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Die Erfindung betrifft ein Schiebedach eines Fahrzeugs mit einem Deckel, der mittels einer vorderen Lagereinrichtung und einer hinteren Lagereinrichtung am Fahrzeugdach an Längsführungen bewegbar gelagert und beim Freigeben einer Dachöffnung mit angehobenem Hinterrand über eine angrenzende Dachfläche bewegbar ist, wobei ein Ausstellhebel der hinteren Lagereinrichtung einerseits am Deckel schwenkbar angelenkt ist und andererseits an einer hinteren Führungsschiene schwenkbar angelenkt und längs der hinteren Führungsschiene verschiebbar gelagert ist.
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Aus der
WO 2011/003617 A1 ist ein gattungsgemäßes außengeführtes Schiebedach (ASD) bekannt geworden, bei dem ein Ausstellhebel der hinteren Lagereinrichtung über zwei Gleiter an einer hinteren Führungsschiene verschiebbar geführt ist, die in Längsrichtung entlang der hinteren Führungsschiene voneinander beabstandet sind und die entsprechend dem Verlauf der hinteren Führungsschiene den Ausstellhebel längs verlagern und auch in seiner Schwenkstellung verstellen. Die hintere Führungsschiene enthält einen nach unten geneigten Vorderabschnitt, in dem der vordere Gleiter des Ausstellhebels bei geschlossenem Deckel in einer unteren Stellung angeordnet ist, während der hintere Gleiter in dem sich anschließenden höher angeordneten Horizontalabschnitt der hinteren Führungsschiene aufgenommen ist und die beiden Gleiter in dieser Stellung den Ausstellhebel in seiner um den hinteren Gleiter herabgeschwenkten Ausgangsstellung bei geschlossenem Deckel halten. Um den Deckel an seinem Hinterrand in eine Lüftungsstellung auszustellen, wird der Ausstellhebel über einen Antriebsschlitten entlang der Führungsschiene bewegt, wobei der vordere Gleiter in dem geneigt ansteigenden Vorderabschnitt der Führungsschiene bis zum Horizontalabschnitt angehoben wird und hierbei den Ausstellhebel in seine ausgeschwenkte Stützstellung bei in Lüftungsstellung ausgestelltem Deckel verstellt. Die hintere Führungsschiene benötigt somit für eine solche Bewegungssteuerung des Ausstellhebels den aus ihrer Längserstreckung nach unten deutlich abstehenden Vorderabschnitt, wodurch die hintere Führungsschiene eine aufwändigere Herstellung erfordert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Schiebedach zu schaffen, das im Hinblick auf einen einfachen Aufbau der Lagereinrichtung des Deckels verbessert ist.
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Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Schiebedach erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Ausstellhebel beim Ausschwenken des Deckels in seine Lüftungsstellung an der hinteren Führungsschiene ortsfest gehalten ist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist somit der Ausstellhebel an seinem der Deckelanlenkung gegenüberliegenden Ende an einer Verschiebebewegung entlang der hinteren Führungsschiene gehindert. Der Ausstellhebel verschwenkt somit beim Ausstellen des Deckels um seine Lagerung an der hinteren Führungsschiene ohne translatorische Bewegung. Die Lagerung des Ausstellhebels an der hinteren Führungsschiene beschränkt sich somit auf dieses eine Lager, das z. B. einen an der hinteren Führungsschiene verschiebbaren Gleiter oder Schlitten mit einem zugeordneten Schwenklager aufweisen kann. Die hintere Führungsschiene erfordert somit an ihrem Vorderende keinen abgewinkelten Steuerabschnitt und ist somit als lineares oder im wesentlichen lineares Schienenbauteil mit nur geringem Bauraumbedarf senkrecht zu ihrer Längserstreckung bzw. in Z- oder Höhenrichtung herstellbar. Durch die ortsfeste Festlegung, d. h. die translatorische Festlegung der Lagerung des Ausstellhebels an der hinteren Führungsschiene bei zugelassener Rotation, wird der Deckel beim Ausschwenken entsprechend dem Bewegungsweg der deckelseitigen Anlenkung des Ausstellhebels nur geringfügig in Längsrichtung bewegt, so dass auch der Vorderrand des Deckels im wesentlichen seine Position beibehält und ein größerer sich vorderseitig öffnender Spalt zur vorderen Dachfläche im wesentlichen vermieden werden kann.
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Das Verschwenken des Ausstellhebels und seine lösbare Festlegung an der hinteren Führungsschiene wie auch seine translatorische Verlagerung kann durch eine Antriebs- und Steuereinrichtung erfolgen, die ummittelbar oder mittelbar mit dem Ausstellhebel verbindbar oder verbunden ist. Eine solche Antriebs- und Steuereinrichtung enthält beispielsweise einen an der hinteren Führungsschiene verschiebbar gelagerten Antriebsschlitten, von dem der Ausstellhebel verschwenkbar und längs der hinteren Führungsschiene verstellbar ist.
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Für die translatorische Festlegung des Ausstellhebels an der hinteren Führungsschiene ist beispielsweise eine Blockiereinrichtung vorgesehen, die an der hinteren Führungsschiene lösbar festlegbar ist und die insbesondere einen Steuerhebel oder dergleichen aufweist, über den die lösbare Festlegung erfolgt. Der Ausstellhebel bildet mit der Blockiereinrichtung bzw. dem Steuerhebel eine kompakte Bau- oder Funktionseinheit, ist aber selbst nicht unmittelbar an der Führungsschiene festlegbar.
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Zweckmäßigerweise enthält der Antriebsschlitten eine Schwenkverstelleinrichtung für den Ausstellhebel und eine Koppel- und Steuereinrichtung zum lösbaren Koppeln des Antriebsschlittens mit dem Ausstellhebel, die auch die Funktion der Blockiereinrichtung zum lösbaren Festlegen des Ausstellhebels an der hinteren Führungsbahn übernehmen kann.
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In bevorzugter Gestaltung weist der Ausstellhebel zumindest eine Steuerkulisse oder Steuerführung auf, an der ein Steuereingriffsteil oder Steuerbolzen des Antriebsschlittens in Steuereingriff ist. Der Antriebsschlitten kann somit mit sehr geringer Bauhöhe gebildet werden, da er eine größere Bauhöhe erfordernde Steuerführungen oder Steuerkulissen nicht aufweist. Hingegen eignet sich der längliche und insbesondere schlanke Ausstellhebel bestens zur Anordnung der Steuerkulisse oder Steuerführung. Als Ausstellhebel wird grundsätzlich ein solches insbesondere schlankes Bauteil bezeichnet, das derart geformt ist, dass es zumindest eine Steuerkulisse oder Steuerführung aufnehmen kann.
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Grundsätzlich ist eine Steuereinheit, die aus einer Steuerführung oder Steuerkulisse und einem zugeordneten Steuereingriffsteil oder Steuerbolzen besteht, ausreichend, um den Ausstellhebel zu verschwenken und insbesondere in seiner ausgeschwenkten Stellung zu halten, in der er den Deckel in seiner Lüftungsstellung hält und abstützt. Jedoch kann der Ausstellhebel auch eine zweite oder weitere Steuerführung oder Steuerkulisse aufweisen, in der ein zugeordnetes Steuereingriffsteil oder Steuerbolzen des Antriebsschlittens insbesondere nur in Ausschwenkstellung des Ausstellhebels im Eingriff ist und eine zweite oder weitere Abstützung insbesondere bei ausgestelltem Deckel bietet. Die Stützkraft verteilt sich dann auf die mehreren Steuereinheiten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Ausstellhebel und die Blockiereinrichtung bzw. der Steuerhebel an einem an der hinteren Führungsschiene verschiebbar gelagerten Gleiter oder Lagerschlitten insbesondere in koaxialen Schwenkachsen schwenkbar angelenkt sind. Die Anordnung mit koaxialen Schwenkachsen ist besonders kompakt, jedoch können auch in Längsrichtung der hinteren Führung voneinander beabstandete Schwenklager oder Schwenkachsen vorgesehen sein.
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Zweckmäßigerweise nimmt somit die Blockiereinrichtung bzw. der Steuerhebel in Schließstellung und in ausgeschwenkter Lüftungsstellung des Deckels wie auch in Zwischenstellungen eine an der hinteren Führungsschiene ortsfeste Riegelstellung ein. Zum Längsverstellen des ausgestellten Deckels bzw. des ausgeschwenkten Ausstellhebels wird die Riegelstellung aufgehoben.
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Die Blockiereinrichtung bzw. der Steuerhebel kann einen Riegel aufweisen, der an einem an der hinteren Führungsschiene verlaufenden Steuerkanal verschiebbar geführt ist und zur Längsfestlegung der Blockiereinrichtung bzw. des Steuerhebels in einem Riegelabschnitt am Vorderende des Steuerkanals aufgenommen ist. Als Riegel wird ein insbesondere in einem Formschlusseingriff festlegbares Element bezeichnet. Ein Riegeleingriff erfolgt insbesondere durch Schwenken des Steuerhebels.
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Somit kann der Antriebsschlitten bei seiner Längsverstellung an der hinteren Führungsschiene den Ausstellhebel zwischen einer Ruhestellung bei geschlossenem Deckel und einer Ausschwenkstellung bei in Lüftungsstellung verschwenktem Deckel verschwenken, wobei er den Steuerhebel in einer Riegelstellung in Längsfestlegung an der hinteren Führungsschiene hält, und zweckmäßigerweise ist der Antriebsschlitten beim Längsverstellen des ausgeschwenkten Ausstellhebels entlang der hinteren Führungsschiene mit diesem zur gemeinsamen Bewegung gekoppelt.
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Gemäß einer bevorzugten Gestaltung enthält der Antriebsschlitten eine Steuerkulisse, an der ein Steuerbolzen des Steuerhebels geführt ist, wobei der Steuerbolzen an der Steuerkulisse über eine Verschiebestrecke derart gehalten ist, dass der Steuerhebel in seiner Riegelstellung angeordnet ist, und in einem Endabschnitt derart führt ist, dass der Steuerhebel aus seiner Verriegelung gelöst und für eine gemeinsame Längsverschiebung mit dem Antriebsschlitten gekoppelt ist. Hierdurch wird eine einfache An- und Abkopplung erzielt.
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Damit ist der Antriebsschlitten relativ zur Schwenkachse des Ausstellhebels längsverstellbar, wobei er mittels einer Schwenkverstelleinrichtung den Ausstellhebel verschwenkt und eine Koppeleinrichtung zum lösbaren Koppeln des Antriebsschlittens mit dem Ausstellhebel für dessen translatorische Verlagerung aufweist.
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In einem einfachen Bewegungsablauf verstellt der Antriebsschlitten auf einem ersten Längsverstellweg entlang der hinteren Führungsbahn in Relativbewegung zum Ausstellhebel diesen zwischen seiner Ruhestellung und seiner Ausschwenkstellung und auf einem zweiten Längsverstellweg bewegt er in Ankopplung an den ausgeschwenkten Ausstellhebel diesen und damit den Deckel aus der Lüftungsstellung über eine angrenzende Dachfläche.
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Des weiteren ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass der Deckel beim Ausschwenken in seine Lüftungsstellung um eine deckelfeste vordere Deckelschwenkachse eines an einer vorderen Längsführung verschiebbar geführten Gleiters der vorderen Lagereinrichtung verschwenkt und die vordere Deckelschwenkachse dabei entlang eines ansteigenden Abschnitts der vorderen Längsführung zurückgezogen und angehoben wird, und dass die vordere Deckelschwenkachse derart bezüglich der Deckelvorderkante angeordnet ist, dass beim Ausschwenken des Deckels die Deckelvorderkante in der Nähe ihrer Ruhestellung verbleibt. Damit wird eine möglichst geringe Bewegung des Deckelvorderrands bei seinem Ausstellen erzielt.
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Die Lagerung eignet sich auch für andere bewegbare Karosseriebauteile, die an seitlichen Rahmenschenkeln einer Rahmenanordnung mittels sich gegenüberliegender vorderer Lagereinrichtungen und hinterer Lagereinrichtungen einer Verstellmechanik bewegbar gelagert sind und bei denen ein Antriebsschlitten der hinteren Lagereinrichtung an einer Längsführung am Rahmenschenkel längs verfahrbar ist.
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Die Verstellmechanik bzw. die vordere und die hinter Lagereinrichtung kann jeweils an den beiden Außenrändern eines Karosseriebauteils bzw. des Deckels beidseits der Dachöffnung vorgesehen sein, jedoch kann grundsätzlich auch nur eine zentrale Verstellmechanik zum Verstellen des Karosseriebauteils bzw. des Deckels vorgesehen sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Schiebedaches unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 in einer perspektivischen Draufsicht ein Fahrzeug mit einem öffnungsfähigen Fahrzeugdach in Gestalt eines Schiebe-Hebe-Daches mit einem in einer Dachöffnung in Schließstellung angeordneten Deckel;
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2 in einer Längsschnittansicht das Schiebe-Hebe-Dach mit dem in Schließstellung in der Dachöffnung angeordneten Deckel;
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3 in einer Längsschnittansicht gemäß 2 das Schiebe-Hebedach mit dem in seine Lüftungsstellung ausgestellten Deckel;
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4 in einer Längsschnittansicht gemäß 2 das Schiebe-Hebedach mit dem auch an seinem Vorderrand angehobenen Deckel;
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5 in einer Längsschnittansicht gemäß 2 das Schiebe-Hebedach mit dem von der Dachöffnung über eine rückseitig angrenzende Dachfläche verlagerten Deckel;
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6 in einer Längsschnittansicht gemäß 2 in vergrößerter Darstellung das Schiebe-Hebedach im Bereich einer vorderen Lagereinrichtung des Deckels in seiner Stellung gemäß 2;
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7 in einer Längsschnittansicht gemäß 2 in vergrößerter Darstellung das Schiebe-Hebedach im Bereich einer hinteren Lagereinrichtung des Deckels in seiner Stellung gemäß 2;
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8 in einer Längsschnittansicht gemäß 3 in vergrößerter Darstellung das Schiebe-Hebedach im Bereich der vorderen Lagereinrichtung des Deckels in seiner Stellung gemäß 3;
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9 in einer Längsschnittansicht gemäß 3 in vergrößerter Darstellung das Schiebe-Hebedach im Bereich der hinteren Lagereinrichtung des Deckels in seiner Stellung gemäß 3;
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10 in einer Längsschnittansicht gemäß 4 in vergrößerter Darstellung das Schiebe-Hebedach im Bereich der vorderen Lagereinrichtung des Deckels in seiner Stellung gemäß 4;
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11 in einer Längsschnittansicht gemäß 4 in vergrößerter Darstellung das Schiebe-Hebedach im Bereich der hinteren Lagereinrichtung des Deckels in seiner Stellung gemäß 4;
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12 in einer Längsschnittansicht gemäß 5 in vergrößerter Darstellung das Schiebe-Hebedach im Bereich der vorderen Lagereinrichtung des Deckels in seiner Stellung gemäß 5; und
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13 in einer Längsschnittansicht gemäß 5 in vergrößerter Darstellung das Schiebe-Hebedach im Bereich der hinteren Lagereinrichtung des Deckels in seiner Stellung gemäß 5.
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Ein Fahrzeug 1 wie z. B. ein Personenkraftwagen weist ein Fahrzeugdach 2 mit einer Dachöffnung 3 auf, die von einem Deckel 4 eines außen geführten Schiebe-Hebe-Daches 5 (ASD) wahlweise verschließbar oder zumindest teilweise freilegbar ist. Der Deckel 4 ist hierfür mittels einer Lager- und Verstellmechanik verstellbar zwischen einer Schließstellung, in der er in der Dachöffnung 3 bündig zur Dachhaut oder Dachfläche 6 oder einem angrenzenden Dachbauteil angeordnet ist (1, 2, 6 und 7), einer Lüftungsstellung, in der er an seinem Hinterrand 7 angehoben ist (siehe 3 und 9), und einer Offenstellung (siehe 5 und 13), in der er an seinem Hinterrand 7 angehoben ist und zumindest teilweise nach hinten über die angrenzende Dachfläche 6 bzw. ein angrenzendes Dachbauteil verlagert ist. Der Deckel 4 stellt allgemein ein Beispiel eines verstellbaren Karosseriebauteils dar, dass mittels einer nachfolgend beschriebenen Lager- und Verstelleinrichtung verstellbar ist.
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Das in 1 eingezeichnete dreidimensionale Fahrzeug-Koordinatensystem stellt die in der Beschreibung verwendeten Achsen- und Richtungsbezeichnungen wie z. B. „vorne” und „hinten”, „rechts” und „links” und „oben” und „unten” dar.
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Das Schiebe-Hebe-Dach 5 ist als Baueinheit mit einer Rahmenanordnung gebildet, die beidseits der Dachöffnung 3 jeweils als Rahmenlängsteil einen Rahmenschenkel 8 sowie ein vorderes Rahmenquerteil 9 zur Verbindung der beiden Rahmenschenkel 8 aufweist. Weitere Rahmenteile können bedarfsweise vorgesehen sein, z. B. zur Verstärkung oder Aussteifung der Rahmenanordnung. Das Schiebe-Hebe-Dach 5 ist mit seiner Rahmenanordnung am Fahrzeugdach 2 bzw. einer Dach- oder Karosseriestruktur in üblicher Weise fest angebracht.
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Der Deckel 4, z. B. ein Glasdeckel, ist im Bereich seines Vorderrandes 10 beidseits jeweils mittels einer vorderen Lagereinrichtung 11 an einer vorderen Längsführung 12 verschiebbar gelagert, die am Rahmenschenkel 8 angeordnet und z. B. als sich einwärts zur Deckel- oder Dachmitte oder dem gegenüberliegenden rechtsseitigen Rahmenschenkel hin öffnende z. B. nutförmige Kulisse oder Gleitbahn gebildet ist. Die vordere Lagereinrichtung 11 weist einen Gleiter 13 auf, der an einem an der Deckelunterseite 14 nach unten ragenden Tragarm 15 angebracht und insbesondere um eine Schwenkachse 16 schwenkbar gelagert ist und an der Längsführung 12 verschiebbar aufgenommen ist.
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Weiterhin ist der Deckel 4 im Bereich seines Hinterrandes 7 beidseits mittels einer jeweiligen hinteren Lagereinrichtung 17 an einer hinteren Führungsschiene 18 verschiebbar gelagert, die am Rahmenschenkel 8 angeordnet oder daran gebildet ist oder die vom Rahmenschenkel 8 selbst gebildet ist. Die beiden Rahmenschenkel 8 wie auch die vordere Längsführung 12 und die hintere Führungsschiene 18 erstrecken sich am Fahrzeugdach 2 beidseits der Dachöffnung 3 in Dachlängsrichtung entlang der Seitenränder 19 der Dachöffnung 3 und insbesondere die hintere Führungsschiene 18 in deren Verlängerung nach hinten unter die Dachfläche 6 oder ein anderes angrenzendes Dachteil, wobei in der Dachfläche 6 hinter der Dachöffnung 3 und über dem dortigen Rahmenschenkel 8 ein Schlitz 20 (in 1 schematisch durch eine Linie dargestellt) vorgesehen ist, in dem sich ein Ausstellhebel 21 der hinteren Lagereinrichtung 17 des Deckels des außengeführten Schiebe-Hebe-Daches 4 bewegen kann.
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Der Ausstellhebel 21 der hinteren Lagereinrichtung 17 ist einerseits an seinem Vorderende mittels eines am Deckel 4, z. B. an einem unterseitigen Trägerteil oder Deckelrahmen 22, fest angebrachten vorderen Schwenklagers 23 angelenkt und andererseits an seinem Hinterende mittels eines hinteren Schwenklagers 24 an einem an der hinteren Führungsschiene 18 verschiebbar gelagerten Lagerschlitten 25 oder dergleichen angelenkt. Der Ausstellhebel 21 ist in seiner Schwenkstellung mittels einer Ausstelleinrichtung um sein hinteres Schwenklager 24 verstellbar, die eine vordere Steuerkulisse 26 und eine hintere Steuerkulisse 27 an dem Ausstellhebel 21 und einen vorderen Steuerbolzen 28 und einen hinteren Steuerbolzen 29 für einen Steuereingriff an der vorderen Steuerkulisse 26 bzw. der hinteren Steuerkulisse 27 aufweist.
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Die beiden Steuerbolzen 28 und 29 sind an einem Antriebsschlitten 30 angeordnet, der an der hinteren Führungsschiene 18 verschiebbar gelagert und über ein übliches Antriebskabel (nicht dargestellt) mit einem Antriebsmotor (nicht dargestellt) verbunden ist. Der Antriebsmotor kann z. B. am vorderen Rahmenquerteil 9 oder auch an einem hinteren Rahmenquerteil oder am Fahrzeugdach oder einem anderen dachseitigen Bauteil gelagert sein.
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Der Antriebsschlitten 30 erstreckt sich von seinem Vorderabschnitt 31, an dem die beiden Steuerbolzen 28 und 29 in Längsrichtung voneinander beabstandet sind, entlang der hinteren Führungsschiene 18 und über den Lagerschlitten 25 hinaus nach hinten und endet in einem Hinterabschnitt 32, der eine Steuerkulisse 33 aufweist.
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Ein Steuerhebel 34 ist an seinem Vorderende mittels eines Schwenklagers 35 an dem Lagerschlitten 25 insbesondere koaxial zu dem hinteren Schwenklager 24 des Ausstellhebels 21 angelenkt und erstreckt sich im wesentlichen parallel zur hinteren Führungsschiene 18 und dem Antriebsschlitten 30 nach hinten. Der Steuerhebel 34 enthält an seinem Hinterende einen Steuerbolzen 36 und einen Riegelgleiter 37. Der Steuerbolzen 36 ist in der Steuerkulisse 33 des Antriebsschlittens 30 verschiebbar aufgenommen. Der Riegelgleiter 37 ist in einem Steuerkanal 38 verschiebbar aufgenommen, der sich entlang der hinteren Führungsschiene 18 und parallel zu dieser erstreckt und an seinem Vorderende einen sich nach unten erstreckenden Riegelabschnitt 39 aufweist, in den sich der Riegelgleiter 37 des Steuerhebels 34 bei gleichzeitigem Verschwenken des Steuerhebels 34 absenken kann, so dass der Steuerhebel 34 an einer Längsbewegung entlang der hinteren Führungsschiene 18 gehindert ist.
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Der Antriebsschlitten 30 ist relativ zu dem Ausstellhebel 21, dem Lagerschlitten 25 und dem Steuerhebel 34 verschiebbar, wobei die Länge der Steuerkulisse 33 am Antriebsschlitten 30 den maximalen relativen Verschiebeweg bestimmt. Die Steuerkulisse 33 des Antriebsschlittens 30 weist an ihrem Vorderende einen aufwärts gerichteten Rastabschnitt 40 auf, in dem der Steuerbolzen 36 nach oben geführt ist, während er gleichzeitig den Steuerhebel 34 nach oben verschwenkt. Der Steuerhebel 34 ist in dieser Stellung aus dem Riegelabschnitt 39 angehoben und damit aus der Längsfestlegung an der hinteren Führungsschiene 18 gelöst, ist aber nun über den Rastabschnitt 40 an den Antriebsschlitten 30 zur gemeinsamen Längsbewegung angekoppelt.
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Bei geschlossenem Dach (1, 2, 6 und 7) ist der Deckel 4 in seiner Schließstellung in der Dachöffnung 3 angeordnet. Der Antriebsschlitten 30 ist in seiner vorderen Ausgangsstellung, in der sein hinterer Steuerbolzen 29 am Vorderende der hinteren Steuerkulisse 27 angeordnet ist und in dieser Stellung den Ausstellhebel 21 in der herabgeschwenkten Stellung hält. Die hintere Steuerkulisse 27 weist einen Kurvenverlauf in etwa zwischen dem vorderen Schwenklager 23 und dem hinteren Schwenklager 24 des Ausstellhebels 21 auf. Der vordere Steuerbolzen 28 ist außer Eingriff mit der vorderen Steuerkulisse 26, die in der Nähe des vorderen Schwenklagers 23 des Ausstellhebels 21 im wesentlichen gekrümmt entlang der Außenkontur des Ausstellhebels 21 verläuft und eine vorderseitige Öffnung 41 zum Ein- und Austreten des vorderen Steuerbolzens 28 aufweist.
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Der Antriebsschlitten 30 nimmt eine solche Relativstellung gegenüber dem Steuerhebel 34 ein, dass sich der Steuerbolzen 36 des Steuerhebels 34 am Hinterende der Steuerkulisse 33 des Antriebsschlittens 30 befindet und den Steuerhebel 34 in einer unteren Schwenkstellung hält, in der der Steuergleiter 37 in dem Riegelabschnitt 39 aufgenommen ist. Der Steuerhebel 34 wie auch der mit diesem als Einheit gekoppelte Ausstellhebel 21 ist an einer Längsbewegung entlang der hinteren Führungsschiene 18 gehindert.
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Der Gleiter 13 der vorderen Lagereinrichtung 11 befindet sich in einer vorderen unteren Stellung in einem S-förmig abgesenkten Vorderabschnitt 42 der Längsführung 12 (6).
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Um den Deckel 4 in seine Lüftungsstellung auszustellen (Bewegung von 2 nach 3 bzw. von 7 nach 9), wird der Antriebsschlitten 30 an der hinteren Führungsschiene 18 nach hinten bewegt. Da der Ausstellhebel 21 an seinem hinteren Schwenklager 24 über den Steuerhebel 34 in Verschieberichtung festgehalten ist, bewegt sich der Antriebsschlitten 30 relativ zu dem Ausstellhebel 21. Dabei gleitet der hintere Steuerbolzen 29 zunächst in einem zum hinteren Schwenklager 24 in etwa radial verlaufenden Vorderabschnitt 43 der hinteren Steuerkulisse 27 und dann in einem sich anschließenden abwärts geneigten Mittelabschnitt 44, so dass er den Ausstellhebel 21 zunächst geringfügig aufwärts schwenkt. Der vordere Steuerbolzen 28 tritt über die entsprechend positionierte Öffnung 41 in die vordere Steuerkulisse 26 des Ausstellhebels 21 ein und bewegt sich darin während seiner linear geführten Bewegung nach hinten. Die beiden Steuerkulissen 26 und 27 sind in ihrem Verlauf derart aufeinander abgestimmt, dass die beiden Steuerbolzen 28 und 29 bei der Bewegung in ihrer jeweiligen Steuerkulisse 26 bzw. 27 gemeinsam und synchron den Ausstellhebel 21 um sein hinteres Schwenklager 24 aufwärts schwenken, wodurch der Deckel 4 an seinem Hinterrand 7 angehoben wird.
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In der Lüftungsstellung des Deckels 4 bei voll ausgeschwenktem Ausstellhebel 21 (siehe 3 und 9) ist der Antriebsschlitten 30 in einer solchen Stellung relativ zum Steuerhebel 34 angeordnet, dass sich der Steuerbolzen 36 des Steuerhebels 34 am Vorderende des linearen Abschnitts der Steuerkulisse 33 des Antriebsschlittens 30 befindet und den Steuerhebel 34 noch in einer unteren Schwenkstellung hält, so dass der Steuergleiter 37 weiterhin in dem Riegelabschnitt 39 aufgenommen ist und der Steuerhebel 34 wie auch der mit diesem als Einheit gekoppelte Ausstellhebel 21 an einer Längsbewegung entlang der hinteren Führungsschiene 18 gehindert ist.
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Der Gleiter 13 der vorderen Lagereinrichtung 11 des Deckels 4 hat sich in einem ansteigenden Bahnabschnitt 44 des S-förmigen Kurvenverlaufs der Längsführung 12 nach hinten und dabei geringfügig aufwärts bewegt, wodurch der Absenkbewegung des Deckelvorderrandes 10 des an seinem Hinterrand 7 um den Gleiter 13 ausschwenkenden Deckels 4 entgegen gewirkt wird.
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Um den Deckel 4 in dieser in 3 dargestellten ausgestellten Lüftungsstellung nach hinten über die angrenzende Dachfläche 6 zu bewegen, wird der Antriebsschlitten 30 in weiter nach hinten bewegt. Dabei wird anfänglich der Steuerbolzen 36 des Steuerhebels 34 in den schräg nach oben gerichteten vorderen Rastabschnitt 40 geführt (Bewegung aus der Stellung der 9 in Richtung der Stellung der 11), wodurch der Steuerhebel 34 nach oben geschwenkt wird und der Riegelgleiter 37 aus dem Riegelabschnitt 39 angehoben und in den horizontalen Abschnitt des hinteren Steuerkanals 38 gebracht wird. Somit ist die Verriegelung des Steuerhebels 34 und damit des Ausstellhebels 21 gegen Verschieben in Längsrichtung aufgehoben und der Antriebsschlitten 30 ist zur gemeinsamen Bewegung an den Steuerhebel 34 und den damit gekoppelten Ausstellhebel 21 über den Steuerbolzen 36 im vorderen Rastabschnitt 40 angekoppelt. Der angetriebene Antriebsschlitten 30 kann nun die Einheit aus ausgeschwenktem Ausstellhebel 21 und in die Koppelstellung hochgeschwenktem Steuerhebel 34 bis in die Endstellung nach hinten bewegen, in der der Deckel 4 weitgehend über der hinteren Dachfläche 6 angeordnet ist die Dachöffnung 3 freigibt (siehe 5 und 13).
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Der Gleiter 13 der vorderen Lagereinrichtung 11 wird bei dieser Bewegung des Deckels 4 in dem S-förmig ansteigenden Kurvenabschnitt der Längsführung 12 angehoben und in den oberen Abschnitt der Längsführung 12 verlagert (siehe 4 und 10), so dass der Deckel 4 an seinem Vorderrand 10 angehoben ist und über die rückseitig angrenzende Dachfläche 6 verlagert werden kann. Der Gleiter 13 gleitet in der vorderen Längsführung 12 bis in seine hintere Stellung (5 und 12).
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Zum Schließen der Dachöffnung 3 wird der Deckel 4 aus seiner hinteren Stellung (5, 12 und 13) in entgegen gesetztem Bewegungsablauf nach vorne verlagert und in die Dachöffnung 3 abgesenkt.
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Die Lagereinrichtung bzw. die Verstellmechanik des Deckels erfordert somit nur eine vergleichsweise kurze hintere Führungsschiene 18 in einfacher Gestaltung, z. B. als Strangpressteil insbesondere aus Aluminium. Die vordere Längsführung 12 kann gleichfalls als Führungsschiene gebildet sein, die an dem Rahmenschenkel 8 befestigt ist, oder sie ist am oder im Rahmenschenkel 8 integral gebildet, z. B. als einfache Führungskulisse oder Kanal in einem Kunststoffmaterial des Rahmenschenkels 8. Die Lagereinrichtung bzw. die Verstellmechanik des Deckels benötigt nur wenig Bauraum und besitzt nur wenig bewegliche Teile.
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Die doppelte Abstützung des Ausstellhebels 21 verteilt die Belastung auf die zwei Steuerbolzen 28, 29 und reduziert sie demnach an der jeweiligen Abstützstelle. Da in der abgesenkten Stellung des Ausstellhebels 21 nur der eine hintere Steuerbolzen 29 in der hinteren Steuerkulisse 27 im Eingriff ist, kann die vordere Steuerkulisse 26 vergleichsweise kurz gebildet sein, da sie nur über einen begrenzten Schwenkwinkel des Ausstellhebels 21 für den Eingriff mit dem vorderen Steuerbolzen 28 benötigt wird. Der Ausstellhebel 21 kleiner und schlanker gebildet sein.
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Der Gleiter 13 kann in Seitenansicht zylindrisch, trapezförmig oder länglich gebildet sein und sich demnach in Linienkontakt oder bevorzugt in Flächenkontakt an der Längsführung 12 abstützen. Der Gleiter 13 kann auch ein gleitend oder rollend gelagerter Schlitten sein. Als vordere Führungen eignen sich Kulissen, Stege und allgemein jegliche Arten von Führungsbahnen oder Führungsbauteilen.
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Das vordere Rahmenquerteil 9 der Rahmenanordnung des Schiebe-Hebedaches 5 wie auch die beiden Rahmenschenkel 8 sind insbesondere aus Kunststoff wie z. B. Polypropylen, der auch glasfaserverstärkt sein kann, und insbesondere als Spritzgussteile hergestellt. Jeder Rahmenschenkel 8 enthält bevorzugt die Längsführung 12, in der der Gleiter 13 der vorderen Lagereinrichtung 11 verschiebbar aufgenommen ist und die sich ausreichend weit nach hinten erstreckt, z. B. bis kurz vor den Hinterrand der Dachöffnung 3, so dass der Deckel 4 in eine maximale Öffnungsstellung über die Dachfläche 6 nach hinten verfahren werden kann. Die hintere Längsführung oder Führungsschiene 18 für den Antriebsschlitten 30 enthält für diesen zumindest eine Führungsbahn, die sich zumindest von derjenigen Stelle nach hinten erstreckt, in der der Antriebsschlitten 30 seine vorderste Stellung einnimmt. An der hinteren Führungsschiene 18 ist auch der Steuerkanal 38 gebildet oder angebracht, z. B. als eigenständige Führungskulisse als Kunststoffbauteil.
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Die in der Beschreibung und anhand des Ausführungsbeispiels sowie in den Figuren offenbarten einzelnen Merkmale der Erfindung können in beliebigen technisch zweckmäßigen Anordnungen und Gestaltungen mit dem Erfindungsgegenstand in seiner allgemeinen Form kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrzeugdach
- 3
- Dachöffnung
- 4
- Deckel
- 5
- Schiebe-Hebedach
- 6
- Dachfläche
- 7
- Hinterrand
- 8
- Rahmenschenkel
- 9
- vorderes Rahmenquerteil
- 10
- Vorderrand
- 11
- vordere Lagereinrichtung
- 12
- vordere Längsführung
- 13
- Gleiter
- 14
- Deckelunterseite
- 15
- Tragarm
- 16
- Schwenkachse
- 17
- hintere Lagereinrichtung
- 18
- hintere Führungsschiene
- 19
- Seitenrand
- 20
- Schlitz
- 21
- Ausstellhebel
- 22
- Deckelrahmen
- 23
- Schwenklager
- 24
- hinteres Schwenklager
- 25
- Lagerschlitten
- 26
- vordere Steuerkulisse
- 27
- hintere Steuerkulisse
- 28
- vorderer Steuerbolzen
- 29
- hinterer Steuerbolzen
- 30
- Antriebsschlitten
- 31
- Vorderabschnitt
- 32
- Hinterabschnitt
- 33
- Steuerkulisse
- 34
- Steuerhebel
- 35
- Schwenklager
- 36
- Steuerbolzen
- 37
- Riegelgleiter
- 38
- Steuerkanal
- 39
- Riegelabschnitt
- 40
- Rastabschnitt
- 41
- Öffnung
- 42
- Vorderabschnitt
- 43
- Vorderabschnitt
- 44
- Mittelabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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