DE102012024296B4 - Stellvorrichtung für einen Stabilisator für Radaufhängungen - Google Patents
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Abstract
Stellvorrichtung für einen Stabilisator für Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen, die in den zumindest zweiteiligen Querstab (12) des Stabilisators (10) integriert ist und zwischen den beiden Stabilisatorabtrieben (12a, 12b) angeordnet ist und durch gegensinnige Verstellung eine Wankstabilisierung des Kraftfahrzeugs ermöglicht, wobei die Stellvorrichtung koaxial zu den Querstäben (12) an den Stabilisatorabtrieben (12a, 12b) einen Elektromotor (22) und ein Stellgetriebe (24) aufweist, die in voneinander räumlich getrennten Gehäusen (22a, 24a) angeordnet und mittels eines, im Vergleich zum Gehäuse (24a) des Stellgetriebes (24) und zum Gehäuse (22a) des Elektromotors (22) im Durchmesser kleineren Rohres (26) miteinander verbunden sind, wobei innerhalb des Rohres (26) eine den Rotor (30) des Elektromotors (22) mit dem Stellgetriebe (24) verbindende Welle (42) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (42) und das Rohr (26) gegenüber den Drehachsen (54) des Elektromotors (22) und des Stellgetriebes (24) durch Zwischenschaltung von beidseitigen Übersetzungstrieben (46) versetzt angeordnet sind.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stellvorrichtung für einen Stabilisator für Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Aufgrund der Elektrifizierung zukünftiger PKW geht der Trend hin zum trockenen Chassis, welcher neben den hydraulischen Wankstabilisierungssystemen die Entwicklung elektromechanischer Varianten fördert.
- Elektromechanische Stabilisatoren werden derzeit noch selten in Serienfahrzeugen angeboten. Einige Zulieferer bieten Lösungen an, bei denen ein Elektromotor koaxial am Torsionsstab des Stabilisators angebracht ist. Am Elektromotor ist aufgrund der hohen notwendigen Stellmomente ein hochuntersetzendes Getriebe angebracht, welches eine hohe Drehzahl des Motors mit geringem Drehmoment in einen relativ kleinen Rotationswinkel mit hohen Momenten wandelt. Für die Untersetzung werden meist mehrstufige Planetengetriebe oder Harmonic-Drive-Getriebe verwendet, welche oft einen relativ großen Durchmesser benötigen. Mit einem geteilten Steller kann dieser Konflikt teilweise entschärft werden.
- Ein solcher geteilter Steller zur Wankstabilisierung der Karosserien von Kraftfahrzeugen ist aus der
EP 1 634 732 A1 bekannt, bei der in räumlich voneinander getrennten, in den Stabilisator integrierten Gehäusen ein Elektromotor und ein hoch übersetzendes Stellgetriebe angeordnet sind, die durch ein dazwischen liegendes, im Durchmesser kleineres Rohr miteinander verbunden sind. Innerhalb des Rohres ist eine den Rotor des Elektromotors mit dem Stellgetriebe verbindende Welle eingesetzt. Zweck dieser Konstruktion ist es unter anderem, den aus Elektromotor und Stellgetriebe gebildeten Aktor zur Wankstabilisierung an gegebene Einbauverhältnisse im Kraftfahrzeug günstig anzupassen. - Derartige elektromechanische Stabilisatoren benötigen aufgrund des Elektromotors und des Getriebes einen großen Bauraum. Dieser Bauraumbedarf steht in heutigen PKW im Konflikt zu aktiven Lenksystemen und anderen Bauteilen wie beispielsweise der Ölwanne verschiedener Motorvarianten. Auch beim geteilten Steller wird durch die koaxiale Anordnung des Stabilisators, die Position relativ zum Lenkgetriebe in einem ziemlich engen Bereich festgelegt.
- Darüber hinaus zeigt die
JP 2005 193 707 A - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Stellvorrichtung der gattungsgemäßen Art vorzuschlagen, die in noch vermehrtem Maße auch bei gedrängten Bauraumverhältnissen in Kraftfahrzeugen konstruktive Freiheitsgrade ermöglicht.
- Die Lösung dieser Aufgabe ist in den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 angeführt. Vorteilhafte und besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die die triebliche Verbindung herstellende Welle und das die Gehäuse verbindende Rohr gegenüber den Drehachsen des Elektromotors und des Stellgetriebes durch Zwischenschaltung von beidseitigen Übersetzungstrieben versetzt angeordnet sind. Damit gelingt es, in Anpassung an bauliche Zwänge den mittleren Bereich des Aktors beliebig zu verschieben und damit vermehrt einen Freigang zum Beispiel für eine oberhalb des Stabilisators verbaute Brennkraftmaschine oder für ein anderes Aggregat des Kraftfahrzeugs zu schaffen. Die Übersetzungstriebe können dabei vorteilhaft so ausgelegt sein, dass sie das Gesamtübersetzungsverhältnis von Elektromotor zu Stellgetriebe-Abtrieb positiv erhöhen, wodurch insgesamt gesehen der getriebetechnische Aufwand nur unwesentlich zunimmt.
- Erfindungsgemäß ist daher der geteilte elektromechanische Stabilisator durch zwei Getriebestufen erweitert (Zahnräder, Riementrieb, ...), so dass die Hohlwelle und das Stabirohr achsparallel zur Stabilagerung liegen können. Dadurch erreicht man analog zum konventionellen Stabilisator eine Art „Kröpfung“ und kann durch das Stabirouting Bauteilen ausweichen. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Motor-Getriebe-Achse mit großem Bauteildurchmesser weiter entfernt von den Aggregaten positioniert werden kann als die Stabihohlwellenachse, die einen geringeren Durchmesser hat. Dadurch kann auch dem Motor einer achsparallelen Lenkung ausgewichen werden.
- Insbesondere können die Drehachse der Welle bzw. die Mittelachse des Rohres in Einbaulage im Kraftfahrzeug nach unten versetzt sein, um vermehrt einen Freigang nach oben, zum Beispiel im Bereich einer Ölwanne der Brennkraftmaschine des Kraftfahrzeugs, bereitzustellen.
- Ferner können in Richtung des Versatzes der Drehachse der Welle bzw. der Mittelachse des Rohres das Gehäuse des Elektromotors und das Gehäuse des Stellgetriebes mit dem kleineren Rohr im Wesentlichen eine durchgehende, gegebenenfalls nach unten abschließende, strömungsdynamisch und fertigungstechnisch günstige Gehäuseebene bilden.
- In einer baulich und konstruktiv einfachen Auslegung können die Übersetzungstriebe durch robuste Stirnradtriebe mit zumindest jeweils einem antreibenden und einem abtreibenden Zahnrad gebildet sein, wobei die Übersetzungstriebe besonders zweckmäßig unmittelbar im Bauraum bzw. Gehäuse des Elektromotors und innerhalb des Stellgetriebes angeordnet sein können.
- Schließlich kann die den Rotor des Elektromotors mit dem Stellgetriebe verbindende Welle beidseitig in dem Rohr drehbar gelagert sein, wobei die Wälzlager bevorzugt jeweils innerhalb der korrespondierenden Zahnräder der Übersetzungstriebe positioniert sind.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im Folgenden anhand der beigefügten, schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
-
1 in skizzenhafter Darstellung eine Draufsicht auf eine Stellvorrichtung für einen Stabilisator für eine Radaufhängung von Kraftfahrzeugen, mit zwei Gehäusen und einem verbindenden Rohr; und -
2 die Stellvorrichtung des Stabilisators nach1 als Blockschaltbild, mit einem Elektromotor, einem Planetengetriebe und einer diese trieblich verbindenden Welle. - Die
1 zeigt einen in der Draufsicht U-förmigen Stabilisator10 , der sich funktionell aus einem Querstab12 und zwei etwa in Fahrzeuglängsrichtung abragenden Stabilisatorarmen14 ,16 zusammensetzt. Der Querstab12 ist beidseitig in Nähe der Stabilisatorarme14 ,16 am Unterboden der Karosserie des Kraftfahrzeugs oder an einem Hilfsrahmen (nicht dargestellt) über Lagerstellen18 drehbar gelagert. Die Stabilisatorarme14 ,16 sind in bekannter Weise an nicht dargestellten Radaufhängungselementen des Kraftfahrzeugs angelenkt. - In den Stabilisator
10 bzw. dessen Querstab12 ist ein Aktor bzw. eine Stellvorrichtung20 (2 ) integriert, die sich aus einem Elektromotor22 , einem Stellgetriebe24 und einem diese verbindenden Rohr26 zusammensetzt. - Dabei weist der Elektromotor
22 ein erstes Gehäuse22a auf, in dem eine Statorwicklung (nicht dargestellt) und ein über Wälzlager28 drehbar gelagerter Rotor30 angeordnet ist. An das Gehäuse22a ist der eine Stabilisatorabtrieb12a des Querstabs12 fest angeschlossen (zum Beispiel an einen Flansch des Gehäuses22a angeschweißt). - Das Stellgetriebe
24 weist ein zweites, räumlich entferntes Gehäuse24a auf und setzt sich aus einem Planetengetriebe mit einem Sonnenrad32 , einem gehäusefesten Hohlrad34 und einem mehrere Planetenräder36 tragenden Steg38 zusammen. Der Steg38 ist über zumindest ein Wälzlager40 in dem Gehäuse24a drehbar gelagert und mit dem zweiten Stabilisatorabtrieb12b des Querstabs12 trieblich fest verbunden. - Die beiden Gehäuse
22a ,24a (vergleiche1 ) sind räumlich voneinander entfernt und aus der senkrechten Fahrzeugmittellängsebene44 jeweils nach außen versetzt angeordnet und mittels des als Torsionsfeder ausgeführten, im Durchmesser wesentlich kleiner ausgeführten Rohres26 fest miteinander verbunden. - Die Länge des Rohres
26 beträgt bevorzugt ca. 2/3 der Gesamtlänge des Querstabs12 , die sich aus dem mittleren Rohr26 und den Stabilisatorabtrieben12a ,12b zusammensetzt. Die Lagerstellen18 für den Querstab12 liegen wie ersichtlich ist jeweils zwischen den Gehäusen22a ,24a und den Stabilisatorarmen14 ,16 . - Die triebliche Verbindung (
2 ) zwischen dem Rotor30 des Elektromotors22 und dem Stellgetriebe24 erfolgt mittels einer innerhalb des Rohres26 verlaufenden Welle42 , die über einen ersten Übersetzungstrieb46 von dem Rotor30 angetrieben ist und die an ihrem anderen Ende über einen zweiten Übersetzungstrieb46 das Sonnenrad32 des Stellgetriebes24 antreibt. - Die beiden Übersetzungstriebe
46 sind als Stirnradtriebe mit jeweils zwei Zahnrädern48 ,50 ausgeführt, wobei das antreibende bzw. abtreibende Zahnrad48 auf der Antriebswelle30a des Rotors30 bzw. auf der das Sonnenrad32 tragenden, koaxial ausgerichteten Welle52 befestigt ist. Deren Drehachse54 ist einheitlich mit der Drehachse der Stabilisatorabtriebe12a ,12b . - Die korrespondierenden Zahnräder
50 der Übersetzungstriebe46 sind auf der nach unten (mit Bezug zur Einbaulage im Kraftfahrzeug) versetzten Welle42 mit einer Drehachse56 versetzt angeordnet. Die Drehachse56 fällt dabei mit der Mittelachse des ebenfalls nach unten versetzten Rohres26 zusammen. - Die Welle
42 ist ferner beidseitig innerhalb der stirnseitig angeordneten Zahnräder50 über Wälzlager58 im Rohr26 gelagert, während die Übersetzungstriebe46 wie aus2 ersichtlich ist innerhalb des Gehäuses22a des Elektromotors22 bzw. innerhalb des Gehäuses24a des Stellgetriebes24 positioniert sind. - Durch den Versatz des Rohres
26 und der Welle42 entsprechend dem Versatz zwischen den Drehachsen54 ,56 ist oberhalb des Rohres26 zusätzlicher Freiraum für die Anordnung von Aggregaten des Kraftfahrzeugs geschaffen. - Der Versatz kann ferner wie in
2 vereinfacht dargestellt ist so ausgeführt sein, dass nach unten eine im Wesentlichen einheitliche Gehäuseebene der Stellvorrichtung10 bzw. von Elektromotor22 , verbindendes Rohr26 und Stellgetriebe24 gegeben ist. - Im regulären Fahrbetrieb wirkt der Stabilisator
10 bzw. der Querstab12 mit den äußeren Abtriebsabschnitten12a ,12b und dem mittleren, als Torsionsfeder ausgeführtem Rohr26 in üblicher Weise, wobei bei Federbewegungen der Radaufhängung über die Stabilisatorarme14 ,16 der Querstab12 mit den Abschnitten12a ,12b und dem Rohr26 mit definierter Federrate tordiert wird. Dies gilt nur bei einer Motordrehzahl von 0, jedoch bei aktivem Motormoment. - Im Falle einer Wankstabilisierung wird der Elektromotor
22 über ein entsprechendes, elektronisches Fahrstabilitätsprogramm angesteuert und übt in der einen oder anderen Drehrichtung ein überlagertes Stellmoment über den Rotor30 , die Welle42 und das Stellgetriebe24 auf die Stabilisatorabtriebe12a ,12b aus, welches die Wankstabilisierung ermöglicht. - Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann in für den Fachmann geläufiger Weise modifiziert sein. Zum Beispiel kann anstelle des beschriebenen Planetengetriebes auch ein anderes, hoch übersetzendes Stellgetriebe
24 vorgesehen sein. Ferner können die Übersetzungstriebe46 gegebenenfalls auch als Kegeltriebe, Kettentriebe oder dergl. ausgeführt sein. Neben den beschriebenen Lagerstellen können gegebenenfalls weitere, im Blockschaltbild gemäß2 nicht dargestellte Lagerungen erforderlich bzw. zweckmäßig sein.
Claims (6)
- Stellvorrichtung für einen Stabilisator für Radaufhängungen von Kraftfahrzeugen, die in den zumindest zweiteiligen Querstab (12) des Stabilisators (10) integriert ist und zwischen den beiden Stabilisatorabtrieben (12a, 12b) angeordnet ist und durch gegensinnige Verstellung eine Wankstabilisierung des Kraftfahrzeugs ermöglicht, wobei die Stellvorrichtung koaxial zu den Querstäben (12) an den Stabilisatorabtrieben (12a, 12b) einen Elektromotor (22) und ein Stellgetriebe (24) aufweist, die in voneinander räumlich getrennten Gehäusen (22a, 24a) angeordnet und mittels eines, im Vergleich zum Gehäuse (24a) des Stellgetriebes (24) und zum Gehäuse (22a) des Elektromotors (22) im Durchmesser kleineren Rohres (26) miteinander verbunden sind, wobei innerhalb des Rohres (26) eine den Rotor (30) des Elektromotors (22) mit dem Stellgetriebe (24) verbindende Welle (42) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (42) und das Rohr (26) gegenüber den Drehachsen (54) des Elektromotors (22) und des Stellgetriebes (24) durch Zwischenschaltung von beidseitigen Übersetzungstrieben (46) versetzt angeordnet sind.
- Stellvorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (56) der Welle (42) und die Mittelachse (56) des Rohres (26) in Einbaulage im Kraftfahrzeug nach unten oder nach oben versetzt sind. - Stellvorrichtung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass in Richtung des Versatzes der Drehachse (56) der Welle (42) und der Mittelachse des Rohres (26) das Gehäuse (22a) des Elektromotors (22) und das Gehäuse (24a) des Stellgetriebes (24) mit dem kleineren Rohr (26) eine durchgehende Gehäuseebene bilden indem die beiden Gehäuse (22a, 24a) und das Rohr (26) an der Gehäuseebene stufenfrei ineinander übergehen. - Stellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übersetzungstriebe (46) durch Stirnradtriebe mit zumindest jeweils einem antreibenden und einem abtreibende Zahnrad (48, 50) gebildet sind.
- Stellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übersetzungstriebe (46) im Bauraum innerhalb des Gehäuses (22a) des Elektromotors (22) und innerhalb des Gehäuses (24a) des Stellgetriebes (24) angeordnet sind.
- Stellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die den Rotor (30) des Elektromotors (22) mit dem Stellgetriebe (24) verbindende Welle (42) beidseitig in dem Rohr (26) drehbar gelagert ist, wobei die Wälzlager (58) auf der Welle (42) zwischen den korrespondierenden Zahnrädern (50) der Übersetzungstriebe (46) positioniert sind.
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