZK1 genauso groß oder ein wenig größer als die Ruhespannung Uref zu halten und zu regeln. Jeder Leistungswandler GS1 bis GSn wird einzeln und identisch zur bereits beschriebenen Vorgehensweise gesteuert. Durch das Koppeln mehrerer Zwischenkreise ZK1 bis ZKn wird die Energie von einigen Zwischenkreisen ZK1 bis ZKn entnommen und über das Gleichspannungsnetz GV an andere Zwischenkreise ZK1 bis ZKn weitergegeben. Je mehr Zwischenkreise ZK1 bis ZKn gekoppelt sind, desto kleiner kann der gemeinsame Speicherkondensator CGV dimensioniert werden.
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Wenn die elektrischen Antriebsmaschinen M1 bis Mm beschleunigen, benötigen sie normalerweise mehr Energie als zum Halten einer konstanten Geschwindigkeit. Beschleunigen viele Antriebsmaschinen M1 bis Mm gleichzeitig, tritt im als Wechselstromnetz ausgebildeten Energieversorgungsnetz EV eine kurzfristige, sehr hohe Leistungsspitze auf. Um alle Lastspitzen im Stromnetz abdecken zu können, ist ein hoher Aufwand, insbesondere ein hoher Kostenaufwand für eine Infrastruktur erforderlich, beispielsweise für Transformatoren und Kabel.
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In einer Produktionshalle hat eine derartige Produktionsanordnung FTA mit einer Zwischenkreiskopplung den zusätzlichen Vorteil, dass ein Teil des hohen Leistungsbedarfs wegfällt, da der Energiebedarf vom lokalen Gleichspannungsnetz GV ausgeglichen wird. Der Wegfall der Energiespitzen hat einen positiven Effekt auf das sinusförmige Wechselstromnetz, d. h. auf das Energieversorgungsnetz EV, so dass die gesamte harmonische Verzerrung des Energieversorgungsnetzes EV kleiner wird.
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Viele Produktionsanordnungen nach dem Stand der Technik benötigen einen gewissen Anteil ihrer Energie zur Kühlung eines eigenen Schaltschrankes, da die regenerative Energie mit Hilfe des Bremswiderstandes BW im oder am Schaltschrank in Wärme umgewandelt wird. Da die auf den Bremswiderstand BW wirkende regenerative Energie bei der erläuterten Produktionsanordnung FTA deutlich geringer ist oder sogar gegen Null geht, erwärmt sich der Schaltschrank weniger, wodurch weniger Energie für dessen Kühlung erforderlich ist. Mit einer großen Anzahl zusammengeschlossener Zwischenkreise ZK1 bis ZKn kann die gesamte regenerative Energie der Anstriebssysteme FT1 bis FTn zwischen diesen ausgetauscht werden. In diesem Fall ist es möglich, einen besonders klein dimensionierten Bremswiderstand BW einzusetzen oder diesen völlig entfallen zu lassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011122427 A1 [0002, 0005]