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Die Erfindung betrifft einen Adapter zur Befestigung eines Haltebandes an einem Patiententisch sowie einen Patiententisch, an welchem ein solcher Adapter zumindest im Bedarfsfall befestigt ist.
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Soll ein Patient mittels einer bilderzeugenden medizinischen Modalität, wie einem Computertomographen, untersucht werden, so wird dieser für die Untersuchung häufig auf einem Patiententisch gelagert. In einigen Fällen wird der Patient dabei zur Vermeidung von Bewegungsartefakten und/oder zur Vermeidung einer Verletzung beispielsweise mit Haltebändern auf dem Patiententisch gesichert. Dementsprechend ist in der Regel für einen solchen Patiententisch eine Art Halteband- oder Gurtsystem vorgesehen.
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Beispielsweise offenbart die Druckschrift
JP 2000 279 460 A eine Vorrichtung zur Befestigung eines Patienten mit einem Halteband auf einem Patiententisch, welche an die Seite des Patiententisches angeordnet und an dieser mittels eines Klebebands unterseitig befestigt wird.
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US 2006/0 016 004 A1 offenbart eine kombinierte Überzug-, Polster- und Haltekonstruktion, welche zur Verwendung mit einem Tisch einer Bildgebungsvorrichtung geeignet ist, aufweisend zumindest ein flexibles Halteband, erste Verankerungsmittel, zweite Verankerungsmittel und Kopplungsmittel zum Koppeln der ersten und zweiten Verankerungsmittel.
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US 2009/0 308 400 A1 offenbart ein System zum Positionieren eines Patienten auf einer Behandlungsliege für stereotaktische Strahlentherapie des Körpers. Das System umfasst eine Patientenlagerungsplatte und mindestens eine Positionierungs-/Fixierungskomponente zur lösbaren Befestigung an der Patientenlagerungsplatte in einer gewünschten Position, um einen Teil des Körpers des Patienten zu fixieren.
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WO 2011/139 924 A2 offenbart ein Positionierungssystem, welches den Nacken-/Schulterbereich des Patienten wirkungsvoll erfasst, so dass eine kaudale Migration des Nackens/der Schultern des Patienten ermöglicht ist. Eine Instanz des Systems umfasst eine Zugeinrichtung zum Erfassen des Nacken-/Schulterbereichs des Patienten und Aufbringen einer Zugkraft darauf.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Lösung zur Sicherung eines Patienten auf einem Patiententisch anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Adapter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die rückbezogenen Ansprüche beinhalten teilweise vorteilhafte und teilweise für sich selbst erfinderische Weiterbildungen dieser Erfindung. Ebenso wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch einen Patiententisch mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
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Im Rahmen der Identifizierung potentieller Schwachstellen bisheriger Lösungen zur Sicherung eines Patienten, also insbesondere bisheriger Gurtsysteme, wurde festgestellt, dass derzeit eine ganze Reihe unterschiedlicher Gurtsysteme im Einsatz sind, was insbesondere auch vom Bedienpersonal entsprechender Modalitäten als nachteilig empfunden wird.
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Der nachfolgend beschriebene Adapter dient zur Befestigung zumindest eines Haltebandes oder Sicherungsgurtes an einem Patiententisch, wobei der Adapter ein erstes Befestigungselement zur lösbaren Befestigung des Adapters am Patiententisch und ein zweites Befestigungselement zur Befestigung, und bevorzugt zur lösbaren Befestigung, des Haltebandes bzw. Sicherungsgurtes am Adapter aufweist. Auf diese Weise ist es möglich, unterschiedliche Halteband- oder Gurtsysteme an unterschiedlich ausgestalteten Patiententischen zu nutzen, auch wenn diese in Bezug auf ihre jeweilige Befestigungslösung nicht miteinander kompatibel sind. Bevorzugt ist es allerdings vorgesehen, ein einheitliches Haltebandsystem für verschiedene medizinische Modalitäten, wie beispielsweise Computertomographen oder Magnetresonanztomographen, zu nutzen und dieses mittels des Adapters an unterschiedlich gestalteten Patiententischen zu befestigen. Das Haltebandsystem umfasst dabei in der Regel eine größere Anzahl von gurtartigen und/oder netzartigen Haltebändern, die sich hinsichtlich ihrer Gestaltung unterscheiden, sowie eine Anzahl identischer Haltebänder, die als Haltebandset gemeinsam zum Einsatz kommen.
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Dies ist gerade für medizinische Einrichtungen ein Vorteil, bei denen unterschiedliche medizinische Modalitäten mit unterschiedlich ausgestalteten Patiententischen im Einsatz sind, da durch die Beschränkung auf eines einziges Haltebandsystem für die gesamte medizinische Einrichtung einerseits Kosten eingespart werden können und sich andererseits das Bedienpersonal, welches die Modalitäten betreut, nicht mit unterschiedlichen Bedienkonzepten von unterschiedlichen Haltebandsystemen beschäftigen muss. Da zudem die Befestigung des Adapters am jeweiligen Patiententisch sowie bevorzugt auch die Befestigung des Haltebandsystems, also des Haltebandes oder der Haltebänder, am Adapter quasi reversibel lösbar sind, lassen sich die am stärksten von Verschleiß betroffenen Baugruppen des Sicherungssystems zur Sicherung des Patienten, typischerweise das Halteband, im Bedarfsfall besonders einfach austauschen.
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Erfindungsgemäß ist der Adapter nach Art einer Auflage für Patiententische ausgestaltet. Der Adapter wird dementsprechend bei Bedarf auf die Liegefläche des jeweiligen Patiententisches aufgelegt und mittels des ersten Befestigungselements gegen eine horizontale Bewegung, also eine Bewegung senkrecht zur Flächennormalen der Liegefläche, gesichert. Die dabei zu erwartenden Kräfte sind relativ gering, so dass hierfür auch besonders einfache lösbare Befestigungen genutzt werden können.
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Erfindungsgemäß umfasst der Adapter zwei Schienen. Vorteilhafterweise umfasst der Adapter zwei Schienen, die zudem bevorzugt über zumindest eine Querverbindung miteinander verbunden sind. Die Querverbindung ist dabei insbesondere bandartig ausgestaltet, wobei je nach Anwendungszweck die bandartige Querverbindung aus einem steifen oder einem flexiblen Material gefertigt ist. Bei Nutzung eines flexiblen Materials lässt sich der Abstand zwischen den Schienen zur Anpassung an den jeweiligen Patiententisch variieren und es ist für den Abstand lediglich ein Maximalwert konstruktiv vorgegeben. Dagegen wird bei der Nutzung eines steifen Materials ein fester Abstand vorgegeben, wodurch eine sehr stabile Basisstruktur aus Schienen und Querverbindung für den Adapter realisiert ist. Jene Basisstruktur aus Schienen und Querverbindung wird im Bedarfsfall auf den jeweiligen Patiententisch aufgelegt und mittels des ersten Befestigungselements an diesem befestigt, wobei die Schienen randseitig am Patiententisch positioniert werden. Wird nachfolgend ein Patient auf diesem Patiententisch positioniert, so liegt dessen Körper auf der Querverbindung auf, wobei der Patient die Querverbindung aufgrund ihrer bandartigen Gestaltung nicht als störend wahrnimmt.
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Ist eine flexible Querverbindung vorgesehen, so wird diese bevorzugt aus einem Leder mit einer Polyurethanbeschichtung gefertigt und ist eine steife Querverbindung vorgesehen, so wird diese bevorzugt aus Polyethylen gefertigt. Alternativ wird die Querverbindung und/oder werden die Schienen aus Polyetheretherketon hergestellt. In jedem Fall aber erfolgt die Materialauswahl unter verschiedenen Gesichtspunkten. So ist zum Beispiel ein möglichst geringes Gesamtgewicht des Adapters von Vorteil, da hierdurch die Handhabung für das Bedienpersonal einfach gehalten wird. Als weiteres wichtiges Kriterium für die Materialauswahl stellt die Lebenserwartung des Adapters dar, wobei zu berücksichtigen ist, dass verschiedene Materialien, die verstärkt Röntgenstrahlung ausgesetzt werden, einen beschleunigten Alterungsprozess zeigen. Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl geeigneter Materialien ist jedoch die Wechselwirkung dieser Materialien mit elektromagnetischen Feldern, da eine negative Beeinflussung des bilderzeugenden Prozesses durch den Adapter vermieden werden soll. Im Falle eines Computertomographen soll das Material dementsprechend für Röntgenstrahlung quasi transparent sein und im Falle eines Magnetresonanztomographen soll das Material keine relevanten magnetischen Eigenschaften aufweisen.
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Erfindungsgemäß umfasst das erste Befestigungselement ein Klettband zur Ausbildung einer Klettverbindung zum Patiententisch. In diesem Fall wird dann ein entsprechendes Gegenstück auf einem jeden Patiententisch, an dem der Adapter genutzt werden soll, befestigt, wobei diese Befestigung einmalig erfolgt und bevorzugt als nicht lösbare Befestigung ausgestaltet ist, so dass die lösbare Befestigung zwischen dem Adapter und dem jeweiligen Patiententisch durch die Klettverbindung gegeben ist. Entsprechende Klettverbindungen sind besonders einfach in der Handhabung, ausreichend robust, langlebig und kostengünstig in der Herstellung.
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Erfindungsgemäß weist jede Schiene eine Zunge auf, an der das Klettband befestigt ist. Hierdurch lässt sich die für die Klettverbindung genutzte Fläche günstig vorgeben. In vorteilhafter Weiterbildung ist es dabei vorgesehen, dass im Falle der Nutzung des Adapters die Zungen der Schienen randseitig auf dem jeweiligen Patiententisch aufliegen, während der übrige Schienenkörper über die Aufliegefläche des jeweiligen Patiententisches hinaussteht. Auf diese Weise wird die für den Patienten nutzbare Liegefläche nicht eingeschränkt, selbst wenn die Schienen, von den Zungen abgesehen, einen relativ hohen Raumbedarf aufweisen.
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Bevorzugt weist eine jede Schiene als zweites Befestigungselement eine Aufnahme auf, welche zur Aufnahme eines am Halteband befestigten Einsatzelements ausgebildet ist. Aufnahme und Einsatzelement dienen dann als generische Schnittstelle zur Ausbildung einer lösbaren Verbindung zwischen dem Adapter und dem Halteband, so dass letzten Endes alle Haltebänder eines Haltebandsystems und somit verschiedenartig ausgestaltete Haltebänder, die jeweils ein entsprechendes Einsatzelement aufweisen, mittels des Adapters an jedem Patiententisch, für den der Adapter vorgesehen ist, genutzt werden können. Damit ist diese Befestigungslösung mittels Adapter vorteilhafterweise auch für den Einsatz von Spezialgurten geeignet, die weniger häufig zum Einsatz kommen, da es in diesem Fall in der Regel genügt, beispielsweise nur einen entsprechenden Spezialgurt vorrätig zu halten, der dann an allen Patiententischen einer medizinischen Einrichtung im Bedarfsfall genutzt werden kann.
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Bevorzugt ist darüber hinaus die Aufnahme als Linearführung für das Einsatzelement in Schienenlängsrichtung ausgestaltet, wobei die Aufnahme das Einsatzelement quer zur Schienenlängsrichtung zum Zwecke der Befestigung derart umgreift, dass quer zur Schienenlängsrichtung ein Öffnungsspalt verbleibt. Eine derartige Ausgestaltung der Aufnahme ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Halteband auf eine Trommel aufgewickelt ist und wenn die Trommel selbst als Einsatzelement dient und dementsprechend bei Bedarf in die Aufnahme eingesetzt wird. Die Trommel ist dann in der Aufnahme in Schienenlängsrichtung verschiebbar und kann so auf einfache Weise günstig relativ zum Patienten ausgerichtet werden. Das Halteband wird dann zur Sicherung des Patienten von der Trommel abgewickelt und durch den Öffnungsspalt aus der Aufnahme herausgeführt.
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In vorteilhafter Weiterbildung wirken die Aufnahme und das Einsatzelement nach Art eines Schubgelenkes oder Drehschubgelenkes zusammen, so dass das Einsatzelement infolgedessen einfach und flexibel relativ zum Patienten positioniert werden kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 in einer perspektivischen Ansicht einen Adapter zur Befestigung eines Haltebandes an einem Patiententisch,
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2 in einer perspektivischen Ansicht den Adapter und eine Tischplatte des Patiententisches,
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3 in einer perspektivischen Ansicht eine Schiene des Adapters und
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4 in einer Schnittdarstellung die Schiene mit dem Halteband.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Der nachfolgend exemplarisch beschriebene und in 1 dargestellte Adapter 2 dient zur bedarfsweisen Befestigung von Haltebändern 4 an Patiententischen 6 verschiedener bildgebender Modalitäten einer medizinischen Einrichtung.
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Aufgebaut ist der Adapter 2 aus zwei zueinander spiegelverkehrten Profilschienen aus Polyetheretherketon, die über zwei als Querverbindung 10 dienende und bandartig ausgestaltete Lederstreifen mit einer Polyurethanbeschichtung verbunden sind.
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Die Profilschienen sind einstückig gestaltet, wobei jede Profilschiene in guter Näherung aus zwei einfachen geometrischen Grundkörpern aufgebaut ist. Dies sind eine quaderförmige, leistenartige Zunge 12, an der die beiden Lederstreifen befestigt sind, und ein an der den Lederstreifen gegenüberliegenden Seite der Zunge 12 angeformter Hohlzylinder 14, in dessen der Zunge 12 abgewandten Seite der Mantelfläche ein sich in Schienenlängsrichtung I erstreckender Längsschlitz positioniert ist.
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Der Innenraum im Hohlzylinder 14 dient dabei als Aufnahme für eine Halteband-Trommel 18, auf welcher ein Halteband 4 aufgewickelt ist und der Längsschlitz fungiert als Öffnungsspalt 20, durch welchen das Halteband 4 aus der Aufnahme nach außen herausgeführt wird.
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Der Adapter 2 ist für den Einsatz an mehreren Patiententischen 6 einer medizinischen Einrichtung vorgesehen, wobei an jedem Patiententisch 6 verschieden gestaltete Haltebänder 4 im Bedarfsfall genutzt werden sollen. Aus diesem Grund wird der Adapter 2 mittels einer lösbaren Befestigung oder Verbindung, hier einer Klettverbindung, am jeweiligen Patiententisch 6 befestigt und die verschiedenen Haltebänder 4 sind jeweils auf einer im Wesentlichen einheitlichen Halteband-Trommel aufgewickelt, so dass auch die verschiedenen Haltebänder 4 im Bedarfsfall mittels einer lösbaren Befestigung oder Verbindung, hier gegeben durch die Aufnahme einerseits und die jeweilige Halteband-Trommel andererseits, am Adapter 2 befestigt werden.
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Dementsprechend ist an der Unterseite der Zunge 12 einer jeden Profilschiene ein Klettband angebracht, welches sich über die gesamte Länge und die gesamte Breite der Zunge 12 erstreckt, und an jedem Patiententisch 6, an dem der Adapter 2 bedarfsweise genutzt werden soll, sind randseitig entsprechende Gegenstücke 24 zu den Klettbändern aufgeklebt, die dann bei einer Befestigung des Adapters 2 zusammen mit den beiden Klettbändern des Adapters 2 zwei Klettverbindungen ausbilden. Zur Befestigung eines Haltebandes 4 am Adapter 2 wird dessen Halteband-Trommel endseitig in die Aufnahme einer Profilschiene eingeführt und zur Positionierung relativ zu einem Patienten in Schienenlängsrichtung I verschoben, wobei ein Ende des Haltebandes 4 aus dem Öffnungsspalt 20 herausragt.
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Die Sicherung des Patienten erfolgt dann letzten Endes ähnlich wie mit Hilfe eines Sicherheitsgurtes in einem Kraftfahrzeug oder Flugzeug, wobei in eine Profilschiene eine Halteband-Trommel eingeführt wird, auf die ein Halteband 4 mit einer Verschlusszunge aufgewickelt ist, und wobei in die andere Profilschiene als Gegenstück eine Halteband-Trommel mit einem Schloss, welches durch den Öffnungsspalt 20 dieser Profilschiene herausgeführt wird, eingeführt wird. Verschlusszunge und Schloss sind hierbei aus einem Material gefertigt, welches den jeweiligen bilderzeugenden Prozess möglichst nicht negativ beeinflusst.
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Der Patient liegt dann auf dem Adapter 2 auf und wird vom Halteband 4 umspannt. Jene Funktionseinheit aus Adapter 2 und Halteband 4 wiederum ist am Patiententisch 6 befestigt, so dass der Patient infolgedessen auf dem Patiententisch 6 gesichert ist.
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Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.