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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung umfassend ein BUS-System mit einer Vielzahl von Teilnehmern, wobei die Teilnehmer eine Gruppe von Teilnehmern des BUS-Systems an eine gemeinsame Energieversorgungsquelle angeschlossen sind. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Vorrichtung und ein fluidisches System mit einer solchen Vorrichtung. Ferner betrifft die Erfindung ein BUS-System und ein Verfahren zum Betrieb eines BUS-Systems mit einer Vielzahl von Teilnehmern.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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In prozesstechnischen Systemen, insbesondere in fluidischen Systemen, ist eine Energieversorgungsquelle eines Versorgungszweiges, um Überlastungen vorzubeugen, auf die maximal mögliche Leistung innerhalb dieses Versorgungszweiges ausgelegt. Belastungsspitzen treten beispielsweise dann auf, wenn gleichzeitig mehrere Magnetventile, die innerhalb desselben Versorgungszweiges angeordnet sind, geschaltet werden. Magnetventile weisen einen relativ hohen Anzugsstrom auf, sodass in dem betreffenden Versorgungszweig hohe elektrische Leistungen auftreten. Vielfach kann die Leistung eines Magnetventils nach dem Schaltvorgang, unter Beibehaltung des jeweiligen Schaltzustands, auf ein niedrigeres Niveau abgesenkt werden. Die maximale Versorgungslast tritt also lediglich kurzzeitig auf. Dennoch muss die Energieversorgung des Versorgungszweiges und die Installation auf diese Spitzenverbräuche ausgelegt werden. Folglich müssen leistungsfähige und kostenintensive Energieversorgungsquellen und große Kabelquerschnitte für die Versorgungsleitungen vorgesehen werden. Diese Auslegung des Systems auf die maximal mögliche Last führt jedoch zu hohen Kosten.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Vorrichtung umfassend ein BUS-System mit einer Vielzahl von Teilnehmern anzugeben, wobei die Teilnehmer einer Gruppe von Teilnehmern des BUS-Systems an eine gemeinsame Energieversorgungsquelle angeschlossen sind. Außerdem ist es eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Vorrichtung, ein fluidisches System mit einer solchen Vorrichtung, ein BUS-System und ein Verfahren zum Betrieb eines Bus-Systems mit einer Vielzahl von Teilnehmern anzugeben.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung angegeben, welche ein BUS-System mit einer Vielzahl von Teilnehmern umfasst. Die Teilnehmer einer Gruppe von Teilnehmern des BUS-Systems sind an eine gemeinsame Energieversorgungsquelle, z. B. eine Spannungsversorgung bzw. ein Netzteil, angeschlossen. Den Teilnehmern des BUS-Systems werden Informationen bezüglich zumindest einer Zuordnungseigenschaft der Teilnehmer der Gruppe, von den entsprechenden Teilnehmen der Gruppe selbst, übermittelt.
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Bei der Vorrichtung kann es sich beispielsweise um eine verfahrenstechnische Vorrichtung oder Installation und insbesondere um ein fluidisches System handeln. Gemäß dieser Ausführungsform kann zumindest ein Teilnehmer des BUS-Systems eine fluidische Komponente sein. Die fluidischen Komponenten können verschiedene Gerätearten umfassen, wie z. B. Ventile, Sensoren, Messgeräte, Anzeigeeinrichtungen, Regelgeräte, Gateways, etc.. Die Komponenten des fluidischen Systems können aus unterschiedlichen Gerätearten ausgewählt sein.
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Die Anzahl der Teilnehmer der Gruppe kann vorzugsweise geringer aber auch gleich der Anzahl der Teilnehmer des BUS-Systems sein. Die Zuordnungseigenschaft der Teilnehmer kann eine Zugehörigkeit eines Teilnehmers des BUS-Systems zu der Gruppe von Teilnehmern sein, die an die gemeinsame Energieversorgungsquelle angeschlossen sind. Mit anderen Worten können die Teilnehmer der Gruppe an einen gemeinsamen Versorgungszweig der Vorrichtung gekoppelt sein.
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Die Teilnehmer des BUS-Systems können untereinander kommunizieren, ohne dass eine Vorkonfiguration, und ohne dass ein Eingriff einer Master-Einheit notwendig ist. Vorteilhaft erlaubt die Kommunikation zwischen den Teilnehmern des BUS-Systems eine Zuordnung der Teilnehmer zu einer bestimmten Energieversorgungsquelle. Zu diesem Zweck muss keine Master-Einheit in das BUS-System integriert werden. Die für die Zuordnung notwendigen Informationen tauschen die Teilnehmer des BUS-Systems selbstständig untereinander aus. Die Teilnehmer erkennen selbständig, welche anderen Teilnehmer mit der gleichen Energieversorgungseinheit verbunden sind. Mit anderen Worten können die Teilnehmer erkennen, welche anderen Teilnehmer außerdem in dem betreffenden Versorgungszweig vorhanden sind, und sich folglich eine gemeinsame Energieversorgungseinheit teilen. Diese horizontale Kommunikation zwischen den Teilnehmern des BUS-Systems erleichtert den Austausch einzelner Teilnehmer bzw. eine Veränderung oder Erweiterung der Vorrichtung. Eine bei bekannten Vorrichtungen vielfach manuell durchzuführende Neukonfiguration ist nicht notwendig. Von der vorstehend erläuterten, automatisch ablaufenden Konfiguration der Vorrichtung, bleibt die Möglichkeit unberührt, ggf. zusätzlich oder alternativ manuelle Einstellungen und Zuordnungen der Teilnehmer vorzunehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Teilnehmer des BUS-Systems in eine Vielzahl von Gruppen unterteilt. Die Teilnehmer einer Gruppe sind jeweils an eine gemeinsame Energieversorgungsquelle angeschlossen, die der betreffenden Gruppe zugeordnet ist. Das Versorgungsnetz der Vorrichtung kann also in Teilnetze bzw. einzelne Versorgungszweige unterteilt sein, wobei jedes Teilnetz eine Gruppe von Teilnehmern versorgt.
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Das BUS-System kann, gemäß einer weiteren Ausführungsform, ein asynchrones, serielles BUS-System sein. Insbesondere kann es sich um ein Feldbus-System handeln, wobei beispielsweise ein CAN-basiertes Feldbus-System eingesetzt werden kann. Dieses kann entsprechend dem CAN-Standard arbeiten. Als Kommunikationsprotokoll kann beispielsweise CANopen oder ein zu CANopen kompatibles Protokoll verwendet werden.
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In aus dem Stand der Technik bekannten Netzwerken, welche entsprechend dem CANopen-Standard konfiguriert sind, ist stets ein NMT-Master (NMT = Network Management) vorhanden. Die übrigen Teilnehmer des Systems sind NMT-Slaves. Der NMT-Master hat die vollständige Kontrolle über die Slave-Teilnehmer und kann deren Betriebszustand ändern. Beispielsweise kann der NMT-Master die Slave-Teilnehmer in einen der im CANopen-Standard definierten Zustände „Initialisierung”, „Pre-Operational”, „Operational” und „Stopped” setzen oder den Zustand eines Slave-Teilnehmers verändern. Im Zustand „Pre-Operational” können die Slave-Teilnehmer gemäß dem CANopen-Standard nur über SDO-Nachrichten (SDO = Service Data Object) kommunizieren. Im Zustand „Stopped” kommunizieren die Teilnehmer ausschließlich über NMT- und Heartbeat-Nachrichten. Sie können weder PDO-Nachrichten (PDO = Process Data Objects) noch Emergency-Nachrichten versenden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind jedoch alle Teilnehmer des BUS-Systems mit einer gleichwertigen Netzwerkfunktionalität ausgestattet. Mit anderen Worten können also alle Teilnehmer beispielsweise die Funktionalität eines NMT-Masters aufweisen, und z. B. sich selbst oder andere Teilnehmer des BUS-Systems in einen anderen Betriebszustand setzen. Außerdem können die Teilnehmer des BUS-Systems keiner Beschränkung hinsichtlich des Typs der von ihnen versendeten Nachrichten unterliegen. Um eine entsprechende Nachricht zu versenden, können die Teilnehmer beispielsweise selbständig ihren Zustand ändern. Ebenso wie die Teilnehmer des BUS-Systems im Hinblick auf ihre Netzwerkfunktionalität, als Master-Einheiten konfiguriert sein können, können diese auch in ähnlicher Weise als Slave-Einheiten konfiguriert sein. Da die Teilnehmer des BUS-Systems mit einer gleichwertigen Netzwerkfunktionalität ausgestattet sein können, wird eine Unterscheidung in Master- und Slave-Einheiten nicht vorgenommen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Energieversorgungsquelle dazu ausgelegt sein, eine bestimmte Veränderung ihrer Parameter vorzunehmen. Handelt es sich bei der Energieversorgungsquelle um eine Spannungsversorgung, kann die Veränderung ihrer Parameter beispielsweise ein auf die Versorgungsspannung gelegtes Rauschen, eine Veränderung des Wertes der Versorgungsspannung und/oder ein Wechsel des Vorzeichens der Versorgungsspannung sein. Die Veränderung der Parameter der Energieversorgungsquelle kann ebenso eine vorbestimmte An-Aus-Kombination der Versorgungsspannung sein. Da Spannungsquellen vielfach keine weitere Funktionalität besitzen, bietet sich eine Kombination aus Ein- und Ausschaltvorgängen an. Die genannten Maßnahmen können beliebig miteinander kombiniert werden.
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Zumindest ein erster Teilnehmer einer Gruppe von Teilnehmern des BUS-Systems kann dazu ausgelegt sein, zumindest eine der genannten, vorbestimmten Veränderungen der Parameter der Energieversorgungsquelle zu detektieren. Der erste Teilnehmer kann ebenso dazu ausgelegt sein, eine vorbestimmte beliebige Kombination der genannten Veränderungen der Parameter der Energieversorgungsquelle zu detektieren. Detektiert der Teilnehmer eine Kombination von Veränderungen der Parameter der Energieversorgungsquelle, so erhöht dies die Zuverlässigkeit der Vorrichtung, da die Wahrscheinlichkeit, dass zufällig auftretende Schwankungen als gezielte Veränderung der Parameter der Energieversorgungsquelle interpretiert werden gesenkt werden kann.
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Um Veränderungen der Parameter der Energieversorgungsquelle zu detektieren, kann der Teilnehmer beispielsweise mit einer Vorrichtung zur Spannungsüberwachung und/oder Spannungsmessung bzw. mit einer Vorrichtung zur Erkennung von Spannungsänderungen ausgestattet sein. Beispielsweise kann der Teilnehmer einen A/D-Wandler in Verbindung mit einem Spannungsteiler aufweisen. Schließlich kann der Teilnehmer einen Spannungswächter zur Detektion der veränderten Parameter der Energieversorgungsquelle umfassen. Der Teilnehmer kann außerdem dazu eingerichtet sein, eine vorbestimmte Kombination aus Ein- und Ausschaltvorgängen zu detektieren. Selbstverständlich können alle Teilnehmer der Gruppe oder auch alle Teilnehmer des BUS-Systems mit einer entsprechenden Funktionalität ausgestattet sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der beliebig ausgewählte erste Teilnehmer dazu ausgelegt sein, in Reaktion auf eine detektierte Veränderung der Parameter der Energieversorgungsquelle, ein Gruppen-Telegramm an die übrigen Teilnehmer des BUS-Systems zu senden. Bei dem Gruppen-Telegramm kann es sich, sofern das BUS-System ein CAN-BUS-System ist, um ein Telegramm entsprechend dem CAN-Standard bzw. entsprechend dem CANopen-Standard handeln. Insbesondere kann das Gruppen-Telegramm ein Datenframe entsprechend dem CAN-Standard sein, welcher für den betreffenden Zweck konfiguriert ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der erste Teilnehmer des BUS-Systems dazu ausgelegt sein, ein Gruppen-Telegramm von zumindest einem zweiten Teilnehmer des BUS-Systems zu empfangen. In Reaktion auf dieses Gruppen-Telegramm des zweiten Teilnehmers kann der erste Teilnehmer den zweiten Teilnehmer seiner eigenen Gruppe zuordnen. Die Zuordnung des zweiten Teilnehmers zur Gruppe des ersten Teilnehmers kann von dem ersten Teilnehmer selbst vorgenommen werden. Auch in diesem Zusammenhang ist kein Eingriff einer Master-Einheit notwendig. Auf der Basis des Gruppen-Telegramms ist der erste Teilnehmer in der Lage andere Teilnehmer des BUS-Systems als Mitglieder seiner Gruppe zu identifizieren. Mit anderen Worten kann der erste Teilnehmer feststellen, welche anderen Teilnehmer den gleichen Versorgungszweig wie er selbst verwenden. Damit sich die Teilnehmer innerhalb des BUS-Systems identifizieren können, kann das Gruppen Telegramm beispielsweise ein Adresse, eine Netzwerkadresse innerhalb des BUS-Systems, eine Hardwarenummer oder eine Herstellernummer der Teilnehmers oder eine beliebige andere Kennzeichnung des versendenden Teilnehmers enthalten.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der erste Teilnehmer dazu ausgelegt sein, die Zuordnung des zweiten Teilnehmers zu seiner Gruppe nur dann vorzunehmen, wenn das Gruppen-Telegramm des zweiten Teilnehmers innerhalb einer ersten vorbestimmten Zeitspanne eingeht. Diese erste Zeitspanne kann beginnen, nachdem der erste Teilnehmer ein Gruppen-Telegramm versendet hat. Als Referenzpunkt für den Beginn der ersten Zeitspanne kann ebenso der Zeitpunkt herangezogen werden, zu dem der erste Teilnehmer die Veränderung der Parameter der Energieversorgungsquelle detektiert. Indem der erste Teilnehmer die Zuordnung nur unter der genannten Bedingung vornimmt, kann er sicherstellen, dass der zweite Teilnehmer auf eine identische Veränderung der Parameter der Energieversorgungsquelle reagiert hat, die auch er selbst detektiert hat. Folglich ist es sehr wahrscheinlich, dass sich beide Teilnehmer innerhalb desselben Versorgungszweiges der Vorrichtung befinden, und die Zuverlässigkeit der Zuweisungen der einzelnen Teilnehmer zu einer jeweiligen Gruppe kann erhöht werden.
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Vorteilhaft kann zumindest ein Teilnehmer der Gruppe dazu ausgelegt sein, bevor er in einen Zustand mit erhöhtem Energieverbrauch eintritt, ein Warnungs-Telegramm an die übrigen Teilnehmer derjenigen Gruppe zu senden, der er selbst angehört. Das Warnungs-Telegramm kann ebenso wie das Gruppen-Telegramm ein Telegramm bzw. ein Frame entsprechend dem CAN- oder CANopen-Standard sein. Vorteilhaft kann außerdem zumindest ein Teilnehmer der Gruppe dazu ausgelegt sein, in Reaktion auf ein Warnungs-Telegramm eines anderen Teilnehmers der gleichen Gruppe, einen Eintritt in einen Zustand mit erhöhtem Energieverbrauch aufzuschieben. Insbesondere kann das Warnungs-Telegramm Informationen über eine zweite Zeitspanne umfassen. Innerhalb dieser zweiten Zeitspanne kann sich der Teilnehmer, welcher das Warnungs-Telegramm versendet, in einem Zustand mit erhöhtem Energieverbrauch befinden. Der Teilnehmer, welcher das Warnungs-Telegramm empfängt, kann außerdem dazu eingerichtet sein, seinen eigenen Eintritt in einen Zustand mit erhöhtem Energieverbrauch zumindest um diese zweite Zeitspanne zu verzögern.
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Vorteilhaft kann in einer Vorrichtung gemäß dieser Ausführungsform vermieden werden, dass zwei Teilnehmer gleichzeitig in einen Zustand mit erhöhtem Energieverbrauch eintreten. Beispielsweise kann vermieden werden, dass zwei Magnetventile gleichzeitig anziehen. Selbstverständlich kann in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden, ob eine solche Verzögerung in dem zu steuernden oder zu regelnden Prozessablauf zulässig ist. Es kann sogar vermieden werden, dass sich zwei Teilnehmer gleichzeitig in einem Zustand mit erhöhtem Energieverbrauch befinden. Mit anderen Worten kann vermieden werden, dass sich die Zeitintervalle, in denen die Teilnehmer einen erhöhten Energieverbrauch aufweist, überlappen. Vorteilhaft können Belastungsspitzen für die Energieversorgungsquelle vermieden oder zumindest verringert werden. Die Höhe der maximal auftretenden Belastung kann beispielsweise auf den Wert einer Grundlast zuzüglich einer einzelnen maximalen Spitzenlast eines Teilnehmers des entsprechenden Versorgungszweiges begrenzt werden. Selbstverständlich können andere Regeln in der Vorrichtung implementiert werden. Beispielsweise kann die Vorrichtung dazu eingerichtet sein, dass lediglich eine bestimmte Anzahl von Teilnehmern gleichzeitig in einen Zustand mit erhöhtem Energieverbrauch eintritt. Vorteilhaft kann die Energieversorgungsquelle der Gruppe von Teilnehmern, im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen, auf einen wesentlich geringeren maximalen Energieverbrauch bzw. auf eine wesentlich geringere Spitzenlast ausgelegt werden. Auch die Versorgungsleitungen können geringer dimensioniert werden. Es können beispielsweise elektrische Versorgungsleitungen mit geringerem Querschnitt eingesetzt werden. Außerdem bietet sich vorteilhaft die Möglichkeit, eine größere Anzahl von Teilnehmern in einem einzigen Versorgungszweig und an einer einzelnen Energieversorgungsquelle zu betreiben. Die Anzahl der in einer entsprechenden Vorrichtung notwendigen Einleitungs- oder Einspeise-Punkte kann verringert werden. Die Teilnehmer einer Gruppe kommunizieren untereinander mit Hilfe der Warnungs-Telegramme, sodass der Energieverbrauch eines Versorgungszweiges der Vorrichtung – zeitlich betrachtet – nivelliert bzw. ausgeglichen werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung angegeben, wobei die Vorrichtung ein BUS-System mit einer Vielzahl von Teilnehmern umfasst. Die Teilnehmer einer Gruppe von Teilnehmern des BUS-Systems können an eine gemeinsame Energieversorgungsquelle angeschlossen sein. Es kann eine vorbestimmte Veränderung der Parameter der Energieversorgungsquelle vorgenommen werden. Die Veränderung der Parameter der Energieversorgungsquelle kann von zumindest einem ersten Teilnehmer des BUS-Systems detektiert werden. Der erste Teilnehmer kann in Reaktion auf die detektierte Veränderung der Parameter der Energieversorgungsquelle ein Gruppen-Telegramm an die Teilnehmer des BUS-Systems senden. Ein zweiter Teilnehmer des BUS-Systems kann dieses Gruppen-Telegramm empfangen. Der zweite Teilnehmer kann daraufhin den ersten Teilnehmer seiner Gruppe zuordnen. Der zweite Teilnehmer kann also den ersten Teilnehmer der identischen Gruppe zuordnen, der er selbst angehört. Insbesondere kann der zweite Teilnehmer die Zuordnung des ersten Teilnehmers zu seiner Gruppe selbst vornehmen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel versendet auch der zweite Teilnehmer ein Gruppen-Telegramm in Reaktion auf eine detektierte Veränderung der Parameter der Energieversorgungsquelle. Dieses Gruppen-Telegramm kann ebenfalls an die übrigen Teilnehmer des BUS-Systems gesendet werden. Der zweite Teilnehmer kann den ersten Teilnehmer seiner Gruppe von Teilnehmern dann zuordnen, wenn das Gruppen-Telegramm des ersten Teilnehmers innerhalb einer vorbestimmten ersten Zeitspanne von dem zweiten Teilnehmer empfangen wird. Diese erste Zeitspanne kann beginnen, wenn der zweite Teilnehmer das Gruppen-Telegramm versendet. Alternativ kann der zweite Teilnehmer die Veränderung der Parameter der Energieversorgungsquelle detektieren, ohne dass er ein Gruppen-Telegramm sendet. Die erste Zeitspanne beginnt in diesem Fall mit der Detektion der veränderten Parameter zu laufen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein fluidisches System angegeben, welches eine Vorrichtung gemäß Aspekten der Erfindung umfasst. In einem fluidischen System kann zumindest ein Teilnehmer des BUS-Systems eine fluidische Komponente sein. Die fluidische Komponente kann beispielsweise ein Ventil, ein Sensor oder ein Messgerät sein. Es kann sich bei dem Teilnehmer aber auch um eine Anzeigevorrichtung, ein Regelgerät, ein Netzwerk-Gateway, etc. handeln.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein BUS-System mit einer Vielzahl von Teilnehmern angegeben, wobei den Teilnehmern des BUS-Systems Informationen bezüglich zumindest einer Zuordnungseigenschaft von den Teilnehmern einer Gruppe von Teilnehmern des BUS-Systems und von den entsprechenden Teilnehmern der Gruppe selbst übermittelt werden. Bei der Zuordnungseigenschaft kann es sich um die Zugehörigkeit der Teilnehmer zu einer bestimmten Energieversorgungseinheit handeln. Außerdem können zumindest die Teilnehmer der Gruppe des BUS-Systems, insbesondere auch alle Teilnehmer des BUS-Systems, hinsichtlich ihrer Netzwerkfunktionalität gleichwertig sein. Das BUS-System kann insbesondere keinen Teilnehmer mit einer Master-Funktionalität umfassen. Dieser Aspekt erlaubt die bereits erwähnte, gleichberechtigte und im Sinne einer Netzwerkarchitektur horizontale Kommunikation der Teilnehmer untereinander.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Betrieb eines BUS-Systems mit einer Vielzahl von Teilnehmern angegeben. Den Teilnehmern des BUS-Systems werden Informationen bezüglich zumindest einer Zuordnungseigenschaft von Teilnehmern einer Gruppe von Teilnehmern des BUS-Systems und von den Teilnehmern der Gruppe selbst übermittelt.
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Gleiche oder ähnliche Vorteile, wie sie bereits im Hinblick auf die Vorrichtung gemäß Aspekten der Erfindung erwähnt wurden, treffen in gleicher oder ähnlicher Weise auf das Verfahren zum Betrieb dieser Vorrichtung, das fluidische System, das BUS-System und das Verfahren zum Betrieb eines BUS-Systems zu, und sollen daher nicht wiederholt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere vorteilhafte Aspekte der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen. Deren einzige Figur zeigt eine Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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Die einzige Figur zeigt eine vereinfachte und schematische Darstellung einer Vorrichtung 2 mit einer Vielzahl von Teilnehmern 4, die als Einheit 1 bis Einheit 8 bezeichnet sind. Die Teilnehmer 4 sind über eine gemeinsame BUS-Leitung 6 untereinander verbunden und bilden ein BUS-System. Das BUS-System kann ein asynchrones, serielles BUS-System, insbesondere ein Feldbus-System, sein. Das BUS-System kann nach dem CAN-BUS-Standard arbeiten und CANopen als Kommunikationsprotokoll verwenden. Ebenso kann ein zu CANopen kompatibles Kommunikationsprotokoll verwendet werden.
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Die Vorrichtung 2 umfasst eine erste Gruppe 8, die beispielhaft aus den Teilnehmern 4 Einheit 1 bis Einheit 4 besteht. Außerdem umfasst die Vorrichtung 2 eine zweite Gruppe 10, beispielhaft umfassend die Teilnehmer 4 von Einheit 5 bis Einheit 8. Die Teilnehmer 4 der ersten Gruppe 8 sind mit einer ersten Energieversorgungsquelle 12 (in der FIG. als Energie Vers. 1 bezeichnet) über eine erste Energieversorgungsleitung 14 verbunden. Die Teilnehmer 4 der zweiten Gruppe 10 sind mit einer zweiten Energieversorgungsquelle 16 (in der FIG. als Energie Vers. 2 bezeichnet) über eine zweite Energieversorgungsleitung 18 verbunden. Bei der ersten bzw. der zweiten Energieversorgungsquelle 12, 16 kann es sich um eine Spannungsversorgung, z. B. um ein Netzteil handeln. Als Energieversorgungsleitungen 14, 18 können konventionelle elektrische Leitungen, beispielsweise Kupferleitungen, verwendet werden.
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Zumindest eine der beiden Energieversorgungsquellen 12, 16 der Vorrichtung 2 kann dazu ausgelegt sein, eine vorbestimmte Veränderung 20 (schematisch angedeutet) ihrer Parameter vorzunehmen. Beispielsweise kann die Energieversorgungsquelle 12 die Versorgungsspannung mit einem Rauschen überlagern, eine vorbestimmte Veränderung des Wertes der Versorgungsspannung oder einen Wechsel des Vorzeichens der Versorgungsspannung vornehmen. Außerdem kann eine vorbestimmte Kombination aus Ein- und Ausschaltvorgängen durchgeführt werden. Die Teilnehmer 4 der Vorrichtung 2 können dazu eingerichtet sein, zumindest eine der genannten Veränderungen zu detektieren. Insbesondere können die Teilnehmer 4 dazu ausgelegt sein, eine Kombination von Veränderungen zu detektieren. Detektiert beispielsweise ein erster Teilnehmer 4 (beispielhaft angenommen als Einheit 1) eine Veränderung der Parameter der ersten Energieversorgungsquelle 12, so sendet dieser erste Teilnehmer 4 ein Gruppen-Telegramm über die BUS-Leitung 6. Dieses Gruppen-Telegramm wird von den übrigen Teilnehmern 4, d. h. von Einheit 2 bis Einheit 8 empfangen.
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Sofern ein Teilnehmer 4, welcher dieses Gruppen-Telegramm empfängt, innerhalb einer vorbestimmten ersten Zeitspanne selbst eine Veränderung der Parameter der Energieversorgungsquelle 12, 16 detektiert hat, kann der entsprechende Teilnehmer 4 darauf schließen, dass der erste Teilnehmer 4 sich innerhalb desselben Versorgungszweiges befindet wie er selbst. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel trifft dies auf die Teilnehmer Einheit 2 bis Einheit 4 zu, da diese ebenfalls mit der ersten Energieversorgungsquelle 12 gekoppelt bzw. verbunden sind. Die Teilnehmer Einheit 5 bis Einheit 8 empfangen zwar das Gruppen-Telegramm des ersten Teilnehmers 4 (Einheit 1), haben zuvor jedoch selbst keine Veränderung der Parameter ihrer zweiten Energieversorgungsquelle 16 festgestellt. Aus diesem Grund wird das Gruppen-Telegramm des ersten Teilnehmers 4 (Einheit 1) von den Teilnehmern 4 der zweiten Gruppe 10 ignoriert.
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Die Teilnehmer 4 der ersten Gruppe 8, d. h. Einheit 2 bis Einheit 4 können hingegen eine Adresse des Absenders des Gruppen-Telegramms speichern, beispielsweise eine Netzwerkadresse. Gemäß dem erläuterten Ausführungsbeispiel, ist dies die Adresse des ersten Teilnehmers 4 Einheit 1. Da sich auch alle weiteren Teilnehmer 4, d. h. Einheit 2 bis Einheit 4, der ersten Gruppe 8 gegenseitig Gruppen-Telegramme senden, liegt schließlich in jedem der Teilnehmer 4 eine Information darüber vor, welche übrigen Teilnehmer 4 zu der eigenen Gruppe gehören. Beispielsweise verfügt die Einheit 3 über die Adressen der Teilnehmer: Einheit 1, Einheit 2 und Einheit 4. Der erste Teilnehmer 4 (Einheit 1) verfügt, gemäß dem Ausführungsbeispiel, über die Adressen der Teilnehmer Einheit 2 bis Einheit 4.
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Die Teilnehmer 4 der zweiten Gruppe 10 können sich ähnlich dem bezüglich der ersten Gruppe 8 beschriebenen Verfahren ebenfalls gegenseitig über ihre Mitgliedschaft in der zweiten Gruppe 10 informieren.
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Bevor nun einer der Teilnehmer 4 des BUS-Systems in einen Zustand mit erhöhtem Energieverbrauch wechselt, kann dieser an die übrigen Teilnehmer 4 seiner Gruppe 8, 10 ein Warnungs-Telegramm senden. Handelt es sich bei dem ersten Teilnehmer 4 (Einheit 1) beispielsweise um ein Magnetventil, so kann dieses, bevor es anzieht und einen relativ hohen Anzugstrom von der ersten Energieversorgungsquelle 12 bezieht, ein entsprechendes Warnungs-Telegramm an die übrigen Teilnehmer 4 der ersten Gruppe 8, d. h. an Einheit 2 bis Einheit 4, senden. Dieses Warnungs-Telegramm kann einen Hinweis auf eine zweite Zeitspanne umfassen, für die sich der erste Teilnehmer 4 (Einheit 1) in dem Zustand mit erhöhtem Energieverbrauch befindet. Basierend auf dieser Information können die übrigen Teilnehmer 4 der ersten Gruppe 8 den eigenen Eintritt in einen Zustand mit erhöhtem Energieverbauch, beispielsweise einen Schaltvorgang, sofern es sich bei diesen Teilnehmern 4 ebenfalls um Magnetventile handelt, zumindest um diese zweite Zeitspanne verzögern bzw. aufschieben.
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So können Leistungsspitzen innerhalb der ersten Gruppe 8 vermieden werden. Der Energieverbrauch der Teilnehmer 4 wird zeitlich betrachtet ausgeglichen bzw. nivelliert. Vorteilhaft kann die Energieversorgungsquelle 12, im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen, geringer dimensioniert werden, oder es kann eine größere Anzahl von Teilnehmern 4 an einen Versorgungszweig angeschlossen werden. Auch die erste Energieversorgungsleitung 14 kann geringer dimensioniert werden. Diese kann beispielweise einen geringeren Querschnitt aufweisen, was einen direkten Kostenvorteil bedeutet. Analog kann die zweite Gruppe 10 der Vorrichtung 2 im Hinblick auf zweite Energieversorgungsquelle 16 bzw. im Hinblick auf die zweite Energieversorgungsleitung 18 optimiert werden, d. h. für eine geringere Leistung ausgelegt werden.
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Die Gruppen 8, 10 der Vorrichtung 2 definieren sich nacheinander mit Hilfe des beispielhaft für die erste Gruppe 8 beschriebenen Verfahrens. Vorteilhaft sind die Teilnehmer 4 in der Lage eine Selbstkonfiguration vorzunehmen, ohne dass es eines zusätzlichen Eingriffs von Außen bedarf. Insbesondere kommt die Kommunikation der Teilnehmer 4 untereinander ohne Eingriffe einer Master-Einheit aus. Die Teilnehmer 4 des BUS-Systems können bezüglich ihrer Netzwerkfunktionalität gleichwertig sein. Das BUS-System weist keine Master-Einheit auf. Diese Netzwerkarchitektur ist insbesondere im Hinblick auf eine Veränderung der Konfiguration der Vorrichtung 2 vorteilhaft. Die Vorrichtung 2 kann flexibel erweitert und/oder verkleinert werden. Weist ein Versorgungsstrang bzw. -zweig nach einer solchen Veränderung eine veränderte Anzahl von Teilnehmern 4 oder auch andere Teilnehmer 4 auf, so genügt eine Veränderung 20 der Parameter der Energieversorgungsquelle 12, 16 des betreffenden Versorgungsstrangs, um die Teilnehmer 4 in die Lage zu versetzen, sich als zu diesem Versorgungsstrang gehörig zu identifizieren.