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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verteilen von Energie aus mindestens einer Stromerzeugungseinheit zwischen einem ersten Einspeisungspunkt eines ersten Stromnetzes und einem zweiten Einspeisungspunkt eines zweiten Stromnetzes.
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Im Rahmen dieser Anmeldung ist unter Stromnetz jede Form eines Stromnetzes zu verstehen, das einen oder mehrere Verbraucher mit elektrischer Energie versorgt, insbesondere Hausnetze, Arealnetze oder das Stromnetz zur allgemeinen Versorgung (öffentliches Stromnetz). Eine Einspeisung von Strom in ein Stromnetz erfolgt dabei über einen Einspeisepunkt.
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Ferner ist im Rahmen dieser Anmeldung zu verstehen, dass der einzuspeisende Strom durch Stromerzeugungseinheiten, wie z.B. Photovoltaik gewonnen werden kann. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung fallen desweiteren jegliche Vorrichtungen zur temporären Speicherung des vorab erzeugten Stromes unter die Begrifflichkeit der Stromerzeugungseinheit. Die für die Erfindung maßgeblich relevante Eigenschaft, Gleichstrom bereitzustellen, wird von beiden Einheiten gleichermaßen erfüllt.
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HINTERGRUND
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Anlagen zur Stromerzeugung aus Photovoltaik („PV-Anlagen“) werden erzeugungsseitig modular aufgebaut. Einzelne Solarmodule werden in Reihenschaltung zu sog. Strings verbunden. Diese Strings werden an Wechselrichter angeschlossen, die aus dem erzeugten Gleichstrom Wechselstrom erzeugen und diesen z.B. in ein Stromnetz einspeisen. Dabei kann ein Wechselrichter einen oder mehrere Gleichstromeingänge für mehrere Strings besitzen. Je nach Anlagengröße und Konfiguration wird eine Vielzahl von Wechselrichtern eingesetzt. Die Netzeinspeisung erfolgt dabei in einen oder, bei räumlich verteilten Anlagen, in mehrere Einspeisepunkte. Eine Übersicht grundsätzlicher Schaltungskonzepte für PV-Anlagen zeigt 6.
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In den letzten Jahren hat sich neben der direkten Einspeisung in das öffentliche Stromnetz die Nutzung von PV-Anlagen zum sog. Eigenverbrauch etabliert. Dabei wird der erzeugte Strom nicht direkt ins öffentliche Netz eingespeist, sondern z.B. in das Hausnetz eines Stromverbrauchers. Solange der Augenblickswert des Stromverbrauches über dem der PV-Erzeugung liegt, wird der Strom im Hausnetz direkt verbraucht. Lediglich überschüssige Mengen fließen ins öffentliche Netz. Um eine Optimierung des Eigenverbrauches z.B. bei mehreren Verbrauchern zu erzielen, sind folgende Verfahren im Stand der Technik bekannt.
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Leistung zwischen den Phasen eines dreiphasigen Wechselrichters eines Betreibers (=Stromverbraucher) kann zur Optimierung des insgesamt erzielten Eigenverbrauches z.B. für einen Hausanschluss verschoben werden. Hierbei wird berücksichtigt, dass die Last der drei Phasen eines Hausanschlusses unsymmetrisch ist. Wenn ein dreiphasiger Wechselrichter symmetrisch in diese drei Phasen einspeist, wird der physikalische Eigenverbrauch nicht maximal. Bei der Abrechnung dreiphasigen Eigenverbrauchs kann dies etwa durch Einsatz bilanzierender Ferraris-Zähler umgangen werden, d.h. Einspeisung auf Phase 1 und Verbrauch auf Phase 2 kann bilanziell verrechnet werden.
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Die Verschiebung von Leistung aus einem gemeinsamen Gleichstrom-Bus zwischen mehreren Wechselstrom-Teilen oder Wechselrichtern, die auf einen gemeinsamen Wechselstrom-Punkt speisen, ist bekannter Stand der Technik (sog. „Team-Konzept“ von SMA aus dem Jahr 2002/2003 sowie „Master/Slave Konzept“ von Siemens et. al). Hierbei ist das Ziel, die Wechselrichter bei jeder Lastsituation so auszulasten, dass der Systemwirkungsgrad stets optimal ist (Berücksichtigung der Leistungsabhängigkeit des Wechselrichterwirkungsgrades). Darüber hinaus kann hierdurch die Lebensdauer der Wechselrichter durch Abschalten einzelner Geräte im Teillastbereich erhöht werden.
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Die Patentschrift
DE 10 2007 049 774 B3 beschreibt einen „Lastausgleichsregler“, der mehrere Solarwechselrichter über Sollwertvorgaben dergestalt miteinander koppelt, dass eine einstellbare, i.d.R. gleichmäßige Lastaufteilung zwischen Wechselrichtern an einem gemeinsamen Gleichstrom-Bus stattfindet. Ziel ist hier jedoch die gleichmäßige Lastverteilung, nicht die Steuerung der Einspeisung in getrennte Wechselstrom-Punkte.
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Allen bekannten Konzepten gemeinsam ist, dass sich die Lastoptimierung für die verwendeten Wechselrichter stets an der erzeugerseitigen Lastverteilung orientiert.
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DIE ERFINDUNG IM ÜBERBLICK
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen, welche eine effiziente Lastoptimierung erlaubt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art gelöst, wobei die Vorrichtung ferner umfasst:
einen ersten Wechselrichter und einen zweiten Wechselrichter mit jeweils einem Eingang zur Aufnahme eines Gleichstroms und jeweils einem Ausgang zur Abgabe eines Wechselstroms, wobei der Ausgang des ersten Wechselrichters mit dem ersten Einspeisepunkt verbunden ist und der Ausgang des zweiten Wechselrichters mit dem zweiten Einspeisepunkt gekoppelt ist, und
eine Steuerungseinheit, die dazu ausgestaltet ist, die Wechselrichter derart zu betreiben, dass eine erste Menge einer gleichstromseitig verfügbaren Leistung über den ersten Wechselrichter an den ersten Einspeisepunkt gespeist wird, und dass eine zweite Menge der gleichstromseitig erzeugten Leistung über den zweiten Wechselrichter an den zweiten Einspeisepunkt gespeist wird.
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Den im Stand der Technik bekannten Konzepten ist allen gemein, dass stets eine vordefinierte erzeugungsseitig installierte Leistung über Wechselrichter fest einem Einspeisepunkt zugeordnet wird. Damit ist es z.B. nicht möglich, erzeugte Strommengen zweier Teilanlagen in veränderlichen Verhältnissen zwischen zwei Einspeisepunkten oder sogar zwei Netzen aufzuteilen. Im Falle des Eigenverbrauches wird durch die feste Zuordnung ebenfalls eine vordefinierte Erzeugungsleistung dem möglichen Eigenverbrauch zugeführt. Eine Verschiebung von Leistung aus der ersten Teilanlage in den zweiten Einspeisepunkt z.B. zur Optimierung des Eigenverbrauchs verschiedener Kunden im täglichen Betrieb, ist nicht möglich. Dies gilt unabhängig von der rechtlichen oder technischen Strukturierung der Solaranlagen und Einspeisepunkte.
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Ähnliche Überlegungen gelten auch für Blockheizkraftwerke und andere dezentrale Stromerzeugungsanlagen sowie für Stromspeicher.
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Im Hinblick auf die vorliegende Erfindung wurde erkannt, dass erfindungsgemäß diese Nachteile behoben werden und die Einspeisung der gesamten gleichstromseitig oder auch erzeugungsseitig, verfügbaren Leistung bedarfsgerecht auf die verschiedenen Einspeisungspunkte verteilt werden kann, wobei eine Optimierung der Einspeisung im Hinblick auf den jeweiligen Verbrauch innerhalb eines ersten und zweiten Stromnetzes, welches über den ersten oder zweiten Einspeisepunkt versorgt werden, realisiert wird, indem beispielsweise:
- – die Steuereinheit die gleichstromseitig verfügbare Leistung so aufteilt, dass ein gesamter Verbrauch innerhalb der zwei Stromnetze maximiert wird.
- – die Steuereinheit die gleichstromseitig verfügbare Leistung so aufteilt, dass ein Verbrauch in einem der Stromnetze maximiert wird.
- – die Stromnetze jeweils eine Einspeisungsvorrichtung zum Einspeisen von Leistung in ein öffentliches Stromnetz und eine Entnahmevorrichtung zum Entnehmen von Leistung aus dem öffentlichen Stromnetz aufweisen und die Steuerungseinheit die gleichstromseitig verfügbare Leistung so aufteilt, dass durch eines der Stromnetze hindurch kein überschüssiger Strom ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird.
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Sobald die Stromerzeugungskosten zuzüglich gegebenenfalls anfallender Steuern und Abgaben unter dem Bezugsstrompreis der Verbraucher/Kunden liegen, ist eine solche Optimierung wirtschaftlich vorteilhaft. Um auch bei maximaler Stromerzeugung zumindest Teilmengen zwischen Wechselrichtern verschieben zu können, kann dabei eine Überdimensionierung der Wechselrichter bezogen auf die Gleichstromleistung der Stromerzeugungseinheiten notwendig sein.
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Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass abhängig vom momentanen Verbrauch innerhalb eines Stromnetzes, vertraglichen Regelungen oder Tarifen die Aufteilung der gleichstromseitig verfügbaren Leistung zwischen mehreren Einspeisepunkten, gegebenenfalls mehreren Kunden oder aber einem Einspeisepunkt ins öffentliche Stromnetz und einem Kunden, geregelt werden kann.
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Dies wird insbesondere vorteilhaft erreicht, indem die Eingänge der Wechselrichter an einen Gleichstrom-Bus gekoppelt sind, der die Eingänge mit der Stromerzeugungseinheit koppelt.
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In gleicherweise vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der die Eingänge der Wechselrichter an einen Gleichstrom-Bus gekoppelt sind und die Vorrichtung ferner einen ersten Gleichstromsteller und einen zweiten Gleichstromsteller aufweist, wobei ein Eingang des ersten Gleichstromstellers mit der ersten Stromerzeugungseinheit verbunden ist, und der Eingang des zweiten Gleichstromstellers mit einer zweiten Stromerzeugungseinheit verbunden ist, und ein Ausgang des ersten Gleichstromstellers und der Ausgang des zweiten Gleichstromstellers an den Gleichstrom-Bus gekoppelt sind.
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Die beschriebenen Wechselrichter und Gleichstromsteller dieser vorteilhaften Ausführungsform können dabei einen zentralen Zwischenschaltkreis bilden, welcher sich entfernt von der Stromerzeugungseinheit befindet.
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Alternativ können die Gleichstromsteller sich auch dezentral in der Nähe der jeweiligen Strombereitstellungseinheiten befinden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist ferner einen Gleichstromsteller mit zwei Anschlüssen auf, wobei der erste Anschluss des Gleichstromstellers und der Eingang des ersten Wechselrichters an eine erste Stromerzeugungseinheit gekoppelt sind, und der zweite Anschluss des Gleichstromstellers und der Eingang des zweiten Wechselrichters an eine zweite Stromerzeugungseinheit gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet dass die Steuerungseinheit ferner mit dem Gleichstromsteller verbunden ist, und ausgestaltet ist, eine Aufteilung der erzeugten gleichstromseitig verfügbarer Leistung der ersten und zweiten Stromerzeugungseinheit über den Gleichstromsteller zu steuern.
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Erfindungsgemäß wird die obige Aufgabe ebenfalls gelöst durch eine Vorrichtung zum Verteilen von Energie aus mindestens einer ersten Stromerzeugungseinheit und einer zweiten Stromerzeugungseinheit zwischen einem ersten Einspeisepunkt eines ersten Stromnetzes und einem zweiten Einspeisepunkt eines zweiten Stromnetzes, wobei die Vorrichtung einen ersten Wechselrichter und einen zweiten Wechselrichter mit jeweils einem Eingang zur Aufnahme eines Gleichstroms und jeweils einem Ausgang zur Abgabe eines Wechselstrom umfasst, wobei der Eingang des ersten Wechselrichters mit der ersten Stromerzeugungseinheit gekoppelt ist und der Eingang des zweiten Wechselrichters mit der zweiten Stromerzeugungseinheit gekoppelt ist und wobei der Ausgang des ersten Wechselrichters mit dem ersten Einspeisepunkt gekoppelt ist und der Ausgang des zweiten Wechselrichters mit dem zweiten Einspeisepunkt gekoppelt ist. Ferner umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung einen Wechselstrom-Umrichter mit zwei Anschlüssen, wobei der eine Anschluss mit dem Ausgang des ersten Wechselrichters und dem ersten Einspeisepunkt gekoppelt ist und der zweite Anschluss mit Ausgang des zweiten Wechselrichter und dem zweiten Einspeisepunkt gekoppelt ist. Darüberhinaus umfasst die Vorrichtung eine Steuerungseinheit, welche mit dem Wechselstrom-Umrichtern verbunden ist, wobei die Steuerungseinheit ausgestaltet ist, den Wechselstrom-Umrichter derart zu betreiben, dass eine erste Menge einer verfügbaren Leistung, welche durch die erste Stromerzeugungseinheiten erzeugt wird, an den ersten Einspeisepunkt geleitet wird, und dass eine zweite Menge der verfügbaren Leistung, welche durch die erste Stromerzeugungseinheiten erzeugt wird und die verfügbare Leistung, die durch die zweite Stromerzeugungseinheit erzeugt wird, an den zweiten Einspeisepunkt geleitet wird.
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Auch diese Vorrichtung erlaubt die Einspeisung der gesamten gleichstromseitig verfügbaren Leistung bedarfsgerecht auf die verschiedenen Einspeisungspunkte erfindungsgemäß aufzuteilen, wobei eine Optimierung der Einspeisung im Hinblick auf den jeweiligen Verbrauch innerhalb eines ersten und zweiten Stromnetzes, welches über den ersten oder zweiten Einspeisepunkt versorgt wird, realisiert wird, indem beispielsweise:
- – die Steuereinheit die gleichstromseitig verfügbare Leistung so aufteilt, dass ein gesamter Verbrauch innerhalb der zwei Stromnetze maximiert wird.
- – die Steuereinheit die gleichstromseitig verfügbare Leistung so aufteilt, dass ein Verbrauch in einem der Stromnetze maximiert wird.
- – die Stromnetze jeweils eine Einspeisungsvorrichtung zum Einspeisen von Leistung in ein öffentliches Stromnetz und eine Entnahmevorrichtung zum Entnehmen von Leistung aus dem öffentliches Stromnetz aufweisen und die Steuerungseinheit die gleichstromseitig verfügbare Leistung so aufteilt, dass durch eines der Stromnetzes hindurch kein überschüssiger Strom ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird.
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Bei den Stromerzeugungseinheiten, welche mit der erfindungsgemäßen Vorrichtungen gekoppelt sind, kann es sich sowohl um Stromerzeugungsvorrichtungen, insbesondere Photovoltaikanlagen, handeln, als auch um Energiespeichervorrichtungen oder eine jeweilige Kombination aus Stromerzeugungseinheit und Energiespeichereinheit.
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Die Steuereinheit in einer der erfindungsgemäßen Vorrichtungen kann sowohl als zentrale Steuerungseinheit realisiert werden als auch in dezentralen Einheiten, die sich jeweils in unmittelbarer Nähe der zu steuernden Wechselrichter und Gleichstromsteller befinden oder als Bestandteil dieser ausgeführt werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung am Beispiel bevorzugter Ausführungsformen illustriert.
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BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1: Schaltplan einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2: Schaltplan einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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3: Schaltplan einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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4: Schaltplan einer vierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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5: Schaltplan einer fünften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
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6: Schaltungskonzepte für Photovoltaikanlagen (Stand der Technik).
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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1 zeigt eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Eine Stromerzeugungseinheit 2 ist dabei über einen gemeinsamen Gleichstrombus 5 an mehrere Wechselrichter gekoppelt. Dem Eingang 10 des Wechselrichters 8 und dem Eingang 9 des Wechselrichters 11 steht also die gleiche Leistung zur Verfügung. Der Ausgang 12 des Wechselrichters 8 ist mit dem Einspeisepunkt 3 des Stromnetzes 30 gekoppelt. Der Ausgang 13 des Wechselrichters 9 speist das Stromnetz 40 über den Einspeisepunkt 4. Die Wechselrichter sind jeweils mit der Steuerungseinheit 14 verbunden, welche abhängig vom Verbrauch oder den Einspeisungs-/Tarifbedingungen für die Stromnetzte 30 und 40 die erzeugerseitig verfügbare Leistung zwischen den Einspeisungspunkten 3 und 4 aufteilen kann. Die Stromnetzte können weiter über einen Netzeinspeisungspunkt 50 und 60 an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sein. Je nach den gewählten Einstellungen für die Wechselrichter, kann die erzeugte Leistung zwischen dem Stromnetz 30 und dem Stromnetz 40 so gewählt werden, dass der Eigenverbauch im Stromnetz 30 vollständig gedeckt wird und somit weder zusätzliche Leistung aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen werden muss, noch eine Einspeisung einer Teilmenge erfolgt. Das Stromnetz 40 kann je nach verbleibenden, verfügbarer Leistung weiteren Strom aus einem öffentlichen Netz beziehen oder gegebenenfalls überschüssige Leistung an das öffentliche Stromnetz abgegeben. Alternativ können die Wechselrichter so eingestellt werden, dass vertraglich festgelegt Einspeisungsmengen für das erste und zweite Stromnetz erfüllt werden und die darüberhinausgehende, verfügbare Leistung verbrauchsabhängig aufgeteilt wird. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn die Lastspitzen in den einzelnen Stromnetzen 30 und 40 in der Regel zu verschiedenen Zeiten eintreten. Um eine gleichmäßige Stromeinspeisung zu gewährleisten kann die Ausführungsform eine oder mehrere Stromspeichereinheiten aufweisen, welche Teile des erzeugten Stromes speichern und diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder an das System abgeben. Die Stromspeichereinheiten sind dabei vorzugsweise gleichstromseitig in das System zu integrieren, so dass eine spätere Aufteilung der gespeicherten Energie über die gleichen Wechselrichter gesteuert werden kann, wie bei einer Aufteilung der Energie direkt von der Stromerzeugungseinheit zur Verfügung gestellt. Es ist ebenfalls möglich gespeicherten Strom zusätzlich zu direkt erzeugtem Strom zur Verfügung zu stellen, um z.B. erzeugungsseitige Schwankungen auszugleichen, welche z.B. durch temporäre Einstrahlungsänderungen bei Photovoltaikanlagen entstehen können. Die Ausführungsform wurde lediglich im Hinblick auf zwei Stromnetzte beschrieben. Wie aus der 1 jedoch klar wird, lässt sich das Prinzip beliebig erweitern, so dass die Optimierung der Leistungsverteilung zwischen beliebig vielen Parteien stattfinden kann. Die Optimierung des Eigenverbrauches kann durch eine steigende Anzahl der beteiligten Parteien erleichtert werden. Die Vermeidung etwaige Umlagen oder Gebühren für die Einspeisung ist dabei nur ein vorteilhafter Aspekt. Auch von Seiten des Netzbetreibers ist eine möglichst stabile Einspeisung wünschenswert, um Spannungsspitzen oder -abfälle möglichst zu vermeiden.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. In dieser Ausführungsform sind die Stromerzeugungseinheiten 2 und 18 jeweils über einen Gleichstromsteller 16 und 17 an einen gemeinsamen Gleichstrombus 5 gekoppelt. Der Gleichstrombus 5 koppelt dabei an den Eingang 10 des Wechselrichters 8 und an den Eingang 11 des Wechselrichters 9. Der Ausgang 12 des Wechselrichters 8 koppelt – wie in der vorangegangenen Ausführungsform – an den Einspeisepunkt 3 des Stromnetzes 30 und der Ausgang 13 des Wechselrichters 9 koppelt an den Einspeisepunkt 4 des Stromnetzes 40. Auch hier steuert die Steuerungseinheit 14 die Aufteilung der gleichstromseitig verfügbaren Leistung auf die einzelnen Einspeisungspunkte, indem die Wechselrichter jeweils so eingestellt werden, dass ein gewünschter Anteil des erzeugten Gleichstroms über die jeweiligen Wechselrichter 8 und 9 in Wechselstrom umgewandelt wird und den jeweiligen Einspeisepunkten 3 und 4 zugeführt wird. Dabei können die Gleichstromsteller und Wechselrichter wie in 2 gezeigt, einen zentralen Zwischenschaltkreis eines mehrstufigen Wechselrichters bilden. Sämtliche in Bezug auf die erste Ausführungsform geschilderten Optimierungsszenarien sind ebenfalls für die Ausführungsform nach 2 anwendbar.
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Alternativ zeigt 3 ein beinahe identisches Schaltbild zu dem der 2 mit dem Unterschied, dass die Gleichstromsteller 16 und 17 nicht Teil eines mehrstufigen Wechselrichters sind, sondern sich z.B. in unmittelbarer Nähe der Stromerzeugungseinheiten 2 und 18 befinden und damit im Gegensatz zu dem zentralen Zwischenschaltkreis der 2 eine dezentrale Anordnung der Gleichstromsteller darstellen. Alle weiteren Überlegungen bezüglich der Ausführungsform nach 2 gelten analog.
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Hier ist die erste Stromerzeugungseinheit 2 über einen Gleichstrombus mit dem Eingang 25 des Gleichstromstellers 24 und dem Eingang 10 des Wechselrichters 8 gekoppelt. Ferner ist die Stromerzeugungseinheit 18 über einen weiteren Gleichstrombus mit dem Eingang 26 des Gleichstromstellers 24 und dem Eingang 11 des Wechselrichters 9 gekoppelt. Wie in den vorangegangenen Ausführungsformen sind die Ausgänge 12 und 13 der Wechselrichter 8 und 9 jeweils mit den Einspeisepunkten 3 und 4 gekoppelt. Anders als bei den bisherigen Ausführungsformen ist die Steuerungseinheit 14 in dieser Ausführungsform neben den Wechselrichtern 8 und 9 ebenfalls oder ausschließlich mit dem Gleichstromsteller 24 gekoppelt. Durch diese Anordnung wird neben der Leistungsverteilung über die Steuerung der Wechselrichter eine weitere gleichstromseitige Leistungsverschiebung zwischen den Stromerzeugungseinheiten ermöglicht. Auch in dieser Ausführungsform kann jede der Stromerzeugungseinheit durch eine Stromspeichereinheit ersetzt werden. Auch die Überlegungen bezüglich einer optimierten Leistungsverteilung gelten analog.
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5 zeigt eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Stromerzeugungseinheit 102 ist dabei mit dem Eingang 110 des Wechselrichters 108 gekoppelt. Der Ausgang 112 des Wechselrichters 108 ist über einem Wechselstrombus mit dem Einspeisepunkt 103 des Stromnetzes 130 und einen ersten Anschluss 132 des Wechselstrom-Umrichters 160 gekoppelt. Analog ist die Stromerzeugungseinheit 118 mit dem Eingang 111 des Wechselrichters 109 gekoppelt. Der Ausgang 113 des Wechselrichters 109 koppelt an einen zweiten Anschluss 131 des Wechselstrom-Umrichters 160 und an den Einspeisepunkt 104. Die Steuerungseinheit ist in dieser Ausführungsform nur mit Wechselstrom-Umrichtern, nicht aber mit den Wechselrichtern gekoppelt. In dieser Ausführungsform regelt die Steuereinheit die lastseitige Leistungsverschiebung zwischen den Anlagenteilen. Die Optimierungsprämissen für die Leistungsaufteilung auf die verschiedenen Stromnetzte entsprechen dabei denen im Hinblick auf die erste Ausführungsform angeführten Beispielen. Auch diese Ausführungsform ist gleichstromseitig durch Stromspeicherungseinheiten ergänzbar.
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Obwohl die Schaltbilder aller Ausführungsformen die Steuereinheit 14 als zentrale Steuerungseinheit andeuten, ist es möglich die Logikschaltkreise der Steuerungsvorrichtung räumlich verteilt zu realisieren. Dabei können die Logikschaltkreise der Steuerungsvorrichtung in die Elektronik der Wechselrichter, Gleichstromsteller und/oder Wechselstrom-Umrichter integriert sein oder als separate, nachrüstbare Logikschaltung installiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007049774 B3 [0008]