DE102013002433A1

DE102013002433A1 - Lackierverfahren und Lackieranlage für Zierstreifen

Info

Publication number: DE102013002433A1
Application number: DE102013002433.1A
Authority: DE
Inventors: Hans-Georg Fritz; Benjamin Wöhr; Marcus Kleiner; Timo Beyl; Frank Herre
Original assignee: Duerr Systems AG
Current assignee: Duerr Systems AG
Priority date: 2013-02-11
Filing date: 2013-02-11
Publication date: 2014-08-14
Also published as: US20160001322A1; PT2953733T; MX2015009920A; US9744560B2; WO2014121927A1; JP2016511689A; EP2953733A1; CN110538782A; ES2792918T3; EP2953733B1; CN104981300A

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Lackierverfahren zum Lackieren eines Bauteils (1), insbesondere eines Kraftfahrzeugkarosseriebauteils (1), mit den folgenden Schritten: Aufbringen einer Basislackschicht (5) auf das Bauteil (1), Aufbringen eines Musters (7) auf das Bauteil (1), insbesondere eines Zierstreifens oder einer Grafik, und Aufbringen einer Klarlackschicht (8) auf das Bauteil (1). Es wird vorgeschlagen, dass das Muster (7) ohne eine dazwischen liegende Klarlackschicht auf die Basislackschicht (5) aufgebracht wird. Weiterhin umfasst die Erfindung eine entsprechende Lackieranlage.

Description

Die Erfindung betrifft ein Lackierverfahren zum Lackieren eines Bauteils, insbesondere eines Kraftfahrzeugkarosseriebauteils. Weiterhin umfasst die Erfindung eine entsprechende Lackieranlage und eine damit erzeugte Lackschicht auf einem Bauteil, insbesondere auf einem Kraftfahrzeugkarosseriebauteil.
Bei der Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen werden üblicherweise mehrere Lackschichten aufgebracht, nämlich unter anderem eine Schicht aus einem Kathodentauchlack (KTL), eine Füllerschicht, eine Basislackschicht und als oberste, letzte Schicht, eine Klarlackschicht. Es gibt aber auch Lackierprozesse, bei denen einzelne Lackschichten weggelassen werden (z. B. füllerlose Lacksysteme oder Mono-Hydro-Lackschichten). Weiterhin ist es aus dem Stand der Technik bekannt, Zierlinien, Designstreifen, Muster oder Grafiken auf das Bauteil aufzubringen.
Beispielsweise werden Zierstreifen in der Automobilserienlackierung mittels eines Pinsels auf die Klarlackschicht aufgebracht. Nach dem Trocknen des manuell aufgebrachten Zierstreifens wird dann eine weitere Klarlackschicht aufgebracht und eingebrannt.
In anderen Fällen werden die Streifen unter Zuhilfenahme einer Schablone aufgebracht (z. B. aufgesprüht) oder es wird großflächig abgeklebt und von Hand oder automatisch auslackiert.
In wiederum anderen Fällen können Folien sowohl auf den Basislack, als auch auf den Klarlack/Decklack aufgebracht werden. Soll die Verzierung dauerhaft sein, wird die Folie immer mit Klarlack überlackiert.
1 zeigt exemplarisch den mehrschichtigen Aufbau eines solchen herkömmlichen Lacks auf einem Kraftfahrzeugkarosseriebauteil 1. So besteht der Lack aus einer Phospatschicht 2, einer Grundierung 3 aus einem Kathodentauchlack (KTL), einem Füller 4, einer Basislackschicht 5, einer Klarlackschicht 6, einem Muster 7 (z. B. Zierstreifen) und einer auf das Muster 7 aufgebrachten weiteren Klarlackschicht 8.
2 zeigt entsprechend in Form eines Flussdiagramms das Lackierverfahren zum Lackieren des Lacks aus 1. Das Flussdiagramm beginnt hierbei in einem Schritt S1 mit dem Auftragen der Grundierung 3 aus einem Kathodentauchlack, jedoch kann in einem vorgelagerten Verfahrensschritt noch die Phosphatschicht 2 aufgetragen werden, was hier nicht dargestellt ist. In einem Schritt S2 wird dann die Füllerschicht 4 aufgetragen und eingebrannt. Daraufhin wird dann in einem Schritt S3 die Basislackschicht 5 aufgetragen und in einem Schritt S4 wird der Basislack zwischengetrocknet. Nach dem Trocknen des Basislacks wird die Klarlackschicht 6 in einem Schritt S5 aufgetragen. Anschließend wird die Klarlackschicht in einem Schritt S6 eingebrannt. Daraufhin wird in einem Schritt S7 das Muster 7 aufgetragen, beispielsweise in Form eines Zierstreifens. Anschließend wird das Muster 7 in einem Schritt S8 zwischengetrocknet. Schließlich wird in einem Schritt S9 die weitere Klarlackschicht 8 aufgetragen und in einem Schritt S10 eingebrannt. Der Zierstreifen kann manuell (Z. B. mit einem Pinsel) appliziert werden oder unter Zuhilfenahme einer Schablone aufgebracht (aufgesprüht) werden oder es wird manuell abgeklebt und von Hand oder automatisch auslackiert.
Nachteilig an diesem bekannten Verfahren zum Aufbringen eines Musters (z. B. Zierstreifen) ist zunächst die Tatsache, dass die zusätzliche Klarlackschicht 8 erforderlich ist. Damit verbunden ist auch die Notwendigkeit eines weiteren Trocknungsschrittes.
Ein weiterer Nachteil des vorstehend beschriebenen bekannten Lackierverfahrens besteht darin, dass das Muster 7 manuell aufgebracht wird oder die Maskierung, das Abkleben, manuell erfolgt. Hierbei ist in der Regel auch Abdeckmaterial (z. B. Folien, Klebebänder und Papier) erforderlich, um die Bauteiloberfläche entsprechend dem gewünschten Muster 7 zu maskieren, wobei die Bereitstellung, das Aufbringen, das Abnehmen und die Entsorgung des Abdeckmaterials mit Zusatzkosten verbunden ist. Nachteilig sind auch die Arbeitskosten für die erforderlichen manuellen Arbeiten. Ferner führt das manuelle Aufbringen des Musters 7 auch zu relativ vielen Fehlern und die am Rand des maskierten Bereichs entstehende Kante kann unsauber sein (z. B. durch Beschichtungsmaterial, das unter die Maskierung läuft) und muss im Extremfall sogar durch nochmaliges Auftragen einer Klarlackschicht kaschiert werden
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein entsprechend verbessertes Lackierverfahren und eine entsprechende Lackieranlage zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Lackierverfahren bzw. durch eine erfindungsgemäße Lackieranlage gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.
Die Erfindung umfasst die allgemeine technische Lehre, das Muster (z. B. Zierstreifen) ohne eine zwischen Basislack und Muster liegende Klarlackschicht auf die Basislackschicht aufzubringen, so dass auf eine zusätzliche Klarlackschicht verzichtet werden kann. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Lackierverfahrens wird also vorzugsweise nur eine einzige Klarlackschicht aufgetragen, die nicht nur die Basislackschicht abdeckt, sondern auch das Muster.
Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Musters ist nicht auf die vorstehend erwähnten Zier-, Design- oder Dekorstreifen beschränkt. Vielmehr umfasst der Begriff eines Musters im Rahmen der Erfindung auch Grafiken, Bilder und Ähnliches. Ein weiteres Beispiel eines Musters ist die Lackierung einer Teilfläche (z. B. eines Schwellers, eines Dachholms, einer Türe, eines Kotflügels oder eines Dachs einer Kraftfahrzeugkarosserie), die in einer anderen Farbe lackiert werden soll als die sonstige Kraftfahrzeugkarosserie. Allgemein umfasst der Begriff eines Musters also im Rahmen der Erfindung jegliche Teilflächen einer Bauteiloberfläche, die mit einem anderen Beschichtungsmittel (z. B. in einer anderen Farbe) beschichtet werden sollen als der Rest der Bauteiloberfläche.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das Muster direkt auf die Basislackschicht aufgebracht. Dies bedeutet, dass zwischen der Basislackschicht einerseits und dem Muster andererseits weder eine Klarlackschicht angeordnet ist, noch eine sonstige Schicht aus einem anderen Material.
In einer Variante der Erfindung wird die Basislackschicht vor dem Aufbringen des Musters nur abgelüftet und auch das Muster (z. B. Zierstreifen) wird vor dem Aufbringen des Klarlacks nur abgelüftet.
Unter Ablüften (”Flash-Off”) versteht der Fachmann eine Zeitspanne zwischen zwei Lack-Aufträgen, in der Lösemittel aus der Lackschicht an die Kabinenluft abgegeben wird. Die erforderliche Ablüftzeit wird durch das Auftragsverfahren und die Auftragsparameter, sowie durch die Zusammensetzung des Lacks bestimmt. Wird ein geeigneter Applikator eingesetzt, können zur Verkürzung der Ablüftzeit auch sogenannte schnelltrocknende Lacke eingesetzt werden. Diese enthalten überwiegend Lösemittel mit einer hohen Verdunstungszahl.
Die Ablüftzeit kann zum Beispiel durch Förderstrecken ohne Lackieren oder durch Verzögerung des nachfolgenden Lackierschritts erreicht werden. Das Ablüften geschieht unter den üblichen Lackierkabinenbedingungen zum Beispiel bei 20–26°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40–70%.
In einer anderen Variante der Erfindung wird die Basislackschicht dagegen vor dem Aufbringen des Musters zwischengetrocknet, wohingegen das Muster vor dem Aufbringen des Klarlacks nur abgelüftet wird.
Eine wiederum andere Variante der Erfindung sieht dagegen vor, dass die Basislackschicht vor dem Aufbringen des Musters abgelüftet wird, wohingegen das Muster vor dem Aufbringen des Klarlacks zusammen mit der Basislackschicht zwischengetrocknet wird.
Unter Zwischentrocknen – manchmal auch forciertes Ablüften genannt – soll ein Trocknen bei einer Temperatur verstanden werden, die über der Lackierkabinen-Zulufttemperatur liegt. Sie liegt üblicherweise zwischen 40°C und 100°C, im Allgemeinen zwischen 60°C und 80°C. Während das Ablüften innerhalb der Lackierkabine stattfindet, erfolgt das Zwischentrocknen in einem auch lufttechnisch von der Lackierkabine abgetrennten Bereich – dem sogenannten Zwischentrockner.
Ferner besteht auch die Möglichkeit, dass die Basislackschicht vor dem Aufbringen des Musters zwischengetrocknet wird, wie auch das Muster vor dem Aufbringen des Klarlacks zwischengetrocknet wird.
In noch einer anderen Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass die Basislackschicht und das Muster nass-in-nass aufgetragen werden ohne ein zwischenzeitliches Trocknen oder Ablüften. Dies bedeutet, dass das Muster bereits zu einem Zeitpunkt aufgetragen wird, zu dem die darunter liegende Basislackschicht noch nicht vollständig getrocknet, nur zwischengetrocknet oder nur abgelüftet ist, so dass der nasse Lack des Musters auf den noch nassen Lack der Basislackschicht trifft, weswegen man auch von ”nass-in-nass”-Lackierung spricht.
Weiterhin besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit, dass die Basislackschicht, das Muster (z. B. ein Zierstreifen) und die Klarlackschicht in einem sogenannten 3-wet-Prozess nass-in-nass-in-nass aufgetragen werden ohne ein zwischenzeitliches Trocknen. Der bisher bekannte 3-wet-Prozess und Stand der Technik ist, den Schichtaufbau von Füller, Basislack und Klarlack aufeinanderfolgend nass-in-nass-in-nass aufzubringen. Die zeitliche Länge des Ablüftens zwischen den Lackaufträgen ist abhängig von den eingesetzten Lacken, dem Auftragsverfahren und den Lackierparametern. Sie kann trotz der Bezeichnung nass-in-nass zwischen 0 und 10 Minuten, im Wesentlichen zwischen 1 und 5 Minuten liegen. Dies bedeutet, dass der flüssige Lack des Musters zu einem Zeitpunkt aufgetragen wird, zu dem die darunter befindliche Basislackschicht noch nicht vollständig getrocknet/nur zwischengetrocknet/nur abgelüftet ist. Weiterhin bedeutet dies, dass der flüssige Klarlack zu einem Zeitpunkt aufgetragen wird, zu dem der darunter befindliche Lack des Musters noch nicht vollständig getrocknet, nur zwischengetrocknet oder nur abgelüftet ist. Bei diesem 3-wet-Prozess sind die drei Lacke (Basislack, Lack des Musters und Klarlack) der drei übereinander liegenden Lackschichten also zumindest kurzzeitig noch gemeinsam in einem flüssigen Zustand.
In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung werden die Basislackschicht und das Muster (z. B. Zierstreifen) gemeinsam in einer Lackierkabine aufgetragen oder in direkt aufeinander folgenden Prozessschritten, insbesondere in dem vorstehend erwähnten Nass-in-nass-Prozess ohne ein zwischenzeitliches Trocknen oder Ablüften.
In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung werden dagegen das Muster (z. B. Zierstreifen) und die Klarlackschicht gemeinsam in einer Lackierkabine aufgetragen, insbesondere in dem vorstehend erwähnten Nass-in-nass-Prozess, ohne zwischenzeitliches Trocknen oder Ablüften.
In noch einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung werden die Basislackschicht, das Muster und die Klarlackschicht gemeinsam in einer Lackierkabine aufgetragen, insbesondere in dem vorstehend erwähnten 3-wet-Prozess ohne ein zwischenzeitliches Trocknen oder Ablüften.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Basislackschicht, das Muster und/oder die Klarlackschicht in mehreren Lackierkabinen aufgetragen werden, die entlang einer Lackierstraße hintereinander angeordnet sind.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden die Basislackschicht, das Muster und/oder die Klarlackschicht jeweils mittels eines mehrachsigen, frei programmierbaren Lackierroboters automatisch aufgetragen. Derartige Lackierroboter sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt und müssen deshalb nicht näher beschrieben werden.
Das Muster wird hierbei vorzugsweise von einem Applikationsgerät aufgetragen, das keinen Beschichtungsmittelnebel abgibt, sondern einen eng begrenzten Beschichtungsmittelstrahl. Derartige Applikationsgeräte sind beispielsweise aus DE 10 2010 019 612 A1 bekannt, so dass der Inhalt dieser Druckschrift der vorliegenden Beschreibung in vollem Umfang zuzurechnen ist.
Die Basislackschicht und die Klarlackschicht werden dagegen vorzugsweise von einem herkömmlichen Zerstäuber aufgetragen, wie beispielsweise einem Rotationszerstäuber.
Es wurde bereits vorstehend erwähnt, dass die Basislackschicht, das Muster und die Klarlackschicht vorzugsweise aus Flüssiglack bestehen. Es besteht jedoch im Rahmen der Erfindung grundsätzlich auch die Möglichkeit, anstelle von Flüssiglack einen Pulverlack für die Basislackschicht, das Muster und/oder die Klarlackschicht einzusetzen.
Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht nur Schutz beansprucht für das vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Lackierverfahren. Vielmehr beansprucht die Erfindung auch Schutz für eine entsprechend aufgebaute Lackschicht, insbesondere auf einem Bauteil, wie beispielsweise einem Kraftfahrzeugkarosseriebauteil.
Schließlich beansprucht die Erfindung auch Schutz für eine entsprechend aufgebaute Lackieranlage, die das Muster ohne eine dazwischen liegende Klarlackschicht auf die Basislackschicht aufbringt.
Weitere Einzelheiten einer erfindungsgemäßen Lackieranlage ergeben sich bereits aus der vorstehenden Beschreibung, so dass auf eine detaillierte Beschreibung des Aufbaus und der Funktionsweise der Lackieranlage an dieser Stelle verzichtet werden kann.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
1 eine Querschnittsansicht durch den eingangs beschriebenen herkömmlichen Kraftfahrzeuglack mit einem Muster,
2 das eingangs beschriebene herkömmliche Lackierverfahren zum Aufbringen eines Musters in Form eines Flussdiagramms,
3 eine Querschnittsansicht durch einen erfindungsgemäßen mehrschichtigen Lack mit einem Muster,
4A ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung einer Variante des erfindungsgemäßen Lackierverfahrens,
4B eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Lackieranlage zur Ausführung des Lackierverfahrens gemäß 4A,
5A ein weiteres Flussdiagramme einer anderen Variante eines erfindungsgemäßen Lackierverfahrens,
5B eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Lackieranlage zur Ausführung des Lackierverfahrens gemäß 5A,
6A ein weiteres Flussdiagramm einer anderen Variante eines erfindungsgemäßen Lackierverfahrens,
6B eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Lackieranlage zur Ausführung des Lackierverfahrens gemäß 6A,
7A ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung einer anderen Variante des erfindungsgemäßen Lackierverfahrens,
7B eine schematische Darstellung zur Verdeutlichung einer Lackieranlage zur Ausführung des Lackierverfahrens gemäß 7A,
8A ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung eines erfindungsgemäßen Lackierverfahrens mit einem 3-wet-Prozess zum Aufbringen des Musters,
8B eine schematische Darstellung zur Verdeutlichung des Aufbaus einer erfindungsgemäßen Lackieranlage zur Ausführung des Lackierverfahrens gemäß 8A.
3 zeigt eine Querschnittsansicht durch einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuglack, der teilweise mit dem Lack gemäß 1 übereinstimmt, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung zu 1 verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
Eine Besonderheit dieses erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuglacks besteht darin, dass das Muster 7 (z. B. ein Zierstreifen) direkt auf die Basislackschicht 5 aufgebracht ist, d. h. ohne die dazwischen liegende Klarlackschicht 6, wie bei dem herkömmlichen Kraftfahrzeuglack gemäß 1.
Die erfindungsgemäße Kraftfahrzeuglackierung weist also nur die Klarlackschicht 8 auf, wohingegen die bisher erforderliche weitere Klarlackschicht 6 nicht erforderlich ist. Dies ist vorteilhaft, weil dadurch zwei Prozessschritte zum Aufbringen und zum Trocknen der Klarlackschicht 6 eingespart werden können.
4A zeigt exemplarisch ein erfindungsgemäßes Lackierverfahren in Form eines Flussdiagramms, wobei 4B den entsprechenden Aufbau einer erfindungsgemäßen Lackieranlage zeigt.
Teilweise stimmt dieses Flussdiagramm mit dem Flussdiagramm aus 2 überein, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
Nach dem Auftragen und Einbrennen der Grundierung 3 und des Füllers 4 in den Schritten S1 und S2 wird in einem Schritt S3 oder in maximal zwei Schritten (bei Metalliclacken: Basislack-1 und Basislack-2) die Basislackschicht 5 aufgetragen. Hierzu weist die Lackieranlage eine separate Lackierkabine 9 auf, in der die Basislackschicht(en) 5 von einem mehrachsigen Lackierroboter mit einem Rotationszerstäuber als Applikationsgerät aufgetragen wird.
Durch die Lackierkabine 1 verläuft hierbei entlang einer Lackierstraße ein Förderer 10, der Kraftfahrzeugkarosserien 11 in Pfeilrichtung durch die Lackieranlage fördert.
In einem weiteren Schritt S4 werden die Basislackschicht 5 bzw. die Basislackschichten dann in einer Trocknungsstation 12 zwischengetrocknet.
Anschließend wird in einem Schritt S5 das Muster 7 aufgetragen, was in einer weiteren Lackierkabine 13 erfolgt. Das Aufbringen des Musters 7 erfolgt hierbei ebenfalls durch einen mehrachsigen Lackierroboter, der ein Applikationsgerät trägt, das keinen Beschichtungsnebel erzeugt, sondern einen scharf abgegrenzten Beschichtungsmittelstrahl, wobei ein solches Applikationsgerät beispielsweise aus DE 10 2010 019 612 A1 bekannt ist.
In einem Schritt S6 wird das Muster 7 in einer Trocknungsstation 14 getrocknet.
Im Anschluss an das Trocknen des Musters 7 wird dann in einem Schritt S7 die Klarlackschicht 8 in einer weiteren Lackierkabine 15 aufgetragen.
Schließlich wird die Klarlackschicht 8 dann in einem Schritt S8 in einer Einbrennstation 16 eingebrannt.
Die 5A und 5B zeigen eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß den 4A und 4B, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass anstelle der Trocknungsstation 12 eine Ablüftstation 12' oder eine Ablüftzone vorgesehen ist.
Das Ausführungsbeispiel gemäß den 6A und 6B stimmt ebenfalls mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen teilweise überein, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird.
Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass anstelle der Trocknungsstation 14 in 4B eine Ablüftstation 14' oder ein Ablüftzone vorgesehen ist.
Das Ausführungsbeispiel gemäß den 7A und 7B stimmt ebenfalls teilweise mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen überein, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass das Muster 7 in einem Schritt S4 ”nass-in-nass” auf die Basislackschicht(en) 5 aufgetragen wird, wobei dies in einer gemeinsamen Lackierkabine 17 erfolgt.
Schließlich stimmt auch das Ausführungsbeispiel gemäß den 8A und 8B teilweise mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen überein, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die Basislackschicht(en) 5, das Muster 7 und die Klarlackschicht 8 in einem 3-wet-Prozess in direkt aufeinander folgenden Prozessschritten aufgetragen werden. Dabei kann die Zeitdauer der einzelnen Schritte so gewählt werden, dass jede Lackschicht die für sie erforderliche Ablüftzeit erreicht.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den jeweils in Bezug genommenen Ansprüchen.
Bezugszeichenliste

1: Kraftfahrzeugkarosseriebauteil
2: Phosphatschicht
3: Grundierung
4: Füller
5: Basislackschicht
6: Klarlackschicht
7: Muster
8: Klarlackschicht
9: Lackierkabine für den Basislack
10: Förderer
11: Kraftfahrzeugkarosserie
12: Trocknungsstation für den Basislack
12': Ablüftstation für den Basislack
13: Lackierkabine für das Muster
14: Trocknungsstation für das Muster
14': Ablüftstation für das Muster
15: Lackierkabine für den Klarlack
16: Einbrennstation
17: Lackierkabine für Nass-in-nass-Lackierung von Basislack und Muster
18: Lackierkabine für 3-wet-Prozess

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102010019612 A1 [0029, 0057]

Claims

Lackierverfahren zum Lackieren eines Bauteils (1), insbesondere eines Kraftfahrzeugkarosseriebauteils (1), mit den folgenden Schritten: a) Aufbringen einer Basislackschicht (5) auf das Bauteil (1), b) Aufbringen eines Musters (7) auf das Bauteil (1), insbesondere eines Zierstreifens oder einer Grafik, und c) Aufbringen einer Klarlackschicht (8) auf das Bauteil (1), dadurch gekennzeichnet, d) dass das Muster (7) ohne eine dazwischen liegende Klarlackschicht (6) auf die Basislackschicht (5) aufgebracht wird.
Lackierverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Muster (7) direkt auf die Basislackschicht (5) aufgebracht wird.
Lackierverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgenden Schritt: a) Ablüften der Basislackschicht (5) nach dem Auftragen der Basislackschicht (5) und vor dem Auftragen des Musters (7) oder b) Zwischentrocknen der Basislackschicht (5) nach dem Auftragen der Basislackschicht (5) und vor dem Auftragen des Musters (7).
Lackierverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgenden Schritt: a) Ablüften des Musters (7) nach dem Auftragen des Musters (7) und vor dem Auftragen der Klarlackschicht (8) oder b) Zwischentrocknen des Musters (7) nach dem Auftragen des Musters (7) und vor dem Auftragen der Klarlackschicht (8).
Lackierverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Basislackschicht (5) und das Muster (7) nass-in-nass aufgetragen werden ohne ein zwischenzeitliches Trocknen.
Lackierverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Basislackschicht (5) und das Muster (7) und die Klarlackschicht (8) in einem 3-wet-Prozess nass-in-nass aufgetragen werden ohne ein zwischenzeitliches Trocknen.
Lackierverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, a) dass die Basislackschicht (5) und das Muster (7) gemeinsam in einer Lackierkabine (17) oder in direkt aufeinander folgenden Prozessschritten aufgetragen werden, insbesondere nass-in-nass ohne ein zwischenzeitliches Trocknen, oder b) dass das Muster (7) und die Klarlackschicht (8) gemeinsam in einer Lackierkabine oder in direkt aufeinander folgenden Prozessschritten aufgetragen werden, insbesondere nass-in-nass ohne ein zwischenzeitliches Trocknen, oder c) dass die Basislackschicht (5), das Muster (7) und die Klarlackschicht (8) gemeinsam in einer Lackierkabine (18) oder in direkt aufeinander folgenden Prozessschritten aufgetragen werden, insbesondere in einem 3-wet-Prozess ohne ein zwischenzeitliches Trocknen, oder d) dass die Basislackschicht (5) und das Muster (7) in getrennten Lackierkabinen (9, 13, 15) aufgetragen werden, oder e) dass das Muster (7) und die Klarlackschicht (8) in getrennten Lackierkabinen (13, 15) aufgetragen werden.
Lackierverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, a) dass die Basislackschicht (5), das Muster (7) und/oder die Klarlackschicht (8) mittels eines mehrachsigen, frei programmierbaren Lackierroboters automatisch aufgetragen wird, und/oder b) dass das Muster (7) von einem Applikationsgerät aufgetragen wird, das keinen Beschichtungsmittelnebel abgibt, sondern einen eng begrenzten Beschichtungsmittelstrahl, und/oder c) dass die Basislackschicht (5) und die Klarlackschicht (8) von einem Zerstäuber aufgetragen werden, insbesondere von einem Rotationszerstäuber, und/oder d) dass die Basislackschicht (5) und/oder das Muster (7) und/oder die Klarlackschicht (8) aus Nasslack bestehen.
Lackschicht, insbesondere auf einem Kraftfahrzeugkarosseriebauteil (1), mit a) einer Basislackschicht (5), b) einem Muster (7), insbesondere einem Ziersteifen oder einer Grafik, und c) einer Klarlackschicht (8), dadurch gekennzeichnet, d) dass das Muster (7) ohne eine dazwischen liegende Klarlackschicht (6) auf die Basislackschicht (5) aufgebracht ist.
Bauteil (1), insbesondere Kraftfahrzeugkarosseriebauteil (1), mit einer Lackschicht nach Anspruch 9.
Lackieranlage zur Lackierung von Bauteilen (1), insbesondere zur Lackierung von Kraftfahrzeugkarosseriebauteilen (1), wobei die Lackieranlage auf die Bauteile (1) jeweils eine Basislackschicht (5), ein Muster (7), insbesondere einen Ziersteifen oder eine Grafik, und eine Klarlackschicht (8) aufträgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackieranlage das Muster (7) ohne eine dazwischen liegende Klarlackschicht (6) auf die Basislackschicht (5) aufbringt.
Lackieranlage nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch a) eine Lackierkabine (17), in der sowohl die Basislackschicht (5) als auch das Muster (7) aufgetragen werden, insbesondere nass-in-nass ohne eine zwischenzeitliche Trocknung, oder b) eine Lackierkabine, in der sowohl das Muster (7) als auch die Klarlackschicht (8) aufgetragen werden, insbesondere nass-in-nass ohne eine zwischenzeitliche Trocknung, oder c) eine Lackierkabine (18), in der die Basislackschicht (5), das Muster (7) und die Klarlackschicht (8) aufgetragen werden, insbesondere in einem 3-wet-Prozess nass-in-nass ohne ein zwischenzeitliches Trocknen oder Ablüften, oder d) mehrere Lackierkabinen (9, 13), wobei in einer der Lackierkabinen (9, 13) die Basislackschicht (5) aufgetragen wird, wohingegen in der anderen Lackierkabine das Muster (7) aufgetragen wird, oder e) mehrere Lackierkabinen, wobei in einer der Lackierkabinen das Muster (7) aufgetragen wird, wohingegen in der anderen Lackierkabine die Klarlackschicht (8) aufgetragen wird, oder f) drei Lackierkabine (9, 13, 15), in denen nacheinander getrennt voneinander die Basislackschicht (5), das Muster (7) und die Klarlackschicht (8) aufgetragen werden.
Lackieranlage nach einem der Ansprüche 11 bis 12, gekennzeichnet durch a) eine Trocknungsstation (12) zum Zwischentrocknen der Basislackschicht (5), oder b) eine Ablüftstation (12') zum Ablüften der Basislackschicht (5).
Lackieranlage nach einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch a) eine Trocknungsstation (14) zum Zwischentrocknen des Musters (7), oder b) eine Ablüftstation (14') zum Ablüften des Musters (7).
Lackieranlage nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackieranlage mindestens einen Applikator aufweist, der einen scharf abgegrenzten Beschichtungsmittelstrahl erzeugt.
Lackieranlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Applikator, der einen scharf abgegrenzten Beschichtungsmittelstrahl erzeugt, an einem Roboter befestigt ist.