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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein elektrochirurgisches Instrument zur Behandlung von Gewebe. Solche Instrumente werden allgemein verwendet für das Schneiden/Vaporisieren und/oder die Desikkation/Koagulation von Gewebe bei chirurgischen Eingriffen, am häufigsten in der "Schlüsselloch"- oder minimal-invasiven Chirurgie. Die Begriffe "Schneiden" und "Vaporisieren" beziehen sich auf die Entfernung von Gewebe, sowohl durch eine Resektion als auch durch eine volumetrische Entfernung von Gewebe. Ähnlich beziehen sich die Begriffe "Desikkation" und "Koagulation" auf das Erzeugen von Läsionen im Gewebe, die Nekrose von Gewebe und die Prävention von Blutungen.
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Endoskopische Instrumente kommen häufig in der Gastroenterologie oder der Herzchirurgie zum Einsatz, und derartige Instrumente werden normalerweise durch einen Arbeitskanal des Endoskops eingeführt, wobei das Endoskop wiederum durch ein Lumen innerhalb des Körpers des Patienten eingeführt wird. Diese Instrumente sind daher relativ klein mit häufig nicht mehr als 5mm Durchmesser. Sie sind am Ende eines relativ langen federnden Schafts vorgesehen, so dass sie, wie oben beschrieben, innerhalb eines Lumen bewegt werden können.
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Wenn derartige Instrumente den Einsatz einer Komponente relativ zu einer anderen umfassen, wird ein solcher Einsatz oft durch das Gleiten einer Griffkomponente relativ zu einer anderen ausgeführt. Die Komponenten sind häufig mit Schlingen oder geformten Oberflächen ausgestattet, welche für den Eingriff durch die Finger und den Daumen des Benutzers des Instrumentes angepasst sind. Ein Instrument dieser Art ist in
US-Patent 5,290,286 beschrieben, wobei eine Komponente innerhalb eines Gehäuses beweglich ist und an der beweglichen Komponente ein Daumenring und an dem Gehäuse Fingerschlaufen vorgesehen sind. Die vorliegende Erfindung versucht, eine Verbesserung für endoskopische Instrumente dieser Art zur Verfügung zu stellen.
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Dementsprechend wird ein endoskopisches chirurgisches Instrument zur Verfügung gestellt, umfassend eine stationäre Komponente, einen sich von der stationären Komponente erstreckenden länglichen Schaft, und ein am distalen Ende des Schafts angeordnetes Wirkorgan, wobei die stationäre Komponente mindestens einen Kontaktabschnitt umfasst, der für den Eingriff durch die Finger eines Benutzers angepasst ist, und wobei das Instrument ebenfalls eine bewegliche Komponente umfasst, welche einen Kontaktabschnitt aufweist, der für den Eingriff durch den Daumen eines Benutzers angepasst ist, und wobei eine Längsbewegung zwischen den Kontaktabschnitten der beweglichen Komponente und der stationären Komponente bewirkt, dass sich die bewegliche Komponente in Längsrichtung relativ zur stationären Komponente zwischen einer ersten proximalen Position, einer zweiten distalen Position und einer dritten Position bewegt, wobei die dritte Position distal zu der zweiten Position einen relativ kleinen Abstand hat, die Bewegung der beweglichen Komponente zwischen der ersten und zweiten Position eine korrespondierende Bewegung des Wirkorgans zwischen erster und zweiter Wirkorgan-Position bewirkt, das Instrument des Weiteren einen Vorspannmechanismus umfasst, um die bewegliche Komponente in Richtung der ersten Position vorzuspannen, und einen Verriegelungsmechanismus der Art, dass, wenn die bewegliche Komponente zunächst von ihrer ersten Position zu ihrer dritten Position bewegt wird, der Verriegelungsmechanismus derart greift, dass, wenn die bewegliche Komponente unter der Wirkung des Vorspannmechanismus zu ihrer zweiten Position zurückkehrt, die bewegliche Komponente durch den Verriegelungsmechanismus in ihrer zweiten Position gehalten wird.
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Der Begriff "stationäre Komponente" bedeutet nicht, dass die Komponente unbeweglich ist, da die Komponente bewegt werden kann, um das Schaftende des Wirkorgans im Körper eines Patienten zu positionieren. Wenn jedoch das chirurgische Instrument positioniert ist und der Benutzer das Wirkorgan betätigen möchte, bleibt die stationäre Komponente in Position und die bewegliche Komponente bewegt sich relativ dazu. Es ist deshalb die Bewegung der beweglichen Komponente, welche bewirkt, dass das Wirkorgan aktiviert wird.
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Die stationäre Komponente und die bewegliche Komponente bilden einen Griffmechanismus, welcher mit den Fingern und dem Daumen einer Hand betätigt werden kann. Auf diese Weise kann eine bewegliche Komponente (wie ein Schaft oder Kolben) in Bezug auf die stationäre Komponente durch eine direkte Gleitbewegung der Kontaktabschnitte relativ zueinander betätigt werden. Dies ist der Unterschied zu anderen Typen von Betätigungsmechanismen, bei welchen ein Arm im Verhältnis zu einem anderen in einer scherenartigen Anordnung schwenkt. Beim direkten Gleitmechanismus kann die Bewegung der beweglichen Komponente durch die Bewegung zwischen den Fingern und dem Daumen einer Hand ausgeführt werden. Sobald jedoch die bewegliche Komponente in ihre (ausgefahrene) zweite Position bewegt wurde, stellt der Verriegelungsmechanismus sicher, dass sie in dieser Position verbleibt, bis der Verriegelungsmechanismus gelöst wird. Dies steht im Gegensatz zu Vorrichtungen nach dem Stand der Technik, welche erfordern, dass der Chirurg (oder ein Assistent) den Griff in Position hält, um sicherzustellen, dass das Instrument ausgefahren bleibt.
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Wie vorstehend erwähnt, besitzt das Instrument einen Vorspannmechanismus, um die bewegliche Komponente in Richtung der ersten Position vorzuspannen. Wenn die erste Position die nicht ausgefahrene oder "Ruhe"-Position und die zweite Position die ausgefahrene Position ist, ist es oft zweckmäßig, das Instrument in die nicht-ausgefahrene Position vorzuspannen, so dass eine Kraft (nämlich die Vorspannkraft) überwunden werden muss, um das Instrument auszufahren. Der Verriegelungsmechanismus stellt jedoch sicher, dass das Instrument, sobald es ausgefahren wurde, in seiner ausgefahrenen Stellung verriegelt werden kann, was dem Benutzer erlaubt, sich zu entspannen, anstatt fortgesetzt die Vorspannkraft überwinden oder aufbringen zu müssen, um das Instrument in der ausgefahrenen Stellung zu halten.
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Der Verriegelungsmechanismus ist bevorzugt der Art, dass, wenn die bewegliche Komponente nachfolgend von der zweiten Position zur dritten Position bewegt wird, der Verriegelungsmechanismus derart gelöst wird, dass die bewegliche Komponente unter der Wirkung des Vorspannmechanismus zu der ersten Position zurückkehren kann. Auf diese Weise bewegt der Benutzer, wenn er das Instrument ausfahren oder das Wirkorgan aktivieren möchte, den Griff so, dass sich die bewegliche Komponente von der ersten Position zur zweiten Position bewegt. Der Benutzer bewegt die bewegliche Komponente weiter (über die zweite, ausgefahrebne Position hinaus), bis sie die dritte Position erreicht (welche typischer Weise nur ein wenig weiter als die zweite Position ist). Der Benutzer lässt dann den Griff los und die bewegliche Komponente bewegt sich unter dem Einfluss des Vorspannmechanismus zurück zur zweiten Position, in der sie durch den Verriegelungsmechanismus gehalten wird.
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Wenn der Benutzer wünscht, das Instrument zurückzuziehen oder dass das Wirkorgan in seine Ausgangsposition zurückkehrt, bewegt der Benutzer den Griff erneut derart, dass sich die bewegliche Komponente erneut zur dritten Position bewegt. Wenn nun der Griff losgelassen wird, löst sich der Verriegelungsmechanismus und die bewegliche Komponente bewegt sich zurück zur ersten Position. Der Verriegelungsmechanismus ist deshalb ein "Click-on/Click-off"-Mechanismus und in seiner Bedienung etwas ähnlich der eines Druckkugelschreibers. Die stationäre Komponente beinhaltet zweckmäßiger Weise den Vorspannmechanismus und den Verriegelungsmechanismus.
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Der Verriegelungsmechanismus ist bevorzugt mit einem Kurvenfolger an entweder der stationären Komponente oder der beweglichen Komponente ausgestattet, welcher in eine Kurvenbahn an der anderen beweglichen Komponente beziehungsweise stationären Komponente eingreift. Typischer Weise ist die Kurvenbahn an der beweglichen Komponente und der Kurvenfolger an der stationären Komponente vorgesehen. Die Nockenanordnung verriegelt und entriegelt die bewegliche Komponente relativ zur stationären Komponente automatisch, wenn sich die bewegliche Komponente zwischen ihrer ersten und zweiten Position bewegt.
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In einer zweckmäßigen Anordnung befindet sich der Kurvenfolger an einem Kragarm, dessen eines Ende an der Komponente befestigt ist, an welcher der Kurvenfolger vorgesehen ist. Die Kurvenbahn ist bevorzugt mit einem ersten Pfad ausgestattet, welchem der Kurvenfolger folgt, wenn die bewegliche Komponente von der ersten Position zur zweiten Position bewegt wird, und mit einem zweiten Pfad, welchem der Kurvenfolger folgt, wenn die bewegliche Komponente von der zweiten Position zur ersten Position bewegt wird. Auf diese Weise folgt der Kurvenfolger einem Pfad, wenn das Instrument ausgefahren wird, und einem anderen Pfad, wenn die Verriegelung gelöst und das Instrument zurückgezogen wird. Die Kurvenbahn ist zweckmäßiger Weise mit einem V-förmigen Abschnitt versehen, um sicherzustellen, dass der Kurvenfolger dem zweiten Pfad anstatt dem ersten Pfad folgt, wenn die bewegliche Komponente von der zweiten Position zur ersten Position bewegt wird. Der Kurvenfolger tritt in den V-förmigen Abschnitt in einer Richtung ein, wenn das Instrument ausgefahren wird, und tritt in anderer Richtung aus, wenn das Instrument zurückgezogen wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung umfasst die stationäre Komponente ein Gehäuse und die bewegliche Komponente bewegt sich innerhalb des Gehäuses. Typischer Weise umfasst die stationäre Komponente eine zylindrische Bohrung und die bewegliche Komponente ist ein innerhalb der zylindrischen Bohrung befindlicher Schaft. Das Instrument ähnelt daher ein wenig einer Injektionsspritze, mit einem innerhalb der zylindrischen Bohrung gleitenden Schaft, um das Wirkorgan zu aktivieren.
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Das Instrument, bevorzugt die bewegliche Komponente, kann einen Leerlaufmechanismus umfassen, der so ausgebildet ist, dass die Bewegung der beweglichen Komponente zwischen der zweiten und dritten Position keine korrespondierende Bewegung des Wirkorgans bewirkt. Der Hauptzweck des Leerlaufs ist, die auf das Wirkorgan wirkende Kraft zu begrenzen. Dieser Leerlaufmechanismus umfasst typischer Weise eine innerhalb der beweglichen Komponente angeordnete Feder, so dass die Bewegung der beweglichen Komponente zwischen der zweiten und dritten Position eine Kompression oder Entspannung der Feder bewirkt anstatt eine Bewegung des Wirkorgans. Das Wirkorgan wird durch eine Anschlagregelung an dem distalen Ende des Instruments reguliert. Der Leerlaufmechanismus verhindert eine Überlastung des Anschlagregelungsmechanismus. Der Leerlaufmechanismus stellt sicher, dass die bewegliche Komponente von der zweiten Position zu der dritten Position bewegt werden kann, um den Verriegelungsmechanismus zu lösen, ohne eine unerwünschte Bewegung des Wirkorgans zu bewirken.
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Ähnlich umfasst das Instrument, bevorzugt die bewegliche Komponente, zweckmäßiger Weise auch einen zweiten Leerlaufmechanismus, der derart gestaltet ist, dass die Bewegung der beweglichen Komponente zwischen der ersten Position und einer Zwischenposition, während sie sich zwischen der ersten und zweiten Position befindet, keine entsprechende Bewegung des Wirkorgans verursacht. Auch hier umfasst dieser Leerlaufmechanismus typischer Weise eine innerhalb der beweglichen Komponente angeordnete Feder, so dass die Bewegung der beweglichen Komponente zwischen der ersten Position und der Zwischenposition eine Kompression oder Entspannung der Feder anstatt eine Bewegung des Wirkorgans bewirkt. Das stellt sicher, dass das Wirkorgan nur durch eine gewollte und fortgesetzte Bewegung der beweglichen Komponente von ihrer ersten Position in Richtung zu ihrer zweiten Position aktiviert wird und nicht durch irgendeine geringfügige Bewegung, welche möglicherweise durch die Bewegung des Endoskops erzeugt werden könnte, oder durch anderweitiges Stoßen oder Rütteln. Typischer Weise umfasst der Leerlaufmechanismus erste und zweite Federn, die innerhalb einer Einzelbohrung innerhalb der beweglichen Komponente angeordnet sind und dadurch die gewünschte Wirkung sowohl für den ersten als auch den zweiten Leerlaufmechanismus zur Verfügung stellen.
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Insbesondere umfasst die bewegliche Komponente in dem bevorzugten Instrument erste und zweite Bauelemente, welche relativ zueinander in Längsrichtung gleiten können, wobei das erste Bauelement einen Kontaktabschnitt für den Daumen des Benutzers hat und das zweite Bauelement mit dem Wirkorgan verbunden ist, wobei die bewegliche Komponente eine Längsbohrung aufweist und innerhalb der Bohrung angeordnete erste und zweite Federn umfasst, um das zweite Bauteil der beweglichen Komponente in Längsrichtung relativ zum ersten Bauteil der beweglichen Komponente in entsprechende Richtungen vorzuspannen, wobei die Anordnung als Leerlaufmechanismus wirkt, welcher derart funktioniert, dass die Bewegung der beweglichen Komponente zwischen ihrer zweiten und dritten Position von der ersten Feder aufgenommen wird, anstatt eine Bewegung des Wirkorgans zu bewirken, und dass die Bewegung der beweglichen Komponente zwischen ihrer ersten Position und einer Zwischenposition auf dem Weg zwischen ihrer ersten und zweiten Position von der zweiten Feder aufgenommen wird, anstatt eine Bewegung des Wirkorgans zu bewirken.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Wirkorgan ein Paar Klemmbacken, wobei die Klemmbacken geöffnet sind, wenn die bewegliche Komponente in der ersten Position ist und die Klemmbacken geschlossen sind, wenn die bewegliche Komponente in der zweiten Position ist. Dies ist charakteristisch, wenn das Instrument eine Zangenvorrichtung mit Klemmbacken zum Greifen und Bewegen von Gewebe ist. Alternativ umfasst das Wirkorgan eine zwischen einer ausgefahrenen und einer zurückgezogenen Position bewegliche Elektrode, wobei die Elektrode in ihrer zurückgezogenen Position ist, wenn die bewegliche Komponente in der ersten Position ist und die Elektrode in ihrer ausgefahrenen Position ist, wenn die bewegliche Komponente in der zweiten Position ist. Dies ist charakteristisch, wenn das Instrument ein elektrochirurgisches Instrument ist mit einer Elektrode, die ausgefahren oder zurückgezogen werden kann und zum Vaporisieren oder Koagulieren von Gewebe geeignet ist.
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Die Erfindung umfasst fernen einen Griff für ein endoskopisches chirurgisches Instrument, wobei der Griff eine stationäre Komponente und eine bewegliche Komponente umfasst, wobei die stationäre Komponente mindestens einen Kontaktabschnitt aufweist, der für den Eingriff durch die Finger eines Benutzers angepasst ist, und wobei die bewegliche Komponente einen Kontaktabschnitt umfasst, der für den Eingriff durch den Daumen eines Benutzers angepasst ist, wobei die Längsbewegung zwischen den Kontaktabschnitten der beweglichen Komponente und der stationären Komponente die bewegliche Komponente dazu veranlasst, sich longitudinal relativ zur stationären Komponente zwischen einer ersten proximalen Position, einer zweiten distalen Position und einer dritten Position zu bewegen, wobei die dritte Position distal der zweiten Position relativ gering beabstandet ist, und wobei das Instrument des Weiteren einen Vorspannmechanismus umfasst, um die bewegliche Komponente in Richtung der ersten Position vorzuspannen, und einen Verriegelungsmechanismus der Art, dass, wenn die bewegliche Komponente zunächst von der ersten Position zur dritten Position bewegt wird, der Verriegelungsmechanismus derart greift, dass, wenn die bewegliche Komponente zu der zweiten Position unter der Wirkung des Vorspannmechanismus zurückkehrt, die bewegliche Komponente durch den Verriegelungsmechanismus in der zweiten Position gehalten wird.
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Der Verriegelungsmechanismus ist bevorzugt so, dass, wenn die bewegliche Komponente darauffolgend von der zweiten Position zur dritten Position bewegt wird, der Verriegelungsmechanismus derart gelöst wird, dass unter der Wirkung des Vorspannmechanismus die bewegliche Komponente zur ersten Position zurückkehren kann.
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Die Erfindung wird nun – nur beispielhaft – anhand der Figuren näher beschrieben.
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1A bis 1D sind perspektivische Ansichten des Griffs eines chirurgischen Instruments gemäß der vorliegenden Erfindung, dargestellt in verschiedenen Positionen;
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2 ist eine seitliche Schnittansicht des elektrochirurgischen Instruments von 1A bis 1D, dargestellt in der Position von 1A;
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3 ist eine seitliche Schnittansicht des elektrochirurgischen Instruments von 1A bis 1D, dargestellt in der Position von 1B;
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4 ist eine seitliche Schnittansicht des elektrochirurgischen Instruments von 1A bis 1D, dargestellt in der Position von 1C;
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5 ist eine seitliche Schnittansicht des elektrochirurgischen Instruments von 1A bis 1D, dargestellt in der Position von 1D;
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6 ist eine Explosionsansicht einer der Komponenten des Instruments von 1A bis 1D, dargestellt in der Position von 1A; und
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7 ist eine Explosionsansicht der Komponente von 5, dargestellt in der Position von 1C;
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8 ist eine seitliche Schnittansicht einer alternativen Ausführungsform des elektrochirurgischen Instruments, gezeigt in einer Position äquivalent zu jener von 1B;
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9 ist eine seitliche Schnittansicht des elektrochirurgischen Instruments von 8, dargestellt in einer Position äquivalent zu jener von 1C;
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10 ist eine seitliche Schnittansicht des elektrochirurgischen Instruments von 8, dargestellt in einer Position äquivalent zu jener von 1D;
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11A und 11B sind Seitenansichten eines distalen Endabschnitts eines Instrumentenschafts mit einem Wirkorgan in Form eines Klemmbackenpaars; und
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12A und 12B sind Seitenansichten eines distalen Endabschnitts eines alternativen Instrumentenschafts mit einem Wirkorgan in Form einer ausfahrbaren Elektrode.
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Unter Bezugnahme auf 1A hat ein endoskopisches chirurgisches Instrument gemäß der Erfindung einen Griff 1, einen Instrumentenschaft 1S und ein Wirkorgan 1E, in diesem Beispiel einen Klemmbackenmechanismus. Der Schaft 1S ist in einem aufgebrochenen Diagramm in 1A gezeigt, da er normalerweise länger ist, als maßstäblich in der Zeichnung gezeigt werden kann. Der Griff 1 umfasst eine stationäre Komponente in Form eines zylindrischen Gehäuses 2 und eine bewegliche Komponente in Form eines Schafts 3, wobei der Schaft innerhalb des Gehäuses 2 verschiebbar ist. Auf dem Gehäuse 2 ist ein Paar Fingerschlaufen 4 vorgesehen, und an dem proximalen Ende des Schafts 3 ist eine Mulde 5 vorgesehen, wobei die Mulde für den Eingriff des Daumens eines Benutzers des Instrumentes angepasst ist. Durch Halten der Fingerschlaufen 4 und Drücken der Daumenmulde 5 kann der Benutzer den Schaft 3 in das Gehäuse 2 hinein bewegen. 1A zeigt den Griff in einer ersten oder "zurückgezogenen" Position, in welcher der Schaft 3 aus dem Gehäuse 2 herausragt. In 1B bis 1D, welche den Griff in verschiedenen Stellungen zeigen, sind der Schaft und das Wirkorgan aus Gründen der Vereinfachung weggelassen. 1B zeigt den Griff in einer teilweise ausgefahrenen Position, in welcher der Schaft 3 während des Einführens in das Gehäuse gezeigt ist. 1C zeigt den Griff in einer "ausgefahrenen" Position, in welcher der Schaft 3 in das Gehäuse 2 eingeführt wurde. 1D zeigt den Griff in einer Endposition, welche eine vorübergehende "überstreckte" Position ist, die eingenommen wird, um den Verriegelungsmechanismus zu lösen, was nachfolgend noch beschrieben wird.
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2 zeigt den Griff in der zurückgezogenen Position von 1A. Der Schaft 3 wird in einer zylindrischen Bohrung 6 innerhalb des Gehäuses 2 aufgenommen und durch eine in der Bohrung befindliche erste Feder 7 in die zurückgezogene Position gedrückt. Der Schaft 3 selbst hat eine zylindrische Kammer 8 mit einer proximalen Endwand 9, einer distalen Endwand 10 und einer Öffnung 11 in der distalen Endwand 10. Eine Betätigungsstange 12 ist innerhalb der Kammer 8 vorgesehen und erstreckt sich distal durch die Öffnung 11, wo sie mit einer Betätigungsstange 13 kleineren Durchmessers verbunden ist, die sich vom distalen Ende des Griffs 1 entlang des Schafts (in 2 nicht gezeigt) erstreckt, an dessen Ende ein die Gewebebehandlungskomponente des chirurgischen Instruments bildendes Wirkorgan (ebenfalls nicht gezeigt) vorgesehen ist. Die Betätigungsstange 12 endet an ihrem proximalen Ende in eine Endplatte 14, die teilweise innerhalb der Kammer 8 angeordnet ist. Eine zweite Feder 15 befindet sich zwischen der Scheibe 14b und der proximalen Endwand 9 der Kammer 8, während sich eine dritte Feder 16 zwischen der Endplatte 14 und der distalen Endwand 10 der Kammer 8 befindet. Da die von der Feder 7 ausgeübte Kraft die von der Feder 16 ausgeübte Kraft überschreitet, wird die Scheibe 14b von der Endplatte 14 auf Abstand gehalten, wie in 2 gezeigt ist.
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Ein Verriegelungsmechanismus 17 ist innerhalb des Gehäuses 2 vorgesehen und umfasst eine auf dem Schaft 3 vorgesehene Kurvenbahn 18 und einen mit dem Gehäuse 2 verbundenen Kurvenfolger 19. Die Handhabung des Verriegelungsmechanismus wird nachfolgend detaillierter beschrieben.
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Um das chirurgische Instrument zu bedienen, greift ein Benutzer den Griff 1 mit den in die Fingerschlaufen 4 eingeführten Fingern und drückt den Schaft 3 unter Verwendung der Daumenmulde 5 herunter. Der Schaft 3 bewegt sich distal innerhalb der Bohrung 6, wobei jedoch zunächst nur die Lücke zwischen Scheibe 14b und Endplatte 14 geschlossen wird und keinerlei korrespondierende Bewegung der Betätigungsstange 12 bewirkt wird und somit das Wirkorgan des Instruments nicht bewegt wird. Sobald jedoch die Lücke zwischen der Scheibe 14b und der Endplatte 14 geschlossen wurde, wie in 3 gezeigt ist, bewirkt eine weitere Bewegung des Schafts 3, dass die Betätigungsstange 12 innerhalb des Gehäuses 2 zu der in 4 gezeigten Position gleitet. In 4 befindet sich der Schaft 3 in der ausgefahrenen Position von 1C, wobei der Schaft fast vollständig in dem Gehäuse 2 aufgenommenem ist. Der Schaft hat sich entlang der Bohrung 6 gegen die Wirkung der Feder 7 bewegt, welche noch immer versucht, den Schaft zurück zu der in 2 gezeigten Position zu bewegen. An dieser Stelle hat der Verriegelungsmechanismus 17 noch nicht agiert, so dass, wenn der Druck auf die Daumenmulde 5 gelöst wird, der Schaft durch die Wirkung der Feder 7 zu der in 2 gezeigten Position zurückkehren wird.
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Um den Verriegelungsmechanismus 17 zu betätigen, fährt der Benutzer fort, den Schaft 3 so lange herunterzudrücken, bis dieser die in 5 gezeigte "überstreckte" Position erreicht. Diese weitere Bewegung des Schaftes wird vollständig von der Feder 15 aufgenommen und wird somit die Betätigungsstange 12 (und somit das Wirkorgan) nicht weiter bewegten. Allerdings ist diese zusätzliche Bewegung des Schaftes ausreichend, um den Verriegelungsmechanismus 17 zu betätigen, wie nachfolgend näher beschrieben wird. Bei eingerastetem Verriegelungsmechanismus 17 kann der Benutzer den Druck auf die Daumenmulde 5 lösen, und der Schaft wird sich nur so weit wie bis zur in 1C und 4 gezeigten ausgezogenen Position zurückbewegen, wobei der Verriegelungsmechanismus 17 jegliche weitere proximale Bewegung des Schaftes verhindert. In dieser Position befindet sich das Wirkorgan in seiner ausgefahrenen Position, so dass der chirurgische Eingriff durchgeführt werden kann.
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Wenn der Benutzer das Wirkorgan in seine "zurückgezogene" Position zurückbringen möchte, kann der Benutzer den Schaft 3 erneut herunterdrücken, um ihn in die "überstreckte" Position von 1D und 5 zu bewegen. Diese Bewegung löst den Verriegelungsmechanismus 17, so dass, wenn der Benutzer nachfolgend den Druck auf die Daumenmulde 5 löst, der Schaft durch die Wirkung der Feder 7 den ganzen Weg zu der in 1A und 2 gezeigten Position zurückkehrt. Auf diese Weise kann der Benutzer den Schaft 3, und somit das Wirkorgan, durch die Verwendung der "Click-on/Click-off"-Methode wie bei einem Kugelschreiber sicher ausfahren und zurückzuziehen. Wenn der Verriegelungsmechanismus 17 den Schaft in seiner ausgefahrenen Position hält, besteht keine Notwendigkeit für den Benutzer oder einen Assistenten, den Griff 1 zu halten, um sicherzustellen, dass sich der Schaft nicht zurückzieht, bevor dies gewünscht wird.
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6 und 7 zeigen die Funktion des Verriegelungsmechanismus 17. 6 zeigt die auf dem Schaft 3 vorgesehene Kurvenbahn 18. Die Kurvenbahn 18 wird durch einen zwischen einer erhobenen profilierten Komponente 21 und einer äußeren Wand 22 geformten Kanal 20 gebildet. Die Kurvenbahn umfasst erste und zweite Pfade 23, 24 an den gegenüberliegenden Seiten der profilierten Komponente, einen schrägen proximalen Abschnitt 25 und einen V-förmigen Endabschnitt, der erste und zweite Endpunkte 26, 27 und eine dazwischenliegende Einkerbung 28 aufweist. Die Kurvenbahn 19 ist am Ende eines Kragarms 29 vorgesehen, wobei das proximale Ende des Kragarms ein am Gehäuse 2 befestigter Drehpunkt 30 ist.
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6 zeigt die Position des Verriegelungsmechanismus bei ausgefahrener Position des Schafts. Der Kurvenfolger 19 ist benachbart zu dem geneigten Abschnitt 25 angeordnet, welcher den Kurvenfolger in Richtung des ersten Pfades 23 lenkt. Wenn der Schaft in das Gehäuse hinein bewegt wird, bewegt sich der Kurvenfolger 19 entlang des ersten Pfades 23, bis er den ersten Endpunkt 26 erreicht, welcher erreicht ist, wenn der Schaft 3 seine "überstreckte" Position erreicht, wie in 1D und 5 gezeigt ist. Wenn der Druck auf die Daumenmulde gelöst wird, bewegt sich der Kurvenfolger 19 in die Einkerbung 28 und fixiert den Schaft in seiner Position innerhalb des Gehäuses 2 in der in 1C und 4 gezeigten "ausgefahrenen" Position. Dies ist die in 7 dargestellte Position.
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Um den Verriegelungsmechanismus 17 zu lösen, drückt der Benutzer den Schaft 3 erneut herunter, um den Schaft erneut in die "überstreckte" Position zu bewegen. Dieses Mal bewegt sich der Kurvenfolger 19 aus der Einkerbung 28 heraus und in den zweiten Endpunkt 27 hinein. Wenn der Druck auf die Daumenmulde gelöst wird, bewegt sich der Kurvenfolger entlang des zweiten Pfades 24 zurück, bis er zu der in 6 gezeigten Position zurückkehrt, wonach der Prozess, falls gewünscht, wiederholt werden kann. Wie zu ersehen ist, umfasst der Verriegelungsmechanismus 17 zu dessen Bedienung eine "Click-on/Click-off"-Methode, wodurch ein Druck des Schaftes 3 den Verriegelungsmechanismus verriegelt und ein weiterer Druck diesen löst. Das chirurgische Instrument kann daher in seiner ausgefahrenen Position verriegelt werden, lediglich durch Herunterdrücken und Loslassen des Schaftes 3 und ohne das Erfordernis der Betätigung anderer Knöpfe oder Hebel. Ähnlich kann das chirurgische Instrument entriegelt und in seine zurückgezogene Stellung zurückgebracht werden, wiederum lediglich durch Herunterdrücken und Loslassen des Schaftes ein zweites Mal, und wiederum ohne das Erfordernis der Betätigung zusätzlicher Verriegelungsknöpfe oder Hebel.
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8 zeigt eine alternative Ausführungsform eines chirurgischen Instruments, welche nur Federn 7 und 15 verwendet und auf die Feder 16 verzichtet. Dieses Instrument hat nicht die voll zurückgezogene Position von 1A oder 2, und die zurückgezogene Position ist wie in 8 gezeigt. Bei dieser Anordnung beginnt die Betätigungsstange 12 (und somit das Wirkorgan) sich zu bewegen, sobald der Schaft 3 heruntergedrückt wird. Der Verriegelungsmechanismus 17 und andere Komponenten sind wie zuvor beschrieben, und daher wird das Instrument in der ausgefahrenen Position, wie in 9 gezeigt, genau wie zuvor verriegelt. Es ist anzumerken, dass die Bewegung des Schaftes zwischen den in 9 und 10 gezeigten Positionen eine Kompression der Feder 15 bewirkt anstatt eine weitere Bewegung der Betätigungsstange 12. 10 zeigt die "überstreckte" Position, welche verwendet wird, um den Verriegelungsmechanismus 17 zu lösen, so dass die Feder 7 den Schaft 3 zurück in die in 8 gezeigte Position lenken kann.
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Andere Varianten sind vorstellbar, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzurücken. Zum Beispiel kann eine Vielfalt von Verriegelungsmechanismen eingesetzt werden, entweder mit verschiedenen Nocken- und Kurvenfolger-Anordnungen oder mit Verwendung von bekannten Verriegelungsmechanismen ohne Verwendung einer Nocken-Anordnung.
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Das Wirkorgan kann ein beliebiges aus der Bandbreite bekannter chirurgischer Behandlungsvorrichtungen sein, soweit irgendeine Art von Bewegung erforderlich ist. Diese umfassen Klemmbacken-Mechanismen, Gelenkmechanismen und ausfahrbare Elektroden oder andere Komponenten. Bezugnehmend auf 11A und 11B umfasst ein Klemmbacken-Mechanismus typischer Weise ein Paar Klemmbacken 30A, 30B, welche in einer ersten Wirkorgan-Position offen sind, wie in 11A gezeigt, das heißt, wenn sich der Schaft 3 des Griffs 1 in seiner zurückgezogenen Position befindet, wie beispielsweise in 1A. Wenn der Schaft 3 in das Gehäuse des Griffs 1 hineingedrückt wird, so dass er seine zweite, ausgezogene Position erreicht, schließt die Betätigungsstange 12 (2), welche in den Schaft 1S hineinreicht, die Klemmbacken 30A, 30B, wie in 11B gezeigt.
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Bei einem alternativen Wirkorgan, welches eine zurückziehbare und ausfahrbare Elektrode 32 umfasst, wie in 12A und 12B gezeigt, bewegt ein Herunterdrücken des Schafts 3 die Betätigungsstange 12 in den Schaft 1S, wie oben beschrieben, um die Elektrode 32 von ihrer zurückgezogenen Position innerhalb eines Nasenabschnitts 33 des Schafts 1S, wie in 12A gezeigt, zu ihrer ausgefahrenen Position, wie in 12B gezeigt, zu bewegen.
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Der Griff der vorliegenden Erfindung ist geeignet für alle Arten derartiger Vorrichtungen. Gleichermaßen sind andere Finger- und Daumen-Greifkonstruktionen vorstellbar, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindungen abzuweichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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