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Die Erfindung betrifft einen Höhenversteller für einen Befestigungsbeschlag eines Sicherheitsgurtes.
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Ein gattungsgemäßer Höhenversteller ist beispielsweise aus der
DE 10 2008 052 850 A1 bekannt. Der Höhenversteller weist eine Profilschiene mit einem Boden und zwei von den Rändern des Bodens hochstehenden Seitenwänden auf, die an ihren freien Rändern wiederum auf den Boden hin gerichtet umgebogen sind.
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Die Profilschiene weist damit ein im Querschnitt C-förmiges Profil auf, das durch die umgebogenen Ränder verengt ist. Ferner ist ein in der Profilschiene verschiebbares Gleitstück mit einer Befestigungsbohrung für einen Befestigungsbeschlag vorgesehen, welches durch die umgebogenen Ränder in Zugrichtung eines zwischen dem Befestigungsbeschlag und dem Gleitstück vorgesehenen Befestigungsmittels an der Profilschiene festgelegt ist.
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In den Seitenwänden der Profilschiene ist eine Rastkontur in Form von regelmäßig beabstandet angeordneten Fenstern vorgesehen, welche eine Festlegung des Gleitstückes und damit des Beschlagteils in verschiedenen Höhen ermöglicht. Zur Festlegung des Gleitstückes gegenüber der Profilschiene sind an dem Gleitstück zwei beidseitig abragende Sperrelemente oder Sperrklinken vorgesehen, welche in einer Ruhestellung formschlüssig in die Fenster eingreifen und dadurch das Gleitstück verschiebefest festlegen.
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Ferner ist ein mittels einer Schraube an dem Gleitstück gesichertes Betätigungselement vorgesehen, welches bei einer Betätigung die Sperrelemente aus der Verriegelungsstellung verdrängt, so dass diese nicht mehr in die Fenster eingreifen, und das Gleitstück mit dem daran befestigten Beschlagteil anschließend gegenüber der fahrzeugfesten Profilschiene verschoben werden kann. Damit beide Sperrelemente gleichzeitig entriegelt werden können, ragt das Betätigungselement zwischen die symmetrisch angeordneten Sperrelemente hinein und gelangt bei einer Betätigung an beiden Seiten zur Anlage an jeweils einem der Sperrelemente. Damit die Sperrelemente nach der Verschiebung des Gleitstückes wieder zur Verriegelung in die Rastkontur gedrängt werden, ist eine sich innenseitig zwischen den Sperrelementen abstützende Feder vorgesehen, welche sich mit je einem Ende an einem der Sperrelemente abstützt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Höhenversteller bereitzustellen, bei dem das Gleitstück und der Befestigungsbeschlag auch bei auf die Sperrklinke wirkenden Beschleunigungen sicher verriegelt sind.
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Zur Lösung der Aufgabe wird ein Höhenversteller mit den Merkmalen von Anspruch 1 vorgeschlagen. Weitere bevorzugte Weiterentwicklungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, den Figuren und der zugehörigen Beschreibung zu entnehmen.
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Gemäß dem Grundgedanken der Erfindung wird ein Höhenversteller für ein Beschlagteil eines Sicherheitsgurtes für ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen mit:
- – einer Profilschiene mit einem Boden und Seitenwänden, wobei in mindestens einer Seitenwand eine Rastkontur vorgesehen ist,
- – einem entlang der Profilschiene verschiebbaren Gleitstück, an dem das Beschlagteil befestigbar ist, und welches eine Verriegelungseinrichtung zur Verriegelung des Gleitstückes in der Rastkontur aufweist, die durch wenigstens eine in der Rastkontur verriegelbare Sperrklinke gebildet ist, wobei
- – der Höhenversteller ein verschiebliches Betätigungselement mit wenigstens einem Blockiermittel umfasst, welches eine Bewegung der wenigstens einen Sperrklinke aus der Verriegelungsstellung heraus unterbindet, und
- – das wenigstens eine Blockiermittel eine Blockierstift umfasst, und
- – der Blockierstift eine der Sperrklinke zugewandte Kontaktfläche aufweist, die zur Verschieberichtung des Gleitstücks unparallel ausgerichtet ist.
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Der Blockierstift verhindert, dass sich die Sperrklinke ungewollt aus der Verriegelungsstellung herausbewegen kann. Diese Blockierfunktion tritt damit bevorzugt nur dann auf, wenn sich das Gleitstück auch in der Verriegelungsstellung befindet. Wenn das Betätigungselement zur Freigabe des Gleitstückes verschoben wird, hindern die Blockiermittel die Sperrklinke nicht mehr daran, sich aus der Verriegelungsstellung herauszubewegen.
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Unparallel ist dabei so zu verstehen, dass eine gedachte Verlängerung der Kontaktfläche und der Verschieberichtung sich im Nicht-Unendlichen schneiden. Unparallel ist somit als gegenteilig zu parallel zu verstehen. Durch eine unparallele Ausrichtung kann eine Verschiebebewegung des Betätigungselements vorteilhaft in eine Schwenkbewegung der Sperrklinke umgewandelt werden.
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Entgegen bekannter Höhenversteller kann durch das Blockiermittel unabhängig von etwaig auftretenden Querbeschleunigungen sichergestellt werden, dass sich die Sperrklinke nicht aus der Verriegelungsstellung heraus bewegt, und stattdessen durch das Betätigungselement mit Blockiermittel formschlüssig in ihrer Position gehalten und fixiert wird. Diese Verriegelungsstellung wird vorzugsweise durch eine Bewegung des Betätigungselements realisiert, wobei das Blockiermittel gleichzeitig in die die Sperrklinke blockierende Stellung gelangt.
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Vorzugsweise umfasst das wenigstens eine Blockiermittel eine Führungsnut, in der ein Teilbereich der wenigstens einen Sperrklinke geführt ist. Durch die Führungsnut wird die Bewegungsmöglichkeit der Sperrklinke so beschränkt, dass sie sich bei auftretenden Beschleunigungen nicht aus der Verriegelungsstellung heraus bewegen kann. Das Verriegeln und Entriegeln erfolgt über eine Verschiebebewegung des Betätigungselements. Eine Verschiebebewegung des Betätigungselements führt demnach vorzugsweise dazu, dass die Sperrklinken in die Verriegelungsstellung hineinschwenken, oder aus der Verriegelungsstellung heraus schwenken.
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Vorzugsweise ist somit die Stellung der wenigstens einen Sperrklinke durch die Position des Teilbereichs in der Führungsnut vorgegeben und kann sich nicht ändern, ohne dass die Position des Betätigungselements geändert wird.
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Die Seitenfläche des Blockierstiftes ist dabei bevorzugt an die Fläche der Sperrklinke angepasst, so dass beide entlang der Kontaktfläche reibungsarm und problemlos aneinander abgleiten bzw. sich aneinander vorbeibewegen können.
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Ferner ist es bevorzugt, wenn die Verriegelungseinrichtung durch zwei Sperrklinken gebildet ist, welche in an gegenüberliegenden Seitenwänden angeordneten Rastkonturen verriegelbar sind, und wobei das Betätigungselement zwei als Blockierstifte ausgeführte Blockiermittel aufweist, wobei jeder Sperrklinke ein Blockierstift zugeordnet ist.
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Durch die vorgeschlagene vorteilhafte Ausführung können beide Sperrklinken auf konstruktiv einfache Art und Weise mit einer einzigen Feder federbelastet werden, wobei sich die Feder bei der Ausübung der Federkraft auf eine der Sperrklinken jeweils auf der anderen Sperrklinke abstützt, so dass keine weiteren Abstützflächen für die Feder mehr erforderlich sind. Demnach umfasst der Höhenversteller vorzugsweise eine Feder, welche die wenigstens eine Sperrklinke in Richtung der Verriegelungsstellung federbelastet. Diese Feder ist vorzugsweise U-förmig ausgeführt. Durch die Feder kann einer ungewollten Bewegung der Sperrklinken weiter entgegengewirkt werden. Die U-Form ist dabei vorteilhaft, um etwaige Federkräfte eines U-Schenkels auf den anderen U-Schenkel zu übertragen.
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Vorzugsweise ist das Betätigungselement in dessen Verriegelungsrichtung gegenüber dem Gleitstück federbelastet. Die dafür vorgesehene Feder kann dieselbe bereits beschriebene Feder sein, die auch die Sperrklinken federbelastet. Sie kann jedoch auch bevorzugt als ein weiteres Federelement ausgeführt sein. Vorzugsweise wird durch die Federbelastung des Betätigungselementes die Verriegelungsstellung automatisch eingenommen, wenn die Sperrklinken sich auf der Höhe von Rastkonturen befinden, ohne dass die Sperrklinken selbst federbelastet sein müssen.
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Die Federkraft wird dann umgeleitet und führt indirekt dazu, dass das Gleitstück festgelegt ist. Dies passiert ohne das im Stand der Technik bekannte Problem, dass bei hohen Beschleunigungen eine Bewegung des Federschenkels oder der Sperrklinke entgegen der Federkraft auftreten kann. Somit wird die automatisierte Verriegelungsfunktion erreicht, ohne dass etwaige Seitenbeschleunigungen zu einer Entriegelung führen können.
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Neben den Blockierstiften weist das Betätigungselement bevorzugt zusätzlich zwei als Führungsnuten ausgeführte Blockiermittel auf. Es ist demnach möglich und bevorzugt mehrere verschiedene Ausführungsformen des Blockiermittels zu kombinieren. Dadurch kann die Sicherheit gegenüber unerwünschten Entriegelungen des Gleitstücks noch weiter gesteigert werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine isometrische Ansicht eines Gleitstücks eines Höhenverstellers mit Betätigungselement und Sperrklinken;
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2 eine Schnittansicht des Höhenverstellers in Verriegelungsstellung;
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3 eine Schnittansicht des Höhenverstellers in Entriegelungsstellung.
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Die 1 bis 3 zeigen einen Höhenversteller 1 in verschiedenen Ansichten bzw. Zuständen. Der Höhenversteller 1 umfasst eine im Querschnitt U- oder C-förmige Profilschiene 2 mit einem Boden 22 und seitlich einseitig vorstehenden, gegenüberliegenden Seitenwänden 11, 12. In den Seitenwänden 11, 12 ist jeweils eine Rastkontur 14, 15 insbesondere in Form von Rastfenstern vorgesehen. Der Höhenversteller 1 umfasst des Weiteren einen in der Profilschiene 2 verschiebbar geführten Schlitten 33, der insbesondere ein Gleitstück 16 und ein Betätigungselement 3 umfasst. Das Gleitstück 16 und das Betätigungselement 3 sind bevorzugt plattenförmig. Die Profilschiene 2 weist ein nicht dargestelltes Befestigungsmittel, wie z. B. eine Schraube, zur Befestigung der Profilschiene 2 an der Fahrzeugstruktur, beispielsweise an der B-Säule, auf.
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Das Gleitstück 16 weist ferner eine oder mehrere Bohrungen 18 zur Befestigung eines Beschlagteils eines Sicherheitsgurtes, beispielsweise eines Gurtumlenkers, auf. Eine insbesondere zwischen der Profilschiene 2 und dem Gleitstück 16 wirkende Komfortfeder 10 übt eine dem Gewicht des Schlittens 33 und des daran befestigten Beschlagteils entgegen gerichtete Kraft auf den Schlitten 33 aus, um eine Verschiebung des Schlittens 33 in die obere Position für den Insassen zu erleichtern.
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Das Gleitstück 16 umfasst eine Verriegelungseinrichtung in Form von zwei Sperrklinken 4, 5 zur beidseitigen Verriegelung des Gleitstücks 16 in Rastkonturen 14, 15 der Seitenwände 11, 12 der Profilschiene 2, wie an späterer Stelle noch genauer erläutert wird.
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Die Komfortfeder 10 ist als Rollfeder ausgebildet und an dem Gleitstück 16 positioniert und mit einem Ende an der Profilschiene 2 gehalten.
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In der 2 ist eine verriegelte Stellung und in der 3 eine entriegelte Stellung dargestellt. Das Gleitstück 16 ist plattenförmig ausgebildet und seitlich jeweils mit Ausnehmungen versehen, in denen die Sperrklinken 4 und 5 angeordnet sind, so dass sich die Sperrklinken 4 und 5 bei einer entsprechenden Bemessung der Dicke der Sperrklinken 4 und 5 mit dem Gleitstück 16 zu einer ebenen Platte ergänzen. An dem Gleitstück 16 ist eine U-förmige Feder 6 mit zwei Federarmen 7 und 8 mittig eingespannt. In der 3 ist diese Feder 6 nicht dargestellt.
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In der in 2 dargestellten verriegelten Stellung greift die Sperrklinke 4 in ein Fenster der Rastkontur 14 ein, so dass das in der Bohrung 18 gehaltene Beschlagteil in Zugrichtung nach unten festgelegt ist. Die Feder 6 liegt mit dem Federarm 7 innenseitig an der Sperrklinke 4 an und drängt dadurch die Sperrklinke 4 nach außen in die Rastkontur 14. Das Betätigungselement 3 ist mit zwei in Richtung der Sperrklinken 4 und 5 vorstehenden und außenseitig an diesen anliegenden Stiften 19 und 20 versehen. Bei einer Betätigung des Betätigungselementes 3 wird dieses gegenüber dem Gleitstück 16 relativ nach unten verschoben, wodurch die Sperrklinke 5 durch das Abgleiten des Stiftes 20 an der Außenseite gegen die Federkraft des Federarmes 7 nach innen verschwenkt wird und dadurch außer Eingriff der Rastkontur 15 gelangt.
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In dieser dadurch eingenommenen, in 3 dargestellten entriegelten Stellung des Höhenverstellers 1 kann der Schlitten 33 insgesamt mit dem Beschlagteil verstellt bzw. verschoben werden. Durch Loslassen des Betätigungselementes 3 wird dieses durch eine nicht dargestellte zwischen dem Gleitstück 16 und dem Betätigungselement 3 wirkende Feder wieder relativ zu dem Gleitstück 16 nach oben in die in der 2 dargestellte Stellung bewegt, wobei die Sperrklinken 4 und 5 durch die nach oben bewegten Stifte 19 und 20 und die Federbelastung wieder nach außen verschwenken und in dem nächsten Fenster der Rastkonturen 14 und 15 verriegeln.
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Erfindungsgemäß weist der Höhenversteller 1 wenigstens ein Blockiermittel 30, 31 auf. In der 1 ist das Blockiermittel 30, 31 als doppelte Führungsnut ausgeführt bzw. umfasst zwei Führungsnuten. In den Führungsnuten ist jeweils ein Teilbereich 32, 34 einer Sperrklinke 4, 5, in diesem Fall jeweils ein Führungszapfen, geführt. Die Teilbereiche 32, 34 sind fest mit den Sperrklinken 4, 5 verbunden, wodurch das Betätigungselement 3 die Stellung der Sperrklinken 4, 5 vorgibt.
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Die Sperrklinken 4, 5 können dadurch nicht ungewollt ihre Stellung ändern und beispielsweise von der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung übergehen. Somit können die Sperrklinken 4, 5 auch bei auftretenden Seitenbeschleunigungen nicht entriegeln, wobei die Sperrklinken 4 und 5 durch die in den Führungsnuten eingreifenden Führungszapfen sogar richtungsunabhängig gegen auftretende Beschleunigungen gesichert sind.
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In den 2 und 3 sind weitere Ausführungsformen des Blockiermittels 30, 31 dargestellt. Diese können alternativ oder zusätzlich zu den Führungsnuten aus der 1 vorgesehen werden.
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In den 2 und 3 sind jeweils zwei Blockierstifte 36, 37 am Betätigungselement 3 vorgesehen.
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Die Blockierstifte 36, 37 verhindern in der in 2 dargestellten Verriegelungsstellung, dass die Sperrklinken 4, 5 sich aus dieser Verriegelungsstellung heraus bewegen können und nach innen schwenken. Die Blockierstifte 36, 37 sind hier zwischen den Sperrklinken 4, 5 und dem Gleitstück 16 angeordnet.
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Die Sperrklinken 4, 5 werden demnach durch ein oder mehrere Blockiermittel 30, 31 in ihrer Position derart fixiert und gehalten, dass etwaige seitliche Beschleunigungskräfte nicht zu einem unerwünschten Entriegeln führen können.
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In der in 3 dargestellten Entriegelungsstellung wird die Bewegung der Sperrklinken 4, 5 nicht beeinträchtigt. Durch ein Verschieben des Betätigungselements 3 nach oben kann die Verriegelungsstellung eingenommen werden und die Sperrklinken 4, 5 auch ohne die U-förmige Feder 6 zu einem Eingriff in die Rastkonturen 14, 15 bewegt werden. Durch ein Verschieben des Betätigungselements 3 in die entgegen gesetzte Richtung nach unten wird die Verriegelungsstellung aufgehoben. Aufgrund der führenden außenliegenden Stifte 19, 20 schwenken die Sperrklinken 4, 5 dabei in die Entriegelungsstellung.
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Die Blockierstifte 36, 37 weisen zu der Verschieberichtung des Betätigungselementes 3 unparallele bzw. schräge Anlageflächen 26, 27 oder Abflachungen auf, welche bei der Bewegung des Betätigungselementes 3 in die in der 3 gezeigte Stellung an korrespondierenden Anlage- oder Kontaktflächen A und B zur Anlage gelangen und die Sperrklinken 4, 5 während der weiteren Bewegung kontinuierlich nach außen verdrängen. Die Kontaktflächen A und B sind so angeordnet und ausgerichtet, dass sie flächig an den Abflachungen der Blockierstifte 36, 37 anliegen, sobald sich die Blockierstifte 36, 37 und das Betätigungselement 3 in der Verriegelungsstellung befinden.