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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufnahme von mindestens zwei Messdatensätzen eines Untersuchungsobjekts mittels einer Magnetresonanzanlage, eine Magnetresonanzanlage, ein Computerprogramm sowie einen elektronisch lesbaren Datenträger.
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Die Magnetresonanz-Technik (im Folgenden steht die Abkürzung MR für Magnetresonanz) ist eine bekannte Technik, mit der Bilder vom Inneren eines Untersuchungsobjektes erzeugt werden können. Vereinfacht ausgedrückt wird hierzu das Untersuchungsobjekt in einem Magnetresonanzgerät in einem vergleichsweise starken statischen, homogenen Grundmagnetfeld, auch B0-Feld genannt, mit Feldstärken von 0,2 Tesla bis 7 Tesla und mehr positioniert, so dass sich dessen Kernspins entlang des Grundmagnetfeldes orientieren. Zum Auslösen von Kernspinresonanzen werden hochfrequente Anregungspulse (RF-Pulse) in das Untersuchungsobjekt eingestrahlt, die ausgelösten Kernspinresonanzen als sogenannte k-Raumdaten gemessen und auf deren Basis MR-Bilder rekonstruiert oder Spektroskopiedaten ermittelt. Zur Ortskodierung der Messdaten werden dem Grundmagnetfeld schnell geschaltete magnetische Gradientenfelder überlagert. Die aufgezeichneten Messdaten werden digitalisiert und als komplexe Zahlenwerte in einer k-Raum-Matrix abgelegt. Aus der mit Werten belegten k-Raum-Matrix ist z.B. mittels einer mehrdimensionalen FourierTransformation ein zugehöriges MR-Bild rekonstruierbar.
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Magnetresonanz-Untersuchungen sind zumeist sehr laut. Der Hauptgrund dafür sind sich schnell ändernde Gradientenfelder, die zu Verzerrungen und Schwingung in der Gradientenspule und zur Übertragung dieser Energie an das Gehäuse führen und als Knackgeräusche von in einer Magnetresonanzanlage befindlichen Patienten wahrgenommen werden. Neben mechanischen Maßnahmen zur Geräuschreduzierung kann auch versucht werden, die für die Untersuchung verwendeten Messsequenzen möglichst leise zu gestalten, indem Änderungen der benötigten Gradientenfelder über der Zeit (dG/dt) möglichst gering gehalten werden.
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Allgemein nehmen die meisten Messsequenzen Messdaten auf, indem ein Grundschema, welches zumindest einen Anregungspuls, Gradienten zur Ortskodierung und ein Auslesemodul umfasst, nach einer Wiederholzeit TR mit anders geschalteten Gradienten wiederholt wird. Eine Durchführung eines solchen Grundschemas entspricht somit einer Teilmessung, wegen der Wiederholung auch Repetition genannt.
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Es sind bereits als leise bezeichnete MR-Messsequenzen bekannt, bei denen sich die zu schaltenden Gradienten während einer solchen Teilmessung und zwischen aufeinanderfolgenden Repetitionen nicht oder nur unwesentlich ändern. Beispiele derartiger Messequenzen sind z.B. RASP („Rapid Single Point“), SPRITE („Single-Point Ramped Imaging with T1 Enhancement“), zTE („Zero Echo Time“), SWIFT („Sweep Imaging with Fourier Transformation“) oder auch PETRA („Pointwise Encoding Time reduction with Radial Acquisition“).
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Weiterhin ist es bei MR-Untersuchungen üblich, zum Steigern des Sigal-zu-Rauschverhältnisses (SNR, engl.: „signal-tonoise ratio“) eine Messung mehrmals durchzuführen und über die verschiedenen Messungen zu mitteln. Dabei sind für MR-Messungen mit mindestens einer solchen Mittelung zwei Möglichkeiten der Datenaufnahme bekannt: Entweder wird eine Messung vollständig durchgeführt und am Ende dieser Messung erneut vollständig so oft wie gewünscht erneut gestartet und wiederholt (MDS1-MDS2-MDS3...). Diese Vorgehensweise wird auch als „Outer Averages“-Verfahren bezeichnet. Oder jede Teilmessung (Repetition) wird so oft wie gewünscht wiederholt bevor die nächste Teilmessung, wieder so oft wie gewünscht, gestartet wird (MDS1_1-MDS2_1-MDS3_1-...-MDS1_2-MDS2_2-MDS3_2-...-MDS1_3-MDS2_3-MDS3_3-...). Diese Vorgehensweise wird auch als „Inner Averages“-Verfahren bezeichnet.
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Bei den oben genannten leisen Messequenzen kann das „Inner Averages“-Verfahren jedoch nicht angewendet werden, da ansonsten ungewollt Refokussierungen von residualer Magnetisierung zwischen zwei identischen Teilmessungen (MDSj_i-MDSj+1_i) zu Artefakten im aus den Messdaten rekonstruierten MR-Bild führen. Das „Outer Averages“-Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass es sehr anfällig auf Patientenbewegungen ist, da miteinander zu mittelnde Teilmessungen mit einem relativ großen zeitlichen Abstand aufgenommen werden.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren, eine Magnetresonanzanlage, ein Computerprogramm und einen elektronisch lesbaren Datenträger anzugeben, welche eine Mittelung von zwei Messungen auch bei leisen Messequenzen erlauben, ohne die oben genannten Nachteile.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Aufnahme von mindestens zwei Messdatensätzen eines Untersuchungsobjekts gemäß Anspruch 1, eine Magnetresonanzanlage gemäß Anspruch 8, ein Computerprogramm gemäß Anspruch 10 sowie einen elektronisch lesbaren Datenträger gemäß Anspruch 11.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Aufnahme von mindestens zwei Messdatensätzen eines Untersuchungsobjekts mittels einer Magnetresonanzanlage wird jeder der mindestens zwei Messdatensätze mindestens drei Teilmessungen aufgenommen, wobei jede Teilmessung einen Teilbereich des dem Untersuchungsobjekt entsprechenden k-Raums abdeckt und die Teilmessungen in einer Reihenfolge derart nacheinander ausgeführt werden, dass zwei aufeinanderfolgende Teilmessungen verschiedenen der mindestens zwei Messdatensätzen zugeordnet sind, und dass zwei aufeinanderfolgende Teilmessungen jeweils nicht denselben Teilbereich messen, wodurch gleiche Teilmessungen, welche denselben Teilbereich des dem Untersuchungsobjekt entsprechenden k-Raums abdecken, verschachtelt gemessen werden.
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Durch die erfindungsgemäße verschachtelte Aufnahme der zu verschiedenen Messdatensätzen zugeordneten Teilmessungen wird eine gegenüber einem „Outer Averages“-Verfahren reduzierte Bewegungsempfindlichkeit erreicht, wobei durch die Vermeidung von aufeinanderfolgenden Teilmessungen, welche denselben Teilbereich messen, auch ungewollte Refokussierungen und damit Echosignale von residualer Magnetisierung vermieden werden.
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In einer Ausführungsform messen zwei aufeinanderfolgende Teilmessungen jeweils verschiedene Teilbereiche der ihnen zugehörigen Messdatensätze, derart, dass die für die Messungen der verschiedenen Teilbereiche benötigten Sprünge in den für die aufeinanderfolgenden Teilmessungen zu schaltenden Gradienten klein sind. D.h. die Sprünge in den für die aufeinanderfolgenden Teilmessungen zu schaltenden Gradienten werden derart gewählt, dass die durch die Sprünge verursachten mechanischen Kräfte auf die Gradientenspulen und das umgebende Gehäuse der Magnetresonanzanlage in einem niedrigen Bereich gehalten werden, derart, dass eine ggf. durch diese mechanischen Kräfte entstehende Geräuschentwicklung für einen in der Magnetresonanzanlage befindlichen Patienten gut erträglich ist. Beispielsweise liegen die benötigten Sprünge für in aufeinanderfolgenden Teilmessungen zu schaltenden Gradienten insbesondere im Bereich von unter 50%, besser noch unter 20% des größten in der vorangehenden Teilmessung vorkommenden Gradientenamplitudenunterschieds. Somit kann der leise Charakter der Messsequenzen beibehalten werden. Für besonders leise Messungen liegen zumindest dreiviertel der Sprünge in den in aufeinanderfolgenden Teilmessungen zu schaltenden Gradienten in einem Bereich von unter 5% des größten in der vorangehenden Teilmessung vorkommenden Gradientenamplitudenunterschieds.
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Eine erfindungsgemäße Magnetresonanzanlage zur Erfassung von Messdaten in einem Abbildungsgebiet innerhalb eines Untersuchungsobjekts und Erstellung einer Folge von Bilddatensätzen umfasst einen Grundfeldmagneten, ein Gradientenfeldsystem, mindestens eine HF-Antenne und eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung des Gradientenfeldsystems und der mindestens einen HF-Antenne, zum Empfang der von der mindestens einen HF-Antenne aufgenommenen Messdaten und zur Auswertung der Messdaten und zur Erstellung von Bilddatensätzen. Die Magnetresonanzanlage ist derart ausgestaltet, dass sie mittels der Steuereinrichtung derart Teilmessungen in einer Reihenfolge nacheinander durchführt, dass zwei vollständige Messdatensätze eines zu untersuchenden Untersuchungsobjekts aufgenommen werden, wobei jeder der mindestens zwei Messdatensätze in mindestens drei Teilmessungen aufgenommen wird und jede Teilmessung einen Teilbereich des dem Untersuchungsobjekt entsprechenden k-Raums abdeckt und die Teilmessungen in einer Reihenfolge derart nacheinander ausgeführt werden, dass zwei aufeinanderfolgende Teilmessungen verschiedenen der mindestens zwei Messdatensätze zugeordnet sind, und dass zwei aufeinanderfolgende Teilmessungen jeweils nicht denselben Teilbereich messen, wodurch gleiche Teilmessungen, welche denselben Teilbereich des dem Untersuchungsobjekt entsprechenden k-Raums abdecken, verschachtelt gemessen werden. Insbesondere ist die Magnetresonanzanlage derart ausgestaltet, ein hierin beschriebenes erfindungsgemäßes Verfahren durchzuführen.
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Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm implementiert ein hierin beschriebenes erfindungsgemäßes Verfahren auf einer Steuereinrichtung implementiert, wenn es auf der Steuereinrichtung ausgeführt wird.
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Ein erfindungsgemäßer elektronisch lesbarer Datenträger umfasst darauf gespeicherte elektronisch lesbare Steuerinformationen, welche zumindest ein erfindungsgemäßes Computerprogramm umfassen und derart ausgestaltet sind, dass sie bei Verwendung des Datenträgers in einer Steuereinrichtung einer Magnetresonanzanlage ein hierin beschriebenes erfindungsgemäßes Verfahren durchführen.
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Die in Bezug auf das Verfahren angegebenen Vorteile und Ausführungen gelten analog auch für die Magnetresonanzanlage, das Computerprogramm und den elektronisch lesbaren Datenträger.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Die aufgeführten Beispiele stellen keine Beschränkung der Erfindung dar. Es zeigen:
- 1 schematisch eine Magnetresonanzanlage,
- 2 eine schematische Darstellung eines Ablaufdiagramms eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 ist eine schematische Darstellung einer Magnetresonanzanlage 5 (eines Magnetresonanz-Bildgebungs- bzw. Kernspintomographiegeräts). Dabei erzeugt ein Grundfeldmagnet 1 ein zeitlich konstantes starkes Magnetfeld zur Polarisation bzw. Ausrichtung der Kernspins in Untersuchungsobjekt U, wie z.B. eines zu untersuchenden Teils eines menschlichen Körpers, welcher auf einem Tisch 23 liegend in der Magnetresonanzanlage 5 untersucht wird. Die für die Kernspinresonanzmessung erforderliche hohe Homogenität des Grundmagnetfelds ist in einem typischerweise aber nicht zwangsweise kugelförmigen Messvolumen M definiert, in welchem die zu untersuchenden Teile des menschlichen Körpers angeordnet werden. Zur Unterstützung der Homogenitätsanforderungen und insbesondere zur Eliminierung zeitlich invariabler Einflüsse werden an geeigneter Stelle so genannte Shim-Bleche aus ferromagnetischem Material angebracht. Zeitlich variable Einflüsse werden durch Shim-Spulen 2 eliminiert.
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In den Grundfeldmagneten 1 ist ein zylinderförmiges Gradientenspulensystem 3 eingesetzt, welches aus drei Teilwicklungen besteht. Jede Teilwicklung wird von einem Verstärker mit Strom zur Erzeugung eines z.B. linearen (auch zeitlich veränderbaren) Gradientenfeldes in die jeweilige Richtung des kartesischen Koordinatensystems versorgt. Die erste Teilwicklung des Gradientenfeldsystems 3 erzeugt dabei einen Gradienten Gx in x-Richtung, die zweite Teilwicklung einen Gradienten Gy in y-Richtung und die dritte Teilwicklung einen Gradienten Gz in z-Richtung. Der Verstärker umfasst einen Digital-Analog-Wandler, welcher von einer Sequenzsteuerung 18 zum zeitrichtigen Erzeugen von Gradientenpulsen angesteuert wird.
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Innerhalb des Gradientenfeldsystems 3 befindet sich eine (oder mehrere) Hochfrequenzantennen 4, insbesondere mindestens eine Mehrkanal-HF-Sendespule und mindestens eine HF-Empfangsspule, welche die von einem Hochfrequenzleistungsverstärker abgegebenen Hochfrequenzpulse in ein magnetisches Wechselfeld zur Anregung der Kerne und Ausrichtung der Kernspins des Untersuchungsobjekts U umsetzen. Jede Hochfrequenzantenne 4 besteht aus einer oder mehreren HF-Sendespulen und einer oder mehreren HF-Empfangsspulen in Form einer ringförmigen vorzugsweise linearen oder matrixförmigen Anordnung von Komponentenspulen. Von den HF-Empfangsspulen der jeweiligen Hochfrequenzantenne 4 wird auch das von den präzedierenden Kernspins ausgehende Wechselfeld, d.h. in der Regel die von einer Pulssequenz aus einem oder mehreren Hochfrequenzpulsen und einem oder mehreren Gradientenpulsen hervorgerufenen Spinechosignale, in eine Spannung (Messsignal) umgesetzt, welche über einen Verstärker 7 einem Hochfrequenz-Empfangskanal 8 eines Hochfrequenzsystems 22 zugeführt wird. Das Hochfrequenzsystem 22 umfasst weiterhin einen Sendekanal 9, in welchem die Hochfrequenzpulse für die Anregung der magnetischen Kernresonanz erzeugt werden. Dabei werden die jeweiligen Hochfrequenzpulse aufgrund einer vom Anlagerechner 20 vorgegebenen Pulssequenz in der Sequenzsteuerung 18 digital als Folge komplexer Zahlen dargestellt. Diese Zahlenfolge wird als Real- und als Imaginärteil über jeweils einen Eingang 12 einem Digital-Analog-Wandler im Hochfrequenzsystem 22 und von diesem einem Sendekanal 9 zugeführt. Im Sendekanal 9 werden die Pulssequenzen einem Hochfrequenz-Trägersignal aufmoduliert, dessen Basisfrequenz der Mittenfrequenz entspricht.
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Die Umschaltung von Sende- auf Empfangsbetrieb erfolgt über eine Sende-/Empfangsweiche 6. Die HF-Sendespulen der Hochfrequenzantenne(n) 4 strahlt/en die Hochfrequenzpulse zur Anregung der Kernspins in das Messvolumen M ein und resultierende Echosignale werden über die HF-Empfangsspule(n) abgetastet. Die entsprechend gewonnenen Kernresonanzsignale werden im Empfangskanal 8' (erster Demodulator) des Hochfrequenzsystems 22 phasenempfindlich auf eine Zwischenfrequenz demoduliert und im Analog-Digital-Wandler (ADC) digitalisiert. Dieses Signal wird noch auf die Frequenz 0 demoduliert. Die Demodulation auf die Frequenz 0 und die Trennung in Real- und Imaginärteil findet nach der Digitalisierung in der digitalen Domäne in einem zweiten Demodulator 8 statt. Durch einen Bildrechner 17 kann aus den dergestalt gewonnenen Messdaten ein MR-Bild bzw. dreidimensionaler Bilddatensatz rekonstruiert werden. Die Verwaltung der Messdaten, der Bilddaten und der Steuerprogramme erfolgt über den Anlagenrechner 20. Aufgrund einer Vorgabe mit Steuerprogrammen kontrolliert die Sequenzsteuerung 18 die Erzeugung der jeweils gewünschten Pulssequenzen und das entsprechende Abtasten des K-Raumes. Insbesondere steuert die Sequenzsteuerung 18 dabei das zeitrichtige Schalten der Gradienten, das Aussenden der Hochfrequenzpulse mit definierter Phasenamplitude sowie den Empfang der Kernresonanzsignale.
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Die Zeitbasis für das Hochfrequenzsystem 22 und die Sequenzsteuerung 18 wird von einem Synthesizer 19 zur Verfügung gestellt. Die Auswahl entsprechender Steuerprogramme zur Erzeugung einer Aufnahme von Messdaten, welche z.B. auf einer DVD 21 gespeichert sind, die Auswahl eines dem zu untersuchenden Untersuchungsobjekt entsprechenden Messvolumens, das angeregt und aus dem Messdaten empfangen werden sollen, die Anzahl gewünschter Messdatensätze des zu untersuchenden Untersuchungsobjekts U, sowie ggf. eine Auswahl der Anzahl an gewünschten Teilmessungen je Messdatensatz und ggf. die Auswahl des zu verwendenden Messsequenztyps sowie die Darstellung eines erzeugten MR-Bildes erfolgt z.B. über ein Terminal 13, welches eine Tastatur 15, eine Maus 16 und einen Bildschirm 14 umfasst.
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Der Anlagenrechner 20 umfasst weiter eine Reihenfolgeneinheit25.
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2 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens. Zur Vorbereitung der Messung (Block 201) wird z.B. in üblicher Weise über ein Terminal einer Magnetresonanzanlage ein gewünschtes Messvolumen, in dem sich das zu untersuchende Untersuchungsobjekt befindet, vorgegeben (Block 201.1), eine Anzahl an aufzunehmenden Messdatensätzen (mindestens zwei) gewählt (Block 201.2), ggf. ein gewünschter zu verwendender Messsequenztyp gewählt (Block 201.3) und ggf. eine Anzahl an Teilmessungen, sogenannten Repetitionen, pro Messdatensatz gewählt (Block 201.4).
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Z.B. mittels einer Reihenfolgeneinheit der Magnetresonanzanlage wird insbesondere aus der Anzahl der gewünschten Messdatensätze und aus der gewünschten Anzahl an Teilmessungen pro Messdatensatz, falls diese nicht bereits, z.B. durch den Messsequenztyp, vorgegeben ist, eine Reihenfolge der durchzuführenden Teilmessungen bestimmt (Block 203).
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Dabei werden die Teilmessungen derart in einer Reihenfolge nacheinander ausgeführt, dass zwei aufeinanderfolgende Teilmessungen zu verschiedenen der mindestens zwei gewünschten Messdatensätzen zugeordnet sind, und dass zwei aufeinanderfolgende Teilmessungen jeweils nicht denselben Teilbereich des dem zu untersuchenden Untersuchungsobjekt entsprechenden k-Raums messen.
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Beispielsweise wird die Reihenfolge der Teilmessungen derart festgelegt, dass jeweils Teilmessungen der verschiedenen gewünschten Messdatensätze nacheinander ausgeführt werden, d.h. dass jeweils auf eine Teilmessung, welche einem ersten Messdatensatz zugeordnet ist, eine Teilmessung, welche einem zweiten Messdatensatz zugeordnet ist, folgt, auf welche ggf. eine Teilmessung, welche einem dritten Messdatensatz zugeordnet ist, folgt usw.
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In einer Ausführungsform werden alle Teilmessungen der gewünschten Messdatensätze mittels desselben Messsequenztyps durchgeführt. Insbesondere werden die Teilmessungen für die gewünschten, mindestens zwei Messdatensätze entsprechend Teilmessungen einer RASP-Sequenz oder einer SPRITE-Sequenz oder einer zTE-Sequenz oder einer SWIFT-Sequenz oder einer PETRA-Sequenz durchgeführt.
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In einem Ausführungsbeispiel, bei welchem genau zwei Messdatensätze aufgenommen werden, können die Teilmessungen des zweiten Messdatensatzes z.B. um zwei Teilmessungen bezüglich des ersten Messdatensatzes verschoben sein :
wobei MDS1 für den ersten Messdatensatz und MDS2 für den zweiten Messdatensatz steht, und der mit Unterstrich abgetrennte Index die jeweilige Teilmessung angibt.
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Damit messen zwei aufeinanderfolgende Teilmessungen Teilbereiche, zwischen welchen maximal zwei weitere, nicht durch die aufeinanderfolgenden Teilmessungen gemessene Teilbereiche liegen (z.B. liegen in der oben angegebenen Reihenfolge zwei weitere, nicht durch die aufeinanderfolgenden Teilmessungen gemessene Teilbereiche zwischen den Teilmessungen MDS2_i-2-MDS1_i+1; zwischen den Teilmessungen MDS1_i-MDS2_i-2 liegt hingegen nur ein weiterer, nicht durch die aufeinanderfolgenden Teilmessungen gemessener Teilbereich). In einem solchen Ausführungsbeispiel bleiben Sprünge in den zu schaltenden Gradienten zwischen zwei Teilmessungen sehr gering. Damit bleibt die Messung leise.
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Durch die Messung aller Teilmessungen (Block 205) wird somit eine gewünschte Anzahl an Messdatensätzen MDS1, MDS2, MDS3,..., jeweils bestehend aus derselben Anzahl an Teilmessungen i, erhalten. In 2 ist dies schematisch durch die Messdatensätze MDS1, MDS2, MDS3 dargestellt, welche in i Teilmessungen gemessen werden, welche als je Messdatensatz unterschiedlich schraffierte Blöcke der jeweiligen Messdatensätze bis zu i=6 dargestellt sind. Üblicherweise wird i>6 sein. In Block 203 von 2 sind zur Veranschaulichung der Reihenfolge entsprechend ihrem zugeordneten Messdatensatz schraffierte Teilmessungen dargestellt.
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In einem Ausführungsbeispiel können mindestens zwei der so gewonnenen Messdatensätze MDS1, MDS2, MDS3, ... zu einem Messdatensatz MDS verarbeitet werden, wobei die Verarbeitung der mindestens zwei der gemessenen Messdatensätze MDS1, MDS2, MDS3, ... zu einem Messdatensatz ein Mittelungsverfahren umfasst, bei welchem z.B. alle identischen Teilmessungen, d.h. Teilmessungen, welche denselben Teilbereich des dem zu untersuchenden Untersuchungsobjekt entsprechenden k-Raums abtasten, miteinander verrechnet werden (z.B. durch Mittelwertbildung oder Bildung des Medians o.ä.), um den einen Messdatensatz MDS zu erhalten.
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Weiterhin kann insbesondere aus dem auf diese Weise erstellten Messdatensatz MDS, und damit aus den mindestens zwei Messdatensätzen ein Bilddatensatz BDS rekonstruiert werden. Dieser Bilddatensatz BDS sowie alle Messdatensätze MDS1, MDS2, MDS3, ... und MDS sowie alle Teilmessungen werden hierzu z.B. in einer Steuereinrichtung der Magnetresonanzanlage gespeichert und können, z.B. auf einem Bildschirm der Magnetresonanzanlage, angezeigt werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit, ähnlich wie bei dem „Inner Averages“-Verfahren, nicht eine gesamte Messung durchgeführt und dann wiederholt, sondern einzelne Teilmessungen wiederholt. Anders als bei einem „Inner Averages“-Verfahren folgen jedoch gleiche Teilmessungen, welche denselben Teilbereich des dem zu untersuchenden Untersuchungsobjekt entsprechenden k-Raums abdecken, nicht direkt aufeinander, sondern werden untereinander verschachtelt. Dadurch ändern sich die zu schaltenden Gradienten zwischen den einzelnen gemessenen Teilmessungen immer. Somit kann eine ungewollte Refokussierung der residualen Magnetisierung der vorhergegangenen Teilmessungen verhindert werden. Wird weiterhin berücksichtigt, dass Gradientensprünge zwischen einzelnen Teilmessungen nicht zu groß werden, kann die Messung insgesamt leise gehalten werden.